[0001] Die Erfindung betrifft eine Verbunddecke gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Es ist bekannt, dass Gebäudedecken in Holz-Beton-Verbundbauweise hergestellt werden
können. Hierbei wird in der Regel auf eine Holzdecke eine zusätzliche Betondecke aufgebracht.
Derartige Verbunddecken sind etwa bei Gebäudesanierungen bzw. Ausbauten, wie etwa
Dachbodenausbauten, üblich, und werden im Rahmen der Leichtbauweise auch bei Neubauten
eingesetzt. Die Betonschicht übernimmt bei derartigen Verbunddecken die Druckspannungen,
während die Holzschicht die Zugspannungen aufnimmt.
[0003] Um Schubkräfte zwischen der Betonschicht und der Zugschicht zu übertragen weist die
Zugschicht in der Regel eine Vielzahl an Vertiefungen auf, in welche die Betonschicht
eingreift. Derartige Vertiefungen werden oft auch als Kerven bezeichnet. Derartige
Vertiefungen zur Aufnahme der Schubkräfte sind in der Regel als flache, rechteckige
Vertiefungen ausgebildet.
[0004] Nachteilig daran ist, dass bei herkömmlichen Vertiefungen bei Schubbelastung die
Fläche der Flanken, die zur Schubkraftaufnahme dienen, gering ist und vielen Anforderungen
nicht genügt. Insbesondere bei Balkendecken, welche mehrere Balken umfassen, ist dies
ein großes Problem. Um die Fläche der Flanken zu erhöhen können mehr Vertiefungen
angeordnet werden, wodurch die Stabilität der Balken stark beeinträchtigt wird. Bei
einer zu großen Tiefe der Vertiefung wird dagegen die Krafteinleitung ungünstig und
kann zu einem Versagen der Verbindung führen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher eine Verbunddecke der eingangs genannter Art anzugeben,
mit welcher die genannten Nachteile vermieden werden können, mit welcher in einfacher
Art und Weise eine belastbare Geschossdecke gebildet werden kann.
[0006] Erfindungsgemäß wird dies durch die Merkmale des Patentanspruches 1 erreicht. Dadurch
kann eine Verbunddecke geschaffen werden, welche gegenüber herkömmlichen Verbunddecken
höher belastbar ist und gleichzeitig eine geringere Masse aufweist. Durch die wenigstens
zwei unterschiedlichen Tiefen der ersten Vertiefung kann die Schubkraft auf eine mehrere
Flanken als Kontaktflächen, genauer gesagt auf eine Flanke pro unterschiedliche Tiefe,
aufgeteilt werden. Hierdurch muss keine große Anzahl an Vertiefungen in der Zugschicht
angeordnet werden und die Krafteinleitung verteilt sich auf einen größeren Raum im
Vergleich zu einer einzelnen großen Flanke.
[0007] Die Unteransprüche betreffen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
[0008] Ausdrücklich wird hiermit auf den Wortlaut der Patentansprüche Bezug genommen, wodurch
die Patentansprüche an dieser Stelle durch Bezugnahme in die Beschreibung eingefügt
sind und als wörtlich wiedergegeben gelten.
[0009] Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die beigeschlossenen Zeichnungen, in welchen
lediglich bevorzugte Ausführungsformen beispielhaft dargestellt sind, näher beschrieben.
