(19)
(11) EP 4 043 381 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.08.2022  Patentblatt  2022/33

(21) Anmeldenummer: 21156200.4

(22) Anmeldetag:  10.02.2021
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B66C 1/56(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B66C 1/54
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: TransOrt GmbH
57392 Schmallenberg (DE)

(72) Erfinder:
  • LUMME, Heinz-Jozef
    57392 schmallenberg (DE)

(74) Vertreter: Schäperklaus, Jochen et al
Fritz Patent- und Rechtsanwälte Partnerschaft mbB Postfach 1580
59705 Arnsberg
59705 Arnsberg (DE)

   


(54) VORRICHTUNG ZUM TRANSPORT VON ROLLENMATERIAL


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (100) zum Anheben und/oder Transportieren von Rollenmaterial, umfassend ein Spreizmittel (105; 401), wobei das Spreizmittel (105; 401) von einem ersten Zustand in einen zweiten Zustand und umgekehrt überführbar ist, wobei das Spreizmittel (105; 401) in einem Endbereich einen nach außen ragenden Greifbereich (101) aufweist, wobei im ersten Zustand der Greifbereich (101) weiter nach außen hervorsteht als im zweiten Zustand.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transport von Rollenmaterial gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Unter dem Begriff Rollenmaterial wird dabei im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere auf einer Rolle aufgerolltes Bahnenmaterial verstanden. Das Rollenmaterial kann beispielsweise eine Rolle umfassen, auf der eine Folien-, Kunststoff- und/oder Papierbahn aufgerollt ist. Häufig wird das entsprechende Material aus praktischen Gründen als Rollenmaterial transportiert und gelagert.

[0003] In EP 0 070 950 A1 ist eine Vorrichtung mit einem Spreizdorn beschrieben, die in den Hohlkern einer Rolle eingeführt wird. Im eingeführten Zustand wird der Spreizdorn aufgeweitet, sodass die Rolle kraftschlüssig mit dem Spreizdorn verbunden ist. Dann lässt sich die Rolle mit dem darauf aufgerollten Material mittels der Vorrichtung transportieren. Beispielsweise kann die Rolle angehoben und einer Maschine zugeführt werden, die das Material weiterverarbeitet.

[0004] Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen sichereren Transport von Rollenmaterial zu ermöglichen.

[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1, eine Transportplatte gemäß Anspruch 8, ein System gemäß Anspruch 13 und ein Verfahren gemäß Anspruch 15 gelöst. Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

[0006] Die Vorrichtung umfasst ein Spreizmittel, das von einem ersten Zustand in einen zweiten Zustand und umgekehrt überführbar ist. Das Spreizmittel weist in einem Endbereich einen nach außen ragenden Greifbereich auf. Unter dem Endbereich wird dabei im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere ein Bereich mit einer Ausdehnung von höchstens 3 cm in der Längsrichtung des Spreizmittels verstanden. Die Längsrichtung stellt dabei die Richtung dar, in der das Spreizmittel seine größte Ausdehnung aufweist. Es ist insbesondere möglich, dass der Greifbereich das Ende des Spreizmittels in der Längsrichtung bildet.

[0007] Die Richtung "außen" wird im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere in Relation zu einer zentralen Längsachse der Vorrichtung verstanden. Die zentrale Längsachse kann dabei beispielsweise durch den Schwerpunkt der Vorrichtung verlaufen. Eine Lage weiter außen kann dabei bedeuten, dass das entsprechende Bauteil weiter entfernt von der zentralen Längsachse ist. Eine Lage weiter innen kann hingegen bedeuten, dass das entsprechende Bauteil näher an der zentralen Längsachse ist. Der nach außen ragende Greifbereich kann somit insbesondere von der zentralen Längsachse weg ragen.

