(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Waschautomaten mit einem
Laugenbehälter zur Aufnahme von Wasser, einer in dem Laugenbehälter drehbar gelagerten
Trommel zur Aufnahme von Wäsche, einem Umflutungssystem zum Leiten des Wassers aus
einem unteren Bereich des Laugenbehälters in einen oberen Bereich des Laugenbehälters,
einem automatischen Dosiersystem zum Dosieren eines Wasch- und/oder Fleckenmittels
in den Laugenbehälter und einer Steuereinrichtung, wobei das Verfahren eine Fleckenvorbehandlung
aufweist, bei der ein einen Fleck aufweisendes Textil vorbehandelt wird, aufweisend
folgende Phasen
a) Zuführen von Wasser in den Laugenbehälter auf ein erstes Wasserniveau;
b) Aktivieren des Umflutungssystems für einen vorbestimmten Zeitraum, so dass das
Wasser aus dem unteren Bereich zu dem oberen Bereich geleitet wird und von dort aus
das Textil mit Wasser befeuchtet, Deaktivieren des Umflutungssystems nach Ablauf des
vorbestimmten Zeitraums und anschließend Abpumpen des sich in dem Laugenbehälter befindenden
Wassers auf ein zweites Wasserniveau unterhalb der Trommel;
c) Wenden des Textils in der Trommel, so dass der Fleck zum Trommelmantel ausgerichtet
ist; und
d) Zuführen von Wasser in den Laugenbehälter auf ein drittes Wasserniveau, Dosieren
des Wasch- und/oder Fleckenmittels in den Laugenbehälter und Drehen der Trommel in
einem ersten Pendelrhythmus;
wobei sich Richtungs- und Positionsangaben auf eine betriebsgemäße Aufstellposition
des Waschautomaten beziehen. Ferner betrifft die Erfindung einen entsprechenden Waschautomaten.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Waschautomaten und eine
Wachmaschine. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines
Waschautomaten, das eine Fleckenvorbehandlung aufweist, bei der ein einen Fleck aufweisendes
Textil vorbehandelt wird, sowie eine Wachmaschine, die konfiguriert ist, das Verfahren
auszuführen.
[0002] Aus einem druckschriftlich nicht belegten Stand der Technik sind ein Verfahren und
ein Waschautomat bekannt, bei denen ein einen Flecken aufweisendes Textil mittels
einer an dem Waschautomaten zu einem angewählten Waschprogramm zuwählbaren Programmoption
"Flecken" behandelt wird. Dabei stehen dem Benutzer eine Vielzahl unterschiedlicher
Flecken zur Verfügung, die er auswählen kann, so dass je nach Art des Flecks eine
verfahrenstechnische Anpassung der Waschparameter wie Zeit, Temperatur, Einweichen
usw. bei der Durchführung des vom Benutzer angewählten Waschprogramms durchgeführt
wird. Der Fleck wird dadurch jedoch nicht zielgenau behandelt, sondern das fleckige
Textil wird lediglich mit anderen Waschparametern als bei dem angewählten Waschprogramm
üblich gewaschen.
[0003] Desweiteren kann der Benutzer vor dem Waschen des fleckigen Textils mit dem Waschautomaten
eine manuelle Fleckenvorbehandlung durchführen, die er außerhalb des Waschautomaten
vornimmt. Anschließend führt er mit dem fleckenbehafteten Textil im Anschluss mit
weiteren Textilien ein Waschprogramm des Waschautomaten aus. Die manuelle Fleckenvorbehandlung
ist jedoch zeitlich aufwändig. Zudem benötigt der Benutzer zusätzliche Mittel zur
manuellen Entfernung des Flecks.
[0004] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, ein Verfahren und einen Waschautomaten
bereitzustellen, mit denen eine automatische und zielgenaue Entfernung von Flecken
aus Textilien ermöglicht wird.
[0005] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 und ein Waschautomat mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden
Unteransprüchen.
[0006] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen neben einer automatisch in dem
Waschautomaten durchgeführten Vorbehandlung fleckiger Textilien darin, dass eine manuelle
Behandlung des fleckigen Textils entfällt und jeder Flecken punktgenau behandelt wird.
