[0001] Die Erfindung betrifft eine Beschattungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Bei einer Beschattungsvorrichtung der genannten Art kann es sich beispielsweise um
eine Markise, insbesondere eine Gelenkarm-Markise oder eine sogenannte Vertikal-Markise,
oder um eine Wintergarten-Beschattung handeln. Im Folgenden wird beispielhaft von
einer Markise ausgegangen, jedoch ist die Erfindung darauf nicht beschränkt.
[0003] Bei einer Markise kann ein Tuch zwischen einer aufgespannten Position, in der es
einen gewünschten Bereich abschattet, und einer eingezogenen, auf einer Tuchwelle
aufgewickelten Position verstellt werden. Die Tuchwelle verläuft im Wesentlichen horizontal
und kann über Halter an einer Tragkonstruktion beispielsweise in Form von Bügeln oder
eines Anschlussprofils oder Führungsschienen an einer Unterkonstruktion, beispielsweise
einer Gebäudewand oder einer Ständerkonstruktion angebracht sein.
[0004] In vielen Fällen ist die Tuchwelle der Markise in einem kastenartigen Gehäuse aufgenommen,
jedoch gibt es auch Markisenkonstruktionen, bei denen die Tuchwelle frei liegt. In
der
EP 0 792 978 A1 ist eine Markise gezeigt, bei der unterhalb der Tuchwelle eine schalenförmige Abdeckung
angeordnet ist, die die Tuchwelle und das darauf aufgewickelte Tuch umgibt. Die Abdeckung
dient dem Zweck, die Tuchwelle und das aufgewickelte Tuch vor ungewollten äußeren
Einflüssen zu schützen.
[0005] Die Abdeckung ist im Wesentlichen konzentrisch zur Tuchwelle angeordnet und in Richtung
der Tuchwelle konkav geformt. Wenn das Tuch beispielsweise nach einem Regen in nassem
Zustand auf der Tuchwelle aufgewickelt wird, tropft das im Tuch enthaltene Wasser
auf den unter der Tuchwelle angeordneten Abschnitt der Abdeckung und sammelt sich
in dieser. Um Wasser, das sich im Gehäuse befindet, ableiten zu können, ist bei der
Markise gemäß der
EP 0 792 978 A1 vorgesehen, dass in einem unteren Bereich der Abdeckung und insbesondere im Bereich
des unteren Scheitelpunktes der Abdeckung ein rinnenförmiger Entwässerungskanal angeordnet
ist, der sich in Längsrichtung der Tuchwelle erstreckt.
[0006] Wasser, das sich in dem aufgewickelten Tuch befindet, läuft auf der Innenseite der
Abdeckung zu deren unteren Bereich und tritt dort in den rinnenförmigen Entwässerungskanal
ein, in dem das Wasser in Längsrichtung der Markise und somit in Längsrichtung der
Tuchwelle, d.h. parallel dazu abgeleitet wird und an geeigneter Position abgeführt
wird. Auf diese Weise ist es einerseits vermieden, dass sich das Wasser in dem Tuch
staut und zu einer Verunreinigung oder Beschädigung des Tuches führt, andererseits
tropft das Wasser auch nicht nach unten aus der Markise heraus, sondern es wird in
gewünschter Weise abgeleitet und entsorgt.
[0007] Auch aus der
EP 3 392 425 Bl ist es bekannt, die Abdeckung so auszubilden, dass die Tuchwelle zumindest mit dem
vollständig aufgewickelten Tuch auf der der Tuchwelle zugewandten Seite der Abdeckung
anliegt und durch die Abdeckung abgestützt wird. Auf diese Weise soll eine übermäßige
Durchbiegung der Tuchwelle in Folge der Last des aufgewickelten Tuches vermieden werden.
