[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Heizungsanlage und ein Verfahren zum Betreiben
einer Heizungsanlage.
[0002] Beim Betreiben einer Heizungsanlage mit einem Wärmetauscher zwischen einem Primärkreis
und einem Sekundärkreis kann die Funktionstüchtigkeit des Wärmetauschers mit der Zeit,
beispielsweise aufgrund von Verkalkung bzw. Verschmutzung, abnehmen, so dass ein Wärmeübertrag
vom Primärkreis in den Sekundärkreis verringert wird. Im Stand der Technik sind verschiedene
Verfahren zum Detektieren einer verminderten Funktionstüchtigkeit des Wärmetauschers
bekannt.
[0003] Beispielsweise offenbart die
EP 2 908 059 A1 ein Verfahren zur Diagnose einer Heizungsanlage mit einem Wärmetauscher, wobei der
Zustand des Wärmetauschers ermittelt wird, indem ein Wärmeübertragungskoeffizient
des Wärmetauschers bestimmt wird, um eine Aussage über den Leistungszustand des Wärmetauschers
erhalten zu können. Insbesondere wird eine Meldung ausgegeben, wenn die Anzahl der
Fälle, in denen der Wärmeübertragungskoeffizient einen Schwellenwert erreicht, einen
Grenzwert überschreitet. Hierdurch kann eine verminderte Funktionstüchtigkeit des
Wärmetauschers aufgrund einer Verschmutzung erkannt werden.
[0004] Das Erkennen einer verminderten Funktionstüchtigkeit eines Wärmetauschers allein
reicht jedoch in der Regel nicht aus, um eine Heizungsanlage ohne Beeinträchtigung
der Heizleistung zu betreiben. Ein Betriebszustand der Heizungsanlage sollte vielmehr
an eine veränderte Funktionstüchtigkeit des Wärmetauschers angepasst werden können.
Zusätzlich kann es vorteilhaft sein, eine Verschmutzung bzw. Verkalkung des Wärmetauschers
im Voraus zu erkennen, um somit eine Beeinträchtigung der Funktionstüchtigkeit des
Wärmetauschers möglichst zu verhindern bzw. zu verringern.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die im Stand der Technik bekannten
Probleme zu überwinden und eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Heizungsanlage
bereitzustellen. Die Lösung der Aufgabe gelingt durch eine Heizungsanlage nach Anspruch
1 und ein Verfahren zum Betreiben einer Heizungsanlage nach Anspruch 6.
[0006] Gegenstand der Erfindung ist es, eine Heizungsanlage bzw. ein Verfahren zum Betreiben
einer Heizungsanlage derart zu optimieren, dass die oben beschriebenen Nachteile möglichst
nicht mehr auftreten. Insbesondere soll ein Verschmutzen bzw. Verkalken eines Wärmetauschers
vermieden oder reduziert werden. Ferner soll bei Erkennen einer Verschmutzung bzw.
Verkalkung des Wärmetauschers der Betrieb der Heizungsanlage so angepasst werden,
dass eine mögliche Leistungsminderung der Heizungsanlage reduziert wird.
[0007] Eine Heizungsanlage umfasst mindestens einen Wärmeerzeuger, der in einem Primärkreis
der Heizungsanlage angeordnet ist, und Wärme auf ein im Primärkreis zirkulierendes
fluides Wärmeträgermedium überträgt. Der Primärkreis mit dem mindestens einen Wärmeerzeuger
wird auch als Erzeugerkreis der Heizungsanlage bezeichnet. Bei der hier beschriebenen
Heizungsanlage handelt es sich insbesondere um eine Heizungsanlage für ein Gebäude.
In ähnlicher Weise kann die Erfindung auch auf eine Heizungsanlage für ein Fahrzeug
angewendet werden.
[0008] Der Wärmeerzeuger kann ein beliebiger Wärmeerzeuger sein, insbesondere ein Gaskessel,
ein Ölkessel, ein Brennwertkessel, ein Biomassekessel, eine Wärmepumpe, ein Blockheizkraftwerk
(BHKW) oder ein sonstiger Wärmeerzeuger zum Erhitzen eines fluiden Wärmeträgermediums.
Insbesondere können zwei oder mehr verschiedene Wärmeerzeuger im Primärkreis der Heizungsanlage
bereitgestellt werden. Verwenden die zwei oder mehr Wärmeerzeuger verschiedene Energieträger
(z.B. Gas, Öl, Biomasse, Sonne, Erdwärme, etc.) zum Erhitzen eines Wärmeträgermediums,
so kann die Heizungsanlage auch als multivalente Heizungsanlage bezeichnet werden.
[0009] Die Heizungsanlage kann konfiguriert sein, neben Wärme auch weitere Energieformen
bereitzustellen, wie beispielsweise Kälte und/oder elektrische Energie. Bei der Heizungsanlage
kann es sich insbesondere um eine Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlage (HLKA) handeln.
[0010] Ein Wärmetauscher der Heizungsanlage koppelt einen Vorlauf des Primärkreises mit
einem Vorlauf eines Sekundärkreises der Heizungsanlage, in dem ein fluides Wärmeträgermedium
zirkuliert, und einen Rücklauf des Sekundärkreises mit einem Rücklauf des Primärkreises,
so dass Wärme vom Primärkreis auf den Sekundärkreis übertragen wird. Hierzu wird der
Wärmetauscher jeweils vom Wärmeträgermedium des Primärkreises und vom Wärmeträgermedium
des Sekundärkreises durchströmt. Der Wärmetauscher wird auch als Wärmeübertrager bezeichnet.
Als Wärmetauscher kann insbesondere ein Trennwärmetauscher oder ein Plattenwärmetauscher
verwendet werden.
[0011] In bevorzugten Ausführungen kann mindestens ein Wärmespeicher im Sekundärkreis der
Heizungsanlage angeordnet sein und Wärme aus dem im Sekundärkreis zirkulierenden fluiden
Wärmeträgermedium beziehen und speichern. Der Wärmespeicher kann allgemein als Wärmeverbraucher
aufgefasst werden. Neben dem Wärmespeicher können weitere Verbraucher wie zum Beispiel
Heizkörper im Sekundärkreis angeordnet sein. Der Sekundärkreis wird daher auch als
Verbraucherkreis bezeichnet.
[0012] Das fluide Wärmeträgermedium dient zum Transportieren der Wärme. Üblicherweise wird
ein Gas oder eine Flüssigkeit als Wärmeträgermedium verwendet, insbesondere Wasser.
Beispielsweise können Primärkreis und Sekundärkreis jeweils Wasser als Wärmeträgermedium
verwenden. Der Wärmetauscher entkoppelt den Massestrom (bzw. Volumenstrom) des Wärmeträgermediums
im Primärkreis vom Massenstrom (bzw. Volumenstrom) des Wärmeträgermediums im Sekundärkreis.
[0013] Ein erster Temperatursensor ist in Strömungsrichtung des fluiden Wärmeträgermediums
vorm Wärmetauscher im Vorlauf des Primärkreises angeordnet und misst eine erste Temperatur
des fluiden Wärmeträgermediums im Primärkreis. Diese erste Temperatur wird auch als
Vorlauftemperatur oder Kesseltemperatur im Primärkreis bezeichnet. Im Wesentlichen
misst der erste Temperatursensor die Temperatur, mit der das Wärmeträgermedium vom
mindestens einen Wärmeerzeuger bereitgestellt wird.
