[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Laserhärten von zu härtenden Bereichen eines
Garniturdrahtes.
[0002] Ein Verfahren zum Laserhärten ist beispielsweise aus
US 4,924,062 A bekannt. Dort wird ein Laserstrahl durch eine Öffnung in einen Arbeitsraum gerichtet,
durch den ein Garniturdraht in einer Förderrichtung bewegt wird. In Förderrichtung
vor dem Arbeitsraum wird der Garniturdraht mittels eines Gasbrenners vorgewärmt. In
Förderrichtung hinter dem Arbeitsraum wird der Garniturdraht mittels einer Sprühdüse
gekühlt. Der Arbeitsraum ist an seiner Innenseite kugelabschnittförmig, so dass vom
Garniturdraht reflektiertes Laserlicht an der Innenseite des Arbeitsraums zurück auf
den Garniturdraht reflektiert werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, Laserlicht
auf zwei entgegengesetzten Seiten des Garniturdrahtes zu richten.
[0003] Ein Verfahren zum Laserhärten eines Garniturdrahtes ist auch in
CH 670 455 A5 beschrieben.
[0004] DE 10 2014 106 574 A1 beschreibt das Härten eines Garniturdrahtes durch induktives Erhitzen und anschließendes
Abkühlen mit einem Kühlmedium. Das Laserhärten wird in dieser Druckschrift als nachteilig
angesehen, da lokale Überhitzungen durch die Energie des Laserstrahls auftreten könnten.
Das Induktionshärten eines Garniturdrahtes ist ferner aus
JP 2909774 B2 bekannt.
[0005] DE 2 018 793 beschreibt ein Verfahren zum Härten von Werkstücken oder Werkzeugen, wie Bandsägen,
durch Elektronenstrahlen, wobei die Elektronenstrahlenergie an die Form und/oder die
Position des zu härtenden Bereichs angepasst wird.
[0006] Aus
DE 10 2006 030 418 A1 ist der Einsatz eines Lasers zum Laserstrahlschneiden bekannt. Dadurch kann beispielsweise
die Kontur eines Garniturdrahtes aus einem Werkstück ausgeschnitten werden.
[0007] Der Garniturdraht hat einen Basisabschnitt, mit dem der Garniturdraht auf eine Walze
aufgewickelt wird. Von diesem Basisabschnitt ragen Zähne weg, die eine in etwa dreieckförmige
Kontur aufweisen. In Erstreckungsrichtung des Garniturdrahtes bzw. des Basisabschnitts
sind zwei unmittelbar benachbarte Zähne durch eine Lücke voneinander getrennt.
[0008] Beim Kardieren werden Textilfasern durch den auf einer Walze aufgewickelten Garniturdraht
aufgenommen und in den Zwischenräumen zwischen benachbarten Windungen des Garniturdrahtes
in Umfangsrichtung um die Walze ausgerichtet. Die Zähne des Garniturdrahtes sind dabei
dazu eingerichtet, die Textilfasern aufzunehmen und bis zu deren Abgabe zurückzuhalten.
Es ist daher wünschenswert, diesen Zähnen eine ausreichende Härte zu verleihen, so
dass durch die Reibung mit den Textilfasern kein zu großer Verschleiß auftritt. Der
Basisabschnitt des Garniturdrahtes muss wiederum um die Walze gewickelt werden können
und sollte eine entsprechende Elastizität aufweisen. Beim Herstellen eines Garniturdrahtes
für eine Ganzstahlgarnitur ist es also wünschenswert, dass der Garniturdraht in unterschiedlichen
Bereichen unterschiedliche Härten aufweist.
[0009] Somit soll zumindest ein zu härtender Bereich jedes Zahns eines Garniturdrahtes gehärtet
werden, während der Basisabschnitt eine gegenüber den zu härtenden Bereichen geringere
Härte aufweist. Dabei bildet sich eine Übergangszone zwischen dem bereits gehärteten
Teil und dem ungehärteten Teil. In der Übergangszone hat der Garniturdraht eine nicht
genau definierte Härte, die daher eine Schwachstelle des Garniturdrahtes bzw. jedes
Zahns des Garniturdrahtes darstellen kann. Es ist auch nachteilig, dass sich durch
das Erwärmen Metalloxidschichten bilden können (Verzunderung). Dann ist es in der
Regel erforderlich, die Eisenoxidschichten im weiteren Prozess wieder zu entfernen.
[0010] Es kann daher als Aufgabe der vorliegenden Erfindung angesehen werden, ein Verfahren
zu schaffen, mit dem sich ein Garniturdraht effizient, mit einer platzsparenden Vorrichtung
und unter Vermeidung von Zunderbildung härten lässt.
[0011] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
[0012] Erfindungsgemäß wird ein Garniturdraht unter Verwendung eines Lasers in zu härtenden
Abschnitten des Garniturdrahtes gehärtet. Der Garniturdraht hat einen kontinuierlichen
Basisabschnitt, von dem Zähne weg ragen. Erstreckt sich der Basisabschnitt linear
in einer Erstreckungsrichtung, sind die Zähne parallel zu einer gemeinsamen Ebene
ausgerichtet und in Erstreckungsrichtung in einer Reihe hintereinander angeordnet.
Zu dem Verfahren gehören folgende Schritte:
[0013] In einem Arbeitsraum wird wenigstens ein Laserstrahlfeld in wenigstens einer Arbeitsebene
erzeugt. Vorzugsweise wird genau ein Laserstrahlfeld in einer einzigen Arbeitsebene
oder es wird ein erstes Laserstrahlfeld in einer ersten Arbeitsebene und ein zweites
Laserstrahlfeld in einer zweiten Arbeitsebene erzeugt. Die Arbeitsebenen sind dabei
mit Abstand zueinander angeordnet. Das Laserstrahlfeld kann durch den Querschnitt
eines zusammenhängenden Laserstrahls gebildet sein. Die Kontur des Laserstrahlfeldes
kann variieren und beispielsweise polygonförmig, insbesondere rechteckig sein. Vorteilhafterweise
weist das Laserstrahlfeld zumindest eine und vorzugsweise vier gerade verlaufende
Außenkanten auf. An jeder geraden Außenkante ändert sich die Intensität des Laserlichts
bzw. Energiedichte des Laserstrahlfeldes sprungartig. Eine Steilheit m beschreibt
einen Gradienten der Intensität des Laserlichts an der Außenkante des Laserstrahlfeldes
und kann beispielsweise wie folgt bestimmt werden:
mit m: Steilheit der Intensitätsänderung;
I: Mittelwert der Intensität I des Laserstrahlfeldes;
w: Breite der Laserstrahlfeldes rechtwinkelig zu der geraden Außenkante bei 50% der
mittleren Intensität I;
x1: halbe Breite des Laserstrahlfeldes rechtwinkelig zu der geraden Außenkante bei
10% der mittleren Intensität I;
x2: halbe Breite des Laserstrahlfeldes rechtwinkelig zu der geraden Außenkante bei
90% der mittleren Intensität I.