Zumindest in der letzten Phase der Einzugsbewegung des Tuches gleitet das Tuch über
die Oberfläche der schalenförmigen Abdeckung. Um die Reibung zwischen dem Tuch und
der Oberfläche der schalenförmigen Abdeckung zu minimieren, können gemäß der
EP 3 392 425 B1 reibungsmindernde Einlagen oder Auflagen an der Abstützung vorgesehen sein. Die Anbringung
von reibungsmindernden Einlagen oder Auflagen ist hinsichtlich der Montage ungünstig
und zeitaufwändig und somit teuer.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Beschattungsvorrichtung der genannten
Art zu schaffen, bei der ein Gleitbelag auf der der Tuchwelle zugewandten Seite der
Abdeckung in vereinfachter Weise angebracht werden kann.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Beschattungsvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass auf der der Tuchwelle zugewandten
Seite der Abdeckung zumindest abschnittsweise ein Gleitbelag angeordnet ist, der in
dem Entwässerungskanal endet oder diesen vollständig auskleidet. Erfindungsgemäß wird
von der Grundüberlegung ausgegangen, den Entwässerungskanal zur genauen Positionierung
und Anbringung des Gleitbelages mit heranzuziehen. Dies erleichtert die Montage des
Gleitbelags.
[0010] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Gleitbelag von
einer eigenstabilen, vorgefertigten Gleitschale insbesondere aus Kunststoff gebildet
ist, die an der schalenförmigen Abdeckung angebracht ist. "Eigenstabil" soll bedeuten,
dass die Gleitschale bei punktueller Abstützung unter Eigengewicht ihre grundsätzliche
Form und Struktur beibehält und nicht in sich zusammenfällt, wie es bei einer druckschlaffen
Folie oder einem Gewebe der Fall wäre. In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung
kann vorgesehen sein, dass die Gleitschale als Spritzgussteil oder als extrudierter
Profilstab ausgestaltet ist.
[0011] Wenn der Gleitbelag von einer eigenstabilen, vorgefertigten Gleitschale gebildet
ist, kann diese vorzugsweise in auswechselbarer Weise auf die Abdeckung aufgesetzt
und an dieser befestigt werden. Die Befestigung der Gleitschale an der Abdeckung kann
durch eine Verrastung und/oder eine Klemmung und/oder eine Verschraubung und/oder
eine Verklebung erfolgen. Um die Gleitschale zu verrasten, kann an oder in dem Entwässerungskanal
ein Rastelement oder eine Hinterschneidung ausgebildet sein.
[0012] In alternativer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Gleitbelag
von einer auf die schalenförmige Abdeckung aufgebrachten Materialschicht oder einer
Folie gebildet ist. Bei der aufgebrachten Materialschicht kann es sich beispielsweise
um eine aufgespritzte oder aufgestrichene Farb- oder Lackschicht handeln. Alternativ
kann vorgesehen sein, eine vorgefertigte Folie auf die Abdeckung aufzulegen und an
dieser zu befestigen und insbesondere zu verkleben.
[0013] Das Material des Gleitbelags oder der Gleitschale weist einen geringeren Reibungskoeffizienten
als das Material der Abdeckung auf.
[0014] Der Gleitbelag oder die Gleitschale besteht vorzugsweise aus einem Kunststoff, der
in Kombination mit dem Material des Tuches gute Gleiteigenschaften und nur geringe
Reibung aufweist. Ein entsprechender Kunststoff sollte spritzbar oder vorzugsweise
extrudierbar sein, um die Gleitschale als extrudierten Strang ausbilden zu können.
In den Kunststoff können Zusatzstoffe eingemischt werden, um die statische Aufladung
des Tuches beim Aufwickeln oder Abwickeln zu verringern.
[0015] Eine Markise weist üblicherweise eine Ausfallstange auf, die an der der Tuchwelle
abgewandten Kante des Tuches mit diesem verbunden ist. In bevorzugter Ausgestaltung
der Erfindung ist vorgesehen, dass der Gleitbelag oder die Gleitschale nur auf einem
der Ausfallstange zugewandten Abschnitt der Abdeckung angeordnet ist. Ein der Ausfallstange
abgewandter Abschnitt der Abdeckung ist dann gleitbelagfrei.
[0016] In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Entwässerungskanal
einstückiger Bestandteil der Abdeckung ist. Die Abdeckung besteht vorzugsweise aus
Kunststoff oder Metall, wobei der Entwässerungskanal in die Querschnittsform der Abdeckung
integriert und somit monolithischer Bestandteil der Abdeckung sein kann.
