[0001] Die Erfindung betrifft einen Zentrifugenkorb, umfassend einen Stützkorb mit einem
Stützboden und einer in Umfangsrichtung um eine Korbachse umlaufenden Stützwand, wobei
der Stützboden und die Stützwand eine Mehrzahl von Durchtrittsöffnungen aufweisen,
und ein Filtergewebe, das im Stützkorb angeordnet ist und den Stützboden und die Stützwand
innen bedeckt.
[0002] Der Zentrifugenkorb kann in an sich bekannter Weise zum Trennen einer Behandlungs-,
insbesondere Beschichtungsflüssigkeit von zu behandelnden Massenteilen, wie zum Beispiel
Schrauben, Stanzteilen oder anderen Kleinteile eingesetzt werden. Hierzu kann der
Zentrifugenkorb zunächst in ein Tauchbad getaucht werden, um die im Zentrifugenkorb
aufgenommenen Massenteile mit der Behandlungsflüssigkeit zu benetzen. Im einem nachfolgenden
Schleudervorgang kann der Zentrifugenkorb mittels einer Zentrifugenanlage außerhalb
des Tauchbads um seine Korbachse oder bei einer Mehrkorb-Anordnung um eine parallel
zur Korbachse ausgerichtete zentrale Drehachse der Zentrifugenanlage rotiert werden,
um die Behandlungsflüssigkeit, beispielsweise überschüssige Beschichtungsflüssigkeit
von den Massenteilen ab zuschleudern. Während der Rotation wirken Fliehkräfte nicht
nur auf den Zentrifugenkorb, sondern auch auf die Massenteile, die von innen gegen
die Korbwand des Zentrifugenkorbs drücken. Für gewöhnlich wird der Zentrifugenkorb
mittels der Zentrifugenanlage mit Drehgeschwindigkeiten zwischen 15 und 250 Umdrehungen
pro Minute um die Korbachse oder die zentrale Drehachse rotiert.
[0003] Aus der
DE 10 2017 103 127 A1 ist ein Zentrifugenkorb zur Beschichtung von Kleinteilen mit einem flüssigen Beschichtungsmittel
bekannt. Der Zentrifugenkorb besteht aus einem filigranen Stützskelett und einem in
diesem eingesetzten Einsatz aus flüssigkeitsdurchlässige Material mit Wandung und
Boden.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen stabileren Zentrifugenkorb
bereitzustellen, mit dem ein gleichmäßiges Behandeln von Massenteilen mit Behandlungsflüssigkeit
gewährleistet ist.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch einen Zentrifugenkorb der eingangs genannten Art, wobei
der Zentrifugenkorb die Durchtrittsöffnungen jeweils eine Durchtrittsfläche von maximal
500 Quadratmillimeter aufweisen und das Filtergewebe über den Umfang verteilt mehrere
gegenüber einer im Querschnitt runden Grundform nach radial innen vorstehende Bereiche
aufweist.
[0006] Die Durchtrittsöffnungen in der Stützwand und dem Stützboden sind derart dimensioniert,
dass die bei Rotation des Zentrifugenkorbs um seine Korbachse oder um die zentrale
Drehachse von den zu behandelnden Massenteilen abgeschleuderte Behandlungsflüssigkeit
durch die flüssigkeitsdurchlässige Stützwand beziehungsweise den flüssigkeitsdurchlässigen
Stützboden nach außen abtransportiert werden kann und dass das ebenfalls flüssigkeitsdurchlässige
Filtergewebe durch die Stützwand und den Stützboden hinreichend gestützt ist. Das
Filtergewebe ist im Stützkorb eingesetzt, beziehungsweise kleidet die Stützwand und
den Stützboden von Innen aus. Somit ist der Zentrifugenkorb durch den sandwichartigen
Aufbau der Korbwand und des Korbbodens zum einen flüssigkeitsdurchlässig und zum anderen
besonders stabil und belastbar und hält die im Zentrifugenkorb aufnehmbaren Massenteile
auch bei Rotation sicher im Zentrifugenkorb.
[0007] Die mehrlagige, beziehungsweise sandwichartige Korbwand umfasst die radial außenliegende
Stützwand, die der Stabilisierung des Zentrifugenkorbs dient, und einen wandseitigen
Teilabschnitt des Filtergewebes, der die Stützwand innen bedeckt und dem Zurückhalten
der Massenteile dient. Der mehrlagige, beziehungsweise sandwichartige Korbboden umfasst
den Stützboden, der den Zentrifugenkorb axial endseitig begrenzen kann, und einen
bodenseitigen Teilabschnitt des Filtergewebes, der den Stützboden innen bedeckt und
dem Zurückhalten der Massenteile dient.
[0008] Weiterhin von Vorteil ist, dass die radial nach innen, respektive ins Korbinnere
vorstehenden Bereiche des Filtergewebes als Mitnehmer fungieren, um die im Zentrifugenkorb
aufnehmbaren Massenteile während der Rotation um seine Korbachse beziehungsweise die
zentrale Drehachse mitzunehmen, beziehungsweise umzuwälzen. Dies ermöglicht ein gleichmäßigeres
Behandeln auch insbesondere kompliziert geformter Massenteile mit der Behandlungsflüssigkeit.
Typische Fehlstellen, wie beispielsweise die Ausnehmungen in Köpfen von Schrauben,
die ohne das Umwälzen entstehen können, können durch die vorstehenden Bereiche des
Filtergewebes reduziert beziehungsweise eliminiert werden. Dadurch, dass das Filtergewebe
selbst die nach radial innen vorstehenden Bereiche ausbildet, werden Hinterschneidungen
oder dergleichen an der ins Korbinnere gerichteten Wandoberfläche des Zentrifugenkorbs,
in denen sich die Massenteile beim Umwälzen verhaken könnten, vermieden. Dies gewährleistet
bessere Behandlungs-, beziehungsweise Beschichtungsergebnisse.
[0009] Angaben, die den "Umfang" beziehungsweise die "Umfangsrichtung" betreffen, beziehen
sich, sofern nicht anders angegeben ist, auf die Korbachse des Zentrifugenkorbs. Ebenso
sind Begriffe wie "axial" und "radial" als Angaben in Bezug auf die Korbachse des
Zentrifugenkorbs zu verstehen.