[0014] Vorzugsweise ist die Steilheit größer als 5, insbesondere größer als 7, und weiter
vorzugsweise größer als 8.
[0015] In den Arbeitsraum wird Schutzgas eingeleitet. Das Einleiten von Schutzgas kann kontinuierlich
oder diskontinuierlich erfolgen. Auf diese Weise ist es möglich, im Arbeitsraum eine
Schutzgasatmosphäre zu erzeugen. Als Schutzgas kann beispielsweise Stickstoff und/oder
Argon und/oder ein anderes Edelgas verwendet werden. In dem Arbeitsraum wird dadurch
eine Atmosphäre erzeugt, die inert und/oder reaktionsträge ist.
[0016] Der Garniturdraht wird in einer Förderrichtung, insbesondere in Erstreckungsrichtung
des Garniturdrahtes in den Arbeitsraum gefördert. Ein zu härtender Abschnitt jedes
Zahns des Garniturdrahtes ist dabei vorzugsweise schräg oder rechtwinklig zur Ausbreitungsrichtung
des Laserlichts innerhalb des Arbeitsraums ausgerichtet. Der Garniturdraht wird derart
gefördert, dass jeder zu härtende Abschnitt entlang des wenigstens einen Laserstrahlfeldes
oder durch das wenigstens eine Laserstrahlfeld bewegt wird. Jeder zu härtende Bereich
hat wenigstens eine Außenfläche, die bei der Bewegung des zu härtenden Bereichs durch
das zugeordnete wenigstens eine Laserstrahlfeld entlang der jeweiligen Arbeitsebene
bewegt wird. Beispielsweise kann ein einziges Laserstrahlfeld in einer einzigen Arbeitsebene
erzeugt werden, wobei eine Außenfläche jedes zu härtenden Bereichs entlang der Arbeitsebene
durch das Laserstrahlfeld bewegt wird. Es ist auch möglich, zwei Laserstrahlfelder
in zwei Arbeitsebenen zu erzeugen, die parallel zueinander angeordnet sind und rechtwinkelig
zur Förderrichtung einen Abstand aufweisen, der der Dicke des zu härtenden Bereichs
entspricht. Dabei können zwei entgegengesetzte Außenflächen jedes zu härtenden Bereichs
jeweils entlang einer der beiden Arbeitsebenen durch das zugeordnete Laserstrahlfeld
bewegt werden. Somit kann jeder zu härtende Bereich von einer Seite durch ein Laserstrahlfeld
oder von zwei entgegengesetzten Seiten durch zwei Laserstrahlfelder erwärmt werden.
[0017] Während sich ein zu härtender Bereich durch das wenigstens eine Laserstrahlfeld bewegt,
wird er erwärmt. Durch die Förderbewegung des Garniturdrahtes wird der zu härtende
Bereich immer weiter aus dem wenigstens einen Laserstrahlfeld herausbewegt, so dass
keine weitere Energie bzw. Wärme mehr in den zu härtenden Bereich eingetragen wird.
Aufgrund der Wärmeleitung des Materials des Garniturdrahtes sowie der Wärmeleitung
zwischen dem Garniturdraht und der umgebenden Atmosphäre im Arbeitsraum kühlt sich
der erwärmte, zu härtende Bereich rasch ab, wodurch seine Härte zunimmt. Ein zusätzlicher
Kühleffekt kann dabei im Arbeitsraum optional dadurch erreicht werden, dass durch
das Zuführen des Schutzgases eine Gasströmung erzeugt wird. In diesem Fall kann das
Schutzgas kontinuierlich in den Arbeitsraum eingeleitet werden. Das Zuführen von einem
weiteren separaten Kühlmedium ist bei sämtlichen Ausführungsbeispielen nicht erforderlich.
Das Erwärmen und Abkühlen jedes zu härtenden Abschnitts des Garniturdrahtes findet
vollständig innerhalb der Arbeitskammer statt.
[0018] Das Eintragen von Energie und die dadurch bewirkte Erwärmung jedes zu härtenden Abschnitts
durch das Laserstrahlfeld kann auf sehr kleinem Raum erfolgen. Das Erwärmen und Abkühlen
findet in einer sehr kurzen Zeit statt, so dass die Gefahr der Verzunderung bereits
reduziert ist. Es hat sich jedoch gezeigt, dass trotz dieser kurzen Zeitdauer des
Härtens eine Bildung von Anlassfarben und/oder eine Verzunderung stattfinden kann.
Erfindungsgemäß wird deswegen eine reaktionsträge bzw. inerte Atmosphäre im Arbeitsraum
gebildet, indem Schutzgas kontinuierlich oder diskontinuierlich eingeleitet wird.
Dadurch wird das Laserhärten weiter verbessert und eine Nachbearbeitung der gehärteten
Teile des Garniturdrahtes kann entfallen.
[0019] Zur Erzeugung des Laserlichts bzw. des Laserstrahls wird eine Laserstrahlquelle verwendet,
beispielsweise ein Diodenlaser oder ein Gaslaser. Das Laserlicht kann eine Wellenlänge
von mindestens 650 nm aufweisen, z.B. im Bereich von 800 nm bis 1400 nm und bei einem
Ausführungsbeispiel eine Lichtwellenlänge von etwa 1000 nm aufweisen.
[0020] Es ist bevorzugt, wenn der Garniturdraht stillstandsfrei kontinuierlich in Förderrichtung
bewegt wird. Die Bewegung in Förderrichtung kann mit einer konstanten Geschwindigkeit
erfolgen. Die Geschwindigkeit, mit der der Garniturdraht in Förderrichtung bewegt
wird, kann mindestens 10 m/min oder 20 m/min betragen, beispielsweise 40 m/min bis
50 m/min betragen, wobei die Geschwindigkeit abhängig von der Dimension der Zähne
in Förderrichtung eingestellt werden kann. Durch eine konstante Geschwindigkeit beim
Bewegen des Garniturdrahtes in Förderrichtung bleibt auch die Zeit konstant, mit der
jeder zu härtende Abschnitt durch das wenigstens eine Laserstrahlfeld hindurch bewegt
wird.
