(19)
(11) EP 4 046 919 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.08.2022  Patentblatt  2022/34

(21) Anmeldenummer: 22162931.4

(22) Anmeldetag:  16.03.2020
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65B 9/04(2006.01)
B65B 41/10(2006.01)
B65B 47/08(2006.01)
B65H 20/16(2006.01)
B65B 41/04(2006.01)
B65B 47/04(2006.01)
B65B 41/14(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B65B 9/04; B65B 41/10; B65B 47/04; B65B 47/08; B65B 41/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 11.04.2019 DE 102019205172

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
20711892.8 / 3880560

(71) Anmelder: Syntegon Technology GmbH
71332 Waiblingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Beck, Martin
    73655 Pluederhausen (DE)
  • Karcher, Ruediger
    73547 Lorch (DE)
  • Stadel, Hans-Peter
    73547 Lorch (DE)
  • Wieduwilt, Ulrich
    73529 Schwaebisch Gmuend (DE)
  • Stroinski, Uwe
    71336 Waiblingen (DE)

(74) Vertreter: DREISS Patentanwälte PartG mbB 
Friedrichstraße 6
70174 Stuttgart
70174 Stuttgart (DE)

 
Bemerkungen:
Diese Anmeldung ist am 18.03.2022 als Teilanmeldung zu der unter INID-Code 62 erwähnten Anmeldung eingereicht worden.
 


(54) VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUM HERSTELLEN EINES VERPACKUNGSKÖRPERS EINER VERPACKUNG


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Verpackungskörpers (51) aus einem papierumfassenden Bahnmaterial, wobei der Verpackungskörper (51) eine Vertiefung (53) zum Aufnehmen eines zu verpackenden Gutes aufweist, umfassend die Schritte: Vorspannen des Bahnmaterials (14), Fixieren des Bahnmaterials (14) zwischen einem Niederhalter (32) und einer Matrize (31), Formen der Vertiefung (53) in das Bahnmaterial (14) und Entformen der geformten Vertiefung (53) aus der Matrize (31).




Beschreibung

Stand der Technik



[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Herstellen eines Verpackungskörpers einer Verpackung, wobei der Verpackungskörper eine Vertiefung zum Aufnehmen eines zu verpackenden Gutes aufweist und aus einem Bahnmaterial aus Papier, hergestellt wird.

[0002] Bei Verpackungen aus Kunststoff, beispielsweise bei Verpackungen für Lebensmittel, ist es bekannt, dass aus einer Rollenbahn ein Verpackungskörper, beispielsweise mittels Tiefziehen hergestellt wird, welcher dann mit einer Deckfolie aus einer weiteren Rollenbahn verschlossen wird. Das Umformen der Verpackungskörper-Rollenbahn zum eigentlichen Verpackungskörper kann dabei in unterschiedlichen Umform-Schritten ausgeführt werden. Beispielsweise ist ein freies Ziehen des Rollenmaterials in einen Hohlraum möglich, was jedoch zu einer verstärkten Faltenbildung am Verpackungskörper führt. Alternativ erfolgt ein Fixieren der Verpackungskörper-Rollenbahn vor dem eigentlichen Umformvorgang entlang einer Kante eines zu formenden Hohlraums, was jedoch zu begrenzten Formtiefen und einer ebenfalls, zwar leichteren, jedoch immer noch vorhandenen Faltenbildung führt. Weiterhin ist grundsätzlich auch ein Umformverfahren mit Stempel und Matrize sowie Niederhalter bekannt, bei dem währen des Umformschrittes ein gezieltes Nachrutschen des Rollenbahnmaterials ermöglicht wird. Hierdurch kann insbesondere eine größere Formtiefe erreicht werden und die Faltenbildung reduziert werden. Diese Verfahren werden Hauptsächlich für kunststoffbasierte Rollenbahnen angewandt.