[0010] Die vorstehenden Bereiche des Filtergewebes können in regelmäßigen Winkelabständen
über den Umfang verteilt angeordnet sein. Beispielsweise kann der Winkelabstand zwischen
zwei benachbarten vorstehenden Bereichen zwischen 10 Grad und 180 Grad betragen. Vorzugsweise
weist der Zentrifugenkorb mindestens einen des vorstehenden Bereichs und weiter bevorzugt
mehr als vier der vorstehenden Bereiche auf. Die Anzahl der vorstehenden Bereiche
kann in Abhängigkeit der Größe des Zentrifugenkorbs, insbesondere dessen Innendurchmesser
variieren. Insbesondere kann der Zentrifugenkorb maximal zwölf der vorstehenden Bereiche
aufweisen. Besonders gute Ergebnisse in Bezug auf das Umwälzen der Massenteile wurden
mit neun der vorstehenden Bereiche erzielt. Vorzugsweise sind die vorstehenden Bereiche
nur entlang eines wandseitigen Gewebeteils des Filtergebewebes ausgebildet, der die
Stützwand bedeckt. Zweckmäßigerweise bildet das Filtergewebe gebogene Innenflächen
aus, die in Umfangsrichtung zwischen den nach radial innen vorstehenden Bereichen
gestaltet sind. Die gekrümmten, respektive gebogenen Innenflächen liegen vorzugsweise
auf einem Kreis, der die im Querschnitt runde Grundform bildet. Der Kreis kann einen
ersten Radius zur Korbachse aufweisen. Die nach radial innen vorstehenden Bereiche
des Filtergewebes können an einem zweiten Kreis enden, wobei der zweite Kreis einen
zweiten Radius zur Korbachse aufweist, der kleiner ist als der erste Radius. Die nach
radial innen vorstehenden Bereiche können gegenüber den gebogenen Innenflächen konvex,
respektive ins Korbinnere vorgewölbt ausgebildet sein. Dadurch treten die vorstehenden
Bereiche aus den gebogenen Innenflächen wellenförmig hervor, wodurch verrundete Übergänge
zwischen den Innenflächen und den vorstehenden Bereichen gebildet sind. Insbesondere
können die vorstehenden Bereiche wulstartig ausgebildet sein.
[0011] Weiterhin kann der wandseitige Teilabschnitt des Filtergewebes aus einem zusammenhängenden
Gewebeteil gestaltet sein, der sich im Korbinneren über den gesamten Umfang erstreckt,
respektive in Umfangsrichtung geschlossen gestaltet ist. Die beiden Enden des wandseitigen
Gewebeteils können miteinander verschweißt sein. Der Stützboden kann mit einem bodenseitigen
Gewebeteil des Filtergewebes bedeckt sein. Die körperliche Aufteilung des Filtergewebes
in das wandseitige Gewebeteil und das bodenseitige Gewebeteil vereinfacht zum einen
die Herstellung des Zentrifugenkorbs. Grundsätzlich möglich ist aber auch, dass das
Filtergewebe topfartig geformt ist und somit als ein zusammenhängendes Formteil sowohl
die Stützwand als auch den Stützboden bedeckt.
[0012] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass eine Dicke des Filtergewebes kleiner ist
als eine radiale Erstreckung des jeweiligen vorstehenden Bereichs. Die Dicke des Filtergewebes
kann vorzugsweise in einem Bereich von 1 Millimeter und 4 Millimeter liegen. Das Filtergewebe
kann ein insbesondere feinmaschiges Drahtgewebe sein. Die Dicke des Filtergewebes
kann somit zumindest in etwa der zweifachen Drahtstärke der Webedrähte, beziehungsweise
der Summe aus Drahtstärke des Kettdrahtes und Drahtstärke des Schussdrahts. Weiterhin
kann die radiale Erstreckung des jeweiligen vorstehenden Bereichs mindestens 3 Millimeter
und maximal 50 Millimeter betragen und weiter bevorzugt in einem Bereich von 4 Millimeter
bis 10 Millimeter liegen. Dadurch können die Massenteile besonders gut umgewälzt werden.
Die vorstehenden Bereiche des Filtergewebes, quasi die Mitnehmer des Zentrifugenkorbs,
nehmen somit die zu behandelnden Massenteile mit und bringen damit eine Welle in die
Massenteile ein, die zu einer guten Umwälzung der Massenteile führt. Die radiale Erstreckung
des jeweiligen vorstehenden Bereichs kann vor allem bei Zentrifugenkörben mit großem
Innendurchmesser grundsätzlich auch größer sein. Eine Erstreckung des jeweiligen vorstehenden
Bereichs in Umfangsrichtung, beziehungsweise eine Breite des vorstehenden Bereichs,
kann in einem Bereich von 2 Millimeter und 50 Millimeter liegen und weiter bevorzugt
in einem Bereich von 5 Millimeter bis 10 Millimeter liegen.
[0013] Um die Massenteile im Zentrifugenkorb besser umwälzen zu können, können sich die
vorstehenden Bereiche in axialer Richtung erstrecken. Wenn der Aufnahmebereich des
Zentrifugenkorbs zylindrisch gestaltet ist, können sich die vorstehenden Bereiche
somit parallel zur Korbachse erstrecken. Wenn der Aufnahmebereich dagegen konisch
gestaltet ist, können die vorstehenden Bereiche ebenfalls konisch ausgerichtet sein.
Grundsätzlich möglich ist aber auch, dass die vorstehenden Bereiche schraubenförmig
um die Korbachs ausgebildet sind.
[0014] Zweckmäßigerweise ist eine axiale Erstreckung des jeweiligen vorstehenden Bereichs
größer als das 0,5-fache einer axialen Erstreckung der Stützwand. Weiterhin können
die vorstehenden Bereiche bodennah an der Stützwand ansetzen. Dies ist von Vorteil,
da der Zentrifugenkorb vor dem Schleudervorgang üblicherweise derart gehalten wird,
dass die Korbachse parallel zur Vertikalen ausgerichtet ist. Aufgrund der einwirkenden
Schwerkraft häufen sich damit die Massenteile zunächst auf dem Korbboden an. Dadurch
werden die Massenteile effektiver umgewälzt. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass
sich die vorstehenden Bereiche über die gesamte axiale Erstreckung der Stützwand erstrecken.
