[0001] Die Erfindung betrifft einen Wandhalter für eine Haltevorrichtung, mittels welcher
plattenförmige Wand- oder Deckenbekleidungselemente an einem bauseitigen Untergrund
anbringbar sind. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Haltevorrichtung mit einem
derartigen Wandhalter sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Wandhalters.
Technischer Hintergrund
[0002] Haltevorrichtungen zum Anbringen plattenförmiger Wand- oder Deckenbekleidungselemente
gelangen insbesondere in vorgehängten, hinterlüfteten Fassaden zum Einsatz, und zwar
zur Befestigung plattenförmiger Fassadenelemente an einer Außenwand. Außenwände, insbesondere,
wenn sie massiv ausgebildet sind, sind in der Regel außenseitig gedämmt. Die Haltevorrichtung
kann jedoch nicht an der Dämmung befestigt werden, sondern muss durch die Dämmschicht
hindurch bis an die tragende Wandkonstruktion geführt werden. Die Länge bzw. Ausladung
der Haltevorrichtung entspricht demnach zumindest der Dicke der Dämmschicht. Hinzu
kommt in der Regel die Dicke einer Luftschicht zum Hinterlüften der Fassade. Die Ausladung
kann somit beträchtlich sein, wodurch sich nach dem Hebelgesetz die statischen Anforderungen
an die Haltevorrichtung erhöhen. Dies gilt insbesondere bei Verwendung besonders schwerer
Fassadenelemente, beispielsweise solche aus Naturstein oder Glas.
[0003] Haltevorrichtungen zum Anbringen plattenförmiger Wand- oder Deckenbekleidungselemente
an einem bauseitigen Untergrund müssen daher eine ausreichende mechanische Stabilität
besitzen, um den Lastanforderungen zu genügen. Dies trifft insbesondere auf den Wandhalter
einer Haltevorrichtung zu. Denn der Wandhalter wird in der Regel unmittelbar am Untergrund
befestigt und durch die Dämmschicht geführt, so dass der Wandhalter die größte Ausladung
aufweist.
[0004] Aus der
DE 93 01 278 U1 geht beispielhaft ein Wandhalter hervor, der als stabiler Metallwinkel ausgebildet
ist. Ein erster Schenkel des Metallwinkels dient der Anlage und Befestigung der Haltevorrichtung
am bauseitigen Untergrund. Über den weiteren Schenkel ist die Haltevorrichtung mit
einem Halteprofil verbindbar, das im Wesentlichen T-förmig ausgebildet ist und der
Aufnahme plattenförmiger Wand- oder Deckenbekleidungselemente dient.
[0005] Ausgehend von dem vorstehend genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, die Belastbarkeit eines Wandhalters weiter zu erhöhen, und zwar
möglichst ohne zusätzlichen Materialeinsatz. Auf diese Weise soll ein Wandhalter für
eine Haltevorrichtung geschaffen werden, der hohen statischen Anforderungen genügt
und zudem einfach und kostengünstig herstellbar ist.
[0006] Zur Lösung der Aufgabe wird der Wandhalter mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Ferner werden eine Haltevorrichtung mit einem erfindungsgemäßen Wandhalter sowie ein
Verfahren zur Herstellung eines Wandhalters angegeben.
Offenbarung der Erfindung
[0007] Vorgeschlagen wird ein Wandhalter für eine Haltevorrichtung, mittels welcher plattenförmige
Wand- oder Deckenbekleidungselemente an einem bauseitigen Untergrund anbringbar sind.
Der Wandhalter ist dabei winkelförmig ausgebildet und weist einen am Untergrund befestigbaren
ersten Schenkel sowie einen sich winklig, vorzugsweise rechtwinklig, zum ersten Schenkel
erstreckenden zweiten Schenkel auf. Erfindungsgemäß weist der zweite Schenkel an mindestens
einer Längsseite, vorzugsweise an zwei sich gegenüberliegenden Längsseiten, eine Abkantung
auf, deren Höhe variiert.
