[0001] Die Erfindung betrifft eine Fluidpumpe, insbesondere eine Axialkolbenpumpe, mit wenigstens
einer neigungsverstellbaren Schrägscheibe sowie ein Steuerungssystem für eine Fluidpumpe
und ein Verfahren zum Steuern einer Fluidpumpe.
[0002] Fluidpumpen, insbesondere Axialkolbenpumpen, sind bekannt und werden zum Beispiel
verwendet, um mechanische Energie in hydraulische Energie umzusetzen. Sie können stationär
oder mobil eingesetzt werden. Durch die Verstellung der Schrägscheibe kann die Förderleistung
angepasst werden. Bekannte Fluidpumpen umfassen ein Abtastsystem mit einem Sensor
zur Erfassung der Neigung der Schrägscheibe, um basierend auf dem Winkel die Leistung
zu regeln, zu steuern und zu begrenzen. Leistungsregelung heißt insbesondere, das
Produkt aus Förderstrom und zugeordnetem Druck konstant zu halten.
[0003] Nachteilig bei solchen Systemen ist, dass sie nur auf wenige Anwendungen beschränkt
sind.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung bereitzustellen, die es erlauben, die Pumpe
in einer Vielzahl von unterschiedlichen Anwendungen zu betreiben.
[0005] Erfindungsgemäß wird dies dadurch gelöst, dass die Fluidpumpe mindestens zwei Abtastsysteme
mit jeweils mindestens einem Sensor zur Erfassung der Neigung der Schrägscheibe aufweist.
[0006] Bei einem erfindungsgemäßen Steuerungssystem wirkt dabei ein erstes Abtastsystem
mit einem Leistungsbegrenzungssystem und ein zweites Abtastsystem mit einem Volumenstromregelungssystem
(auch Förderstromregelsystem genannt), einem delta-p-Regelsystem (auch Δp-Regelsystem
genannt) oder einem Leistungsregelungssystem zusammen.
[0007] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren werden mindestens zwei Abtastsysteme mit jeweils
mindestens einem Sensor zur Erfassung der Neigung der Schrägscheibe verwendet.
[0008] Die Leistungsbegrenzung kann dabei unabhängig von der Volumenstromregelung, der delta-p-Regelung
oder der Leistungsregelung vorgenommen werden. Die Fluidpumpe kann folglich in mehr
Anwendungen betrieben werden.
[0009] Die erfindungsgemäße Lösung kann mit den folgenden, jeweils für sich vorteilhaften
und beliebig miteinander kombinierbaren Weiterentwicklungen und Ausgestaltungen weiter
verbessert werden.
[0010] Mindestens ein Sensor kann in einer Seitenwand eines Gehäuses angeordnet sein, um
eine kompakte Ausgestaltung zu ermöglichen. Insbesondere können alle Sensoren in einer
oder mehreren Seitenwänden des Gehäuses angeordnet sein. Eine Seitenwand begrenzt
das Gehäuse in einer radialen Richtung, wobei "radial" in Bezug auf eine Drehachse
oder Welle des Antriebs zu verstehen ist. Die Anordnung in einer Seitenwand hat ferner
den Vorteil, dass eine Ausrichtung zu einem Geberelement, insbesondere ein Abstand
dazu einfach einstellbar ist. Dadurch kann auf einfache Weise die Null-Lage oder der
Messbereichsbeginn des Sensorausgangssignals eingestellt werden. Der Sensor kann dann
z.B. mittels einer Kontermutter in der passenden Ausrichtung fixiert werden.
[0011] Für eine gute Trennung der beiden Sensoren können ein erster Sensor eines ersten
Abtastsystems und ein zweiter Sensor eines zweiten Abtastsystems an gegenüberliegenden
Wänden eines Gehäuses angeordnet sein.
[0012] Die zwei Sensoren können sich bezüglich einer Antriebsachse, Drehachse oder Welle,
beispielsweise einer Welle, die an einen Motor eines Antriebs angeschlossen ist, gegenüberliegen.
Beispielsweise kann die Antriebsachse, Drehachse oder Welle zwischen den beiden Sensoren
liegen. Die Welle kann koaxial mit der Antriebsachse und/oder Drehachse sein.
