[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur effizienten Erhöhung
des Heizkomforts in einem Gebäude, insbesondere einem Gebäude mit mehreren beheizbaren
Räumen. Dabei wird von einer beliebigen Heizanlage ausgegangen, die einen Wärmeerzeuger
(z. B. ein Heizgerät) und mehrere Wärmeemitter (z. B. Radiatoren und/oder Fußbodenheizungen)
aufweist.
[0002] Nach dem Stand der Technik werden die Wärmeemitter mit einem flüssigen Wärmeträgermedium
(meist Wasser) mit einer vorgebbaren Vorlauftemperatur versorgt, wobei ein Vorlauftemperatursollwert
des Wärmeerzeugers entweder über eine sogenannte Heizkurve aus der jeweiligen Außentemperatur
berechnet oder bei Steuerungen ohne Informationen über die Außentemperatur von einem
Nutzer dauerhaft festgelegt wird.
[0003] Zudem können Komfortzeitfenster während eines Tages vom Nutzer vorgegeben oder durch
einen Algorithmus erlernt werden, in denen die Temperatur in den beheizbaren Räumen
auf einer Komforttemperatur gehalten werden soll. In den übrigen Zeiträumen wird die
Wärmeerzeugung gestoppt, was in der Regel zu einer Abkühlung der Räume führt, oder
die Raumtemperatur wird auf einen Temperaturwert unterhalb der Komforttemperatur geregelt.
[0004] Bei einem Wechsel von einem Zeitraum mit abgesenkter Temperatur in einen Zeitraum
mit Komforttemperatur gibt es zwei unterschiedliche Vorgehensweisen, die jeweils unterschiedliche
Nachteile haben. Wenn die Vorlaufsolltemperatur zum Beginn des Komfortzeitfensters
auf den vom Nutzer festgelegten Wert bzw. auf den nach der Heizkurven-Methode berechneten
Wert gesetzt wird, ist die Zeitdauer bis zum Erreichen der Komforttemperatur relativ
lang. Wird dieser Nachteil durch die Wahl einer höheren Heizkurve mit entsprechend
höherer Vorlauftemperatur verringert, sinkt bei üblichen Wärmeerzeugern die Effizienz.
[0005] Bei einer zweiten alternativen Vorgehensweise wird der Beginn der Aufheizphase so
weit vorgezogen, dass beim Wechsel zu einem Komfortzeitfenster die Komforttemperatur
im Raum bereits erreicht ist. Dieses Vorgehen hat die Nachteile, dass die Raumtemperatur
auch außerhalb der Komfortzeitfenster höher ist als notwendig und dass im Besonderen
beim Beginn von Komfortzeitfenstern am Morgen eine Startphase des Wärmeerzeugers in
der Nachtzeit erfolgt und dabei unerwünschte Geräuschemissionen entstehen können.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die mit Bezug auf den Stand der Technik
geschilderten Probleme wenigstens teilweise zu verringern. Insbesondere wird die Schaffung
eines Verfahrens und einer Anordnung angestrebt, mit denen das Erreichen einer Komforttemperatur
in einem Komfortzeitfenster effizient und schneller als nach dem Stand der Technik
möglich ist.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen ein Verfahren und eine Anordnung sowie ein Computerprogrammprodukt
gemäß den unabhängigen Ansprüchen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen angegeben. Die Beschreibung,
insbesondere im Zusammenhang mit der Zeichnung, veranschaulicht die Erfindung und
gibt weitere Ausführungsbeispiele an.
[0008] Hierzu trägt ein Verfahren bei zur Erhöhung der Temperatur in mindestens einem beheizbaren
Raum mit mindestens einem Wärmeemitter von einer abgesenkten Temperatur zu einer Komforttemperatur,
wobei eine für einen Normalbetrieb vorgegebene, von einem Wärmeerzeuger bereitgestellte
Vorlauftemperatur eines Wärmeträgermediums um einen vorgebbaren Wert oder auf eine
Maximaltemperatur angehoben und bei Erreichen der Komforttemperatur in dem Raum oder
nach Ablauf eines vorgebbaren Zeitintervalls wieder auf die für den Normalbetrieb
vorgegebene Temperatur abgesenkt wird.
