[0001] Die Erfindung betrifft eine Geräuschdämmung für Rollladenkasten.
Stand der Technik
[0002] Rollläden dienen der Beschattung und Verdunkelung von Räumen in Häusern, indem die
Fenster und Türen, an denen sich die Rollläden befinden, vor die Fenster und Türen
bewegt werden. In einem Rollladenkasten oberhalb von Fenstern und Türen befinden sich
auf einer Drehachse jeweils ein Rollladen, der parallel zum Fenster beziehungsweise
zur Tür bewegt werden kann. Der Rollladen kann nach oben in den Rollladenkasten gezogen
werden, um das Fenster frei zu geben.
[0003] Insbesondere wenn der Rollladenkasten das Mauerwerk komplett von außen zum Gebäudeinneren
durchdringt, gelangt viel Lärm und ein Wärmestrom durch den Rollladenkasten. Da der
Rollladenkasten üblicherweise näherungsweise quaderförmig ist, während der aufgerollte
Rollladen zylinderförmig ist, wird der Raum zwischen dem zylinderförmigen Rollladen
und der zum Gebäudeinneren gerichteten Wand häufig mit einem Dämmstoff ausgekleidet.
Hierbei muss natürlich noch ein Restspalt verbleiben, um eine Rotation des Rollladens
im Rollladenkasten zu ermöglichen.
[0004] Diese Dämmung dient einerseits einer Minderung des Wärmeflusses, wobei im Winter
möglichst wenig Wärme aus dem Gebäudeinneren nach außen fließen soll und im Sommer
möglichst wenig Wärme von außen über den Rollladenkasten gelangen soll. Die Dämmung
dient zugleich der Geräuschdämmung und soll in der Regel vermeiden, dass übermäßig
Straßenlärm ins Gebäudeinnere gelangt.
[0005] Aus
DE 202014100607 U1 ist ein Rollladenkasten bekannt, bei dem im Rollladenkasten zwischen Rollladen und
der zum Gebäudeinneren gerichteten Wand ein abgerundeter Dämmstoff angeordnet ist.
Als Dämmmaterial wird Zellkautschuk, Polyehtylen, Neopor und Polystyrol vorgeschlagen.
[0007] WO 2018/158606 zeigt eine Dämmung 30 in vertikaler Ausrichtung neben dem Rollladenkasten.
[0008] DE 7822165 U1 zeigt einen Rollladenkasten, bei welchem eine tunnelförmige Schalldämmung im Inneren
die Vorderseite zur Umgebung, die Oberseite und Rückseite umschließt. Durch die Tunnelform
werden die Seitenwände nicht gedämmt. Die Wände des Rollladenkasten umschließen die
Dämmung.
[0009] DE 29812380 U1 zeigt einen Rollladenkasten aus 2 Halbkastenprofilen; eine Isolierschicht überdeckt
die Innenseite des inneren Halbkastenprofils.
[0010] DE 202012008861 U1 zeigt einen Rollladenkasten, bei welchem ein blockartiger Träger zugleich als Träger
und Dämmung dient.
[0012] DE 202012101962 U1 zeigt einen Rollladenkasten mit einem Kopfstückdämmelement im Inneren des Rollladenkastens.
[0013] Diese aus dem Stand der Technik bekannten Dämmungen reduzieren zwar die Schallübertragung
durch den Rollladenkasten, was jedoch häufig nicht als ausreichend angesehen wird.
[0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Geräuschdurchlässigkeit eines Rollladenkastens
weiter zu reduzieren.
[0015] Die Aufgabe wird durch einen Rollladenkasten mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruch
1 gelöst.
[0016] Eine Schalldämmung für einen Rollladenkasten, welcher in der Einbauposition in einem
Mauerwerk eines Gebäudes über eine zur Umgebung gerichtete Vorderseite, eine zum Gebäudeinneren
gerichtete Rückseite, eine zum vom Rollladen des Rollladenkasten beschatteten Fenster
gerichtete Unterseite, eine vom Fenster abgewandte Oberseite, zwei zu den Seiten senkrecht
angeordnete Seitenwände und einen Innenraum zwischen der Vorderseite, Oberseite, Rückseite,
Unterseite und Seitenwänden aufweist, umschließt die Oberseite, Rückseite, Unterseite
und Seitenwände zum Gebäudeinneren I komplett.
