Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Bordbrett für ein Gerüst zur seitlichen Begrenzung von
Lauf- und/oder Arbeitsflächen von Gerüstbelägen, sowie ein Verbindungsstück zum Befestigen
des Bordbretts an einem Gerüst.
Stand der Technik
[0002] Im Hoch- und Gerüstbau werden Bordbretter zur seitlichen Begrenzung von Gerüstbelägen
vorgesehen, um ein seitliches Abrutschen von Personen und/oder das Herabfallen von
Gegenständen zu verhindern. Sie weisen einen Brettkörper auf, der meistens aus Vollmaterial
aus Holz oder aus einem Aluminium- oder Stahlprofil besteht, und ein rechteckiges
Brettprofil aufweist. An dessen stirnseitigen schmalen Seitenkanten sind mithilfe
von Schrauben oder Nieten Verbindungsstücke aus Stahl oder Aluminium befestigt, die
zur Herstellung einer Verbindung mit dem Gerüst oder einem benachbarten Bordbrett
dienen. Derartige Bordbretter sind beispielsweise aus
DE1960069U,
DE3813513A1,
EP1950360A1,
DE102008023525A1 oder
EP1950360A1 bekannt.
[0003] Bordbretter aus Kunststoff werden ebenfalls offenbart. Beispielsweise beschreibt
DE3434362A1 eine Hohlkammerbelegbohle aus Kunststoff für den Gerüstbau, wobei der Kern der Kunststoffbohle
aus Hochkammern besteht, welche aus Hart-PVC hergestellt werden.
[0004] In
WO0104437A1 ist eine Gerüstplanke aus Kunststoff beschrieben, welche mit Glasfasern und optional
mit Stahl verstärkt ist.
GB2346921A offenbart eine rechteckige Gerüstplatte aus Polymermaterial mit einem geschäumten
Polymerkern.
[0005] Die bekannten und beschriebenen Bordbretter weisen ein rechteckiges Brettprofil auf.
In der Praxis haben sich hauptsächlich Bordbretter aus Holz durchgesetzt, weil sie
leicht, günstig und einfach herstellbar sind. Nachteilig bei Bordbrettern aus Holz
ist, dass sie durch mechanischen Verschleiss und Verwitterung bereits nach wenigen
Jahren abgetragen und verschlissen aussehen, was zu einem unästhetischen Erscheinungsbild
einer Baustelle führt. Zudem können beschädigte Holzbretter zu Verletzungen führen.
Aluminiumbordbretter sind zwar leicht, aber vergleichsweise teuer und aufwändig herzustellen.
Stahlbordbretter sind ebenfalls aufwändig in der Herstellung, und die Handhabung ist
durch scharfe Kanten im Randbereich mit einer erheblichen Verletzungsgefahr verbunden.
Bordbretter aus Kunststoff haben sich bis jetzt in der Praxis nicht durchgesetzt,
weil die bekannten Kunststoffbordbretter zu teuer, zu schwer oder zu wenig stabil
sind.
Aufgabe der Erfindung
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Bordbrett für ein
Gerüst bereitzustellen, welches langlebig, stabil, optisch ansprechend, leicht, kosteneffizient
und nachhaltig ist.
Beschreibung der Erfindung
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Bordbrett für ein Gerüst gelöst, welches aus einem Hohlprofil
aus Kunststoff mit einer ersten Längsseite und einer zweiten Längsseite und zwei schmalen
Seitenkanten gebildet ist, wobei mindestens eine der Längsseiten des Hohlprofils im
Querschnitt gewölbt oder winkelförmig ausgebildet ist.
[0008] Bordbretter müssen hohe Anforderungen betreffend Stabilität/Schlagzähigkeit und Steifigkeit
bei möglichst geringem Gewicht erfüllen. Beispielsweise sollen Bordbretter mit einer
Referenzlänge von 3 m idealerweise nicht mehr als 6 kg wiegen, sich bei einer Belastung
von 150 N in der Mitte des Bordbrettes nicht mehr als 35 mm durchbiegen, das heisst
eine hohe Steifigkeit aufweisen, und 1 m Fallhöhe unbeschadet überstehen. Zudem soll
das Bordbrett bei Sonnenstrahlung und Witterung die Lebensdauer von 10 Jahren erreichen
und vorzugsweise in vielen Farben einfärbbar sein. Das erfindungsgemässe Bordbrett
erfüllt durch das besondere Hohlprofil aus Kunststoff diese Anforderungen. Mit einem
Hohlprofil ist es möglich, ein Bordbrett mit geringerem Gewicht herzustellen. Zudem
kann Material gespart werden, wodurch das Bordbrett günstiger wird. Durch die Wölbung
oder winkelförmige Form mindestens einer Längsseite des Hohlprofils ergibt sich ein
höheres Biegewiderstandsmoment als bei einem rechteckigen Hohlprofil, was die Bordbretter
biegefester macht.
[0009] Unter gewölbt wird eine Form verstanden, welche die Form einer Wölbung, eines Bogens,
einer Krümmung oder eines Halbmondes aufweist. Unter winkelförmig wird eine Form verstanden,
welche einen oder mehrere stumpfe Winkel aufweist, wobei der Winkelscheitel in der
Mitte oder ausserhalb der Mitte der Längsseite angeordnet ist. Die gewölbte oder winkelförmige
Form wird so gewählt, dass vorzugsweise ein Grossteil der Kunststoffmasse des Hohlprofils
möglichst weit von der neutralen Phase entfernt ist, um ein möglichst hohes Biegewiderstandsmoment
zu erreichen. Als neutrale Phase, auch neutrale Faser oder Nulllinie genannt, bezeichnet
man in der Festigkeitslehre diejenige Faser oder Schicht eines Balkenquerschnitts,
deren Länge sich bei Verdrehen bzw. Biegen nicht ändert. Dort verursacht die Beanspruchung
keine Zug- oder Druck-Spannung.