[0013] Mindestens ein Abtastsystem kann Teil eines Leistungsbegrenzungssystems sein. Das
Leistungsbegrenzungssystem begrenzt die Leistung der Fluidpumpe. Beispielsweise kann
das Leistungsbegrenzungssystem als Pilotventil ausgeführt sein oder ein Pilotventil
umfassen, welches schwenkwinkelabhängig öffnet und somit den Druckregler mit einem
Pilotdruck steuert, der dann den Schwenkwinkel der Fluidpumpe mittels eines Stellzylinders
regelt.
[0014] Vorzugsweise wirkt dieses Abtastsystem mechanisch mit dem Rest des Leistungsbegrenzungssystems
zusammen. Dadurch ist eine besonders sichere und schnelle Regelung möglich, die beispielsweise
unabhängig von einer Stromversorgung sein kann.
[0015] In einer vorteilhaften Ausgestaltung erzeugt mindestens ein Abtastsystem ein mechanisches
Ausgangssignal. Dadurch kann eine einfache Regelung erfolgen.
[0016] Mindestens ein Abtastsystem kann Teil eines Volumenstromregelungssystems sein. Das
Volumenstromregelungssystem kann insbesondere die Neigung der Schrägscheibe verstellen,
um die geförderte Fluidmenge zu regeln. Das Volumenstromregelungssystem kann etwa
mit einem Stellkolben für die Schrägscheibe zusammenwirken oder der Stellkolben kann
Teil des Volumenstromregelungssystems sein.
[0017] In einer alternativen oder zusätzlichen Ausgestaltung kann mindestens ein Abtastsystem
ein Teil eines Leistungsregelungssystems oder eines delta-p-Regelsystems sein.
[0018] In einer Ausgestaltung kann mindestens ein Abtastsystem ein elektrisches oder elektronisches
Ausgangssignal erzeugen. Ein solches elektrisches oder elektronisches Ausgangssignal
kann besonders einfach zu verarbeiten sein.
[0019] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung kann ein Ausgangssignal eines ersten
Abtastsystems mechanisch, und ein Ausgangssignal eines zweiten Abtastsystems elektrisch
oder elektronisch sein. Durch die verschiedenen Systeme kann die Fluidpumpe eine höhere
Betriebssicherheit aufweisen, die insbesondere den Ausfall eines Systems kompensieren
kann.
[0020] Die mindestens zwei Abtastsysteme können räumlich voneinander getrennt sein. Sie
können separat voneinander sein. Dadurch kann die Anzahl der möglichen Anwendungen
vergrößert sein.
[0021] Die Fluidpumpe kann einen Druckbegrenzer umfassen, insbesondere um Schäden durch
einen zu hohen Druck im System zu vermeiden. Ferner kann die Fluidpumpe einen Drucksensor
umfassen, um einen zu hohen Druck zu erkennen und/oder um den Druck für die Leistungsregelung
und/oder Leistungsbegrenzung zu ermitteln.
[0022] Vorzugsweise ist mindestens ein Sensor ein berührungslos arbeitender Sensor. Dadurch
kann die Messung den Betrieb der Fluidpumpe wenig beeinträchtigen. In einer vorteilhaften
Ausgestaltung sind mindestens zwei Sensoren, bevorzugt alle Sensoren, berührungslos
arbeitende Sensoren. Ein berührungslos arbeitender Sensor kann beispielsweise ein
optischer, kapazitiver, magnetischer, magneto-resistiver, induktiver und/oder elektromagnetischer
Sensor sein.
[0023] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist mindestens ein Sensor ein mechanisch
abtastender Sensor. Dadurch kann eine Messung auch unter schwierigen Druck- und Temperaturbedingungen,
wie sie im Inneren einer Fluidpumpe auftreten können, erfolgen. Auch wenn im Betrieb
der Bereich zwischen dem Sensor und der Abtastfläche verschmutzt, beispielsweise weil
sich an dieser Stelle Metallspäne absetzen, kann ein mechanischer Sensor verwendet
werden. Der mechanische Sensor kann einen an der Abtastfläche anliegenden, beweglichen
Abtastkopf aufweisen. Der mechanische Sensor kann bei einer solchen Ausgestaltung
der Bewegung der Abtastfläche folgen. In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung
sind mindestens zwei Sensoren, bevorzugt alle Sensoren, mechanisch abtastende Sensoren.