[0017] Damit ist der Rollladenkasten zum Gebäudeinneren komplett gekapselt, so dass weniger
Lärm aus der Umgebung und dem Rollladenkasten ins Gebäudeinnere gelangen kann.
[0018] Die erfindungsgemäße Schalldämmung hat den Vorteil, dass sie nachgerüstet werden
kann. Wird ein Rollladenkasten gemäß dem Stand der Technik in Betrieb genommen und
Personen in den Räumen stellen fest, dass die Schalldämmung ungenügend ist, so kann
die erfindungsgemäße Schalldämmung nachträglich auf den Rollladenkasten aufgesetzt
werden.
[0019] Vorteilhafte Ausgestaltungen werden durch die Merkmale der abhängigen Ansprüche geschützt.
[0020] Vorteilhafterweise umfasst die Schalldämmung eine Schalldämmungsschale. Diese kann
komplett auf den Rollladenkasten aufgesetzt werden.
[0021] Eine besonders positive Wirkung wird erzielt, wenn die Schalldämmung einen Schalldämmungsdämmstoff
im Inneren der Schalldämmungsschale umfasst. Dieser Dämmstoff mindert eine Schallübertragung
und sorgt für einen festen Sitz.
[0022] So hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Schalldämmung die Schalldämmung
die Oberseite, Rückseite, Unterseite und Seitenwände zum Gebäudeinneren I im Wesentlichen
ohne Spalt umschließt, wodurch vorgenannter Effekt verstärkt wird.
[0023] Bevorzugt enthält der Schalldämmungsdämmstoff ein elastisches Material, vorzugsweise
Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuke (EPDM) oder Melaminschaum.
[0024] Es hat sich gezeigt, dass Schalldämmungsdämmstoff eine Dicke von 2 bis 10 mm, bevorzugt
3 bis 4 mm aufweisen sollte.
[0025] Die Erfindung wird nun anhand der Figur erläutert. Hierbei zeigen
Figur 1 einen Rollladenkasten mit einer erfindungsgemäßen Schalldämmung in der Einbauposition,
Figur 2 den Rollladenkasten mit der erfindungsgemäßen Schalldämmung bei der Montage
sowie
Figur 3 einen Rollladenkasten mit einer erfindungsgemäßen Schalldämmung nach der Montage.
[0026] Gleiche Bezugszeichen in verschiedenen Zeichnungen beziehen sich auf die jeweils
selben Gegenstände.
[0027] Figur 1 zeigt einen Schnitt durch Rollladenkasten 1 gemäß dem Stand der Technik mit
einem Innenraum 6 zwischen einer Oberseite 5, einer Rückseite 3, einer Unterseite
4 und zwei Seitenwänden 18; in der Figur ist lediglich eine Seitenwand 18 erkennbar.
Der Rollladenkasten 1 befindet sich in der Einbauposition in einem Mauerwerk 14 eines
nicht detaillierter dargestellten Gebäudes. Der Rollladenkasten 1 ist oberhalb eines
Fensters 7 angebracht. Die Figur zeigt lediglich den Blendrahmen 8 des Fensters 7;
der Flügelrahmen ist nicht dargestellt. Links des Fensters 7 befindet sich die Umgebung
U; rechts ist das Gebäudeinnere I. In der Einbauposition ist die Vorderseite 2 zur
Umgebung U gerichtet, während die Rückseite 3 zum Gebäudeinneren I gerichtet ist.