[0008] Im ersten Zustand steht der Greifbereich weiter nach außen hervor als im zweiten Zustand. Im Gegensatz zu bekannten Spreizmitteln hat dies den Vorteil, dass der Greifbereich hinter eine Greifkante einer Transportplatte, auf der das Rollenmaterial angeordnet ist, greifen kann. Dabei kann die Vorrichtung durch das Rollenmaterial hindurch, beispielsweise durch eine von der Rolle umgebene Öffnung, ragen. Das Rollenmaterial lässt sich dann gemeinsam mit der Transportplatte bewegen. Dies ist besonders vorteilhaft bei Rollenmaterial, das beim Transport mit herkömmlichen Vorrichtungen leicht auseinander rutscht. Dieses Problem tritt besonders häufig beispielsweise bei aufgerolltem Folienmaterial auf. Mit einer herkömmlichen Vorrichtung übt das Spreizmittel von innen eine Kraft auf die das Spreizmittel umgebende Rolle aus. Wenn nun die einzelnen Lagen des Rollenmaterials nicht ausreichend gut aufeinander haften, werden die inneren Lagen angehoben, während die äußersten Lagen herunterrutschen. Die Folge ist, dass meistens das gesamte Rollenmaterial unbrauchbar für eine maschinelle Weiterverarbeitung geworden ist.

[0009] Dieses Problem besteht bei einem Transport des Rollenmaterials mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht mehr. Da die Transportplatte mittels des Greifbereichs angehoben werden kann, wird das gesamte Rollenmaterial von der Transportplatte gestützt, sodass auch die äußersten Lagen des Rollenmaterials nicht nach unten rutschen können.

[0010] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das Spreizmittel ein äußeres Spreizelement und ein inneres Spreizelement aufweisen. Das äußere Spreizelement kann dabei weiter nach außen hervorstehen als das innere Spreizelement. Dabei können das äußere Spreizelement und das innere Spreizelement konzentrisch angeordnet sein. Das äußere Spreizelement kann den Greifbereich aufweisen.

[0011] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das innere Spreizelement dazu ausgebildet sein, das äußere Spreizelement bei der Überführung des Spreizmittels vom zweiten Zustand in den ersten Zustand nach außen zu drücken. Beispielsweise kann das innere Spreizelement konusförmig ausgebildet sein. Bei der Überführung des Spreizmittels vom zweiten Zustand in den ersten Zustand kann das äußere Spreizelement in eine Richtung bewegt werden, in der der Durchmesser des inneren Spreizmittels größer wird.

[0012] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann der Greifbereich umlaufend ausgebildet sein. Hierunter wird im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere verstanden, dass der Greifbereich den kompletten Umfang eines Abschnitts des Spreizmittels bildet. So kann der Greifbereich besonders gut eine formschlüssige Verbindung mit der Greifkante der Transportplatte ausbilden, sodass auch besonders schweres Rollenmaterial mit der Vorrichtung transportiert werden kann.

[0013] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann der Greifbereich kreisförmig sein. Dies ist ebenfalls vorteilhaft für eine besonders stabile formschlüssige Verbindung des Greifbereichs mit der Greifkante.

[0014] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das Spreizmittel Zahnelemente aufweisen, die im ersten Zustand weiter nach außen hervorstehen als im zweiten Zustand. Die Zahnelemente können beispielsweise am äußeren Spreizelement angeordnet sein. Die Zahnelemente können im ersten Zustand zur Ausbildung einer kraftschlüssigen Verbindung mit dem Rollenmaterial ausgebildet sein. Die Zahnelemente können so beispielsweise genutzt werden, um Rollenmaterial ohne Verwendung einer speziellen Transportplatte transportieren zu können. Außerdem können die Zahnelemente auch für eine zusätzliche Stabilität bei Verwendung der speziellen Transportplatte vorteilhaft sein.

[0015] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das Spreizmittel einen Hintergreifungsabschnitt aufweisen, der zwischen der Verzahnung und dem Greifbereich angeordnet ist. Der Hintergreifungsabschnitt kann beispielsweise am äußeren Spreizelement angeordnet sein. Die Zahnelemente und/oder der Greifbereich können dabei im ersten Zustand weiter nach außen hervorstehen als der Hintergreifungsabschnitt. Der Hintergreifungsabschnitt kann vorteilhafterweise dazu genutzt werden die Greifkante der Transportplatte aufzunehmen, sodass sie am Greifbereich anliegt.