[0010] Vorzugsweise sind beide Längsseiten, also die erste Längsseite und die zweite Längsseite,
im Querschnitt gewölbt oder winkelförmig ausgebildet. Besonders bevorzugt verlaufen
die beiden Längsseiten parallel zueinander. Dies führt einerseits zu einer erhöhten
Stabilität der Bordbretter. Andererseits sind die Bordbretter mit parallelen Längsseiten
stapelbar, was ein zusätzlicher Vorteil der erfindungsgemässen Bordbretter ist.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform ist mindestens eine der Längsseiten des Hohlprofils
im Querschnitt nach aussen gewölbt oder nach aussen winkelförmig ausgebildet. Unter
dem Begriff aussen wird hier die Richtung der Wölbung oder des Winkels verstanden,
welche von der Mittellinie des Bordbrettes wegweist.
[0012] Vorzugsweise ist die erste Längsseite des Hohlprofils nach aussen gewölbt oder winkelförmig
ausgebildet und wird auch äussere Längsseite genannt. Die zweite Längsseite ist im
Querschnitt des Hohlprofils flach ausgebildet oder vorzugsweise nach innen gewölbt
oder winkelförmig ausgebildet. Die zweite Längsseite wird auch innere Längsseite genannt.
Unter dem Begriff innen wird hier die Richtung der Wölbung oder des Winkels verstanden,
welche zur Mittellinie des Bordbrettes hinweist. Vorzugsweise verlaufen die beiden
Längsseiten des Hohlprofils parallel zueinander und die erste äussere Längsseite ist
nach aussen gewölbt oder winkelförmig ausgebildet und die zweite innere Längsseite
ist nach innen gewölbt oder winkelförmig ausgebildet.
[0013] Bei der Verwendung des Bordbretts als seitliche Begrenzung von Gerüstböden wird die
mindestens eine nach aussen gewölbte oder winkelförmig ausgebildete Längsseite in
der Richtung der Aussenseite des Gerüstbodens angebracht. Die erste Längsseite ist
dabei vorzugsweise an der äusseren Seite des Bordbretts in Richtung der Aussenseite
des Gerüstbodens angeordnet. Die zweite Längsseite ist vorzugsweise an der inneren
Seite des Bordbretts in Richtung der Lauffläche des Gerüstbodens angeordnet. Die innere
Seite des Bordbretts dient bei der Verwendung als Bordbrett als seitliche Begrenzung
von Gerüstböden.
[0014] Als besonders bevorzugt hat sich die gewölbte Form erwiesen. Diese halbmondförmige
Form führt zu besonders steifen Bordbrettern, besonders wenn viel Materialmasse einen
möglichst grossen Abstand von der neutralen Faser aufweist. Um die Bordbretter stapeln
zu können, sind vorzugsweise die Aussenradien der beiden Längsseiten parallel zueinander.
Die Innenseiten der beiden Längsseiten können unterschiedliche Radien oder vorzugsweise
eine teilelliptische Form aufweisen.
[0015] In einer weiteren Ausführungsform weisen die zwei schmalen Seitenkanten des Bordbretts,
senkrecht zu den schmalen Seitenkanten, je zwei parallele ebene Flächen auf. Dies
führt insbesondere bei gewölbten Längsseiten zu einer besseren Stapelbarkeit der Bordbretter.
[0016] Das erfindungsgemässe Bordbrett wird vorzugsweise aus einem thermoplastischen Kunststoff
hergestellt. Beispiele für geeignete thermoplastische Kunststoffe sind Polyethylen
(PE), Polypropylen (PP), Polyvinylchlorid (PVC) und Polyehtylenterephthalat (PET).
Besonders bevorzugt ist PET, noch mehr bevorzugt glykolmodifiziertes PET (PET-G).
Vorzugsweise wird der Kunststoff teilweise oder vollständig aus rezykliertem Kunststoff
hergestellt. Kunststoffrezyklate sind besonders kostengünstig und nachhaltig. Thermoplastische
Kunststoffe sind rezyklierbar, was dazu führt, dass das erfindungsgemässe Bordbrett
aus thermoplastischem Kunststoff nach der Verwendung wieder rezykliert werden kann.
Dies trägt zusätzlich zur Nachhaltigkeit bei. Vorzugsweise wird der Hohlkörper aus
Kunststoff über ein Extrusionsverfahren hergestellt. Weitere mögliche Herstellverfahren
sind Pultrusion, Spritzguss (GIT, WIT), Pressen kombiniert mit Verschweissen oder
mit klappbaren oder löslichen Kernen oder 3D Druck.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Hohlprofil aus Kunststoff mit Fasern,
vorzugsweise mit Glasfasern verstärkt. Ebenfalls geeignete Fasern sind Naturfasern,
vorzugsweise aus Abfall, Holz, Zellulose, Flachs, Kokos, Hanf, Bambus oder Reisspelzen.
Vorzugsweise weist das Hohlprofil 10 bis 70 Gew.-% Fasern, vorzugsweise 30 bis 50
Gew.-% Fasern, besonders bevorzug 40 bis 45 Gew.-% Fasern, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Hohlprofils auf.