Dabei zeigt:
Fig. 1 einen Ausschnitt einer bevorzugten Ausführungsform der Zugschicht mit einer
ersten Vertiefung in Aufsicht;
Fig. 2 einen Ausschnitt der bevorzugten Ausführungsform der Verbunddecke mit einer
ersten Vertiefung als Schnitt in Seitenansicht;
Fig. 3 einen Ausschnitt der bevorzugten Ausführungsform der Verbunddecke mit einer
ersten Vertiefung in einer weiteren Seitenansicht;
Fig. 4 einen Ausschnitt der bevorzugten Ausführungsform der Verbunddecke in Frontansicht;
Fig. 5 einen Ausschnitt der bevorzugten Ausführungsform der Verbunddecke umfassend
mehrere Holzbalken in Aufsicht;
Fig. 6 einen Ausschnitt der bevorzugten Ausführungsform der Verbunddecke in Seitenansicht;
[0010] Die Fig. 1 bis 6 zeigen zumindest Teile einer bevorzugten Ausführungsform einer Verbunddecke
1, umfassend eine Zugschicht 2 und eine, mit der Zugschicht 2 verbundene Betonschicht
3, wobei die Zugschicht 2 an einer, der Betonschicht 3 zugewandten, Zugschichtinnenseite
4 eine vorgebbare Mehrzahl vorgebbar geformter Vertiefungen 5,6 aufweist, in welche
Vertiefungen 5,6 die Betonschicht 3 zur Bildung eines schubfesten Verbundes zwischen
Betonschicht 3 und Zugschicht 2 eingreift, wobei wenigstens eine erste Vertiefung
6 als abgestufte Ausnehmung ausgebildet ist, welche wenigstens zwei voneinander unterschiedliche
Tiefen aufweist.
[0011] Dadurch kann eine Verbunddecke 1 geschaffen werden, welche gegenüber herkömmlichen
Verbunddecken 1 höher belastbar ist und gleichzeitig eine geringere Masse aufweist.
Durch die wenigstens zwei unterschiedlichen Tiefen der ersten Vertiefung 6 kann die
Schubkraft auf eine mehrere Flanken als Kontaktflächen, genauer gesagt auf eine Flanke
pro unterschiedliche Tiefe, aufgeteilt werden. Hierdurch muss keine große Anzahl an
Vertiefungen in der Zugschicht angeordnet werden und die Krafteinleitung verteilt
sich auf einen größeren Raum im Vergleich zu einer einzelnen großen Flanke.
[0012] Die gegenständliche Verbunddecke 1 weist eine Zugschicht 2 und eine Druckschicht,
die als Betonschicht 3 ausgebildet ist, auf. Eine derartige Verbunddecke 1 weist bevorzugt
eine definierte Einsatzlage auf, welche je nach Belastungsrichtung gewählt wird. Bei
der Montage der Verbunddecke 1 ist die Betonschicht 3 oben auf der Zugschichtinnenseite
4 anzuordnen. Die Zugschichtinnenseite 4 ist demnach jene, der Betonschicht 3 zugewandte
Seite der Zugschicht 2.
[0013] Die Zugschicht 2 kann unterschiedliche Materialien bzw. Werkstoffe umfassen. Besonders
bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Zugschicht 2 Holz umfasst. Dadurch kann ein
geringes Gewicht verbunden mit einer hohen Belastbarkeit erzielt werden.
[0014] Alternativ kann, etwa für bestimmte Spezialanwendungen, die Zugschicht umfassend
faserverstärktem Kunststoff und/oder Metall ausgebildet sein. Es kann auch vorgesehen
sein, dass die Zugschicht 2 als Verbund von Holz und Metall bzw. Holz und faserverstärktem
Kunststoff ausgebildet ist. Dies erhöht die Belastbarkeit der Verbunddecke 1, verursacht
jedoch zusätzlichen Aufwand bei der Verarbeitung auf der Baustelle.
[0015] Die Zugschichtinnenseite 4 weist eine vorgebbare Mehrzahl vorgebbar geformter Vertiefungen
5,6 auf, in welche Vertiefungen 5,6 die Betonschicht 3 zur Bildung eines schubfesten
Verbundes zwischen Betonschicht 3 und Zugschicht 2 eingreift.
