[0001] Die Erfindung betrifft eine Doppel- oder Einseiten-Bearbeitungsmaschine mit einer
vorzugsweise ringförmigen ersten Arbeitsscheibe, die an einer ersten Trägerscheibe
befestigt ist, und mit einem Gegenlagerelement, wobei die erste Arbeitsscheibe und
das Gegenlagerelement über mindestens eine Antriebswelle relativ zueinander drehend
antreibbar sind, wobei zwischen der ersten Arbeitsscheibe und dem Gegenlagerelement
ein Arbeitsspalt zum beid- oder einseitigen Bearbeiten flacher Werkstücke gebildet
ist, und wobei erste Spannmittel vorgesehen sind zum Spannen der ersten Arbeitsscheibe
mit einer dem Arbeitsspalt abgewandten Spannfläche gegen eine der ersten Arbeitsscheibe
zugewandte Spannfläche der ersten Trägerscheibe.
[0002] Beispielsweise in Doppelseiten-Bearbeitungsmaschinen werden flache Werkstücke wie
Wafer, gleichzeitig beidseitig bearbeitet. Dazu weisen Doppelseiten-Bearbeitungsmaschinen
eine obere Arbeitsscheibe und eine untere Arbeitsscheibe auf, zwischen denen ein Arbeitsspalt
gebildet ist, in dem die zu bearbeitenden Werkstücke während der Bearbeitung geführt
werden. Die obere Arbeitsscheibe ist an einer oberen Trägerscheibe befestigt und die
untere Arbeitsscheibe ist an einer unteren Trägerscheibe befestigt. Für die Bearbeitung
wird eine Relativdrehung zwischen den Arbeitsscheiben herbeigeführt, indem mindestens
eine der Arbeitsscheiben gemeinsam mit ihrer Trägerscheibe drehend angetrieben wird.
Bekannt sind Doppelseiten-Bearbeitungsmaschinen, bei denen im Arbeitsspalt so genannte
Läuferscheiben geführt sind. Die Läuferscheiben nehmen in der Regel in kreisrunden
Öffnungen zu bearbeitende Werkstücke schwimmend auf. Durch eine geeignete Kinematik
wird sichergestellt, dass sich die Läuferscheiben im Zuge der Relativdrehung der Arbeitsscheiben
ebenfalls in dem Arbeitsspalt drehen. Dadurch bewegen sich die Werkstücke in dem Arbeitsspalt
entlang zykloider Bahnen. Hierdurch wird eine besonders gleichmäßige Oberflächenbearbeitung
erreicht.
[0003] Bei Bearbeitungsmaschinen der hier in Rede stehenden Art tritt durch die während
der Bearbeitung entstehende Prozesswärme eine Veränderung des Arbeitsspaltes zwischen
den Arbeitsscheiben auf. Insbesondere kommt es zu einer wärmebedingten Verformung
der Arbeitsscheiben und damit einer Abweichung der Spaltgeometrie von der vorgegebenen
Form. Hierdurch wird das Bearbeitungsergebnis negativ beeinträchtigt. Dies gilt insbesondere
für die sehr hohen Bearbeitungsanforderungen sogenannter Prime-Wafer.
[0004] Aus
DE 100 07 390 B4 ist eine Zweischeibenpoliermaschine bekannt, insbesondere zur Bearbeitung von Halbleiterwafern.
Dabei sind in einer eine Polierscheibe tragenden Trägerscheibe oder in der Trägerscheibe
und in der Polierscheibe Kühlkanäle ausgebildet, durch die eine Kühlung erfolgt, um
unerwünschte Einflüsse auf die Geometrie des Arbeitsspalts zu verhindern. Außerdem
ist zwischen einem Grundträger und der Trägerscheibe eine relative radiale Bewegung
zugelassen, wodurch eine Verformung bei unterschiedlichen Temperaturen von Grundträger
und Trägerscheibe verringert wird.
[0005] Aus
DE 10 2004 040 429 B4 ist es bekannt, negativen Effekten durch auftretende Prozesswärme mittels einer Temperierung
der Arbeitsscheiben entgegenzuwirken. Dabei sind Kanäle in den Trägerscheiben ausgebildet,
durch die ein entsprechendes Temperierfluid, beispielsweise Kühlwasser, geleitet wird.
[0006] Aus
DE 10 2006 037 490 B4 ist darüber hinaus eine Einrichtung zur mechanischen Verformung der oberen Trägerscheibe
und mit ihr der an ihr befestigten oberen Arbeitsscheibe bekannt. Mit dieser Einrichtung
kann eine zunächst ebene Arbeitsfläche der oberen Arbeitsscheibe in eine leicht konkave
Fläche verändert werden. Umgekehrt kann eine zunächst leicht konvexe Arbeitsfläche
der oberen Arbeitsscheibe in eine plane bzw. konkave Arbeitsfläche verändert werden.
[0007] Aus
DE 10 2016 102 223 A1 ist eine Doppel- oder Einseiten-Bearbeitungsmaschine bekannt mit Mitteln zur lokalen
Verformung zumindest einer der Arbeitsscheiben, insbesondere durch Einleiten eines
Druckmittels, wie zum Beispiel Wasser, in einen auf die Arbeitsscheibe wirkenden Druckraum.
Auf diese Weise kann zum Beispiel eine lokale konkave oder komplexe Verformung der
Arbeitsscheibe erzeugt werden. Darüber hinaus sind in einer Trägerscheibe der Arbeitsscheibe
Kühlkanäle ausgebildet zur Kühlung. Zusätzlich können Mittel zum Erzeugen einer globalen
Verformung vorgesehen sein, wie diese in
DE 10 2006 037 490 B4 beschrieben sind.
[0008] Ein Problem bei bekannten Systemen besteht darin, dass sich die den Arbeitsspalt
direkt begrenzende Arbeitsscheibe im Betrieb stärker erwärmt als die diese tragende
Trägerscheibe. Dadurch kann es zu Verspannungen zwischen der Arbeitsscheibe und der
Trägerscheibe und damit einer nicht mehr zuverlässig kontrollierbaren Beeinflussung
des Arbeitsspalts kommen. Je nach Temperaturdifferenz kann es auch zu einer gegenseitigen
Verschiebung von Trägerscheibe und Arbeitsscheibe kommen. Bei einer anschließenden
Abkühlung nach dem Betrieb kehren die Scheiben aufgrund einer der Bewegung entgegenwirkenden
Reibkraft, beispielsweise durch eine Verschraubung, nicht vollständig in ihre vorherige
Position zurück. Es kann damit auch nach vollständigem Abkühlen zwischen den Scheiben
eine Kraftdifferenz verbleiben in Höhe der doppelten Reibkraft. Hierdurch wiederum
kann es zu unterschiedlichen lokalen Geometrien kommen. Außerdem kann durch die veränderte
Verspannung zwischen Trägerscheibe und Arbeitsscheibe auch die globale Geometrie der
Arbeitsscheibe verändert werden. Auch zwischen einer den Arbeitsspalt begrenzenden
Seite der Arbeitsscheibe und einer gegenüberliegenden Seite der Arbeitsscheibe können
im Betrieb erhebliche Temperaturdifferenzen auftreten. Diese können zu unterschiedlichen
Wärmeausdehnungen der beiden Seiten führen, wodurch es zu einer Wölbung der Arbeitsscheibe
und damit ebenfalls einer Veränderung der lokalen Geometrie kommen kann.