[0014] Ein zweiter Temperatursensor ist im Sekundärkreis, beispielsweise im Wärmespeicher
(wenn vorhanden) oder im Vorlauf des Sekundärkreises, angeordnet und misst eine zweite
Temperatur des fluiden Wärmeträgermediums im Sekundärkreis. Entsprechend der Anordnung
des zweiten Temperatursensors kann die zweite Temperatur eine Vorlauftemperatur des
Sekundärkreises oder eine Speichertemperatur sein, die jeweils dazu geeignet sind,
den Wärmeübertrag vom Primärkreis auf den Sekundärkreis zu ermitteln. Die Vorlauftemperatur
des Sekundärkreises wird auch als Auslauftemperatur des Wärmetauschers bezeichnet.
Die Anordnung des zweiten Temperatursensors ist nicht auf den Vorlauf oder den Wärmespeicher
beschränkt. Beispielsweise kann der zweite Temperatursensor auch im Rücklauf des Sekundärkreises
angeordnet sein.
[0015] Die Heizungsanlage umfasst ferner eine Regeleinrichtung zum Regeln eines Betriebszustands
des mindestens einen Wärmeerzeugers in Abhängigkeit von Regelparametern. Wenn mehrere
Wärmeerzeuger vorhanden sind, kann die Regeleinrichtung die jeweiligen Betriebszustände
der mehreren Wärmeerzeuger regeln. Beispielsweise kann über die Regeleinrichtung eine
Leistung (Modulation) des mindestens einen Wärmeerzeugers geregelt werden. Insbesondere
regelt die Regeleinrichtung die Leistung des mindestens einen Wärmeerzeugers in Abhängigkeit
einer Abweichung zwischen einem vorgegebenen Vorlauftemperatursollwert und der gemessenen
Vorlauftemperatur im Primärkreis. Ferner kann mittels der Regeleinrichtung eine Schaltzeit
für den mindestens einen Wärmeerzeuger vorgegeben werden, vorzugsweise in Abhängigkeit
eines vorgegebenen Zeitpunkts, zu dem die zweite Temperatur einen vorgegebenen Sollwert
erreichen soll. Der vorgegebene Sollwert der zweiten Temperatur kann eine Speichersolltemperatur
oder eine Vorlaufsolltemperatur im Sekundärkreis sein.
[0016] Die Heizungsanlage umfasst eine kommunikativ mit der Regeleinrichtung verbundene
Datenverarbeitungsvorrichtung mit einer Speichereinrichtung zum Speichern von Daten
und einer Recheneinrichtung zum Verarbeiten von Daten. Für die Übertragung von Daten
über ein Netzwerk weisen die Recheneinrichtung, die Speichereinrichtung und die Rechenrichtung
jeweils geeignete Netzwerkschnittstellen auf.
[0017] Die Datenverarbeitungsvorrichtung kann lokal, beispielsweise im selben Gebäude wie
die Heizungsanlage, oder geographisch entfernt angeordnet sein. Insbesondere kann
es sich bei der Datenverarbeitungsvorrichtung bzw. bei der Recheneinrichtung um ein
über das Internet oder ein sonstiges Netzwerk (z.B. ein "Local Area Network", LAN
oder ein "Wide Area Network", WAN) mit der Regeleinrichtung verbundenen Server, ein
Rechencluster oder dergleichen handeln.
[0018] Die Speichereinrichtung kann ein lokaler Speicher der Datenverarbeitungsvorrichtung
sein. Zusätzlich oder stattdessen kann die Speichereinrichtung beispielsweise als
Cloudspeicher oder Netzwerkspeicher implementiert sein. Der Cloudspeicher bzw. Netzwerkspeicher
kann über das Internet oder das sonstiges Netzwerk kommunikativ mit der Datenverarbeitungsvorrichtung,
insbesondere mit der Recheneinrichtung, und der Regeleinrichtung der Heizungsanlage
oder mehreren Regeleinrichtungen einer Vielzahl von Heizungsanlagen verbunden sein.
Der Datenaustausch zwischen Regeleinrichtung und Datenverarbeitungsvorrichtung (Recheneinrichtung
und Speichereinrichtung) kann entsprechend über das jeweilige Netzwerk erfolgen. Hierzu
weisen die einzelnen Komponenten entsprechende Schnittstellen auf.
[0019] Der Vorteil einer über das Internet angebundenen Datenverarbeitungsvorrichtung ist,
dass Daten einer Vielzahl von Heizungsanlagen, die sich geographischer entfernt voneinander
(z.B. in unterschiedlichen Gebäuden) befinden können, empfangen, gespeichert und verarbeitet
werden können. Hierbei kann es sich um eine Vielzahl ähnlicher oder verschiedener
Heizungsanlagen mit baugleichen, ähnlichen oder verschiedenen Wärmetauschern handeln.
Insbesondere kann es vorteilhaft sein, Daten einer Vielzahl baugleicher oder bauähnlicher
Heizungsanlagen auszuwerten, die insbesondere baugleiche oder einander ähnliche Wärmetauscher
aufweisen, um für eine bestimmte Bauart von Wärmetauscher eine spezifische statistische
Auswertung empfangener und gespeicherter Temperaturmesswerte durchzuführen.
[0020] Ein weiterer Vorteil der über das Netzwerk angebundenen Datenverarbeitungsvorrichtung
ist, dass eine zentrale Auswertung der Daten von der Heizungsanlage durchgeführt werden
kann, unabhängig davon, wie viele Heizungsanlagen mit der Datenverarbeitungsvorrichtung
verbunden sind.
[0021] Die Regeleinrichtung ist konfiguriert, regelmäßig eine Vielzahl von Messwerten, wobei
es sich insbesondere um Temperaturmesswerte handelt, an die Datenverarbeitungsvorrichtung
zu übertragen. Zusätzlich können auch Massenströme bzw. Volumenströme des Wärmeträgermediums
im Primärkreis und/oder im Sekundärkreis gemessen und übertragen werden. Die Regeleinrichtung
überträgt beispielsweise mehrmals pro Sekunde, mehrmals pro Minute, mehrmals pro Stunde
oder mehrmals am Tag, jeweils eine Vielzahl von Messwerten über den Betriebszustand
der Heizungsanlage an die Datenverarbeitungsvorrichtung. Somit kann eine Vielzahl
von Messwerten erzeugt werden und ein zeitlicher Verlauf des Betriebszustands der
Heizungsanlage kann anhand der Messwerte überwacht und/oder ausgewertet werden.
[0022] Die Regeleinrichtung ist konfiguriert, Regelparameter zum Regeln des mindestens einen
Wärmeerzeugers von der Datenverarbeitungsvorrichtung zu empfangen. Die empfangen Regelparameter
können dann lokal von der Regeleinrichtung gespeichert und zum weiteren Regeln des
mindestens einen Wärmeerzeugers verwendet werden. Zusätzlich oder alternativ kann
die Regeleinrichtung auch auf lokal gespeicherte Regelparameter zurückgreifen, zum
Beispiel wenn eine Kommunikation mit der Datenverarbeitungsvorrichtung (temporär)
nicht möglich ist. Die lokal von der Regeleinrichtung gespeicherten Regelparameter
können die letzten von der Datenverarbeitungsvorrichtung übertragenen Regelparameter
sein und/oder es können jeweils Regelparameter für einen Normalbetrieb und/oder einen
Notbetrieb in der Regeleinrichtung hinterlegt sein.