[0016] Die Transportplatte gemäß Anspruch 8 umfasst einen Grundkörper mit einer Standfläche und einer Lagerfläche. Die Transportplatte ist dazu ausgebildet, auf der Standfläche zu stehen, während auf der Lagerfläche das Rollenmaterial aufliegt. Die Transportplatte weist ein Greifmittel auf, das aus der Lagerfläche hervorsteht. Das Greifmittel weist eine Öffnung, eine äußere Umrandung der Öffnung und eine von der äußeren Umrandung nach innen ragende Greifkante auf. Es ist möglich, dass die Umrandung umlaufend ausgebildet ist. Dies kann insbesondere bedeuten, dass die Greifkante vom gesamten Umfang eines Endes der Umrandung der Öffnung nach innen ragt.

[0017] Die Greifkante ist insbesondere vorteilhaft, um die Transportplatte mit einem darauf angeordneten Rollenmaterial unter Verwendung einer Vorrichtung nach einer Ausführungsform der Erfindung zu transportieren, indem die Greifkante in Eingriff mit dem Greifbereich der Vorrichtung gebracht wird und so eine formschlüssige Verbindung hergestellt wird. Dabei kann das die Greifkante in einem Hohlraum des Rollenmaterials angeordnet sein, wenn das Rollenmaterial auf der Lagerfläche angeordnet ist.

[0018] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann die Standfläche die gleiche Geometrie aufweisen wie die Lagerfläche. Es ist insbesondere möglich, dass die Standfläche beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Transportplatte nach unten weist, während gleichzeitig die Lagerfläche nach oben weist.

[0019] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann die zweite Umrandung die Öffnung des Greifmittels definieren.

[0020] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann/können die zweite Umrandung und/oder die Greifkante kreisförmig sein.

[0021] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann der Grundkörper eine von der Lagerfläche bis zur Standfläche reichende durchgängige Durchgangsöffnung aufweisen, deren Umfang dem Umfang des Greifmittels entspricht. Dies ist vorteilhaft, wenn mehrere der Transportplatten übereinander gestapelt werden sollen. Eine obere der Transportplatten kann dann so auf einer unteren Transportplatte angeordnet werden, dass das Greifmittel der unteren Transportplatte durch die Durchgangsöffnung der oberen Transportplatte hindurch ragt. So können mehrere Transportplatten stabil aufeinander gestapelt werden. Ein Verrutschen zweier übereinander angeordneter Transportplatten relativ zueinander kann dabei dadurch verhindert werden, dass das Greifmittel in die Durchgangsöffnung hinein ragt.

[0022] Es ist möglich, dass der Grundkörper drei von einem zentralen kreisförmigen Bereich nach außen hervorragende Flügel aufweist. Dabei können sich sowohl die Lagerfläche als auch die Standfläche sowohl über den kreisförmigen Bereich als auch über die Flügel erstrecken. Ein Winkel zwischen einem ersten und einem zweiten der Flügel kann ungefähr 90° betragen. Ein Winkel zwischen dem zweiten und einem dritten der Flügel kann ebenfalls ungefähr 90° betragen. Ein Winkel zwischen dem dritten und dem ersten Flügel kann ungefähr 180° betragen. Zwischen dem ersten und dritten Flügel kann somit der zentrale kreisförmige Bereich das äußere Ende des Grundkörpers darstellen. Dies kann vorteilhaft sein, wenn auf der Transportplatte angeordnetes Rollenmaterial mit einer Vorrichtung nach einer Ausführungsform transportiert werden soll. Vorzugsweise ist die Seite des Grundkörpers, an der der zentrale kreisförmige Bereich das äußere Ende des Grundkörpers darstellt, einem Ständer der Vorrichtung zugewandt, sodass hier kein Flügel beim Transport des Rollenmaterials unter dem Rollenmaterial hervorsteht und die Bewegungsfreiheit des Rollenmaterials einschränkt.

[0023] Es ist auch möglich, dass der Grundkörper zumindest eine Langlochöffnung aufweist, die dazu ausgebildet ist, dass menschliche Finger durch sie hindurchgeführt werden können. Eine solche Langlochöffnung kann dazu verwendet werden, die Transportplatte zu transportieren, wenn kein Rollenmaterial auf ihr angeordnet ist.

