[0001] Die Erfindung betrifft eine Distanzeinrichtung für eine Schleifwalze, insbesondere
einer Schleifmaschine, gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1. Des
Weiteren betrifft die Erfindung eine Anordnung aus wenigstens einer solchen Distanzeinrichtung
und einer Schleifwalze, wobei die wenigstens eine Schleifwalze über die wenigstens
eine Befestigungsvorrichtung an der wenigstens einen Distanzeinrichtung befestigt
oder befestigbar ist. Weiters betrifft die Erfindung eine Schleifmaschine mit wenigstens
einer solchen Anordnung und einer Antriebsvorrichtung und/oder Führungsvorrichtung,
wobei eine radiale Beabstandung der wenigstens einen Schleifwalze relativ zu dem Grundkörper
und/oder zumindest einem wenigstens zweier Wälzkörper durch die Verstelleinrichtung
der wenigstens einen Distanzeinrichtung einstellbar ist. Die Erfindung betrifft auch
die Verwendung einer solchen Schleifmaschine und/oder einer solchen Anordnung.
[0002] Bei Schleifmaschinen und Schleifwalzen, welche beispielsweise aus der
WO 2021/007603 A1 oder der
WO 2017/143370 A1 bekannt sind, ist eine präzise und gleichbleibende Adjustage einer Beabstandung der
Schleifwalze relativ zu einem zu bearbeitenden Werkstück essentiell, um effizient
eine hohe Güte des zu bearbeitenden Werkstückes erreichen zu können. In der Praxis
ist dies nicht in hinreichendem Maße möglich, wobei insbesondere ein Komfort in der
Handhabung der Schleifmaschine/Schleifwalze bei großen Werkstücken, schweren Schleifmaschinen/Schleifwalzen
und gegebenenfalls gekrümmten Oberflächen der Werkstücke zur Schonung eines Bedieners
der Schleifwalze unabdingbar ist.
[0003] Eine Schleifmaschine mit einer Schleifbürste mit radialer Verstellmöglichkeit ist
bereits aus der
EP 2 206 580 A2 bekannt, in welcher zur Lagerung einer Schleifbürste eine wagenartige Vorrichtung
vorgesehen ist, welche Räder aufweist. Eine manuell betätigbare Führungsvorrichtung
in Form einer höhenverstellbaren Schubstange ist für einen Vorschub der Schleifbürste
vorgesehen, wobei Laufräder an der von der Schleifbürste abgewandten Seite der wagenartigen
Vorrichtung vorgesehen sein können, welche für einen gleichbleibenden Abstand der
Schleifbürste zu einer Bodenfläche bei korrekter Verschwenkung der Schleifbürste um
die Laufräder bestimmt sind. Nahe der Schleifbürste kann ein Führungsrad genutzt werden,
über welches eine Höhe der Schleifbürste über der Bodenfläche während einem Auftrag
von Fluid durch Abstützung auf dem Führungsrad einstellbar ist. Das Führungsrad ist
hierbei über eine Verstelleinrichtung anhebbar beziehungsweise absenkbar. Über einen
Anpressdruck eines Bedieners wird schließlich ein Abtrag der Schleifbürste adjustiert.
[0004] Nachteilig am Stand der Technik ist, dass die wagenartige Vorrichtung in Kombination
mit der Schubstange insbesondere bei gekrümmten zu bearbeitenden Oberflächen unkomfortabel
ist, da sich der Winkel der Schubstange relativ zu der Schleifwalze über einen Geometrieverlauf
der Oberfläche ungünstig ändert und dadurch eine Kraftübertragung des Bedieners ineffizient
ist. Zudem ist die Höhenverstellung der Schubstange nur bedingt benutzerfreundlich,
insbesondere da aufgrund der Parameter Anpressdruck auf die Schleifwalze, Verschwenklage
der wagenartigen Vorrichtung sowie der Vielzahl an Freiheitsgraden in der Höhenverstellung
der einzelnen Räder eine Beabstandung der Schleifwalze von der Oberfläche durch die
Menge an erforderlichen Einstellschritten zeitaufwändig ist. Des Weiteren wird durch
die konstruktive Ausgestaltung und Anordnung der Laufräder keine definierte Höhenverstellung
der Schleifwalze gegeben, welche eine während des Betriebs konstante Beabstandung
der Schleifwalze mit gleichbleibenden Anpressdruck ermöglicht.
[0005] Die objektive technische Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin,
eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Distanzeinrichtung, Anordnung aus
Distanzeinrichtung und Schleifwalze sowie Schleifmaschine anzugeben, bei welchen die
Nachteile des Stands der Technik zumindest teilweise behoben sind, und welche sich
insbesondere durch eine einfache Adjustage der Beabstandung der Schleifwalze relativ
zu der Distanzeinrichtung auszeichnen, um eine konstante Beabstandung und einen konstanten
Anpressdruck der Schleifwalze bei variierenden Schwenklagen der Schleifmaschine gewährleisten
zu können.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0007] Es ist demnach erfindungsgemäß vorgesehen, dass wenigstens eine, vorzugsweise mittig,
zwischen den wenigstens zwei Wälzkörpern angeordnete Befestigungsvorrichtung vorgesehen
ist, mit welcher die Schleifwalze, vorzugsweise lösbar, an der Distanzeinrichtung
befestigbar ist, und dass wenigstens eine Verstelleinrichtung vorgesehen ist, mit
welcher die Schleifwalze in einem an der Distanzeinrichtung befestigten Zustand relativ
zu dem Grundkörper und/oder zumindest einem der wenigstens zwei Wälzkörper verstellbar
ist.
[0008] Dadurch wird es erst ermöglicht, dass durch eine Adjustage der Beabstandung der Schleifwalze
relativ zu der Distanzeinrichtung eine definierte Beabstandung der Schleifwalze zu
einer Oberfläche eines Werkstückes generiert wird, welche einen gleichbleibenden Anpressdruck
der Schleifwalze ermöglicht und bei unterschiedlichen Schwenklagen der wenigstens
einen Befestigungsvorrichtung als Schnittstelle zwischen Schleifwalze und Distanzeinrichtung
relativ zu dem Grundkörper - beispielsweise bei einer Bearbeitung von gekrümmten Oberflächen
eines Werkstückes - automatisch eine konstant bleibende Beabstandung ermöglicht.
