[0001] Die Erfindung betrifft einen Wirkkörper, insbesondere Scheinzielwirkkörper, umfassend
zumindest eine Wirkmasse und zumindest zwei Anzündmittel jeweils umfassend einen pyrotechnischen
Satz zum Anzünden der Wirkmasse.
[0002] Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Zünden eines Wirkkörpers.
[0003] Wirkkörper, wie Scheinzielwirkkörper, werden in der Luftfahrt verwendet. Seit ca.
1970 werden solche Scheinzielwirkkörper unter einer Schutzfolie oder in einem Behältnis
bereitgestellt und von einer Seite initiiert. Dies gilt insbesondere für alle konventionellen
MTV (Magnesium-Teflon-Viton) - Scheinzielwirkkörper und spektralen Scheinzielwirkkörper.
[0004] Die Zündkette wird dabei für die bei Flugzeugen vorzugsweise länglichen Wirkkörper
von der Abschussseite, vorzugsweise über ein Sicherungssystem aktiviert und zündet
dann nach der Freigabe den Wirkkörper. Diese Wirkkörper besitzen oft einen schnell
brennenden Überzugsatz, um eine allseitige Anzündung in der geforderten Zeit zu erreichen.
[0005] Scheinzielwirkkörper mit bestimmten Wirkmassen und Geometrien unterliegen Anzündproblemen
aufgrund des Designs und der Einsatzart, welche zu einer verzögerten und zu einer
geringeren Leistungsentfaltung in der Anfangsphase der Initiierung führen können.
[0006] Die Initiierung erfolgt üblicherweise von einer Anzündseite im Bodenbereich, die
die sogenannte Stirnseite des Wirkkörpers und durchläuft diesen innen oder außen entlang
der Oberfläche in Richtung der Ausstoßseite, um schließlich eine allseitige Reaktion
des Wirkkörpers zu erreichen.
[0007] Die oben geschilderten Anzündprobleme können einen unmittelbaren Einfluss auf die
Wirksamkeit gegenüber der Bedrohung während der Zündphase bewirken.
[0008] Das Dokument
DE 10 2009 030 871 A1 offenbart einen Wirkkörper mit einem verbrennbaren Wirkmassencontainer auf Kunststofffolienbasis,
der induktiv, mittels Laser oder per Hochtemperatur gezündet werden kann.
[0009] Aus der
DE 102016 122740 A1 ist ein pyrotechnischer Wirkkörper mit einem Gehäuse, einer Zündvorrichtung und mindestens
einem Wirksatz offenbart. Die Zündvorrichtung ist beispielsweise im Boden des Wirkkörpers
angeordnet.
[0010] Die Patentanmeldung
DE 10 2010 030 869 A1 offenbart einen Wirkkörper mit mehreren Wirkmassen, der mehrere hintereinander angeordnete
Einzelflares aufweist, die induktiv, mittels Laser oder per Hochtemperatur gezündet
werden kann.
[0011] Das Dokument
DE 10 2009 030 872 A1 betrifft einen Wirkkörper der induktiv gezündet wird, bestehend aus Einzelflares,
welche in einem Trägermaterial wie einer mit rotem Phosphor beschichteten Stahlfolie
verpackt sind.
[0012] Aus dem Dokument
DE 10 2010 013 110 A1 ist ein gekapselter Wirkkörper mit einer Vielzahl an Einzelkomponenten für ein Infrarot-Scheinziel
bekannt, der eine zentrale Längsanzündung vorsieht
[0013] Das Dokument
DE 10 2004 047 231 A1 offenbart einen gattungsgemäßen Wirkkörper, der eine Mehrzahl an Wirkmassen und Anzündmitteln
aufweist. Wie die Anzündung vorgenommen wird und wie die Anzündmittel angeordnet sind,
ist nicht offenbart.
[0014] Aus der
US 2005/0241521 A1 ist ebenfalls ein Wirkkörper bekannt, mit wenigstens zwei Wirkmassen, die über einen
Detonator gezündet werden.