[0021] Es ist vorteilhaft, wenn wenigstens eine Eigenschaft des Laserstrahlfeldes zeitinvariant
ist, beispielsweise die Kontur des Laserstrahlfeldes und/oder die Intensität des Laserlichts
während einer Einschaltdauer des Lasers und/oder eine Laserstrahlimpulsfrequenz, wenn
das Laserstrahlfeld durch Laserstrahlimpulse gebildet ist. Das Laserstrahlfeld wird
bei einem Ausführungsbeispiel weder ein- und ausgeschaltet, noch wird die Energiedichte
des Laserlichts im Bereich des Laserstrahlfeldes zeitlich variiert (z.B. Laserstrahlimpulsfrequenz
gleich Null). Die räumliche Ausdehnung des Laserstrahlfeldes und die Position des
Laserstrahlfeldes im Arbeitsraum ist vorzugsweise konstant.
[0022] Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann das wenigstens eine Laserstrahlfeld eine
nicht kreisrunde Kontur aufweisen. Das wenigstens eine Laserstrahlfeld kann in Förderrichtung
eine Länge und rechtwinklig zur Förderrichtung in der zugeordneten Arbeitsebene eine
Breite aufweisen. Die Länge und die Breite sind insbesondere unterschiedlich groß,
wobei die Breite kleiner sein kann als die Länge. Das wenigstens eine Laserstrahlfeld
kann beispielsweise eine Länge im Bereich von mindestens 10 mm bis maximal 100 mm
aufweisen, vorzugsweise 15 mm bis 70 mm und weiter vorzugsweise 25 mm oder 30mm bis
40 mm aufweisen. Beispielsweise beträgt die Länge des Laserstrahlfeldes 32 mm bis
35 mm. Die Breite des Laserstrahlfeldes kann abhängig von einer Höhe eines zu härtenden
Bereichs an jedem Zahn gewählt werden und bei einem Ausführungsbeispiel mindestens
0,5 mm oder 1,0 betragen und/oder maximal 2,0 mm oder 3,0 mm betragen.
[0023] Jedes Laserstrahlfeld kann bei einer bevorzugten Ausführungsform mittels jeweils
einer Strahlformoptik erzeugt werden, die einen einfallenden Laserstrahl zu einem
austretenden Laserstrahl umformt. Der austretende Laserstrahl hat einen anderen Querschnitt
als der einfallende Laserstrahl. Der austretende Laserstrahl bildet in der zugeordneten
Arbeitsebene das Laserstrahlfeld. Sollen ein erstes Laserstrahlfeld in einer ersten
Arbeitsebene und ein zweites Laserstrahlfeld in einer zweiten Arbeitsebene erzeugt
werden, können hierfür zwei separate Strahlformoptiken verwendet werden. Die Strahlformoptik
kann beispielsweise eine Linse und insbesondere eine Freiformlinse - ähnlich einer
Powell-Linse - aufweisen. Zusätzlich zu einer solchen Linse kann die Strahlformoptik
weitere lichtbeugende und/oder lichtbrechende und/oder lichtreflektierende Bestandteile
aufweisen.
[0024] Es ist außerdem vorteilhaft, wenn Laserlicht, das im Laserstrahlfeld nicht auf einen
zu härtenden Bereich auftrifft, sondern das Laserstrahlfeld durchsetzt, von einer
Strahlfalle zumindest teilweise aufgefangen wird. Wird der Garniturdraht beispielsweise
in Förderrichtung bewegt, durchsetzt das Laserlicht das Laserstrahlfeld teilweise,
beispielsweise in dem Bereich, in dem eine Lücke zwischen zwei benachbarten Zähnen
des Garniturdrahtes im Laserstrahlfeld vorhanden ist. Dieses Laserlicht kann durch
die Strahlfalle zumindest teilweise aufgefangen werden. Dazu kann die Strahlfalle
beispielsweise gegenüberliegend zu der Strahlformoptik angeordnet sein, wobei sich
die Arbeitsebene zwischen der Strahlformoptik und der Strahlfalle befindet.
[0025] Vorzugsweise kann die Strahlfalle durch ein Kühlmedium, beispielsweise Wasser und/oder
Luft gekühlt werden. Im Inneren der Strahlfalle kann hierzu wenigstens ein Kühlkanal
verlaufen, der von dem Kühlmedium durchströmt wird. Zusätzlich oder alternativ kann
ein Kühlmedium von außen auf die Strahlfalle gerichtet werden.
[0026] Bei einem Ausführungsbeispiel kann die Strahlfalle wenigstens eine Auftrefffläche
aufweisen, die schräg geneigt zur Ausbreitungsrichtung des durch die wenigstens eine
Laserstrahlebene durchtretenden Laserlichts ausgerichtet ist. Dadurch wird die Energiedichte
des Laserlichts an der Auftrefffläche verglichen mit der Energiedichte in der Laserstrahlebene
verringert. Die Energiedichte des Laserlichts kann derart reduziert werden, dass die
Erwärmung an der Auftrefffläche für die Strahlfalle unkritisch ist und die dadurch
eingetragene Wärme abgeführt werden kann, vorzugsweise durch eine aktive Kühlung mit
einem Kühlmedium.
[0027] Die Einwirkzeitdauer des Laserlichts auf jeden Punkt eines zu härtenden Abschnitt
in dem wenigstens einen Laserstrahlfeld kann maximal 150 ms oder maximal 100 ms betragen.
Vorzugsweise kann die Einwirkzeitdauer in einem Bereich von 30 ms bis 90 ms und weiter
vorzugsweise in einem Bereich von 50 ms bis 70 ms liegen. Bei einem Ausführungsbeispiel
beträgt die Einwirkzeitdauer etwa 60 ms. Die Einwirkzeitdauer kann beispielsweise
durch die Fördergeschwindigkeit des Garniturdrahtes und/oder die Länge des wenigstens
einen Laserstrahlfeldes in Förderrichtung eingestellt werden.
[0028] Es ist vorteilhaft, wenn der Garniturdraht vor dem Eintritt in das wenigstens eine
Laserstrahlfeld geglüht wird. Das Glühen kann sich auf den Basisabschnitt des Garniturdrahtes
beschränken oder diesen zumindest umfassen. Es ist auch möglich, den gesamten Garniturdraht
dem Glühprozess zu unterwerfen. Das Glühen umfasst das Anwärmen von einer Ausgangstemperatur
bis zu einer Haltetemperatur, das Durchwärmen bei der Haltetemperatur sowie das Abkühlen
auf eine Zieltemperatur, die der Ausgangstemperatur des Garniturdrahtes vor dem Anwärmen
entsprechen kann. Die Zieltemperatur und/oder Ausgangstemperatur kann beispielsweise
die Umgebungstemperatur sein.