Die vorstehenden Bereiche sind in axialer Richtung vorzugsweise durchgehend gestaltet,
wobei diese grundsätzlich auch unterbrochen gestaltet sein können.
[0015] Gemäß einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass an einer Innenseite des Stützkorbs,
insbesondere der Stützwand mehrere umfangsverteilte formgebende Strukturelemente angeordnet
sind, an denen die vorstehenden Bereiche des Filtergewebes abgestützt sind. Dadurch
wird die Stabilität der formgebenden Bereiche erhöht. Ein Einknicken beziehungsweise
Eindrücken durch die Massenteile, die bei Rotation des Zentrifugenkorbs Fliehkräften
ausgesetzt sind, wird dadurch sicher vermieden. Zusätzlich oder alternativ zu den
Strukturelementen kann das Filtergewebe an den vorstehenden Bereichen Faltungen aufweisen
oder in die vorstehende Position vorgekantet sein.
[0016] Insbesondere können die Strukturelemente radial außerhalb des Filtergewebes angeordnet
sein. Weiterhin können die Strukturelemente radial zwischen dem Filtergewebe und der
Stützwand angeordnet sein. Mit anderen Worten können die Strukturelemente in die Korbwand
integriert sein. Dies verbessert die Stabilität der vorstehenden Bereiche des Filtergewebes.
[0017] Die Strukturelemente können als Stangenprofile gestaltet sein. Dies vereinfacht die
Herstellung des Zentrifugenkorbs. Die Stangenprofile können länglich ausgebildet sein
und beispielsweise Hohlprofile und/oder Vollprofile umfassen. Der Querschnitt der
Stangenprofile kann rund, eckig, polygonal oder dergleichen sein.
[0018] Vorzugsweise ist das Filtergewebe mit dem Stützkorb fest verbunden, insbesondere
verschweißt. Dies erhöht die Stabilität des Zentrifugenkorbs. Das Filtergewebe kann
aus einem insbesondere schweißbaren Metall sein. Vorzugsweise ist das Filtergewebe
aus einem Edelstahl hergestellt. Des Weiteren kann das Filtergewebe zumindest abschnittsweise
flächig an der Stützwand des Stützkorbs anliegen. Insbesondere kann das Filtergewebe
zwischen den vorstehenden Bereichen an der gebogenen Innenfläche der Stützwand flächig
anliegen. Weiterhin kann das Filtergewebe flächig, insbesondere vollflächig, auf dem
Stützboden aufliegen, beziehungsweise anliegen.
[0019] Das Filtergewebe kann aus einem Formteil hergestellt sein beziehungsweise bestehen.
Das Formteil kann den Stützboden und die Stützwand bedecken. Alternativ kann das Filtergewebe
aus zwei Gewebeteilen bestehen, nämlich dem wandseitigen Gewebeteil und dem bodenseitigen
Gewebeteil. Insbesondere kann das Filtergewebe ein feinmaschiges Drahtgewebe sein,
das vorzugsweise aus Metall ist. Das Filtergewebe kann beispielsweise mittels einer
Köperbindung erzeugt sein, die sich aufgrund deren Flexibilität besonders gut zur
Bedeckung der gebogenen, insbesondere zylindrischen Stützwand von Innen anbietet.
Grundsätzlich kann das Filtergewebe auch mittels einer anderen Bindungsart, wie beispielsweise
eine Leinenbindung, erzeugt sein. Kett- und Schussfäden des Filtergewebes können zumindest
im Wesentlichen in Umfangsrichtung und parallel zur Korbachse ausgerichtet sein.
[0020] Um die Massenteile im Korbinneren zurückzuhalten und beim Rotieren des Zentrifugenkorbs
die insbesondere überschüssige Behandlungsflüssigkeit abzutrennen, kann das Filtergewebe
ein Maschengewebe, respektive offenes Drahtgewebe mit Öffnungen, respektive Maschen
sein, die zwischen auf Abstand gewobenen Drähten ausgebildet sind. Die Drähte können
einen runden Querschnitt aufweisen. Das Filtergewebe kann eine Maschenweite von 0,5
Millimeter bis 1,5 Millimeter und/oder eine Drahtstärke von 0,125 Millimeter bis 1,4
Millimeter aufweisen. Die Drahtstärke, beziehungsweise der Drahtdurchmesser kann sich
durch den Webvorgang leicht verändern. Die Drahtstärke entspricht somit dem Durchmesser
des Webedrahtes, wobei die Drahtstärke vor dem Verweben gemessen wird.
[0021] Das Filtergewebe kann eine offene Siebfläche, auch Sieböffnungsgrad genannt, aufweisen,
die zwischen 15 Prozent und 50 Prozent liegen kann. Die offene Siebfläche bezeichnet
den Anteil der Summe aller Sieböffnungen der gesamten Gewebefläche des Filtergewebes
in Prozent. Vorzugsweise liegt die offene Siebfläche zwischen 20 Prozent und 30 Prozent
und weiter bevorzugt bei etwa 25 Prozent. Dadurch bildet das Filtergewebe innenseitig
eine relativ glatte Oberfläche aus, sodass sich die Massenteile beim Umwälzen an dem
Filtergewebe nicht verhaken können. Besonders gute Ergebnisse wurden mit dem Filtergewebe
erzielt, dass eine Maschenweite von zumindest in etwa 1,0 Millimeter und eine Drahtstärke
von zumindest in etwa 1,0 Millimeter aufweist, wobei das Filtergewebe mittels der
Köperbindung erzeugt sein kann. Dadurch können vor allem auch besonders kleine Massenteile,
respektive Kleinstteile, wie M3-Schrauben, M4-Schrauben, kleine Scheiben oder dergleichen
besonders gut in dem Zentrifugenkorb behandelt werden.