[0009] Die Komforttemperatur kann vom Benutzer des beheizbaren Raums vorgegeben bzw. eingestellt
und/oder von einer Regeleinheit angepasst werden. Die Komforttemperatur kann ein individuell
einstellbarer oder erlernbarer Temperaturwert sein, der - ggf. in Abhängigkeit von
der Außentemperatur, Tages- oder Jahreszeit - vom Benutzer des Raums als angenehm
empfunden wird. Liegt die tatsächliche Temperatur im Raum unterhalb dieser Komforttemperatur,
wird hier von einer abgesenkten bzw. niedrigeren Temperatur gesprochen, ohne dass
das zwingend verlangt ist. Eine abgesenkte Temperatur kann beim Start des Betriebs
des Wärmeemitters oder auch im laufenden Betrieb (beispielsweise nach einer Unterbrechung
des Heizbetriebes für die Bereitstellung von warmem Trinkwasser) auftreten. Die abgesenkte
Temperatur kann beispielsweise mindestens 2°C oder sogar mindestens 4°C kleiner als
die Komforttemperatur sein. Die Vorlauftemperatur bezeichnet die Temperatur des Wärmeträgermediums,
mit der dieses dem Wärmeemitter zugeführt bzw. bereitgestellt wird. Die Vorlauftemperatur
im Normalbetrieb kann für ein flüssiges Wärmeträgermedium (wie Wasser) beispielsweise
im Bereich von 55°C bis 65°C liegen, insbesondere bei ca. 60°C (vorgegebene Temperatur
im Normalbetrieb). Der vorgebbare Wert der Erhöhung der Vorlauftemperatur kann mindestens
5°C betragen und liegt insbesondere im Bereich von ca. 10°C bis 20°C. Eine Maximaltemperatur
des Wärmeträgermediums liegt insbesondere dann vor, wenn etwa die (aktuell) maximale,
systembedingte Wärmemenge in das Wärmeträgermedium eingebracht wird. Die Vorlauftemperatur
kann selbst geregelt werden, so dass hier vereinfacht von einer Vorlauftemperatur
gesprochen wird, wenn es genau genommen um den Sollwert einer geregelten Vorlauftemperatur
geht. Die Einstellung der für den Normalbetrieb vorgegebene Temperatur der Vorlauftemperatur
kann (unmittelbar) zum Zeitpunkt des Erreichens der Komforttemperatur und/oder nach
Ablauf eines vorgebbaren Zeitintervalls ausgehend von der Erhöhung der Vorlauftemperatur
und/oder dem Zeitpunkt des Erreichens der Komforttemperatur erfolgen. Der Zeitraum
des Betriebs mit erhöhter Vorlauftemperatur kann beispielsweise mehr als 15 min, mehr
als 30 min oder sogar mehr als 60 min betragen, wobei diese Werte natürlich von den
tatsächlichen Temperaturen, Wärmeemittern und räumlichen Bedingungen abhängig sind.
In vielen Anwendungen wird dieser Zeitraum des Betriebs mit erhöhter Vorlauftemperatur
nicht länger als 2 Stunden oder sogar nur 1 Stunde betragen.
[0010] Das Problem der langen Aufheizphase wird also insbesondere dadurch gelöst, dass die
Übertragungsleistung der Wärmeemitter (temporär bzw. vorbestimmt) erhöht wird, indem
die Vorlauftemperatur in der Aufheizphase erhöht wird. Die Aufheizphase ist hierbei
der Zeitraum zwischen dem Beginn eines Komfortzeitfensters bzw. der Erhöhung des Raumtemperatursollwertes
und des danach folgenden erstmaligen Erreichens der Raumsolltemperatur. Der Wärmeerzeuger
kann im Allgemeinen diese erhöhte Leistung bereitstellen, weil Wärmeerzeuger für Raumheizungsanlagen
in der Regel (bzw. im Normalbetrieb) auf die niedrigsten zu erwartenden Außentemperaturen
plus einem Sicherheitsaufschlag ausgelegt werden.