[0029] Es ist auch vorteilhaft, wenn das Verfahren das Reinigen des Garniturdrahtes vor
dem Eintritt in das wenigstens eine Laserstrahlfeld umfasst. Das Reinigen kann vor
einem optionalen Glühprozess stattfinden. Das Reinigen erfolgt insbesondere ohne direkten
Kontakt eines Reinigungswerkzeugs mit dem Garniturdraht, beispielsweise durch Aufsprühen
eines Reinigungsfluids auf dem Garniturdraht. Als Reinigungsfluid kann Wasser verwendet
werden.
[0030] Es ist auch vorteilhaft, wenn die Erwärmung des wenigstens einen zu härtenden Bereichs
gemessen wird, beispielsweise unter Einsatz eines Pyrometers. Auf diese Weise lässt
sich die Energiedichte des Laserlichts in dem wenigstens einen Laserstrahlfeld einstellen,
so dass die erwünschte Temperatur in den zu härtenden Bereichen des Garniturdrahtes
erreicht wird. Durch die Messung der Temperatur in dem zu härtenden Bereich kann auch
eine Regelung oder Justierung der Laserenergie und damit der Energiedichte des Laserlichts
im wenigstens einen Laserstrahlfeld realisiert werden.
[0031] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen. Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen im Einzelnen erläutert. In den Zeichnungen
zeigen:
[0032] Figur 1 eine schematische perspektivische Teildarstellung eines Ausführungsbeispiels
eines Garniturdrahtes,
[0033] Figur 2 einen Teil des Garniturdrahtes aus Figur 1 in einer schematischen Seitenansicht,
[0034] Figur 3 einen Querschnitt rechtwinklig zur Erstreckungsrichtung des Garniturdrahtes
gemäß der Schnittlinie III-III in Figur 2,
[0035] Figur 4 eine schematische Prinzipdarstellung eines Verlaufs einer Härte eines in
einem bereits gehärteten Zahn des Garniturdrahtes gemäß der Figuren 1-3,
[0036] Figur 5 eine schematische Prinzipdarstellung einer Vorrichtung und eines Verfahrens
zum Härten des Garniturdrahtes mit Blick in eine Förderrichtung,
[0037] Figur 6 eine schematische Darstellung der Vorrichtung und des Verfahrens aus Figur
5 in einer Seitenansicht rechtwinklig zur Förderrichtung,
[0038] Figur 7 eine Prinzipdarstellung eines erfindungsgemäßen Laserstrahlfeldes mit einer
Länge in Förderrichtung und einer Breite rechtwinklig zur Förderrichtung,
[0039] Figur 8 eine stark schematisierte Darstellung einer abgewandelten Ausführungsform
einer Vorrichtung und eines Verfahrens zum Laserhärten des Garniturdrahtes.
[0040] Bei der Erfindung geht es um das Laserhärten eines Garniturdrahtes 10, wie er schematisch
in den Figuren 1-3 veranschaulicht ist. Der Garniturdraht 10 weist einen sich in einer
Längsrichtung L erstreckenden Basisabschnitt 11 auf. Der Basisabschnitt 11 kann einen
polygonalen, beispielsweise einen rechteckförmigen Querschnitt aufweisen. In einer
Breitenrichtung B ragen von dem Basisabschnitt 11 mehrere Zähne 12 weg, die in Längsrichtung
L hintereinander angeordnet sind. Zwischen zwei in Längsrichtung L unmittelbar benachbarten
Zähnen 12 ist jeweils eine Lücke 13 vorhanden. Jeder Zahn 12 hat eine im Wesentlichen
dreieckförmige Kontur mit einer in Breitenrichtung B vom Basisabschnitt 11 entfernt
angeordneten Ecke 14. Die Ecke 14 wird durch zwei die Kontur des Zahns 12 begrenzende
Kanten 15, 16 gebildet. Beim Ausführungsbeispiel erstreckt sich die eine, erste Kante
15 im Wesentlichen in Breitenrichtung B und die andere, zweite Kante 16 schräg geneigt
zur Breitenrichtung B.
[0041] Der Basisabschnitt 11 hat in einer Tiefenrichtung T, die rechtwinklig zur Breitenrichtung
B und zur Längsrichtung L orientiert ist, eine Dicke oder Stärke, die zumindest in
einem Abschnitt größer ist als die Dicke der Zähne 12. Dadurch ist am Basisabschnitt
11 ein Vorsprung mit einer Längsfläche 17 gebildet, die beim Ausführungsbeispiel rechtwinklig
zur Breitenrichtung B orientiert ist. Jeder Zahn 12 hat eine erste Außenfläche 18
und eine der ersten Außenfläche 18 entgegengesetzte zweite Außenfläche 19. Die beiden
Außenflächen 18, 19 sind in Tiefenrichtung T entsprechend der Dicke des Zahns 12 mit
Abstand zueinander angeordnet. Die beiden Außenflächen 18, 19 können parallel zueinander
angeordnet sein. Bei dem hier veranschaulichten Ausführungsbeispiel erstreckt sich
die zweite Außenfläche 19 im Wesentlichen rechtwinklig zur Tiefenrichtung T, während
die erste Außenfläche 18 gegenüber der Tiefenrichtung T und der zweiten Außenfläche
19 schräg geneigt ausgerichtet ist. Die erste Außenfläche 18 erstreckt sich in einer
ersten Ebene E1 und die zweite Außenfläche 19 erstreckt sich in einer zweiten Ebene
E2 (Figur 3).
[0042] An jedem Zahn schließt sich an die Ecke 14 ein zu härtender Bereich A an. In diesem
Bereich soll jeder Zahn 12 gehärtet werden. Der zu härtende Bereich A ist mit Abstand
zu dem sich an die Längsfläche 17 anschließenden Vorsprung des Basisabschnitts 11
angeordnet. Nach dem Härten des zu härtenden Bereichs A durch das erfindungsgemäße
Laserhärten schließt sich an den zu härtenden Bereich A eine Übergangszone Z an, in
der die Härte in Richtung zum Basisabschnitt 11 kontinuierlich abnimmt. In Breitenrichtung
B hat die Übergangszone Z nach dem Laserhärten mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
eine Dimension im Bereich von weniger als 0,3 mm und vorzugsweise weniger als 0,2
mm.
[0043] Zum Härten des zu härtenden Bereichs A wird Energie in den zu härtenden Bereich A
eingetragen und dieser erwärmt. Das Erwärmen des zu härtenden Bereichs A erfolgt durch
die Bestrahlung mit Laserlicht eines Laserstrahls. Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung
und eines Verfahrens zum Laserhärten zeigen Figuren 5 und 6 in einer jeweils blockschaltbildähnlichen
schematischen Darstellung.