[0018] In einer weiteren Ausführungsform weist das Hohlprofil zwischen den beiden Längsseiten
mindestens eine Verstärkungsrippe auf, welche vorzugsweise die erste Längsseite und
die zweite Längsseite miteinander verbindet. Dies erhöht zusätzlich die Stabilität
der Bordbretter. Vorzugsweise ist die mindestens eine Verstärkungsrippe in der Mitte
der Längsseiten senkrecht zu den Längsseiten angeordnet und verbindet die Scheitelpunkte
der beiden Längsseiten miteinander. Es können auch mehrere, beispielsweise zwei, drei
oder vier Verstärkungsrippen zwischen den beiden Längsseiten angeordnet sein, welche
vorzugsweise die beiden Längsseiten miteinander verbinden. Die Verstärkungsrippen
können senkrecht zu den Längsseiten oder auch schräg zu den Längsseiten, beispielsweise
in Zickzackform, angeordnet sein.
[0019] Besonders hohe Stabilität und Biegesteifigkeit der Bordbretter wird erreicht, wenn
das Bordbrett Rippen mit freiem Ende an den Innenseiten der Längsseiten aufweist.
Diese Rippen mit freiem Ende können zusätzlich zu der mindestens einen Verstärkungsrippe
oder anstelle der Verstärkungsrippe im Hohlprofil verwendet werden. Die Rippen mit
freiem Ende sind vorzugsweise im Bereich oder nahe des Scheitelpunkts der ersten äusseren
Längsseite oder im Bereich oder nahe der schmalen Seitenkanten an den Enden der zweiten
inneren Längsseite angeordnet. Besonders bevorzugt sind die Rippen mit freiem Ende
sowohl im Bereich oder nahe des Scheitelpunkts der ersten äusseren Längsseite als
auch im Bereich oder nahe der schmalen Seitenkanten an den Enden der zweiten inneren
Längsseite angeordnet.
[0020] Das Hohlprofil weist vorzugsweise eine Wandstärke von 1 bis 5 mm auf. Diese Wandstärke
kann teilweise verstärkt werden, um die Stabilität und Biegesteifigkeit der Bordbretter
zu erhöhen. Vorzugsweise weist die erste äussere Längsseite im mittleren Bereich nahe
des Scheitelpunkts oder die zweite innere Längsseite im äusseren Bereich nahe der
schmalen Seitenkanten vergrösserte Wandstärken auf. Besonders bevorzugt sind die vergrösserten
Wandstärken sowohl im mittleren Bereich nahe des Scheitelpunkts der ersten äusseren
Längsseite als auch im äusseren Bereich nahe der schmalen Seitenkanten an den Enden
der zweiten inneren Längsseite angeordnet. Die vergrösserte Wandstärke hat eine ähnliche
Wirkung wie die Rippen mit freiem Ende.
[0021] Vorzugsweise weist das Hohlprofil auf der Aussenseite des Profils zumindest teilweise
eine weitere Kunststoffschicht auf. Vorzugsweise weist zumindest die Aussenseite der
ersten äusseren Längsseite eine weitere Kunststoffschicht auf. Noch mehr bevorzugt
umschliesst die weitere Kunststoffschicht das Hohlprofil vollständig. Der Kunststoff
der weiteren Kunststoffschicht ist vorzugsweise ein thermoplastischer Kunststoff,
vorzugsweise ein UV-beständiger thermoplastischer Kunststoff. Vorzugsweise ist der
Kunststoff der weiteren Kunststoffschicht aus rezykliertem Kunststoff hergestellt.
Als thermoplastische Kunststoffe für die weitere Kunststoffschicht sind Acrylnitril-Styrol-Acrylat-Copolymere
(ASA), Polyethylen (PE) insbesondere High-Density-Polyethylen (HDPE), Polymethylmethacrylat
(PMMA), PET, Styrol-Acrylnitril-Copolymere (SAN), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS),
PVC, Polyamide (PA) oder Polypropylen (PP) geeignet. Besonders bevorzugt sind unverstärkte
Acrylnitril-Styrol-Acrylat-Copolymere (ASA). In einer weiteren Ausführungsform kann
der Kunststoff der weiteren Kunststoffschicht mit Glas- oder Naturfasern verstärkt
sein. Vorzugsweise ist der Kunststoff der weiteren Kunststoffschicht UV beständig
oder enthält zusätzlich ein UV beständiges Material, vorzugsweise ein anorganisches
Pigment, welches die Farbintensität der weiteren Kunststoffschicht über längere Zeit
aufrecht hält. Dies führt zusätzlich zur Langlebigkeit des Bordbretts und zu einem
besseren ästhetischen Erscheinungsbild. Zudem können über die weitere Kunststoffschicht
Bordbretter in jeder beliebigen Farbe, auch in Signalfarben, hergestellt, und Werbung
oder Firmennamen angebracht werden. Die weitere Kunststoffschicht weist vorzugsweise
eine Dicke zwischen 0.1 mm und 3 mm, bevorzugt eine Dicke von 0.5 mm auf. Die weitere
Kunststoffschicht wird beispielsweise über ein Co-Extrusionsverfahren zusammen mit
dem Hohlprofil aus Kunststoff hergestellt, beziehungsweise coextrudiert. Die weitere
Kunststoffschicht kann aber auch über andere Verfahren wie beispielsweise als Lackierung
auf das Hohlprofil aus Kunststoff aufgesprüht werden. Wird das Hohlprofil des Bordbretts
aus einem UV beständigen Kunststoff hergestellt, welcher gut einfärbbar ist, ist keine
weitere Kunststoffschicht nötig.
[0022] In einer weiteren Ausführungsform kann das Hohlprofil mit einem Material niederer
Dichte, auch Low-Density Material genannt, teilweise oder ganz ausgefüllt sein. Als
Material niederer Dichte kommen beispielsweise Kunststoffschäume aus Polyurethan (PU),
PET, PE, PP oder PVC in Frage.
[0023] Zum Befestigen des Bordbretts an einem Gerüst werden an dessen Stirnseiten Verbindungselemente
oder Verbindungsstücke verwendet, welche mithilfe von Nieten, Schrauben oder Klemmvorrichtungen
zum Herstellen einer Verbindung mit einem Gerüst oder einem benachbarten Bordbrett
dienen.