[0017] Der Entwässerungskanal kann auf seiner der Tuchwelle zugewandten Seite offen sein,
d.h. als sogenanntes Freispiegelgerinne ausgebildet sein. Auf diese Weise ist sichergestellt,
dass auch unerwünschte Fremdkörper beispielsweise Blätter, die zusammen mit dem Tuch
in die Markise gelangt sind, den Entwässerungskanal nicht verstopfen können, da das
Wasser die Fremdkörper umströmen kann.
[0018] Wenn die Abdeckung aus Metall besteht, kann der Entwässerungskanal durch einen Biegevorgang
an der Abdeckung ausgebildet werden.
[0019] Wenn die Abdeckung aus Kunststoff besteht, ist die Abdeckung mit integriertem Entwässerungskanal
vorzugsweise als Stranggussprofil ausgebildet.
[0020] In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die
Abdeckung und der Entwässerungskanal als separate Bauteile hergestellt werden. Der
Entwässerungskanal kann dann an der Abdeckung angebracht, beispielsweise verschweißt,
verklebt oder verrastet sein oder in Abstand zu der Abdeckung unterhalb von dieser
angeordnet sein.
[0021] Vorzugsweise ist der Entwässerungskanal auf der der Tuchwelle abgewandten Unterseite
der Abdeckung angeordnet, wobei der Entwässerungskanal entweder in direkter Anlage
mit der Abdeckung oder als integrierter Bestandteil von dieser oder mit Abstand zur
Abdeckung angeordnet sein kann. Das aus dem aufgerollten Tuch austretende Wasser strömt
dann auf der Innenseite der Abdeckung zu deren unterem Bereich, wobei in der Abdeckung
oberhalb des Entwässerungskanals zumindest eine Durchlassöffnung ausgebildet sein
kann, durch die das Wasser von oben in den Entwässerungskanal entströmt. Die Durchlassöffnung
kann von einer Bohrung gebildet sein, vorzugsweise ist jedoch vorgesehen, dass die
Durchlassöffnung einen in Längsrichtung des Entwässerungskanals verlaufender Schlitz
ist.
[0022] Es können mehrere Schlitze vorgesehen sein, die in Längsrichtung der Tuchwelle bzw.
des Entwässerungskanals auf Abstand hintereinander angeordnet sind. Alternativ ist
es jedoch auch möglich, einen relativ langen Schlitz vorzusehen, der sich vorzugsweise
über zumindest 60% der axialen Länge der Abdeckung, insbesondere über zumindest 80%
der axialen Länge der Abdeckung und gegebenenfalls auch über die gesamte axiale Länge
der Abdeckung erstrecken kann.
[0023] In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Abdeckung
aus einem einzigen, einstückigen Bauteil besteht. Alternativ kann die Abdeckung aus
zumindest zwei Schalenteilen zusammengesetzt sein, die miteinander in Eingriff stehen.
Jedes Schalenteil erstreckt sich in Längsrichtung der Abdeckung, so dass der Querschnitt
der Abdeckung von den Schalenteilen gebildet ist. Die Schalenteile können miteinander
verrastet oder auch miteinander verschweißt oder verklebt sein.
[0024] Die Schalenteile sind vorzugsweise jeweils als Teil-Schale ausgebildet und können
so angeordnet sein, dass ihr Eingriffsbereich, d.h. der Bereich des gegenseitigen
Eingriffs, im unteren Scheitelpunkt des Querschnitts der durch die Schalenteile gebildeten
Abdeckung angeordnet ist. Vorzugsweise ist dann der Entwässerungskanal im Eingriffsbereich
der Schalenteile ausgebildet. Der Gleitbelag kann an beiden Schalenteilen oder auch
nur an einem der Schalenteile angeordnet sein.
[0025] Die Tuchwelle und die Abdeckung können in einem kastenartigen Gehäuse aufgenommen
sein, das an einer Tragkonstruktion angebracht ist. Bei der Tragkonstruktion kann
es sich um eine Gebäudewand oder auch um einen Tragrahmen handeln.
[0026] Vorzugsweise ist die Abdeckung in diesem Fall in dem Gehäuse angeordnet und an dem
Gehäuse gelagert.