[0022] Um das insbesondere feinmaschige Filtergewebe stabil abstützen, können Stege des
Stützkorbs, zwischen denen die Durchtrittsöffnungen ausgebildet sind, eine Stegbreite
von mindestens 2 Millimeter und/oder maximal 10 Millimeter aufweisen. Die offene Siebfläche
des Stützkorbs kann in einem Bereich von 40 Prozent bis 70 Prozent liegen. Die offene
Siebfläche bezeichnet den Anteil der Summe aller Durchtrittsöffnungen der gesamten
Stützwand- und Stützbodenfläche in Prozent. Bezogen auf die Gesamtfläche des Stützkorbs,
insbesondere der Stützwand und des Stützbodens, kann somit ein Flächenanteil der Durchtrittsöffnungen
in einem Bereich von 40 Prozent bis 70 Prozent und ein Flächenanteil der Stege im
Bereich zwischen 30 Prozent und 60 Prozent liegen. Die Durchtrittsöffnungen können
quadratisch, rechteckig, rund, polygonal oder dergleichen ausgebildet sein. In zweckmäßiger
Weise beträgt die Durchtrittsfläche der jeweiligen Durchtrittsöffnung mindestens 50
Quadratmillimeter. Damit kann die überschüssige Behandlungsflüssigkeit durch den Stützkorb
hindurch gut nach außen abtransportiert werden.
[0023] Vorzugsweise kann der Stützkorb, beziehungsweise können die Stützwand und der Stützboden
aus grobmaschigem Drahtgewebe gestaltet sein. Das offene Drahtgewebe weist eine Mehrzahl
von Maschen auf und kann auch als Maschengewebe bezeichnet werden. Die Maschen sind
die Durchtrittsöffnungen des Stützkorbs. Die Durchtrittsöffnungen sind zwischen auf
Abstand gewobenen Drähten ausgebildet. Die Drähte können einen runden Querschnitt
aufweisen. Das grobmaschige Drahtgewebe kann mit einer Maschenweite von 8 Millimeter
bis 16 Millimeter gestaltet sein. Dadurch wird ein besonders stabiler und verschleißarmer
Stützkorb bereitgestellt. Vorzugsweise kann die Maschenweite des grobmaschigen Drahtgewebes
des Stützkorbs zumindest in etwa 12 Millimeter betragen. Die Durchtrittsfläche einer
Quadratmasche mit der Maschenweite von 12 Millimeter kann entsprechend in etwa 144
Quadratmillimeter betragen. In an sich bekannter Weise kann das grobmaschige Drahtgewebe
des Stützkorbs erste Drähte und zweite Drähte aufweisen, die miteinander verwoben
sind. Die ersten Drähte und die zweiten Drähte können eine Drahtstärke von 2,5 Millimeter
bis 6,3 Millimeter aufweisen. In bevorzugter Weise haben die Drähte eine Drahtstärke
von zumindest in etwa 4 Millimeter. Dadurch ist der Stützkorb besonders stabil ausgelegt,
sodass der Zentrifugenkorb auch dem vor allem beim Abschleudern der Behandlungsflüssigkeit
auf den Zentrifugenkorb und die zu behandelnden Massenteile einwirkenden Lastvielfachen,
das bis zum 100-fachen der mittleren Erdbeschleunigung g entsprechen kann, sicher
standhalten kann.
[0024] Weiterhin kann die Bindungsart des grobmaschigen Gewebes eine Leinenbindung sein
und kann weiterhin als Quadratmaschen-Gewebe gestaltet sein. Dadurch ist der Stützkorb
gut zu reinigen und bietet zudem eine gute Durchflussleistung, sodass die überschüssige
Behandlungsflüssigkeit gut abgeschleudert, beziehungsweise nach außen abtransportiert
werden kann. Grundsätzlich ist auch ein Rechteckmaschen-Gewebe möglich, wobei die
Maschenweite lediglich beispielhaft 8,0 x 10,0 Millimeter aufweisen kann. Das grobmaschige
Gewebe des Stützkorbs kann eine relativ große offene Siebfläche aufweisen, die zwischen
40 Prozent und 70 Prozent liegen kann. Die offene Siebfläche bezeichnet den Anteil
der Summe aller Durchtrittsöffnungen der gesamten Gewebefläche des grobmaschigen Stützgewebes
des Stützkorbs in Prozent. Vorzugsweise liegt die offene Siebfläche zwischen 50 Prozent
und 60 Prozent und weiter bevorzugt bei etwa 56 Prozent.
[0025] Das grobmaschige Drahtgewebe der Stützwand und des Stützbodens kann ein Stanzgitter
sein. Von Vorteil ist, dass das Stanzgitter einseitig glatt ist, beziehungsweise eine
plane glatte Unterseite haben kann. Die glatte Unterseite ist vorzugsweise zum Korbinneren
gewandt, sodass sich das Filtergewebe flächig auf der glatten Unterseite des grobmaschigen
Drahtgewebes abstützen kann. In an sich bekannter Weise liegen beim Stanzgitter durch
einseitiges Krippen der Drähte Ketten- und Schussdraht an den Kreuzungspunkten auf
einer Ebene. Dies ermöglicht die Bereitstellung der vorteilhaft glatten Unterseite.
Alternativ kann das grobmaschige Drahtgewebe ein Wellengitter oder dergleichen sein.
[0026] Um den Stützkorb weiter zu stabilisieren, kann das grobmaschige Drahtgewebe der Stützwand
diagonal ausgerichtet sein. Mit anderen Worten, die ersten Drähte und die zweiten
Drähte des Drahtgewebes der Stützwand können Winkel von 30 Grad bis 60 Grad gegenüber
einer Parallelen zur Korbachse einschließen. Vorzugsweise beträgt der Winkel zumindest
in etwa 45 Grad. Es hat sich gezeigt, dass die Stützwand durch diese schräge, respektive
diagonale Ausrichtung des grobmaschigen Gewebes stabiler ist und den Kräften, insbesondere
den auf die Massenteile einwirkenden Fliehkräften beim Abschleudern ohne zu Verformen,
respektive Auszubeulen standhalten kann.
[0027] In bevorzugter Weise besteht die äußerste Lage der Korbwand und/oder des Korbbodens
aus dem Stützkorb. Weiterhin kann die innerste Lage der Korbwand und/oder des Korbbodens
aus dem Filtergewebe bestehen. Insbesondere können/kann die Korbwand und/oder der
Korbboden des Zentrifugenkorbs genau die zwei Lagen aufweisen, nämlich die außenliegende
Lage in Form des Stützkorbs und die innenliegende Lage in Form des Filtergewebes.
Beide Lagen sind flüssigkeitsdurchlässig gestaltet.