[0024] Das System gemäß Anspruch 13 umfasst eine Transportplatte nach einer Ausführungsform der Erfindung und eine Vorrichtung nach einer Ausführungsform der Erfindung. Der Greifbereich ist im ersten Zustand für eine formschlüssige Verbindung mit der Greifkante ausgebildet. Die formschlüssige Verbindung ist durch eine Überführung des Spreizmittels in den zweiten Zustand lösbar. Dementsprechend kann die formschlüssige herstellbar sein, indem der Greifbereich der Vorrichtung im zweiten Zustand des Spreizmittels in die Öffnung des Greifmittels der Transportplatte bis hinter die Greifkante eingeführt wird und anschließend das Spreizmittel in den ersten Zustand überführt wird.

[0025] Das System ist besonders vorteilhaft für den Transport von Rollenmaterial, das auf der Transportplatte angeordnet ist. Die Vorrichtung kann durch einen Hohlkern des Rollenmaterials hindurchgeführt werden, bis das Spreizmittel in die Öffnung des Greifmittels ragt und der Greifbereich in Kontakt mit der Greifkante gebracht wird, sodass eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Greifbereich und der Greifkante ausgebildet wird. Danach lässt sich die Transportplatte gemeinsam mit dem Rollenmaterial anheben und beispielsweise zu einer Maschine transportieren, mit der das Rollenmaterial weiterverarbeitet werden soll.

[0026] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann die Greifkante im ersten Zustand im Hintergreifungsabschnitt angeordnet sein und am Greifbereich anliegen. Dies ist besonders vorteilhaft für eine stabile formschlüssige Verbindung zwischen der Vorrichtung und der Transportplatte.

[0027] Beim Verfahren gemäß Anspruch 15 wird zunächst das Spreizmittel durch eine Öffnung des Rollenmaterials hindurchgeführt, während das Spreizmittel im zweiten Zustand ist. Die Öffnung des Rollenmaterials kann beispielsweise kreisrund, zentral und durchgehend sein.

[0028] Anschließend wird das Spreizmittel in den ersten Zustand überführt, sodass die Greifkante in Eingriff mit dem Greifbereich gelangt und eine formschlüssige Verbindung ausbildet. Danach wird das Rollenmaterial unter Verwendung des Spreizmittels und der Transportplatte transportiert. Dies kann beispielsweise erfolgen, indem ein Benutzer einen Griff der Vorrichtung bewegt, dessen Bewegung mechanisch mit einer Bewegung der Transportplatte gekoppelt ist.

[0029] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Dabei werden für gleiche oder ähnliche Bauteile und für Bauteile mit gleichen oder ähnlichen Funktionen dieselben Bezugszeichen verwendet. Verschiedene Bauteile mit den gleichen Funktionen und Merkmalen werden zur besseren Unterscheidbarkeit mit einem dem Bezugszeichen hinzugefügten Apostroph versehen. Darin zeigen:
Fig. 1
eine schematische perspektivische Ansicht einer Vorrichtung nach einer Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 2
eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung aus Fig. 1;
Fig. 3
eine schematische Draufsicht auf die Vorrichtung aus Fig. 1;
Fig. 4
eine schematische Schnittansicht entlang der Linie A-A aus Fig. 3;
Fig. 5
eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung aus Fig. 1;
Fig. 6
eine schematische Seitenansicht eines Spreizmittels nach einer Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 7
eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts D aus Fig. 6;
Fig. 8
eine schematische Explosionsdarstellung des Spreizmittels aus Fig. 6;
Fig. 9
eine schematische perspektivische Darstellung des Spreizmittels aus Fig. 6;
Fig. 10
eine schematische perspektivische Ansicht einer Transportplatte nach einer Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 11
eine schematische Draufsicht auf die Transportplatte aus Fig. 10;
Fig. 12
eine schematische Schnittansicht entlang der Linie C-C aus Fig. 11
Fig. 13
eine vergrößerte Darstellung des Bereichs D aus Fig. 12;
Fig. 14
eine schematische perspektivische Ansicht mehrerer übereinander gestapelter Transportplatten;
Fig. 15
eine schematische Draufsicht auf die Transportplatten aus Fig. 14;
Fig. 16
eine schematische Schnittansicht entlang der Linie C-C aus Fig. 15; und
Fig. 17
eine vergrößerte Darstellung des Bereichs Da aus Fig. 16.