[0044] Für das Laserhärten wird in einem Gehäuse 25 ein Arbeitsraum 26 begrenzt. In dem
Arbeitsraum 26 wird der Garniturdraht 10 bearbeitet und insbesondere in den zu härtenden
Bereichen A lasergehärtet. Beim Ausführungsbeispiel wird der Garniturdraht 10 mittels
einer nicht gezeigten Fördervorrichtung in einer Förderrichtung F durch den Arbeitsraum
26 bewegt. Die Förderrichtung F kann beispielsweise horizontal orientiert sein. Bei
dem Fördern des Garniturdrahtes 10 in Förderrichtung F ist dieser vorzugsweise derart
ausgerichtet, dass die Längsrichtung L des Garniturdrahtes 10 in Förderrichtung ausgerichtet
ist. Die Breitenrichtung B des Garniturdrahtes 10 ist bevorzugt parallel zu einer
Querrichtung Q des Arbeitsraumes 26 ausgerichtet, die wiederum rechtwinklig zur Förderrichtung
F orientiert ist. Die Förderrichtung F und die Querrichtung Q können eine Ebene aufspannen,
die sich horizontal erstreckt. Der Garniturdraht 10 kann sozusagen liegend durch den
Arbeitsraum 26 bewegt werden.
[0045] Bei dem hier beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiel wird der Garniturdraht
10 stillstandslos durch den Arbeitsraum 26 hindurch bewegt und währenddessen bearbeitet,
insbesondere gehärtet. Vorzugsweise ist die Geschwindigkeit, mit der der Garniturdraht
10 in Förderrichtung F bewegt wird, konstant und beträgt beim Ausführungsbeispiel
mindestens 10 m/min oder mindestens 20 m/min, beispielsweise 40 m/min bis 50 m/min,
wobei die Geschwindigkeit von der Größe der Zähne 12 abhängt und umso kleiner gewählt
werden kann, je größer die Zähne 12 sind.
[0046] Im Arbeitsraum wird wenigstens ein Laserstrahlfeld 27 und beim Ausführungsbeispiel
gemäß der Figuren 5 und 6 genau ein Laserstrahlfeld 27 erzeugt. Hierzu weist die Vorrichtung
eine Laserstrahlquelle 28 auf, die einen Laserstrahl 29 emittiert. Der emittierte
Laserstrahl 29 kann direkt als einfallender Laserstrahl 30 einer Strahlformoptik 31
zugeführt werden oder alternativ indirekt über ein oder mehrere optische Elemente.
Diese optischen Elemente können den Laserstrahl umlenken und/oder brechen und/oder
beugen und/oder reflektieren und ihn dann als einfallenden Laserstrahl 30 der Strahlformoptik
31 zuführen.
[0047] Das von der Laserstrahlquelle 28 erzeugte Laserlicht des Laserstrahls 29 weist vorzugsweise
eine Wellenlänge von mindestens 650 nm oder mindestens 800 nm auf, z.B. im Bereich
von 800 nm bis 1400 nm und hat beim Ausführungsbeispiel eine Wellenlänge von etwa
1000 nm.
[0048] Die Strahlformoptik 31 ist dazu eingerichtet, den einfallenden Laserstrahl 30 umzuformen
und daraus einen austretenden Laserstrahl 32 mit einem definierten Querschnitt in
einer Arbeitsebene zu bilden. Hierzu kann die Strahlformoptik 31 ein oder mehrere
optische Komponenten aufweisen, wie beispielsweise eine Linse, insbesondere eine Freiformlinse
33.
[0049] In der Arbeitsebene innerhalb des Arbeitsraumes 26 bildet der austretende Laserstrahl
32 das Laserstrahlfeld 27. Beim Ausführungsbeispiel gemäß der Figuren 5 und 6 erstreckt
sich die Arbeitsebene im Arbeitsraum 26 in Förderrichtung F und entweder in Querrichtung
Q oder geneigt zur Querrichtung Q, so dass die erste Ebene E1 der im Arbeitsraum vorhandenen
ersten Außenflächen 18 im Wesentlichen in der Arbeitsebene angeordnet sind. Der austretende
Laserstrahl 32 hat in seinem in der Arbeitsebene angeordneten Laserstrahlfeld 27 eine
definierte Dimension und Energiedichte. Wie es stark schematisiert in Figur 7 veranschaulicht
ist, hat das Laserstrahlfeld 27 in Förderrichtung F eine Länge x und entlang der Arbeitsebene
oder in Querrichtung Q eine Breite y rechtwinklig zur Förderrichtung F. Die Länge
x ist vorzugsweise verschieden von der Breite y und insbesondere größer. Bei einem
Ausführungsbeispiel kann die Länge x mindestens 10 mm bis maximal 100 mm betragen,
vorzugsweise 15 mm bis 70 mm und weiter vorzugsweise 25 mm oder 30mm bis 40 mm und
insbesondere von 32 mm bis 35 mm betragen. Die Breite y des Laserstrahlfeldes 27 kann
an die Abmessung der zu härtenden Bereiche A der Zähne 12 angepasst werden und beispielsweise
in einem Bereich von mindestens 0,5 mm oder 1,0 mm bis 2,0 mm oder 3,0 mm liegen.
[0050] Das wenigstens eine Laserstrahlfeldes 27 ist beispielsgemäß rechteckig oder anderweitig
polygonal konturiert. Zumindest weist es eine gerade Außenkante auf, die parallel
zur Förderrichtung F ausgerichtet ist und das wenigstens eine Laserstrahlfeldes 27
zum Basisabschnitt 11 hin begrenzt. An jeder geraden Außenkante ändert sich die Intensität
des Laserlichts bzw. die Energiedichte des wenigstens einen Laserstrahlfeldes 27 sprungartig.
Eine Steilheit m beschreibt einen Gradienten der Intensität des Laserlichts an der
Außenkante des Laserstrahlfeldes und kann beispielsweise wie folgt bestimmt werden:
mit m: Steilheit der Intensitätsänderung;
I: Mittelwert der Intensität I des Laserstrahlfeldes;
w: Breite der Laserstrahlfeldes rechtwinkelig zu der geraden Außenkante bei 50% der
mittleren Intensität I;
x1: halbe Breite des Laserstrahlfeldes rechtwinkelig zu der geraden Außenkante bei
10% der mittleren Intensität I;
x2: halbe Breite des Laserstrahlfeldes rechtwinkelig zu der geraden Außenkante bei
90% der mittleren Intensität I.
[0051] Vorzugsweise ist die Steilheit größer als 5, insbesondere größer als 7, und weiter
vorzugsweise größer als 8.