[0024] Mindestens ein Sensor kann ein an der Schrägscheibe angebrachtes Geberelement abtasten.
Dies kann eine besonders präzise Messung zur Folge haben. Das Geberelement kann ohne
Zerstörung der Schrägscheibe austauschbar mit dieser verbunden sein. Dadurch kann
eine besonders einfache Wartung oder besonders einfache Umstellung auf eine andere
Mess- oder Abtastcharakteristik möglich sein.
[0025] Um den Montageaufwand bei der Montage des Geberelementes zu vereinfachen und insbesondere
auf eine Justierung der Ausrichtung des Geberelements verzichten zu können, kann mindestens
ein Geberelement rotationssymmetrisch ausgestaltet sein.
[0026] Das Geberelement kann spindelförmig oder als Rotationskörper ausgestaltet sein. Das
Geberelement kann insbesondere rotationssymmetrisch um eine Achse eines Montageabschnitts,
der beispielsweise ein Schraubengewinde aufweisen kann, sein, um auf eine Ausrichtung
verzichten zu können.
[0027] In der besonders platzsparenden Ausgestaltung kann mindestens ein Geberelement an
einer den Förderkolben zugewandten Seite von der Schrägscheibe abstehen. Bereits vorhandener
Bauraum kann dadurch effizient genutzt werden.
[0028] Ein weiteres Geberelement kann an zwei Seiten von der Schrägscheibe vorstehen. Dies
kann insbesondere auf der Seite der Schrägscheibe sein, die im normalen Betrieb zu
den Förderkolben hin geneigt ist. Dadurch kann eine besonders platzsparende Ausgestaltung
möglich sein, da auch Platz vor der Schrägscheibe genutzt wird, der auf dieser Seite
vorhanden ist.
[0029] Für eine erhöhte Betriebssicherheit können zwei Sensoren jeweils ein an der Schrägscheibe
angebrachtes Geberelement abtasten. Dabei können sich die zwei Geberelemente unterscheiden.
Sie können auf den jeweiligen Verwendungszweck abgestimmt und/oder optimiert sein.
Insbesondere können sich die Abtastflächen der zwei Geberelemente unterscheiden. Sie
können beispielsweise eine unterschiedliche Neigung oder eine unterschiedliche Krümmung
aufweisen. Unterschiedliche Krümmungen können zu verschiedenen Abtastcharakteristiken
führen. Zum Beispiel kann eine hyperbolische Kennlinie für die Leistungsregelung und
eine proportionale Kennlinie für die Förderstromregelung verwendet werden. Dabei kann
zwischen positiver oder negativer Kennung unterschieden werden. Dies wird mit zunehmendem
oder abnehmenden Abtastabstand umgesetzt.
[0030] In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann mindestens ein Sensor in der vorderen Hälfte
des Gehäuses angeordnet sein. Insbesondere können alle Sensoren in der vorderen Hälfte
des Gehäuses angeordnet sein. Als vordere Hälfte ist die Hälfte zu verstehen, mit
der die Fluidpumpe an einem Antriebsmotor oder einem Getriebegehäuse angebaut wird.
Dadurch kann die Gewichtsverteilung verbessert sein, was die Getriebewandbelastung
reduziert bzw. den Anbau der Fluidpumpe ohne zusätzliche Abstützung am Fahrzeugrahmen
ermöglicht.
[0031] Ebenfalls zur Erzielung einer vorteilhaften Gewichtsverteilung kann mindestens ein
Sensor in der Hälfte des Gehäuses angeordnet sein, die dem Antrieb zugeordnet ist.
Die dem Antrieb zugeordnete Hälfte kann insbesondere die Hälfte sein, in der eine
Öffnung für die Welle ist und/oder an der die Welle in das Gehäuse ragt.