[0024] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das Bordbrett an den Stirnseiten
zusätzlich ein Verbindungselement zum Befestigen an einem Gerüst auf, wobei das Verbindungselement
einstückig mit dem Bordbrett hergestellt ist. Vorzugsweise wird das Verbindungselement
mittels Pressverfahrens aus den Stirnseiten des Bordbretts erzeugt, in dem die Stirnseiden
des Bordbrettes in ein Werkzeug platziert und zu integrierten Verbindungselementen
umgeformt werden.
[0025] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verbindungsstück
aus Kunststoff zum Befestigen eines erfindungsgemässen Bordbretts an einem Gerüst,
wobei, das Verbindungsstück ein Befestigungselement zum Befestigen des Bordbretts
an einem Gerüst und ein Einsteckelement zum Einstecken in das Bordbrett aufweist,
wobei das Einsteckelement komplementär zum Hohlprofil des Bordbretts ausgebildet ist.
[0026] Das Befestigungselement weist vorzugsweise mindestens eine Öffnung zur Aufnahme von
Schrauben, Nieten oder weiteren Befestigungsmitteln zum Befestigen an Gerüsten auf.
Das Befestigungselement kann entweder direkt mittels Schrauben, Nieten oder weiteren
Befestigungsmitteln an einem Gerüst oder einem weiteren Bordbrett befestigt werden.
In einer weiteren Ausführungsform wird das Befestigungselement über einen Gerüstbeschlag,
vorzugsweise einen Metallbeschlag an einem Gerüst montiert. Das Befestigungselement
ist vorzugsweise aus einem thermoplastischen Kunststoff hergestellt und ist vorzugsweise
mit Fasern, bevorzugt mit rezyklierten Glasfasern, verstärkt.
[0027] Das Einsteckelement ist komplementär zum Hohlprofil ausgebildet. Vorzugsweise weist
das Einsteckelement mindestens eine Erhöhung und mindestens eine Vertiefung auf, wobei
sich im eingesteckten Zustand die Erhöhung mit der Innenseite der ersten Längsseite
des Hohlprofils und die Vertiefung mit der Innenseite der zweiten Längsseite des Hohlprofils
verspannen. In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Einsteckelement mehrere
Erhöhungen und mehrere Vertiefungen auf, welche abwechselnd angeordnet und gegeneinander
bewegbar sind, und nach dem Harmonikaprinzip funktionieren. Ein derart ausgebildetes
Einsteckelement kontrahiert sich beim Einstecken in das Hohlprofil und expandiert
dann wieder im eingesteckten Endzustand.
[0028] Vorzugsweise weist die mindestens eine Erhöhung und die mindestens eine Vertiefung
auf der jeweils der Innenseite der Längsseite zugewandten Oberfläche Zacken auf, welche
sich in der Innenseite des Hohlprofils verhaken, so dass ein Herausziehen des Einsteckelements
verhindert wird.
[0029] In einer weiteren Ausführungsform weist das Einsteckelement mindestens eine Ausnehmung
zur Aufnahme mindestens einer Verstärkungsrippe eines Bordbretts aufweist. Die Ausnehmung
weist vorzugsweise die Form eines Schlitzes auf.
[0030] Vorzugsweise ist das Einsteckelement aus einem thermoplastischen Kunststoff hergestellt.
Beispiele für geeignete thermoplastische Kunststoffe sind Polyethylen (PE), Polypropylen
(PP), PA, ASA, ABS, SAN, Polybutylenterephthalat (PBT) und Polyehtylenterephthalat
(PET). Besonders bevorzugt sind PET und PP. Vorzugsweise wird der Kunststoff teilweise
oder vollständig aus rezykliertem Kunststoff hergestellt. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Einsteckelement aus Kunststoff mit Fasern, vorzugsweise mit Glasfasern, besonders
bevorzugt mit rezyklierten Glasfasern verstärkt.
[0031] Vorzugsweise sind das Befestigungselement und das Einsteckelement aus demselben Kunststoff
und einstückig hergestellt. Das Verbindungsstück mit dem Befestigungselement und dem
Einsteckelement werden vorzugsweise über ein Spritzgussverfahren hergestellt. Auch
andere Herstellverfahren sind möglich, beispielsweise Pressen oder 3D Druck.
[0032] Mit den erfindungsgemässen Bordbrettern aus einem gewölbten oder winkelförmigen Hohlprofil
aus Kunststoff ist es möglich, die gewünschten langlebigen, stabilen, optisch ansprechenden,
leichten, kostengünstigen und nachhaltigen Bordbretter herzustellen, welche zusammen
mit dem erfindungsgemässen Verbindungsstück an Gerüsten angebracht werden können.