[0009] Einer wärmebedingten Geometrieänderung könnte durch Verwendung eines Materials mit
sehr geringem Wärmeausdehnungskoeffizienten, wie spezielle Eisen-Nickel-Legierungen,
zum Beispiel bekannt unter dem Namen Invar, entgegengewirkt werden. Solche Materialien
sind aber teuer und schwierig zu verarbeiten, insbesondere zu gießen oder zu zerspanen.
Wirtschaftlich vertretbar wäre die Verwendung eines solchen Materials lediglich für
die vergleichsweise dünne Arbeitsscheibe. Eine Verspannung einer solchen Arbeitsscheibe
mit einer Trägerscheibe aus einem Material mit einem größeren Wärmeausdehnungskoeffizienten
würde aber ein Bimetall bilden, so dass schon bei relativ kleinen Temperaturänderungen
Geometrieänderungen und entsprechend große Verspannkräfte auftreten würden. In
WO 2020/208968 A1 wird daher vorgeschlagen, bei Verwendung eines Arbeitsscheibenmaterials mit geringem
Wärmeausdehnungskoeffizienten die Arbeitsscheibe nicht mit der Trägerscheibe zu verspannen,
sondern lediglich über eine Aufhängung an der Trägerscheibe aufzuhängen. Dadurch soll
der Kontakt zwischen Arbeitsscheibe und Trägerscheibe minimiert werden. Die dadurch
fehlende Verspannung zwischen Trägerscheibe und Arbeitsscheibe beeinträchtigt allerdings
das Bearbeitungsergebnis.
[0010] Ausgehend von dem erläuterten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Doppel- oder Einseiten-Bearbeitungsmaschine der eingangs genannten Art bereitzustellen,
die lokale oder globale Geometrieänderungen des Arbeitsspalts zum Bearbeiten von Werkstücken
aufgrund thermischer Effekte minimiert.
[0011] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Doppel- oder Einseiten-Bearbeitungsmaschine
nach Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen,
der Beschreibung und den Figuren.
[0012] Für eine Doppel- oder Einseiten-Bearbeitungsmaschine der eingangs genannten Art löst
die Erfindung die Aufgabe dadurch, dass Entkopplungsmittel vorgesehen sind zum zumindest
teilweisen Entkoppeln der ersten Arbeitsscheibe von der ersten Trägerscheibe.
[0013] Bei der Bearbeitungsmaschine kann es sich beispielsweise um eine Poliermaschine oder
eine Läppmaschine oder eine Schleifmaschine handeln. Zwischen der ersten Arbeitsscheibe
und einem Gegenlagerelement, beispielsweise bei Einseiten-Bearbeitungsmaschinen einem
einfachen Gewicht oder Druckzylinder bzw. bei Doppelseiten-Bearbeitungsmaschinen einer
zweiten Arbeitsscheibe, ist ein Arbeitsspalt gebildet, in dem zu bearbeitende Werkstücke,
zum Beispiel Wafer, beidseitig oder einseitig bearbeitet werden. Es kann sich also
um eine Doppelseiten-Bearbeitungsmaschine oder eine Einseiten-Bearbeitungsmaschine
handeln. Bei einer Doppelseiten-Bearbeitungsmaschine kann in dem Arbeitsspalt eine
vorzugsweise gleichzeitige Bearbeitung von Unterseite und Oberseite der Werkstücke
erfolgen. Entsprechend können beide Arbeitsscheiben eine die Werkstückoberfläche bearbeitende
Arbeitsfläche aufweisen. Bei einer Einseiten-Bearbeitungsmaschine erfolgt dagegen
eine Bearbeitung nur einer Werkstückseite, beispielsweise der Unterseite durch die
untere Arbeitsscheibe. In diesem Fall besitzt also nur eine Arbeitsscheibe eine die
Werkstückoberfläche bearbeitende Arbeitsfläche. Das Gegenlagerelement dient dann nur
dazu, ein entsprechendes Gegenlager für die Bearbeitung durch die Arbeitsscheibe zu
bilden.
[0014] Die Werkstücke können zur Bearbeitung in an sich bekannter Weise in Öffnungen von
in dem Arbeitsspalt angeordneten Läuferscheiben schwimmend aufgenommen werden. Die
erste Arbeitsscheibe und das Gegenlagerelement werden im Betrieb relativ zueinander
drehend angetrieben, beispielsweise über eine erste und/oder eine zweite Antriebswelle
und mindestens einen Antriebsmotor. Es können dabei sowohl das Gegenlagerelement als
auch die erste Arbeitsscheibe drehend angetrieben werden, zum Beispiel gegenläufig.
Es ist aber auch möglich, nur eines von Gegenlagerelement und erster Arbeitsscheibe
drehend anzutreiben. Beispielsweise bei einer Doppelseitenbearbeitungsmaschine können
durch eine geeignete Kinematik Läuferscheiben im Zuge dieser Relativdrehung ebenfalls
drehend durch den Arbeitsspalt bewegt, sodass in den Läuferscheiben angeordnete Werkstücke
zykloide Bahnen in dem Arbeitsspalt beschreiben. Beispielsweise können die Läuferscheiben
an ihrem äußeren Rand und/oder an ihrem inneren Rand eine Verzahnung aufweisen, die
in eine zugeordnete Verzahnung zum Beispiel der ersten Arbeitsscheibe eingreift. Solche
Maschinen mit einer sogenannten Planetenkinematik sind an sich bekannt.
[0015] Die erste Arbeitsscheibe kann ringförmig ausgebildet sein. Auch das Gegenlagerelement
bzw. die zweite Arbeitsscheibe kann ringförmig ausgebildet sein. Die erste Arbeitsscheibe
und das Gegenlagerelement, beispielsweise die zweite Arbeitsscheibe, besitzen dann
einander gegenüberliegende, ringförmige Arbeitsflächen, zwischen denen der ringförmige
Arbeitsspalt gebildet ist. Die Arbeitsflächen können mit einem Arbeitsbelag, zum Beispiel
Poliertüchern, bedeckt sein. Auch etwaige die Arbeitsscheiben haltenden Trägerscheiben
können ringförmig ausgebildet sein oder zumindest ringförmige Trägerabschnitte besitzen,
an denen die Arbeitsscheiben befestigt sind. Es können auch mehr als eine Trägerscheibe
pro Arbeitsscheibe vorgesehen sein. Die erste Arbeitsscheibe und/oder das Gegenlagerelement
können einlagig oder mehrlagig ausgebildet sein. Gleiches gilt für eine die erste
Arbeitsscheibe oder das Gegenlagerelement tragende Trägerscheibe.