[0003] Aus Umweltgesichtspunkten wird jedoch in jüngster Zeit verstärkt versucht, Verpackungen aus möglichst recyclebaren Materialien, wie beispielsweise Papiermaterialien, herzustellen. Hierbei können ausschließlich Papiermaterialien verwendet werden oder beispielsweise auch Verbundmaterialien, welche aus einem mit Kunststoff beschichtetem Papiermaterial bestehen. Allerdings lassen sich derartige Papier umfassende Materialien relativ schwer umformen bzw. während des Umformens entstehen unerwünschte Falten und Mikrorisse, welche bis zu einer Beschädigung des Verpackungskörpers führen können. Daher wäre es wünschenswert, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu haben, welche ein sicheres Umformen von Papier umfassenden Rollenbahnen ermöglicht.

Offenbarung der Erfindung



[0004] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen eines Verpackungskörpers aus einem Papier umfassenden Rollenbahnmaterial mit einer Vertiefung zum Aufnehmen eines zu verpackenden Gutes mit den Merkmalen des Anspruchs 1 weist dem gegenüber den Vorteil auf, dass ein faltenfreies Umformen des Bahnmaterials möglich ist. Insbesondere können neben dem Verhindern des Entstehens von Falten auch Mikrorisse und Mikrofalten in dem Verpackungskörper verhindert werden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass das Verfahren einen ersten Schritt des Vorspannens des Bahnmaterials und einen anschließenden Schritt des Fixierens des Bahnmaterials zwischen einem Niederhaltern und einer Matrize vorschlägt. Anschließend erfolgt ein Formen der Vertiefung in dem Bahnmaterial und ein Entformen der geformten Vertiefung aus der Matrize. Die Vertiefung wird dabei in das Bahnmaterial eingebracht und der so hergestellte Verpackungskörper noch nicht vom Bahnmaterial getrennt. Dadurch kann ein einfacher Weitertransport ermöglicht werden. Das Bahnmaterial umfasst vorzugsweise ausschließlich Papier, insbesondere ohne jeglichen Kunststoff.

[0005] Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.

[0006] Vorzugsweise wird der Schritt des Vorspannens des Bahnmaterials mittels seitlich an dem Bahnmaterial angeordneten Klemmbacken und einer Zugrolleinrichtung mit zwei Rollen, zwischen welchen die Materialbahn fixiert wird, durchgeführt. Somit kann einerseits ein Spannen des Bahnmaterials quer zu Transportrichtung durch die Klemmbacken und zusätzlich auch noch in Transportrichtung durch die Zugrolleinrichtung ermöglicht werden. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass durch das Vorspannen des Bahnmaterials keine Falten im Bahnmaterial vor dem Schritt des Formens der Vertiefung vorhanden sind. Dies reduziert auch signifikant die beim Formschritt mögliche Entwicklung von Falten oder dergleichen.

[0007] Besonders bevorzugt sind die Klemmbacken für den Schritt des Vorspannens derart eingerichtet, dass diese auch einen Vortransport des Bahnmaterials in Transportrichtung ermöglichen.

[0008] Weiter bevorzugt wird nach dem Vorspannen des Bahnmaterials zusätzlich ein Schritt des Dehnens des vorgespannten Bahnmaterials ausgeführt. Das Dehnen kann dabei vorzugsweise mittels der Klemmbacken und der Zugrolleinrichtung, insbesondere in Transportrichtung, ausgeführt werden.

[0009] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird der Schritt des Formens des Bahnmaterials zweistufig mit einem Vorformschritt und einem Fertigformschritt ausgeführt. Dadurch kann während des Schritt des Formens eine zu große Belastung des Bahnmaterials und damit ein mögliches Reißen vermieden werden.

[0010] Weiter bevorzugt ist ein dritter Schritt des Formens vorgesehen, welcher Feinstrukturen in den geformten Verpackungskörper prägt. Dieser Prägeschritt wird nach dem Fertigformschritt ausgeführt.