[0023] Die Datenverarbeitungsvorrichtung ist konfiguriert, die von der Regeleinrichtung
empfangenen Messwerte in der Speichereinrichtung bzw. im Cloudspeicher zu speichern.
Somit können die empfangen Messwerte jederzeit für eine Weiterverarbeitung durch die
Recheneinrichtung bereitgestellt werden.
[0024] Die Recheneinrichtung der Datenverarbeitungsvorrichtung ist konfiguriert, in Abhängigkeit
der gespeicherten Messwerte einen Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers zu berechnen.
Der Verschmutzungsgrad kann auf verschiedene Weise aus den Messwerten abgeleitet werden.
Je höher der Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers ist, desto weniger Wärme kann der
Wärmetauscher vom Primärkreis auf den Sekundärkreis übertragen.
[0025] Beispielsweise wird ein Wärmeübertragungskoeffizient des Wärmetauschers mit steigendem
Verschmutzungsgrad kleiner. Der Wärmeübertragungskoeffizient quantifiziert das Vermögen
des Wärmetauschers, Wärme vom Wärmeträgermedium des Primärkreises auf das Wärmeträgermedium
des Sekundärkreises zu übertragen.
[0026] Der Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers hat somit einen direkten Einfluss auf die
Funktion der Wärmeübertragung des Wärmetauschers zwischen Primärkreis und Sekundärkreis.
Je höher der Verschmutzungsgrad, desto schlechter kann der Wärmetauscher Wärme vom
Wärmeträgermedium des Primärkreises auf das Wärmeträgermedium des Sekundärkreises
übertragen, wobei ein "schlechter" Wärmeübertrag bedeutet, dass die Wärme entweder
langsamer und/oder mit Verlusten übertragen wird. Eine bestimmte erste Temperatur
bewirkt daher mit zunehmender Verschmutzung des Wärmetauschers eine geringere zweite
Temperatur, bzw. es dauert länger bis die zweite Temperatur bei vorgegebener erster
Temperatur einen bestimmten Wert erreicht.
[0027] Ein Prozess der zunehmenden Verschmutzung eines Wärmetauschers ist üblicherweise
langsam und erstreckt sich über viele Monate bis ein signifikanter Verschmutzungsgrad
erreicht ist, der einen für den Betrieb einer Heizungsanlage erheblichen Wert darstellt.
Die Verschmutzung des Wärmetauschers kann unter anderem aufgrund von Schmutzpartikeln
im Wärmeträgermedium und/oder durch Verkalkung entstehen. Werden keine Gegenmaßnahmen
ergriffen, so nimmt der Verschmutzungsgrad im Allgemeinen mit fortschreitender Zeit
zu.
[0028] Insbesondere kann der Verschmutzungsgrad in Abhängigkeit eines über einen vorgegebenen
Zeitraum gemittelten Wärmeübertragungskoeffizienten des Wärmetauschers ermittelt werden.
Hierdurch können zeitliche Schwankungen des Wärmeübertragungskoeffizienten herausgemittelt
werden. Eine beispielhafte Methode der Berechnung eines Wärmeübertragungskoeffizienten
k eines Wärmetauschers wird beispielsweise in der
EP 2 908 059 A1 beschrieben:

[0029] Hier ist c die Wärmekapazität des fluiden Wärmeträgermediums, m ist der Massen- bzw.
Volumenstrom durch den Wärmetauscher, ΔT ist eine Wärmedifferenz,
ΔT ist eine zeitlich gemittelte Wärmedifferenz und A ist die freie Wärmeübertragungsfläche
des Wärmetauschers.
[0030] Die Recheneinrichtung vergleicht den berechneten Verschmutzungsgrad mit einem festgelegten
Grenzwert. Der Grenzwert kann beispielsweise so festgelegt werden, dass bei einem
entsprechenden Verschmutzungsgrad die Zeit zum Erwärmen des Wärmeträgermediums im
Sekundärkreis auf einen Sollwert bzw. um eine festgelegte Temperaturdifferenz länger
als ein festgelegter Zeitraum dauert. Im Allgemeinen wird der Grenzwert so festgelegt,
dass bei Erreichen des Grenzwerts ein regelungstechnischer Eingriff notwendig ist,
um einen Komfortverlust für Benutzer der Heizungsanlage zu vermeiden.
[0031] Der regelungstechnische Eingriff wird vorgenommen, indem die Recheneinrichtung einen
korrigierten Satz Regelparameter bestimmt und den Satz korrigierter Regelparameter
an die Regeleinrichtung überträgt, falls der berechnete Verschmutzungsgrad gleich
groß wie oder größer als der festgelegte Grenzwert ist.
[0032] Durch die korrigierten Regelparameter kann der Betriebszustand des mindestens einen
Wärmeerzeugers in Abhängigkeit des Verschmutzungsgrads des Wärmetauschers angepasst
werden. Insbesondere kann der angepasste Betriebszustand so gewählt werden, dass eine
weitere Zunahme des Verschmutzungsgrads verhindert oder wenigstens minimiert wird,
beispielsweise durch Reduzieren der Vorlauftemperatur im Primärkreis. Alternativ kann
eine Beladungsdauer des Wärmespeichers verlängert werden. Das bedeutet, dass ein erwarteter
benötigter Zeitraum zum Beladen des Wärmespeichers mit einer bestimmten Wärmemenge
verlängert wird. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass ein Aufheizvorgang
früher gestartet wird.
[0033] Vorzugsweise ist die Regeleinrichtung konfiguriert, mindestens einen der folgenden
Messwerte zusammen mit einem jeweiligen Zeitpunkt der Messung regelmäßig an die Datenverarbeitungsvorrichtung
zu übertragen: die erste Temperatur im Vorlauf des Primärkreises; die zweite Temperatur
im Wärmespeicher oder im Vorlauf des Sekundärkreises; einen Volumenstrom des Wärmeträgermediums
im Primärkreis; einen Volumenstrom des Wärmeträgermediums im Sekundärkreis; eine Leistung
des Wärmeerzeugers; und/oder Schaltzeiten des Wärmeerzeugers.
[0034] Zum Messen des Massen- bzw. Volumenstroms des fluiden Wärmeträgermediums im Primärkreis
bzw. im Sekundärkreis weist eine bevorzugte Heizungsanlage einen im Primärkreis bzw.
im Sekundärkreis angeordneten Durchflusssensor auf.
[0035] Wenn das fluide Wärmeträgermedium im Primärkreis und/oder im Sekundärkreis Wasser
ist, dann kann die Recheneinrichtung der Datenverarbeitungsvorrichtung vorzugsweise
konfiguriert sein, den Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers in Abhängigkeit eines
lokalen Wasserhärtegrads zu berechnen. Der lokale Wasserhärtegrad kann beispielsweise
durch Sensoren gemessen oder auch von einem Benutzer vorgegeben werden. Informationen
über den Wasserhärtegrad können insbesondere vom lokalen Wasserversorger bereitgestellt
werden, beispielsweise über eine Schnittstelle direkt an die Datenverarbeitungsvorrichtung.