[0016] Erfindungsgemäß sind Entkopplungsmittel vorgesehen zum zumindest teilweisen, beispielsweise
vollständigen, Entkoppeln, insbesondere mechanischen Entkoppeln, der ersten Arbeitsscheibe
von der ersten Trägerscheibe. Die durch die Entkopplungsmittel bewirkte zumindest
teilweise Entkopplung ist derart, dass sich die erste Arbeitsscheibe und die erste
Trägerscheibe leichter, d.h. unter verminderter Reibkraft, gegeneinander bewegen können
als ohne die Entkopplungsmittel. Es ist somit eine quasi freie Ausdehnung der Arbeitsscheibe
und ggf. der Trägerscheibe möglich. Es wird insbesondere eine Verringerung der durch
die ersten Spannmittel bewirkten Reibkraft zwischen den einander zugewandten Spannflächen
der ersten Arbeitsscheibe und der ersten Trägerscheibe bewirkt. Die Entkopplungsmittel
können dazu auf die ersten Spannmittel wirken.
[0017] Im Stand der Technik wurde versucht, einer thermischen Ausdehnung durch zusätzliche
Maßnahmen, wie eine Kühlung oder eine mechanische Verformung, entgegenzuwirken, insbesondere
diese soweit möglich zu unterdrücken. Die vorliegende Erfindung geht einen anderen
Weg. So wird eine thermische Größenänderung grundsätzlich zugelassen, durch die Entkopplungsmittel
wird aber erreicht, dass diese sich nicht negativ auf den Arbeitsspalt und damit das
Bearbeitungsergebnis auswirkt. Durch die Verringerung der Reibkraft zwischen den Spannflächen
von erster Arbeits- und Trägerscheibe, führt eine thermische Größenänderung zum Beispiel
der Arbeitsscheibe im Betrieb daher nicht zu den eingangs erläuterten Problemen hinsichtlich
einer Geometrieänderung des Arbeitsspalts. Wie erläutert, verschieben sich die erste
Arbeitsscheibe und die erste Trägerscheibe zum Beispiel bei einem Erwärmen der ersten
Arbeitsscheibe im Betrieb entlang ihrer Spannflächen, die entsprechende Fügeflächen
bilden, gegeneinander. Wie ebenfalls erläutert, kommt es bei einer nachfolgenden Abkühlung
aufgrund der durch die ersten Spannmittel verursachten Reibkraft nicht zu einer vollständigen
Rückbewegung in die Ausgangslage. Es liegt also gewissermaßen eine Hysterese vor.
Die Entkopplungsmittel verringern die durch die ersten Spannmittel bewirkte Reibkraft
derart, dass beispielsweise im Zuge einer nach einer Erwärmung erfolgenden Abkühlung
eine vollständige Rückbewegung in die Ausgangsposition erfolgt. Entsprechende bleibende
Verspannungen und dadurch verursachte lokale oder globale Geometrieänderungen können
so minimiert werden. Gleichzeitig ist eine flächige Verspannung zwischen der Trägerscheibe
und der Arbeitsscheibe realisiert, insbesondere eine Verspannung im Wesentlichen über
die gesamte Fläche bzw. die gesamte radiale Ausdehnung der ersten Arbeitsscheibe und/oder
ersten der Trägerscheibe. Das Bearbeitungsergebnis ist daher im Gegensatz zu der im
oben diskutierten Stand der Technik fehlenden solchen Verspannung nicht beeinträchtigt.
[0018] Die Entkopplungsmittel können zwischen den Spannflächen der ersten Arbeitsscheibe
und der ersten Trägerscheibe angeordnet sein. Es ist entsprechend möglich, dass kein
direkter Kontakt zwischen den Spannflächen von erster Arbeitsscheibe und erster Trägerscheibe
vorliegt, sondern nur ein indirekter Kontakt über die Entkopplungsmittel. Gleichzeitig
können Arbeits- und Trägerscheibe beispielsweise über in unterschiedlichen radialen
Positionen vorgesehenen Spannschrauben über ihre gesamte Fläche, insbesondere ihre
gesamte radiale Ausdehnung, gegeneinander verspannt sein. Die Entkopplungsmittel können
auch auf die ersten Spannmittel selbst wirken. Es ist dann möglich, dass die erste
Arbeitsscheibe mit ihrer Spannfläche zwar direkt an der Spannfläche der ersten Trägerscheibe
anliegt, aber die ersten Spannmittel zum Beispiel derart vorgespannt sind, dass eine
Relativbewegung zwischen erster Arbeitsscheibe und erster Trägerscheibe über die Spannflächen
unter verringerter Reibkraft möglich ist.
[0019] Es ist nach der Erfindung insbesondere möglich, dass die Spannfläche der ersten Arbeitsscheibe
direkt an der Spannfläche der ersten Trägerscheibe anliegt, ohne dass zwischen den
Spannflächen eine Zwischenschicht oder ein Zwischenelement vorgesehen ist. Sofern
die Entkopplungsmittel zwischen den Spannflächen der ersten Arbeitsscheibe und der
ersten Trägerscheibe angeordnet sind, ist es möglich, dass außer den Entkopplungsmitteln
keine Zwischenschicht oder kein weiteres Zwischenelement zwischen den Spannflächen
angeordnet ist.
[0020] Nach einer besonders praxisgemäßen Ausgestaltung können die Entkopplungsmittel mindestens
ein zwischen den Spannflächen der ersten Arbeitsscheibe und der ersten Trägerscheibe
angeordnetes Lager umfassen, insbesondere mehrere derartige Lager. Zwischen den Spannflächen
angeordnete Lager erlauben eine Relativbewegung zwischen der ersten Arbeitsscheibe
und der ersten Trägerscheibe unter erheblich verringerter Reibkraft, indem eine mechanische
Entkopplung realisiert wird. Besonders geeignete Lager sind Wälzlager, zum Beispiel
Rollenlager. Solche Lager können zum Beispiel insbesondere um die Spannmittel, zum
Beispiel die Spannschrauben herum angeordnet sein.
[0021] Nach einer weiteren Ausgestaltung können die Entkopplungsmittel elastische Vorspannmittel
umfassen zum elastischen Vorspannen der ersten Spannmittel. Solche elastischen Vorspannmittel
können alternativ oder zusätzlich zu zwischen den Spannflächen angeordneten Entkopplungsmitteln,
wie Lager, vorgesehen sein. Die elastischen Vorspannmittel spannen die ersten Spannmittel
elastisch so vor, dass diese die Spannflächen von erster Arbeitsscheibe und erster
Trägerscheibe gegeneinander spannen. Gegen diese elastische Vorspannung wird die Reibkraft
zwischen den Spannflächen verringert, wenn die Spannflächen sich im Zuge einer thermischen
Größenänderung gegeneinander verschieben. Die elastischen Vorspannmittel können, wie
erläutert, zusätzlich zu Entkopplungsmitteln zwischen den Spannflächen, zum Beispiel
mindestens einem Lager zwischen den Spannflächen, vorgesehen sein. In diesem Fall
können die elastischen Vorspannmittel das mindestens eine Lager, zum Beispiel das
mindestens eine Wälzlager, vorspannen. Unter elastischer Verformung der elastischen
Vorspannmittel kann dann eine erhöhte Bewegungsfreiheit zwischen den Spannflächen
von erster Arbeitsscheibe und erster Trägerscheibe bereitgestellt werden.