[0011] Bevorzugt wird der Vorformschritt mittels Druckluft ausgeführt. Weiter bevorzugt wird der Fertigformschritt mittels Druckluft oder mittels eines Stempels ausgeführt. Noch weiter bevorzugt wird der Prägeschritt mittels Druckluft ausgeführt. Zu den mit Druckluft ausgeführten Formschritten sei angemerkt, dass diese vorzugsweise von einer einer Matrize entgegengesetzten Seite am Bahnmaterial erfolgt, um das Bahnmaterial in die Matrize zu drücken.

[0012] Weiter bevorzugt wird während des Schritts des Formens der Niederhalter in eine Position gebracht, in welcher Bahnmaterial nachgeführt werden kann. Dies verhindert insbesondere eine Mikrorissbildung im geformten Verpackungskörper.

[0013] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird der Schritt des Vorspannens derart ausgeführt, dass das Bahnmaterial vor dem Formschritt geglättet ist. D. h. das Bahnmaterial weist durch das Vorspannen keine Falten auf, was zu einer besonders guten Glättung des Bahnmaterials führt.

[0014] Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zum Herstellen eines Verpackungskörpers mit einer Vertiefung zum Aufnehmen eines verpackenden Gutes aus einem Papier umfassenden Bahnmaterial, gemäß dem Anspruch 10. Die Vorrichtung umfasst dabei eine Vorspanneinrichtung, eine Umformeinrichtung mit einer Matrize und einem Niederhalter sowie eine Druckerzeugungseinrichtung zur Erzeugung eines pneumatischen Umformdruckes. Ferner ist eine Entformvorrichtung zum Entformen der geformten Vertiefung aus der Matrize vorgesehen. Die Vertiefung ist dabei vorzugsweise in der Art vorgesehen, dass noch Bahnmaterial die Vertiefung umgibt. Hierdurch wird insbesondere die weitere Handhabung deutlich vereinfacht.

[0015] Die Umformeinrichtung umfasst vorzugsweise neben der Matrize und dem Niederhalter zusätzlich noch einen Stempel. Der Stempel wird insbesondere bei einem zweistufigen Formschritt zum Herstellen der fertigen Form verwendet.

[0016] Die Vorspanneinrichtung umfasst weiter bevorzugt Klemmbacken und eine Zugrolleneinrichtung mit wenigstens zwei Rollen. Das Bahnmaterial ist dabei durch die beiden Rollen der Zugrolleinrichtung hindurchgeführt. Hierdurch kann ein Vorspannen sowohl in Transportrichtung als auch quer zur Transportrichtung ermöglicht werden. Die Klemmbacken werden weiter bevorzugt noch zusätzlich zum Vortransport des Bahnmaterials verwendet.

[0017] Ferner umfasst die Vorrichtung zur Herstellung des Verpackungskörpers vorzugsweise noch eine Steuereinheit, welche eingerichtet ist, den Niederhalter beim Schritt des Formens in eine Position zu bringen, in welcher Bahnmaterial nachgeführt werden kann. Dies vermindert signifikant eine Faltenbildung während des Formschritts des Verpackungskörpers. Alternativ kann der Schritt des Formens auch ohne Nachführen von Bahnmaterial bei abgesenktem Niederhalter ausgeführt werden.

Kurze Beschreibung der Zeichnung



[0018] Nachfolgend wir ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung im Detail beschrieben. In der Zeichnung ist:
Figur 1
eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zum Herstellen und Befüllen einer Verpackung mit einer Vorrichtung zur Herstellung eines Verpackungskörpers gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Figur 2
eine schematische Draufsicht einer Vorspanneinrichtung der Vorrichtung von Figur 1,
Figur 3
eine schematische Seitenansicht der Vorspannvorrichtung von Figur 2 und
Figuren 4 bis 6
schematische Darstellungen einer Umformeinrichtung, wobei verschiedene Schritte des Umformens gezeigt sind.