[0052] In dem Arbeitsraum 26 wird eine reaktionsträge bzw. inerte Gasatmosphäre geschaffen,
um das Bilden von Metalloxidschichten (Zunder) und das Erzeugen von Anlassfarben durch
das Laserhärten zu vermeiden. Zu diesem Zweck wird ein Schutzgas G in den Arbeitsraum
26 eingeleitet. Hierzu kann das Gehäuse 25 wenigstens einen Gasanschluss 37 aufweisen,
um das Schutzgas G zuzuführen. Das Schutzgas G kann kontinuierlich oder diskontinuierlich
in den Arbeitsraum 26 strömen.
[0053] Bevorzugt wird das Schutzgas G benachbart zur Strahlformoptik 31 in den Arbeitsraum
26 eingeleitet, so dass es schräg oder rechtwinklig zur Ausbreitungsrichtung des austretenden
Laserstrahls 32 strömt, beispielsweise in Querrichtung Q und/oder in Förderrichtung
F. Beim Ausführungsbeispiel wird das Schutzgas G vertikal zwischen der Arbeitsebene
bzw. dem Laserstrahlfeld 27 und der Strahlformoptik 31 eingeleitet. Die Strömung des
Schutzgases G kann die Strahlformoptik 31 schützen und sozusagen als Sperrgas für
Rauch und/oder Dampf dienen, der beim Laserhärten und/oder anderen Bearbeitungen im
Arbeitsraum 26 gebildet wird. Das Schutzgas G kann Rauch und/oder Dampf aus dem Laserstrahlfeld
27 abtransportieren. Das Schutzgas G dient somit beispielsgemäß nicht nur zur Erzeugung
einer reaktionsarmen bzw. inerten Atmosphäre im Arbeitsraum 26, sondern gleichzeitig
auch zum Schutz der Strahlformoptik 31 und/oder zur Aufrechterhaltung einer möglichst
gleichmäßigen Energiedichte im Laserstrahlfeld 27 an der Oberfläche des Garniturdrahts
10.
[0054] Als Schutzgas G kann beispielsweise Stickstoff, Argon oder ein anderes Edelgas oder
eine beliebige Kombination davon verwendet werden.
[0055] Zum Laserhärten wird der Garniturdraht 10 durch den Arbeitsraum 26 bewegt, so dass
sich die zu härtenden Bereiche A der einzelnen Zähne 12 nacheinander durch das Laserstrahlfeld
27 bewegen. Während dieser Bewegung werden die zu härtenden Bereiche A im Laserstrahlfeld
27 erhitzt und kühlen sich nach dem Austritt aus dem Laserstrahlfeld 27 rasch ab,
wodurch die Härte zunimmt. Die Abkühlung wird durch Wärmeleitung innerhalb des Garniturdrahtes
10 aus den zu härtenden, erwärmten Bereichen in Richtung zum Basisabschnitt 11 bewirkt.
Eine zusätzliche Kühlung kann durch Wärmeabgabe in die Atmosphäre im Arbeitsraum 26
erreicht werden. Eine durch das Einleiten des Schutzgases G bewirkte Gasströmung innerhalb
des Arbeitsraumes 26 kann zur weiteren Kühlung der erwärmten Abschnitte beitragen.
[0056] Wie es in Figur 7 schematisch veranschaulicht ist, ist das Laserstrahlfeld 27 derart
positioniert, dass lediglich die zu härtenden Bereiche A der Zähne 12 durch das Laserstrahlfeld
27 bewegt werden. Die anderen Bereiche des Garniturdrahtes 10, die nicht gehärtet
werden sollen, insbesondere der Basisabschnitt 11, wird außerhalb des Laserstrahlfelds
27 durch den Arbeitsraum 26 bewegt.
[0057] Beim Ausführungsbeispiel beträgt die Einwirkdauer, während der das Laserlicht des
austretenden Laserstrahls 32 im Laserstrahlfeld 27 auf jeden Punkt des hindurchbewegten,
zu härtenden Bereichs A einwirkt, maximal 150 ms oder maximal 100 ms. Vorzugsweise
kann die Einwirkzeitdauer in einem Bereich von 30 ms bis 90 ms und weiter vorzugsweise
in einem Bereich von 50 ms bis 70 ms liegen. Bei einem Ausführungsbeispiel beträgt
die Einwirkzeitdauer etwa 60 ms.
[0058] Nach dem Härten eines zu härtenden Bereichs A eines Zahns 12 weist der Zahn 12 einen
Härteverlauf auf, wie er in Figur 4 prinzipiell schematisch veranschaulicht ist. Die
Abszisse des Diagramms gibt einen Abstand d von der Ecke 14 eines Zahns 12 in Breitenrichtung
B an. Die Ordinate gibt die Härte H in Abhängigkeit vom Abstand d an. Nach dem Härten
ist die Härte H in jedem zu härtenden Bereich A am größten und im Wesentlichen konstant.
In der Übergangszone Z sinkt die Härte ab. Außerhalb des gehärteten Bereichs A entspricht
die Härte H dem Wert, den das ungehärtete Material des Garniturdrahtes 10 aufweist.
Die Dimension der Übergangszone Z in Breitenrichtung B ist gering und vorzugsweise
kleiner als 0,2 mm. Der ungehärteten Basisabschnitts 11 stellt eine ausreichende Elastizität
und Verformbarkeit bereit und der Garniturdraht 10 kann auch nach dem Härten problemlos
auf eine Walze aufgewickelt werden, ohne Risse oder andere Schäden zu bilden.
[0059] Wie es in Figuren 5 und 6 außerdem veranschaulicht ist, kann in Ausbreitungsrichtung
des austretenden Laserstrahls 32 hinter der Arbeitsebene bzw. der Ebene, in der der
Garniturdraht 10 durch den Arbeitsraum 26 bewegt wird, eine Strahlfalle 38 vorhanden
sein. Die Strahlfalle 38 ist dazu eingerichtet, das Laserlicht des austretenden Laserstrahls
32 zumindest teilweise aufzufangen, das nicht auf den Garniturdraht 10 auftrifft,
sondern durch das Laserstrahlfeld 27 hindurchtritt, insbesondere durch eine Lücke
13 zwischen zwei Zähnen 12 (vergleiche auch Figur 7). Die Strahlfalle 38 hat wenigstens
eine und beispielsweise zwei schräg zur Ausbreitungsrichtung des Laserlichts des austretenden
Laserstrahls 32 angeordnete Auftreffflächen 39. Die Auftreffflächen 39 können beispielsweise
V-förmig angeordnet sein. Durch die Neigung der Auftreffflächen 39 gegenüber der Ausbreitungsrichtung
des Laserlichts wird die Fläche vergrößert, auf die das Laserlicht auf der wenigstens
einen Auftrefffläche 39 auftrifft verglichen mit der Fläche des Laserstrahlfeldes
27. Die Energiedichte des auf die wenigstens eine Auftrefffläche 39 auftreffenden
Laserlichts ist daher gegenüber dem Laserstrahlfeld reduziert. Somit ist auch die
Energieaufnahme in der Strahlfalle 38 pro Flächeneinheit ausreichend klein.