[0009] Die Distanzeinrichtung kann bei planaren, konvexen oder konkaven Oberflächen eingesetzt
werden, wobei Schleifwalze derart breit auszulegen ist, dass Bürstenschleifwalzen,
Schleifwalzen mit gesonderten Schleifwalzen, Schleifwalzen mit Schleifsegmenten und
dergleichen umfasst sind.
[0010] Wie eingangs ausgeführt, wird Schutz auch begehrt für eine Anordnung aus wenigstens
einer solchen Distanzeinrichtung und wenigstens einer Schleifwalze, wobei die wenigstens
eine Schleifwalze über die wenigstens eine Befestigungsvorrichtung an der wenigstens
einen Distanzeinrichtung befestigt oder befestigbar ist.
[0011] Wie eingangs ausgeführt, wird Schutz auch begehrt für eine Schleifmaschine mit wenigstens
einer solchen Anordnung und einer Antriebsvorrichtung und/oder Führungsvorrichtung,
wobei eine radiale Beabstandung der wenigstens einen Schleifwalze relativ zu dem Grundkörper
und/oder zumindest einem der wenigstens zwei Wälzkörper durch die Verstelleinrichtung
der wenigstens einen Distanzeinrichtung einstellbar ist.
[0012] Wenn eine Drehachse der Schleifwalze bei unterschiedlichen Höheneinstellungen der
Schleifwalze im Wesentlichen identisch mit einer Gelenkachse der Distanzeinrichtung
verbleibt, so kann die Schleifmaschine flexibel im Raum bewegt und/oder verschwenkt
werden, wobei durch eine Kontaktierung der Wälzkörper mit der Oberfläche stets eine
gleichbleibende Beabstandung zum Werkstück ermöglicht wird.
[0013] Wie eingangs ausgeführt, wird Schutz auch begehrt für eine Verwendung einer solchen
Schleifmaschine und/oder einer solchen Anordnung zur Bearbeitung einer, vorzugsweise
mit einer Beschichtung zum Schutz vor Umwelteinflüssen beschichteten, Oberfläche eines
Werkstücks, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass zumindest ein an die zu bearbeitende
Oberfläche angrenzender Bereich des Werkstücks aus einem Kohlefaser- und/oder Glasfaser-Verbundwerkstoff
besteht, oder einer vorzugsweise mit Wachs beschichteten, Oberfläche einer Negativform
zur Herstellung eines Werkstücks, das vorzugsweise zumindest bereichsweise aus einem
Kohlefaser- und/oder Glasfaser-Verbundwerkstoff besteht.
[0014] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0015] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Schleifwalze
in dem an der Distanzeinrichtung befestigten Zustand um eine Gelenkachse der Distanzeinrichtung
relativ zu dem Grundkörper drehbar ist, wobei die Gelenkachse mit einer Drehachse
der Schleifwalze im Wesentlichen deckungsgleich ist.
[0016] Im Stand der Technik ist die Beabstandung der Schleifwalze abhängig von Anpressdruck,
Schwenklage und Orientierung der Schleifmaschine. Vorteilhafter Weise wird durch die
zumindest im Wesentlichen übereinstimmenden Achsen die Beabstandung oder der Anpressdruck
der Schleifwalze von dem Werkstück bei einer Verschwenkung der wenigstens einen Befestigungsvorrichtung
nicht verändert, wodurch ein Komfort in der Handhabung der Schleifwalze/Schleifmaschine
insbesondere bei gekrümmten Oberflächen oder schweren Bauteilkomponenten signifikant
erhöht wird.
[0017] Vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass die Schleifwalze in dem an der Distanzeinrichtung
befestigten Zustand axial von der Verstelleinrichtung beabstandet ist, wobei eine
Schwenkachse der wenigstens einen Befestigungsvorrichtung gegenüber der Verstelleinrichtung
mit der Drehachse der Schleifwalze im Wesentlichen deckungsgleich ist.
[0018] Als günstig hat sich erwiesen, dass der Grundkörper radial von einer Drehachse der
Schleifwalze in dem an der Distanzeinrichtung befestigten Zustand der Schleifwalze
beabstandet angeordnet ist.
[0019] Die radiale Beabstandung ist benutzerfreundlich über die Verstelleinrichtung definierbar.
Eine axiale Beabstandung zwischen Schleifwalze und Grundkörper kann beispielsweise
über die wenigstens eine Befestigungsvorrichtung definiert sein.
[0020] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der
Grundkörper zumindest zwei voneinander räumlich gesonderte Wälzkörperaufnahmen aufweist,
zwischen welchen die wenigstens eine Befestigungsvorrichtung angeordnet ist.
[0021] Bei zumindest zwei Wälzkörpern kann ein Verkippen mit einer damit verbundenen Änderung
(wie es beispielsweise bei lediglich einem Rad der Fall wäre) der Beabstandung unterbunden
werden. Die zumindest zwei Wälzkörperaufnahmen können im Allgemeinen einer Kontur
des zu bearbeitenden Werkstückes oder einer Schleifwalzengeometrie folgend oder unabhängig
davon ausgebildet sein.
[0022] Als vorteilhaft hat sich erwiesen, dass die Verstelleinrichtung den Grundkörper und
eine an dem Grundkörper lösbar befestigbare und/oder, vorzugsweise lateral, verschiebbare
Verstellvorrichtung umfasst, wobei der Grundkörper eine Aufnahme zur zumindest bereichsweisen
Anordnung der Verstellvorrichtung innerhalb der Aufnahme aufweist, wobei vorzugsweise
vorgesehen ist, dass an dem Grundkörper und/oder der Verstellvorrichtung eine Skala
zur Veranschaulichung einer Beabstandung der Schleifwalze zu dem Grundkörper und/oder
zumindest einem der wenigstens zwei Wälzkörper angeordnet ist.