[0027] Der Entwässerungskanal kann sich über nur einen Anteil der axialen Länge und vorzugsweise
über die gesamte axiale Länge der Abdeckung erstrecken. Insbesondere ist vorgesehen,
dass der Entwässerungskanal sich über zumindest 80% der axialen Länge der Abdeckung
erstreckt.
[0028] In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass zumindest eines der axialen
Enden des Entwässerungskanals in einem axialen Endbereich des Gehäuses angeordnet
ist. In diesem axialen Endbereich des Gehäuses kann das in dem Entwässerungskanal
strömende Wasser aus dem Entwässerungskanal abgeführt werden. Zu diesem Zweck kann
vorgesehen sein, dass an zumindest einem der axialen Enden des Entwässerungskanals
eine Ableitvorrichtung angeordnet ist. Bei der Ableitvorrichtung kann es sich um einen
weiterführenden Ableitkanal in Form einer Rinne oder eines Schlauches handeln.
[0029] Der Entwässerungskanal kann jeden beliebigen Querschnitt aufweisen, vorzugsweise
ist vorgesehen, dass der Entwässerungskanal einen V-förmigen oder einen rechteckigen
oder einen trapezförmigen Querschnitt aufweist. Dabei sollte der Entwässerungskanal
mindestens eine Querschnittsfläche von 20mm
2 und insbesondere von zumindest 40mm
2 aufweisen.
[0030] Die Form und die Größe des Querschnitts des Entwässerungskanals sind von der Größe
des aufgewickelten Tuches und somit von der maximalen Menge des abzuleitenden Wassers
abhängig.
[0031] Vorzugsweise besteht der Entwässerungskanal aus einer einzigen sich in Längsrichtung
der Tuchwelle erstreckenden Rinne. Alternativ können jedoch auch zwei nebeneinander
angeordnete Rinnen vorgesehen sein, die vorzugsweise an in Längsrichtung des Entwässerungskanals
beabstandeten Stellen jeweils über einen Durchlass miteinander verbunden sind, um
einen Ausgleich des Flüssigkeitsspiegels zu ermöglichen.
[0032] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ersichtlich. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Beschattungsvorrichtung,
- Fig. 2
- eine erste alternative Ausgestaltung der Abdeckung,
- Fig. 3
- eine zweite alternative Ausgestaltung der Abdeckung,
- Fig. 4
- eine dritte alternative Ausgestaltung der Abdeckung,
- Fig. 5
- eine vierte alternative Ausgestaltung der Abdeckung,
- Fig. 6
- eine fünfte alternative Ausgestaltung der Abdeckung,
- Fig. 7
- eine sechste alternative Ausgestaltung der Abdeckung,
- Fig. 8
- eine siebte alternative Ausgestaltung der Abdeckung und
- Fig. 9
- eine achte alternative Ausgestaltung der Abdeckung.
[0033] Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße
Beschattungsvorrichtung 10 in Form einer Markise. Die Beschattungsvorrichtung 10 weist
ein kastenartiges Gehäuse 13 auf, das sich senkrecht zur Zeichenebene von Fig. 1 erstreckt.
In dem Gehäuse 13 ist eine sich in Längsrichtung des Gehäuses 13 erstreckende Tuchwelle
12 angeordnet, die um eine senkrecht zur Zeichenebene in Fig. 1 verlaufende Drehachse
D drehbar ist. Auf der Tuchwelle 12 ist ein Tuch 11 aufgewickelt, das an seinem vorderen
Ende mit einer Ausfallstange 14 in Eingriff steht, die ausgefahren, d.h. vom Gehäuse
13 wegbewegt oder zum Gehäuse 13 hingezogen werden kann, wie es durch den Doppelfeil
A angedeutet ist.
[0034] Wenn die Ausfallstange 14 vom Gehäuse 13 wegbewegt wird, d.h. nach rechts in Fig.
1, wird das Tuch 11 von der Tuchwelle 12 abgewickelt und aufgespannt.
[0035] Wenn die Ausfallstange 14 eingezogen und zum Gehäuse 13 hinbewegt wird, d.h. nach
links in Fig. 1, wird das Tuch 11 auf die Tuchwelle 12 aufgewickelt.
[0036] Die Beschattungsvorrichtung 10 kann mittels des Gehäuses 13 an einer nicht näher
dargestellten Tragvorrichtung 15 angebracht werden, bei der es sich beispielsweise
um eine Gebäudewand handeln kann.