[0060] Beim Ausführungsbeispiel ist die wenigstens eine Auftrefffläche 39 durch eine Außenfläche
eines Kühlkörpers 40 gebildet. Der Kühlkörper 40 und mithin die wenigstens eine Auftrefffläche
39 können durch ein Kühlmedium K, beispielsweise Luft, Wasser oder ein anderes Fluid,
gekühlt werden. Beim Ausführungsbeispiel ist daher innerhalb des Kühlkörpers 40 wenigstens
ein Kühlkanal 41 vorhanden, der vom Kühlmedium K durchströmt wird. Der Kühlkreislauf
des Kühlmediums K ist in Figur 5 lediglich stark schematisiert angedeutet.
[0061] Anhand von Figur 6 sind weitere optionale Ausgestaltungsmöglichkeiten zur Durchführung
des Verfahrens bzw. zur Ausgestaltung der Vorrichtung veranschaulicht. In dem Gehäuse
25 können weitere Stationen zur Bearbeitung des Garniturdrahtes 10 vorhanden sein,
die vorzugsweise in Bewegungsrichtung des Garniturdrahtes 10 vor dem Laserstrahlfeld
27 angeordnet sind. Beispielsweise kann es sich dabei um eine Reinigungsstation und
eine Glühstation 42 handeln. Die Reinigungsstation 41 ist dazu eingerichtet, zumindest
die zu härtenden Bereiche A des Garniturdrahtes 10 zu reinigen. Die Glühstation 42
ist dazu eingerichtet, zumindest den Basisabschnitt 11 des Garniturdrahtes 10 zu glühen.
[0062] Die Reinigungsstation 41 kann dazu eingerichtet sein, ein Reinigungsmittel abzugeben
und zumindest auf die zu härtenden Bereiche A des Garniturdrahtes 10 zu spritzen,
um Verunreinigungen zu entfernen. Optional kann der Garniturdraht 10 in der Reinigungsstation
41 anschließend getrocknet werden, beispielsweise durch Trockenblasen mit einem Gas.
[0063] Die Glühstation 42 ist dazu eingerichtet, zumindest den Basisabschnitt 11 des Garniturdrahtes
10 oder alternativ den gesamten Garniturdraht 10 zu glühen. Hierzu kann die Glühstation
42 eine Erwärmungseinrichtung 43, eine Kühleinrichtung 44 und optional eine Trocknungseinrichtung
45 aufweisen. Die Erwärmungseinrichtung 43 dient dazu, Wärme zumindest in den Basisabschnitt
11 des Garniturdrahtes 10 einzutragen und diesen bis auf eine Haltetemperatur aufzuwärmen.
Anschließend werden die so erwärmten Teile des Garniturdrahtes 10 durch die Kühleinrichtung
44 abgekühlt, beispielsweise durch Aufspritzen eines Kühlmittels, beispielsweise Wasser.
Anschließend kann der Garniturdraht 10 mittels der Trocknungseinrichtung 45 getrocknet
werden, beispielsweise durch Trockenblasen mit einem Gas.
[0064] Nach dem Reinigen in der Reinigungsstation 41 und/oder dem Glühen in der Glühstation
42 werden die zu härtenden Bereiche A durch Laserhärten im Arbeitsraum gehärtet. Sämtliche
dieser Arbeitsschritte finden beim Ausführungsbeispiel innerhalb des Arbeitsraumes
26 statt.
[0065] Figur 8 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel zum Laserhärten von zu härtenden Bereichen
A eines Garniturdrahtes 10 in einer stark vereinfachten schematisierten Prinzipdarstellung.
Bei diesem Ausführungsbeispiel werden durch zwei separate Strahlformoptiken 31 zwei
austretende Laserstrahlen 32 erzeugt, die jeweils ein Laserstrahlfeld bilden, beispielsgemäß
ein erstes Laserstrahlfeld 27a in einer ersten Arbeitsebene und ein zweites Laserstrahlfeld
27b in einer davon mit Abstand angeordneten zweiten Arbeitsebene. Die beiden Arbeitsebenen
können parallel oder geneigt zueinander verlaufen und sind beispielsgemäß derart ausgerichtet,
dass sich die ersten Ebenen E1 der zu härtenden Bereiche A entlang der ersten Arbeitsebene
bewegen und die zweiten Ebenen E2 der zu härtenden Bereiche A entlang der zweiten
Arbeitsebene bewegen. Bei dieser Anordnung kann die Energie des Laserlichts von zwei
entgegengesetzten Seiten in die zu härtenden Bereiche A des Garniturdrahtes 10 eingebracht
werden, nämlich an der ersten Außenfläche 18 durch das erste Laserstrahlfeld 27a und
an der zweiten Außenfläche 19 durch das zweite Laserstrahlfeld 27b.
[0066] In Förderrichtung F können die Laserstrahlfelder 27a, 27b versetzt zueinander angeordnet
sein oder sich alternativ zumindest teilweise überlappen.
[0067] Wie es in Figur 8 außerdem veranschaulicht ist, können für die beiden austretenden
Laserstrahlen 32 zwei separate Strahlfallen 38 vorhanden sein. Die austretenden Laserstrahlen
32 sind nicht parallel zu einer gemeinsamen Achse ausgerichtet, sondern die Ausbreitungsrichtungen
sind unter einem Winkel von kleiner als 180° zueinander orientiert.
[0068] Zur Erzeugung der beiden austretenden Laserstrahlen 32 durch die zwei Strahlformoptiken
31 kann der emittierte Laserstrahl 29 einer gemeinsamen Laserstrahlquelle 28 verwendet
werden. Optional könnten auch zwei separate Laserstrahlquellen 28 zum Einsatz kommen.
[0069] Es ist möglich, die Erwärmung des wenigstens einen zu härtenden Bereichs A, der sich
durch das betreffende Laserstrahlfeld 27 bewegt, zu überwachen. Beispielsweise kann
hierfür ein Pyrometer 46 verwendet werden, wie es schematisch in Figur 5 gezeigt ist.
Mittels des Pyrometers 46 kann Wärmestrahlung W, die vom erwärmten Bereich des Garniturdrahtes
10 in den wenigstens einen zu härtenden Bereich A ausgeht, erfasst werden. Mittels
des Pyrometers 46 kann somit geprüft werden, ob ausreichend Energie in den wenigstens
einen zu härtenden Bereich A eingetragen wurde. Gegebenenfalls können die Einstellungen
der Laserstrahlquelle 28 modifiziert werden, um den Energieeintrag anzupassen.