[0022] Die ersten Spannmittel können nach einer weiteren besonders praxisgemäßen Ausgestaltung
Spannschrauben umfassen, mit denen die erste Trägerscheibe mit ihrer Spannfläche gegen
die Spannfläche der ersten Arbeitsscheibe gespannt ist. Derartige Spannschrauben können
von der dem Arbeitsspalt abgewandten Seite in entsprechende Schraubenaufnahmen der
ersten Trägerscheibe und der ersten Arbeitsscheibe eingesetzt sein. Dazu können die
Spannschrauben durch die erste Trägerscheibe hindurchgeführt und in der ersten Arbeitsscheibe
verschraubt werden. Zumindest in der ersten Arbeitsscheibe können die Schraubenaufnahmen
ein entsprechendes Schraubengewinde aufweisen. Der Schraubenkopf der Spannschrauben
kann an der der ersten Arbeitsscheibe abgewandten Seite der ersten Trägerscheibe anliegen.
Zur Verspannung können mehrere Spannschrauben vorgesehen sein, zum Beispiel bei einer
ringförmigen ersten Arbeitsscheibe eine erste Gruppe von Spannschrauben entlang einem
radial außenliegenden Teilkreis der ersten Arbeitsscheibe bzw. der ersten Trägerscheibe
angeordnet und eine zweite Gruppe von Spannschrauben entlang einem radial innenliegenden
Teilkreis der ersten Arbeitsscheibe bzw. der ersten Trägerscheibe. Die Teilkreise
können jeweils nahe am radial äußeren bzw. radial inneren Ende der ersten Arbeitsscheibe
bzw. der ersten Trägerscheibe angeordnet sein.
[0023] Nach einer weiteren diesbezüglichen Ausgestaltung können die elastischen Vorspannmittel
elastische Federscheiben umfassen, die jeweils zwischen einem Schraubenkopf der Spannschrauben
und einer der ersten Arbeitsscheibe abgewandten Fläche der ersten Trägerscheibe angeordnet
sind. Die Federscheiben können zwischen dem Schraubenkopf und der zugewandten Seite
der Trägerscheibe eingespannt sein und dabei elastisch komprimiert und damit vorgespannt
sein. Gegen diese Vorspannung kann die Reibkraft zwischen den Spannflächen von erster
Arbeitsscheibe und erster Trägerscheibe verringert werden.
[0024] Die Entkopplungsmittel können nach einer weiteren Ausgestaltung eine Entkopplungs-Zwischenschicht
zwischen der ersten Arbeitsscheibe und der ersten Trägerscheibe umfassen. Hierbei
kann es sich beispielsweise um eine Gleit-Zwischenschicht, zum Beispiel aus einem
besonders gleitfähigen Material, wie Teflon, handeln. Es kann sich aber auch um eine
Zwischenschicht zur thermischen Entkopplung handeln, die entsprechend eine geringe
Wärmeleitfähigkeit besitzt. Die Entkopplungsmittel können entsprechend auch thermische
Entkopplungsmittel sein.
[0025] Nach einer weiteren Ausgestaltung kann das Material der ersten Arbeitsscheibe einen
geringeren Wärmeausdehnungskoeffizienten besitzen als das Material der ersten Trägerscheibe.
Der Wärmeausdehnungskoeffizient der ersten Arbeitsscheibe kann insbesondere wesentlich
geringer sein als der Wärmeausdehnungskoeffizient der ersten Trägerscheibe, zum Beispiel
um den Faktor 5 geringer, vorzugsweise um den Faktor 10 geringer. Wie eingangs erläutert,
führt die Verwendung von Materialien mit stark unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten
für die erste Trägerscheibe und die erste Arbeitsscheibe zu einem Bimetall und dadurch
bedingten Geometrieänderungen bei thermischer Größenänderung. Durch die erfindungsgemäße
zumindest teilweise Entkopplung zwischen der ersten Arbeitsscheibe und der ersten
Trägerscheibe treten auch bei stark unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten
von erster Arbeitsscheibe und erster Trägerscheibe keine erheblichen Verspannungen
zwischen der ersten Arbeitsscheibe und der ersten Trägerscheibe auf. Dadurch können
die eingangs erläuterten Probleme hinsichtlich eines Bimetalls vermieden werden. Es
ist somit möglich, insbesondere nur für die erste Arbeitsscheibe ein Material mit
einem sehr geringen Wärmeausdehnungskoeffizienten zu verwenden, beispielsweise eine
Eisen-Nickel-Legierung, wie Invar, während gleichzeitig für die erste Trägerscheibe
ein konventionelles Material mit höherem Wärmeausdehnungskoeffizienten verwendet wird,
beispielsweise Gusseisen. Es kann dann eine von der Prozesswärme weitgehend unabhängige
Geometrie erzeugt werden. Gleichzeitig ist die Verwendung eines Materials mit sehr
geringem Wärmeausdehnungskoeffizienten für die Arbeitsscheibe vorteilhaft hinsichtlich
der Geometriestabilität der Arbeitsscheibe und damit des Arbeitsspalts.
[0026] Das Gegenlagerelement kann nach einer weiteren Ausgestaltung durch eine vorzugweise
ringförmige zweite Arbeitsscheibe gebildet sein, wobei die erste und zweite Arbeitsscheibe
koaxial zueinander angeordnet sind, und wobei zwischen der ersten und zweiten Arbeitsscheibe
der Arbeitsspalt zum beid- oder einseitigen Bearbeiten flacher Werkstücke gebildet
ist. Die zweite Arbeitsscheibe kann an einer zweiten Trägerscheibe befestigt sein,
wobei zweite Spannmittel vorgesehen sind zum Spannen der zweiten Arbeitsscheibe mit
einer dem Arbeitsspalt abgewandten Spannfläche gegen eine der zweiten Arbeitsscheibe
zugewandte Spannfläche der zweiten Trägerscheibe, und wobei weiterhin Entkopplungsmittel
vorgesehen sind zum zumindest teilweisen Entkoppeln der zweiten Arbeitsscheibe von
der zweiten Trägerscheibe. Die zweiten Spannmittel können zum Beispiel ausgebildet
sein wie die ersten Spannmittel. Die zweite Arbeitsscheibe und/oder die zweiten Trägerscheibe
können ausgebildet sein wie die erste Arbeitsscheibe bzw. die erste Trägerscheibe.
Auch die Entkopplungsmittel zum Entkoppeln der zweiten Arbeitsscheibe von der zweiten
Trägerscheibe können ausgebildet sein wie die Entkopplungsmittel zum Entkoppeln der
ersten Arbeitsscheibe von der ersten Trägerscheibe. Insoweit können alle in diesem
Zusammenhang erläuterten Ausführungsbeispiele auf die zweite Arbeitsscheibe und die
zweite Trägerscheibe mit den zweiten Spannmitteln und ihren Entkopplungsmitteln übertragen
werden.