[0011] Wenn mehrere unabhängig voneinander beheizbare Räume oder Gruppen von Räumen mit
einer Einzelregelung vorhanden sind, erfolgt bevorzugt die Erhöhung der Temperatur
in den Räumen oder Gruppen von Räumen nacheinander nach einer Prioritätenliste, und
die Vorlauftemperatur wird erst nach Erreichen der Komforttemperatur in allen Räumen
oder Gruppen von Räumen auf der Prioritätenliste oder nach einem geeigneten vorgebbaren
Zeitintervall wieder abgesenkt.
[0012] In Systemen mit sogenannter Einzelraumregelung, die über Raumtemperatursensoren und
elektrisch steuerbare Thermostatventile in jedem Raum bzw. in jeder Gruppe von Räumen
(Heiz-Zone) verfügen, die zusätzlich von einer Steuer- und Regeleinheit ausgelesen
bzw. angesteuert werden können, kann diese Verbesserung auch zusätzlich angewendet
werden.
[0013] In dem Fall, dass die zur Verfügung stehende Heizleistung des Wärmeerzeugers für
eine zusätzliche Aufheizleistung zu gering bemessen ist (dies ist regelmäßig der Fall,
in Bestandssystemen, in denen eine Wärmepumpe mit elektrischem Nachheizgerät eingebaut
worden ist), kann die Aufheizzeit dennoch verkürzt werden. Dazu wird einem oder mehreren
Räumen bzw. Zonen durch das Schließen der betreffenden Ventile keine Wärme zugeführt,
und die Ventile der Räume und Zonen die beschleunigt aufgeheizt werden sollen, werden
voll aufgefahren und erhalten so die volle zur Verfügung stehende Heizleistung zugeteilt.
Dies lässt sich mit oder ohne Erhöhung der Vorlauftemperatur durchführen.
[0014] Besonders bevorzugt kann ein vorgezogener Startzeitpunkt der Erhöhung der Temperatur
bei vorgegebenem Zeitpunkt zum Erreichen der Komforttemperatur in Abhängigkeit von
der Differenz zwischen abgesenkter Temperatur und Komforttemperatur und von einer
möglichen Erhöhung der Vorlauftemperatur berechnet oder nach Erfahrungswerten geschätzt
werden. Je nach der Art, wie die Komfortzeitfenster definiert sind, kann es vorteilhaft
sein zu wissen, wie lange es etwa bis zum Erreichen der Komforttemperatur dauern wird,
um entweder das Zeitfenster entsprechend vorzuverlegen oder aber rechtzeitig vor Beginn
des Zeitfensters mit einer Temperaturerhöhung beginnen zu können. Da z. B. bei niedrigen
Außentemperaturen die Vorlauftemperatur im Normalbetrieb schon recht hoch sein kann,
steht für eine Erhöhung nicht so viel Spielraum zur Verfügung wie bei höherer Außentemperatur.
Auch kann das Aufheizen von Räumen bei niedrigeren Außentemperaturen länger dauern,
was durch einen vorgezogenen Startzeitpunkt berücksichtigt werden kann.
[0015] Zur Lösung der Aufgabe dient auch eine Anordnung zur Erhöhung der Temperatur in mindestens
einem beheizbaren Raum mit mindestens einem Wärmeemitter von einer abgesenkten Temperatur
zu einer Komforttemperatur, wobei ein Wärmeerzeuger zur Bereitstellung eines Wärmeträgermediums
mit einer Vorlauftemperatur zur Durchströmung des Wärmeemitters vorhanden ist und
wobei eine Steuer- und Regeleinheit vorhanden ist, die eingerichtet ist, die Vorlauftemperatur
um einen vorgebbaren Wert oder auf eine Maximaltemperatur anzuheben und bei Erreichen
der Komforttemperatur in dem Raum oder nach Ablauf eines vorgebbaren Zeitintervalls
wieder auf die für den Normalbetrieb vorgegebene Temperatur abzusenken.
[0016] Bei mehreren beheizbaren Räumen oder Gruppen von Räumen mit jeweils einzeln ansteuerbaren
Ventilen für deren jeweilige Wärmeemitter ist die Steuer- und Regeleinheit eingerichtet,
die Ventile der Räume oder der Gruppen von Räumen nacheinander gemäß einer Prioritätenliste
so anzusteuern, dass die Räume nacheinander auf Komforttemperatur gebracht werden,
wobei die Vorlauftemperatur zumindest während eines Teils dieses Vorganges angehoben
bleibt. Dies kann dadurch erreicht werden, dass ein geeignetes Zeitintervall für die
Anhebung der Vorlauftemperatur vorgegeben wird oder durch Absenken der Vorlauftemperatur,
wenn im letzten Raum der Prioritätenliste die Komforttemperatur erreicht ist.