[0033] Weitere Vorteile der Erfindung folgen aus der nachfolgenden Beschreibung, in welcher
die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher
erläutert wird.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0034] Es zeigen:
Fig. 1A ein Bordbrett in perspektivischer Darstellung von schräg vorne auf die äussere
Längsseite,
Fig. 1B einen Querschnitt durch ein Bordbrett mit gewölbten Längsseiten,
Fig. 1C zwei gestapelte Teilstücke von zwei Bordbrettern mit gewölbten Längsseiten
in perspektivischer Darstellung von schräg vorne,
Fig. 2A eine perspektivische Darstellung auf den Querschnitt eines Teilstücks eines
Bordbretts von schräg vorne,
Fig. 2B einen Querschnitt durch ein Bordbrett mit gewölbten Längsseiten und Rippen
mit freiem Ende,
Fig. 3A eine perspektivische Darstellung auf den Querschnitt eines Teilstücks eines
weiteren Bordbretts von schräg vorne,
Fig. 3B einen Querschnitt durch ein Bordbrett mit gewölbten Längsseiten und mehreren
Verstärkungsrippen,
Fig. 4A eine perspektivische Darstellung auf den Querschnitt eines winkelförmigen
Bordbretts von schräg vorne,
Fig. 4B einen Querschnitt durch ein Bordbrett mit winkelförmigen Längsseiten und mehreren
Verstärkungsrippen,
Fig. 5A eine perspektivische Darstellung auf ein Verbindungsstück mit einem Befestigungselement
und einem Einsteckelement,
Fig. 5B ein Verbindungsstück in einer Vorderansicht von vorne auf das Einsteckelement
von Fig. 5A,
Fig. 5C das Verbindungsstück von Fig. 5A in einer perspektivischen Darstellung von
schräg unten,
Fig. 6A eine perspektivische Darstellung auf ein weiteres Verbindungsstück mit einem
Befestigungselement und einem Einsteckelement,
Fig. 6B ein Verbindungsstück in einer Vorderansicht von vorne auf das Einsteckelement
von Fig. 6A,
Fig. 6C das Verbindungsstück von Fig. 6A in einer perspektivischen Darstellung von
schräg unten,
Fig. 7A ein Verbindungsstück und ein Bordbrett im nicht zusammengesteckten Zustand,
Fig. 7B ein Verbindungsstück und ein Bordbrett im halb zusammengesteckten Zustand.
[0035] In den Figuren sind für dieselben Elemente jeweils dieselben Bezugszeichen verwendet
und es gelten Erklärungen zu einem bestimmten Bezugszeichen für alle Figuren, wenn
nicht ausdrücklich etwas anders erwähnt ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung
[0036] Figur 1A zeigt ein Bordbrett 1 für ein Gerüst aus einem Hohlprofil 2 aus Kunststoff
mit einer ersten Längsseite 3 und einer zweiten Längsseite 4 und zwei schmalen Seitenkanten
5. Beide Längsseiten sind gewölbt ausgebildet in Form eines Bogens und verlaufen parallel
zueinander. Die erste Längsseite 3 weist eine konvexe Wölbung nach aussen auf und
wird als äussere Längsseite 3 bezeichnet. Die zweite Längsseite 4 weist eine konkave
Wölbung nach innen auf und wird als innere Längsseite 4 bezeichnet. Die erste Längsseite
3 weist einen Innenseite 15 auf, und die zweite Längsseite 4 weist eine Innenseite
16 auf. Die beiden Innenseiten 15, 16 begrenzen zusammen mit den Innenseiten der schmalen
Seitenkante 5 den Hohlraum des Hohlprofils 2. Die zwei schmalen Seitenkanten 5 des
Bordbretts 1 weisen, senkrecht zu den schmalen Seitenkanten 5, je zwei parallele ebene
Flächen 6, 7 auf, welche der besseren Stapelbarkeit dienen. Zwischen den beiden Längsseiten
3,4 ist parallel zu den beiden schmalen Seitenkanten 5 eine Verstärkungsrippe 9 angeordnet,
welche den Scheitelpunkt 23 der ersten Längsseite 3 mit dem Scheitelpunkt 23' der
zweiten Längsseite 4 verbindet. Dies erhöht die Biegesteifigkeit und Stabilität der
Bordbretter. Das Hohlprofil 2 ist vollständig von einer weiteren Kunststoffschicht
8 umgeben. Das Hohlprofil 2 ist aus einem rezyklierten glykolmodifizierten glasfaserverstärkten
PET (rPETG) hergestellt. Die weitere Kunststoffschicht 8 ist aus rezyklierten Acrylnitril-Styrol-Acrylat-Copolymere
(ASA) hergestellt. Das Hohlprofil 2 und die weitere Kunststoffschicht 8 sind über
ein Co-Extrusionsverfahren hergestellt.
[0037] In Figur 1B ist das in Figur 1A beschriebene Bordbrett 1 im Querschnitt dargestellt
aus einem Hohlprofil 2 aus Kunststoff mit einer ersten Längsseite 3 und einer zweiten
Längsseite 4, zwei schmalen Seitenkanten 5, zwei parallelen Flächen 6, 7 senkrecht
zu den schmalen Seitenkanten, einer weiteren Kunststoffschicht 8, welche das Hohlprofil
2 umhüllt, und einer Verstärkungsrippe 9, welche den Scheitelpunkt 23 der ersten Längsseite
3 mit dem Scheitelpunkt 23' der zweiten Längsseite 4 miteinander verbindet.
[0038] In Figur 1C sind zwei Teilsegmente der in Figur 1A beschriebenen Bordbretter 1 im
gestapelten Zustand dargestellt aus je einem Hohlprofil 2 aus Kunststoff mit einer
ersten Längsseite 3 und einer zweiten Längsseite 4, zwei schmalen Seitenkanten 5,
zwei parallelen Flächen 6, 7 senkrecht zu den schmalen Seitenkanten, einer weiteren
Kunststoffschicht 8, welche das Hohlprofil 2 umhüllt, und einer Verstärkungsrippe
9, welche den Scheitelpunkt 23 der ersten Längsseite 3 mit dem Scheitelpunkt 23' der
zweiten Längsseite 4 miteinander verbindet. Die parallele Fläche 7 der zweiten Längsseite
4 des oberen Bordbretts 1 steht auf der parallelen Fläche 6 der ersten Längsseite
3 des unteren Bordbretts 1 auf. Die Aussenseite der ersten Längsseite 3 des unteren
Bordbretts 1 berührt teilweise die Aussenseite der zweiten Längsseite 4 des oberen
Bordbretts 1, welches auf dem ersten Bordbrett 1 steht.