[0032] Mithilfe eines Abtastsystems kann auch eine Zustandsüberwachung eines Stellsystems,
der Förderkolben oder dazugehöriger Pumpen erfolgen. Insbesondere kann ein Verschleiß
überwacht werden und geprüft werden, ob das Stellsystem, die Förderkolben oder die
zugehörige Pumpe ausgetauscht werden sollte. Dazu können der Volumenstrom und die
tatsächliche Neigung der Schrägscheibe gemessen werden und diese Werte z.B. mit früheren
Werten oder mit definierten Sollwerten verglichen werden. Ergeben sich Abweichungen
außerhalb eines Toleranzbereichs, so sollten das Stellsystem, die Förderkolben oder
die zugehörige Pumpe ausgetauscht werden. Ein Abtastsystem kann Teil eines Überwachungssystems
sein, das einen Verschleiß überwacht. Das Überwachungssystem kann ferner einen Speicher
für frühere Messwerte und/oder Sollwerte aufweisen. Ferner kann das Überwachungssystem
z.B. eine Ausgabeeinheit aufweisen, die ein Warnsignal ausgibt, z.B. akustisch, optisch
oder über einen Bildschirm. Eine solche Zustandsüberwachung kann unabhängig von der
oben genannten Lösung sein und z.B. auch implementiert werden, wenn nur ein Sensor
und ein Abtastsystem vorhanden ist. Das Stellsystem kann den Stellkolben, eine Wiege
und/oder mindestens eine Lagerschale umfassen.
[0033] Im Folgenden wird die Erfindung anhand vorteilhafter Ausgestaltungen mit Bezug auf
die Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Die dabei dargestellten vorteilhaften
Weiterentwicklungen und Ausgestaltungen sind jeweils voneinander unabhängig und können
beliebig miteinander kombiniert werden, je nachdem, wie dies im Anwendungsfall notwendig
ist.
[0034] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Querschnittsdarstellung einer Ausführungsform einer Fluidpumpe;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Steuerungssystems für
eine Fluidpumpe.
[0035] In Fig. 1 ist eine Fluidpumpe 100 schematisch dargestellt. Es handelt sich um eine
Axialkolbenpumpe, bei der eine durch Förderkolben 52 geförderte Menge des Fluides
durch Verstellen einer um eine Schwenkachse 68 verschwenkbaren Schrägscheibe 50 verändert
werden kann. Die Förderkolben 52 sind in einer Trommel 53 linearverschieblich gelagert
und liegen über Gelenke 51 gleitend an einer Rückseite der Schrägscheibe 50 an.
[0036] Die Trommel 53 ist an einer Welle 30 angebracht und rotiert zusammen mit dieser koaxial
um eine Drehachse 31. Die Welle 30 kann mit einem Antriebssystem, beispielsweise einem
Motor eines LKWs, verbunden sein. Durch die Fluidpumpe 100 kann die mechanische Energie,
die mit der Welle 30 zugeführt wird, in hydraulische Energie umgewandelt werden.
[0037] Der Winkel 56 der Neigung der Schrägscheibe 50 kann durch einen Stellkolben 55 verändert
werden, der an einem Ende der Schrägscheibe 50 angreift und an dem Ende gelenkig angebracht
ist.
[0038] Zur Erfassung der Neigung der Schrägscheibe 50 umfasst die Fluidpumpe 100 ein erstes
Abtastsystem 110 mit einem ersten Sensor 10 und ein zweites Abtastsystem 120 mit einem
zweiten Sensor 20. Durch die Verwendung von zwei Sensoren 10, 20 ist die Fluidpumpe
100 besonders betriebssicher, da auch bei einem Ausfall eines Sensors 10, 20 immer
noch ein Signal von dem anderen Sensor 20, 10 ausgegeben werden kann.
[0039] Die Abtastsysteme 110, 120 sind separat und räumlich voneinander getrennt. Die Sensoren
10, 20 sind jeweils in einer Seitenwand 42 eines Gehäuses 40 der Fluidpumpe 100 angeordnet.
Die Seitenwand 42 verläuft im Wesentlichen parallel zur Drehachse 31 und begrenzt
das Gehäuse 40 in einer radialen Richtung. Die Anordnung in der Seitenwand 42 erleichtert
die Justierung der Sensoren 10,20, da eine Ausrichtung zu einem Geberelement 61, 62
und damit die Einstellung der Null-Lage oder des Messbereichsbeginns des Sensorausgangssignals
einfach ist. Der Sensor 10, 20 kann dann z.B. mittels einer Kontermutter in der passenden
Ausrichtung, insbesondere bei dem richtigen Abtastabstand 66, fixiert werden.