[0015] Je nach Grundmaterial und Geometrie des Wirkkörpers kann es vorkommen, dass kein
geeigneter zugelassener oder zu belastbarer Überzugsatz existiert, welcher für die
Einführung als militärischen Wirkkörper verwendet werden kann. Eine Änderung der Wirkmassenkomposition
oder Geometrie ist allerdings aufgrund vorhandener Systeme nicht ohne Einschränkung
möglich, sodass sich hier ein Zielkonflikt ergibt.
[0016] Ferner kann ohne Überzugsatz ein all- bzw. mehrseitige Anzündbarkeit nicht gewährleistet
werden.
[0017] Ausgehend davon, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Wirkkörper zu schaffen,
der eine schnelle und zuverlässige Anzündung mehrerer Wirkmassen ermöglicht.
[0018] Diese Aufgabe wird durch den Wirkkörper des Anspruchs 1 gelöst. Weiterhin wird diese
Aufgabe durch das Verfahren des Anspruchs 13 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
[0019] Erfindungsgemäß wird ein Wirkkörper, insbesondere Scheinzielwirkkörper bereitgestellt,
umfassend zumindest eine Wirkmasse, zumindest zwei Anzündmittel jeweils umfassend
einen pyrotechnischen Satz zum Anzünden der zumindest einen Wirkmasse. Die zumindest
zwei Anzündmittel sind an der zumindest einen Wirkmasse angeordnet und die zumindest
zwei Anzündmittel sind derart untereinander über Kanäle miteinander verbunden, dass
die zumindest eine Wirkmasse mehrseitig gleichzeitig anzündbar ist.
[0020] Weiterhin wird erfindungsgemäß ein Verfahren zum Zünden eines solchen oder wie nachfolgend
beschriebenen Wirkkörpers bereitgestellt. Der Wirkkörper umfasst zumindest eine Wirkmasse,
zumindest zwei Anzündmittel jeweils umfassend einen pyrotechnischen Satz zum Anzünden
der Wirkmassen. Die zumindest zwei Anzündmittel sind an der zumindest einen Wirkmasse
angeordnet und die zumindest zwei Anzündmittel sind derart untereinander über Kanäle
miteinander verbunden, dass die zumindest eine Wirkmasse mehrseitig gleichzeitig anzündbar
ist.
[0021] Es wird somit erfindungsgemäß vorgeschlagen den Wirkkörper so auszubilden, dass dieser
mehrseitig jedoch mindestens an zwei Seiten, zum Beispiel an den Seitenflächen als
auch der gegenüberliegenden Seite initiierbar, also anzündbar ist. Es handelt sich
somit um einen Wirkkörper mit Mehrfachanzündung.
[0022] Bei der zumindest einen Wirkmasse handelt es sich vorzugsweise um zumindest eine
pyrotechnische Wirkmasse, wie diese bei Flares zum Einsatz kommen.
[0023] Bei den Kanälen handelt es sich vorzugsweise um Zündkanäle, die dazu ausgebildet
sind die Anzündmittel anzuzünden bzw. eine Anzündung bis zu den Anzündmitteln leiten.
Die Kanäle können symmetrisch und/oder unsymmetrisch zueinander angeordnet sein.
[0024] Mehrseitig gleichzeitig heißt, dass der Wirkkörper bzw. die zumindest eine Wirkmasse
an mehreren Stellen, wie Seiten, Oberseite, Unterseite oder Kanten gleichzeitig zündbar
ist. Gleichzeit im Sinne der Erfindung bedeutet, dass die zumindest eine Wirkmassen
im Wesentlichen ohne zeitliche Verzögerung anzündbar sind.
[0025] Bei den Anzündmitteln im Sinne der Erfindung handelt es ich beispielsweise um Zündpillen,
kleinere zündempfindliche pyrotechnische Sätze oder andere bekannte Anzündmittel.
[0026] Durch die erfindungsgemäße mehrseitige Anzündung wird erreicht, dass großflächige
wenig empfindliche Wirkmassen durch deutlich kleinere Anzündmittel schnell und zuverlässig
anzündbar sind.