[0017] Ein weiterer Aspekt betrifft auch ein Computerprogramprodukt umfassend Befehle, die
bewirken, dass die beschriebene Anordnung das beschriebene Verfahren ausführt. Die
Durchführung des Verfahrens und die Speicherung von Komfortzeitfenstern und deren
Ausführung benötigen ein Programm und Daten für die Steuerung des Wärmeerzeugers und
von Ventilen, wobei beides gelegentlich aktualisiert werden muss.
[0018] Die Erläuterungen zum Verfahren können zur näheren Charakterisierung der Anordnung
herangezogen werden, und umgekehrt. Die Anordnung kann auch so eingerichtet sein,
dass damit das Verfahren durchgeführt wird.
[0019] Ein schematisches Ausführungsbeispiel der Erfindung, auf das diese jedoch nicht beschränkt
ist, und die Funktionsweise des Verfahrens werden nun anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es stellt dar:
- Fig. 1:
- eine Heizungsanlage mit Wärmeerzeuger und Wärmeemittern.
[0020] Fig. 1 zeigt schematisch eine Heizungsanlage für ein Gebäude mit einem ersten 2,
einem zweiten 3 und einem dritten 4 Raum, wobei auch mehr Räume oder Gruppen von gemeinsam
geschalteten Räumen vorhanden sein können. Jeder Raum hat mindestens einen Wärmeemitter
5, 6, 7, wobei diese im dargestellten Beispiel einzeln geregelt werden können (Einzelraumregelung).
Dazu ist der erste Wärmeemitter 5 mit einem ersten Ventil 8, der zweite Wärmeemitter
6 mit einem zweiten Ventil 9 und der dritte Wärmeemitter 7 mit einem dritten Ventil
10 ausgestattet, wobei alle Ventile 8, 9, 10 von einer Steuer- und Regeleinheit 11
ansteuerbar sind. Die Steuer- und Regeleinheit 11 regelt die gesamte Anlage, insbesondere
einen Wärmeerzeuger 1, der ein Wärmeträgermedium mit einer Vorlauftemperatur bereitstellt,
welches von eine Vorlaufleitung 13 mittels einer Pumpe 16 durch die Wärmeemitter 5,
6, 7 transportiert wird.
[0021] Die Vorlauftemperatur wird von der Steuer- und Regeleinheit 11 geregelt, beispielsweise
mittels eines Dreiwegeventils 15 oder durch andere Maßnahmen innerhalb des Wärmeerzeugers
1. Mit einem Vorlauftemperatursensor 14 wird die Vorlauftemperatur gemessen und von
der Steuer- und Regeleinheit 11 auf einen Sollwert eingeregelt. Ein Sollwert für die
Vorlauftemperatur wird im normalen Betrieb entweder anhand einer von einem Außentemperatursensor
12 gemessenen Außentemperatur aus einer gespeicherten Kurvenschar ermittelt oder anderweitig
von einem Nutzer festgelegt. Im Allgemeinen wird dieser Sollwert so ermittelt oder
festgelegt, dass eine möglichst effiziente Betriebsweise der Anlage erreicht wird,
weshalb dauerhafte Änderungen dieses Sollwertes vermieden werden sollen.
[0022] Bei einem gewünschten schnellen Aufheizvorgang von einer abgesenkten Raumtemperatur
zu einer Komforttemperatur wird die Vorlauftemperatur (bzw. deren Sollwert) erhöht,
was entweder um einen vorgebbaren Betrag geschehen kann oder auf einen vorgebbaren
Maximalwert. Die Erhöhung kann für ein vorgebbares (z. B. aus Erfahrungswerten bestimmtes)
Zeitintervall beibehalten werden, was besonders dann sinnvoll ist, wenn die Raumtemperaturen
der Steuer- und Regeleinheit 11 nicht zur Verfügung stehen. Wenn die Raumtemperaturen
der Steuer- und Regeleinheit 11 zur Verfügung stehen, wird die Vorlauftemperatur wieder
abgesenkt, wenn die Komforttemperatur in jedem Raum erreicht ist.