[0016] Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Betonschicht 3 zur Bildung des schubfesten
Verbundes zwischen Betonschicht 3 und Zugschicht 2 lediglich in die Vertiefungen 5,
6 der Zugschicht 2 eingreift, und dass folglich keine zusätzlichen Verbindungsmittel
in diesem Bereich vorgesehen sind, also keine zusätzlichen Metallanker, welche vor
der Herstellung der Betonschicht 3 in der Zugschicht 2 angeordnet werden, um den schubfesten
Verbund zu erzielen.
[0017] Die Betonschicht 3 ist bevorzugt lediglich an einer Fläche an der Zugschicht 2 angeordnet.
[0018] Die wenigstens eine erste Vertiefung 6 ist als abgestufte Ausnehmung ausgebildet,
welche Ausnehmung wenigstens zwei voneinander unterschiedliche Tiefen aufweist.
[0019] Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass ein Gesamttiefe der erste Vertiefung 6 maximal
50%, insbesondere maximal 40%, besonders bevorzugt maximal 30% einer Seitenlänge jener
Flanke aufweist, welche bei einer Durchbiegung der Verbunddecke mit Druck beaufschlagt
wird. Diese Flanke kann insbesondere die schmalste Flanke sein. Durch diese geringe
Tiefe im Vergleich zu der Seitenlänge können hohe Schubkräfte aufgenommen werden,
ohne dass es zu einem Bruch in der Betonschicht kommt.
[0020] Die Seitenlänge jener Flanke, welche bei einer Durchbiegung der Verbunddecke mit
Druck beaufschlagt wird, kann insbesondere zwischen 100 mm und 300 mm, bevorzugt im
Wesentlichen 200 mm, betragen.
[0021] Es kann vorgesehen sein, dass die Verbunddecke 1 lediglich eine Zugschicht 2 und
eine Betonschicht 3 aufweist, wodurch die Verbunddecke 1 besonders einfach hergestellt
werden kann.
[0022] Es kann besonders bevorzugt vorgesehen sein, dass die wenigstens eine erste Vertiefung
6 treppenförmig ausgebildet ist und eine erste Ebene 7 auf einer ersten Tiefe im Wesentlichen
direkt benachbart zu einer zweiten Ebene 8 auf einer zweiten Tiefe angeordnet ist,
was beispielhaft in Fig. 2 dargestellt ist. Im Wesentlichen direkt benachbart bedeutet
hierbei beispielsweise, dass die zweite Ebene 8 von der ersten Ebene 7 lediglich durch
eine Flanke getrennt sein kann, wodurch eine einfache Ausbildung der ersten Vertiefung
6 ermöglicht wird.
[0023] Die erste Ebene 7 und die zweite Ebene 8 können insbesondere im Wesentlichen die
gleiche Grundfläche aufweisen.
[0024] Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Tiefe der ersten Ebene 7 maximal 50 mm,
insbesondere maximal 40 mm, besonders bevorzugt maximal 35 mm, beträgt.
[0025] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Tiefe der ersten Ebene 7 mindestens 10
mm, insbesondere mindestens 20 mm, besonders bevorzugt mindestens 25 mm, beträgt.
[0026] Weiters kann vorgesehen sein, dass eine Tiefe der zweiten Ebene 8 mindestens 150%
der Tiefe der ersten Ebene 7 beträgt.
[0027] Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass eine Tiefe der zweiten Ebene 8 maximal 300%
der Tiefe der ersten Ebene 7 beträgt. Dadurch kommt es zu einer gutem Lastausgleich
zwischen den einzelnen Flanken.
[0028] Es kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die wenigstens eine erste Vertiefung 6 wenigstens
zwei im Wesentlichen ineinander übergehende Nuten aufweist, wobei eine erste Nut der
ersten Ebene 7 randoffen und eine zweite Nut der zweiten Ebene 8 als Sackloch ausgebildet
ist. Der Verlauf eines Sackloches bzw. einer Nut geht hierbei bevorzugt in die nächste
Nut über, was in den Fig. 2 und 3 beispielhaft dargestellt ist. In Fig. 3 ist die
erste Vertiefung 6 strichliert dargestellt.