[0030] Die Vorrichtung 100 umfasst ein äußeres Spreizelement 105, ein inneres Spreizelement 401, ein Handhabungsmittel 104 und Rollen 103. Das innere Spreizelement 401 und das äußere Spreizelement 105 sind Bestsandteile des Spreizmittels der Vorrichtung. Das äußere Spreizelement 105 weist einen kreisförmigen Greifbereich 101 und Zahnelemente 102 auf.

[0031] Das äußere Spreizelement 105 umgibt das innere Spreizelement 401. Das innere Spreizelement 401 ist in einem Endbereich konusförmig ausgebildet und weist seinen größten Durchmesser an dem Ende auf, das vom äußeren Spreizelement 105 umgeben ist. Das äußere Spreizelement 105 liegt im konusförmigen Bereich des inneren Spreizelements 401 am inneren Spreizelement 401 an. Wenn das äußere Spreizelement 105 relativ zum inneren Spreizelement 401 verschoben wird, wird das äußere Spreizelement 105 vom konusförmigen Bereich nach außen gedrückt. Diese Bewegung des äußeren Spreizelements 105 relativ zum inneren Spreizelement 401 kann beispielsweise durch einen Motor verursacht werden. So lässt sich das Spreizmittel von einem zweiten Zustand in einen ersten Zustand überführen. Im ersten Zustand stehen dann die Zahnelemente 102 und der Greifbereich 101 weiter nach außen ab als im zweiten Zustand. Zwischen dem Greifbereich 101 und den Zahnelementen 102 ist ein Hintergreifungsabschnitt 700 angeordnet, der sowohl im ersten als auch im zweiten Zustand weniger weit nach außen ragt als der Greifbereich 101 und die Zahnelemente 102.

[0032] Die Transportplatte 1000 umfasst ein Greifmittel 1001, eine Durchgangsöffnung 1002, mehrere Flügel 1003 und Langlöcher 1004. Das Greifmittel 1001 umfasst wiederum eine Öffnung 1300, eine äußere Umrandung 1301 der Öffnung 1300 und eine von der äußeren Umrandung 1301 nach innen ragende ringförmige Greifkante 1302. Dabei weist die Greifkante 1302 an ihrem inneren kreisförmigen Ende einen kleineren Durchmesser auf als der Greifbereich 101 im ersten Zustand des Spreizmittels. Das Greifmittel 1001 steht dabei nach oben aus dem Grundkörper der Transportplatte 1000 hervor. Die Greifkante 1302 ist dabei am oberen Ende der Umrandung 1301 angeordnet.

[0033] Die Transportplatte 1000 lässt sich in Kombination mit der Vorrichtung 100 zum Transport von Rollenmaterial nutzen. Zu diesem Zweck wird das Rollenmaterial auf der Transportplatte 1000 angeordnet, sodass das Greifmittel 1001 in einen Hohlkern des Rollenmaterials hineinragt. Wichtig ist hierbei, dass die Greifkante 1302 in den Hohlkern des Rollenmaterials hineinragt.

[0034] Die Vorrichtung 100 kann dann im zweiten Zustand in den Hohlkern eingeführt werden. Dabei wird der Greifbereich 101 so weit eingeführt, bis er hinter die Greifkante 1302 gelangt. In dieser Stellung wird dann das Spreizmittel in den ersten Zustand überführt, sodass der Greifbereich 101 eine formschlüssige Verbindung mit der Greifkante 1302 ausbildet. Gleichzeitig können die Zahnelemente 102 eine kraftschlüssige Verbindung mit dem Rollenmaterial ausbilden, indem sie in das Rollenmaterial eingedrückt werden.

[0035] Aufgrund der formschlüssigen Verbindung des Greifbereichs 101 mit der Greifkante 1302 kann die Transportplatte 1000 gemeinsam mit dem Rollenmaterial angehoben und transportiert werden. Dabei wird durch die Transportplatte 1000 verhindert, dass das Rollenmaterial auseinander rutscht, da jede Lage des Rollenmaterials durch die Transportplatte 1000 gestützt wird.

[0036] Die Rollen 103 sind vorteilhaft, um das Rollenmaterial wieder leicht von der Vorrichtung herunterschieben zu können, auch wenn die Vorrichtung noch unter Umständen etwas geneigt ist.