Bevorzugte Ausführungsform der Erfindung



[0019] Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 6 eine Vorrichtung 10 zum Herstellen eines Verpackungskörpers 51 mit einer Vertiefung 53 zum Aufnehmen eines zu verpackenden Gutes aus einem Bahnmaterial 14 gezeigt. Das Bahnmaterial 14 umfasst Papier und ist vorzugsweise vollständig aus Papier hergestellt.

[0020] Die Vorrichtung 10 ist dabei Teil einer Verpackungsmaschine 100, welche neben der Vorrichtung 10 zur Herstellung des Verpackungskörpers 51 auch noch eine Vorrichtung 1 zum Bearbeiten einer Abdeckungs-Rollenbahn 20 aus Papier aufweist. Die Abdeckungs-Rollenbahn 20 ist dabei eine Deckbahn der Verpackung und bildet an der fertigen Verpackung 5 einen Deckel 52.

[0021] Die Vorrichtung 1 zum Bearbeiten der Abdeckungs-Rollenbahn 20 umfasst dabei eine Abzugsvorrichtung 2, welche die Abdeckungs-Rollenbahn von einer Endlosrolle 22 abzieht. Das Abziehen erfolgt dabei kontinuierlich. Ferner umfasst die Abzugsvorrichtung 2 eine Tänzerrollenanordnung 21 mit drei Rollen 21a, 21b, 21c. Die Tänzerrollenanordnung 21 ermöglicht dabei, dass die Abdeckungs-Rollenbahn kontinuierlich von der Rolle 22 abgezogen wird und trotzdem eine Bearbeitung der Abdeckungs-Rollenbahn 20 im Stillstand möglich ist. Eine derartige Bearbeitung kann beispielsweise mittels einer Dehnvorrichtung 4 vorgenommen werden, um die Deckbahn zu dehnen.

[0022] Die Vorrichtung 10 zur Herstellung des Verpackungskörpers 51 mit der Vertiefung 53 weist dabei ebenso wie die Deckbahn eine Endlosrolle 11 und eine Tänzerrollenanordnung 12 mit drei Rollen 12a, 12b und 12c auf. Diese Tänzerrollenanordnung 12 ermöglicht ebenfalls ein kontinuierliches Abziehen des Bahnmaterials 14 von der Endlosrolle 11, wobei während der weiteren Bearbeitung des Bahnmaterials 14 dann intermittierend das Bahnmaterial angehalten werden kann und verschiedene Arbeitsschritte ausgeführt werden können.

[0023] Die Vorrichtung 10 zur Herstellung des Verpackungskörpers 51 umfasst dabei eine Vorspanneinrichtung 3, eine Umformeinrichtung 13, eine Druckerzeugungseinrichtung zur Erzeugung eines pneumatischen Umformdrucks und eine Entformvorrichtung zum Auswerfen des hergestellten Verpackungskörpers 51 aus der Umformeinrichtung.

[0024] Die Vorspanneinrichtung 3 ist im Detail aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich. Die Vorspanneinrichtung 3 umfasst mehrere Klemmbacken 3a und 3b sowie eine Zugrolleinrichtung 36 mit einer ersten Rolle 3c und einer zweiten Rolle 3d. Das Bahnmaterial 14 wird dabei zwischen den beiden Rollen 3c und 3d hindurchgeführt. Hierbei wird auf dem Abschnitt in Transportrichtung 6 zwischen den Klemmbacken 3a und 3b sowie den Rollen 3c und 3d später der Verpackungskörper 51 ausgeformt.

[0025] Die Umformeinrichtung 13 ist im Detail in den Figuren 4 bis 6 gezeigt. Die Umformeinrichtung umfasst eine Matrize 31 und einen Niederhalter 32. Weiterhin umfasst die Umformeinrichtung 13 einen Stempel 33, mit einem durch den Stempel 33 hindurchgehenden Luftkanal 34 sowie eine Entformvorrichtung in Form eines Auswerfers 35.