[0027] Da eine Mehrzahl an Anzündmitteln vorgesehen ist, ergibt sich eine Verbesserung der
Zuverlässigkeit der Anzündung durch dieses redundante Vorsehen der Anzündmittel.
[0028] Ferner wird erreicht, dass ein solcher Wirkkörper unmittelbar nach einem Ausstoßen
(bspw. aus einem Flugzeug) ein allseitiges Irritationsergebnis hat und anfliegende
Flugkörper zuverlässig abgewehrt werden können.
[0029] Zudem wird durch den erfindungsgemäßen Wirkkörper, insbesondere durch die gleichzeitig
mehrseitige Anzündbarkeit der zumindest einen Wirkmasse ein geringeres Streuungsverhalten
und eine verbesserte Reaktionsfreudigkeit im Einsatz erreicht. Zudem ergibt sich eine
bessere Wirkentfaltung des Wirkkörpers.
[0030] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass mehrere,
vorzugsweise jede, der Wirkmassen des Wirkkörpers mehrseitig gleichzeitig anzündbar
sind.
[0031] Die zumindest zwei Wirkmassen können gleichgroß und/oder unterschiedlich groß sein.
Durch eine Vielzahl an unterschiedlichen Wirkmassen ist es möglich eine Wellenlängeneinstellung
des von dem Wirkkörper während des Abbrands der Wirkmassen abgestrahlten Spektrum
vorzunehmen.
[0032] In vorteilhafter Weiterbildung weist der Wirkkörper zumindest zwei Wirkmassen auf
und die Anzündmittel sind derart zwischen den Wirkmassen des Wirkkörpers angeordnet
sind, dass die zumindest zwei Wirkmassen mehrseitig gleichzeitig anzündbar sind.
[0033] Hierdurch wird erreich, dass jede der Wirkmassen des Wirkkörpers zuverlässig und
gleichzeitig gezündet wird und sich ein allseitiges gutes Irritationsergebnis durch
den Wirkkörper ergibt.
[0034] Ferner kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass die Anzündmittel innerhalb und/oder
außerhalb des Wirkkörpers angeordnet sind.
[0035] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der pyrotechnische Satz der Anzündmittel und
die zumindest eine Wirkmasse durch ein inertes Material voneinander getrennt sind.
[0036] Hierdurch wird eine definierte Trennung der zumindest einen Wirkmasse von dem pyrotechnischen
Satz des Anzündmittels erreicht. Dies verhindert eine chemische Beeinflussung von
Wirkmasse und pyrotechnischem Satz untereinander bei der Lagerung des Wirkkörpers.
Weiterhin wird hierdurch eine ungewollte Zündung vermieden. Zudem wird hierdurch erreicht,
dass eine definierte Zündenergie nötig ist, um den Körper zu zünden.
[0037] In Ausgestaltung kann ferner vorgesehen sein, dass die zumindest eine Wirkmasse und/oder
die Anzündmittel durch eine Folie, ein Gehäuse oder einen Luftspalt voneinander getrennt
sind. Vorzugsweise können die einzelnen Wirkmassen derart voneinander getrennt sein.
[0038] Eine solche physische Trennung kann beispielsweise durch eine Folie oder ein Gehäuse
aus Papier, Kunststoff oder Metall geschehen.
[0039] Zudem kann vorgesehen sein, dass der Wirkkörper Rillen, Nuten und/oder Bohrungen
aufweist. In den Rillen, Nuten und/oder Bohrungen verlaufen die Kanäle. Vorzugsweise
sind durch diese Rillen und/oder Nuten die einzelnen Wirkmassen getrennt. Es ist aber
auch möglich, dass sich die Rillen, Nuten und/oder Bohrungen innerhalb einer Wirkmasse
erstrecken.
[0040] Durch das Vorsehen von Rillen, Nuten und/oder Bohrungen wird einerseits die Positionierung
der Kanäle vorgegeben und andererseits erreicht, dass die Kanäle nicht oder nur geringfügig
über die Kontur des Wirkkörpers hervorstehen.