[0008] Die Abkantung erhöht die mechanische Stabilität des zweiten Schenkels, und zwar insbesondere
in einer Richtung parallel zur Abkantung, das heißt senkrecht zum zweiten Schenkel,
wenn - wie vorzugsweise der Fall - die Abkantung senkrecht hierzu verläuft. Der zweite
Schenkel wird somit durch die Abkantung ausgesteift. Die höhere Steifigkeit verhindert,
dass der Wandhalter unter Belastung nachgibt und sich verformt, insbesondere biegt
oder knickt.
[0009] Die mit Hilfe der Abkantung bewirkte statische Ertüchtigung des Wandhalters kann
zudem ohne zusätzlichen Materialeinsatz vorgenommen werden, da die Abkantung aus dem
Material des zweiten Schenkels herstellbar ist. Bevorzugt wird hierzu der zweite Schenkel
an einer Längsseite eingeschnitten und vom Einschnitt ausgehend schräg zum ursprünglichen
Verlauf der Längskante abgekantet. Auf diese Weise wird eine Abkantung geschaffen,
deren Höhe variiert. Die Form der Abkantung in der Ansicht kann insbesondere dreieckig
sein. Dadurch, dass die Abkantung aus dem Material des zweiten Schenkels hergestellt
wird, können auch bereits vorhandene herkömmliche Wandhalter in entsprechender Weise
ertüchtigt werden.
[0010] Da bereits eine Abkantung mit einer vergleichsweise geringen Höhe zu einer deutlichen
Stabilisierung des Wandhalters führt, wird nur wenig Material zur Ausbildung der Abkantung
benötigt. Dem zweiten Schenkel zur Ausbildung der Abkantung geht somit nur wenig Material
verloren. Insbesondere wird die Tragfähigkeit des zweiten Schenkels durch diese Maßnahme
nicht beeinträchtigt. Das Gegenteil ist der Fall, da der zweite Schenkel durch die
Abkantung ausgesteift wird, so dass die Belastbarkeit des zweiten Schenkels und damit
des Wandhalters steigt.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung nimmt die Höhe der Abkantung
von einem ersten Ende der Abkantung hin zu einem zweiten Ende der Abkantung kontinuierlich
ab. Die Abkantung kann somit entlang einer geraden Kantlinie und somit in einem Kantvorgang
ausgebildet werden. Die gerade Kantlinie verläuft dabei schräg zur ursprünglichen
Längskante des zweiten Schenkels. Um den zweiten Schenkel nur einmal einschneiden
zu müssen, wird ferner vorgeschlagen, dass die Höhe der Abkantung zum zweiten Ende
der Abkantung hin auf null ausläuft. Am zweiten Ende der Abkantung weist der zweite
Schenkel demnach seine ursprüngliche Breite auf, welcher der Höhe des zweiten Schenkels
in Gebrauchslage, das heißt bei montiertem Wandhalter, entspricht.
[0012] Des Weiteren bevorzugt nimmt die Höhe der Abkantung zum ersten Schenkel hin ab. Das
heißt mit anderen Worten, dass die Höhe der Abkantung mit zunehmender Ausladung des
zweiten Schenkels ebenfalls zunimmt. Die größte aussteifende Wirkung hat die Abkantung
demnach in einem Bereich, in dem auch die Belastung des zweiten Schenkels am größten
ist.
[0013] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Abkantung kürzer als
der zweite Schenkel ist. Das heißt, dass sich die Abkantung nicht über die gesamte
Länge des zweiten Schenkels erstreckt. Somit weist der zweite Schenkel auch einen
Bereich ohne Abkantung auf. In diesem Bereich bleibt somit die ursprüngliche Breite
(bzw. Höhe in Gebrauchslage) des zweiten Schenkels erhalten. Bevorzugt handelt es
sich bei diesem Bereich um einen Endabschnitt des zweiten Schenkels. Ferner bevorzugt
ist die Abkantung beabstandet zu einer Stirnkante des zweiten Schenkels. Der zweite
Schenkel weist somit an seinem stirnseitigen Ende seine ursprüngliche Breite (bzw.