[0026] Ferner ist eine Steuereinheit 7 vorgesehen, welche eingerichtet ist, die Umformeinrichtung 13 zu steuern.

[0027] Wie weiter aus Figur 1 ersichtlich ist, umfasst die Verpackungsmaschine 100 ferner eine Füllvorrichtung, welche durch den Pfeil 16 in Figur 1 schematisch angedeutet ist, welche ein zu verpackendes Gut in die geformte Vertiefung 53 des Verpackungskörpers 51 einfüllt. Anschließend wird die befüllte Vertiefung 53 durch die Deckbahn der Abdeckungs-Rollenbahn 20 abgedeckt und in einer Siegestation 17 mit dem geformten Verpackungskörper 51 zusammengesiegelt. Anschließend erfolgt in einer Trennstation 18 ein Ausstanzen der gesiegelten Verpackung 5 und ein Abtransport in Richtung des Pfeils 19 der so hergestellten Verpackung.

[0028] Nachfolgend wird im Detail das Verfahren zur Herstellung eines Verpackungskörpers 51 aus einem Papiermaterial mit einer Vertiefung 53 zum Aufnehmen eines zu verpackenden Gutes im Detail beschrieben. Das Verfahren umfasst dabei die Schritte des Vorspannens des Bahnmaterials 14 mittels der Vorspannvorrichtung 3, was in den Figuren 2 und 3 dargestellt ist. Wie durch die Antriebspfeile A und B der beiden Rollen 3c, 3d angedeutet, kann das Bahnmaterial 14 durch diese Rollen transportiert werden. Zum Vorspannen wird das Bahnmaterial 14 dabei mittels der seitlichen Klemmbacken 3a und 3b geklemmt und die beiden Rollen 3c und 3d der Zugrolleneinrichtung 36 kurzzeitig angetrieben, sodass das Vorspannen des Bahnmaterials 14 zwischen der Zugrolleinrichtung und den Klemmbacken erfolgt.

[0029] Anschließend erfolgt ein Schritt des Fixierens des gespannten Bahnmaterials 14 zwischen dem Niederhalter 32 und der Matrize 31. Wie aus Figur 4 ersichtlich ist, weist die Matrize 31 eine Hohlform 31a auf, welche der später zu erstellenden dreidimensionalen Form des Verpackungskörpers entspricht. Das Klemmen ist in Figur 4 durch die Pfeile C dargestellt.

[0030] Das somit vorgespannte und geklemmte Bahnmaterial 14 wird im nächsten Schritt umgeformt. Hierbei wird die Vertiefung 53 in das Bahnmaterial 14 in zwei Schritten ausgeführt. Im ersten Schritt wird eine Vor-Umformung mittels Druckluft, welche über den Luftkanal 34 zugeführt wird (Pfeile D) ausgeführt. Dies ist in Figur 5 dargestellt. Dadurch ergibt sich eine erste Verformung des Bahnmaterials 14, was in Figur 5 durch den Pfeil E angedeutet ist.

[0031] In einem nächsten Schritt erfolgt ein Fertigformen durch Bewegung des Stempels 33 in Richtung des Pfeils F (s. Figur 6). Dabei wird der Niederhalter 32, welcher im Schritt des Vorformens noch das Bahnmaterial 14 zwischen dem Niederhalter 32 selbst und der Matrize 31 geklemmt hat, in entgegengesetzte Richtung bewegt, um den Klemmvorgang aufzugeben. Dadurch kann Bahnmaterial 14 während des Schritts des Fertigformens in die Matrize nachgeführt werden, was in Figur 6 durch die Pfeile G angedeutet ist.

[0032] Anschließend kann noch eine Feinumformung beispielsweise zum Prägen von feinen Strukturen oder dergleichen vorgenommen werden. Hierzu wird vorzugsweise eine Druckluft unter hohem Druck über den Luftkanal 34 zugeführt, um den Prägeschritt auszuführen. Es sei jedoch angemerkt, dass der Prägeschritt hier optional vorgesehen ist.