Je höher der Wasserhärtegrad des Wärmeträgermediums, desto eher kann es zu einer Verkalkung
des Wärmetauschers kommen.
[0036] Gemäß einer bevorzugten Ausführung ist die Datenverarbeitungsvorrichtung konfiguriert,
den Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers in Abhängigkeit einer zeitlichen Veränderung
einer charakteristischen Größe des Wärmetauschers zu berechnen, wobei die charakteristische
Größe aus den gespeicherten Messwerten berechnet wird. Die charakteristische Größe
beschreibt beispielsweise eine Differenz zwischen einer Temperatur im Primärkreis
und einer Temperatur im Sekundärkreis. Im Allgemeinen quantifiziert die charakteristische
Größe die Fähigkeit des Wärmetauschers, Wärme vom Primärkreis auf den Sekundärkreis
zu übertragen. Insbesondere kann die charakteristische Größe von einem zeitlich veränderlichen
Unterschied zwischen der ersten Temperatur und der zweiten Temperatur abhängen.
[0037] Die charakteristische Größe kann insbesondere eine zeitabhängige Größe sein und kann
beispielsweise in Abhängigkeit einer zeitlichen Ableitung des Wärmeübertrags von Primärkreis
auf Sekundärkreis definiert werden. Beispielsweise kann die charakteristische Größe
ermittelt werden, indem über einen festgelegten Zeitraum bei gleichbleibenden Betriebsparametern
der Heizungsanlage die aufgewendete Energie im Primärkreis mit einer detektierten
Energieerhöhung im Sekundarkreis verglichen wird. Mögliche Parametervariationen können
dabei mittels einer Langzeitbetrachtung kompensiert werden. Vereinfacht kann die charakteristische
Größe, beispielsweise während des Beladens des Wärmespeichers, als Quotient aus der
Temperaturdifferenz zwischen erster und zweiter Temperatur und der ersten Temperatur
definiert sein, wobei die zweite Temperatur vorzugsweise im Wärmespeicher gemessen
wird.
[0038] Insbesondere kann die charakteristische Größe als zeitlich gemittelte Temperaturdifferenz
zwischen erster Temperatur im Primärkreis und zweiter Temperatur im Sekundärkreis
definiert sein. Beispielweise wird zunächst die Temperaturdifferenz zwischen Primärkreis
und Sekundärkreis über einen Heizvorgang zeitlich gemittelt. Dann wird die eine zeitliche
Veränderung der charakteristischen Größe über einen längeren Zeitraum, beispielsweise
über einige Monate oder ein Jahr betrachtet. Zum Beispiel kann sich die zeitlich gemittelte
Temperaturdifferenz je nach Ladezyklus oder Wärmeentnahme im Heizkreis in zwei verschiedenen
Ladezyklen deutlich voneinander unterscheiden. Entscheidend zum Erkennen einer Verschmutzung
des Wärmetausches kann daher bevorzugt die zeitliche Veränderung der charakteristischen
Größe über einen langen Zeitraum sein. Durch Erfassen und Speichern von Betriebsparametern
bzw. der charakteristischen Größe werden über einen langen Zeitraum von Wochen, Monaten
oder Jahren kann ein historischer Verlauf dieser Daten angesammelt werden. Diese Daten
werden daher auch als "historische" Daten, Werte, Vorgänge und dergleichen bezeichnet.
[0039] Insbesondere kann bei einem Vergleich von Betriebsparametern bzw. der charakteristischen
Größe mit historischen Betriebsparametern bzw. historischen Werten der charakteristischen
Größe durchgeführt werden, um eine Abweichung oder Veränderung zu erkennen. Dabei
kann insbesondere berücksichtigt werden, dass die historischen Vorgänge unter vergleichbaren
bzw. möglichst ähnlichen Randbedingung und/oder Beladungszuständen des Speichers durchgeführt
wurden. Durch das Auswählen historischer Daten mit vergleichbaren bzw. möglichst ähnlichen
Randbedingung und/oder Beladungszuständen des Speichers kann sichergestellt werden,
dass eine erkannte Abweichung oder Veränderung beispielsweise aufgrund einer Verschmutzung
des Wärmetausches aufgetreten ist.
[0040] In einer anderen bevorzugten Ausführung kann die charakteristische Größe als Dauer
eines Speicherbeladevorgangs definiert sein. Diese Speicherbeladezeit kann beispielsweise
bei zwei unterschiedlichen Ladezyklen unterschiedlich lang sein. Dies kann zum Beispiel
von einer Wasserentnahme abhängen.
[0041] In einer weiteren bevorzugten Ausführung kann die charakteristische Größe als zeitlich
gemittelter Energieaufwand zum Erhöhen einer Speichertemperatur im Wärmespeicher um
1 Kelvin definiert sein. Entsprechend kann die charakteristische Größe von der Leistung
des Wärmeerzeugers abhängen. Wenn der Wärmeerzeuger eine Wärmepumpe ist, kann die
charakteristische Größe ferner von einem COP-Wert ("Coefficient of Performance" bzw.
Effizienz der Wärmepumpe) und einer Laufzeit der Wärmepumpe abhängig sein.
[0042] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführung kann die charakteristische Größe als
zeitlich gemittelte Anzahl von Starts des Wärmeerzeugers bis Erreichen einer Zieltemperatur
sein. Hierbei ist die Zieltemperatur insbesondere eine Sollspeichertemperatur im Wärmespeicher.
[0043] Sobald die zeitliche Veränderung der charakteristischen Größe in einer Langzeitbetrachtung
einen Grenzwert überschreitet wird von einer Verschmutzung des Wärmetauschers ausgegangen.
Die Betrachtung eines Einzelereignisses bzw. eines einzelnen Messergebnisses kann
dagegen nicht aussagekräftig sein. Über die Langzeitbetrachtung kann somit mit größerer
Sicherheit eine Verschmutzung des Wärmetauschers erkannte werden. Die Auswertung der
Langzeitbetrachtung kann insbesondere unter Verwendung von Algorithmen erfolgen, die
mittels Maschinenlernen trainiert wurden. Somit können zeitliche Veränderungen der
charakteristischen Größe zuverlässig detektiert werden, die auf eine Verschmutzung
des Wärmetausches hinweisen.
[0044] Vorzugsweise umfassen die Regelparameter eine Vorlaufsolltemperatur im Primärkreis
und/oder festgelegte Einschaltzeiten des Wärmeerzeugers. Insbesondere können die Einschaltzeiten
des Wärmeerzeugers in Abhängigkeit einer charakteristischen Größe des Wärmetauschers
bestimmt werden. Wird beispielsweise festgestellt, dass der Wärmetauscher eine hohe
charakteristische Größe aufweist, so können die Schaltzeiten so angepasst werden,
dass ein Benutzer der Heizungsanlage keine Beeinträchtigung aufgrund der erhöhten
charakteristischen Größe erfährt. Insbesondere kann ein Aufheizvorgang früher gestartet
werden (früherer Einschaltzeitpunkt des Wärmeerzeugers), so dass eine vorgegebene
Vorlaufsolltemperatur im Primärkreis (erste Temperatur) und/oder eine vorgegebene
Speichertemperatur (zweite Temperatur) auch bei einem langsameren Wärmeübertrag aufgrund
der höheren charakteristischen Größe des Wärmetauschers zu einem vorgegebenen Zeitpunkt
erreicht wird.