[0041] In Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass die Rillen und/oder Nuten derart verlaufen,
dass diese sich an mehreren Kreuzungspunkten kreuzen und die Anzündmittel in den Kreuzungspunkten
ausgebildet sind.
[0042] Durch das vorsehen von solchen Kreuzungspunkten wird erreicht, dass mehrere Wirkmassen,
beispielsweise vier oder acht an einem Kreuzungspunkt voneinander beabstandet vorgesehen
sind und somit eine Mehrzahl an Wirkmassen an einem Punkt durch ein Anzündmittel gezündet
werden können.
[0043] Ferner kann vorgesehen sein, dass die Rillen, Nuten und/oder Bohrungen innerhalb
und/oder außerhalb des Wirkkörpers angeordnet sind.
[0044] Zudem kann vorgesehen sein, dass der Wirkkörper durch eine Folie oder ein Gehäuse
vor Umwelteinflüssen geschützt ist. Hierdurch wird erreich, dass der Wirkkörper auch
bei hohen Wind- und/oder Ausstoßgeschwindigkeiten - also zum Beispiel beim Verschuss
aus einem schnellfliegenden Fluggerät oder Luftfahrzeug - zuverlässig angezündet werden
kann.
[0045] Weiterhin kann gemäß der Erfindung vorgesehen sein, dass der Wirkkörper keinen pyrotechnischen
Überzugsatz aufweist, der den gesamten Wirkkörper überzieht. Bei einem solchen Überzugsatz
handelt es sich um einen schnell brennenden Satz, der den Wirkkörper überzieht und
eine allseitige Anzündung erlaubt. Dies hat den Vorteil, dass auch, wenn kein geeigneter
zugelassener Überzugssatz existiert, der Wirkkörper zugelassen werden kann.
[0046] Es kann vorgesehen sein, dass die Anzündmittel derart angeordnet sind und die Länge
der Kanäle derart ausgebildet ist, dass die Anzündmittel gleichzeitig anzündbar sind.
[0047] Ferner kann vorgesehen sein, dass die Anzündmittel über die Kanäle mit einem Zündinitiator
verbunden sind.
[0048] In Ausgestaltung des Verfahrens kann ferner vorgesehen sein, dass mehrere Wirkmassen
des Wirkkörpers mehrseitig gleichzeitig angezündet werden.
[0049] In vorteilhafter Weiterbildung kann ferner vorgesehen sein, dass der Wirkkörper im
Wesentlichen quaderförmig ausgebildet ist und im Wesentlichen quaderförmige Wirkmassen
aufweist. Hierbei kann es sich insbesondere um einen Wirkkörper für Munition im NATO
Standardkaliber 2x1x8" oder 1x1x8" handeln.
[0050] Ebenso kann es sich aber auch um eine zylinderförmigen Wirkkörper handeln, vorzugsweise
mit einem Durchmesser von 36mm oder 55mm.
[0051] Ferner ist es möglich, dass es sich um eine kugelförmigen oder dreieckförmigen Wirkkörper
handelt.
[0052] Nachfolgend soll die Erfindung anhand von einem Ausführungsbeispiel mit Bezug auf
die Zeichnungen erläutert werden.
[0053] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Wirkkörpers mit
Kanälen gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
- Fig. 2
- eine schematische perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Wirkkörpers gemäß
den ersten Ausführungsbeispiel aus Fig. 1, wobei die Kanäle ausgeblendet sind;
- Fig. 3
- eine schematische perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Wirkkörpers gemäß
einem zweiten Ausführungsbeispiel, wobei der Wirkkörper innenliegende Kanäle ausweist;
- Fig. 4
- eine schematische perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Wirkkörpers gemäß
einem dritten Ausführungsbeispiel, wobei der Wirkkörper innenliegende symmetrische
und unsymmetrische Kanäle ausweist.