[0033] Im letzten Schritt muss noch der geformte Verpackungskörper 51 aus der Matrize 31 entfernt werden. Hierzu ist eine Entformvorrichtung in Form des Auswerfers 35 vorgesehen, welcher vertikal nach oben in die Hohlform der Matrize geführt wird und so die geformte Vertiefung aus der Matrize auswerfen kann (Pfeil H in Figur 6).

[0034] Anschließend wird das Bahnmaterial 14 weiter transportiert, wobei zur Vermeidung von Beschädigung der geformten Vertiefung die Rollen der Zugrolleinrichtung weggefahren werden können.

[0035] Es sei angemerkt, dass der Weitertransport hierbei auch durch die Klemmbacken 3a und 3b der Vorspannvorrichtung unterstützt werden kann.

[0036] Es sei weiterhin angemerkt, dass die Vorspanneinrichtung auch vor dem eigentlichen Umformschritt zusätzlich neben der Glättung noch ein Dehnen des Bahnmaterials 14 vornehmen kann. Das Dehnen kann dabei mittels der Zugrolleinrichtung und/oder mittels der Klemmbacken ausgeführt werden.

[0037] Es sei weiterhin angemerkt, dass an Stelle der Druckluft selbstverständlich auch ein Unterdruck oder ein Vakuum zum Umformen des Bahnmaterials 14 verwendet werden kann. Ein Unterdruckanschluss kann beispielsweise in die Matrize 31 integriert sein.

[0038] Auch sei angemerkt, dass das Entformen des hergestellten Verpackungskörpers auch beispielsweise pneumatisch erfolgen kann.

[0039] Die nachfolgenden Klauseln stellen Aspekte dar, die Teil der vorliegend offenbarten Erfindung sind. Das mit dieser Anmeldung nachgesuchte Schutzbegehren ist in den darauf folgenden Ansprüchen definiert.