[0037] In dem Gehäuse 13 ist eine schalenförmige Abdeckung 16 angeordnet, die mit Abstand
unterhalb der Tuchwelle 12 verläuft und sich ebenfalls senkrecht zur Zeichenebene
in Fig. 1 erstreckt. Die Abdeckung 16 ist als Halbschale ausgebildet, die im Wesentlichen
konzentrisch zur Drehachse D angeordnet ist und die Tuchwelle 12 auf deren Unterseite
mit Abstand umgreift.
[0038] Wenn das Tuch 11 weitestgehend oder vollständig auf die Tuchwelle 12 aufgewickelt
ist, ist die dadurch auf der Tuchwelle 12 befindlichen Tuchrolle so dick, dass sie
an der Innenwandung der Abdeckung 16 anliegt und von dieser abgestützt wird.
[0039] Im tiefsten Bereich, d.h. im unteren Scheitelpunkt der Abdeckung 16 ist ein rinnenförmiger
Entwässerungskanal 19 mit einem V-förmigen Querschnitt angeordnet. Der Entwässerungskanal
19 ist durch Formung der Abdeckung 16 gebildet und somit ein einstückiger, monolithischer
Bestandteil der Abdeckung 16.
[0040] Der Entwässerungskanal 19 ist auf der der Tuchwelle 12 abgewandten Unterseite der
Abdeckung 16 angeordnet und in Richtung der Abdeckung 16 offen, so dass Wasser von
oben, d.h. von der der Tuchwelle 12 zugewandten Seite der Abdeckung 16 in den Entwässerungskanal
19 einströmen kann.
[0041] Wenn das Tuch 11 in nassem Zustand aufgewickelt wird oder wenn in sonstiger Weise
von oben Wasser in das Gehäuse 13 eintritt, kann das Wasser an der der Tuchwelle 12
zugewandten Innenwandung der Abdeckung 16 entlang strömen und in den als Freispiegelgerinne
ausgebildete Entwässerungskanal 19 eintreten. In dem Entwässerungskanal 19 strömt
das Wasser in Längsrichtung, d.h. parallel zur Drehachse D der Tuchwelle 12 bis vorzugsweise
zu einem axialen Endbereich des Entwässerungskanals 19 und/oder der Tuchwelle 12 und/oder
des Gehäuses 13 und kann dort mittels einer Ableitvorrichtung 23, die nur durch einen
Pfeil angedeutet ist, aus der Beschattungsvorrichtung 10 abgeführt werden.
[0042] Auf der inneren, der Tuchwelle 12 zugewandten Seite der Abdeckung 16 ist ein Gleitbelag
24 insbesondere aus Kunststoff angeordnet. Der Gleitbelag 24 ist von einer vorgefertigten,
eigenstabilen Gleitschale 24a gebildet, die an der schalenförmigen Abdeckung 16 angebracht
und mit dieser verrastet ist. An seinem unteren, dem Entwässerungskanal 19 zugewandten
Ende greift der Gleitbelag 24 in den Entwässerungskanal 19 ein, ohne diesen jedoch
vollständig auszukleiden, und hintergreift einen an der Abdeckung 16 ausgebildeten
Vorsprung 17a. An seinem entgegengesetzten, dem Entwässerungskanal 19 abgewandten
Ende umgreift der Gleitbelag 24 einen oberen Vorsprung 17b der Abdeckung 16, so dass
der Gleitbelag 24 formschlüssig an der Abdeckung 16 gehalten ist.
[0043] In der Ausfallstange 14 ist ein nach unten ausfahrbarer Volant (nicht dargestellt)
angeordnet, der auf einer Volant-Welle 25 aufwickelbar und von dieser abwickelbar
ist. Unterhalb der Volant-Welle 25 ist eine Volant-Abdeckung 26 angeordnet, die in
ihrem unteren Scheitelbereich einen Volant-Entwässerungskanal 27 aufweist. Der konstruktive
Aufbau der Volant-Abdeckung 26 und des Volant-Entwässerungskanals 27 kann dem konstruktiven
Aufbau der Abdeckung 16 bzw. des Entwässerungskanals 19 entsprechen.