[0054] Fig. 1 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Wirkkörpers
1. Der Wirkkörper 1 umfasst eine Mehrzahl an Wirkmassen 10
1...n und eine Mehrzahl an Anzündmittel 20
1...n. Die Anzündmittels 20
1...n umfassend jeweils einen pyrotechnischen Satz zum Anzünden der Wirkmassen 10
1...n.
[0055] Fig. 2 zeigt ebenso eine schematische perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen
Wirkkörpers nach Fig.1, wobei die Kanäle 30
1...n ausgeblendet sind.
[0056] Die Anzündmittel 20
1...n sind zwischen den einzelnen Wirkmassen 10
1...n angeordnet und die Anzündmittel 20
1...n sind derart untereinander über Kanäle 30
1...n miteinander verbunden, dass der Wirkkörper 1 mehrseitig gleichzeitig anzündbar ist.
[0057] Die Anzündmittel 20
1...n sind über die Kanäle 30
1...n mit einem Zündinitiator (nicht dargestellt) verbunden sind, wobei die Anzündmittel
20
1...
n derart angeordnet und die Länge der Kanäle 30
1...n derart ausgebildet ist, dass die Anzündmittel 20
1...n gleichzeitig anzündbar sind.
[0058] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, weist der Wirkkörper 1 Rillen und/oder Nuten 22
1...n auf, durch welche die einzelnen Wirkmassen 10
1...n voneinander getrennt sind. Die Rillen und/oder Nuten 25
1...n sind gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 innerhalb des Wirkkörpers
1 und/oder außerhalb, also außenliegend, angeordnet.
[0059] Die Rillen und/oder Nuten 22
1...n verlaufen derart, dass diese sich an mehreren Kreuzungspunkten 25
1...n kreuzen und die Anzündmittel 20
1...n in den Kreuzungspunkten 25
1...n angeordnet sind.
[0060] Die Rillen und/oder Nuten 22
1...n nehmen, wie in Fig. 1 dargestellt, die Kanäle 30
1...n auf, d.h. die Kanäle 30
1...n sind in den Rillen und/oder Nuten angeordnet.
[0061] Die einzelnen Kanäle 30
1...n sind wulstartig ausgebildet.
[0062] Die einzelnen Wirkmassen 10
1...n des Wirkkörpers 1 sind mehrseitig gleichzeitig anzündbar.
[0063] Die Anzündmittel 20
1...n sind gemäß Ausführungsbespiel innerhalb/außerhalb des Wirkkörpers 1 angeordnet. Hierzu
sind diese in den Nuten/Rillen des Wirkkörpers 1 vorgesehen.
[0064] Der pyrotechnische Satz der Anzündmittel 20
1...n und die Wirkmassen 10
1...n sind durch ein inertes Material voneinander getrennt. Dies kann beispielsweise als
eine Folie, ein Gehäuse oder ein Luftspalt ausgebildet sein.
[0065] Gemäß Fig. 3 ist eine schematische perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Wirkkörpers 1 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel gezeigt, das auf dem Ausführungsbeispiel
gemäß der Fig.1 basiert und nachfolgend ergänzend die Unterschiede dargestellt sind.
Der Wirkkörper 1 weist innenliegende Nuten, Rillen und/oder Bohrungen 23
1...n auf, in denen Kanäle 31
1...n ausgebildet sind. Die Kanäle 31
1...n sind innerhalb der einzelnen Wirkmassen 10
1...n ausgebildet und haben ein symmetrisches Bild.
[0066] Gemäß Fig. 4 ist eine schematische perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Wirkkörpers 1 gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel gezeigt, das auf dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 3 basiert. Im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 sind die
innenliegenden Kanäle 31
1...n in innerhalb der einzelnen Wirkmassen 10
1...n symmetrisch und/oder unsymmetrisch Kanäle 31
1...n ausgebildet.