[0027] Zwischen der ersten Trägerscheibe und der ersten Arbeitsscheibe kann nach einer weiteren
Ausgestaltung ein vorzugweise ringförmiges Druckvolumen ausgebildet sein. Das Druckvolumen
ist mit einer Druckfluidversorgung verbunden, die derart ansteuerbar ist, dass in
dem Druckvolumen ein Druck aufgebaut wird, der eine vorgegebene lokale Verformung
der ersten Arbeitsscheibe erzeugt. Soweit in dieser Anmeldung der Begriff Fluid verwendet
wird, kann dies sowohl ein Gas als auch eine Flüssigkeit bezeichnen. Bei dem Druckfluid
kann es sich um eine Flüssigkeit, insbesondere Wasser, handeln. Durch Einleiten des
Druckfluids in das Druckvolumen kann auf die im Vergleich zur Trägerscheibe dünne
Arbeitsscheibe ein Druck ausgeübt werden, der zu einer Verformung der Arbeitsscheibe
führt. Insbesondere kann auf diese Weise die Arbeitsscheibe durch Einstellen eines
niedrigen Drucks in dem Druckvolumen in eine lokal konkave Form gebracht werden, durch
Einstellen eines mittleren Drucks in eine lokal plane Form gebracht werden und durch
Einstellen eines hohen Drucks in eine lokal konvexe Form gebracht werden. Die lokal
konvexe bzw. konkave Verformung bzw. Form liegt dabei insbesondere in radialer Richtung
zwischen dem inneren und äußeren Rand der ringförmigen ersten Arbeitsscheibe vor.
Das Druckvolumen ist ein veränderliches Druckvolumen. Die erste Arbeitsscheibe bildet
mithin eine Membran, die sich abhängig von dem durch unterschiedlichen Druck verursachten
Volumen des Druckvolumens verformt.
[0028] Die Druckfluidversorgung umfasst ein Druckfluidreservoir, mit dem mindestens eine
mit dem Druckvolumen verbundene Druckleitung verbunden ist. In der Druckleitung können
eine Pumpe und ein Steuerventil angeordnet sein, die zum Aufbauen des gewünschten
Drucks in dem Druckvolumen angesteuert werden können, beispielsweise von einer Steuer-
und/oder Regeleinrichtung. Außerdem kann die Druckfluidversorgung eine Druckmesseinrichtung
umfassen, die den Druck in dem Druckvolumen direkt oder indirekt misst und deren Messdaten
ebenfalls an einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung anliegen können. Auf dieser Grundlage
kann durch geeignete Ansteuerung der Druckfluidversorgung in dem Druckvolumen der
für die gewünschte Arbeitsspaltgeometrie erforderliche Druck eingestellt werden. Gewünscht
ist beispielsweise ein über die gesamte radiale Ausdehnung möglichst gleichbleibender
Abstand zwischen den Arbeitsscheiben. Die Einstellung der gewünschten Spaltgeometrie
kann im statischen Betrieb und/oder im dynamischen Betrieb, also während der Bearbeitung
eines Werkstücks, erfolgen.
[0029] Mit dem Druckvolumen ist im westlichen eine stufenlose Einstellung der lokalen Form
der ersten Arbeitsscheibe zwischen einer durch die Einbau-, Geometrie-, und Materialrandbedingungen
vorgegebenen maximal konkaven und maximal konvexen Form möglich. Die erste Arbeitsscheibe
kann grundsätzlich eine beliebige Dicke besitzen. Je nach dem gewünschten Verstellbereich
der Scheibengeometrie besitzt die Arbeitsscheibe eine geeignete Dicke, so dass sie
abhängig von ihrer Flächenausdehnung, insbesondere ihrer Ringbreite bzw. ihrem Bahnradius,
mit dem jeweils verfügbaren Druck verformt werden kann. Wie in der
DE 10 2016 102 223 A1 erläutert, kann durch die Möglichkeit, die lokale Geometrie der ersten Arbeitsscheibe
in radialer Richtung einzustellen, eine Veränderung des Spaltes durch Temperatureinfluss
während der Bearbeitung kompensiert werden.
[0030] Nach einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass Temperierkanäle zum
Temperieren der ersten Arbeitsscheibe vorgesehen sind, die mit einer Temperierfluidversorgung
verbunden sind. Die Temperierkanäle sind zum Durchleiten eines Temperierfluids ausgebildet.
Sie können zum Beispiel labyrinthartig ausgebildet sein. Durch die Temperierkanäle
wird im Betrieb der Maschine ein Temperierfluid, zum Beispiel eine Temperierflüssigkeit,
wie Wasser, zum Temperieren, insbesondere Kühlen, der Arbeitsscheibe geleitet. Durch
die Temperierkanäle kann einer wärmebedingten Verformung der Arbeitsscheibe bis zu
einem gewissen Grad entgegengewirkt werden.
[0031] Nach einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Temperierkanäle
innerhalb der ersten Arbeitsscheibe angeordnet sind, so dass die Temperierkanäle näher
an dem Arbeitsspalt angeordnet sind als das Druckvolumen, und dass die Temperierkanäle
nicht in Verbindung mit dem Druckvolumen stehen. Durch die Anordnung der Temperierkanäle
innerhalb der ersten Arbeitsscheibe, insbesondere ausschließlich innerhalb der ersten
Arbeitsscheibe können die Temperierkanäle näher an dem Arbeitsspalt angeordnet sein
als das Druckvolumen. Durch die Trägerscheibe kann dabei insbesondere nur eine Zu-
und Ableitung für das Temperierfluid verlaufen, die mit der Temperierfluidversorgung
verbunden sind. Durch die näher am Arbeitsspalt angeordneten Temperierkanäle erfolgt
eine effektivere Kühlung der ersten Arbeitsscheibe, so dass insbesondere die oben
erläuterten Probleme einer stärkeren Erwärmung der Arbeitsscheibe als der Trägerscheibe
und einer stärkeren Erwärmung einer den Arbeitsspalt begrenzenden Seite der Arbeitsscheibe
minimiert werden können. Entsprechende Verspannungen zwischen der ersten Arbeitsscheibe
und der ersten Trägerscheibe bzw. unerwünschte Verformungen der ersten Arbeitsscheibe
können ebenfalls minimiert werden. Vielmehr befinden sich die Temperierkanäle so nah
an der den Arbeitsspalt begrenzenden Oberfläche der Arbeitsscheibe wie möglich, so
dass ein Eindringen der Prozesswärme durch die Arbeitsscheibe hindurch in die Trägerscheibe
verringert werden kann. Um den Wärmeübergang zwischen erster Arbeitsscheibe und erster
Trägerscheibe weiter zu minimieren, ist es möglich, die erste Trägerscheibe und/oder
die erste Arbeitsscheibe im Bereich ihres Kontakts mit Stegen oder anderen Erhebungen
zu versehen, so dass die Kontaktfläche zwischen den Scheiben minimiert wird.