[0007] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Waschautomaten mit einem
Laugenbehälter zur Aufnahme von Wasser, einer in dem Laugenbehälter drehbar gelagerten
Trommel zur Aufnahme von Wäsche, einem Umflutungssystem zum Leiten des Wassers aus
einem unteren Bereich des Laugenbehälters in einen oberen Bereich des Laugenbehälters,
einem automatischen Dosiersystem zum Dosieren eines Wasch- und/oder Fleckenmittels
in den Laugenbehälter und einer Steuereinrichtung, wobei das Verfahren eine Fleckenvorbehandlung
aufweist, bei der ein einen Fleck aufweisendes Textil vorbehandelt wird, aufweisend
folgende Phasen
- a) Zuführen von Wasser in den Laugenbehälter auf ein erstes Wasserniveau;
- b) Aktivieren des Umflutungssystems für einen vorbestimmten Zeitraum, so dass das
Wasser aus dem unteren Bereich zu dem oberen Bereich geleitet wird und von dort aus
das Textil mit Wasser befeuchtet, Deaktivieren des Umflutungssystems nach Ablauf des
vorbestimmten Zeitraums und anschließend Abpumpen des sich in dem Laugenbehälter befindenden
Wassers auf ein zweites Wasserniveau unterhalb der Trommel;
- c) Wenden des Textils in der Trommel, so dass der Fleck zum Trommelmantel ausgerichtet
ist; und
- d) Zuführen von Wasser in den Laugenbehälter auf ein drittes Wasserniveau, Dosieren
des Wasch- und/oder Fleckenmittels in den Laugenbehälter und Drehen der Trommel in
einem ersten Pendelrhythmus;
wobei sich Richtungs- und Positionsangaben auf eine betriebsgemäße Aufstellposition
des Waschautomaten beziehen.
[0008] Der manuelle Aufwand der Fleckenbehandlung entfällt, da der Waschautomat die Fleckenvorbehandlung
durch Einsatz des Wasch- und/oder Fleckenmittels aus dem automatischen Dosiersystem
übernimmt. Der Fleck wird durch die phasenoptimierte Vorbehandlung des Waschautomaten
zielgenau behandelt. Jeder Fleck kann auf die beschriebene Art und Weise zielgenau
behandelt werden. Durch die einzigartige Verfahrenstechnik sind die Komponenten Chemie
und Mechanik des Sinnerschen Kreises optimal eingesetzt, um eine effektive Vorbehandlung
des Fleckens zu gewährleisten.
[0009] Der Ausdruck "Pendelrhythmus" bedeutet, dass die Trommel in einer Pendelbewegung
ausgelenkt wird. Wenn die Trommel im Pendelrhythmus gedreht wird, führt sie eine pendelartige
Links-Rechts-Bewegung aus, ohne eine komplette Drehung zu vollziehen.
[0010] Das erste Wasserniveau ist bevorzugt derart, dass das dem Laugenbehälter zugeführte
Wasser das sich in der Trommel befindende Textil von unten befeuchtet. Neben dem Wasser
kann in der Phase a) weiterhin ein Wasch- und/oder Fleckenmittel in den Laugenbehälter
dosiert werden.
[0011] Bevorzugt weist die Phase a) weiterhin auf: Drehen der Trommel in einem zweiten Pendelrhythmus
und gleichzeitig Aufheizen des sich in dem Laugenbehälter befindenden Wassers auf
eine vorbestimmte Temperatur. Dadurch wird eine "schaukelnde" Durchfeuchtung des Textils
insbesondere seiner nach unten gerichteten Seite mit der Pendelbewegung der Trommel
gewährleistet.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform liegt eine Pendelauslenkung der Trommel in der
Phase a) im Bereich von ±40°, bevorzugt 35°, bevorzugter 30°. Diese geringen Pendelauslenkungen
sind ausreichend, um das sich in der Trommel befindende Textil zu befeuchten.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die vorbestimmte Temperatur 40°C, bevorzugt
30°C. Dadurch wird eine bessere Löslichkeit des Flecks erreicht.
[0014] Die Phase a) bildet eine Wasserzulaufphase, während die Phase b) eine Umflutungsphase
zur Benetzung des Fleckens bildet. Während in der Phase a) das Textil im Wesentlichen
von unten befeuchtet wird, wird es in der Phase b) von oben mit Wasser benetzt.
[0015] Bevorzugt wird die Trommel in der Phase b) in einem dritten Pendelrhythmus gependelt.