[0023] Die Verstellvorrichtung umfasst bevorzugt die Gelenkachse, um welche die Schleifwalze
zusammen mit der Befestigungsvorrichtung verschwenkbar ist, wobei die Drehachse der
Schleifwalze vorzugsweise deckungsgleich mit der Gelenkachse oder der Schwenkachse
bleibt. Die Verstellvorrichtung kann im Allgemeinen jedoch auch stoffschlüssig mit
dem Grundkörper verbunden sein, wobei die Verstelleinrichtung aus Grundkörper und
der wenigstens einen daran anzubindenden Befestigungsvorrichtung gebildet sein kann.
[0024] Eine vorteilhafte Variante besteht darin, dass die wenigstens eine Befestigungsvorrichtung,
vorzugsweise über ein Befestigungsmittel, direkt gelenkig an der Verstellvorrichtung
und/oder indirekt über die Verstellvorrichtung an dem Grundkörper angeordnet ist.
[0025] Besonders bevorzugt ist, dass die Verstelleinrichtung, vorzugsweise der Grundkörper
und/oder eine gegebenenfalls vorhandene Verstellvorrichtung, wenigstens eine, vorzugsweise
genau zwei parallel zueinander angeordnete, Längsnut und/oder wenigstens eine Führungsschiene
aufweist, über welche die Schleifwalze in dem an der Distanzeinrichtung befestigten
Zustand relativ zu dem Grundkörper und/oder zumindest einem der wenigstens zwei Wälzkörper,
vorzugsweise über die gegebenenfalls vorhandene Verstellvorrichtung, verstellbar ist.
[0026] Über eine Fixierung der wenigstens einen Befestigungsvorrichtung entlang der wenigstens
einen Längsnut und/oder wenigstens einen Führungsschiene ist eine Beabstandung der
Schleifwalze relativ zu dem Grundkörper oder Wälzkörper besonders günstig einstellbar.
Anderweitige Einstellmöglichkeiten (und dazugehörige Befestigungsmöglichkeiten) sind
ebenfalls denkbar.
[0027] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass die Verstelleinrichtung
wenigstens ein Befestigungsmittel, vorzugsweise Schraubverbindung und/oder Klemmverbindung,
zur Fixierung einer radialen Beabstandung des Grundkörpers und/oder von zumindest
einem der wenigstens zwei Wälzkörper von der Schleifwalze in dem an der Distanzeinrichtung
befestigten Zustand der Schleifwalze aufweist.
[0028] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass der
Grundkörper wenigstens einen Krümmungsabschnitt aufweist und zumindest drei Wälzkörper,
vorzugsweise zumindest fünf Wälzkörper vorgesehen sind, wobei die zumindest drei Wälzkörper
an dem wenigstens einen Krümmungsabschnitt angeordnet sind.
[0029] Insbesondere wenn eine Krümmung des Krümmungsabschnittes oder eines Krümmungsteilabschnittes
an einen Schleifwalzendurchmesser mit gewünschter Beabstandung angepasst ist, kann
bei einer Verschenkung der Schleifmaschine der Anpressdruck und die Beabstandung der
Schleifwalze zu dem Werkstück konstant gehalten werden. Die Schleifwalze kann sich
beispielsweise bei Verschwenkung an unterschiedlichen Wälzkörpern abstützen. Der Krümmungsabschnitt
ist besonders bevorzugt konvex ausgebildet.
[0030] Als günstig hat sich bei der Anordnung erwiesen, dass durch die wenigstens eine Verstelleinrichtung
eine radiale Beabstandung der wenigstens einen Schleifwalze relativ zu dem wenigstens
einen Grundkörper und/oder zumindest einem der wenigstens zwei Wälzkörper, vorzugsweise
über eine laterale und relative Bewegung der wenigstens einen Schleifwalze gegenüber
dem wenigstens einen Grundkörper und/oder zumindest einem der wenigstens zwei Wälzkörper,
einstellbar ist.
[0031] Die einzelnen Merkmale der jeweiligen Vorrichtungsansprüche sowie der Verwendungsansprüche
sind auf die weiteren Vorrichtungsansprüche und Verwendungsansprüche anwendbar.
[0032] Weiters ist bevorzugt vorgesehen, dass die wenigstens eine Befestigungsvorrichtung
wenigstens zwei voneinander räumlich beabstandete Lagereinrichtungen aufweist, an
welchen die wenigstens eine Schleifwalze axial befestigbar oder befestigt ist.
[0033] Durch die wenigstens zwei Lagereinrichtungen kann beispielsweise ein Wechsel von
Schleifwalzen unterschiedlicher Schleifwalzendurchmesser besonders effizient erwirkt
werden, wobei gegebenenfalls eine Beabstandung der neu montierten Schleifwalze nicht
durch die Verstelleinrichtung angepasst werden muss. Ein Zusammenführen der Drehachse
mit der Glenkachse kann besonders begünstigt erfolgen.
[0034] In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine
Schleifwalze einen rotierbaren Walzenkörper und wenigstens ein Schleifelement umfasst,
wobei an dem Walzenkörper in axialer Richtung genau zwei Distanzeinrichtungen angeordnet
sind.
[0035] Durch zwei Distanzeinrichtungen wird die Möglichkeit einer seitlichen Verkippung
der Schleifwalze relativ zu dem Werkstück gehemmt.
[0036] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Gelenkachse,
über welche der Walzenkörper an der Distanzeinrichtung schwenkbar anordenbar oder
angeordnet ist, mit einer Drehachse des Walzenkörpers im Wesentlichen deckungsgleich
ist.
[0037] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die wenigstens
eine Schleifwalze als Bürstenschleifwalze und/oder in Form einer Schleifwalze mit
von einem Walzenkörper gesonderten und abrasiven Schleifelementen ausgebildet ist.
Die Distanzeinrichtung ist im Allgemeinen an jedweden Schleifwalzen anzuwenden.
[0038] Vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass die Schleifmaschine derart ausgebildet ist,
dass eine Drehachse der wenigstens einen Schleifwalze bei einer Verschwenkung der
wenigstens einen Befestigungsvorrichtung, an welcher die wenigstens eine Schleifmaschine
angeordnet ist, relativ zu dem wenigstens einen Grundkörper durch die Führungsvorrichtung
im Wesentlichen deckungsgleich zu einer Gelenkachse der Distanzeinrichtung verbleibt.