[0067] Gemäß der in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Ausführungsform handelt es sich um einen
Wirkkörper 1, der acht Wirkmassen 10
1...8 und sechs Anzündmittel 20
1...6 umfasst. Der Wirkkörper 1 ist im Wesentlichen quaderförmig und umfasst im Wesentlichen
quaderförmige Wirkmassen 10
1...8. Hierbei kann es sich insbesondere um einen Wirkkörper für Munition im NATO Standardkaliber
2×1×8" oder 1×1×8" handeln. Diese Ausgestaltung des vorstehenden Ausführungsbeispiel
stellt jedoch lediglich ein exemplarisches Ausführungsbeispiel dar. Es sind aber auch
eine andere Anzahl als acht Wirkmassen und sechs Anzündmittel möglich. Ebenso kann
es sich aber auch um eine zylinderförmigen Wirkkörper handeln, vorzugsweise mit einem
Durchmesser von 36mm oder 55mm. Ferner ist es möglich, dass es sich um eine kugelförmigen
oder dreieckförmigen Wirkkörper handelt.
Bezugszeichenliste
[0068]
- 1
- Wirkkörper
- 101...n
- Wirkmassen
- 201...n
- Anzündmittel
- 221...n
- Nuten, Rillen und/oder Bohrungen (innenliegend)
- 231...n
- Nuten, Rillen und/oder Bohrungen (außenliegend)
- 251...n
- Kreuzungspunkte (innenliegend)
- 261...n
- Kreuzungspunkte (außenliegend)
- 301...n
- Kanäle (innenliegend)
- 311...n
- Kanäle (außenliegend)
1. Wirkkörper (1), insbesondere Scheinzielwirkkörper, umfassend
zumindest eine Wirkmasse (101...n),
zumindest zwei Anzündmittel (201...n) jeweils umfassend einen pyrotechnischen Satz zum Anzünden der Wirkmassen (101...n),
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest zwei Anzündmittel (201...n) an der zumindest einen Wirkmasse (101...n) angeordnet sind und die zumindest zwei Anzündmittel (201...n) derart untereinander über Kanäle (301...n, 311...n) miteinander verbunden sind, dass die zumindest eine Wirkmasse (101...n) mehrseitig gleichzeitig anzündbar ist.
2. Wirkkörper (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkkörper (1) zumindest zwei Wirkmassen (101...n) umfasst und die Anzündmittel (201...n) derart zwischen den Wirkmassen (101...n) des Wirkkörpers (1) angeordnet sind, dass die zumindest zwei Wirkmassen (101...n) mehrseitig gleichzeitig anzündbar sind.
3. Wirkkörper (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest zwei Anzündmittel (201...n) innerhalb und/oder außerhalb des Wirkkörpers (1) angeordnet sind.
4. Wirkkörper (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der pyrotechnische Satz jedes Anzündmittel (201...n) und die zumindest eine Wirkmasse (10) durch ein inertes Material voneinander getrennt
sind.
5. Wirkkörper (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Wirkmasse und/oder die Anzündmittel (201...n) durch eine Folie, ein Gehäuse und/oder einen Luftspalt voneinander getrennt sind.
6. Wirkkörper (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkkörper (1) Rillen, Nuten und/oder Bohrungen (221...n, 231...n) aufweist, durch welche die einzelnen Wirkmassen (101...n) getrennt sind und in welchen die Kanäle (301...n, 311...n) verlaufen.
7. Wirkkörper (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Wirkmasse (101...n) Rillen, Nuten und/oder Bohrungen (221...n, 231...n) aufweist, in welchen die Kanäle (301...n, 311...n) verlaufen.
8. Wirkkörper (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rillen, Nuten und/oder Bohrungen (221...n, 231...n) derart verlaufen, dass diese sich an mehreren Kreuzungspunkten (251...n, 261...n) kreuzen und die Anzündmittel (201...n) in den Kreuzungspunkten (251...n, 261...n) ausgebildet sind.
9. Wirkkörper (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rillen, Nuten und/oder Bohrungen (221...n, 231...n) innerhalb und/oder außerhalb des Wirkkörpers (1) angeordnet sind.
10. Wirkkörper (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkkörper (1) durch eine inerte Folie oder ein Gehäuse vor Umwelteinflüssen
geschützt ist.