[0039] Figur 2A zeigt ein Teilsegment des wie in Figur 1A beschriebene Bordbrett 1 für ein
Gerüst aus einem Hohlprofil 2 aus Kunststoff mit zwei gewölbten Längsseiten 3, 4,
zwei schmalen Seitenkanten 5, zwei parallelen Flächen 6, 7 senkrecht zu den schmalen
Seitenkanten, einer weiteren Kunststoffschicht 8, welche das Hohlprofil 2 umhüllt,
und einer Verstärkungsrippe 9. Zusätzlich zu dem in Figur 1A beschriebene Bordbrett
weist das in Figur 2A gezeigte Hohlprofil 2 weitere Rippen mit freiem Ende 19 auf.
Vier weiteren Rippen mit freiem Ende 19 sind im Bereich oder nahe des Scheitelpunkts
der ersten äusseren Längsseite 3 und je zwei nahe der schmalen Seitenkanten 5 an den
Enden der zweiten inneren Längsseite 4 angeordnet. Die Rippen mit freiem Ende 19 erhöhen
zusätzlich die Biegesteifigkeit und Stabilität des Bordbretts 1. Anstelle der weiteren
Rippen mit freiem Ende ist es in einer weiteren Variante auch möglich, die Wandstärke
im mittleren Bereich nahe des Scheitelpunkts der ersten äusseren Längsseite 3 und
im äusseren Bereich nahe der schmalen Seitenkanten 5 an den Enden der zweiten inneren
Längsseite 4 zu vergrössern.
[0040] In Figur 2B ist das in Figur 2A beschriebene Bordbrett 1 im Querschnitt dargestellt
aus einem Hohlprofil 2 aus Kunststoff mit einer ersten Längsseite 3 und einer zweiten
Längsseite 4, zwei schmalen Seitenkanten 5, zwei parallelen Flächen 6, 7 senkrecht
zu den schmalen Seitenkanten, einer weiteren Kunststoffschicht 8, welche das Hohlprofil
2 umhüllt, einer Verstärkungsrippe 9, welche die Scheitelpunkte der beiden Längsseiten
3,4, miteinander verbindet, sowie mit zusätzlichen Rippen mit freiem Ende 19 nahe
des Scheitelpunktes 23 der ersten Längsseite 3 und nahe der schmalen Seitenkanten
5 an den Enden der zweiten inneren Längsseite 4.
[0041] Figur 3A zeigt das wie in Figur 1A beschriebene Bordbrett 1 für ein Gerüst aus einem
Hohlprofil 2 aus Kunststoff mit zwei gewölbten Längsseiten 3, 4, zwei schmalen Seitenkanten
5, zwei parallelen Flächen 6, 7 senkrecht zu den schmalen Seitenkanten, einer weiteren
Kunststoffschicht 8, welche das Hohlprofil 2 umhüllt, und einer Verstärkungsrippe
9. Zusätzlich weist das Hohlprofil 2 zwei weitere Verstärkungsrippen 9' auf, welche
die beiden Längsseiten 3, 4 miteinander verbinden und zwischen der mittleren Verstärkungsrippe
9 und den zwei schmalen Seitenkanten 5 angeordnet sind. Dadurch werden vier Hohlkammern
gebildet. Die weiteren Verstärkungsrippen 9' erhöhen zusätzlich die Biegesteifigkeit
und Stabilität des Bordbretts 1.
[0042] In Figur 3B ist das in Figur 3A beschriebene Bordbrett 1 im Querschnitt dargestellt
aus einem Hohlprofil 2 aus Kunststoff mit einer ersten Längsseite 3 und einer zweiten
Längsseite 4, zwei schmalen Seitenkanten 5, zwei parallelen Flächen 6, 7 senkrecht
zu den schmalen Seitenkanten, einer weiteren Kunststoffschicht 8, welche das Hohlprofil
2 umhüllt, einer mittleren Verstärkungsrippe 9, und zwei weiteren Verstärkungsrippen
9', welche die beiden Längsseiten 3,4, miteinander verbinden.
[0043] Figur 4A zeigt ein weiteres Bordbrett 1 für ein Gerüst aus einem Hohlprofil 2 aus
Kunststoff mit einer ersten Längsseite 3 und einer zweiten Längsseite 4 und zwei schmalen
Seitenkanten 5. Beide Längsseiten 3, 4 sind winkelförmig ausgebildet und verlaufen
parallel zueinander. Die Winkelscheitel 24, 24' der beiden Längsseiten 3, 4 sind versetzt
zur Mitte der Längsseiten angeordnet. Die zwei schmalen Seitenkanten 5 des Bordbretts
1 weisen, senkrecht zu den schmalen Seitenkanten 5, je zwei parallele ebene Flächen
6, 7 auf, welche der besseren Stapelbarkeit dienen. Zwischen den beiden Längsseiten
3,4 ist parallel zu den beiden schmalen Seitenkanten 5 eine Verstärkungsrippe 9 angeordnet,
welche den Winkelscheitel 24 der ersten Längsseite 3 und den Winkelscheitel 24' der
zweiten Längsseite 4 miteinander verbindet. Zusätzlich weist das Hohlprofil 2 zwei
weitere Verstärkungsrippen 9' auf, welche die beiden Längsseiten 3, 4 miteinander
verbinden und zwischen der mittleren Verstärkungsrippe 9 und den zwei schmalen Seitenkanten
5 angeordnet sind. Dadurch werden vier Hohlkammern gebildet. Das Hohlprofil 2 ist
vollständig von einer weiteren Kunststoffschicht 8 umgeben. Das Hohlprofil 2 ist aus
einem rezyklierten glykolmodifizierten glasfaserverstärkten PET (rPETG) hergestellt.