[0029] Die Vertiefungen 5,6 erstrecken sich dabei nicht durch die gesamte Zugschicht 2,
wie insbesondere in den Fig. 2 und 3 dargestellt ist, und sind folglich nicht als
Durchgangsöffnung ausgebildet.
[0030] Es kann weiters bevorzugt vorgesehen sein, dass die wenigstens eine erste Vertiefung
6 wenigstens eine im Wesentlichen senkrechte Flanke aufweist. Durch die wenigstens
eine senkrechte Flanke kann die Schubkraftaufnahme gut erfolgen.
[0031] Die wenigstens eine im Wesentlichen senkrechte Flanke kann weiters im Wesentlichen
eben sein.
[0032] Alternativ kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine erste Vertiefung 6 an wenigstens
einer Seite hinterschnitten ist.
[0033] Weiters kann alternativ vorgesehen sein, dass die erste Vertiefung 6 wenigstens eine
schräge Flanke aufweist.
[0034] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass jene Flanke durch die unterschiedlichen Tiefen
aufgeteilt wird, welche bei einer Durchbiegung der Verbunddecke mit Druck beaufschlagt
wird. Diese Flanke wird daher zumindest in eine erste Flanke aufgeteilt, welche von
der Zugschichtinnenseite 4 zu der ersten Ebene 7 reicht, sowie in eine zweite Flanke,
welche von der ersten Ebene 7 zu der zweiten Ebene 8 reicht. Es kann bevorzugt vorgesehen
sein, dass eine Fläche der ersten Flanke zwischen 50% und 200% der Fläche der zweiten
Flanke entspricht.
[0035] Es kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die wenigstens eine erste Vertiefung 6 im
Wesentlichen rechteckig, insbesondere im Wesentlichen quadratisch, ausgebildet ist,
was beispielhaft in Fig. 1 dargestellt ist. Hierdurch kann die wenigstens eine erste
Vertiefung 6 besonders einfach ausgebildet werden. Im Wesentlichen rechteckig bedeutet
hierbei, dass die wenigstens eine erste Vertiefung 6 abgerundete Ecken aufweisen kann,
aber in ihrer Gesamtheit rechteckig ist und senkrechte Flanken aufweist.
[0036] Es kann vorgesehen sein, dass die erste Vertiefung 6 mehr als zwei unterschiedliche
Tiefen, und damit auch Ebenen 7,8, aufweist. Bevorzugt ist die Anzahl der unterschiedlichen
Tiefen begrenzt und beträgt insbesondere maximal fünf, bevorzugt maximal drei, besonders
bevorzugt genau zwei, unterschiedliche Tiefen.
[0037] Die Zugschicht 2 kann weiters zweite Vertiefungen 16 aufweisen, welche lediglich
eine einzige Tiefe aufweisen.
[0038] Es können besonders bevorzugt zwischen den ersten Vertiefungen 6 und den zweiten
Vertiefungen 16 Mindestabstände vorgesehen sein. Diese Mindestabstände können bevorzugt
zwischen dem 8- und 12,5-fachen der Tiefe der ersten Vertiefung 6 oder der zweiten
Vertiefung 16 betragen. Die Tiefe der Vertiefung 6, 16 ist hierbei gemessen an der
Flanke, an welcher die Kraft übertragen wird. Da durch eine Abstufung der Vertiefung
16 meist nur die Flanke der niedrigeren ersten Ebene 7 maßgebend für den Abstand zu
der nächsten Vertiefung 6 ist, kann im Vergleich zu einer einzelnen großen Vertiefung
6 der Abstand zwischen den Vertiefungen 6, 16 verringert werden und es wird somit
ein besserer Verbund erreicht.
[0039] Alternativ kann die Zugschicht 2 lediglich erste Vertiefungen 6 aufweisen, daher
keine zweite Vertiefungen 16.