[0037] Mit dem Handhabungsmittel 104 kann ein Benutzer die Vorrichtung verschwenken und so den Transport des Rollenmaterials auf der Transportplatte 1000 auslösen.

[0038] Die Flügel 1003 der Transportplatte 1000 stützen auch die äußeren Lagen des Rollenmaterials. Dabei schließen ein erster der Flügel 1003 und ein zweiter der Flügel 1003 ungefähr einen Winkel von 90° zwischen sich ein. Der zweite Flügel 1003 schließt mit einem dritten der Flügel 1003 wiederum einen Winkel von 90° ein. Der dritte Flügel 1003 schließt mit dem ersten Flügel 1003 einen Winkel von 180° ein. Zwischen dem ersten Flügel 1003 und dem zweiten Flügel 1003 gibt es also einen flügelfreien Bereich. Dieser flügelfreie Bereich kann beim Transport des Rollenmaterials vorzugsweise in Richtung eines in den Figuren nicht dargestellten Ständers der Vorrichtung weisen, sodass eine besonders große Bewegungsfreiheit vorhanden ist, da die Wahrscheinlichkeit einer Kollision des Ständers mit einem der Flügel 1003 verringert wird.

[0039] Die Transportplatte 1000 weist außerdem Langlöcher 1004 auf, die als Grifflöcher verwendet werden können, sodass eine menschliche Person seine Finger durch die Langlöcher stecken und so die Transportplatte 1000 greifen und ohne Rollenmaterial transportieren kann.

[0040] Die Durchgangsöffnung 1002 der Vorrichtung 1000 ist besonders vorteilhaft, wenn mehrere der Vorrichtungen 1000 gestapelt werden. Dies ist beispielhaft in den Figuren 14 bis 17 dargestellt. Der Durchmesser der Durchgangöffnung 1002 ist in etwa so groß wie der Durchmesser der Umrandung 1301. Die Transportplatten 1000 lassen sich dann übereinander stapeln, indem die Umrandung 1301' und die Greifkante 1302' einer unteren Transportplatte 1000' in die Durchgangsöffnung 1002 einer oberen Transportplatte 1000 ragen. Außerdem ragen die Umrandung 1301 und die Greifkante 1302 der oberen Transportplatte 1000 in die Durchgangsöffnung 1002' der unteren Transportplatte 1000'. Auf diese Weise ragt weder die Umrandung 1301 der oberen Transportplatte 1000 nach unten aus der unteren Transportplatte 1000' raus noch ragt die Umrandung 1301' der unteren Transportplatte 1000' nach oben aus der oberen Transportplatte 1000 raus. Die Transportplatten 1000 und 1000' können daher flächig aufeinander liegen und sind besonders stabil gestapelt. Dabei ist weiterhin der Formschluss zwischen den Umrandungen 1301 und 1301' mit den Durchgangsöffnungen 1002 und 1002' vorteilhaft, um die Gefahr eines Verrutschens der Transportplatten 1000 und 1000' relativ zueinander zu verringern.

[0041] Mit der Vorrichtung 100 ist es aufgrund der Zahnelemente 102 ebenfalls möglich, Rollenmaterial ohne die Transportplatte 1000 zu transportieren. Dabei entsteht lediglich die kraftschlüssige Verbindung zwischen den Zahnelementen 102 und dem Rollenmaterial, wenn das Spreizmittel in den ersten Zustand überführt wird. Hierbei besteht jedoch eine höhere Gefahr, dass die äußeren Lagen des Rollenmaterials nach unten rutschen und das Rollenmaterial für eine maschinelle Weiterverarbeitung unbrauchbar wird.


Ansprüche

1. Vorrichtung (100) zum Anheben und/oder Transportieren von Rollenmaterial, umfassend ein Spreizmittel (105; 401), wobei das Spreizmittel (105; 401) von einem ersten Zustand in einen zweiten Zustand und umgekehrt überführbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Spreizmittel (105; 401) in einem Endbereich einen nach außen ragenden Greifbereich (101) aufweist, wobei im ersten Zustand der Greifbereich (101) weiter nach außen hervorsteht als im zweiten Zustand.
 