[0028] Zum Aussteifen des Stützkorbs kann dieser einen Stützring aufweisen, der die Stützwand
von radial außen umspannen kann. Ein Innendurchmesser des Stützrings kann größer sein
als ein Außendurchmesser der Stützwand sein. Der Stützring kann am bodenseitigen Ende
der Stützwand angeheftet, respektive festgeschweißt sein. Weiterhin kann der Stützboden
an seinem Umfangsrand mit der Stützwand verbunden, insbesondere verschweißt sein.
[0029] Weiterhin kann der Zentrifugenkorb einen Halteflansch mit einer Öffnung zum Be- und
Entladen des Zentrifugenkorbs mit Massenteilen aufweisen. Dies vereinfacht das automatisierte
Handling des Zentrifugenkorbs. Der Halteflansch kann in an sich bekannter Weise zum
Einspannen, beziehungsweise lösbaren Befestigen des Zentrifugenkorbs an einem Korbhalter
einer Zentrifugenanlage dienen, mittels derer der Zentrifugenkorb um seine Korbachse
oder um die zentrale Drehachse drehend antreibbar ist. Die Stützwand kann an deren
bodenfernen Ende mit dem Halteflansch verbunden, insbesondere verschweißt sein.
[0030] Die Korbachse ist eine Längsachse des Zentrifugenkorbs. Im Betrieb kann der Zentrifugenkorb
um seine Korbachse rotiert werden. Alternativ kann der Zentrifugenkorb zu einer Zentrifugenkorbanordnung
mit mehreren der Zentrifugenkörbe zusammengefasst sein. Die Zentrifugenkorbanordnung
wiederum kann um die zentrale Drehachse drehend antreibbar sein. Die Zentrifugenkörbe
können an dem Halteflansch der Zentrifugenkorbanordnung gemeinsamen befestigt sein.
Die zentrale Drehachse kann außerhalb der Zentrifugenkörben liegen, wogegen die Korbachsen
in den Zentrifugenkörben liegen. Die Korbachsen können parallel zur Drehachse ausgerichtet
sein.
[0031] Weiterhin kann der Halteflansch eine Halteebene definieren, die senkrecht zur Korbachse
liegt. Die ersten Drähte und die zweiten Drähte des grobmaschigen Gewebes für die
Stützwand können schräg zur Halteebene an einer Unterseite des Halteflanschs ansetzen.
Vorzugsweise kann zwischen den ersten Drähten und der Halteebene beziehungsweise den
zweiten Drähten und der Halteebene jeweils ein Winkel von 30 Grad bis 60 Grad eingeschlossen
sein. Weiter bevorzugt beträgt der Winkel zumindest in etwa 45 Grad. Die dem Halteflansch
zugewandten Enden der Drähte können mit dem Halteflansch verschweißt sein.
[0032] Der Zentrifugenkorb kann für ein maximales Beladungsgewicht von mehr als 15 Kilogramm
ausgelegt sein. Vorzugsweise kann der Zentrifugenkorb mit Massenteilen beladen werden,
deren Gesamtgewicht im Bereich von 30 Kilogramm bis 100 Kilogramm liegt. Weiter bevorzugt
ist der Zentrifugenkorb für ein Beladungsgewicht von etwa 55 Kilogramm bis 65 Kilogramm
ausgelegt. Das Eigengewicht des Zentrifugenkorbs kann zwischen 40 Kilogramm und 100
Kilogramm und weiter bevorzugt zwischen 45 Kilogramm und 60 Kilogramm liegen.
[0033] Insbesondere wenn der Zentrifugenkorb Teil einer Mehrkorb-Anordnung, bei der beispielsweise
drei der Zentrifugenkörbe zu der Zentrifugenkorbanordnung zusammengefasst sind und
an einem gemeinsamen Halteflansch befestigt sein können, kann der jeweilige Zentrifugenkorb
einen Außendurchmesser von 300 Millimeter bis 350 Millimeter aufweisen. Weiterhin
kann der Zentrifugenkorb eine Höhe von 300 Millimeter bis 380 Millimeter aufweisen.
Vorzugsweise weist der Zentrifugenkorb ein Volumen, respektive ein Aufnahme- oder
Kammervolumen von 20 Liter bis 35 Liter auf. Insbesondere kann das Volumen des Zentrifugenkorbs
zumindest in etwa 26 Liter betragen, wobei Abweichungen von +/- 10 Prozent möglich
sind. Wenn der Zentrifugenkorb ein sogenannter Single-Korb ist, kann dieser auch einen
Außendurchmesser von 450 Millimeter bis 650 Millimeter aufweisen. Vorzugsweise beträgt
der Außendurchmesser des Korbs zumindest in etwa 520 Millimeter, wobei Abweichungen
von +/- 10 Prozent möglich sind. Weiterhin kann der Zentrifugenkorb eine Höhe von
300 Millimeter bis 420 Millimeter aufweisen. Vorzugsweise beträgt die Höhe des Zentrifugenkorbs
zumindest in etwa 360 Millimeter, wobei Abweichungen von +/- 10 Prozent möglich sind.
Vorzugsweise weist der Zentrifugenkorb ein Volumen, respektive ein Aufnahme- oder
Kammervolumen von 20 Liter bis 35 Liter auf. Insbesondere kann das Volumen des Zentrifugenkorbs
zumindest in etwa 30 Liter betragen, wobei Abweichungen von +/-10 Prozent möglich
sind.
[0034] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in den Zeichnungen dargestellt
und nachstehend beschrieben. Hierin zeigt:
- Figur 1
- drei Zentrifugenkörbe gemäß einer ersten Ausführungsform in perspektivischer Ansicht
von schräg oben, wobei die drei Zentrifugenkörbe zu einer Zentrifugenkorbanordnung
zusammengefasst sind;
- Figur 2
- die Zentrifugenkörbe aus Figur 1 in perspektivischer Ansicht von schräg unten;
- Figur 3
- den Zentrifugenkorb in perspektivischer Schnittansicht;
- Figur 4
- einen vergrößerter Teilausschnitt eines Stützkorbs des Zentrifugenkorbs;
- Figur 5
- einen vergrößerter Teilausschnitt eines Filtergewebes des Zentrifugenkorbs;
- Figur 6
- den Zentrifugenkorb in Draufsicht;
- Figur 7
- den Zentrifugenkorb in Schnittansicht entlang der in Figur 6 gezeigten Linie VII-VII;
und
- Figur 8
- die Zentrifugenkorbanordnung aus Figur 1 mit einem Handlingsystem in Teildarstellung.