Bevorzugt wird der dritte Pendelrhythmus in der Phase b) derart gesteuert, dass ein
mittlerer Bereich des Textils mit dem Wasser benetzt wird. Dadurch wird sichergestellt,
dass das Textil in all seinen Bereichen d.h. möglichst vollständig mit Wasser benetzt
wird.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Umflutung in der Phase b) unter Verwendung
einer geregelten Pumpe durchgeführt. Durch den Einsatz einer geregelten Pumpe wird
der Benetzungsgrad des Textils weiterhin erhöht, da die geregelte Umflutung auch die
Textilbereiche in der Trommeltiefe erreicht. Dadurch kann das optionale Wasch- und/oder
Fleckenmittel tief in das gesamte Textil eingearbeitet werden.
[0017] Das zweite Wasserniveau ist bevorzugt derart, dass das Wasser bis knapp unterhalb
des Trommelniveaus abgepumpt wird. Dadurch wird die Phase c) vorzubereitet, die eine
Wendephase des Textils bildet. Nach der Wasserzulaufphase und der Umflutungsphase
zur Benetzung des mit Flecken behafteten Textils mit Wasser und definiertem Abpumpen
erfolgt die Textil-Wendephase. Die Textil-Wendephase dient dazu, das Textil mit dem
Fleck nach unten zur Trommelflache auszurichten und für die Phase d) zu positionieren,
die eine intensive Vorbehandlung bildet. Das Textil kann beispielsweise dadurch gewendet
werden, dass die Trommel zu einem vorbestimmten Ausmaß gedreht oder ausgelenkt wird,
so dass ein Wäschefall stattfindet, bei dem das Textil zuerst von der Trommel am Trommelmantel
bei ihrer Auslenkung nach oben mitgenommen wird und dann vom Trommelmantel nach unten
fällt. Das Textil wird in der Phase c) bevorzugt derart gewendet, dass seine vor der
Phase c) den Trommelmantel nicht berührende nach oben ausgerichtete Seite nach der
Phase c) den Trommelmantel berührt und nach unten ausgerichtet ist.
[0018] Wenn das Textil vor der Phase a) mit dem Fleck nach oben ausgerichtet war, liegt
der zu behandelnde Fleck in der Phase d) direkt auf dem Trommelmantel. Um eine mechanische
Vorbehandlung zu starten, wird dem Laugenbehälter in dem Schritt d) Wasser auf das
dritte Wasserniveau zugeführt. Die Kombination des dritten Wasserniveaus, des ersten
Pendelrhythmus und des eingesetzten Wasch- und/oder Fleckenmittels erzeugt einen Schaummantel.
[0019] Bevorzugt wird der erste Pendelrhythmus in der Phase d) derart gesteuert, dass ein
Waschbretteffekt des Trommelmantels auf das Textil bewirkt wird. Dadurch wird der
Fleck effektiv vorbehandelt. Unter dem Waschbretteffekt ist zu verstehen, dass das
Textil am Trommelmantel eine intensive Waschmechanik erfährt. Durch die intensive
Waschmechanik wird das Textil auf der Seite mit dem Fleck am Trommelmantel intensiv
gerubbelt.
[0020] Das einen Flecken aufweisende Textil kann auch mehr als einen Flecken aufweisen.
Dem Verfahren können ein fleckiges Textil oder mehrere fleckige Textilien gemeinsam
unterzogen werden. Bevorzugt wird ein fleckiges Textil dem Verfahren unterzogen. Bevorzugt
ist das den Fleck aufweisende Textil in der Trommel in der Phase b) derart in der
Trommel angeordnet, dass sein Fleck zu dem oberen Bereich des Laugenbehälters ausgerichtet
ist.
[0021] Ferner betrifft die Erfindung einen Waschautomaten mit einem Laugenbehälter zur Aufnahme
von Wasser, einer in dem Laugenbehälter drehbar gelagerten Trommel zur Aufnahme von
Wäsche, einem Umflutungssystem zum Leiten des Wassers aus einem unteren Bereich des
Laugenbehälters in einen oberen Bereich des Laugenbehälters, einem automatischen Dosiersystem
zum Dosieren eines Wasch- und/oder Fleckenmittels in den Laugenbehälter und einer
Steuereinrichtung, die konfiguriert ist, ein Verfahren nach einer oder mehreren der
vorstehend beschriebenen Ausführungsformen auszuführen.