Höhe in Gebrauchslage) auf, so dass im Lastangriffspunkt die gesamte Höhe des zweiten
Schenkels zur Verfügung steht. Zudem ist sichergestellt, dass die Befestigung weiterer
Komponenten der Haltevorrichtung, beispielsweise eines Halteprofils, am zweiten Schenkel
des Wandprofils nicht durch eine Abkantung behindert wird.
[0014] Bevorzugt weist der zweite Schenkel Längskanten auf, die im Bereich der mindestens
einen Abkantung schräg zueinander verlaufen, und zwar unabhängig davon, ob der zweite
Schenkel an einer oder an beiden Längsseiten eine Abkantung aufweist. Das heißt, dass
die Breite (bzw. Höhe in Gebrauchslage) des zweiten Schenkels im Bereich der mindestens
einen Abkantung variiert. Da die Abkantung aus dem Material des zweiten Schenkels
hergestellt wird, entspricht die durch die Abkantung verlorene Breite des zweiten
Schenkels der Höhe der Abkantung. Die Abkantung erfordert somit keinen zusätzlichen
Materialeinsatz.
[0015] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Längskanten des zweiten Schenkels in einem
Bereich ohne Abkantung parallel zueinander verlaufen. Der Wandhalter kann somit in
einfacher Weise aus einem rechteckigen Stück Blech hergestellt werden, beispielsweise
durch Schneiden bzw. Stanzen und anschließendes Kanten. Im Bereich ohne Abkantung
weist vorzugsweise der zweite Schenkel die gleiche Breite (bzw. Höhe in Gebrauchslage)
wie der erste Schenkel des Wandhalters auf.
[0016] Vorteilhafterweise ist der Wandhalter aus einem Metallblech, insbesondere Edelstahlblech,
gefertigt. Metall, insbesondere Edelstahl, weist von Haus aus eine hohe Festigkeit
auf, so dass ein hieraus hergestellter Wandhalter bereits eine hohe Anfangsstabilität
besitzt. Durch die mindestens eine Abkantung kann die Stabilität weiter erhöht werden.
Edelstahl weist ferner den Vorteil auf, dass er nicht korrodiert und demnach insbesondere
für den Einsatz im Außenbereich, vorzugsweise im Fassadenbereich, geeignet ist.
[0017] Ferner bevorzugt ist der Wandhalter ein Stanz-/Biegeteil. Der Wandhalter ist somit
einfach und kostengünstig herstellbar. Die mindestens eine Abkantung kann bei der
Herstellung des Wandhalters in einfacher Weise mit ausgebildet werden.
[0018] Bevorzugt ist im ersten und im zweiten Schenkel jeweils mindestens eine Ausnehmung
zur Aufnahme eines Befestigungsmittels ausgebildet. Mit Hilfe des Befestigungsmittels
kann der Wandhalter einerseits an einem bauseitigen Untergrund befestigt werden, andererseits
mit einer weiteren Komponente der Haltevorrichtung, beispielsweise mit einem Halteprofil,
verbunden werden. Die mindestens eine Ausnehmung kann kreisrund oder als Langloch
ausgebildet sein. Vorzugsweise sind sowohl kreisrunde, als auch längliche Ausnehmungen
vorgesehen. Denn das Langloch ermöglicht gegenüber einer kreisrunden Ausnehmung einen
Toleranzausgleich bei thermischer Ausdehnung des Halteprofils. Als Befestigungsmittel
können insbesondere Schrauben verwendet werden.
[0019] Zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe wird ferner eine Haltevorrichtung zum Anbringen
plattenförmiger Wand- oder Deckenbekleidungselemente an einem bauseitigen Untergrund
vorgeschlagen, die einen erfindungsgemäßen Wandhalter umfasst. Durch den erfindungsgemäßen
Wandhalter weist die Haltevorrichtung eine erhöhte Stabilität und damit Tragfähigkeit
bzw. Belastbarkeit auf. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Wandhalters erstrecken
sich somit auch auf die Haltevorrichtung.
[0020] Bevorzugt weist die Haltevorrichtung neben dem Wandhalter mindestens eine weitere
Komponente, insbesondere ein Halteprofil, auf. An das Halteprofil können dann die
plattenförmigen Wand- oder Deckenbekleidungselemente angelegt werden.