[0045] Gemäß der Erfindung umfasst ein Verfahren zum Betreiben einer Heizungsanlage gemäß
mindestens einem der oben beschriebenen Aspekte der Erfindung einen oder mehrere der
im Folgenden beschriebenen Schritte.
[0046] Beim Betreiben der Heizungsanlage wird mindestens ein Wärmeerzeuger betrieben, der
in einem Primärkreis der Heizungsanlage angeordnet ist, und Wärme auf ein im Primärkreis
zirkulierendes fluides Wärmeträgermedium überträgt
[0047] Beim Betreiben der Heizungsanlage wird mindestens ein Wärmespeicher betrieben, der
in einem Sekundärkreis der Heizungsanlage angeordnet ist, und Wärme aus einem im Sekundärkreis
zirkulierenden fluiden Wärmeträgermedium bezieht und speichert.
[0048] Beim Betreiben der Heizungsanlage werden, mittels eines Wärmetauschers, ein Vorlauf
des Primärkreises mit einem Vorlauf des Sekundärkreises und ein Rücklauf des Sekundärkreises
mit einem Rücklauf des Primärkreises gekoppelt, so dass Wärme vom Primärkreis auf
den Sekundärkreis übertragen wird.
[0049] Beim Betreiben der Heizungsanlage wird eine erste Temperatur des fluiden Wärmeträgermediums
im Primärkreis mittels eines ersten Temperatursensors, der in Strömungsrichtung des
fluiden Wärmeträgermediums vorm Wärmetauscher im Vorlauf des Primärkreises angeordnet
ist, gemessen.
[0050] Beim Betreiben der Heizungsanlage wird eine zweite Temperatur des fluiden Wärmeträgermediums
im Sekundärkreis mittels eines zweiten Temperatursensors, der im Wärmespeicher oder
im Vorlauf des Sekundärkreises angeordnet ist, gemessen.
[0051] Beim Betreiben der Heizungsanlage wird der mindestens eine Wärmeerzeuger mittels
einer Regeleinrichtung in Abhängigkeit von Regelparametern geregelt.
[0052] Gemäß dem Verfahren wird regelmäßig eine Vielzahl von Messwerten von der Regeleinrichtung
an eine Datenverarbeitungsvorrichtung übertragen.
[0053] Gemäß dem Verfahren können Regelparametern zum Regeln des Wärmeerzeugers von der
Datenverarbeitungsvorrichtung an die Regeleinrichtung übertragen werden. Die von der
Regeleinrichtung an die Datenverarbeitungsvorrichtung übertragenen Messwerte in einer
Speichereinrichtung der Datenverarbeitungsvorrichtung gespeichert.
[0054] In einem Schritt des Verfahrens berechnet eine Recheneinrichtung der Datenverarbeitungsvorrichtung
einen Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers in Abhängigkeit der gespeicherten Messwerte.
[0055] Falls der berechnete Verschmutzungsgrad gleich groß wie oder größer als ein festgelegter
Grenzwert ist, bestimmt die Recheneinrichtung der Datenverarbeitungsvorrichtung einen
korrigierten Satz Regelparameter, der in einem weiteren Schritt an die Regeleinrichtung
übertragen werden kann.
[0056] Mindestens einer der folgenden Messwerte kann zusammen mit einem jeweiligen Zeitpunkt
der Messung regelmäßig an die Datenverarbeitungsvorrichtung übertragen werden: die
erste Temperatur im Vorlauf des Primärkreises, die zweite Temperatur im Wärmespeicher
oder im Vorlauf des Sekundärkreises, einen Volumenstrom im Sekundärkreis, der mit
einem im Sekundärkreis angeordneten Durchflusssensor gemessen wird, eine Leistung
des Wärmeerzeugers, Schaltzeiten des Wärmeerzeugers.
[0057] Die Recheneinrichtung der Datenverarbeitungsvorrichtung kann den Verschmutzungsgrad
des Wärmetauschers vorzugsweise in Abhängigkeit eines lokalen Wasserhärtegrads berechnen.
[0058] Die Recheneinrichtung der Datenverarbeitungsvorrichtung kann den Verschmutzungsgrad
des Wärmetauschers vorzugsweise in Abhängigkeit einer zeitlichen Veränderung einer
charakteristischen Größe des Wärmetauschers berechnen, wobei die charakteristische
Größe aus den gespeicherten Messwerten berechnet wird.
[0059] Eine zunehmende Verkalkung bzw. Verschmutzung eines Wärmetauschers kann in einer
bevorzugten Ausführung der Erfindung durch Analyse von Zeitreihen festgestellt werden.
Hierzu werden verschiedene charakteristische Betriebsparameter der Heizungsanlage
jeweils als einzelne Datenpunkte über die Zeit aufgetragen. Beispielsweise können
hierbei eine Beladungsdauer des Wärmespeichers, ein Energiebedarf zum Erhöhen der
Speichertemperatur um 1 Kelvin und/oder eine Anzahl von Einschaltvorgängen des Wärmeerzeugers
(Brennerstarts) pro Speicherbeladung aufgewertet werden. Wenn mindestens eine der
Zeitreihen eine vorgegebene Abweichung zwischen zwei Datenpunkten überschreitet, kann
auf eine reduzierte Wärmeübertragung im Wärmetauscher geschlossen werden, die in der
Regel auf eine Verschmutzung bzw. Verkalkung des Wärmetauschers zurückzuführen ist.
[0060] Die gespeicherten Messwerte können insbesondere auch durch Algorithmen auf einem
Rechencluster ausgewertet werden, wobei die Algorithmen mittels maschinellen Lernens
anhand einer Vielzahl von Felddaten (beispielsweise Messwerte einer Vielzahl von Heizungsanlagen)
angelernt wurden. Das Rechencluster kann hierbei eine bevorzugte Ausführung der Recheneinrichtung
sein oder zusätzlich über das Netzwerk mit der Datenverarbeitungsvorrichtung, dem
Cloudspeicher und/oder der Regeleinrichtung kommunizieren.
[0061] Die Regelparameter können vorzugsweise eine Vorlaufsolltemperatur im Primärkreis
und/oder festgelegte Einschaltzeiten des Wärmeerzeugers umfassen.
[0062] Bevorzugte Ausführungen der Heizungsanlage bzw. des Verfahrens zum Betreiben der
Heizungsanlage benötigen weder einen Wärmespeicher noch einen Volumenstromsensor.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0063] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiels, auf welches die Erfindung jedoch nicht beschränkt
ist, näher beschrieben.
[0064] Es zeigen schematisch:
Figur 1 illustriert eine Heizungsanlage gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG ANHAND VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
[0065] Bei der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten.
[0066] Fig. 1 illustriert eine Heizungsanlage 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Die Heizungsanlage 1 ist beispielsweise in einem Gebäude angeordnet und umfasst einen
Gas-Brennwertkessel als Wärmeerzeuger 2, der ein fluides Wärmeträgermedium (z.B. Wasser)
erhitzt.