Die weitere Kunststoffschicht 8 ist aus rezyklierten Acrylnitril-Styrol-Acrylat-Copolymere
(ASA) hergestellt. Das Hohlprofil 2 und die weitere Kunststoffschicht 8 sind über
ein Co-Extrusionsverfahren hergestellt.
[0044] In Figur 4B ist das in Figur 4A beschriebene Bordbrett 1 im Querschnitt dargestellt
aus einem Hohlprofil 2 aus Kunststoff mit einer ersten winkelförmigen Längsseite 3
und einer zweiten winkelförmigen Längsseite 4, zwei schmalen Seitenkanten 5, zwei
parallelen Flächen 6, 7 senkrecht zu den schmalen Seitenkanten, einer weiteren Kunststoffschicht
8, welche das Hohlprofil 2 umhüllt, einer mittleren Verstärkungsrippe 9, und zwei
weiteren Verstärkungsrippen 9', welche die beiden Längsseiten 3,4, miteinander verbinden.
[0045] In Figur 5A ist ein Verbindungsstück 10 aus Kunststoff zum Befestigen eines Bordbretts
mit gewölbten Längsseiten an einem Gerüst dargestellt. Das Verbindungsstück 10 weist
ein Befestigungselement 11 und ein Einsteckelement 12 auf zum Einstecken in ein Bordbrett.
Das Befestigungselement 11 besteht aus einer Platte 25 mit mehreren Öffnungen 21 für
die Aufnahme von Nieten, Schrauben und anderen Befestigungsmitteln. Mithilfe der Nieten,
Schrauben und weiteren Befestigungsmitteln können Gerüstbeschläge (nicht gezeigt),
vorzugsweise Metallbeschläge am Befestigungselement 11 befestigt werden. Die Gerüstbeschläge
dienen zur Montage eines Bordbretts an einem Gerüst. Zudem weist das Befestigungselement
11 mehrere Seitenwände 26 und ein gewölbtes Anschlagselement 27 auf, welche beim Einstecken
des Einsteckelements 12 in ein Bordbrett als Anschlag und Abdeckung dient. Das Befestigungselement
11 weist auf der linken und rechten Unterseite zwei Aussparungen 31 auf, welche als
Wasserablauf dienen. Das Einsteckelement 12 ist komplementär zu einem Hohlprofil mit
gewölbten Längsseiten (wie in Figur 1A und 1B dargestellt) ausgebildet. Das Einsteckelement
12 weist zwei Erhöhungen 13 auf, welche sich beidseits von der Mitte des Einsteckelements
12 im Querschnitt her erstrecken und je in eine zur Mitte des Einsteckelements 12
weisenden Mittelrippe 28 übergehen, welche senkrecht zu den Erhöhungen 13 verlaufen.
Das Einsteckelement 12 weist zwischen den zwei Mittelrippen 28 in der Mitte des Einsteckelements
12 eine Ausnehmung 18 zur Aufnahme mindestens einer Verstärkungsrippe eines Bordbretts
(in Figur 1A und 1B dargestellt) auf. Die Ausnehmung 18 weist die Form eines Schlitzes
auf. Das Einsteckelement 12 weist zusätzlich zwei Vertiefungen 14 auf, welche je über
eine Verbindungsrippe 29 mit den zwei Erhöhungen 13 verbunden sind. Die Vertiefungen
14 münden in zwei Seitenrippen 22, welche an den Seitenrändern des Einsteckelements
12 in paralleler Ausrichtung zu den Mittelrippen 28 verlaufen. Derartige Einsteckelemente
12 weisen im Querschnitt eine Doppel-S Form auf, wobei sich die beiden S zwischen
den beiden Mittelrippen 28 spiegeln. Die im Wechsel angeordneten Erhöhungen 13 und
Vertiefungen 14 sind gegeneinander bewegbar und funktionieren nach dem Harmonikaprinzip.
Beim Einstecken dieser Einsteckelemente 12 in ein Hohlprofil eines Bordbretts (nicht
gezeigt) konrahieren sich die einzelnen Elemente des Einsteckelements 12 und expandieren
im eingesteckten Endzustand wieder. Dabei sind die zwei Erhöhungen 13 im eingesteckten
Zustand mit der Innenseite der ersten Längsseite eines Hohlprofils eines Bordbretts
(nicht gezeigt) und die zwei Vertiefungen 14 mit der Innenseite der zweiten Längsseite
eines Hohlprofils eines Bordbretts (nicht gezeigt) in Kontakt und verspannt. Die Erhöhungen
13, Vertiefungen 14 und Seitenrippen 22 weisen auf der mit der Innenseite eines Hohlprofils
eines Bordbretts in Kontakt kommenden Seite Zacken 17 auf, welche sich beim Einstecken
in ein Bordbrett mit der Innenseite eines Hohlprofils verhaken, so dass ein Herausziehen
des Einsteckelements verhindert wird. Das Verbindungsstück 10 mit dem Befestigungselement
11 und dem Einsteckelement 12 ist aus einem rezyklierten thermoplastischen Kunststoff,
vorzugsweise aus mit Glasfasern verstärktem PET hergestellt, vorzugsweise über Spritzgiessen.
Vorzugsweise wird das Befestigungselement 11 und das Einsteckelement 12 einstückig
hergestellt.
[0046] In Figur 5B ist das in Figur 5A beschriebene Verbindungsstück 10 in einer Vorderansicht
von vorne auf das Einsteckelement 12 dargestellt. Dabei ist die Doppel-S Form des
Einsteckelements 12 gezeigt mit der schlitzförmigen Ausnehmung zwischen den Doppel-S
Formen, je einer Mittelrippe 28, einer Erhöhung13, einer Verbindungsrippe 29, einer
Vertiefung 14 und einer Seitenrippe 22. Ebenfalls dargestellt sind die Seitenwände
26 und das gewölbte Anschlagelement 27 des Befestigungselements 11. Das Befestigungselement
11 weist auf der linken und rechten Unterseite zwei Aussparungen 31 auf, welche als
Wasserablauf dienen.