[0022] Der Ausdruck "Waschautomat" umfasst eine Waschmaschine oder ein Kombigerät wie einen
Waschtrockner.
[0023] Die Ausdrücke "erste", "zweite" und "dritte" und deren grammatikalischen Varianten
enthalten keine Wertung, sondern dienen lediglich zur Differenzierung. Das erste Wasserniveau
und das dritte Wasserniveau können gleich oder verschieden sein. Der erste Pendelrhythmus,
der zweite Pendelrhythmus und der dritte Pendelrhythmus sind bevorzugt verschieden.
1. Verfahren zum Betreiben eines Waschautomaten mit einem Laugenbehälter zur Aufnahme
von Wasser, einer in dem Laugenbehälter drehbar gelagerten Trommel zur Aufnahme von
Wäsche, einem Umflutungssystem zum Leiten des Wassers aus einem unteren Bereich des
Laugenbehälters in einen oberen Bereich des Laugenbehälters, einem automatischen Dosiersystem
zum Dosieren eines Wasch- und/oder Fleckenmittels in den Laugenbehälter und einer
Steuereinrichtung, wobei das Verfahren eine Fleckenvorbehandlung aufweist, bei der
ein einen Fleck aufweisendes Textil vorbehandelt wird, aufweisend folgende Phasen
a) Zuführen von Wasser in den Laugenbehälter auf ein erstes Wasserniveau;
b) Aktivieren des Umflutungssystems für einen vorbestimmten Zeitraum, so dass das
Wasser aus dem unteren Bereich zu dem oberen Bereich geleitet wird und von dort aus
das Textil mit Wasser befeuchtet, Deaktivieren des Umflutungssystems nach Ablauf des
vorbestimmten Zeitraums und anschließend Abpumpen des sich in dem Laugenbehälter befindenden
Wassers auf ein zweites Wasserniveau unterhalb der Trommel;
c) Wenden des Textils in der Trommel, so dass der Fleck zum Trommelmantel ausgerichtet
ist; und
d) Zuführen von Wasser in den Laugenbehälter auf ein drittes Wasserniveau, Dosieren
des Wasch- und/oder Fleckenmittels in den Laugenbehälter und Drehen der Trommel in
einem ersten Pendelrhythmus;
wobei sich Richtungs- und Positionsangaben auf eine betriebsgemäße Aufstellposition
des Waschautomaten beziehen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Phase a) weiterhin aufweist: Drehen der Trommel in einem zweiten Pendelrhythmus
und gleichzeitig Aufheizen des sich in dem Laugenbehälter befindenden Wassers auf
eine vorbestimmte Temperatur, wobei dem Laugenbehälter das Wasser auf das erste Wasserniveau
zugeführt wird, so dass das sich in der Trommel befindende Textil von dem Wasser von
unten befeuchtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Pendelauslenkung der Trommel in der Phase a) im Bereich von ±40°, bevorzugt
35°, bevorzugter 30° liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die vorbestimmte Temperatur 40°C, bevorzugt 30°C beträgt.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trommel in der Phase b) in einem dritten Pendelrhythmus gependelt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Pendelrhythmus in der Phase b) derart gesteuert wird, dass ein mittlerer
Bereich des Textils mit dem Wasser benetzt wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umflutung in der Phase b) unter Verwendung einer geregelten Pumpe durchgeführt
wird.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Pendelrhythmus in der Phase d) derart gesteuert wird, dass ein Waschbretteffekt
des Trommelmantels auf das Textil bewirkt wird.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das den Fleck aufweisende Textil in der Trommel in den Phasen a) und b) derart angeordnet
ist, dass der Fleck zu dem oberen Bereich des Laugenbehälters ausgerichtet ist.
10. Waschautomat mit einem Laugenbehälter zur Aufnahme von Wasser, einer in dem Laugenbehälter
drehbar gelagerten Trommel zur Aufnahme von Wäsche, einem Umflutungssystem zum Leiten
des Wassers aus einem unteren Bereich des Laugenbehälters in einen oberen Bereich
des Laugenbehälters, einem automatischen Dosiersystem zum Dosieren eines Wasch- und/oder
Fleckenmittels in den Laugenbehälter und einer Steuereinrichtung, die konfiguriert
ist, ein Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche auszuführen.