[0021] Um die Verbindung des Halteprofils mit dem erfindungsgemäßen Wandhalter zu vereinfachen,
wird vorgeschlagen, dass das Halteprofil im Querschnitt T-förmig ausgebildet ist.
Der vorzugsweise mittig angesetzte Steg des im Querschnitt T-förmigen Halteprofils
kann dann seitlich an den zweiten Schenkel des Wandhalters angelegt und mit diesem
verbunden werden. An der nach außen weisenden Stirnfläche des T-förmigen Halteprofils
können dann die plattenförmigen Wand- oder Deckenelemente unmittelbar oder mittelbar
befestigt werden.
[0022] Darüber hinaus wird ein Verfahren zur Herstellung eines Wandhalters für eine Haltevorrichtung
aus einem Metallblech, insbesondere Edelstahlblech, vorgeschlagen. Erfindungsgemäß
wird bei dem Verfahren an zumindest einer Seitenkante, vorzugsweise an zwei sich gegenüberliegenden
Seitenkanten des Metallblechs, eine Aussparung vorgesehen und das Metallblech entlang
einer Kantlinie, die sich von der Aussparung ausgehend, vorzugsweise von einem Grund
der Aussparung ausgehend, schräg zur Seitenkante des Metallblechs erstreckt, gekantet,
so dass eine Abkantung geschaffen wird, deren Höhe variiert.
[0023] Das vorgeschlagene Verfahren ist damit insbesondere zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Wandhalters geeignet, das heißt einem Wandhalter mit einer erhöhten Tragfähigkeit.
Zur Ausbildung eines erfindungsgemäßen Wandhalters muss das Metallblech nur noch ein
weiteres Mal gekantet werden, so dass ein winkelförmiger Wandhalter mit einem ersten
und einem zweiten Schenkel ausgebildet wird. Zusätzlich kann in jedem Schenkel mindestens
eine Ausnehmung zur Aufnahme eines Befestigungsmittels vorgesehen werden. Vorzugsweise
werden mehrere Ausnehmungen, beispielsweise kreisrunde Ausnehmungen und/oder Langlöcher,
ausgebildet.
[0024] Die erhöhte Stabilität bzw. Tragfähigkeit eines nach dem vorgeschlagenen Verfahren
hergestellten Wandhalters ist auf die mindestens eine Abkantung im Bereich eines Schenkels
des Wandhalters zurückzuführen, wobei die mindestens eine Abkantung bevorzugt im Bereich
des zweiten Schenkels angeordnet ist, der die Ausladung des Wandhalters definiert.
Durch die besondere Lage und den Verlauf der Kantlinie kann die Abkantung aus dem
Material des Schenkels ausgebildet werden, so dass kein zusätzliches Material erforderlich
ist und die Grundgeometrie des Wandhalters beibehalten werden kann. Die besondere
Lage und der Verlauf der Kantlinie wiederum wird durch die im Metallblech an einer
Seitenkante vorgesehene Aussparung ermöglicht.
[0025] Bevorzugt wird mit Hilfe des vorgeschlagenen Verfahrens eine Abkantung geschaffen,
die in der Ansicht dreieckig ist. Das heißt, dass die Höhe der Abkantung von einem
Maximum kontinuierlich auf null ausläuft. Die Ausbildung einer solchen Abkantung erfordert
lediglich eine Aussparung, so dass sie besonders einfach herzustellen ist. In gleicher
Weise können auch bereits vorhandene Wandhalter zu einem erfindungsgemäßen Wandhalter
ertüchtigt werden. Zudem fällt weniger Verschnitt an und es wird Material eingespart.
[0026] Vorteilhafterweise wird zur Herstellung des Wandhalters ein rechteckiges Metallblech
verwendet. Durch die Rechteckform kann der Verschnitt weiter minimiert werden. Ferner
kann hieraus ein Winkel mit - zumindest anfänglich - gleich breiten Schenkeln hergestellt
werden. Nach dem Kanten zur Herstellung der mindestens einen Abkantung wird dann die
Breite eines Schenkels zumindest bereichsweise reduziert.