[0044] Wie Figur 1 zeigt, ist der Gleitbelag 24 nicht vollflächig auf die Abdeckung 16 aufgebracht,
sondern nur in dem gemäß Figur 1 rechten Abschnitt 16a der Abdeckung 16 angeordnet,
der der Ausfallstange 14 zugewandt ist. Ein der Ausfallstange 14 abgewandter, gemäß
Fig. 1 linker Abschnitt 16b der Abdeckung 16 ist gleitbelagfrei.
[0045] Wenn die Ausfallstange 14 ausgefahren und dadurch das Tuch 11 gespannt und aufgespannt
wird, wird die Tuchwelle 12 mit dem darauf aufgewickeltem Tuch 11 gegen den der Ausfallstange
14 zugewandten Abschnitts 16a der Abdeckung 16 gespannt, so dass zwischen der Außenseite
des aufgewickelten Tuches 11 und diesem Abschnitt 16a der Abdeckung 16 hohe Reibungskräfte
auftreten würden, die durch den auf der Abdeckung 16 angeordneten Gleitbelag 24 gemindert
werden.
[0046] Die folgenden Figuren zeigen Abwandlungen des konstruktiven Aufbaus der Abdeckung
16 und/oder des Gleitbelags 24 und/oder des wellenförmigen Entwässerungskanals 19:
Die Ausgestaltung gemäß Fig. 2 unterscheidet sich von der Ausgestaltung gemäß Fig.
1 dadurch, dass nunmehr auch in dem Abschnitt 16b der Abdeckung 16, der der Ausfallstange
14 abgewandt ist, ein Gleitbelag 24 des genannten Aufbaus angeordnet ist. Die Gleitbeläge
24 greifen mit ihren unteren, dem Entwässerungskanal 19 zugewandten Enden jeweils
in den Entwässerungskanal 19 ein, ohne diesen jedoch vollständig auszukleiden. Eine
Ausgestaltung, bei der nur ein einzelner Gleitbelag 24 vorgesehen ist, der den Entwässerungskanal
19 vollständig auskleidet, ist in Fig. 3 dargestellt.
[0047] Gemäß den Fig. 2 und 3 weist der Entwässerungskanal 19 einen rechteckigen, nach oben
in Richtung der Tuchwelle 12 offenen Querschnitt auf.
[0048] Gemäß den Fig. 1, 2 und 3 sind die Abdeckung 16 und der Entwässerungskanal 19 als
einstückiges, monolithisches Bauteil ausgebildet. Fig. 4 zeigt eine alternative Ausgestaltung,
wonach die Abdeckung 16 und der Entwässerungskanal 19 als separate Bauteile ausgebildet
und anschließend zusammengefügt sind. Der Entwässerungskanal 19 kann mit der Abdeckung
16 verschweißt oder verrastet oder verklebt sein.
[0049] Fig. 5 zeigt eine weitere Alternative, wobei der Querschnitt der Abdeckung 16 aus
zwei Schalenteilen 18a und 18b zusammengesetzt ist, die in einem Verbindungsbereich
20 miteinander verbunden sind bzw. in Eingriff stehen. Der Verbindungsbereich 20 ist
an oder in dem unteren Scheitelpunkt der Abdeckung 16 angeordnet und im Verbindungsbereich
20 ist der Entwässerungskanal 19 durch eine nach untern hervorstehende Sicke zumindest
eines der Schalenteile 18a ausgebildet. Der Entwässerungskanal 19 weist einen V-förmigen
Querschnitt auf und das eine Schalenteil 18b trägt auf seiner der Tuchwelle 12 zugewandten
Seite den Gleitbelag 24 genannten Aufbaus.
[0050] Gemäß Fig. 6 ist der Querschnitt des Entwässerungskanals 19 vergrößert, jedoch besitzt
er weiterhin einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt und steht über eine obere
Durchlassöffnung 21 mit der der Tuchwelle 12 zugewandten Innenseite der Abdeckung
16 in Verbindung.
[0051] Die Ausgestaltung des Entwässerungskanals 19 gemäß Fig. 7 unterscheidet sich dadurch,
dass der Entwässerungskanal 19 nunmehr ein trapezförmigen Querschnitt besitzt, wobei
die größere Trapez-Seite auf der unteren, der Tuchwelle 12 abgewandten Seite des Querschnitts
angeordnet ist.