[0032] Darüber hinaus stehen die Temperierkanäle bei dieser Ausgestaltung nicht in Verbindung
mit dem Druckvolumen, ebenfalls anders als im Stand der Technik, wo diese miteinander
in Verbindung stehen und einen gemeinsamen Kreislauf bilden. Es sind also getrennte
Fluidsysteme (Kreisläufe) für die Temperierkanäle einerseits und für das Druckvolumen
andererseits vorgesehen. Dadurch ist eine flexiblere Einstellung des Drucks in dem
Druckvolumen unabhängig von dem Druck in den Temperierkanälen möglich. Auch wird der
für das Einstellen der lokalen Geometrie nutzbare Druck in dem Druckvolumen im Gegensatz
zum Stand der Technik nicht durch den Druck in den Temperierkanälen begrenzt.
[0033] Nach einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die erste Arbeitsscheibe
aus zwei miteinander verbundenen, vorzugsweise ringförmigen Scheiben gebildet ist,
zwischen denen die Temperierkanäle ausgebildet sind, wobei eine der Scheiben den Arbeitsspalt
begrenzt und die andere der Scheiben die Spannfläche zum Spannen gegen die Spannfläche
der ersten Trägerscheibe aufweist. Die erste Arbeitsscheibe ist somit zweiteilig aufgebaut,
wobei sie ähnlich einer Sandwich-Konstruktion zwischen den beiden Teilscheiben die
Temperierkanäle ausbildet. Durch diese Ausgestaltung ist das Ausbilden der Temperierkanäle
ausschließlich innerhalb der ersten Arbeitsscheibe konstruktiv besonders gut möglich.
Gemäß einer besonders praxisgemäßen Ausgestaltung können die beiden Scheiben miteinander
verschraubt sein. Es sind aber natürlich auch andere Befestigungsmöglichkeiten denkbar.
[0034] Nach einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die erste Arbeitsscheibe
nur im Bereich ihres äußeren Randes und im Bereich ihres inneren Randes an der ersten
Trägerscheibe befestigt ist. Wie bereits erläutert, können die Arbeitsscheiben insbesondere
ringförmig sein. Zwischen der ersten Arbeitsscheibe und der ersten Trägerscheibe ist
dann das vorzugsweise ringförmige Druckvolumen gebildet. Die erste Arbeitsscheibe
ist bei der vorgenannten Ausgestaltung nur im Bereich ihres die Arbeitsfläche begrenzenden
radial äußeren und radial inneren Randes an der ersten Trägerscheibe befestigt, beispielsweise
jeweils entlang eines Teilkreises mit Spannschrauben als Spannmitteln verschraubt.
Zwischen diesen Randbereichen ist die Arbeitsscheibe dagegen nicht an der Trägerscheibe
befestigt. Insbesondere in diesem Bereich kann das Druckvolumen gebildet sein. Auf
diese Weise besitzt die Arbeitsscheibe die erforderliche Beweglichkeit, um durch Aufbauen
eines geeigneten Drucks in dem Druckvolumen in der gewünschten Weise verformt zu werden.
Dabei ist die Befestigung der Arbeitsscheibe an der Trägerscheibe so gewählt, dass
die Auflagefläche am inneren und äußeren Rand möglichst schmal gehalten ist, um eine
gezielte Verformung über möglichst die gesamte Oberfläche der Arbeitsscheibe zu erreichen.
[0035] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert.
Es zeigen schematisch:
- Figur 1
- einen Teil einer Doppelseiten-Bearbeitungsmaschine in einer Schnittansicht,
- Figur 2
- eine erste Arbeitsscheibe und eine erste Trägerscheibe einer Doppelseiten-Bearbeitungsmaschine
in einer Schnittansicht nach einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Figur 3
- eine erste Arbeitsscheibe und eine erste Trägerscheibe einer Doppelseiten-Bearbeitungsmaschine
in einer Schnittansicht nach einem zweiten Ausführungsbeispiel, und
- Figur 4
- eine erste Arbeitsscheibe und eine erste Trägerscheibe einer Doppelseiten-Bearbeitungsmaschine
in einer Schnittansicht nach einem weiteren Beispiel.
[0036] Soweit nichts anderes angegeben ist, bezeichnen in den Figuren gleiche Bezugszeichen
gleiche Gegenstände.
[0037] Die in Figur 1 lediglich beispielhaft dargestellte Doppelseiten-Bearbeitungsmaschine
weist eine ringförmige erste, untere Trägerscheibe 100 und eine ebenfalls ringförmige
zweite, obere Trägerscheibe 120 auf. An der unteren Trägerscheibe 100 ist eine ringförmige
erste, untere Arbeitsscheibe 140 befestigt und an der oberen Trägerscheibe 120 ist
eine ebenfalls ringförmige zweite, obere Arbeitsscheibe 160 befestigt. Zwischen den
ringförmigen Arbeitsscheiben 140, 160 ist ein ringförmiger Arbeitsspalt 180 gebildet,
in dem im Betrieb flache Werkstücke, beispielsweise Wafer, beidseitig bearbeitet werden.
Bei der Doppelseiten-Bearbeitungsmaschine kann es sich beispielsweise um eine Poliermaschine,
eine Läppmaschine oder eine Schleifmaschine handeln.
[0038] Die obere Trägerscheibe 120 und mit ihr die obere Arbeitsscheibe 160 und/oder die
untere Trägerscheibe 100 und mit ihr die untere Arbeitsscheibe 140 können durch eine
geeignete Antriebseinrichtung, umfassend beispielsweise eine obere Antriebswelle und/oder
eine untere Antriebswelle sowie mindestens einen Antriebsmotor relativ zueinander
drehend angetrieben werden. Die Antriebseinrichtung ist an sich bekannt und aus Gründen
der Übersichtlichkeit nicht näher dargestellt. In ebenfalls an sich bekannter Weise
können zu bearbeitende Werkstücke schwimmend in Läuferscheiben in dem Arbeitsspalt
180 gehalten werden. Durch eine geeignete Kinematik, beispielsweise eine Planetenkinematik,
kann sichergestellt werden, dass sich die Läuferscheiben im Zuge der Relativdrehung
der Trägerscheiben 100, 120 bzw. Arbeitsscheiben 140, 160 ebenfalls durch den Arbeitsspalt
180 drehen. Eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung 200 steuert bzw. regelt den Betrieb
der Doppelseiten-Bearbeitungsmaschine.
[0039] In dem in Figur 1 gezeigten Beispiel sind innerhalb der unteren Arbeitsscheibe 140
labyrinthartig ausgebildete Temperierkanäle 220 vorgesehen. Die Temperierkanäle 220
sind über eine Zuführung 240 und eine Abführung 260 beispielsweise über eine die untere
Trägerscheibe 100 und die untere Arbeitsscheibe 140 antreibende Antriebswelle mit
einer Temperierfluidversorgung verbunden. Durch die Steuer- und/oder Regeleinrichtung
200 kann zum Beispiel auf einen vorgegebenen Temperaturwert des Temperierfluids am
Eingang und/oder am Ausgang der Temperierkanäle oder auf eine vorgegebene Temperaturdifferenz
zwischen der am Eingang und der am Ausgang der Temperierkanäle vorliegenden Temperatur
geregelt werden, indem die Temperatur des Temperierfluids entsprechend eingestellt
wird. In dem gezeigten Beispiel sind auch in der oberen Arbeitsscheibe 160 labyrinthartige
Temperierkanäle 280 ausgebildet, die über eine nicht näher dargestellte Zuführung
und Abführung ebenfalls mit einer Temperierfluidversorgung verbunden sind. Auch diese
Temperierfluidversorgung wird durch die Steuer- und/oder Regeleinrichtung 200 gesteuert.