[0039] Beispielsweise kann bei einer im Wesentlichen parallelen und/oder deckungsgleichen
Anordnung von Drehachse, Gelenkachse und/oder Schwenkachse eine Beabstandung der Schleifwalze
zu dem Werkstück bei Verschwenkung der Schleifmaschine mit daran verbundenen Befestigungsvorrichtungen
konstant gehalten werden, wodurch der Anpressdruck von Schleifwalze auf das Werkstück
ebenfalls konstant gehalten werden kann. Eine Änderung von Beabstandung und/oder Anpressdruck
ist benutzerfreundlich über die Verstelleinrichtung in jeglicher Schwenklage der Schleifmaschine
möglich.
[0040] Als günstig hat sich erwiesen, dass eine Transportvorrichtung, vorzugsweise mit zwei
Transporträdern, an der Schleifmaschine angeordnet ist.
[0041] Durch die Transportvorrichtung kann die Schleifmaschine vor und/oder nach einer abrasiven
Bearbeitung beispielsweise zur Lagerung manövriert werden.
[0042] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Schleifmaschine einen Druckluftantrieb, eine Absaugung und/oder eine Fluidzuführvorrichtung
umfasst
[0043] Der Druckluftantrieb ist besonders bevorzugt vorgesehen, um die wenigstens eine Schleifwalze
in Rotation relativ zu dem Werkstück zu versetzen. Im Allgemeinen ist der Druckluftantrieb
nicht für einen Vorschub relativ zu dem Werkstück vorgesehen. Als Alternative oder
in Ergänzung zu einer manuellen Schubstange kann beispielsweise eine voll- oder semi-automatische
Vorschubeinrichtung zur Bewegung der wenigstens einen Schleifwalze entlang dem Werkstück
vorgesehen sein.
[0044] Eine Absaugung reduziert eine Schmutzentwicklung angrenzend an die Schleifwalze.
Die Fluidzuführvorrichtung kann für eine Verbesserung des Schleifergebnisses sorgen.
[0045] Als vorteilhaft hat sich erwiesen, dass das Werkstück als Tragfläche oder Rumpf eines
Flugzeuges, Teile eines Schiffes, Teile eines Zuges oder als Rotorblatt einer Windkraftanlage
ausgebildet ist. Insbesondere bei konvexen und/oder konkaven Werkstücken ist die Distanzeinrichtung
besonders begünstigt einzusetzen.
[0046] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung
unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele im
Folgenden näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine Distanzeinrichtung gemäß einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel zur
Befestigung an einer Schleifwalze oder Schleifmaschine in drei orthogonalen Ansichten
sowie einer perspektivischen Darstellung,
- Fig. 2
- einen Grundkörper der Distanzeinrichtung nach dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1
in einer perspektivischen Darstellung, einer Ansicht von vorne und einer Ansicht von
unten,
- Fig. 3a-3c
- eine Verstellvorrichtung, ein Wälzkörper und eine Befestigungsvorrichtung der Distanzeinrichtung
nach dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 - jeweils in einer perspektivischen Darstellung,
- Fig. 4a-4c
- eine Schleifwalze in bevorzugten Ausführungsformen ohne Schleifelemente, mit gesonderten
Schleifelementen und als Schleifbürste zur Anbindung an eine Distanzeinrichtung nach
Fig. 1 oder Fig. 6b,
- Fig. 5
- eine Schleifmaschine gemäß einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel mit einer
Schleifwalze zur Anbindung an eine Distanzeinrichtung nach Fig. 1 oder Fig. 6b, und
- Fig. 6a, 6b
- eine Distanzeinrichtung gemäß einem weiteren besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
in zweifacher Ausführung in Anbindung mit einer Schleifwalze in einer Ansicht von
vorne und in einer Ansicht von der Seite.
[0047] Fig. 1 zeigt eine Distanzeinrichtung 1 für eine Schleifwalze 2 einer Schleifmaschine
3, umfassend einen Grundkörper 4, an welchem zwei Wälzkörper 5 drehbar gelagert sind.
Die Distanzeinrichtung 1 ist über die zwei Wälzkörper 5 während eines Schleifprozesses
an einer zu schleifenden Oberfläche 6 abstützbar (vgl. Fig. 6a).
[0048] Mittig zwischen den zwei Wälzkörpern 5 ist eine Befestigungsvorrichtung 7 angeordnet,
mit welcher die Schleifwalze 2 lösbar an der Distanzeinrichtung 1 befestigbar ist.
Eine Verstelleinrichtung 8 ist vorgesehen, mit welcher die Schleifwalze 2 in einem
an der Distanzeinrichtung 1 befestigten Zustand relativ zu dem Grundkörper 4 und den
zwei Wälzkörpern 5 verstellbar ist. Die Befestigungsvorrichtung 7 ist gegenüber dem
Grundkörper um eine Gelenkachse 9, welche mit einer Schwenkachse 11 identisch ist,
verschwenkbar.
[0049] Der Grundkörper 4 weist zwei voneinander räumlich gesonderte Wälzkörperaufnahmen
12 auf, zwischen welchen die Befestigungsvorrichtung 7 angeordnet ist. Die Anzahl
an Wälzkörperaufnahmen 12 sowie Wälzkörpern 5 ist im Allgemeinen beliebig; es sind
erfindungsgemäß jedoch zumindest zwei Wälzkörper 5 vorgesehen.
[0050] Fig. 2 zeigt den Grundkörper 4 der Distanzeinrichtung 1. Die Verstelleinrichtung
8 wird bevorzugt durch den Grundkörper 4 in Kombination mit einer gesonderten Verstellvorrichtung
13 gebildet. Im Allgemeinen kann die Verstelleinrichtung 8 jedoch auch durch eine
stoffschlüssig mit dem Grundkörper 4 verbundene Verstellvorrichtung 13 einstückig
ausgebildet sein (vgl. Fig. 6b), wobei eine definierte Beabstandung der Schleifwalze
2 durch ein geeignetes Befestigungsmittel wie eine Klemmverbindung und/oder eine Schraubverbindung
in Verbindung mit der Befestigungsvorrichtung 7 oder unmittelbar mit der Schleifwalze
2 generiert werden kann.