[0052] Gemäß Fig. 8 besteht der Entwässerungskanal 19 aus zwei auf Abstand nebeneinander
angeordneten Rinnen 19a, die parallel zueinander und in Längsrichtung der Tuchwelle
12 verlaufen. Die beiden Rinnen 19a können an einer oder mehreren in Längsrichtung
der Tuchwelle 12 voneinander beabstandeten Bereichen über Durchlässe miteinander verbunden
sein.
[0053] Die Ausgestaltung gemäß Fig. 9 unterscheidet sich von der Ausgestaltung gemäß Fig.
8 dadurch, dass zwischen den beiden Rinnen 19a ein Stützbereich 28 angeordnet ist,
der mit der Außenoberfläche des auf der Tuchwelle 12 aufgewickelten Tuches 11 in Anlage
kommen kann und dieses entsprechend abstützt.
1. Beschattungsvorrichtung (10) mit einem Tuch (11) und einer Tuchwelle (12), auf die
das Tuch (11) aufwickelbar und von der es abwickelbar ist, wobei unterhalb der Tuchwelle
(12) eine schalenförmige Abdeckung (16) angeordnet ist, die die Tuchwelle (12) und
das darauf aufgewickelte Tuch (11) über einen Teilumfang abstützt, wobei in einem
unteren Bereich der Abdeckung (16) ein rinnenförmiger Entwässerungskanal (19) angeordnet
ist, der sich in Längsrichtung der Tuchwelle (12) erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass auf der der Tuchwelle (12) zugewandten Seite der Abdeckung (16) zumindest abschnittsweise
ein Gleitbelag (24) angeordnet ist, der in dem Entwässerungskanal (19) endet oder
diesen vollständig auskleidet.
2. Beschattungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitbelag (24) von einer eigenstabilen, vorgefertigten Gleitschale (24a) gebildet
ist, die an der schalenförmigen Abdeckung (16) angebracht ist.
3. Beschattungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitschale (24a) mit der Abdeckung (16) verrastet ist.
4. Beschattungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitbelag (24) von einer auf die schalenförmige Abdeckung (16) aufgebrachten
Materialschicht oder einer Folie gebildet ist.
5. Beschattungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschattungsvorrichtung (10) eine Ausfallstange (14) aufweist, die mit dem Tuch
(11) verbunden ist, und dass der Gleitbelag (24) nur auf einem der Ausfallstange (24)
zugewandten Abschnitt (16a) der Abdeckung (16) angeordnet ist.
6. Beschattungsvorrichtung nach einem Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Entwässerungskanal (19) einstückiger Bestandteil der Abdeckung (16) ist.
7. Beschattungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Entwässerungskanal (19) auf der der Tuchwelle (12) abgewandten Unterseite der
Abdeckung (16) angeordnet ist und dass in der Abdeckung (16) oberhalb des Entwässerungskanals
(19) eine Durchlassöffnung (21) ausgebildet ist.
8. Beschattungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchlassöffnung (21) einen in Längsrichtung der Tuchwelle (12) verlaufender
Schlitz (22) ist.
9. Beschattungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (16) aus zumindest zwei Schalenteilen (18a, 18b) zusammengesetzt ist,
die miteinander in Eingriff stehen.
10. Beschattungsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Entwässerungskanal (19) in einem Verbindungsbereich (20) der Schalenteile (18a,
18b) ausgebildet ist.
11. Beschaffungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Tuchwelle (12) in einem kastenartigen Gehäuse (13) aufgenommen ist, das an einer
Tragkonstruktion (15) angebracht ist, und dass die Abdeckung (16) in dem Gehäuse (13)
angeordnet ist.
12. Beschattungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Entwässerungskanal (19) sich über zumindest 80% der axialen Länge der Abdeckung
(16) erstreckt.
13. Beschattungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einem der axialen Enden des Entwässerungskanals (19) eine Ableitvorrichtung
(23) angeordnet ist.
14. Beschattungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Entwässerungskanal (19) einen V-förmigen oder rechteckigen oder trapezförmigen
Querschnitt (19a, 19b) aufweist.