[0067] Das Wärmeträgermedium zirkuliert in einem Primärkreis P der Heizungsanlage 1. Über
einen Wärmetauscher 4, beispielsweise ein Plattenwärmetauscher, wird die Wärme vom
Primärkreis P (Erzeugerkreis) auf einen Sekundärkreis S (Verbraucherkreis) übertragen,
in dem ebenfalls ein fluides Wärmeträgermedium (Wasser) zirkuliert. Der Wärmetauscher
4 koppelt einen Vorlauf des Primärkreises P mit einem Vorlauf des Sekundärkreises
S und einen Rücklauf des Sekundärkreises S mit einem Rücklauf des Primärkreises P.
[0068] Im Sekundärkreis S ist ein Wärmespeicher 3 angeordnet, der Wärme aus dem Wärmeträgermedium
bezieht und speichert. Ein im Sekundärkreis angeordneter Durchflusssensor V2 misst
einen Volumenstrom des Wärmeträgermediums im Sekundärkreis S. Ein weiterer Durchflusssensor
V1 (nicht dargestellt) kann im Primärkreis P angeordnet sein, um einen Volumenstrom
des Wärmeträgermediums im Primärkreis P zu messen.
[0069] Ein erster Temperatursensor T1 ist in Strömungsrichtung des fluiden Wärmeträgermediums
vorm Wärmetauscher 4 im Vorlauf des Primärkreises(P angeordnet und misst die Vorlauftemperatur
bzw. Kesseltemperatur des fluiden Wärmeträgermediums als ersten Temperaturmesswert
(erste Temperatur) im Primärkreis P.
[0070] Ein zweiter Temperatursensor T2 ist im Wärmespeicher 3 angeordnet und misst eine
Speichertemperatur des fluiden Wärmeträgermediums als zweiten Temperaturmesswert (zweite
Temperatur) im Sekundärkreis S. Alternativ oder zusätzlich kann der zweite Temperatursensor
T2 auch im Vorlauf des Sekundärkreises S angeordnet sein und entsprechend eine Vorlauftemperatur
im Sekundärkreis S messen. In Fig. 1 sind beide beschriebenen Messpositionen des zweiten
Temperatursensors T2 im Sekundärkreis S dargestellt.
[0071] Die Heizungsanlage 1 umfasst eine Regeleinrichtung 10 zum Regeln eines Betriebszustands
des Wärmeerzeugers 2 in Abhängigkeit von Regelparametern Pa. Die Regelparameter Pa
umfassen beispielsweise eine Vorlaufsolltemperatur (Sollwert der ersten Temperatur)
im Primärkreis P, festgelegte Einschaltzeiten des Wärmeerzeugers, eine Speichersolltemperatur
(Sollwert der zweiten Temperatur) im Sekundärkreis und eine Maximalleistung (Modulation)
des Wärmeerzeugers 2.
[0072] Die Regeleinrichtung 10 liest die gemessenen Temperaturmesswerte von den Temperatursensoren
T1 und T2 sowie den gemessenen Volumen- bzw. Massenstrommesswert vom Durchflusssensor
V2 im Sekundärkreis S (und, wenn vorhanden, den Messwert vom nicht dargestellten Durchflusssensor
V1 im Primärkreis P) aus. Die Regeleinrichtung 10 kann ein Speichermedium aufweisen,
um die Messwerte lokal zu speichern bevor sie weiterverarbeitet bzw. übertragen werden.
[0073] Die Regeleinrichtung 10 ist über eine geeignete Schnittstelle mit einem Netzwerk
40 verbunden. Über das Netzwerk 40 kann die Regeleinrichtung 10 mit einer Datenverarbeitungsvorrichtung
20 kommunizieren und Daten austauschen. Die Datenverarbeitungsvorrichtung 20 ist ebenfalls
über eine geeignete Schnittstelle mit einem Netzwerk 40 verbunden.
[0074] Die Datenverarbeitungsvorrichtung 20 umfasst eine (lokale) Speichereinrichtung 21
zum Speichern von Daten und einer Recheneinrichtung 22 zum Verarbeiten von Daten.
Ein Cloudspeicher 30 ist ebenfalls über eine geeignete Schnittstelle mit dem Netzwerk
40 verbunden und kann Daten sowohl von der Regeleinrichtung 10 als auch von der Datenverarbeitungsvorrichtung
20 empfangen und speichern. Die Datenverarbeitungsvorrichtung 20 und die Regeleinrichtung
10 können über das Netzwerk 40 auf den Cloudspeicher 30 zugreifen und Daten abrufen.
[0075] Die Regeleinrichtung 10 überträgt regelmäßig die Vielzahl von Messwerten, insbesondere
die Temperaturmesswerte der Temperatursensoren T1 und T2 sowie den vom Volumenstromsensor
V1 gemessenen Massen- bzw. Volumenstrom und den vom Volumenstromsensor V2 gemessenen
Massen- bzw. Volumenstrom an die Datenverarbeitungsvorrichtung 20 bzw. an den Cloudspeicher
30. Die Datenverarbeitungsvorrichtung 20 kann die von der Regeleinrichtung 10 empfangenen
Messwerte insbesondere in der Speichereinrichtung 21 abspeichern. Zusätzlich oder
alternativ kann der Cloudspeicher 30 die übertragenen Messwerte empfangen und speichern.
[0076] Die Messwerte können vor dem Übertragen lokal gespeichert und für das Übertragen
vorverarbeitet werden. Hierbei können die Messwerte beispielsweise um einen der Messung
entsprechenden Zeitstempel ergänzt werden. Ferner kann eine Konvertierung des Datenformats
und/oder eine Verschlüsselung der zu übertragenden Daten durchgeführt werden. Zusätzlich
kann die Regeleinrichtung 10 regelmäßig eine eingestellte Leistung des Wärmeerzeugers
2 und/oder Schaltzeiten des Wärmeerzeugers 2 an die Datenverarbeitungsvorrichtung
20 bzw. an den Cloudspeicher 30 übertragen.
[0077] Die Regeleinrichtung 10 kann Regelparameter Pa zum Regeln des Wärmeerzeugers 2 von
der Datenverarbeitungsvorrichtung 20 empfangen. Insbesondere empfängt die Regeleinrichtung
10 korrigierte Regelparameter Pa von der Recheneinrichtung 22.
[0078] In Abhängigkeit gespeicherter Messwerte kann die Recheneinrichtung 22 einen Verschmutzungsgrad
des Wärmetauschers 4 berechnen. Falls der berechnete Verschmutzungsgrad gleich groß
wie oder größer als ein festgelegter Grenzwert ist, bestimmt die Recheneinrichtung
22 einen korrigierten Satz Regelparameter und überträgt diesen an die Regeleinrichtung
10. Hierdurch kann ein regelungstechnischer Eingriff vorgenommen werden, der den Betriebszustand
der Heizungsanlage an den berechneten Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers 4 anpasst.
[0079] Somit kann die erfindungsgemäße Heizungsanlage 1 den Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers
4 detektieren beziehungsweise prädiktiv vorhersagen und einen Nutzerkomfort durch
regelungstechnische Eingriffe sicherstellen. Insbesondere kann durch ein Anpassen
der Schaltzeiten des Wärmeerzeugers 2 eine Beeinträchtigung der Heizleistung der Heizungsanlage
1 vermieden werden. Diese automatisch adaptive Anpassung des Betriebszustands der
Heizungsanlage kann zudem auf Basis der durchschnittlichen Beladungsdauer des Wärmespeichers
3 erfolgen.