[0040] Die Sensoren 10, 20 liegen sich bezüglich der Welle 30 bzw. der Drehachse 31 gegenüber,
liegen also an gegenüberliegenden Wänden des Gehäuses 40.
[0041] Als Sensoren 10, 20 kommen beispielsweise berührungslos arbeitende Sensoren, beispielsweise
optische, kapazitive, magnetische, magneto-resistive, induktive und/oder elektromagnetische
Sensoren in Betracht. Falls jedoch im Betrieb der Bereich zwischen dem Sensor 10,
20 und einer Abtastfläche 70 verschmutzt, beispielsweise weil sich an dieser Stelle
Metallspäne absetzen, kann auch ein mechanischer Sensor verwendet werden. Der mechanische
Sensor kann einen an der Abtastfläche 70 anliegenden, beweglichen Abtastkopf aufweisen.
Der mechanische Sensor kann bei einer solchen Ausgestaltung der Bewegung der Abtastfläche
70 folgen. Das erste Abtastsystem 110 ist Teil eines Leistungsbegrenzungssystems 210,
das den Antrieb vor einem zu hohen Drehmoment schützt. Das Leistungsbegrenzungssystem
210 kann zum Beispiel als Pilot-Ventil ausgestaltet sein oder ein Pilot-Ventil umfassen,
das mit einem Druckregler 130 zusammenwirkt. Ferner kann das Leistungsbegrenzungssystem
als eigenständige Hauptstufe ausgebildet sein.
[0042] Für eine besonders große Betriebssicherheit kann das erste Abtastsystem 110 ein mechanisches
Ausgangssignal erzeugen. Insbesondere kann das erste Abtastsystem 110 komplett mechanisch
funktionieren. Dadurch kann es besonders ausfallsicher sein und zum Beispiel immer
noch funktionieren, wenn der Strom im System ausfällt oder elektrische oder magnetische
Störfelder auftreten. Ferner kann eine Regelung dadurch besonders schnell erfolgen.
[0043] Das erste Abtastsystem 110 tastet ein erstes Geberelement 61 ab, das in einer Aufnahme
63 der Schrägscheibe 50 angebracht ist. Der Abstand zwischen der außenliegenden Abtastfläche
70 und beispielsweise einem Grundkörper oder Gehäuse des Sensors 10 bzw. der Seitenwand
42 lässt Rückschlüsse auf den Neigungswinkel 56 der Schrägscheibe 50 zu. Der Sensor
10 kann die Abtastfläche 70 zum Beispiel mechanisch abtasten.
[0044] Das Geberelement 61 ist austauschbar, wodurch verschiedene Abtast- oder Messcharakteristiken
realisiert werden können. Dies kann etwa durch verschiedene Verläufe der Abtastfläche
70 erzielt werden, insbesondere durch verschiedene Krümmungen. So kann z.B eine hyperbolische
Kennlinie für eine Leistungsregelung und eine proportionale Kennlinie für eine Förderstromregelung
verwendet werden. Dabei kann zwischen positiver oder negativer Kennung unterschieden
werden. Dies wird mit zunehmendem oder abnehmenden Abtastabstand 66 umgesetzt. Ferner
kann durch geeignete Wahl der Abtastfläche 70 der Messbereich insgesamt abgegrenzt
werden.
[0045] Das Geberelement 61 ragt beidseits von der Schrägscheibe 50 vor, d.h. sowohl in Richtung
der Rückseite, an der die Förderkolben 52 liegen, als auch in Richtung zur Vorderseite.
[0046] Das Geberelement 61 kann als Flachkörper ausgestaltet sein, der in eine keilförmige
Aufnahme 63 passt. Das Geberelement 61 kann zerstörungsfrei austauschbar sein.