11. Wirkkörper (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkkörper (1) keinen pyrotechnischen Überzugsatz aufweist, der den gesamten
Wirkkörper (1) überzieht.
12. Wirkkörper (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, die Länge der Kanäle (301...n, 311...n) derart ausgebildet ist, dass die Anzündmittel (201...n) gleichzeitig anzündbar sind.
13. Verfahren zum Zünden eines Wirkkörpers (1), insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 12, umfassend
zumindest eine Wirkmasse (101...n),
zumindest zwei Anzündmittel (201...n) jeweils umfassend einen pyrotechnischen Satz zum Anzünden der Wirkmassen (101...n),
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest zwei Anzündmittel (201...n) an der zumindest einen Wirkmasse (101...n) angeordnet sind und die zumindest zwei Anzündmittel (201...n) derart untereinander über Kanäle (301...n, 311...n) miteinander verbunden sind, dass die zumindest eine Wirkmasse (101...n) mehrseitig gleichzeitig anzündbar ist.
14. Verfahren zum Anzünden eines Wirkkörpers (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Wirkmassen (101...n) des Wirkkörpers (1) mehrseitig gleichzeitig angezündet werden.
1. Active element (1), in particular a decoy active element, comprising
at least one active substance (101...n),
at least two ignition means (201...n), each comprising a pyrotechnic composition for igniting the active substances (101...n),
characterized in that
the at least two ignition means (201...n) are arranged on the at least one active substance (101...n) and the at least two ignition means (201...n) are connected to one another via channels (301...n, 311...n) in such a way that the at least one active substance (101...n) can be ignited simultaneously from a plurality of sides.
2. Active element (1) according to claim 1, characterized in that the active element (1) comprises at least two active substances (101...n) and the ignition means (201...n) are arranged between the active substances (101...n) of the active element (1) in such a way that the at least two active substances
(101...n) can be ignited simultaneously from a plurality of sides.
3. Active element (1) according to claim 1 or claim 2, characterized in that the at least two ignition means (201...n) are arranged inside and/or outside the active element (1).
4. Active element (1) according to any of the preceding claims, characterized in that the pyrotechnic composition of each ignition means (201...n) and the at least one active substance (10) are separated from one another by an
inert material.
5. Active element (1) according to claim 4, characterized in that the at least one active substance and/or the ignition means (201...n) are separated from one another by a film, a housing and/or an air gap.
6. Active element (1) according to any of the preceding claims, characterized in that the active element (1) has grooves, slots and/or bores (221...n, 231...n) by means of which the individual active substances (101...n) are separated and in which the channels (301...n, 311...n) extend.
7. Active element (1) according to any of the preceding claims, characterized in that the at least one active substance (101...n) has grooves, slots and/or bores (221...n, 231...n) in which the channels (301...n, 31...n) extend.
8. Active element (1) according to claim 6, characterized in that the grooves, slots and/or bores (221...n, 231...n) extend in such a way that they intersect at a plurality of intersection points (251...n, 261...n) and the ignition means (201...n) are formed at the intersection points (251...n, 261...n).
9. Active element (1) according to any of the preceding claims, characterized in that the grooves, slots and/or bores (221...n, 231...n) are arranged inside and/or outside the active element (1).
10. Active element (1) according to any of the preceding claims, characterized in that the active element (1) is protected from environmental influences by an inert film
or a housing.
11. Active element (1) according to any of the preceding claims, characterized in that the active element (1) does not have a pyrotechnic coating composition which coats
the entire active element (1).
12. Active element (1) according to any of the preceding claims, characterized in that the length of the channels (301...n, 311...n) is formed in such a way that the ignition means (201...n) can be ignited simultaneously.
13. Method for igniting an active element (1), in particular according to any of claims
1 to 12, comprising
at least one active substance (101...n),
at least two ignition means (201...n), each comprising a pyrotechnic composition for igniting the active substances (101...n),
characterized in that
the at least two ignition means (201...n) are arranged on the at least one active substance (101...n) and the at least two ignition means (201...n) are connected to one another via channels (301...n, 311...n) in such a way that the at least one active substance (101...n) can be ignited simultaneously from a plurality of sides.