[0035] In den Figuren 1 und 2 ist eine Zentrifugenkorbanordnung 1 gezeigt, die drei Zentrifugenkörbe
2 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst. In den Figuren 3
bis 7 ist der erfindungsgemäße Zentrifugenkorb 2 in Einzelheit gezeigt. In der Figur
8 ist die Zentrifugenkorbanordnung 1 mit den drei Zentrifugenkörben 2 in einem Handlingsystem
3 zum Transportieren der Zentrifugenkorbanordnung 1 zwischen Stationen einer an sich
bekannten Beschichtungsanlage zum Behandeln von Massenteilen gezeigt.
[0036] Die in den Figuren 1 und 2 gezeigte Zentrifugenkorbanordnung 1 weist einen Halteflansch
4 auf, der um eine Drehachse A drehbar gestaltet ist. Der Halteflansch 4 liegt in
einer Ebene, die von einer Raumrichtung X und einer Raumrichtung Y aufgespannt wird.
Die Drehachse A verläuft parallel zu einer Raumrichtung Z. Die Raumrichtungen X, Y,
Z sind im Sinne eines dem Halteflansch 4 zugeordneten kartesischen Koordinatensystems
definiert und durch entsprechende Pfeile angegeben.
[0037] An dem Halteflansch 4 sind, hier, drei der erfindungsgemäßen Zentrifugenkörbe 2 zum
Aufnehmen von Massenteilen angeordnet. Je Zentrifugenkorb 2 weist der Halteflansch
4 eine Öffnung 5 für die Massenteile zum Befüllen und Entleeren der Zentrifugenkörbe
2 auf. Die Zentrifugenkörbe 2 sind an deren oberen, respektive dem Halteflansch 4
zugewandten Seiten offen ausgebildet und mit deren oberen Enden am Halteflansch 4
befestigt, insbesondere festgeschweißt.
[0038] An dem Halteflansch 4 sind, hier, drei Spannbolzen 6 zum reversibel lösbaren Befestigen
der Zentrifugenkorbanordnung 1 an einem (nicht gezeigten) Korbträger einer Zentrifugenanlage,
die eine von mehreren Stationen der Beschichtungsanlage sein kann, angeordnet. Die
Spannbolzen 6 sind in (nicht gezeigte) Spannmodule am Korbträger einführbar und darin
einspannbar. Die Spannmodule können insbesondere pneumatisch betätigbare Zentrierspanner,
auch Nullpunkt-Spanner genannt, sein.
[0039] Nachstehend wird der Aufbau der am Halteflansch 4 befestigten Zentrifugenkörben 2
näher beschrieben. Die erfindungsgemäßen Zentrifugenkörbe 2 sind zueinander identisch
ausgebildet und jeweils rotationssymmetrisch zu einer eigenen Korbachse K gestaltet.
Die Korbachsen K verlaufen parallel und radial beabstandet zu der zentralen Drehachse
A der Zentrifugenkorbanordnung 1, um die die Zentrifugenkorbanordnung 1 drehend antreibbar
ist. In den Figuren 3 bis 7 ist der Zentrifugenkorb 2 in Einzelheit beziehungsweise
einzelne Details des Zentrifugenkorbs 2 in vergrößerter Teildarstellung gezeigt.
[0040] Der Zentrifugenkorb 2 weist eine in Umfangsrichtung um die Korbachse K umlaufende,
respektive zylindrisch ausgebildete Korbwand 7 und an einem von der Öffnung 5 abgewandten
Korbende einen Korbboden 8 auf. Die Korbwand 7 und der Korbboden 8 sind sandwichartig
aufgebaut und insgesamt flüssigkeitsdurchlässig ausgebildet. Konkret weist der Zentrifugenkorb
2 einen Stützkorb 9 mit einer in Umfangsrichtung um die Korbachse K umlaufenden Stützwand
10 und einem Stützboden 11 auf. Weiterhin weist der Zentrifugenkorb 2 ein Filtergewebe
12 mit einem in Umfangsrichtung um die Korbachse K umlaufenden wandseitigen Gewebeteil
13 und einem bodenseitigen Gewebeteil 14 auf. Das Filtergewebe 12 ist im Stützkorb
9 angeordnet ist, wobei das wandseitige Gewebeteil 13 die Stützwand 10 und das bodenseitige
Gewebeteil 14 den Stützboden 11 innen bedeckt.
[0041] Der Stabilisierungskorb 9 weist eine Mehrzahl von Durchtrittsöffnungen 15 auf, die
in der Stützwand 10 und in dem Stützboden 11 ausgebildet sind. In der Figur 3 sind
der Übersichtlichkeit halber nur eine Teilmenge der Durchtrittsöffnungen mit dem Bezugszeichen
15 verdeutlicht. Die Durchtrittsöffnungen 15 weisen jeweils eine Durchtrittsfläche
von maximal 500 Quadratmillimeter auf. Konkret können die Stützwand 10 und der Stützboden
11 aus einem grobmaschigen Drahtgewebe hergestellt sein. Das grobmaschige Drahtgewebe
kann eine Maschenweite M9 von vorzugsweise mindestens 8 Millimeter und maximal 16
Millimeter aufweisen. Besonders gute Ergebnisse wurden mit einem Drahtgewebe aus Metall
erzielt, bei dem die Maschenweite M9 zumindest in etwa 12 Millimeter beträgt. Das
Drahtgewebe kann ein Stanzgitter mit Quadratmaschen sein, welches erste Drähte 16
und zweite Drähte 17 aufweist. Die Drähte 16, 17 sind, wie in der schematischen Teildarstellung
in der Figur 4 erkennbar, an Kreuzpunkten 18 gewoben, gepresst und nicht verschweißt.
Grundsätzlich möglich ist aber auch, dass die Drähte 16, 17 an den Kreuzpunkte 18
miteinander verschweißt sind. Die Drähte 16, 17 weisen gleiche Drahtstärken S9 auf,
die in einem Bereich von 2,5 Millimeter bis 6,3 Millimeter liegen können und, hier,
vorzugsweise zumindest in etwa 4 Millimeter betragen.