[0047] Der zweite Sensor 20 des zweiten Abtastsystems 120 wirkt ebenfalls mit einem Geberelement
62 zusammen. Das Geberelement 62 ragt jedoch nur von der Rückseite der Schrägscheibe
50 hervor. Dies ist besonders platzsparend, da dann an der Vorderseite kein Extraplatz
notwendig ist, und die Schrägscheibe 50 bis zu einem minimalen Winkel, der durch einen
Anschlag 57 einstellbar ist, verschwenkt werden kann. Der in dem Beispiel gezeigte
Winkel 56 ist in diesem Fall maximal 90°, was keiner Förderung entspricht.
[0048] Der Sensor 20 tastet wieder eine Abtastfläche 70 an dem Geberelement 62 ab. Aus dem
Abtastabstand 66 zwischen dem Sensor 20, beispielsweise dem Sensorgehäuse, und der
Abtastfläche 70 kann wieder auf den Winkel 56 der Schrägscheibe 50 geschlossen werden.
Auch hier ist es durch die Austauschbarkeit des Geberelements 62 möglich, verschiedene
Messcharakteristiken zu benutzen.
[0049] Das Geberelement 62 ist an einem Montageabschnitt 64 mit der Schrägscheibe 50 verbunden.
In dem Montageabschnitt 64 kann beispielsweise ein Schraubengewinde vorhanden sein,
dass mit einem entsprechenden Schraubengewinde an der Schrägscheibe 50 zusammenwirkt.
Das Geberelement 62 kann also durch Rotation mit der Schrägscheibe verbunden werden.
Um eine Justierung der Abtastfläche 70 unnötig zu machen, kann das Geberelement 62
rotationssymmetrisch um eine Montageachse 65 sein, um die das Geberelement 62 bei
der Montage rotiert. Das Geberelement 62 ist folglich spindelförmig oder bildet einen
Rotationskörper.
[0050] Das zweite Abtastsystem 120 kann mit einem Leistungsregelungssystem, delta-p-Regelsystem
oder wie gezeigt mit einem Volumenstromregelungssystem 220 zusammenwirken und/oder
Teil eines Leistungsregelungssystems, delta-p-Regelsystems oder Volumenstromregelungssystems
220 sein. Insbesondere kann das Leistungsregelungssystem oder Volumenstromregelungssystem
220 die Neigung der Schrägscheibe 50 beeinflussen und dadurch die Leistung oder den
Förderstrom (oder auch das Volumen) der Fluidpumpe 100 regeln.
[0051] Der Sensor 20 des zweiten Abtastsystems 120 kann berührungslos arbeiten, um die Bewegung
der Schrägscheibe 50 nicht weiter zu beeinflussen. Beispielsweise kann der Sensor
20 eine Abstandsmessung induktiv oder kapazitiv durchführen. Das zweite Abtastsystem
120 kann ein elektrisches oder elektronisches Ausgangssignal erzeugen, das dann weiterverarbeitet
werden kann.
[0052] Die zwei Sensoren 10, 20 sind in einer vorderen Hälfte 41 des Gehäuses 40 angeordnet.
Die vordere Hälfte ist die Hälfte, die mit dem Antriebsgetriebe verbunden ist. Dadurch
ist die Gewichtsverteilung verbessert. Die vordere Hälfte 41 ist in diesem Fall die
Hälfte, in der die Welle 30 in das Gehäuse 40 eintritt.
[0053] Die Fluidpumpe 100 kann einen Druckbegrenzer umfassen, der Teil des Leistungsbegrenzungssystems
210 sein kann und beispielsweise Teil des Druckreglers 130 sein kann. Ferner kann
die Fluidpumpe einen Drucksensor aufweisen, der beispielsweise im Druckregler 130
angebracht sein kann.
[0054] In Fig. 2 ist schematisch ein Steuerungssystem 200 für eine Fluidpumpe 100 dargestellt.
[0055] Das Steuerungssystem 200 umfasst ein Leistungsbegrenzungssystem 210, das Schäden
durch zu hohe Leistung verhindert. Das erste Abtastsystem 110 mit dem ersten Sensor
10 wirkt mit dem Leistungsbegrenzungssystem 210 zusammen bzw. ist ein Teil des Leistungsbegrenzungssystems
210. Das Leistungsbegrenzungssystem umfasst ferner ein Ventil 212, das das Fluid umleiten
kann, beispielsweise ein 3/2-Wege-Ventil. Der erste Sensor 10 kann direkt mit dem
Ventil 212 zusammenwirken. Ferner können der Sensor 10 und das erste Abtastsystem
110 mit einem ersten Steuerungsmodul 211 zusammenwirken, das wiederum das Ventil 212
steuern kann.