[0028] In dem Rollladenkasten 1 befindet sich ein nur ansatzweise dargestellter Rollladen
9. Die Unterseite 4 ist zum vom Rollladen 9 des Rollladenkastens 1 beschatteten Fenster
7 gerichtet. Vom Fenster 7 abgewandt befindet sich die Oberseite 5. Auf der Seite
der Umgebung U befindet sich vor dem Mauerwerk 14 und der Vorderseite 2 eine Außendämmung
15. Zwischen der Vorderseite 2, der Oberseite 5, der Rückseite 3, der Unterseite 4
und den Seitenwänden 18 des Rollladenkastens 1 befindet sich ein Innenraum 6, welcher
den aufgerollten Rollladen 9 sowie eine Innendämmung 12 aus Styropor aufnimmt. Die
Innendämmung 12 befindet sich an der zum Gebäudeinnere I gerichteten Seite. Zwischen
dem Rollladenkasten 1 und der Innendämmung 12 befindet sich eine angeklebte PVC-basierte
Innendämmfolie 13, die etwa 5 mm dick und elastisch ist, so dass die Innendämmung
12 von der elastischen Innendämmfolie 13 mit Druck gehalten wird. Die Innendämmung
12 ist in Richtung Vorderseite 2 konkav, so dass der aufgerollten Rollladen 9 reibungsfrei
teilweise umschlossen wird.
[0029] Eine erfindungsgemäße Schalldämmung 10 umschließt die Oberseite 5, Rückseite 3, Unterseite
4 und Seitenwände 18 zum Gebäudeinneren I komplett. Die Schalldämmung 10 umfasst eine
aus PVC hergestellte Schalldämmungsschale 16 sowie einen Schalldämmungsdämmstoff 17
im Inneren der Schalldämmungsschale 16. Der Schalldämmungsdämmstoff 17 ist ein elastisches
Material aus Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuke (EPDM) mit einer Dicke von etwa 3 mm.
Die Schalldämmung 10 umschließt den Rollladenkasten 1 zum Gebäudeinneren I im Wesentlichen
ohne Spalt; dementsprechend gibt es an den Ecken kleine Lücken, doch an den ebenen
Flächen des Rollladenkastens 1 liegt der Schalldämmungsdämmstoff 17 dicht an.
[0030] Figur 2 zeigt, wie die Schalldämmung 10 für einen Rollladenkasten 1 aufgesetzt wird.
Der Schalldämmungsdämmstoff 17 wird hierbei etwas gestaucht, so dass - wie in Figur
3 dargestellt - die Schalldämmung 10 ohne weitere Befestigungsmittel fest auf dem
Rollladenkasten 1 sitzt. Alternativ könnte die Schalldämmung 10 auch mit dem Rollladenkasten
1 verschraubt, verklebt oder auf eine andere Art verbunden sein.
[0031] Bei der Schalldämmungsschale 16 kann es sich optional um einen Teil eines Rollladenkastens
1 mit etwas größerer Dimension handeln, so dass die Schalldämmungsschale 16 wie bei
Matrjoschka-Puppen über den Rollladenkasten 1 gestülpt werden kann.
[0032] Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel begrenzt. So kann beispielsweise
die erfindungsgemäße Schalldämmung ohne die übliche Schalldämmung im Innenraum des
Rollladenkastens eingesetzt werden. Die Schalldämmungsschale 16 kann auch aus einem
anderen Material als PVC hergestellt sein.
[0033] Durch die erfindungsgemäße Schalldämmung wird das Gesamtsystem akustisch verstimmt,
so dass nicht nur die Lautstärke des Schalls, welcher von außen in ein haus dringt,
reduziert wird. Die Eigenfrequenz des Rollladenkastens wird verändert und bestimmte
Frequenzen werden besonders stark gedämpft.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Rollladenkasten
- 2
- Vorderseite
- 3
- Rückseite
- 4
- Unterseite
- 5
- Oberseite
- 6
- Innenraum
- 7
- Fenster
- 8
- Blendrahmen
- 9
- Rollladen
- 10
- Schalldämmung
- 11
- Vertiefung, Nut
- 12
- Innendämmung
- 13
- Innendämmfolie
- 14
- Mauerwerk
- 15
- Außendämmung
- 16
- Schalldämmungsschale
- 17
- Schalldämmungsdämmstoff
- 18
- Seitenwand
1. Schalldämmung (10) für einen Rollladenkasten (1), welcher in der Einbauposition in
einem Mauerwerk (14) eines Gebäudes über eine zur Umgebung U gerichtete Vorderseite
(2), eine zum Gebäudeinneren I gerichtete Rückseite (3), eine zum vom Rollladen (9)
des Rollladenkasten (1) beschatteten Fenster (7) gerichtete Unterseite (4), eine vom
Fenster (7) abgewandte Oberseite (5), zwei zu den Seiten (2, 3, 4, 5) senkrecht angeordnete
Seitenwände und einen Innenraum (6) zwischen der Vorderseite (2), Oberseite (5), Rückseite
(3), Unterseite (4) und Seitenwänden (18) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalldämmung (10) die Oberseite (5), Rückseite (3), Unterseite (4) und Seitenwände
zum Gebäudeinneren I komplett umschließt.
2. Schalldämmung (10) für einen Rollladenkasten (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalldämmung (10) eine Schalldämmungsschale (16) umfasst.
3. Schalldämmung (10) für einen Rollladenkasten (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalldämmung (10) einen Schalldämmungsdämmstoff (17) im Inneren der Schalldämmungsschale
(16) umfasst.
4. Schalldämmung (10) für einen Rollladenkasten (1) einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalldämmung (10) die Oberseite (5), Rückseite (3), Unterseite (4) und Seitenwände
zum Gebäudeinneren I im Wesentlichen ohne Spalt umschließt.
5. Schalldämmung (10) für einen Rollladenkasten (1) nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schalldämmungsdämmstoff (17) ein elastisches Material, vorzugsweise ein offen-
oder geschlossenzelliger Schaum, vorzugsweise Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuke (EPDM)
und / oder Melaminschaum enthält.
6. Schalldämmung (10) für einen Rollladenkasten (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schalldämmungsdämmstoff (17) eine Dicke von 2 bis 10 mm, bevorzugt 3 bis 4 mm
aufweist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Schalldämmung (10) für einen Rollladenkasten (1), welcher in der Einbauposition in
einem Mauerwerk (14) eines Gebäudes über eine zur Umgebung U gerichtete Vorderseite
(2), eine zum Gebäudeinneren I gerichtete Rückseite (3), eine zum vom Rollladen (9)
des Rollladenkasten (1) beschatteten Fenster (7) gerichtete Unterseite (4), eine vom
Fenster (7) abgewandte Oberseite (5), zwei zu den Seiten (2, 3, 4, 5) senkrecht angeordnete
Seitenwände und einen Innenraum (6) zwischen der Vorderseite (2), Oberseite (5), Rückseite
(3), Unterseite (4) und Seitenwänden (18) aufweist, wobei die Schalldämmung (10) dafür
geeignet ist die Oberseite (5), Rückseite (3), Unterseite (4) und Seitenwände zum
Gebäudeinneren I komplett umschließen, wobei die Schalldämmung (10) eine Schalldämmungsschale
(16) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalldämmung (10) einen Schalldämmungsdämmstoff (17) im Inneren der Schalldämmungsschale
(16) umfasst.
2. Schalldämmung (10) für einen Rollladenkasten (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalldämmung (10) die Oberseite (5), Rückseite (3), Unterseite (4) und Seitenwände
zum Gebäudeinneren I im Wesentlichen ohne Spalt umschließt.
3. Schalldämmung (10) für einen Rollladenkasten (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schalldämmungsdämmstoff (17) ein elastisches Material, vorzugsweise ein offen-
oder geschlossenzelliger Schaum, vorzugsweise Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuke (EPDM)
und / oder Melaminschaum enthält.
4. Schalldämmung (10) für einen Rollladenkasten (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schalldämmungsdämmstoff (17) eine Dicke von 2 bis 10 mm, bevorzugt 3 bis 4 mm
aufweist.