[0042] In den Figuren 1 bis 3 ist deutlich erkennbar, dass das grobmaschige Drahtgewebe
der Stützwand 10 diagonal ausgerichtet ist. Mit anderen Worten schließen die ersten
Drähte 16 und die zweiten Drähte 17 Winkel α von 30 Grad bis 60 Grad gegenüber einer
Parallelen zur Korbachse K ein. Vorzugsweise beträgt der Winkel, hier, zumindest in
etwa 45 Grad.
[0043] In der Figur 3 gezeigt, dass an einem bodenfernen axialen Ende der Stützwand 10 die
bodenfernen Enden der ersten Drähte 16 und der zweiten Drähte 17 mit einem ringförmigen
Blech 19 verschweißt sein können. Das Blech 19 ist in der Öffnung 5 des Halteflanschs
4 eingesetzt und kann mit dem Halteflansch 4 verschweißt sein. Zusätzlich oder alternativ
können die Drähte 16, 17 mit dem Halteflansch 4 verschweißt sein. Zum Aussteifen des
Stützkorbs 9 ist das bodenseitige Ende der Stützwand 10 von einem Stützring 20 umgriffen,
der von radial außen an der Stützwand 10 angeheftet, insbesondere festgeschweißt ist.
Zur weiteren Stabilisierung kann der Stützboden 11 von einem ringförmigen Blech 21
umfasst sein, das radial zwischen dem Stützboden 11 und der Stützwand 10 angeordnet
sein kann. Die bodenseitigen Enden der Drähte 16, 17 der Stützwand 10 und die umfangsseitigen
Enden der Drähte des Stützbodens 11 können mit dem Blech 21 verbunden, insbesondere
verschweißt sein. Grundsätzlich möglich ist auch, dass die Drähte 16, 17 der Stützwand
10 und die Drähte des Stützbodens direkt miteinander verschweißt sind, wobei dann
auf das Blech 21 verzichtet werden könnte.
[0044] Das Filtergewebe 12 ist im Vergleich zum grobmaschigen Drahtgewebe des Stützkorbs
9 feinmaschiger ausgebildet. Im Gegensatz zum Stützkorb 9 übernimmt das Filtergewebe
12 keine Stützfunktion, sondern dient der Filtration, sodass die im Zentrifugenkorb
2 aufnehmbaren Massenteile beim Abschleudern im Zentrifugenkorb 2 zurückgehalten werden
und die überschüssige Behandlungsflüssigkeit nach außen abtransportiert werden kann.
[0045] Das Filtergewebe 12 kann Sieböffnungen, respektive Maschen 28 mit jeweils einer Maschenweite
M12 von 0,5 Millimeter bis 1,5 Millimeter aufweisen. Vorzugsweise beträgt die Maschenweite
M12 des Filtergewebes 12 zumindest in etwa 1,0 Millimeter. Das Filtergewebe 12 kann
ein Drahtgewebe sein, welches beispielsweise in Köperbindung erzeugt sein kann, wie
in der Figur 5 in vergrößerte Teildarstellung gezeigt ist. Das feinmaschige Drahtgewebe
weist erste Drähte 22 und zweite Drähte 23 auf, die jeweils eine Drahtstärke S12 von
mindestens 0,125 Millimeter und maximal 1,4 Millimeter aufweisen. Vorzugsweise beträgt
die Drahtstärke S12 der ersten Drähte 22 und der zweiten Drähte 23, hier, zumindest
in etwa 1,0 Millimeter. Das Filtergewebe 12 ist fest mit dem Stützkorb 9 verbunden,
insbesondere verschweißt und stützt sich an diesem flächig ab. Der Übersichtlichkeit
halber sind in der Figur 5 nur eine Teilmenge der Bezugszeichen 22, 23, 28, S12 wiedergegeben.
[0046] In der Figur 6 ist erkennbar, dass das Filtergewebe 12 über den Umfang verteilt mehrere
gegenüber einer im Querschnitt runden Grundform nach radial innen vorstehende Bereiche
24 aufweist. Die vorstehenden Bereiche 24 dienen als Mitnehmer, die bei Rotation des
Zentrifugenkorbs 2 die zu behandelnden Massenteile mitnehmen. Die runde Grundform
liegt auf einem gedachten ersten Kreis C1, in dessen Mittelpunkt die Korbachse K liegt
und der einen ersten Radius R1 aufweist. Das Filtergewebe 12 ragt somit in den vorstehenden
Bereichen 24 ins Korbinnere hinein, wobei die vorstehenden Bereiche 24 auf einem gedachten
zweiten Kreis C2 enden, in dessen Mittelpunkt die Korbachse K liegt und der einen
zweiten Radius R2 aufweist. Der zweite Radius R2 ist entsprechend kleiner als der
erste Radius R1. Die Differenz zwischen dem ersten Radius R1 und dem zweiten Radius
R2 entspricht der radialen Erstreckung D24 des jeweiligen vorstehenden Bereichs 24.
Die radiale Erstreckung D24 kann mindestens 3 Millimeter und maximal 50 Millimeter
betragen.
[0047] Die vorstehenden Bereiche 24 des Filtergewebes 12 sind in regelmäßigen Winkelabständen
β über den Umfang verteilt angeordnet sein. Beispielsweise kann der Winkelabstand
β zwischen zwei benachbarten vorstehenden Bereichen 24 zwischen 10 Grad und 180 Grad
betragen. Insbesondere in der Figur 6 ist erkennbar, dass das Filtergewebe 12 neun
der vorstehenden Bereiche 24 aufweist, wobei der Winkelabstand β zwischen zwei benachbarten
vorstehenden Bereichen 24 somit 40 Grad beträgt.
[0048] Die vorstehenden Bereiche 24 sind wulstartig ausgebildet, wobei eine Dicke D12 des
Filtergewebes 12 kleiner ist als die radiale Erstreckung D24 des jeweiligen vorstehenden
Bereichs 24. Die vorstehenden Bereiche 24 erstrecken sich in axialer Richtung und
weisen, hier, eine Länge, respektive Erstreckung in der Raumrichtung Z, auf, die der
Höhe, respektive Erstreckung in der Raumrichtung Z, der Stützwand 10 zumindest in
etwa entspricht.