[0027] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Kantlinie, entlang welcher das Metallblech
zur Ausbildung der Abkantung gekantet wird, die Seitenkante des Metallblechs schneidet.
Die hierüber geschaffene Abkantung läuft dann an einem Ende auf null aus. Das hat
den Vorteil, dass zur Ausbildung der Abkantung nur eine Aussparung im Metallblech
vorgesehen werden muss. Bevorzugt schneidet die Kantlinie die Seitenkante im Bereich
einer weiteren Kantlinie, die der Ausbildung eines ersten und eines zweiten Schenkels
des Wandhalters dient. Die Abkantung erstreckt sich in diesem Fall von der Aussparung
des einen Schenkels bis zum anderen Schenkel.
[0028] Vorteilhafterweise ist die Aussparung zur Ausbildung der Abkantung an der Seitenkante
des Metallblechs gefast oder gerundet ausgeführt. Die Abkantung ist somit an ihrem
höchsten Punkt ebenfalls gefast oder gerundet. Dadurch ist sichergestellt, dass bei
montiertem Wandhalter die Montage einer Fassadendämmung durch die Abkantung nicht
behindert wird.
[0029] Ferner wird vorgeschlagen, dass die Aussparung an ihrem von der Seitenkante abgewandten
Ende, das heißt an ihrem Grund, einfach oder zweifach gerundet ausgeführt wird. Über
den Radius bzw. die Radien können Spannungsspitzen beim Stanzen und/oder Kanten des
Metallblechs vermieden werden.
[0030] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass ein Metallblech, insbesondere Edelstahlblech,
mit einer Dicke zwischen 1 mm und 3 mm, vorzugsweise zwischen 1,5 mm und 2,5 mm, weiterhin
vorzugsweise von 2 mm verwendet wird. Die aufgrund der mindestens einen Abkantung
erhöhte Stabilität des nach dem vorgeschlagenen Verfahren hergestellten Wandhalters
erlaubt eine Minderung der Wandstärke, so dass ein dünneres Metallblech als Ausgangsmaterial
verwendet werden kann. Dies ermöglicht eine Material- und Kosteneinsparung.
[0031] Es wird angemerkt, dass, sofern vorliegend der Begriff "Kanten" verwendet wird, hierunter
allgemein ein Umformen des Ausgangsmaterials durch Biegen verstanden wird. Kanten
und Biegen werden somit synonym verwendet.
[0032] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen
näher beschrieben. Diese zeigen:
- Fig.1
- eine perspektivische Darstellung eines ersten erfindungsgemäßem Wandhalters,
- Fig. 2
- a) und b) jeweils eine Seitenansicht des Wandhalters der Fig. 1,
- Fig.3
- eine Seitenansicht eines zweiten erfindungsgemäßen Wandhalters vor dem Kanten,
- Fig. 4
- einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 3 im Bereich einer Aussparung des zweiten Schenkels
und
- Fig. 5
- eine alternative Ausführungsform einer Aussparung.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
[0033] Der in der Fig. 1 dargestellte Wandhalter 1 kann insbesondere ein Teil einer Haltevorrichtung
zum Anbringen plattenförmiger Wand- oder Deckenbekleidungselement (nicht dargestellt)
sein. Der Wandhalter 1 ist hierzu winkelförmig ausgebildet und weist einen ersten
Schenkel 2 und einen zweiten Schenkel 3 auf, die rechtwinklig zueinander angeordnet
sind. Der erste Schenkel 2 dient der Befestigung des Wandhalters 1 an einem bauseitigen
Untergrund (nicht dargestellt). Der erste Schenkel 2 weist hierzu mehrere Ausnehmungen
9, 10 zur Aufnahme von Befestigungsmitteln (nicht dargestellt) auf. Am zweiten Schenkel
3 kann ein Halteprofil (nicht dargestellt) der Haltevorrichtung angebracht werden.
Der zweite Schenkel 3 weist hierzu ebenfalls mehrere Ausnehmungen 9, 10 zur Aufnahme
von Befestigungsmitteln (nicht dargestellt) auf. Es sind in beiden Schenkeln 2, 3
sowohl kreisförmige als auch als Langloch ausgebildete Ausnehmungen 9, 10 vorgesehen.