[0040] Es kann weiters bevorzugt vorgesehen sein, dass die Zugschicht 2 wenigstens einen
Holzbalken 9 aufweist, wobei die wenigstens eine erste Vertiefung 6 in dem wenigstens
einen Holzbalken 9 angeordnet ist, was beispielhaft in der Fig. 5 dargestellt ist.
[0041] Es hat sich herausgestellt, dass die Schubkraftaufnahme bei der Ausgestaltung der
Verbunddecke 1 umfassend Holzbalken 9, wobei die Holzbalken 9 im Wesentlichen der
Zugschicht 2 entsprechen, und die wenigstens eine erste Vertiefung 6 in den Holzbalken
9 angeordnet ist, besonders gut ist. Im Wesentlichen der Zugschicht 2 entsprechen
bedeutet hierbei, dass zwischen den Holzbalken 9 Verbindungsstücke, insbesondere als
Verbindungsplatten 12 ausgestaltet, welche bevorzugt Holz umfassen, angeordnet sein
können, welche Verbindungsplatten 12 zu der Zugschicht 2 gehören. Solch eine Konstruktion
ist beispielhaft in der Fig. 4 dargestellt. Hierbei sind mehrere parallel zueinander
angeordnete Holzbalken 9 mittels Verbindungsplatten 12 miteinander verbunden.
[0042] Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Verbindungsplatten 12 wenigstens eine Schicht
aus Holz umfassen, welche der Zugschichtinnenseite 4 abgewandt ist. Hierdurch kann
von einer Sichtseite aus im Wesentlichen die gesamte Verbunddecke 1 eine Holzoptik
aufweisen bzw. kann somit die untere Schicht der Verbunddecke 1, welche nach der Montage
der Verbunddecke 1 sichtbar ist, aus Holz bestehen.
[0043] Es kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die Holzbalken 9 Aufnahmen 15 für die Verbindungsplatten
12 umfassen, was beispielhaft in Fig. 4 dargestellt ist. Die Verbindungsplatten 12
können hierbei einfach auf die Aufnahmen 15 der Holzbalken 9 gelegt werden und es
kann anschließend bei der Montage Beton zur Ausbildung der Betonschicht 3 auf die
Holzbalken 9 und die Verbindungsplatten 12 gegossen werden.
[0044] Es kann alternativ vorgesehen sein, dass die Verbindungsplatten 12 mittels Verbindungsmitteln
mit den Holzbalken 9 verbunden sind.
[0045] Es kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die Verbindungsplatten 12 mehrere Schichten
umfassen. Beispielsweise kann eine Verbindungsplatte 12 erste Schicht 13, welche der
Sichtseite entspricht, ein hochwertiges Holz umfassen und eine darüber angeordnete
zweite Schicht 14 aus einem kostengünstigen Holz, beispielsweise einer Pressspanplatte,
ausgebildet sein.
[0046] Damit bei dem Gießen des Betons kein Beton zwischen der Verbindungsplatte 12 und
dem Holzbalken 9 durchrinnt kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die zweite Schicht
14 an, den Holzbanken zugewandten Seiten jeweils wenigstens eine Dichtung aufweist.
[0047] Es kann auch vorgesehen sein, dass die Verbindungsplatten 12 aus einem Verbund von
Holz mit Metall und/oder Holz mit Kunststoff gebildet sind.