[0056] Das Steuerungssystem 200 umfasst ferner ein Volumenstromregelungssystem 220. Das
zweite Abtastsystem 120 mit dem zweiten Sensor 20 wirkt mit dem Volumenstromregelungssystem
220 zusammen bzw. ist ein Teil des Volumenstromregelungssystem 220. Das zweite Abtastsystem
120 kann Ausgangssignale an ein zweites Steuerungsmodul 221 abgeben. Das zweite Steuerungsmodul
221 kann dann ein Steuersignal an das Ventil 212 und/oder ein Steuerungselement 222
geben. Beispielsweise kann das Steuerungselement 222 den Stellkolben 55 umfassen oder
mit diesem zusammenwirken, um die Neigung der Schrägscheibe 50 zu verändern. Das Steuerungselement
222 kann etwa ein weiteres Ventil sein, beispielsweise ein Servoventil. Wenn mehrere
Ventile verwendet werden, sollten diese so verschaltet sein, dass das Abregeln der
Fluidpumpe 100 immer Vorrang hat.
[0057] Das erste Steuerungsmodul 211 und das zweite Steuerungsmodul 221 können jeweils mit
einem zentralen Steuerungsmodul 230 zusammenwirken und beispielsweise Ausgangssignale
an das zentrale Steuerungsmodul 230 geben oder Eingangssignale von dem Steuerungsmodule
230 empfangen. Das zentrale Steuerungsmodul 230 kann beispielsweise in ein Steuerungssystem
des LKWs integriert sein oder mit diesem zusammenwirken.
[0058] Mithilfe eines Abtastsystems 110, 120 kann auch eine Zustandsüberwachung eines Stellsystems,
der Förderkolben 52 oder einer Pumpe (nicht gezeigt) dafür erfolgen. Insbesondere
kann ein Verschleiß überwacht werden und geprüft werden, ob das Stellsystem, umfassend
den Stellkolben 55, eine Wiege und Lagerschalen, die Förderkolben 52 oder eine dazugehörige
Pumpe ausgetauscht werden sollte. Dazu können der Volumenstrom und die tatsächliche
Neigung der Schrägscheibe 50 gemessen werden und diese Werte z.B. mit früheren Werten
oder mit definierten Sollwerten verglichen werden. Ergeben sich Abweichungen außerhalb
eines Toleranzbereichs, so sollten der Stellkolben 55, die Wiege und Lagerschalen,
bzw. die Förderkolben 52 oder die Pumpe ausgetauscht werden. Ein Abtastsystem 110,
120 kann Teil eines Überwachungssystems sein, das einen Verschleiß überwacht. Das
Überwachungssystem kann ferner einen Speicher für frühere Messwerte und/oder Sollwerte
aufweisen. Ferner kann das Überwachungssystem z.B. eine Ausgabeeinheit aufweisen,
die ein Warnsignal ausgibt, z.B. akustisch, optisch oder über einen Bildschirm. Eine
solche Zustandsüberwachung kann unabhängig von der oben genannten Lösung sein und
z.B. auch implementiert werden, wenn nur ein einziger Sensor 10, 20 und ein einziges
Abtastsystem 110, 120 vorhanden ist. Ein Überwachungssystem kann zumindest teilweise
in das zentrale Steuermodul 230 integriert sein oder das zentrale Steuermodul 230
umfassen.