Mit Hilfe der als Langloch ausgebildeten Ausnehmungen 10 kann ein Toleranzausgleich
geschaffen werden. Der zweite Schenkel 3 weist zudem eine Klemmlasche 14 auf, welche
die Montage des Halteprofils der Haltevorrichtung vereinfachen soll. Denn mit Hilfe
der Klemmlasche kann zunächst eine provisorische Befestigung des Halteprofils erzielt
werden, die eine exakte Justage des Halteprofils ermöglicht bevor dieses endgültig
am zweiten Schenkel 3 des Wandhalters 1 befestigt wird. Die Klemmlasche 14 ist aus
dem Material des zweiten Schenkels 3 hergestellt, und zwar in einem Stanz-/Biegeprozess.
[0034] Darüber hinaus weist der zweite Schenkel 3 des in der Fig. 1 dargestellten Wandhalters
1 an seinen beiden Längsseiten A, B Abkantungen 6 auf, die in der Ansicht dreieckig
sind. Das heißt, dass die Abkantungen 6 eine Höhe aufweisen, die von einem ersten
Ende 6.1 der jeweiligen Abkantung 6 hin zu einem zweiten Ende 6.2 auf null ausläuft
(siehe auch Fig. 2a)). Die Abkantungen 6 steifen den zweiten Schenkel 3 aus, so dass
dessen Tragfähigkeit steigt. Entsprechend steigt auch die Tragfähigkeit des Wandhalters
1 insgesamt.
[0035] Die Abkantungen 6 des Wandhalters 1 der Fig. 1 sind ebenfalls aus dem Material des
zweiten Schenkels 3 ausgebildet. Da heißt, dass dieses Material der Breite B (bzw.
der Höhe H in Gebrauchslage) des zweiten Schenkels 3 im Bereich der Abkantungen 6
fehlt (siehe Fig. 2b)). Die Abkantungen 6 erstrecken sich jedoch nicht über die gesamte
Länge L der beiden Längskanten 4, 5, sondern lediglich über einen Teilbereich, so
dass in einem mit einer Stirnkante 7 abschließenden Bereich 8 der zweite Schenkel
3 seine ursprüngliche Breite B aufweist.
[0036] Der Wandhalter 1 der Figuren 1 und 2a) sowie 2b) kann nach einem Verfahren hergestellt
werden, das nachfolgend anhand der Figuren 3 bis 5 näher beschrieben wird.
[0037] Fig. 3 zeigt einen aus einem Metallblech gefertigten winkelförmigen Wandhalter 1
mit einem ersten und einem zweiten Schenkel 2, 3. Gegenüber einem herkömmlichen Wandhalter
1 weist der zweite Schenkel 3 des dargestellten Wandhalters 1 an seinen beiden Längsseiten
A, B jeweils eine Aussparung 11 auf. Diese sind an den Seitenkanten des Metallblechs
jeweils mit Fasen 12 versehen und an ihrem Grund 15 jeweils gerundet ausgeführt (siehe
auch Fig. 4). Die Rundungen mit dem Radius R sollen Spannungen im Metallblech bei
einem anschließenden Kantvorgang zur Ausbildung der Abkantungen 6 verhindern. Die
Aussparungen weisen vorliegend jeweils eine Breite a und eine Länge b auf und sind
im gleichen Abstand d zur Stirnkante 7 des zweiten Schenkels 3 angeordnet. Vom Grund
15 der Aussparungen 11 erstreckt sich jeweils eine Kantlinie 13 bis zum ersten Schenkel
2, und zwar schräg zur jeweiligen Seitenkante des Metallblechs. Am Ende der jeweiligen
Seitenkante schneidet die Kantlinie 13 die Seitenkante. Wird anschließend entlang
der Kantlinien 13 gekantet, entstehen dreieckige Abkantungen 6.