Klauseln



[0040] 
  1. 1. Verfahren zum Herstellen eines Verpackungskörpers (51) aus einem Papier umfassenden Bahnmaterial, wobei der Verpackungskörper (51) eine Vertiefung (53) zum Aufnehmen eines zu verpackenden Gutes aufweist, umfassend die Schritte:
    • Vorspannen des Bahnmaterials (14),
    • Fixieren des Bahnmaterials (14) zwischen einem Niederhalter (32) und einer Matrize (31),
    • Formen der Vertiefung (53) in das Bahnmaterial (14) und
    • Entformen der geformten Vertiefung (53) aus der Matrize (31).
  2. 2. Verfahren nach Klausel 1, wobei der Schritt des Vorspannens mittels seitlich an dem Bahnmaterial angeordneten Klemmbacken (3a, 3b) und einer Zugrolleinrichtung (36) mit zwei Rollen (3c, 3d) erfolgt, wobei das Bahnmaterial (14) zwischen den beiden Rollen (3c, 3d) hindurchgeführt ist.
  3. 3. Verfahren nach Klausel 2, wobei die Klemmbacken (3a, 3b) auch für einen Transport des Bahnmaterials (14) verwendet werden.
  4. 4. Verfahren nach Klausel 2 oder 3, wobei mittels der Klemmbacken (3a, 3b) und der Zugrolleinrichtung (36) einen Schritt des Dehnens des vorgespannten Bahnmaterials (14) ausgeführt wird.
  5. 5. Verfahren nach einer der vorherigen Klauseln, wobei der Schritt des Formens der Vertiefung zweistufig mit einem Vorformschritt und einem Fertigformschritt ausgeführt wird.
  6. 6. Verfahren nach Klausel 5, wobei der Schritt des Formens ferner einen dritten Schritt des Prägens von Feinstrukturen nach dem Fertigformschritt umfasst.
  7. 7. Verfahren nach Klausel 5 oder 6,
    • wobei der Vorformschritt pneumatisch mittels Überdruck oder Unterdruck ausgeführt wird und/oder
    • wobei der Fertigformschritt pneumatisch mittels Überdruck oder Unterdruck ausgeführt wird oder mittels eines Stempels ausgeführt wird und/oder
    • wobei der Prägeschritt pneumatisch mittels Überdruck oder Unterdruck ausgeführt wird.
  8. 8. Verfahren nach einem der vorherigen Klauseln, wobei beim Schritt des Formens der Vertiefung der Niederhalter (32) in eine Position gebracht wird, in welcher Bahnmaterial (14) in die Matrize (31) nachgeführt werden kann.
  9. 9. Verfahren nach einer der vorherigen Klauseln, wobei der Schritt des Vorspannens derart ausgeführt wird, dass das Bahnmaterial faltenfrei geglättet ist.
  10. 10. Vorrichtung zur Herstellung eines Verpackungskörpers (51) mit einer Vertiefung (53) zum Aufnehmen eines zu verpackenden Gutes aus einem Bahnmaterial (14), welches Papier umfasst, umfassend:
    • eine Vorspannvorrichtung (3) und
    • eine Umformeinrichtung (13) mit einer Matrize (31), einem Niederhalter (32), einer Pneumatikeinrichtung zur Erzeugung einer pneumatischen Umformkraft und einer Entformvorrichtung zum Entformen der geformten Vertiefung aus der Matrize.
  11. 11. Vorrichtung nach Klausel 10, wobei die Umformeinrichtung (13) ferner einen Stempel (33) aufweist, wobei der Stempel (33) insbesondere einen Luftkanal (34) aufweist.
  12. 12. Vorrichtung nach Klausel 10 oder 11, wobei die Vorspanneinrichtung Klemmbacken (3a, 3b) und eine Zugrolleinrichtung mit wenigstens zwei Rollen (3c, 3d) umfasst.
  13. 13. Vorrichtung nach einer der Klauseln 10 bis 12, ferner umfassend eine Steuereinheit (7), welche eingerichtet ist, den Niederhalter (32) beim Schritt des Fertigformens in eine Position zu bringen, in welcher Bahnmaterial (14) in die Matrize (31) nachgeführt werden kann.
  14. 14. Verpackungsmaschine umfassend eine Vorrichtung einer der Klauseln 10 bis 13.



Ansprüche

1. Verfahren zum Herstellen eines Verpackungskörpers (51) aus einem Papier umfassenden Bahnmaterial, wobei der Verpackungskörper (51) eine Vertiefung (53) zum Aufnehmen eines zu verpackenden Gutes aufweist, umfassend die Schritte:

- Vorspannen des Bahnmaterials (14),

- Fixieren des Bahnmaterials (14) zwischen einem Niederhalter (32) und einer Matrize (31),

- Formen der Vertiefung (53) in das Bahnmaterial (14) und

- Entformen der geformten Vertiefung (53) aus der Matrize (31),

- wobei der Schritt des Formens der Vertiefung zweistufig mit einem Vorformschritt und einem Fertigformschritt ausgeführt wird.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Schritt des Formens ferner einen dritten Schritt des Prägens von Feinstrukturen nach dem Fertigformschritt umfasst.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,

- wobei der Vorformschritt pneumatisch mittels Überdruck oder Unterdruck ausgeführt wird und/oder

- wobei der Fertigformschritt pneumatisch mittels Überdruck oder Unterdruck ausgeführt wird oder mittels eines Stempels ausgeführt wird und/oder

- wobei der Prägeschritt pneumatisch mittels Überdruck oder Unterdruck ausgeführt wird.


 
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei beim Schritt des Formens der Vertiefung der Niederhalter (32) in eine Position gebracht wird, in welcher Bahnmaterial (14) in die Matrize (31) nachgeführt werden kann.
 
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der Schritt des Vorspannens derart ausgeführt wird, dass das Bahnmaterial faltenfrei geglättet ist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht












Recherchenbericht