[0023] Bei einer Einzelraumregelung, wie sie hier dargestellt ist, kann alternativ (also
ohne Änderung der Vorlauftemperatur) oder additiv eine Prioritätenliste festgelegt
werden, nach der die einzelnen Räume 2, 3, 4 nacheinander aufgeheizt werden (z. B.
morgens erst das Badezimmer, dann die Küche, dann das Wohnzimmer einer Wohnung). Dies
wird durch entsprechende Ansteuerung der Ventile 8, 9, 10 erreicht, so dass ein schnelles
Aufheizen in einer vorgebbaren Reihenfolge möglich ist. Insbesondere bewirkt das Schließen
von Ventilen für erst später aufzuheizende Räume, dass zuerst angesteuerte Wärmeemitter
die gesamte Wärme des Wärmeerzeugers 1 erhalten und möglicherweise auch einen größeren
Durchfluss an Wärmeträgermedium, was beides die Aufheizung beschleunigt, insbesondere
bei angehobener Vorlauftemperatur.
[0024] Insgesamt kann eine solche Heizungsanlage in mindestens drei prinzipiellen Varianten
betrieben werden, um die Temperatur in beheizbaren Räumen zu gewünschten Zeitpunkten
möglichst schnell und/oder in einer Reihenfolge nach einer Prioritätenliste auf eine
Komforttemperatur zu bringen.
[0025] Variante I (unabhängig von einer Einzelraumregelung):
- 1. Zeitpunkt für die Erhöhung auf die gewünschte Komforttemperatur ermitteln,
- 2. Vorlauftemperatur über die Vorlauftemperatur im Normalbetrieb anheben,
- 3. System mit der in Schritt 2 gewählten Vorlauftemperatur betreiben,
- 4. nach einer zu definierenden Zeit abhängig vom System oder nach Erreichen der Wunschtemperatur,
wird die angehobene Vorlauftemperatur auf die sonst eingestellte und /oder aus einer
Heizkurve berechnete Vorlauftemperatur abgesenkt.
[0026] Variante II (mit einer Einzelraumregelung ohne Anhebung der Vorlauftemperatur):
- 1. Zeitpunkt für die Erhöhung auf die gewünschte Komforttemperatur ermitteln,
- 2. Ventile / Heizkreise der nicht bevorzugten Räume schließen,
- 3. Ventile / Heizkreise der Vorzugsräume öffnen (evtl. auch nach Prioritäten),
- 4. nach einer zu definierenden Zeit oder nach Erreichen der Wunschtemperatur, werden
auch die Ventile nicht bevorzugter Räume / Heizkreise geöffnet.
[0027] Variante III (Kombination aus Variante I und Variante II)
- 1. Zeitpunkt für die Erhöhung auf die gewünschte Komforttemperatur ermitteln,
- 2. Vorlauftemperatur über die Vorlauftemperatur im Normalbetrieb anheben,
- 3. System mit der zuvor gewählten Vorlauftemperatur betreiben,
- 4. Heizungsventile / Heizkreise der nicht bevorzugten Räume schließen,
- 5. Heizungsventile / Heizkreise der Vorzugsräume öffnen (evtl. auch nach Prioritäten),
- 6. nach einer zu definierenden Zeit oder nach Erreichen der gewünschten Komforttemperatur,
werden auch die Ventile nicht bevorzugter Räume / Heizkreise geöffnet, zudem wird
die angehobene Vorlauftemperatur auf die sonst eingestellte und/oder aus einer Heizkurve
berechnete Vorlauftemperatur abgesenkt.