[0038] Der Fig. 5 ist eine alternative Form einer Aussparung 11 zu entnehmen. Anstelle einer
Rundung mit einem Radius R ist die Aussparung 1 an ihrem Grund 15 zweifach gerundet,
so dass der Grund 15 dazwischen gerade verläuft.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- Wandhalter
- 2
- erster Schenkel
- 3
- zweiter Schenkel
- 4
- Längskante
- 5
- Längskante
- 6
- Abkantung
6.1 erstes Ende der Abkantung
6.2 zweites Ende der Abkantung
- 7
- Stirnkante
- 8
- Bereich ohne Abkantung
- 9
- Ausnehmung
- 10
- Ausnehmung
- 11
- Aussparung
- 12
- Fase
- 13
- Kantlinie
- 14
- Klemmlasche
- 15
- Grund
- A
- erste Längsseite
- B
- zweite Längsseite
- H
- Breite bzw. Höhe des zweiten Schenkels
- L
- Länge des zweiten Schenkels
- R
- Radius (der Rundung)
- a
- Breite der Aussparung
- b
- Länge der Aussparung
- d
- Abstand der Aussparung von der Stirnkante
1. Wandhalter (1) für eine Haltevorrichtung, mittels welcher plattenförmige Wand- oder
Deckenbekleidungselemente an einem bauseitigen Untergrund anbringbar sind, wobei der
Wandhalter winkelförmig ausgebildet ist und einen am Untergrund befestigbaren ersten
Schenkel (2) sowie einen sich winklig, vorzugsweise rechtwinklig, zum ersten Schenkel
(2) erstreckenden zweiten Schenkel (3) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schenkel (3) an mindestens einer Längsseite (A), vorzugsweise an zwei
sich gegenüberliegenden Längsseiten (A, B), eine Abkantung (6) aufweist, deren Höhe
variiert.
2. Wandhalter (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der Abkantung (6) von einem ersten Ende (6.1) der Abkantung (6) hin zu einem
zweiten Ende (6.2) der Abkantung (6) kontinuierlich abnimmt, vorzugsweise auf null
ausläuft.
3. Wandhalter (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der Abkantung (6) zum ersten Schenkel (2) hin abnimmt.
4. Wandhalter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Abkantung (6) kürzer als der zweite Schenkel (3) ist und/oder zu einer Stirnkante
(7) des zweiten Schenkels (3) beabstandet ist.
5. Wandhalter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schenkel (3) Längskanten (4, 5) aufweist, die im Bereich der mindestens
einen Abkantung (6) schräg zueinander verlaufen, so dass die Breite des zweiten Schenkels
(3) im Bereich der mindestens einen Abkantung (6) variiert.
6. Wandhalter (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Längskanten (4, 5) des zweiten Schenkels (3) in einem Bereich (8) ohne Abkantung
(6) parallel zueinander verlaufen.
7. Wandhalter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Wandhalter (1) aus einem Metallblech, insbesondere Edelstahlblech, gefertigt
ist und/oder ein Stanz-/Biegeteil ist.
8. Wandhalter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass im ersten und im zweiten Schenkel (2, 3) jeweils mindestens eine Ausnehmung (9, 10)
zur Aufnahme eines Befestigungsmittels ausgebildet ist.
9. Haltevorrichtung zum Anbringen plattenförmiger Wand- oder Deckenbekleidungselemente
an einem bauseitigen Untergrund, umfassend einen Wandhalter (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.
10. Verfahren zur Herstellung eines Wandhalters (1) für eine Haltevorrichtung aus einem
Metallblech, insbesondere Edelstahlblech,
dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einer Seitenkante, vorzugsweise an zwei sich gegenüberliegenden Seitenkanten
des Metallblechs, eine Aussparung (11) vorgesehen wird und das Metallblech entlang
einer Kantlinie (13), die sich von der Aussparung (11) ausgehend, vorzugsweise von
einem Grund (15) der Aussparung (11) ausgehend, schräg zur Seitenkante des Metallblechs
erstreckt, gekantet wird, so dass eine Abkantung (6) ausgebildet wird, deren Höhe
variiert.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass ein rechteckiges Metallblech verwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kantlinie (13) die Seitenkante des Metallblechs schneidet, vorzugsweise im Bereich
einer weiteren Kantlinie zur Ausbildung eines ersten und eines zweiten Schenkels (2,
3) des Wandhalters (1).