[0048] Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Verbunddecke 1 als Verbundfertigteil ausgebildet
ist. Hierbei kann die Verbunddecke 1 einfach in einem Werk bzw. einer Fabrik vorfabriziert
werden, wodurch Zeit auf einer Baustelle gespart werden kann. Dabei kann qualitativ
hochwertigerer Beton verarbeitet werden, als dies bei Lieferbeton oder bei Ortbeton
der Fall wäre. Zudem können in dem Werk die Aushärtebedingungen des Betons besser
kontrolliert werden. Die Verbunddecke 1 kann als Verbundfertigteil einfach zur Baustelle
transportiert und montiert werden. Da kein Aushärten des Betons abgewartet werden
muss, sind die verlegten und fixierten Verbundfertigteile sofort voll belastbar. Es
entfällt daher das Warten auf die Begehbarkeit der Betonschicht oder eventuell der
Notwendigkeit einer zusätzlichen Stützung der Holzdecke während des Aushärtens, wodurch
der Baufortschritt beschleunigt und die Kosten sowie der logistische Aufwand auf der
Baustelle reduziert werden können. Da keine Verbindungsmittel gesetzt werden müssen,
kann auch diese Prozedur entfallen, welche für allfällige Bewohner, etwa im Rahmen
eines nachträglichen Dachbodenausbaus, eine erhebliche Belastung darstellt.
[0049] Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Verbunddecke 1 wenigstens zwei
erste Vertiefungen 6 aufweist, wobei jeweils eine der wenigstens zwei ersten Vertiefungen
6 an jeweils einem Randbereich der Verbunddecke 1 angeordnet ist. Der Randbereich
der Verbunddecke 1 ist hierbei jener Bereich, welcher einem Stützbalken oder einer
Stützmauer, auf welcher die Verbunddecke 1 in einem Montagezustand aufliegt, zugewandt
ist bzw. in unmittelbarer Nähe zu dem Stützbalken oder der Stützmauer ist. Hierdurch
können Schubkräfte besonders gut aufgenommen werden. Eine Verbunddecke 1 mit wenigstens
zwei ersten Vertiefungen 6 an den Randbereichen der Verbunddecke 1 ist beispielhaft
in Fig. 6 dargestellt.
[0050] Es kann bevorzugt vorgesehen sein, dass an jedem Randbereich der Verbunddecke 1 wenigstens
eine erste Vertiefung 6 angeordnet ist, wodurch eine gleichmäßige und gute Übertragung
der Schubkräfte ermöglicht wird. Dies ist insbesondere bei Verbunddecken 1 vorteilhaft,
welche auf allen Seiten auf einem Untergrund, beispielsweise einem Stützbalken oder
einer Stützmauer, aufliegen.
[0051] Es kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die Betonschicht 3 bewehrungsfrei ausgebildet
ist, wodurch Gewicht gespart werden kann.
[0052] Weiters kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die wenigstens eine erste Vertiefung
6 derart in dem Randbereich angeordnet ist, dass - von einem Rand 10 der Verbunddecke
1 zu einem Zentrum 11 der Verbunddecke 1 aus gesehen- die wenigstens eine erste Vertiefung
6 zuerst die erste Ebene 7 auf der ersten Tiefe und dann die zweite Ebene 8 auf der
zweiten Tiefe aufweist, wobei - von der Zugschichtinnenseite 4 aus gesehen - die zweite
Tiefe tiefer als die erste Tiefe ist, was beispielhaft in Fig. 6 dargestellt ist.
Durch diese Art der Anordnung er wenigstens einen ersten Vertiefung 6 können Schubkräfte
besonders gut aufgenommen werden, da diese besonders an den Randbereichen der Verbunddecke
1 wirken.
[0053] Es kann auch vorgesehen sein, dass pro Randbereich zwei oder mehr als zwei erste
Vertiefungen 6 angeordnet sind, was in den Figuren nicht abgebildet ist.
[0054] Bevorzugt können Anker vorgesehen sein, welche die Betonschicht 3 mit der Zugschicht
2, insbesondere den Holzbalken 9, verbinden.
[0055] Es ist weiters eine Geschossdecke 12, insbesondere Gebäudedecke und/oder Raumdecke,
umfassend wenigstens eine Verbunddecke 1 vorgesehen.
[0056] Nachfolgend werden Grundsätze für das Verständnis und die Auslegung gegenständlicher
Offenbarung angeführt.