[0080] Die Berechnung der modifizierten Regelparameter Pa durch die Recheneinrichtung 22
kann insbesondere in Abhängigkeit einer charakteristischen Größe des Wärmetauschers
4 bzw. in Abhängigkeit einer zeitlichen Veränderung der charakteristischen Größe des
Wärmetauschers 4 durchgeführt werden. Die charakteristische Größe kann beispielsweise
als Quotient oder als Differenz aus erster Temperatur und zweiter Temperatur berechnet
werden. Alternativ kann die charakteristische Größe als Quotient aus der Temperaturdifferenz
zwischen erster und zweiter Temperatur und der ersten Temperatur definiert sein, wobei
die zweite Temperatur vorzugsweise im Wärmespeicher 3 (Speichertemperatur) gemessen
wird und die erste Temperatur vorzugsweise im Vorlauf des Primärkreises (Kesseltemperatur)
gemessen wird.
[0081] Eine Verschmutzung des Wärmetauschers 4 kann insbesondere anhand einer zeitlichen
Veränderung der charakteristischen Größe erkannt werden, wobei hier über einen längeren
Zeitraum, zum Beispiel über mehrere Monate oder über ein Jahr gemessen wird, um saisonale
Schwankungen zu vermeiden. Bei einer zunehmenden Verschmutzung des Wärmetauschers
4 über einen festgelegten Zeitraum, beispielsweise ein Jahr, wird dann in der Regel
ein Anstieg der charakteristischen Größe festgestellt.
[0082] Insbesondere kann eine Langzeitbetrachtung über mehrere Monate bzw. ein Jahr durchgeführt
werden, um eine zeitliche Veränderung der charakteristischen Größe zu erkennen, die
größer als ein festgelegter Grenzwert ist. Bei der Auswertung der charakteristischen
Größe über einen langen Zeitraum können von der die Recheneinrichtung 22 insbesondere
Maschinenlernen-Algorithmen verwendet werden.
[0083] Bei der Berechnung können auch Informationen über den Wasserhärtegrad der Region
zum Unterscheiden von Verschmutzung und Verkalkung sowie für eine Plausibilitätsprüfung
mitberücksichtigt werden. Ferner kann die zeitliche Veränderung der charakteristischen
Größe eines Wärmetauschers einer ersten Heizungsanlage in Region A mit der zeitlichen
Veränderung der charakteristischen Größe eines (baugleichen) Wärmetauschers einer
zweiten Heizungsanlage in Region B verglichen werden.
[0084] Der lokale Wasserhärtegrad kann insbesondere auch bei der Berechnung einer verbleibenden
erwarteten Lebensdauer eines Wärmetauschers berücksichtigt werden. Da der Wasserhärtegrad
regional sehr verschieden sein kann, werden für verschiedene Regionen entsprechend
unterschiedlich lange Lebensdauern von Wärmetauschern erwartet.
[0085] Insbesondere wenn ein zeitlicher Anstieg der charakteristischen Größe festgestellt
wird, der größer als ein festgelegter Grenzwert ist, kann über die modifizierten Regelparameter
Pa ein regelungstechnischer Eingriff auf den Betrieb der Heizungsanlage 1 vorgenommen
werden, um beispielsweise eine weitere Verkalkung bzw. Verschmutzung des Wärmetauschers
4 prädiktiv zu verhindern. Beispielsweise können die Regelparameter Pa angepasst werden,
indem die Vorlaufsolltemperatur im Primärkreis reduziert wird. Beispielsweise kann
die Vorlaufsolltemperatur auf 60°C statt auf 80°C eingestellt werden. Entsprechend
kann dann eine vorgegebene Beladungsdauer des Wärmespeichers 3 erhöht werden.
[0086] Die charakteristische Größe kann beispielsweise als ein Prozentwert angegeben werden.
Steigt die charakteristische Größe in einem festgelegten Zeitraum, der mehrere Wochen
oder Monate betragen kann, um einen bestimmten vorgegebenen Grenzwert an, beispielsweise
um 5%, um 10%, um 15% oder 20%, kann dies als ein Verschmutzungsgrad größer als ein
Grenzwert im Sinne der Erfindung erkannt werden, so dass ein regelungstechnischer
Eingriff auf die Heizungsanlage durchgeführt werden kann.
[0087] Eine Verkalkung bzw. Verschmutzung eines Wärmetauschers kann von vielen Faktoren
abhängen. Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, eine tatsächliche Verkalkung bzw.
Verschmutzung und eine Verkalkungs- bzw. Verschmutzungsgeschwindigkeit zu erkennen.
Neben dem regelungstechnischen Eingriff auf den Betrieb der Heizungsanlage 1 kann
zusätzlich auch eine Wartungsmeldungan einen Benutzer bzw. Betreiber der Heizungsanlage
ausgegeben werden, so dass eine rechtzeitige Wartung der Heizungsanlage erfolgen kann.
[0088] Die erfindungsgemäße Heizungsanlage ist nicht auf die hier beschriebene Konfiguration
beschränkt. Weitere bevorzugte Ausführungen der erfindungsgemäßen Heizungsanlage bzw.
des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben der Heizungsanlage können insbesondere
ohne Wärmespeicher und/oder ohne Volumenstromsensor auskommen. Ferner können andere
Arten von Wärmeerzeugern als der hier beschriebe verwendet werden.
[0089] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
1. Heizungsanlage (1) umfassend:
mindestens einen Wärmeerzeuger (2), der in einem Primärkreis (P) der Heizungsanlage
(1) angeordnet ist, und Wärme auf ein im Primärkreis (P) zirkulierendes fluides Wärmeträgermedium
überträgt;
einen Sekundärkreis (S), in dem ein fluides Wärmeträgermedium zirkuliert;
einen Wärmetauscher (4), der einen Vorlauf des Primärkreises (P) mit einem Vorlauf
des Sekundärkreises (S) und einen Rücklauf des Sekundärkreises (S) mit einem Rücklauf
des Primärkreises (P) koppelt, so dass Wärme vom Primärkreis (P) auf den Sekundärkreis
(S) übertragen wird;
einen ersten Temperatursensor (T1), der in Strömungsrichtung des fluiden Wärmeträgermediums
vorm Wärmetauscher (4) im Vorlauf des Primärkreises (P) angeordnet ist und eine erste
Temperatur des fluiden Wärmeträgermediums im Primärkreis (P) misst;
einen zweiten Temperatursensor (T2), der im Sekundärkreis (S) angeordnet ist und eine
zweite Temperatur des fluiden Wärmeträgermediums im Sekundärkreis (S) misst;
eine Regeleinrichtung (10) zum Regeln eines Betriebszustands des mindestens einen
Wärmeerzeugers (2) in Abhängigkeit von Regelparametern (Pa); und
eine kommunikativ mit der Regeleinrichtung (10) verbundene Datenverarbeitungsvorrichtung
(20) mit einer Speichereinrichtung (21) zum Speichern von Daten und einer Recheneinrichtung
(22) zum Verarbeiten von Daten, wobei
die Regeleinrichtung (10) konfiguriert ist:
regelmäßig eine Vielzahl von Messwerten an die Datenverarbeitungsvorrichtung (20)
zu übertragen, und
Regelparameter (Pa) zum Regeln des Wärmeerzeugers (2) von der Datenverarbeitungsvorrichtung
(20) zu empfangen, und
die Datenverarbeitungsvorrichtung (20) konfiguriert ist:
die von der Regeleinrichtung (10) empfangenen Messwerte in der Speichereinrichtung
(21) zu speichern,
in Abhängigkeit der gespeicherten Messwerte einen Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers
(4) zu berechnen, und
falls der berechnete Verschmutzungsgrad gleich groß wie oder größer als ein festgelegter
Grenzwert ist, einen korrigierten Satz Regelparameter zu bestimmen und an die Regeleinrichtung
(10) zu übertragen.