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (11) an der Seitenkante des Metallblechs gefast oder gerundet ausgeführt
wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (11) an ihrem von der Seitenkante abgewandten Ende einfach oder zweifach
gerundet ausgeführt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Metallblech, insbesondere Edelstahlblech, mit einer Dicke zwischen 1 mm und 3
mm, vorzugsweise zwischen 1,5 mm und 2,5 mm, weiterhin vorzugsweise von 2 mm, verwendet
wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Wandhalter (1) für eine Haltevorrichtung, mittels welcher plattenförmige Wand- oder
Deckenbekleidungselemente an einem bauseitigen Untergrund anbringbar sind, wobei der
Wandhalter winkelförmig ausgebildet ist und einen am Untergrund befestigbaren ersten
Schenkel (2) sowie einen sich winklig, vorzugsweise rechtwinklig, zum ersten Schenkel
(2) erstreckenden zweiten Schenkel (3) aufweist und wobei der zweite Schenkel (3)
an mindestens einer Längsseite (A), vorzugsweise an zwei sich gegenüberliegenden Längsseiten
(A, B), eine Abkantung (6) aufweist, deren Höhe variiert,
dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der Abkantung (6) zum ersten Schenkel (2) hin abnimmt.
2. Wandhalter (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der Abkantung (6) von einem ersten Ende (6.1) der Abkantung (6) hin zu einem
zweiten Ende (6.2) der Abkantung (6) kontinuierlich abnimmt, vorzugsweise auf null
ausläuft.
3. Wandhalter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Abkantung (6) kürzer als der zweite Schenkel (3) ist und/oder zu einer Stirnkante
(7) des zweiten Schenkels (3) beabstandet ist.
4. Wandhalter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schenkel (3) Längskanten (4, 5) aufweist, die im Bereich der mindestens
einen Abkantung (6) schräg zueinander verlaufen, so dass die Breite des zweiten Schenkels
(3) im Bereich der mindestens einen Abkantung (6) variiert.
5. Wandhalter (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Längskanten (4, 5) des zweiten Schenkels (3) in einem Bereich (8) ohne Abkantung
(6) parallel zueinander verlaufen.
6. Wandhalter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Wandhalter (1) aus einem Metallblech, insbesondere Edelstahlblech, gefertigt
ist und/oder ein Stanz-/Biegeteil ist.
7. Wandhalter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass im ersten und im zweiten Schenkel (2, 3) jeweils mindestens eine Ausnehmung (9, 10)
zur Aufnahme eines Befestigungsmittels ausgebildet ist.
8. Haltevorrichtung zum Anbringen plattenförmiger Wand- oder Deckenbekleidungselemente
an einem bauseitigen Untergrund, umfassend einen Wandhalter (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.
9. Verfahren zur Herstellung eines Wandhalters (1) für eine Haltevorrichtung aus einem
Metallblech, insbesondere Edelstahlblech,
dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einer Seitenkante, vorzugsweise an zwei sich gegenüberliegenden Seitenkanten
des Metallblechs, eine Aussparung (11) vorgesehen wird und das Metallblech entlang
einer Kantlinie (13), die sich von der Aussparung (11) ausgehend, vorzugsweise von
einem Grund (15) der Aussparung (11) ausgehend, schräg zur Seitenkante des Metallblechs
erstreckt, gekantet wird, so dass eine Abkantung (6) ausgebildet wird, deren Höhe
variiert.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass ein rechteckiges Metallblech verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kantlinie (13) die Seitenkante des Metallblechs schneidet, vorzugsweise im Bereich
einer weiteren Kantlinie zur Ausbildung eines ersten und eines zweiten Schenkels (2,
3) des Wandhalters (1).
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (11) an der Seitenkante des Metallblechs gefast oder gerundet ausgeführt
wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (11) an ihrem von der Seitenkante abgewandten Ende einfach oder zweifach
gerundet ausgeführt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Metallblech, insbesondere Edelstahlblech, mit einer Dicke zwischen 1 mm und 3
mm, vorzugsweise zwischen 1,5 mm und 2,5 mm, weiterhin vorzugsweise von 2 mm, verwendet
wird.