Durch Versorgung der Temperierkanäle 220 bzw. 280 mit einem Temperierfluid, beispielsweise
einer Kühlflüssigkeit, wie Wasser, kann einer Erwärmung der Arbeitsscheiben 140, 160
und einem Wärmeübergang in die Trägerscheiben 100, 120 effektiv entgegengewirkt werden,
so dass entsprechende Geometrieänderungen verringert werden.
[0040] Außerdem ist zwischen der unteren Trägerscheibe 120 und der unteren Arbeitsscheibe
160 ein in dem gezeigten Beispiel ringförmiges Druckvolumen 300 ausgebildet, das über
eine Zuführung 320, beispielsweise ebenfalls über eine die untere Trägerscheibe 100
und die untere Arbeitsscheibe 140 antreibende Antriebswelle mit einer Druckfluidversorgung
verbunden ist. Die Druckfluidversorgung wird ebenfalls von der Steuer- und/oder Regeleinrichtung
200 angesteuert. Durch entsprechendes Einleiten von Druckfluid in das Druckvolumen
300 kann eine lokale Verformung der unteren Arbeitsscheibe 140 erzeugt werden, insbesondere
eine lokale konkave oder konvexe Verformung, wie dies grundsätzlich in der
DE 10 2016 102 223 A1 beschrieben ist.
[0041] Wie in Figur 1 zu erkennen, sind die Temperierkanäle 220 näher am Arbeitsspalt 180
angeordnet als das Druckvolumen 300. Außerdem stehen die Leitungssysteme des Druckvolumens
300 und der Temperierkanäle 220 nicht miteinander in Verbindung, sondern sind getrennt
steuer- bzw. regelbar.
[0042] In den Figuren 2 bis 4 sind jeweils eine erste Trägerscheibe und eine erste Arbeitsscheibe
gezeigt, die in der in Figur 1 gezeigten Doppelseiten-Bearbeitungsmaschine zum Einsatz
kommen können. Aus Gründen der Veranschaulichung sind in den Figuren 2 bis 4 die Temperierkanäle
220 und das Druckvolumen 300 einschließlich der diesbezüglichen Zu- und Ableitungen
nicht dargestellt. Es versteht sich, dass auch die in den Figuren 2 bis 4 gezeigten
Arbeitsscheiben und Trägerscheiben entsprechende Temperierkanäle und Druckvolumina
einschließlich der Zu- und Ableitungen aufweisen können. Darüber hinaus sind in den
Figuren 2 bis 4 aus Gründen der Veranschaulichung nur eine erste Trägerscheibe und
eine erste Arbeitsscheibe dargestellt. Die darüber hinaus vorgesehenen zweiten Trägerscheiben
und zweiten Arbeitsscheiben können entsprechend ausgebildet sein.
[0043] Figur 2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer ersten, unteren Trägerscheibe
10 und einer ersten, unteren Arbeitsscheibe 14, die zum Beispiel in der in Figur 1
gezeigten Doppelseiten-Bearbeitungsmaschine zum Einsatz kommen können. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel sind eine Mehrzahl von Spannschrauben 20 vorgesehen, die von einer
dem Arbeitsspalt 18 abgewandten Seite durch die erste Trägerscheibe 10 hindurchgesteckt
und in eine entsprechende Gewindebohrung in der ersten Arbeitsscheibe 14 eingeschraubt
sind. Die Spannschrauben sind entlang zweier Teilkreise über die ringförmigen Träger-
und Arbeitsscheiben 10, 14 angeordnet, nämlich einen radial äußeren Teilkreis und
einen radial inneren Teilkreis. Die Spannschrauben 20 besitzen jeweils einen Schraubenkopf
22. Die erste Trägerscheibe 10 weist eine der ersten Arbeitsscheibe 14 zugewandte
Spannfläche 24 auf und die erste Arbeitsscheibe 14 weist eine der ersten Trägerscheibe
10 zugewandte Spannfläche 26 auf. Im Zuge des Einschraubens der Spannschrauben 20
werden die erste Trägerscheibe 10 und die erste Arbeitsscheibe 14 gegeneinander verspannt.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel nach Figur 2 liegen die Spannflächen 24, 26 im
verspannten Zustand direkt aneinander und sind gegeneinander verspannt.
[0044] In dem Ausführungsbeispiel nach Figur 2 befinden sich zwischen den Schraubenköpfen
22 der Spannschrauben 20 und einer der ersten Arbeitsscheibe 14 abgewandten Fläche
28 der ersten Trägerscheibe 10 jeweils elastische Federscheiben 30, die im eingeschraubten
Zustand der Spannschrauben 20 elastisch komprimiert sind und so die Spannmittel 20
elastisch vorspannen. Dadurch wird bei einer thermisch bedingten Relativbewegung zwischen
erster Trägerscheibe 10 und erster Arbeitsscheibe 14 über die Spannflächen 24, 26
die durch die Spannmittel 20 bereitgestellte Reibkraft verringert, so dass zum Beispiel
nach einer thermischen Ausdehnung der ersten Arbeitsscheibe 14 und einer dadurch bedingten
Relativbewegung zu der ersten Trägerscheibe 10 die erste Arbeitsscheibe 14 sich wieder
vollständig in ihre Ursprungsposition zurückbewegt.
[0045] Figur 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, das weitgehend dem Ausführungsbeispiel
nach Figur 2 entspricht. Zusätzlich zu den elastischen Federscheiben 30 sind bei dem
Ausführungsbeispiel nach Figur 3 zwischen den Spannflächen 24, 26 der ersten Trägerscheibe
10 und der ersten Arbeitsscheibe 14 um die Spannschrauben 20 herum angeordnete Wälzlager
32 vorgesehen. Durch diese Wälzlager 32 werden die erste Trägerscheibe 10 und die
erste Arbeitsscheibe 14, insbesondere ihre Spannflächen 24, 26, mechanisch voneinander
entkoppelt. Entsprechend ist die durch die Spannschrauben 20 bewirkte Reibkraft zwischen
der ersten Trägerscheibe 10 und der ersten Arbeitsscheibe 14 weitergehend verringert.
[0046] Figur 4 zeigt ein weiteres Beispiel, mit dem versucht werden könnte, die eingangs
erläuterten Effekte thermischer Größenänderungen zu vermeiden. Das Beispiel nach Figur
4 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel nach Figur 2 einerseits darin, dass
keine Entkopplungsmittel in Form der elastischen Federscheiben 30 vorgesehen sind.
Andererseits unterscheidet es sich dadurch, dass um die Spannschrauben 20 herum in
der ersten Trägerscheibe 10' und der ersten Arbeitsscheibe 14' jeweils Entlastungsnuten
34, 36 ausgebildet sind. Es wurde versucht, mittels solcher Entlastungsnuten 34, 36
den eingangs erläuterten nachteiligen Effekten der thermischen Größenänderung entgegenzuwirken.
Es hat sich allerdings herausgestellt, dass diese Maßnahme nicht den mit den Entkopplungsmitteln
nach den Figuren 2 und 3 verbundenen Erfolg zeitigt.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 10, 10', 100
- untere Trägerscheibe
- 12, 120
- obere Trägerscheibe
- 14, 14', 140
- untere Arbeitsscheibe
- 16, 160
- obere Arbeitsscheibe
- 18, 180
- Arbeitsspalt
- 20
- Spannschraube
- 22
- Schraubenkopf
- 24
- Spannfläche
- 26
- Spannfläche
- 28
- Fläche
- 30
- Federscheibe
- 32
- Wälzlager
- 34
- Entlastungsnuten
- 36
- Entlastungsnuten
- 200
- Steuer- und/oder Regeleinrichtung
- 220
- Temperierkanäle
- 240
- Zuführung
- 260
- Abführung
- 280
- Temperierkanäle
- 300
- Druckvolumen
- 320
- Zuführung
1. Doppel- oder Einseiten-Bearbeitungsmaschine mit einer vorzugsweise ringförmigen ersten
Arbeitsscheibe (14, 140), die an einer ersten Trägerscheibe (10, 100) befestigt ist,
und mit einem Gegenlagerelement, wobei die erste Arbeitsscheibe (14, 140) und das
Gegenlagerelement über mindestens eine Antriebswelle relativ zueinander drehend antreibbar
sind, wobei zwischen der ersten Arbeitsscheibe (14, 140) und dem Gegenlagerelement
ein Arbeitsspalt (18, 180) zum beid- oder einseitigen Bearbeiten flacher Werkstücke
gebildet ist, und wobei erste Spannmittel (20) vorgesehen sind zum Spannen der ersten
Arbeitsscheibe (14, 140) mit einer dem Arbeitsspalt (18, 180) abgewandten Spannfläche
(26) gegen eine der ersten Arbeitsscheibe (14, 140) zugewandte Spannfläche (24) der
ersten Trägerscheibe (10, 100), dadurch gekennzeichnet, dass Entkopplungsmittel vorgesehen sind zum zumindest teilweisen Entkoppeln der ersten
Arbeitsscheibe (14, 140) von der ersten Trägerscheibe (10, 100).
2. Doppel- oder Einseiten-Bearbeitungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Entkopplungsmittel mindestens ein zwischen den Spannflächen (24, 26) der ersten
Arbeitsscheibe (14, 140) und der ersten Trägerscheibe (10, 100) angeordnetes Lager
(32) umfassen.
3. Doppel- oder Einseiten-Bearbeitungsmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Lager (32) mindestens ein Wälzlager (32) umfasst.
4. Doppel- oder Einseiten-Bearbeitungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Entkopplungsmittel elastische Vorspannmittel (30) umfassen zum elastischen Vorspannen
der ersten Spannmittel (20).
5. Doppel- oder Einseiten-Bearbeitungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Spannmittel (20) Spannschrauben (20) umfassen, mit denen die erste Trägerscheibe
(10, 100) mit ihrer Spannfläche (24) gegen die Spannfläche (26) der ersten Arbeitsscheibe
(14, 140) gespannt ist.
6. Doppel- oder Einseiten-Bearbeitungsmaschine nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die elastischen Vorspannmittel (30) elastische Federscheiben (30) umfassen, die jeweils
zwischen einem Schraubenkopf (22) der Spannschrauben (20) und einer der ersten Arbeitsscheibe
(14, 140) abgewandten Fläche (28) der ersten Trägerscheibe (10, 100) angeordnet sind.
7. Doppel- oder Einseiten-Bearbeitungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Entkopplungsmittel eine Entkopplungs-Zwischenschicht zwischen der ersten Arbeitsscheibe
(14, 140) und der ersten Trägerscheibe (10, 100) umfassen, insbesondere eine Gleit-Zwischenschicht
oder eine Zwischenschicht zur thermischen Entkopplung.
8. Doppel- oder Einseiten-Bearbeitungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Material der ersten Arbeitsscheibe (14, 140) einen geringeren Wärmeausdehnungskoeffizienten
besitzt als das Material der ersten Trägerscheibe (10, 100).
9. Doppel- oder Einseiten-Bearbeitungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenlagerelement durch eine vorzugsweise ringförmige zweite Arbeitsscheibe (16,
160) gebildet ist, wobei die erste und zweite Arbeitsscheibe (16, 160) koaxial zueinander
angeordnet sind, wobei zwischen der ersten und zweiten Arbeitsscheibe (14, 140, 16,
160) der Arbeitsspalt (18, 180) zum beid- oder einseitigen Bearbeiten flacher Werkstücke
gebildet ist.
10. Doppel- oder Einseiten-Bearbeitungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Arbeitsscheibe (16, 160) an einer zweiten Trägerscheibe (12, 120) befestigt
ist, dass zweite Spannmittel vorgesehen sind zum Spannen der zweiten Arbeitsscheibe
(16, 160) mit einer dem Arbeitsspalt (18, 180) abgewandten Spannfläche gegen eine
der zweiten Arbeitsscheibe (16, 160) zugewandte Spannfläche der zweiten Trägerscheibe
(12, 120), und dass weiterhin Entkopplungsmittel vorgesehen sind zum zumindest teilweisen
Entkoppeln der zweiten Arbeitsscheibe (16, 160) von der zweiten Trägerscheibe (12,
120).
11. Doppel- oder Einseiten-Bearbeitungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der ersten Trägerscheibe (10, 100) und der ersten Arbeitsscheibe (14, 140)
ein Druckvolumen (300) angeordnet ist, das mit einer Druckfluidversorgung verbunden
ist, die derart ansteuerbar ist, dass in dem Druckvolumen (300) ein Druck aufgebaut
wird, der eine vorgegebene Verformung der ersten Arbeitsscheibe (14, 140) erzeugt.
12. Doppel- oder Einseiten-Bearbeitungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass Temperierkanäle (220, 280) zum Temperieren der ersten Arbeitsscheibe (14, 140) vorgesehen
sind, die mit einer Temperierfluidversorgung verbunden sind.
13. Doppel- oder Einseiten-Bearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperierkanäle (220, 280) innerhalb der ersten Arbeitsscheibe (14, 140) angeordnet
sind, so dass die Temperierkanäle (220, 280) näher an dem Arbeitsspalt (18, 180) angeordnet
sind als das Druckvolumen (300), und dass die Temperierkanäle (220, 280) nicht in
Verbindung mit dem Druckvolumen (300) stehen.
14. Doppel- oder Einseiten-Bearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Arbeitsscheibe (14, 140) aus zwei miteinander verbundenen, vorzugsweise
ringförmigen Scheiben gebildet ist, zwischen denen die Temperierkanäle (220, 280)
ausgebildet sind, wobei eine der Scheiben den Arbeitsspalt (18, 180) begrenzt und
die andere der Scheiben die Spannfläche zum Spannen gegen die Spannfläche der ersten
Trägerscheibe (10, 100) aufweist.