[0051] Die Verstelleinrichtung 8 weist zwei an dem Grundkörper 4 parallel zueinander angeordnete
Längsnuten 17 auf, über welche die Schleifwalze 2 in dem an der Distanzeinrichtung
2 befestigten Zustand relativ zu dem Grundkörper 4 und den Wälzkörpern 5 über die
Verstellvorrichtung 13 verstellbar ist. Die Anzahl an Längsnuten 17 und deren Orientierung
ist im Allgemeinen beliebig.
[0052] Die Verstelleinrichtung 8 dieser Ausführungsform der Distanzeinrichtung 1 umfasst
den Grundkörper 4 und die an dem Grundkörper 4 lösbar befestigbare und lateral verschiebbare
Verstellvorrichtung 13, wobei der Grundkörper 4 eine Aufnahme 14 zur bereichsweisen
Anordnung der Verstellvorrichtung 13 innerhalb der Aufnahme 14 aufweist. Die Verstellvorrichtung
13 ist in seitlicher Richtung der Distanzeinrichtung 1 vollständig in der Aufnahme
14 angeordnet, wobei die Verstellvorrichtung 13 den Grundkörper 4 in Gebrauchsstellung
nach oben hin überragt.
[0053] Die Verstellvorrichtung 13 ist in der Aufnahme 14 bilateral frei zur Einstellung
verschiebbar.
[0054] An dem Grundkörper 4 ist eine Skala 15 mit einer Beschriftung zur Veranschaulichung
einer Beabstandung der Schleifwalze 2 zu dem Grundkörper 4 und den Wälzkörpern 5 angeordnet.
Die Skala 15 kann im Allgemeinen aufgeklebt, aufgemalt, eingraviert, eingeritzt et
cetera sein oder in Form von Erhöhungen oder dergleichen vorliegen.
[0055] Fig. 3a zeigt die Verstellvorrichtung 13 der Verstelleinrichtung 8 mit einem Befestigungsmittel
16 in Form einer Schraubverbindung zur Fixierung einer radialen Beabstandung des Grundkörpers
4 und den Wälzkörpern 5 von der Schleifwalze 2 in dem an der Distanzeinrichtung 1
befestigten Zustand der Schleifwalze 2. Die Art des Befestigungsmittels 16 ist im
Allgemeinen beliebig und kann beispielsweise auch als Klemmverbindung vorgesehen sein,
um die radiale Beabstandung zu fixieren.
[0056] Die Befestigungsmittel 16 werden in zumindest eine der beiden Öffnungen eingefügt,
wobei die Verstellvorrichtung 13 im Allgemeinen auch alternativ (vgl. Fig. 6b) oder
ergänzend Längsnuten 17 zur Sicherung der radialen Beabstandung relativ zu der Distanzeinrichtung
1 aufweisen kann.
[0057] Es kann im Allgemeinen auch vorgesehen sein, dass alternativ oder ergänzend zu der
Skala 15 des Grundkörpers 4 eine Skala 15 auf der Verstellvorrichtung 13 oder der
Befestigungsvorrichtung 7 angeordnet ist.
[0058] Fig. 3b zeigt einen Wälzkörper 5 in Form eines Rades. Die Ausgestaltung des Wälzkörpers
5 ist im Allgemeinen beliebig. Beispielsweise können tonnenförmige Rollkörper (siehe
Fig. 6b) und/oder oblate Ellipsoidformen als Wälzkörper 5 (die dargestellt) vorgesehen
sein. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Geometrie der Wälzkörper 5 beschränkt.
[0059] Fig. 3c zeigt die Befestigungsvorrichtung 7 der Distanzeinrichtung 1 zur Anbindung
der Schleifwalze 2, wobei die Befestigungsvorrichtung 7 über ein Befestigungsmittel
16 direkt gelenkig an der Verstellvorrichtung 13 und indirekt über die Verstellvorrichtung
13 an dem Grundkörper 4 angeordnet ist. Im Allgemeinen kann die Schleifwalze 2 jedoch
auch direkt respektive unmittelbar mit der Verstellvorrichtung 13 der Distanzeinrichtung
1 verbunden sein, wobei die von der Verstellvorrichtung 13 gesonderte Befestigungsvorrichtung
7 entfallen kann.
[0060] Die Befestigungsvorrichtung 7 weist drei voneinander räumlich beabstandete Lagereinrichtungen
20 auf, an welchen die Schleifwalze 2 in axialer Richtung befestigbar ist.
[0061] Fig. 4a zeigt einen rotierbaren Walzenkörper 21 einer Schleifwalze 2, an welchen
Schleifelemente 22 unterschiedlichster Art in Nuten angeordnet werden können. Die
Nuten sind als Schwalbenschwanznuten und über eine axiale Längserstreckung des Walzenkörpers
21 schräg ausgebildet; dies ist jedoch im Allgemeinen nicht zwingend erforderlich.
Die Schrägstellung der Nuten erwirkt eine Verbesserung des Schleifergebnisses und
die Schwalbenschwanznuten bedingen einen festen Sitz der Schleifelemente 22 am Walzenkörper
21.
[0062] Fig. 4b zeigt eine Ausführungsform der Schleifwalze 2 in Form einer Schleifwalze
2 mit von dem Walzenkörper 21 gesonderten und abrasiven Schleifelementen 22, welche
in Nuten angeordnet sind. Die in den Nuten der Schleifwalze angeordneten Schleifelemente
22 umfassen einen Trägerkörper und eine flexible Zwischenschicht, auf welcher Schleifmittel
aufgetragen ist.
[0063] Fig. 4c zeigt eine Ausführungsform der Schleifwalze 2, wobei die Schleifwalze 2 als
Bürstenschleifwalze 23 ausgebildet ist. Bürsten sind umfangsseitig an dem Walzenkörper
21 lösbar mit dem Walzenkörper 21 verbunden. Im Allgemeinen kann jedoch auch eine
Bürstenschleifwalze 23 mit nicht lösbaren Bürsten vorgesehen sein.
[0064] Fig. 5 zeigt eine Schleifmaschine 3 mit einer Schleifwalze 2, wobei eine Anordnung
aus der Schleifwalze 2 mit der Distanzeinrichtung 1 an der Schleifmaschine 3 axial
anordenbar ist. Die Distanzeinrichtung 1 kann in axialer Richtung an der Schleifwalze
2 montiert werden.
[0065] Die Schleifmaschine 3 weist eine Führungsvorrichtung 25 als Antriebsvorrichtung 24
in Form einer Schubstange zum manuellen Antrieb der Schleifmaschine 3 auf. Die Antriebsvorrichtung
24 kann als Alternative oder in Ergänzung zu der Führungsvorrichtung 25 in Form einer
semioder vollautomatischen Vorschubeinrichtung - beispielsweise an einem Gehäuse der
Schleifmaschine 3 angeordnet - vorliegen. Es ist auch denkbar, keine Führungsvorrichtung
25 heranzuziehen und lediglich über eine automatische Antriebsvorrichtung 24 für einen
Vorschub der Schleifwalze 2 zu sorgen. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, keine Vorschubeinrichtung
vorzusehen und die Schleifmaschine 3 über die Führungsvorrichtung 25 zu bewegen.
[0066] Die Schleifmaschine 3 weist einen Druckluftantriebs 28 auf, um die Schleifwalze 2
in Rotation zu versetzen. Der Druckluftantrieb 28 kann beispielsweise über einen Druckluftanschluss
an der Distanzeinrichtung 1 und/oder dem Gehäuse der Schleifmaschine 3 angeordnet
sein.
[0067] Die Schleifmaschine 3 weist eine Absaugung 29 zur Entfernung von Staub und/oder Fluid
während des Betriebs auf. Die Schleifmaschine 3 umfasst eine Fluidzuführvorrichtung
30 zum Auftrag von Schleiffluid auf eine zu bearbeitende Oberfläche 6 eines Werkstückes
32, eine Beschichtung 31 der Oberfläche 6 und/oder die Schleifelemente 22 der Schleifwalze
2.
[0068] Eine radiale Beabstandung der Schleifwalze 2 relativ zu dem Grundkörper 4 oder einem
Wälzkörper 5 der Distanzeinrichtung 1 ist durch die Verstelleinrichtung 8 der zu montierenden
Distanzeinrichtung(en) 1 einstellbar. Besonders bevorzugt sind zwei axial und gegenüberliegende
Distanzeinrichtungen 1 vorgesehen.
[0069] Bei der Schleifmaschine 3 ist eine Transportvorrichtung 26 vorgesehen, wobei zwei
Transporträder 27 an der Transportvorrichtung 26 angeordnet sind, um die Schleifmaschine
3 beispielsweise abseits eines Betriebs mit konstanter Beabstandung der Schleifwalze
2 zu Transportzwecken der Schleifmaschine 3 zu manövrieren.
[0070] Die Schleifwalze 2 ist in einem an der Distanzeinrichtung 1 befestigten Zustand um
eine Gelenkachse 9 der Distanzeinrichtung 1 relativ zu dem Grundkörper 4 drehbar,
wobei die Gelenkachse 9 mit der Drehachse 10 der Schleifwalze 2 im Wesentlichen deckungsgleich
ist. Eine Schwenkachse 11 der Befestigungsvorrichtung 7 ist in Gebrauchsstellung gegenüber
der Verstelleinrichtung 8 mit der Drehachse 10 der Schleifwalze 2 im Wesentlichen
deckungsgleich.
[0071] Die Schleifmaschine 3 ist derart ausgebildet, dass eine Drehachse 10 der Schleifwalze
2 bei einer Verschwenkung der Befestigungsvorrichtung 7, an welcher die Schleifmaschine
3 angeordnet wird, relativ zu dem Grundkörper 4 der Distanzeinrichtung 1 - bedingt
durch eine Rotation der Führungsvorrichtung 25 um die Drehachse 10 und einer Gelenkachse
9 der Distanzeinrichtung 1 - im Wesentlichen deckungsgleich zu der Gelenkachse 9 der
Distanzeinrichtung 1 verbleibt. Die Gelenkachse 9 ist besonders bevorzugt der Verstellvorrichtung
13 beziehungsweise der daran angeordneten Befestigungsvorrichtung 7 (Schwenkachse
11) zugehörig.
[0072] Fig. 6a zeigt eine Schleifwalze 2, wobei an dem Walzenkörper 21 in axialer Richtung
genau zwei Distanzeinrichtungen 1 angeordnet sind, welche sich in der geometrischen
Ausgestaltung von der Distanzeinrichtung 1 gemäß Fig. 1 unterscheiden. Alternativ
können zwei Distanzeinrichtungen 1 nach Fig. 1 an der Schleifwalze 2 angeordnet sein.
[0073] Die Schleifwalze 2 ist in dem an der Distanzeinrichtung 1 befestigten Zustand axial
von der Verstelleinrichtung 8 durch die Befestigungsvorrichtung 7 beabstandet. Der
Grundkörper 4 ist radial von einer Drehachse 10 der Schleifwalze 2 in dem an der Distanzeinrichtung
1 befestigten Zustand der Schleifwalze 2 abhängig von einer Einstellung an der Verstelleinrichtung
8 beabstandet angeordnet.
[0074] Eine Gelenkachse 9 der Distanzeinrichtung 1, über welche der Walzenkörper 21 an der
Distanzeinrichtung 1 schwenkbar anordenbar ist, ist mit der Drehachse 10 des Walzenkörpers
21 im Wesentlichen deckungsgleich.
[0075] Die Schleifmaschine 3 und die Anordnung aus Schleifwalze 2 und Distanzeinrichtung
1 kann zur Bearbeitung einer mit einer Beschichtung 31 zum Schutz vor Umwelteinflüssen
beschichteten Oberfläche 6 eines Werkstücks 32 verwendet werden, wobei zumindest ein
an die zu bearbeitende Oberfläche 6 angrenzender Bereich des Werkstücks 32 aus einem
Kohlefaserund/oder Glasfaser-Verbundwerkstoff besteht. Eine Verwendung bei einer mit
Wachs beschichteten Oberfläche 6 einer Negativform zur Herstellung des Werkstücks
32, das zumindest bereichsweise aus einem Kohlefaser- und/oder Glasfaser-Verbundwerkstoff
besteht, ist ebenfalls möglich. Die Verwendung an einem Werkstück 32 ohne Beschichtung
ist ebenfalls möglich.
[0076] Das Werkstück 32 ist bevorzugt als Tragfläche oder Rumpf eines Flugzeuges, Teile
eines Schiffes, Teile eines Zuges oder als Rotorblatt einer Windkraftanlage ausgebildet.
[0077] Fig. 6b zeigt den Grundkörper 4 in stoffschlüssiger Verbindung mit der Verstelleinrichtung
8 von der Seite. Der Grundkörper 4 weist einen Krümmungsabschnitt 19 auf, an welchen
eine Vielzahl an Wälzkörpern 5 angeordnet sind. Die Anzahl an Krümmungsabschnitten
19 ist im Allgemeinen beliebig. Der Krümmungsabschnitt 19 oder Krümmungsteilabschnitte
können an die Geometrie der Schleifwalze 2 angepasst sein.
[0078] Die Verstelleinrichtung 8 weist zwei parallel zueinander angeordnete Führungsschienen
18 auf, über welche die Schleifwalze 2 in dem an der Distanzeinrichtung 2 befestigten
Zustand relativ zu dem Grundkörper 4 und den Wälzkörpern 5 über eine Verschiebung
der Befestigungsvorrichtung relativ zu dem Grundkörper 4 verstellbar ist. Eine Fixierung
der Beabstandung kann durch Befestigungsmittel beispielsweise über eine Anbindung
an die Befestigungsvorrichtung 7 erfolgen.
[0079] Die Darstellung zeigt eine Anordnung aus der Distanzeinrichtung 1 und der Schleifwalze
2, wobei die Schleifwalze 2 über die Befestigungsvorrichtung 7 an der Distanzeinrichtung
1 befestigt ist.
[0080] Durch die Verstelleinrichtung 8 ist eine radiale Beabstandung der Schleifwalze 2
relativ zu dem Grundkörper 4 und den Wälzkörpern 5 über eine laterale und relative
Bewegung der Schleifwalze 2 gegenüber dem Grundkörper 4 oder den Wälzkörpern 5 einstellbar.
1. Distanzeinrichtung (1) für eine Schleifwalze (2), insbesondere einer Schleifmaschine
(3), umfassend einen Grundkörper (4), an welchem wenigstens zwei Wälzkörper (5) drehbar
gelagert sind und wobei die Distanzeinrichtung (1) über die wenigstens zwei Wälzkörper
(5) während eines Schleifprozesses an einer zu schleifenden Oberfläche (6) abstützbar
ist, dadurch gekennzeichnet dass wenigstens eine, vorzugsweise mittig, zwischen den wenigstens zwei Wälzkörpern (5)
angeordnete Befestigungsvorrichtung (7) vorgesehen ist, mit welcher die Schleifwalze
(2), vorzugsweise lösbar, an der Distanzeinrichtung (1) befestigbar ist, und dass
wenigstens eine Verstelleinrichtung (8) vorgesehen ist, mit welcher die Schleifwalze
(2) in einem an der Distanzeinrichtung (1) befestigten Zustand relativ zu dem Grundkörper
(4) und/oder zumindest einem der wenigstens zwei Wälzkörper (5) verstellbar ist.
2. Distanzeinrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei die Schleifwalze (2) in dem an der Distanzeinrichtung
(1) befestigten Zustand um eine Gelenkachse (9) der Distanzeinrichtung (1) relativ
zu dem Grundkörper (4) drehbar ist, wobei die Gelenkachse (9) mit einer Drehachse
(10) der Schleifwalze (2) im Wesentlichen deckungsgleich ist.
3. Distanzeinrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Schleifwalze (2) in dem an
der Distanzeinrichtung (1) befestigten Zustand axial von der Verstelleinrichtung (8)
beabstandet ist, wobei eine Schwenkachse (11) der wenigstens einen Befestigungsvorrichtung
(7) gegenüber der Verstelleinrichtung (8) mit einer Drehachse (10) der Schleifwalze
(2) im Wesentlichen deckungsgleich ist.
4. Distanzeinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Grundkörper
(4) radial von einer Drehachse (10) der Schleifwalze (2) in dem an der Distanzeinrichtung
(1) befestigten Zustand der Schleifwalze (2) beabstandet angeordnet ist.
5. Distanzeinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Grundkörper
(4) zumindest zwei voneinander räumlich gesonderte Wälzkörperaufnahmen (12) aufweist,
zwischen welchen die wenigstens eine Befestigungsvorrichtung (7) angeordnet ist.
6. Distanzeinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Verstelleinrichtung
(8) den Grundkörper (4) und eine an dem Grundkörper (4) lösbar befestigbare und/oder,
vorzugsweise lateral, verschiebbare Verstellvorrichtung (13) umfasst, wobei der Grundkörper
(4) eine Aufnahme (14) zur zumindest bereichsweisen Anordnung der Verstellvorrichtung
(13) innerhalb der Aufnahme (14) aufweist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass
an dem Grundkörper (4) und/oder der Verstellvorrichtung (13) eine Skala (15) zur Veranschaulichung
einer Beabstandung der Schleifwalze (2) zu dem Grundkörper (4) und/oder zumindest
einem der wenigstens zwei Wälzkörper (5) angeordnet ist.
7. Distanzeinrichtung (1) nach Anspruch 6, wobei die wenigstens eine Befestigungsvorrichtung
(7), vorzugsweise über ein Befestigungsmittel (16), direkt gelenkig an der Verstellvorrichtung
(13) und/oder indirekt über die Verstellvorrichtung (13) an dem Grundkörper (4) angeordnet
ist.
8. Distanzeinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Verstelleinrichtung
(8), vorzugsweise der Grundkörper (4) und/oder eine gegebenenfalls vorhandene Verstellvorrichtung
(13), wenigstens eine, vorzugsweise genau zwei parallel zueinander angeordnete, Längsnut
(17) und/oder wenigstens eine Führungsschiene (18) aufweist, über welche die Schleifwalze
(2) in dem an der Distanzeinrichtung (2) befestigten Zustand relativ zu dem Grundkörper
(4) und/oder zumindest einem der wenigstens zwei Wälzkörper (5), vorzugsweise über
die gegebenenfalls vorhandene Verstellvorrichtung (13), verstellbar ist, und/oder
die Verstelleinrichtung (8) wenigstens ein Befestigungsmittel (16), vorzugsweise Schraubverbindung
und/oder Klemmverbindung, zur Fixierung einer radialen Beabstandung des Grundkörpers
(4) und/oder von zumindest einem der wenigstens zwei Wälzkörper (5) von der Schleifwalze
(2) in dem an der Distanzeinrichtung (1) befestigten Zustand der Schleifwalze (2)
aufweist.
9. Distanzeinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Grundkörper
(4) wenigstens einen Krümmungsabschnitt (19) aufweist und zumindest drei Wälzkörper
(5), vorzugsweise zumindest fünf Wälzkörper (5) vorgesehen sind, wobei die zumindest
drei Wälzkörper (5) an dem wenigstens einen Krümmungsabschnitt (19) angeordnet sind.
10. Anordnung aus wenigstens einer Distanzeinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
9 und wenigstens einer Schleifwalze (2), wobei die wenigstens eine Schleifwalze (2)
über die wenigstens eine Befestigungsvorrichtung (7) an der wenigstens einen Distanzeinrichtung
(1) befestigt oder befestigbar ist.
11. Anordnung nach Anspruch 10, wobei
- durch die wenigstens eine Verstelleinrichtung (8) eine radiale Beabstandung der
wenigstens einen Schleifwalze (2) relativ zu dem wenigstens einen Grundkörper (4)
und/oder zumindest einem der wenigstens zwei Wälzkörper (5), vorzugsweise über eine
laterale und relative Bewegung der wenigstens einen Schleifwalze (2) gegenüber dem
wenigstens einen Grundkörper (4) und/oder zumindest einem der wenigstens zwei Wälzkörper
(5), einstellbar ist und/oder
- die wenigstens eine Befestigungsvorrichtung (7) wenigstens zwei voneinander räumlich
beabstandete Lagereinrichtungen (20) aufweist, an welchen die wenigstens eine Schleifwalze
(2) axial befestigbar oder befestigt ist, und/oder
- die wenigstens eine Schleifwalze (2) einen rotierbaren Walzenkörper (21) und wenigstens
ein Schleifelement (22) umfasst, wobei an dem Walzenkörper (21) in axialer Richtung
genau zwei Distanzeinrichtungen (1) angeordnet sind, und/oder
- eine Gelenkachse (9), über welche der Walzenkörper (21) an der Distanzeinrichtung
(1) schwenkbar anordenbar oder angeordnet ist, mit einer Drehachse (10) des Walzenkörpers
(21) im Wesentlichen deckungsgleich ist und/oder
- die wenigstens eine Schleifwalze (2) als Bürstenschleifwalze (23) und/oder in Form
einer Schleifwalze (2) mit von einem Walzenkörper (21) gesonderten und abrasiven Schleifelementen
(22) ausgebildet ist.
12. Schleifmaschine (3) mit wenigstens einer Anordnung nach Anspruch 10 oder 11 und einer
Antriebsvorrichtung (24) und/oder Führungsvorrichtung (25), wobei eine radiale Beabstandung
der wenigstens einen Schleifwalze (2) relativ zu dem Grundkörper (4) und/oder zumindest
einem der wenigstens zwei Wälzkörper (5) durch die Verstelleinrichtung (8) der wenigstens
einen Distanzeinrichtung (1) einstellbar ist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass
die Schleifmaschine (3) derart ausgebildet ist, dass eine Drehachse (10) der wenigstens
einen Schleifwalze (2) bei einer Verschwenkung der wenigstens einen Befestigungsvorrichtung
(7), an welcher die wenigstens eine Schleifmaschine (3) angeordnet ist, relativ zu
dem wenigstens einen Grundkörper (4) durch die Führungsvorrichtung (25) im Wesentlichen
deckungsgleich zu einer Gelenkachse (9) der Distanzeinrichtung (1) verbleibt.
13. Schleifmaschine (3) nach Anspruch 12, wobei eine Transportvorrichtung (26), vorzugsweise
mit zwei Transporträdern (27), an der Schleifmaschine (3) angeordnet ist und/oder
die Schleifmaschine (3) einen Druckluftantrieb (28), eine Absaugung (29) und/oder
eine Fluidzuführvorrichtung (30) umfasst.
14. Verwendung einer Schleifmaschine (3) nach Anspruch 12 oder 13 und/oder einer Anordnung
nach Anspruch 10 oder 11 zur Bearbeitung einer, vorzugsweise mit einer Beschichtung
(31) zum Schutz vor Umwelteinflüssen beschichteten, Oberfläche (6) eines Werkstücks
(32), wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass zumindest ein an die zu bearbeitende
Oberfläche (6) angrenzender Bereich des Werkstücks (32) aus einem Kohlefaser- und/oder
Glasfaser-Verbundwerkstoff besteht, oder einer vorzugsweise mit Wachs beschichteten,
Oberfläche (6) einer Negativform zur Herstellung eines Werkstücks (32), das vorzugsweise
zumindest bereichsweise aus einem Kohlefaserund/oder Glasfaser-Verbundwerkstoff besteht.
15. Verwendung nach Anspruch 14, wobei das Werkstück (32) als Tragfläche oder Rumpf eines
Flugzeuges, Teile eines Schiffes, Teile eines Zuges oder als Rotorblatt einer Windkraftanlage
ausgebildet ist.