[0057] Merkmale werden üblicherweise mit einem unbestimmten Artikel "ein, eine, eines, einer"
eingeführt. Sofern es sich aus dem Kontext nicht anders ergibt, ist daher "ein, eine,
eines, einer" nicht als Zahlwort zu verstehen.
[0058] Das Bindewort "oder" ist als inklusiv und nicht als exklusiv zu interpretieren. Sofern
es sich aus dem Kontext nicht anders ergibt, umfasst "A oder B" auch "A und B", wobei
"A" und "B" beliebige Merkmale darstellen.
[0059] Mittels eines ordnenden Zahlwortes, beispielweise "erster", "zweiter" oder "dritter",
werden insbesondere ein Merkmal X bzw. ein Gegenstand Y in mehreren Ausführungsformen
unterschieden, sofern dies nicht durch die Offenbarung der Erfindung anderweitig definiert
wird. Insbesondere bedeutet ein Merkmal X bzw. Gegenstand Y mit einem ordnenden Zahlwort
in einem Anspruch nicht, dass eine unter diesen Anspruch fallende Ausgestaltung der
Erfindung ein weiteres Merkmal X bzw. einen weiteren Gegenstand Y aufweisen muss.
1. Verbunddecke (1), umfassend eine Zugschicht (2) und eine, mit der Zugschicht (2) verbundene
Betonschicht (3), wobei die Zugschicht (2) an einer, der Betonschicht (3) zugewandten,
Zugschichtinnenseite (4) eine vorgebbare Mehrzahl vorgebbar geformter Vertiefungen
(5,6) aufweist, in welche Vertiefungen (5,6) die Betonschicht (3) zur Bildung eines
schubfesten Verbundes zwischen Betonschicht (3) und Zugschicht (2) eingreift, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine erste Vertiefung (6) als abgestufte Ausnehmung ausgebildet ist, welche
wenigstens zwei voneinander unterschiedliche Tiefen aufweist.
2. Verbunddecke (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine erste Vertiefung (6) treppenförmig ausgebildet ist und eine erste
Ebene (7) auf einer ersten Tiefe im Wesentlichen direkt benachbart zu einer zweiten
Ebene (8) auf einer zweiten Tiefe angeordnet ist.
3. Verbunddecke (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine erste Vertiefung (6) wenigstens eine im Wesentlichen senkrechte
Flanke aufweist.
4. Verbunddecke (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine erste Vertiefung (6) im Wesentlichen rechteckig ausgebildet ist.
5. Verbunddecke (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugschicht (2) wenigstens einen Holzbalken (9) aufweist, wobei die wenigstens
eine erste Vertiefung (6) in dem wenigstens einen Holzbalken (9) angeordnet ist.
6. Verbunddecke (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbunddecke (1) als Verbundfertigteil ausgebildet ist.
7. Verbunddecke (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbunddecke (1) wenigstens zwei erste Vertiefungen (6) aufweist, wobei jeweils
eine der wenigstens zwei ersten Vertiefungen (6) an jeweils einem Randbereich der
Verbunddecke (1) angeordnet ist.
8. Verbunddecke (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an jedem Randbereich der Verbunddecke (1) wenigstens eine erste Vertiefung (6) angeordnet
ist.
9. Verbunddecke (1) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine erste Vertiefung (6) derart in dem Randbereich angeordnet ist,
dass - von einem Rand (10) der Verbunddecke (1) zu einem Zentrum (11) der Verbunddecke
(1) aus gesehen- die wenigstens eine erste Vertiefung (6) zuerst die erste Ebene (7)
auf der ersten Tiefe und dann die zweite Ebene (8) auf der zweiten Tiefe aufweist,
wobei - von der Zugschichtinnenseite (4) aus gesehen - die zweite Tiefe tiefer als
die erste Tiefe ist.
10. Geschossdecke (11), insbesondere Gebäudedecke und/oder Raumdecke, umfassend wenigstens
eine Verbunddecke (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9.