2. Vorrichtung (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Spreizmittel (105; 401) ein äußeres Spreizelement (105) und ein inneres Spreizelement (401) aufweist, wobei das äußere Spreizelement (105) weiter nach außen hervorsteht als das innere Spreizelement (401), wobei das äußere Spreizelement (105) und das innere Spreizelement (401) konzentrisch angeordnet sind, und wobei das äußere Spreizelement (105) den Greifbereich (101) aufweist.
 
3. Vorrichtung (100) nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das innere Spreizelement (401) dazu ausgebildet ist, das äußere Spreizelement (105) bei der Überführung des Spreizmittels vom zweiten Zustand in den ersten Zustand nach außen zu drücken.
 
4. Vorrichtung (100) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifbereich (101) umlaufend ausgebildet ist.
 
5. Vorrichtung (100) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifbereich (101) kreisförmig ist.
 
6. Vorrichtung (100) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Spreizmittel (105; 401) Zahnelemente (102) aufweist, die im ersten Zustand weiter nach außen hervorstehen als im zweiten Zustand, wobei die Zahnelemente (102) im ersten Zustand zur Ausbildung einer kraftschlüssigen Verbindung mit dem Rollenmaterial ausgebildet sind.
 
7. Vorrichtung (100) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Spreizmittel (105; 401) einen Hintergreifungsabschnitt (700) aufweist, der zwischen der Verzahnung (102) und dem Greifbereich (101) angeordnet ist, wobei die Verzahnung (102) und der Greifbereich (101) im ersten Zustand weiter nach außen hervorstehen als der Hintergreifungsabschnitt (700).
 
8. Transportplatte (1000) zur Lagerung von Rollenmaterial, umfassend einen Grundkörper, wobei der Grundkörper eine Standfläche und eine Lagerfläche aufweist, wobei die Transportplatte (1000) dazu ausgebildet ist, auf der Standfläche zu stehen, während auf der Lagerfläche das Rollenmaterial aufliegt, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportplatte (1000) ein Greifmittel (1300; 1301; 1302) aufweist, das aus der Lagerfläche hervorsteht, wobei das Greifmittel (1300; 1301; 1302) eine Öffnung (1300), eine äußere Umrandung (1301) der Öffnung (1300) und eine von der äußeren Umrandung (1301) nach innen ragende Greifkante (1302) aufweist.
 
9. Transportplatte (1000) nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Standfläche die gleiche Geometrie aufweist wie die Lagerfläche.
 
10. Transportplatte (1000) nach einem der beiden vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Umrandung (1301) die Öffnung (1300) definiert.
 
11. Transportplatte (1000) nach einem der drei vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Umrandung (1301) und/oder die Greifkante (1302) kreisförmig sind/ist.
 
12. Transportplatte (1000) nach einem der vier vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper eine von der Lagerfläche bis zur Standfläche reichende durchgängige Durchgangsöffnung (1002) aufweist, deren Umfang dem Umfang des Greifmittels (1300; 1301; 1302) entspricht.
 
13. System, umfassend eine Transportplatte (1000) nach einem der fünf vorherigen Ansprüche und eine Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifbereich (101) im ersten Zustand des Spreizmittels (105; 401) für eine formschlüssige Verbindung mit der Greifkante (1302) ausgebildet ist und dass die formschlüssige Verbindung durch eine Überführung des Spreizmittels (105; 401) in den zweiten Zustand lösbar ist.
 
14. System nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifkante (1302) im ersten Zustand im Hintergreifungsabschnitt (700) angeordnet ist und an dem Greifbereich (101) anliegt.
 
15. Verfahren zum Transport von Rollenmaterial mit einem System nach einem der beiden vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rollenmaterial auf der Lagerfläche angeordnet ist, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:

- Hindurchführung des Spreizmittels (105; 401) durch eine Öffnung des Rollenmaterials im zweiten Zustand des Spreizmittels (105; 401); und danach

- Überführung des Spreizmittels (105; 401) in den ersten Zustand, sodass die Greifkante (1302) in Eingriff mit dem Greifbereich (101) gelangt; und danach

- Transport des Rollenmaterials unter Verwendung des Spreizmittels (105; 401) und der Transportplatte (1000).


 




Zeichnung
















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente