[0001] Die Erfindung betrifft eine Trichternase für einen Falztrichter zum Falzen eines
in Transportrichtung X laufenden bahn- oder bogenförmigen Substrates, umfassend eine
Deckfläche mit zwei in Transportrichtung X spitz zulaufenden Deckflächenkanten, über
die das Substrat im Bereich eines auszubildenden Falzes transportiert wird, sowie
angrenzend an eine jede der Deckflächenkanten jeweils eine gekrümmte Schenkelfläche,
wobei aus jeder Schenkelfläche mindestens ein Blasluftkanal zum Ausströmen von unter
Druck zugeführter Blasluft austritt, wobei der Blasluftkanal auf der jeweiligen Schenkelfläche
eine Austrittsfläche aufweist.
[0002] Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung einen Falztrichter mit einer erfindungsgemäßen
Trichternase sowie ein Verfahren zum Herstellen einer erfindungsgemäßen Trichternase.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind Falztrichter bekannt, wie diese beispielsweise an
Rollendruckmaschinen zur Herstellung von Zeitungen oder von Akzidenzen verwendet werden.
Des Weiteren werden Falztrichter auch an Nachverarbeitungsanlagen außerhalb von Druckmaschinen
verwendet, bei welchen ein bedrucktes oder unbedrucktes Substrat mit einem Falz in
Transportrichtung versehen werden.
[0004] Ein derartiger Falztrichter weist üblicherweise in vereinfachter Betrachtungsweise
die Form eines Dreiecks auf, umfasst in der Regel ein Trichterblech, an welches seitlich
die abgerundeten Trichterschenkel angrenzen. Ein Falztrichter ist üblicherweise im
stumpfen Winkel zur Richtung des einlaufenden Substrates ausgerichtet, so dass zum
Transport des zu falzenden Substrates dieses durch den Falztrichter abgelenkt wird.
[0005] Die Flächen zu beiden Seiten des zukünftigen Längsfalzes werden über die Trichterschenkel
geführt, so dass an der Trichterspitze ein Falz in Transportrichtung ausgebildet wird,
weshalb dieser auch Längsfalz genannt wird.
[0006] Da diese Trichterspitze einen präzisen Längsfalz ausführen soll, sind an diese entsprechend
hohe Anforderungen gestellt, um bei unterschiedlichen Materialien einen sauberen Längsfalz
ausbilden zu können, zumal die Trichterspitze aufgrund des in diesem Bereich unvermeidbaren
Kontaktes mit dem zu falzenden Substrat eine hohe Verschleißbeständigkeit aufweisen
muss.
[0007] Aus diesem Grund kommen bei aus dem Stand der Technik bekannten Falztrichtern als
Trichterspitzen sogenannte Trichternasen zum Einsatz, welche als separates Bauteil
gefertigt werden und an den Falztrichter reversibel montiert werden. So ist es möglich,
durch Austausch der Trichternase die Geometrie der Trichterspitze an unterschiedliche
zu falzende Materialien anpassen zu können, des Weiteren kann bei Verschleiß der Trichterspitze
nur die Trichternase getauscht werden, ohne den gesamten Falztrichter austauschen
zu müssen.
[0008] Derartige Trichternasen weisen im Wesentlichen eine vergleichbare Geometrie wie die
Falztrichter auf, das heißt, sie umfassen eine im Wesentlichen dreieckige Deckfläche
mit zwei in Transportrichtung X des zu falzenden Substrates spitz zulaufenden Deckflächenkanten,
über die das Substrat im Bereich eines auszubildenden Falzes transportiert wird, sowie
angrenzend an eine jede der Deckflächenkanten jeweils eine gekrümmte Schenkelfläche.
Lediglich für die Ausführung der Spitze gibt es zumeist in Abhängigkeit des zu falzenden
Substrats unterschiedliche konstruktive Ausgestaltungen, die aber für die vorliegende
Erfindung nicht von Bedeutung sind.
[0009] Zur Vermeidung von Reibung und somit auch von Verschleiß weisen die gekrümmten Schenkelflächen
eine sehr glatte Oberfläche, teilweise eine spezielle reibmindernde Beschichtung sowie
Auslässe zum Austritt von Blasluft auf, welche ein Luftpolster zwischen dem zu falzenden
Substrat und der Trichternase bildet.
[0010] Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Trichterspitzen oder Trichternasen sind
unterschiedliche Ausgestaltungen bekannt.
[0011] So lehrt die
DE 44 35 528 A1 die Deckfläche als getrennt montiertes Blech auszuführen, so dass noch im Bereich
der Deckfläche Luft aus einem Spalt zwischen der als Blechteil ausgeführten Deckfläche
und den Schenkelflächen austritt.
[0012] Die
EP 0 945 385 A2 lehrt, die Blasluft über lange Schlitze im Bereich der Deckfläche parallel zu den
Deckflächenkanten zuzuführen.
[0013] Derartige Ausführungen haben jedoch den Nachteil, dass aufgrund der Umlenkung des
Substrates an den Trichterschenkeln und Schenkelflächen die Blasluft nicht in ausreichendem
Maße im Bereich der Trichterschenkel und Schenkelflächen zwischen die Trichterschenkel
oder Schenkelflächen und das Substrat gelangen kann, was zu Problemen mit Ablegen
bei bedruckten zu falzenden Substraten und/oder zu einem höheren Verschleiß eben dieser
Flächen und/oder zu Bahnspannungsproblemen führt.
[0014] Die
DE 100 31 814 A1 lehrt, im Bereich der Trichterschenkel Bohrungen anzubringen, aus denen die Blasluft
austreten kann. Bohrungen mit zu kleinem Durchmesser setzen sich jedoch nach relativ
kurzer Zeit mit noch nicht vollständig ausgehärteter Druckfarbe, Beschichtungen des
zu falzenden Substrates wie beispielsweise Silikon oder mit Papierstaub zu und können
in diesem Fall nicht mehr ausreichend Blasluft zuführen.
[0015] Bohrungen mit einem größeren Durchmesser, das heißt mit einem Durchmesser im Bereich
weniger bis mehrerer Millimeter sind hierfür zwar weniger anfällig, können aber die
Blasluft nur punktuell einblasen, da zwischen den Bohrungen ein relativ großer Abstand
herrschen muss, um die gekrümmte Kontur der Schenkelflächen aufrecht erhalten zu können.
[0016] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Lösung zu schaffen, mit welcher
Blasluft in ausreichendem Maße und zuverlässig in den Bereich der Schenkelflächen
zugeführt werden kann, ohne hierbei die Kontur der Schenkelflächen wesentlich zu beeinträchtigen.
[0017] Diese Aufgabe wird durch eine Trichternase gemäß Anspruch 1 oder einem Falztrichter
nach Anspruch 14 gelöst. Nicht ausschließlich, aber vorteilhaft ist dies mit einem
Verfahren gemäß Anspruch 15 zu realisieren.
[0018] Die erfindungsgemäße Trichternase ist dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine
Austrittsfläche eine erste Erstreckung a und eine zweite Erstreckung b aufweist, wobei
die erste Erstreckung a größer als die zweite Erstreckung b ist. Dies bedeutet in
vereinfachter Form ausgedrückt, dass die Austrittsfläche mindestens eines Blasluftkanals
unmittelbar auf einer Schenkelfläche angeordnet ist und beispielsweise die Form eines
Schlitzes aufweist.
[0019] Durch diese Geometrie ist es möglich, die Kontur der Schenkelfläche insbesondere
in Transportrichtung des zu falzenden Substrates nur minimal zu beeinträchtigen, weshalb
die Austrittsflächen auch in relativ geringem Abstand zueinander auf einer Schenkelfläche
angeordnet werden können. Somit ist eine Zufuhr hoher Blasluftmengen möglich, was
auch in Verbindung mit nur geringen Distanzen bis zur benachbarten Austrittsfläche
zu einer geringen Reibung zwischen dem zu falzenden Substrat und der Trichternase
führt, woraus eine hohe Produktgüte des zu falzenden Substrates sowie ein geringer
Verschleiß resultiert.
[0020] Derartige Geometrien waren und sind mit konventionellen Fertigungsmethoden, wenn
überhaupt nur sehr aufwändig herzustellen, weshalb zur Herstellung einer erfindungsgemäßen
Trichternase ein additives Fertigungsverfahren, auch als 3D-Druckverfahren bekannt,
gemäß Anspruch 15 zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Trichternase bevorzugt ist.
[0021] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist die erste Erstreckung a senkrecht zur
benachbarten Deckflächenkante angeordnet. Dies ermöglicht eine hohe Zufuhr an Blasluft
über einen Querschnitt der Schenkelfläche gesehen.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung schließt die erste Erstreckung a
einen Winkel von 15° bis 75°, insbesondere von 30° bis 60° zur benachbarten Deckflächenkante
ein. Durch diesen Winkelversatz ist aufgrund der nur punktuellen Beeinträchtigung
eines Querschnittes der Schenkelfläche senkrecht zur Transportrichtung ein störungsfreies
Gleiten des Substrates möglich, was insbesondere beim Falzen bogenförmiger Substrate
von Vorteil ist.
[0023] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung liegt die Abmessung der zweiten
Erstreckung b in einem Bereich von 0,5 bis 5 Millimeter, insbesondere in einem Bereich
von 0,8 bis 1,5 Millimeter. Eine Austrittsfläche mit dieser kleinsten Abmessung neigt
zum einen weniger zum Zusetzen mit Druckfarbe und/oder Papierstaub, kann im Bedarfsfalle
dennoch leicht gereinigt werden und ermöglicht ferner die Zufuhr einer hohen Menge
an Blasluft, ohne jedoch die für die Führung des Substrates erforderliche Geometrie
einer Schenkelfläche zu beeinträchtigen.
[0024] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung liegt das Verhältnis der ersten
Erstreckung a zur zweiten Erstreckung b in einem Bereich von 1,5 bis 15, insbesondere
in einem Bereich von 2 bis 10. Derartige Austrittsflächen haben eine im Wesentlichen
Schlitz-förmige, elliptische oder S-förmige Gestalt und ermöglichen somit einen Austritt
hoher Mengen an Blasluft, und dies nicht nur punktuell, sondern über weite Bereiche
der hinsichtlich Reibung hoch beanspruchten Schenkelfläche. Bevorzugte Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
[0025] Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu
sein, an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- ein aus dem Stand der Technik bekannter Falztrichter mit Trichternase
- Fig. 2
- eine bespielhafte Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Trichternase in dreidimensionaler
Ansicht
- Fig. 3
- eine Detailansicht einer auf der Schenkelfläche befindlichen beispielhaften Austrittsfläche
- Fig. 4
- eine Detailansicht einer auf der Schenkelfläche befindlichen beispielhaften Ausgestaltung
einer Austrittsfläche
- Fig. 5
- eine Detailansicht einer auf der Schenkelfläche befindlichen beispielhaften Ausgestaltung
einer Austrittsfläche
- Fig. 6
- eine Detailansicht einer auf der Schenkelfläche befindlichen beispielhaften Ausgestaltung
einer Austrittsfläche mit Steg
- Fig. 7
- ein Querschnitt durch einen beispielhaft ausgestalteten Blasluftkanal
- Fig. 8
- ein Querschnitt durch einen beispielhaft ausgestalteten Blasluftkanal
[0026] Fig. 1 zeigt einen Falztrichter 10, wie dieser aus dem Stand der Technik bekannt
ist. Ein derartiger Falztrichter 10 umfasst ein Trichterblech 11, welche auch als
Trichterplatte bezeichnet wird. Dieses Trichterblech 11 weist im Wesentlichen die
Form eines Dreiecks, insbesondere eines gleichschenkligen Dreiecks auf, insbesondere
dann, wenn das Trichterblech 11 auch die spitz zulaufende Trichterspitze 7 bildet.
An den beiden Schenkeln des dreieckigen Trichterbleches 11 sind die sogenannten Trichterschenkel
12 angebracht, welche eine gekrümmte, insbesondere eine Zylindermantel-förmige oder
Kegelmantel-förmige Krümmung aufweisen.
[0027] Diese Trichterschenkel 12 können in Form eines gebogenen Bleches ausgeführt sein,
im einfachsten Fall sind diese die entsprechend gebogenen Randbereiche des Trichterbleches
11. Häufig werden jedoch die Trichterschenkel 12 auch aus Rundmaterial wie Rohre oder
kegelförmig bearbeitete Rohre ausgeführt, an welche das Trichterblech 11 befestigt
ist.
[0028] Ein derartiger Falztrichter 10 dient zum Falzen eines in Transportrichtung X über
den Falztrichter 10 laufenden Substrats, welches grundsätzlich sowohl bogenförmig
als auch insbesondere bahnförmig ist. Das in Transportrichtung X über den Falztrichter
10 geführte nicht dargestellte Substrat umschließt die Trichterschenkel 12, so dass
durch die Trichterspitze 7 ein Falz in Transportrichtung X ausgebildet wird.
[0029] Da an die Trichterspitze 7 hohe Anforderungen hinsichtlich der Geometrie gestellt
sind, und da die Trichterspitze 7 einem relativ starken Verschleiß ausgesetzt wird,
umfassen Falztrichter 10 häufig eine Trichternase 1, welche als separates Bauteil
gefertigt werden und an den Falztrichter 10 mittels einer lösbaren und somit reversiblen
Verbindung befestigt sind.
[0030] Dies ermöglicht die Ausführung der Trichternase 1 aus einem anderen Werkstoff als
das Trichterblech 11, die Ausführung einer an das Substrat angepassten Geometrie der
Trichterspitze 7 sowie einen Austausch nur der Trichterspitze 7 im Falle übermäßigen
Verschleißes.
[0031] Fig. 2 zeigt eine derartige Trichternase 1 in dreidimensionaler Darstellung. Die
in Fig. 2 gezeigte Geometrie der Trichternase 1 ist rein beispielhaft, da insbesondere
die Trichterspitze 7 abhängig vom Substrat ausgestaltet ist.
[0032] Die Trichternase 1 umfasst eine Deckfläche 2 mit zwei in Transportrichtung X spitz
zulaufenden Deckflächenkanten 3, über die das Substrat im Bereich eines auszubildenden
Falzes transportiert wird, sowie angrenzend an eine jede der Deckflächenkanten 3 jeweils
eine gekrümmte Schenkelfläche 4, wobei aus jeder Schenkelfläche 4 mindestens ein Blasluftkanal
5 zum Ausströmen von unter Druck zugeführter Blasluft austritt, wobei der Blasluftkanal
5 auf der jeweiligen Schenkelfläche 4 eine Austrittsfläche 6 aufweist. Erfindungsgemäß
weist mindestens eine Austrittsfläche 6 eine erste Erstreckung a und eine zweite Erstreckung
b auf, wobei die erste Erstreckung a größer als die zweite Erstreckung b ist.
[0033] Bei der in Fig. 2 dargestellten beispielhaften Ausgestaltung der Trichternase 1 sind
auf der gekrümmten Schenkelfläche 4 fünf Blasluftkanäle 5 mit einer Austrittsfläche
6 dargestellt, wobei diese Anzahl lediglich beispielhaft ist. Die Anzahl der Blasluftkanäle
5 zum Ausströmen von Blasluft kann beliebig gewählt werden und hängt insbesondere
von dem zur Deckflächenkante 3 eingeschlossenem Winkel α und dem Längenverhältnis,
das heißt dem Verhältnis der ersten Erstreckung a zur zweiten Erstreckung b ab.
[0034] Wenngleich in Fig. 2 nur die in Transportrichtung X gesehen auf der rechten Seite
angeordnete Schenkelfläche 4 dargestellt ist, so wird hier der Vollständigkeit halber
erwähnt, dass die in Transportrichtung X gesehen auf der linken Seite angeordnete
Schenkelfläche 4 auch mindestens einen Blasluftkanal 5 mit sich auf der Schenkelfläche
4 abbildender Austrittsfläche 6 aufweist.
[0035] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Trichternase 1 symmetrisch zu einer durch
die Trichterspitze 7 verlaufende, senkrecht zur Deckfläche 2 angeordneten, nicht dargestellten
Ebene.
[0036] Die Blasluftkanäle 5 weisen somit aufgrund des Verhältnisses der ersten Erstreckung
a zur zweiten Erstreckung b im Wesentlichen die Form eines Schlitzes auf.
[0037] Die Figuren 3, 4 und 5 zeigen unterschiedliche Ausgestaltungen der durch die Blasluftkanäle
5 auf den Schenkelflächen 4 resultierenden Austrittsflächen 6 des Ausschnittes Y der
Fig. 2 in vergrößertem Maßstab.
[0038] Fig. 3 zeigt eine beispielhaft als Abwicklung der Schenkelfläche 4 ausgestaltete
rechteckige Austrittsfläche 6 des Blasluftkanals 5 auf der Schenkelfläche 4, welche
eine erste Erstreckung a und eine zweite Erstreckung b aufweist. Die erste Erstreckung
a ist hierbei größer als die zweite Erstreckung b, so dass der Blasluftkanal 5 mindestens
im Bereich der Schenkelfläche 4 die Form eines Schlitzes aufweist. Die Ecken der Austrittsfläche
6 können abgerundet oder scharfkantig ausgeführt sein.
[0039] Die Kanten mit der ersten Erstreckung a und die Kanten der zweiten Erstreckung b
sind in dem gezeigten Beispiel jeweils parallel, abhängig vom Krümmungsradius der
Schenkelfläche 4 können hierbei auch Abweichungen davon auftreten, so dass die Öffnungsfläche
eine Parallelogramm-artige Form haben kann. Die Kante der ersten Erstreckung a schließt
hierbei zur Deckflächenkante 3 einen Winkel α ein.
[0040] Fig. 4 zeigt eine beispielhaft ausgestaltete Austrittsfläche 6 des Blasluftkanals
5 auf der Schenkelfläche 4 in elliptischer Form, welche eine erste maximale Erstreckung
a und eine zweite maximale Erstreckung b aufweist. Die erste Erstreckung a ist hierbei
größer als die zweite Erstreckung b, so dass der Blasluftkanal 5 mindestens im Bereich
der Schenkelfläche 4 die Form eines Schlitzes mit elliptischem Querschnitt aufweist.
Die erste Erstreckung a schließt hierbei zur Deckflächenkante 3 einen Winkel α ein.
[0041] Fig. 5 zeigt eine beispielhaft ausgestaltete S-förmige Austrittsfläche 6 des Blasluftkanals
5 auf der Schenkelfläche 4, welche eine erste Erstreckung a und eine zweite Erstreckung
b aufweist. Die erste Erstreckung a ist hierbei größer als die zweite Erstreckung
b, so dass der Blasluftkanal 5 mindestens im Bereich der Schenkelfläche 4 die Form
eines S-förmig gebogenen Schlitzes aufweist. Die Ecken der Austrittsfläche 6 können
abgerundet oder scharfkantig ausgeführt sein. Die Kante der ersten Erstreckung a schließt
hierbei zur Deckflächenkante 3 einen Winkel α ein.
[0042] Die in den Figuren 3 bis 5 gezeigten Ausgestaltungen zeigen nur eine kleine beispielhafte
Auswahl an durch die Erfindung abgedeckte Ausgestaltung des Blasluftkanals 5 im Bereich
der Schenkelfläche 4, wenngleich allen diesen Ausgestaltungen die nachfolgenden Merkmale
gemein sind, weshalb diese zusammengefasst für die Figuren 3 bis 5 beschrieben werden.
[0043] Wenngleich nicht in den Figuren 3 bis 5 zeichnerisch dargestellt, so kann der Winkel
zwischen einer Kante der ersten Erstreckung a und somit die erste Erstreckung a senkrecht
zur benachbarten Deckflächenkante 3 angeordnet sein. In diesem zeichnerisch nicht
dargestellten Fall beträgt der Winkel α 90°.
[0044] Des Weiteren kann der Winkel α zwischen einer Kante der ersten Erstreckung a und
somit der Winkel α zwischen der ersten Erstreckung a senkrecht und der benachbarten
Deckflächenkante 3 Null betragen, so dass in diesem zeichnerisch nicht dargestellten
Fall eine Kante der ersten Erstreckung a und/oder die erste Erstreckung a parallel
zur benachbarten Deckflächenkante 3 sein.
[0045] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung schließt die erste Erstreckung a einen Winkel
α in einem Bereich von 15° bis 75°, insbesondere in einem Bereich von 30° bis 60°
zur benachbarten Deckflächenkante 3 ein. Hierbei kann der Winkel α entweder in einer
durch die Austrittsfläche 6 aufgespannten Ebene oder auf der Abwicklung der gekrümmten
Schenkelfläche 4 definiert sein, da die Unterschiede in der Praxis nur äußerst geringfügig
sind.
[0046] Die in den Figuren 3 bis 5 dargestellten Blasluftkanäle 5 mit sich auf den Schenkelflächen
4 ergebenden Austrittsflächen 6 weisen eine Breite und somit eine zweite Erstreckung
b auf, die in einem Bereich von 0,5 Millimeter bis 5 Millimeter liegt. Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung liegt die zweite Erstreckung b in einem Bereich von 0,8 Millimeter
bis 1,5 Millimeter.
[0047] Bei geraden oder S-förmigen Schlitzen ist die zweite Erstreckung b im Wesentlichen
über die Länge und somit über die erste Erstreckung a im Wesentlichen gleich, bei
Austrittsflächen 6 mit im Wesentlichen elliptischem Querschnitt, wie beispielsweise
in Fig. 4 dargestellt, wird hierfür die größte zweite Erstreckung b, welche im Wesentlichen
lotrecht zur ersten Erstreckung a steht, herangezogen. Wenngleich nicht zeichnerisch
dargestellt, so sind auch Mischformen mit geschwungener elliptischer Austrittsfläche
6 möglich, in derartigen Fällen wird sowohl für die erste Erstreckung a als auch für
die zweite Erstreckung der größte jeweilige Wert herangezogen.
[0048] Grundsätzlich kann bei Trichternasen 1 mit sehr großen Abmessungen auch ein größerer
Wert für die zweite Erstreckung verwendet werden, allerdings darf dieser keinen Wert
annehmen oder übersteigen, durch welchen die Form der gekrümmten Schenkelfläche 4
unzulässig stark beeinträchtigt im Sinne von deformiert wird.
[0049] Die durch einen Austrittskanal 5 an der Schenkelfläche 4 abgebildete Austrittsfläche
6 weist eine Länge auf, welche durch das Verhältnis der ersten Erstreckung a zur zweiten
Erstreckung definiert ist und in einem Bereich von 1,5 bis 15, insbesondere in einem
Bereich von 2 bis 10 liegt.
[0050] Um jedoch die Kontur der gekrümmten Schenkelfläche 4 insbesondere bei kleinen Krümmungsradien
nicht über eine zu große Erstreckung zu unterbrechen, weist in einer Ausgestaltung
der Erfindung die Austrittsfläche 6 über die erste Erstreckung a mindestens einen
Steg 8 auf. Dieser Steg 8 ragt in die Blasluftöffnung 5 hinein und schließt auf der
Außenseite mit der Schenkelfläche 4 ab. Bevorzugt kommen diese Stege 8 bei einem Verhältnis
der ersten Erstreckung a zur zweiten Erstreckung b von größer gleich 4 zum Einsatz.
Eine mit einem Steg 8 versehene Austrittsfläche 6 ist beispielhaft in Fig. 6 dargestellt.
Die Breite des Steges 8 liegt vorzugsweise in einem Bereich von 1 bis 3 Millimeter.
[0051] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, können auf einer Schenkelfläche 4 eine Mehrzahl von Blasluftkanälen
5 und somit von Austrittsflächen 6 angeordnet sein. Im Falle des Vorhandenseins einer
Mehrzahl von Austrittsflächen 6 auf einer Schenkelfläche 4 weisen die Austrittsflächen
6 zueinander einen Abstand von 3 bis 30 Millimeter auf, wobei dieser Abstand auch
vergrößert werden kann. Hierzu sei jedoch angemerkt, dass ein geringerer Abstand der
Austrittsflächen 6 von Vorteil ist, da damit ein gleichmäßigeres Luftpolster zwischen
dem Substrat und der Schenkelfläche 4 sowie zwischen dem Substrat und der Deckfläche
2 erzielt werden kann.
[0052] Wenngleich in Fig. 2 nur die Ausführung dargestellt ist, bei welcher eine Mehrzahl
von Austrittsflächen 6 in Erstreckung der Deckflächenkante 3 angeordnet und zueinander
beabstandet sind, so können die Austrittsflächen 6 sowohl in Erstreckung der Deckflächenkante
3 als auch im Wesentlichen senkrecht und/oder in Richtung der ersten Erstreckung a
und/oder der in Richtung der zweiten Erstreckung b entsprechend zueinander beabstandet
angeordnet sein.
[0053] Zu den Austrittsflächen 6 sei angemerkt, dass diese grundsätzlich jede runde oder
polygone Form wie beispielsweise Dreiecke, Fünfecke oder dergleichen annehmen können.
Besonders bevorzugt ist jedoch die Ausgestaltung, bei der die erste Erstreckung a
größer als die zweite Erstreckung b ist.
[0054] Auch wenn in Fig. 2 nur eine beispielhafte Ausgestaltung dargestellt ist, bei welcher
die auf einer Schenkelfläche 4 angeordneten Austrittsflächen 6 dieselbe Form, Größe
und denselben Abstand zueinander aufweisen, so können auf einer Schenkelfläche 4 auch
eine Mehrzahl von Austrittsflächen 6 angeordnet sein, die sich hinsichtlich mindestens
einer Erstreckung a oder b und/oder hinsichtlich der Form der Austrittsfläche 6 voneinander
unterscheiden und/oder hinsichtlich des Abstandes zur Deckflächenkante 3 und/oder
zueinander unterschiedliche Abstände aufweisen.
[0055] Fig. 7 zeigt eine schematische Darstellung der Ansicht des Schnittes A - A aus Fig.
3. Diese Abbildung zeigt einen Ausschnitt aus einem Schnitt durch die Trichternase
1 im Bereich eines Blasluftkanals 5. Die Blasluft ist über einen in die Trichternase
1 integrierte Luftzuführbohrung 9 dem mindestens einen Blasluftkanal 5 einer Schenkelfläche
4 zuführbar und strömt über die Luftzuführbohrung 9 in den mindestens einen Blasluftkanal
5. Der Blasluftkanal 5 tritt an der Schenkelfläche 4 heraus und bildet dort die Austrittsfläche
6, durch welche die zugeführte Blasluft austreten kann, um ein Luftpolster zwischen
den Außenflächen der Trichternase 1 und dem nicht dargestellten Substrat zu bilden.
[0056] Der Blasluftkanal 5 weist im Inneren der Trichternase 1 und somit beabstandet von
der Schenkelfläche 4 eine Querschnittsfläche bzw. einen Querschnitt auf, welcher größer
als die Fläche der auf der Schenkelfläche 4 resultierenden Austrittsfläche 6 ist.
Dies kann dadurch bewirkt werden, dass der Blasluftkanal 5 zumindest partiell eine
im Wesentlichen konischen oder pyramidenförmige beziehungsweise Pyramidenstumpf-förmige
Form aufweist, so dass sich der Querschnitt mit zunehmendem Abstand von der Schenkelfläche
4 vergrößert.
[0057] Eine derartige Konfiguration ist dahingehend von Vorteil, da somit einerseits durch
eine geringe zweite Erstreckung b die Schenkelfläche 4 nur geringfügig unterbrochen
ist und durch den größeren Querschnitt des Blasluftkanals 5 im Inneren der Trichternase
1 die Strömungsgeschwindigkeiten verringert und vorzugsweise im Bereich einer laminaren
Strömung gehalten werden können, um somit die Strömungsverluste zu minimieren.
[0058] Aufgrund der in Fig. 7 beispielhaft dargestellten symmetrischen Ausgestaltung des
Blasluftkanals 5 ist dieser derart ausgestaltet, dass die aus der Austrittsfläche
6 austretende Blasluft im Wesentlichen senkrecht zur Schenkelfläche 4 austritt. Selbiges
lässt sich beispielsweise auch durch die Ausgestaltung paralleler Wandungen des Blasluftkanals
5, welche im Wesentlichen senkrecht zur Schenkelfläche 4 stehen, erzielen.
[0059] Fig. 8 zeigt eine weitere beispielhafte Ausgestaltung eines Blasluftkanals 5 bei
welcher die Wandungen in einem Winkel zur Schenkelfläche 4 austreten. Durch eine derartige
Ausgestaltung kann erreicht werden, dass die Blasluft in einem spitzen Winkel zur
Schenkelfläche 4 austritt.
[0060] Hierbei versteht sich es sich von selbst, dass die Wandungen mindestens eines Blasluftkanals
5 in räumlicher Anordnung und somit auch in der Orientierung so gestaltet werden können,
dass sowohl der Austrittswinkel als auch die Austrittsrichtung entsprechend den geometrischen
und strömungstechnischen Gegebenheiten so angepasst werden kann, dass die aus dem
Blasluftkanal 5 austretende Blasluft beispielsweise in oder entgegen der Transportrichtung
X oder in einem beliebigen Winkel dazu aus der Austrittsfläche 6 austritt.
[0061] Um eine hohe mechanische Festigkeit und eine hohe Verschleißfestigkeit zu erzielen,
ist die Trichternase 1 beispielsweise aus einer Nickelbasislegierung, aus einem Werkzeugstahl
oder aus einem martensitischem Stahl oder aus einem keramischen Werkstoff oder einer
Aneinanderordnung verschiedener Werkstoffe hergestellt. Zusätzlich ist es möglich,
die Trichternase 1 mit entsprechenden reibungsmindernden und/oder verschleißbeständigen
Beschichtungen zu beschichten.
[0062] Aufgrund der komplexen Geometrie wird die Trichternase 1 vorzugsweise mittels einem
additiven Fertigungsverfahren, welche aus als 3D-Druck bekannt sind, hergestellt,
da sich mit diesem Herstellungsverfahren nahezu jede beliebige Geometrie herstellen
lässt und eine hohe Vielfalt an unterschiedlichen Materialien bietet.
Bezugszeichenliste
[0063]
- 1
- Trichternase
- 2
- Deckfläche
- 3
- Deckflächenkante
- 4
- Schenkelfläche
- 5
- Blasluftkanal
- 6
- Austrittsfläche
- 7
- Trichterspitze
- 8
- Steg
- 9
- Luftzuführbohrung
- 10
- Falztrichter
- 11
- Trichterblech
- 12
- Trichterschenkel
- a
- erste Erstreckung
- b
- zweite Erstreckung
- X
- Transportrichtung
- α
- Winkel
1. Trichternase (1) für einen Falztrichter (10) zum Falzen eines in Transportrichtung
X laufenden Substrates, umfassend eine Deckfläche (2) mit zwei in Transportrichtung
X spitz zulaufenden Deckflächenkanten (3), über die das Substrat im Bereich eines
auszubildenden Falzes transportiert wird, sowie angrenzend an eine jede der Deckflächenkanten
(3) jeweils eine gekrümmte Schenkelfläche (4), wobei aus jeder Schenkelfläche (4)
mindestens ein Blasluftkanal (5) zum Ausströmen von unter Druck zugeführter Blasluft
austritt, wobei der Blasluftkanal (5) auf der jeweiligen Schenkelfläche (4) eine Austrittsfläche
(6) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Austrittsfläche (6) eine erste Erstreckung a und eine zweite Erstreckung
b aufweist, wobei die erste Erstreckung a größer als die zweite Erstreckung b ist.
2. Trichternase (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Erstreckung a senkrecht oder parallel zur benachbarten Deckflächenkante
(3) angeordnet ist.
3. Trichternase (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Erstreckung a einen Winkel von 15° bis 75° zur benachbarten Deckflächenkante
(3) einschließt.
4. Trichternase (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Erstreckung a in einem Winkel von 30 bis 60° zur benachbarten Deckflächenkante
(3) einschließt.
5. Trichternase (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Erstreckung b in einem Bereich von 0,5 Millimeter bis 5 Millimeter liegt.
6. Trichternase (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Erstreckung a in einem Bereich von 0,8 Millimeter bis 1,5 Millimeter liegt.
7. Trichternase (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis von erster Erstreckung a zur zweiten Erstreckung b in einem Bereich
von 1,5 bis 15, insbesondere in einem Bereich von 2 bis 10 liegt.
8. Trichternase (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsfläche (6) über die erste Erstreckung a mindestens einen Steg (8) aufweist.
9. Trichternase (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle des Vorhandenseins einer Mehrzahl von Austrittsflächen (6) auf einer Schenkelfläche
(4) die Austrittsflächen (6) zueinander einen Abstand von 3 bis 30 Millimeter aufweisen.
10. Trichternase (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Blasluftkanal (5) im Inneren der Trichternase (1) und somit von der
Schenkelfläche (4) beabstandet eine Querschnittsfläche aufweist, welche größer als
die Fläche der auf der Schenkelfläche (4) resultierenden Austrittsfläche (6) ist.
11. Trichternase (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Blasluftkanal (5) derart ausgestaltet ist, dass die aus der Austrittsfläche (6)
austretende Blasluft im Wesentlichen senkrecht oder in einem spitzen Winkel zur Schenkelfläche
(4) austritt.
12. Trichternase (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Blasluftkanal (5) derart ausgestaltet ist, dass die aus der Austrittsfläche (6)
austretende Blasluft in oder entgegen der Transportrichtung X austritt.
13. Trichternase (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Trichternase (1) aus einer Nickelbasislegierung oder aus einem Werkzeugstahl
oder aus einem martensitischen Stahl oder aus einem keramischen Werkstoff besteht.
14. Falztrichter (7) für eine Substrat-verarbeitende Maschine, dadurch gekennzeichnet, dass der Falztrichter (10) eine Trichternase (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 umfasst.
15. Verfahren zur Herstellung einer Trichternase (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Trichternase (1) mittels einem additiven Fertigungsverfahren hergestellt wird.