14. Method for igniting an active element (1) according to claim 13, characterized in that a plurality of active substances (101...n) of the active element (1) are ignited simultaneously from a plurality of sides.
1. Corps actif (1), en particulier corps actif de cible virtuelle, comprenant
au moins une masse active (101...n),
au moins deux moyens d'allumage (201...n) comprenant respectivement une composition pyrotechnique pour l'allumage des masses
actives (101...n),
caractérisé en ce que
les au moins deux moyens d'allumage (201...n) sont disposés sur la au moins une masse active (101...n) et les au moins deux moyens d'allumage (201...n) reliés l'un à l'autre entre eux par l'intermédiaire de canaux (301...n, 311...n) de telle sorte que la au moins une masse active (101...n) peut être allumée simultanément sur plusieurs côtés.
2. Corps actif (1) selon la revendication 1, caractérisé en ce que le corps actif (1) comprend au moins deux masses actives (101...n) et les moyens d'allumage (201...n) sont disposés entre les masses actives (101...n) du corps actif (1), de telle sorte que les au moins deux masses actives (101...n) peuvent être allumées simultanément sur plusieurs côtés.
3. Corps actif (1) selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que les au moins deux moyens d'allumage (201...n) sont disposés à l'intérieur et/ou à l'extérieur du corps actif (1).
4. Corps actif (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la composition pyrotechnique de chaque moyen d'allumage (201...n) et la au moins une masse active (10) sont séparées l'une de l'autre par un matériau
inerte.
5. Corps actif (1) selon la revendication 4, caractérisé en ce que la au moins une masse active et/ou les moyens d'allumage (201...n) sont séparés les uns des autres par un film, un boîtier et/ou un entrefer.
6. Corps actif (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le corps actif (1) présente des rainures, encoches et/ou trous (221...n, 231...n), par lesquels les différentes masses actives (101...n) sont séparées et dans lesquels les canaux (301...n, 311...n) s'étendent.
7. Corps actif (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la au moins une masse active (101...n) présente des rainures, encoches et/ou trous (221...n, 231...n), dans lesquels les canaux (301...n, 311...n) s'étendent.
8. Corps actif (1) selon la revendication 6, caractérisé en ce que les rainures, encoches et/ou trous (221...n, 231...n) s'étendent de telle sorte que ceux-ci se croisent sur plusieurs points de croisement
(251...n, 261...n) et les moyens d'allumage (201...n) sont réalisés dans les points de croisement (251...n, 261...n).
9. Corps actif (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que les rainures, encoches et/ou trous (221...n, 231...n) sont disposés à l'intérieur et/ou à l'extérieur du corps actif (1).
10. Corps actif (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le corps actif (1) est protégé des influences environnementales par un film inerte
ou un boîtier.
11. Corps actif (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le corps actif (1) ne présente pas de composition de revêtement pyrotechnique, qui
revêt l'ensemble du corps actif (1).
12. Corps actif (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la longueur des canaux (301...n, 311...n) est réalisée de telle sorte que les moyens d'allumage (201...n) peuvent être allumés simultanément.
13. Procédé pour allumer un corps actif (1), en particulier selon l'une quelconque des
revendications 1 à 12, comprenant
au moins une masse active (101...n),
au moins deux moyens d'allumage (201...n) comprenant respectivement une composition pyrotechnique pour allumer les masses
actives (101...n),
caractérisé en ce que
les au moins deux moyens d'allumage (201...n) sont disposés sur la au moins une masse active (101...n) et les au moins deux moyens d'allumage (201...n) sont reliés les uns aux autres entre eux par l'intermédiaire de canaux (301...n, 311...n), de telle sorte que la au moins une masse active (101...n) peut être allumée simultanément sur plusieurs côtés.
14. Procédé pour allumer un corps actif (1) selon la revendication 13, caractérisé en ce que plusieurs masses actives (101...n) du corps actif (1) sont allumées simultanément sur plusieurs côtés.