Bezugszeichen
[0059]
- 10
- erster Sensor
- 20
- zweiter Sensor
- 30
- Welle
- 31
- Drehachse
- 32
- Lager
- 40
- Gehäuse
- 41
- vordere Hälfte
- 42
- Seitenwand
- 50
- Schrägscheibe
- 51
- Gelenk
- 52
- Förderkolben
- 53
- Trommel
- 55
- Stellkolben
- 56
- Winkel
- 57
- Anschlag
- 61
- Geberelement
- 62
- Geberelement
- 63
- Aufnahme
- 64
- Montageabschnitt
- 65
- Montageachse
- 66
- Abtastabstand
- 68
- Schwenkachse
- 70
- Abtastfläche
- 100
- Fluidpumpe
- 110
- erstes Abtastsystem
- 120
- zweites Abtastsystem
- 130
- Druckregler
- 200
- Steuerungssystem
- 210
- Leistungsbegrenzungssystem
- 211
- erstes Steuerungsmodul
- 212
- Ventil
- 220
- Volumenstromregelungssystem
- 221
- zweites Steuerungsmodul
- 222
- Steuerungselement
- 230
- zentrales Steuerungsmodul
1. Fluidpumpe (100), insbesondere eine Axialkolbenpumpe, mit wenigstens einer neigungsverstellbaren
Schrägscheibe (50), dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidpumpe (100) mindestens zwei Abtastsysteme (110, 120) mit jeweils mindestens
einem Sensor (10, 20) zur Erfassung der Neigung der Schrägscheibe (50) aufweist.
2. Fluidpumpe (100) nach Anspruch 1, wobei mindestens ein Sensor (10, 20) in einer Seitenwand (42) eines Gehäuses (40) angeordnet
ist.
3. Fluidpumpe (100) nach Anspruch 1 oder 2, wobei ein erster Sensor (10) eines ersten Abtastsystems (110) und ein zweiter Sensor (20)
eines zweiten Abtastsystems (120) an gegenüberliegenden Wänden eines Gehäuses (40)
angeordnet sind.
4. Fluidpumpe (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei sich die zwei Sensoren (10, 20) bezüglich einer Welle (30) gegenüberliegen.
5. Fluidpumpe (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei mindestens ein Abtastsystem (110) Teil eines Leistungsbegrenzungssystems (210) ist.
6. Fluidpumpe (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei mindestens ein Abtastsystem (110) ein mechanisches Ausgangssignal erzeugt.
7. Fluidpumpe (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei mindestens ein Abtastsystem (120) Teil eines Volumenstromregelungssystems (220),
eines Leistungsregelungssystems oder eines delta-p-Regelsystems ist.
8. Fluidpumpe (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei mindestens ein Abtastsystem (120) ein elektrisches oder elektronisches Ausgangssignal
erzeugt.
9. Fluidpumpe (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei mindestens ein Sensor (10, 20) ein an der Schrägscheibe (50) angebrachtes Geberelement
(61, 62) abtastet.
10. Fluidpumpe (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei mindestens ein Geberelement (62) rotationsymmetrisch ausgestaltet ist.
11. Fluidpumpe (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei mindestens ein Geberelement (62) an einer dem Förderkolben (52) zugewandten Seite
von der Schrägscheibe (50) absteht.
12. Fluidpumpe (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei mindestens ein Sensor (10, 20) in der vorderen Hälfte (41) des Gehäuses (40) angeordnet
ist.
13. Steuerungssystem (200) für eine Fluidpumpe (100), insbesondere eine Axialkolbenpumpe,
die wenigstens eine neigungsverstellbare Schrägscheibe (50) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerungssystem (200) mindestens zwei Abtastsysteme (110, 120) mit jeweils mindestens
einem Sensor (10, 20) zur Erfassung der Neigung der Schrägscheibe (50), ein Leistungsbegrenzungssystem
(210) und ein Volumenstromregelungssystem (220), ein Leistungsregelungssystem oder
ein delta-p-Regelsystem umfasst, wobei ein erstes Abtastsystem (110) mit dem Leistungsbegrenzungssystem
(210) zusammenwirkt und ein zweites Abtastsystem (120) mit dem Volumenstromregelungssystem
(220), dem Leistungsregelungssystem bzw. dem delta-p-Regelsystem zusammenwirkt.
14. Steuerungssystem (200) nach Anspruch 13, wobei das Steuerungssystem (200) eine Fluidpumpe (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 12
umfasst.
15. Verfahren zum Steuern einer Fluidpumpe (100), insbesondere einer Axialkolbenpumpe,
mit wenigstens einer neigungsverstellbaren Schrägscheibe (50), dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Abtastsysteme (110, 120) mit jeweils mindestens einem Sensor (10,
20) zur Erfassung der Neigung der Schrägscheibe (50) verwendet werden.