2. Heizungsanlage (1) nach Anspruch 1, ferner umfassend:
mindestens einen Wärmespeicher (3), der im Sekundärkreis (S) der Heizungsanlage (1)
angeordnet ist, und Wärme aus dem im Sekundärkreis (S) zirkulierenden fluiden Wärmeträgermedium
bezieht und speichert,
wobei der zweite Temperatursensor (T2) im Wärmespeicher (3) oder im Vorlauf des Sekundärkreises
(S) angeordnet ist.
3. Heizungsanlage (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Regeleinrichtung (10) konfiguriert
ist, mindestens einen der folgenden Messwerte zusammen mit einem jeweiligen Zeitpunkt
der Messung regelmäßig an die Datenverarbeitungsvorrichtung (20) zu übertragen:
die erste Temperatur im Vorlauf des Primärkreises (P);
die zweite Temperatur im Sekundärkreis (S);
einen Volumenstrom im Primärkreis (P), wobei die Heizungsanlage (1) einen im Primärkreis
(P) angeordneten Durchflusssensor (V1) zum Messen des Volumenstroms des fluiden Wärmeträgermediums
im Primärkreis (P) aufweist;
einen Volumenstrom im Sekundärkreis (S), wobei die Heizungsanlage (1) einen im Sekundärkreis
(S) angeordneten Durchflusssensor (V2) zum Messen des Volumenstroms des fluiden Wärmeträgermediums
im Sekundärkreis (S) aufweist;
eine Leistung des Wärmeerzeugers (2); und/oder
Schaltzeiten des Wärmeerzeugers (2).
4. Heizungsanlage (1) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die Datenverarbeitungsvorrichtung
(20) konfiguriert ist, den Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers (4) in Abhängigkeit
eines lokalen Wasserhärtegrads zu berechnen.
5. Heizungsanlage (1) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die Datenverarbeitungsvorrichtung
(20) konfiguriert ist, den Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers (4) in Abhängigkeit
einer zeitlichen Veränderung einer charakteristischen Größe des Wärmetauschers zu
berechnen, wobei die charakteristische Größe aus den gespeicherten Messwerten berechnet
wird.
6. Heizungsanlage (1) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die Regelparameter (Pa)
eine Vorlaufsolltemperatur im Primärkreis (P) und/oder festgelegte Einschaltzeiten
des Wärmeerzeugers umfassen.
7. Verfahren zum Betreiben einer Heizungsanlage (1) mit den Schritten:
Betreiben mindestens eines Wärmeerzeugers (2), der in einem Primärkreis (P) der Heizungsanlage
(1) angeordnet ist, und Wärme auf ein im Primärkreis (P) zirkulierendes fluides Wärmeträgermedium
überträgt;
Koppeln, mittels eines Wärmetauschers (4), eines Vorlaufs des Primärkreises (P) mit
einem Vorlauf eines Sekundärkreises (S) der Heizungsanlage, in dem ein fluides Wärmeträgermedium
zirkuliert, und eines Rücklaufs des Sekundärkreises (S) mit einem Rücklauf des Primärkreises
(P), so dass Wärme vom Primärkreis (P) auf den Sekundärkreis (S) übertragen wird;
Messen einer ersten Temperatur des fluiden Wärmeträgermediums im Primärkreis (P) mittels
eines ersten Temperatursensors (T1), der in Strömungsrichtung des fluiden Wärmeträgermediums
vorm Wärmetauscher (4) im Vorlauf des Primärkreises (P) angeordnet ist;
Messen einer zweiten Temperatur des fluiden Wärmeträgermediums im Sekundärkreis (S)
mittels eines zweiten Temperatursensors (T2);
Regeln, mittels einer Regeleinrichtung (10), des mindestens einen Wärmeerzeugers (2)
in Abhängigkeit von Regelparametern (Pa);
regelmäßiges Übertragen einer Vielzahl von Messwerten von der Regeleinrichtung (10)
an eine Datenverarbeitungsvorrichtung (20); und
Übertragen von Regelparametern (Pa) zum Regeln des Wärmeerzeugers (2) von der Datenverarbeitungsvorrichtung
(20) an die Regeleinrichtung (10), wobei:
die übertragenen Messwerte in einer Speichereinrichtung (21) der Datenverarbeitungsvorrichtung
(20) gespeichert werden;
die Datenverarbeitungsvorrichtung (20) einen Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers
(4) in Abhängigkeit der gespeicherten Messwerte berechnet; und
falls der berechnete Verschmutzungsgrad gleich groß wie oder größer als ein festgelegter
Grenzwert ist, die Datenverarbeitungsvorrichtung (20) einen korrigierten Satz Regelparameter
bestimmt und an die Regeleinrichtung (10) überträgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, ferner umfassend:
Betreiben mindestens eines Wärmespeichers (3), der in einem Sekundärkreis (S) der
Heizungsanlage (1) angeordnet ist, und Wärme aus einem im Sekundärkreis (S) zirkulierenden
fluiden Wärmeträgermedium bezieht und speichert,
wobei der zweite Temperatursensor (T2) im Wärmespeicher (3) oder im Vorlauf des Sekundärkreises
(S) angeordnet ist.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, wobei mindestens einer der folgenden Messwerte zusammen
mit einem jeweiligen Zeitpunkt der Messung regelmäßig an die Datenverarbeitungsvorrichtung
(20) übertragen werden:
die erste Temperatur im Vorlauf des Primärkreises (P);
die zweite Temperatur im Sekundärkreis (S);
einen Volumenstrom im Primärkreis (P), der mit einem im Primärkreis (P) angeordneten
Durchflusssensor (V1) gemessen wird;
einen Volumenstrom im Sekundärkreis (S), der mit einem im Sekundärkreis (S) angeordneten
Durchflusssensor (V2) gemessen wird;
eine Leistung des Wärmeerzeugers (2); und/oder
Schaltzeiten des Wärmeerzeugers (2).
10. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, wobei die Datenverarbeitungsvorrichtung (20) den
Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers (4) in Abhängigkeit eines lokalen Wasserhärtegrads
berechnet.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei die Datenverarbeitungsvorrichtung
(20) den Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers (4) in Abhängigkeit einer zeitlichen
Veränderung einer charakteristischen Größe des Wärmetauschers berechnet, wobei die
charakteristische Größe aus den gespeicherten Messwerten berechnet wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, wobei die Regelparameter (Pa) eine Vorlaufsolltemperatur
im Primärkreis (P) und/oder festgelegte Einschaltzeiten des Wärmeerzeugers (4) umfassen.