[0049] Zur Stützung der vorstehenden Bereiche 24 sind an einer Innenseite 25 des Stützkorbs
9, insbesondere der Stützwand 10 mehrere umfangsverteilte formgebende Strukturelemente
26 angeordnet. Die vorstehenden Bereiche 24 des wandseitigen Gewebeteils 13 des Filtergewebes
12 stützen sich an den Strukturelementen 26 ab. In Umfangsrichtung zwischen den Strukturelementen
26 stützt sich der wandseitige Gewebeteile 13 des Filtergewebes 12 an der gebogenen
Innenseite 25 der Stützwand 10 ab. Entsprechend sind die Strukturelemente 26 radial
außerhalb des Filtergewebes 12, beziehungsweise radial zwischen dem Filtergewebe 12
und der Stützwand 10 angeordnet. Damit liegen die Strukturelemente 26 in der Korbwand
7 des Zentrifugenkorbs 2.
[0050] Die Strukturelemente 26 können als Stangenprofile gestaltet sein. Insbesondere in
der Figur 6 ist erkennbar, dass die Strukturelemente 26 Rundprofile sein können. Die
Strukturelemente 26 können aus einem metallischen Vollmaterial sein können. Die Strukturelemente
27 können an deren axialen Enden mit der Stützwand 10 und dem Stützboden 11 verbunden,
insbesondere verschweißt sein.
[0051] Weiterhin kann die Zentrifugenkorbanordnung 1 Stützstreben 27 umfassen, die die bodenseitigen
Enden der Zentrifugenkörbe 2 gegeneinander abstützen.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 1
- Zentrifugenkorbanordnung
- 2
- Zentrifugenkorb
- 3
- Handlingsystem
- 4
- Halteflansch
- 5
- Öffnung
- 6
- Spannbolzen
- 7
- Korbwand
- 8
- Korbboden
- 9
- Stützkorb
- 10
- Stützwand
- 11
- Stützboden
- 12
- Filtergewebe
- 13
- Gewebeteil
- 14
- Gewebeteil
- 15
- Durchtrittsöffnung
- 16
- Draht
- 17
- Draht
- 18
- Kreuzpunkt
- 19
- Blech
- 20
- Stützring
- 21
- Blech
- 22
- Draht
- 23
- Draht
- 24
- Vorstehender Bereich
- 25
- Innenseite
- 26
- Strukturelement
- 27
- Strebe
- 28
- Masche
- α
- Winkel
- β
- Winkelabstand
- A
- Drehachse
- D
- Dicke
- K
- Korbachse
- M
- Maschenweite
- R
- Radius
- S
- Drahtstärke
- X, Y, Z
- Raumrichtung
1. Zentrifugenkorb (2) umfassend:
einen Stützkorb (9) mit einem Stützboden (11) und einer in Umfangsrichtung um eine
Korbachse (K) des Zentrifugenkorbs (2) umlaufenden Stützwand (10), wobei der Stützboden
(11) und die Stützwand (10) eine Mehrzahl von Durchtrittsöffnungen (15) aufweisen,
und
ein Filtergewebe (12), das im Stützkorb (9) angeordnet ist und den Stützboden (11)
und die Stützwand (10) innen bedeckt, dadurch gekennzeichnet,
dass die Durchtrittsöffnungen (15) jeweils eine Durchtrittsfläche von maximal 500 Quadratmillimeter
aufweisen, und
dass das Filtergewebe (12) über den Umfang verteilt mehrere gegenüber einer im Querschnitt
runden Grundform nach radial innen vorstehende Bereiche (24) aufweist.
2. Zentrifugenkorb (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vorstehenden Bereiche (24) wulstartig ausgebildet sind.
3. Zentrifugenkorb (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dicke (D12) des Filtergewebes (12) kleiner ist als eine radiale Erstreckung
(D24) des jeweilige vorstehenden Bereichs (24).
4. Zentrifugenkorb (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die vorstehenden Bereiche (24) in axialer Richtung erstrecken.
5. Zentrifugenkorb (2) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine axiale Erstreckung des jeweiligen vorstehenden Bereichs (24) größer ist als
das 0,5-fache einer axialen Erstreckung der Stützwand (10).
6. Zentrifugenkorb (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Innenseite (25) der Stützwand (10) mehrere umfangsverteilte formgebende
Strukturelemente (26) angeordnet sind, an denen die vorstehenden Bereiche (24) des
Filtergewebes (12) abgestützt sind.
7. Zentrifugenkorb (2) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturelemente (26) radial außerhalb des Filtergewebes (12) angeordnet sind.
8. Zentrifugenkorb (2) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturelemente (26) radial zwischen dem Filtergewebe (12) und der Stützwand
(10) angeordnet sind.
9. Zentrifugenkorb (2) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturelemente (26) als Stangenprofile gestaltet sind.
10. Zentrifugenkorb (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Filtergewebe (12) mit dem Stützkorb (9) fest verbunden ist.
11. Zentrifugenkorb (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Filtergewebe (12) eine Maschenweite (M12) von 0,5 Millimeter bis 1,5 Millimeter
und/oder eine Drahtstärke (S12) von 0,125 Millimeter bis 1,4 Millimeter aufweist.
12. Zentrifugenkorb (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützwand (10) und der Stützboden (11) aus grobmaschigem Drahtgewebe mit einer
Maschenweite (M9) von 8 Millimeter bis 16 Millimeter gestaltet sind.
13. Zentrifugenkorb (2) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das grobmaschige Drahtgewebe ein Stanzgitter ist.
14. Zentrifugenkorb (2) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das grobmaschige Drahtgewebe der Stützwand (10) erste Drähte (16) und zweite Drähte
(17) aufweist, wobei die ersten Drähte (16) und die zweiten Drähte (17) Winkel (a)
von 30 Grad bis 60 Grad gegenüber einer Parallelen zur Korbachse (K) einschließen.
15. Zentrifugenkorb (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkorb (9) in Höhe des Stützbodens (11) einen mit der Stützwand (10) verbundenen
Stützring (20) aufweist, und/oder dass der Zentrifugenkorb (2) einen Halteflansch
(4) mit einer Öffnung (5) zum Be- und Entladen des Zentrifugenkorbs (2) mit Massenteilen
aufweist.