[0070] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Laserstrahlhärten von zu härtenden Bereichen
A eines Garniturdrahtes 10. Dabei wird der Garniturdraht 10 in einer Förderrichtung
durch einen Arbeitsraum 26 bewegt. Im Arbeitsraum 26 wird eine Schutzgasatmosphäre
durch das kontinuierliche oder diskontinuierliche Einleiten von Schutzgas G erzeugt.
Im Arbeitsraum 26 wird ein Laserstrahlfeld 27 gebildet, durch das die zu härtenden
Bereiche A des Garniturdrahtes 10 bewegt werden. Dabei werden die zu härtenden Bereiche
A erwärmt. Nach dem Austritt aus dem Laserstrahlfeld 27 kühlen sich die zu härtenden
Bereiche A ab und werden durch das Durchlaufen dieses Temperaturprofils gehärtet.
Das Härten in der Schutzgasatmosphäre im Arbeitsraum 26 verhindert das Bilden von
Oxidschichten (Verzunderung) und Anlassfarben.
Bezugszeichenliste:
[0071]
- 10
- Garniturdraht
- 11
- Basisabschnitt
- 12
- Zahn
- 13
- Lücke
- 14
- Ecke
- 15
- erste Kante
- 16
- zweite Kante
- 17
- Längsfläche
- 18
- erste Außenfläche
- 19
- zweite Außenfläche
- 25
- Gehäuse
- 26
- Arbeitsraum
- 27
- Laserstrahlfeld
- 27a
- erstes Laserstrahlfeld
- 27b
- zweites Laserstrahlfeld
- 28
- Laserstrahlquelle
- 29
- Laserstrahl
- 30
- einfallender Laserstrahl
- 31
- Strahlformoptik
- 32
- austretender Laserstrahl
- 33
- Freiformlinse
- 37
- Gasanschluss
- 38
- Strahlfalle
- 39
- Auftrefffläche
- 40
- Kühlkörper
- 41
- Reinigungsstation
- 42
- Glühstation
- 43
- Erwärmungseinrichtung
- 44
- Kühleinrichtung
- 45
- Trocknungseinrichtung
- 46
- Pyrometer
- A
- zu härtender Bereich
- B
- Breitenrichtung
- d
- Abstand
- E1
- erste Ebene
- E2
- zweite Ebene
- F
- Förderrichtung
- G
- Schutzgas
- H
- Härte
- K
- Kühlmedium
- L
- Längsrichtung
- Q
- Querrichtung
- T
- Tiefenrichtung
- W
- Wärmestrahlung
- x
- Länge des Laserstrahlfeldes
- y
- Breite des Laserstrahlfeldes
- Z
- Übergangszone
1. Verfahren zum Laserhärten eines Garniturdrahtes (10) aufweisend einen Basisabschnitt
(11) und mehrere von dem Basisabschnitt wegragende Zähne (12), wobei das Verfahren
folgende Schritte umfasst:
- Erzeugen wenigstens eines zusammenhängenden Laserstrahlfeldes (27) innerhalb eines
Arbeitsraumes (26),
- Zuführen von Schutzgas (G) in den Arbeitsraum (26),
- Fördern des Garniturdrahtes (10) in einer Förderrichtung (F) in den Arbeitsraum
(26), so dass ein zu härtender Bereich (A) jedes Zahns (12) durch das wenigstens eine
Laserstrahlfeld (27) bewegt wird, wobei wenigstens eine Außenfläche (18, 19) jedes
zu härtenden Bereichs (A) durch das wenigstens eine Laserstrahlfeld (27) bewegt wird,
so dass sich der zu härtende Bereich (A) erwärmt,
- Abkühlen des zu härtenden Bereichs (A).
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Garniturdraht (10) stillstandsfrei kontinuierlich
in Förderrichtung (F) bewegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei der Garniturdraht (10) mit einer konstanten Geschwindigkeit
in Förderrichtung (F) bewegt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das wenigstens eine Laserstrahlfeld
(27) eine nicht kreisrunde Kontur mit einer Länge (x) in Förderrichtung (F) und einer
Breite (y) rechtwinkelig zur Förderrichtung (F) hat, wobei die Breite (y) insbesondere
kleiner ist als die Länge (x).
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das wenigstens eine Laserstrahlfeld
(27) zumindest eine gerade Außenkante aufweist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die zumindest eine gerade Außenkante des Laserstrahlfeldes
(27) parallel zur Förderrichtung (F) ausgerichtet ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sich an jeder geraden Außenkante
des Laserstrahlfeldes (27) die Intensität des Laserlichts sprungartig ändert.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das wenigstens eine Laserstrahlfeld
(27) mittels wenigstens einer Strahlformoptik (31) erzeugt wird, die einen einfallenden
Laserstrahl (30) zu einem austretenden Laserstrahl (32) umformt, wobei der austretende
Laserstrahl eines von dem wenigstens einen Laserstrahlfeld (27) bildet.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Strahlfalle (38) vorhanden
ist, die dazu eingerichtet ist, zumindest ein Teil des Laserlichts des austretenden
Laserstrahls (32) aufzufangen.
10. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, wobei die Strahlfalle (38) durch ein Kühlmedium
(K) gekühlt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei die Strahlfalle (38) wenigstens
eine geneigt zur Ausbreitungsrichtung des durch das wenigstens eine Laserstrahlfeld
(27) hindurchtretenden Laserlichts angeordnete Auftrefffläche (39) für den austretenden
Laserstrahl (32) aufweist.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Laserstrahlquelle (28)
einen Laserstrahl (29) zur Erzeugung des wenigstens einen Laserstrahlfeldes (27) emittiert,
der eine Wellenlänge von 900 nm bis 1100 nm aufweist.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Einwirkzeitdauer des
Laserlichts im wenigstens einen Laserstrahlfeld (27) auf den zu härtenden Bereich
(A) zwischen 50 ms und 70 ms beträgt.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Garniturdraht (10) vor
dem Eintritt in das wenigstens eine Laserstrahlfeld (27) geglüht wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Garniturdraht (10) vor
dem Eintritt in das wenigstens eine Laserstrahlfeld (27) gereinigt wird.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein erstes Laserstrahlfeld
(27a) und mit Abstand dazu ein zweites Laserstrahlfeld (27b) erzeugt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 13, wobei eine erste Außenfläche (18) des zu härtenden Bereichs
(A) durch das erste Laserstrahlfeld (27a) bewegt wird und eine der ersten Außenfläche
(18) entgegengesetzte zweite Außenfläche (19) des zu härtenden Bereichs (A) durch
das zweite Laserstrahlfeld (27b) bewegt wird.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Erwärmung des zu härtenden
Bereichs (A) gemessen wird.