[0028] Die vorliegende Erfindung erlaubt es, schnell die Temperatur in einem oder mehreren
beheizbaren Räumen von einer abgesenkten Temperatur auf eine Komforttemperatur anzuheben,
ohne dabei die Effizienz einer Heizanlage beim Normalbetrieb zu reduzieren.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Wärmeerzeuger (Heizgerät)
- 2
- Erster Raum
- 3
- Zweiter Raum
- 4
- Dritter Raum
- 5
- Erster Wärmeemitter
- 6
- Zweiter Wärmeemitter
- 7
- Dritter Wärmeemitter
- 8
- Erstes Ventil
- 9
- Zweites Ventil
- 10
- Drittes Ventil
- 11
- Steuer- und Regeleinheit
- 12
- Außentemperatursensor
- 13
- Vorlaufleitung
- 14
- Vorlauftemperatursensor
- 15
- Dreiwegeventil
- 16
- Pumpe
1. Verfahren zur Erhöhung der Temperatur in mindestens einem beheizbaren Raum (2, 3,
4) mit mindestens einem Wärmeemitter (5, 6, 7) von einer abgesenkten Temperatur zu
einer Komforttemperatur, wobei eine für einen Normalbetrieb vorgegebene, von einem
Wärmeerzeuger (1) bereitgestellte Vorlauftemperatur um einen vorgebbaren Wert oder
auf eine Maximaltemperatur angehoben und bei Erreichen der Komforttemperatur in dem
Raum (2, 3, 4) oder nach Ablauf eines vorgebbaren Zeitintervalls wieder auf die für
den Normalbetrieb vorgegebene Temperatur abgesenkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei mehrere unabhängig voneinander beheizbare Räume (2,
3, 4) oder Gruppen von Räumen (2, 3, 4) mit einer Einzelregelung von Ventilen (8,
9, 10) vorhanden sind und wobei die Erhöhung der Temperatur in den Räumen (2, 3, 4)
oder Gruppen von Räumen (2, 3, 4) nacheinander nach einer Prioritätenliste erfolgt
und die Vorlauftemperatur erst nach Erreichen der Komforttemperatur in allen Räumen
(2, 3 4) oder Gruppen von Räumen (2, 3, 4) auf der Prioritätenliste oder nach Ablauf
eines vorgebbaren Zeitintervalls wieder abgesenkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei ein vorgezogener Startzeitpunkt der Erhöhung
der Temperatur bei vorgegebenem Zeitpunkt zum Erreichen der Komforttemperatur in Abhängigkeit
von der Differenz zwischen abgesenkter Temperatur und Komforttemperatur und von einer
möglichen Erhöhung der Vorlauftemperatur berechnet oder nach Erfahrungswerten geschätzt
wird.
4. Anordnung zur Erhöhung der Temperatur in mindestens einem beheizbaren Raum (2, 3,
4) mit mindestens einem Wärmeemitter (5, 6 7) von einer abgesenkten Temperatur zu
einer Komforttemperatur, wobei ein Wärmeerzeuger (1) zur Bereitstellung eines Wärmeträgermediums
mit einer Vorlauftemperatur zur Durchströmung des Wärmeemitters (5, 6, 7) vorhanden
ist und wobei eine Steuer- und Regeleinheit (11) vorhanden ist, die eingerichtet ist,
die Vorlauftemperatur um einen vorgebbaren Wert oder auf eine Maximaltemperatur anzuheben
und bei Erreichen der Komforttemperatur in dem Raum oder nach Ablauf eines vorgebbaren
Zeitintervalls wieder auf die für den Normalbetrieb vorgegebene Temperatur abzusenken.
5. Anordnung nach Anspruch 4, wobei mehrere beheizbare Räume (2, 3, 4) oder Gruppen von
Räumen (2, 3, 4) mit jeweils einzeln ansteuerbaren Ventilen (8, 9, 10) für deren jeweilige
Wärmeemitter (5, 6, 7) vorhanden sind, wobei die Steuer- und Regeleinheit (11) eingerichtet
ist, die Ventile (8, 9, 10) der Räume (2, 3, 4) oder Gruppen von Räumen (2, 3, 4)
nacheinander gemäß einer Prioritätenliste so anzusteuern, dass diese Räume (2, 3,
4) nacheinander auf Komforttemperatur gebracht werden, und wobei die Vorlauftemperatur
zumindest während eines Teils dieses Vorganges angehoben bleibt.
6. Computerprogramprodukt umfassend Befehle, die bewirken, dass die Anordnung nach einem
der Ansprüche 4 oder 5 das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 ausführt.