[0047] Figur 5C zeigt das in Figur 5A beschriebene Verbindungsstück 10 in einer perspektivischen
Darstellung von schräg unten auf die Unterseite des Verbindungsstücks 10 mit dem Befestigungselement
11 und dem Einsteckelement 12. Dabei sind die Zacken 17 auf der Unterseite der Vertiefungen
14 und auf der Aussenseite der Seitenrippen 22 sichtbar, welche sich beim Einstecken
in ein Bordbrett mit der Innenseite eines Hohlprofils verhaken. Zudem sind die Verstärkungsstreben
30 auf der Unterseite der Platte 25 des Befestigungselements 11 sichtbar, welche die
Öffnungen 21 untereinander und mit den Seitenwänden 26 verbinden und das Befestigungselement
11 verstärken.
[0048] In Figur 6A ist ein weiteres Verbindungsstück 10 aus Kunststoff zum Befestigen eines
Bordbretts mit gewölbten Längsseiten an einem Gerüst dargestellt mit einem weiteren
Befestigungselement 11 und einem Einsteckelement 12. Das Einsteckelement 12 weist
dieseleben Element wie in Figur 5A beschrieben auf mit je zwei Erhöhungen 13 und Vertiefungen
14, Verbindungsrippen 29 und Seitenrippen 22, angeordnet in Doppel-S Form. Das Befestigungselement
11 besteht aus einer Platte 25 mit zwei Öffnungen 21 für die Aufnahme von Nieten,
Schrauben und anderen Befestigungsmitteln, welche direkt an einem Gerüst montiert
werden können. Bei diesem Befestigungselement 11 sind keine zusätzlichen Gerüstbeschläge
nötig. Das Befestigungsmittel 11 weist zudem Seitenwände 26, ein Anschlagelement 27
wie in Figur 5A beschrieben und Verstärkungsstreben 30 auf. Die Verstärkungsstreben
30 dienen zur Verstärkung der Verbindung zwischen dem Anschlagelement 27 und der Platte
25, wodurch die zusätzlichen Gerüstbeläge überflüssig werden.
[0049] In Figur 6B ist das in Figur 6A beschriebene Verbindungsstück 10 in einer Vorderansicht
von vorne auf das Einsteckelement 12 dargestellt. Dabei ist die Doppel-S Form des
Einsteckelements 12 gezeigt mit der schlitzförmigen Ausnehmung zwischen den Doppel-S
Formen, je einer Mittelrippe 28, einer Erhöhung 13, einer Verbindungsrippe 29, einer
Vertiefung 14 und einer Seitenrippe 22. Ebenfalls dargestellt sind die Seitenwände
26, die Platte 25 und das gewölbte Anschlagelement 27 des Befestigungselements 11.
Das Befestigungselement 11 weist auf der linken und rechten Unterseite zwei Aussparungen
31 auf, welche als Wasserablauf dienen.
[0050] Figur 6C zeigt das in Figur 6A beschriebene Verbindungsstück 10 in einer perspektivischen
Darstellung von schräg unten auf die Unterseite des Verbindungsstücks 10 mit dem Befestigungselement
11 und dem Einsteckelement 12. Dabei sind die Zacken 17 auf der Unterseite der Vertiefungen
14 und auf der Aussenseite der Seitenrippen 22 sichtbar, welche sich beim Einstecken
in ein Bordbrett mit der Innenseite eines Hohlprofils verhaken. Das Befestigungsmittel
11 weist auf der Unterseite der Verbindung zwischen dem Anschlagelement 27 und der
Platte 25 zusätzliche Verstärkungsstreben 30 auf, welche zur Verstärkung der Verbindung
zwischen dem Anschlagelement 27 und der Platte 25 dienen.
[0051] In Figur 7A sind das in Figur 6A gezeigte Verbindungsstück 10 aus Kunststoff mit
dem Befestigungselement 11 und dem Einsteckelement 12 sowie das in Figur 1A gezeigte
Bordbrett 1 aus einem Hohlprofil 2 aus Kunststoff mit einer ersten gewölbten Längsseite
3 und einer zweiten gewölbten Längsseite 4 und einer mittleren Verstärkungsrippe 9
dargestellt. Das Verbindungsstück 10 und das Bordbrett 1 sind in der Position kurz
vor dem Einstecken des Einsteckelements 12 in das Hohlprofil 2 des Bordbretts 1 dargestellt.
[0052] In Figur 7B sind das in Figur 6A dargestellte Verbindungsstück 10 aus Kunststoff
mit dem Befestigungselement 11 und dem Einsteckelement 12 sowie das in Figur 1A dargestellte
Bordbrett 1 aus einem Hohlprofil 2 aus Kunststoff mit einer ersten gewölbten Längsseite
3 und einer zweiten gewölbten Längsseite 4 und einer mittleren Verstärkungsrippe 9
dargestellt. Das Verbindungsstück 10 und das Bordbrett 1 sind in der halb eingesteckten
Position des Einsteckelements 12 in das Hohlprofil 2 des Bordbretts 1 dargestellt.
[0053] Die Figuren 1-7 zeigen eine mögliche Ausführung der Erfindung. Im Sinne der Erfindung
sind auch weitere Ausführungen denkbar, beispielsweise eine andere Form der Längsseiten
oder andere Formen der Verstärkungsrippen.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 1
- Bordbrett
- 2
- Hohlprofil
- 3
- erste Längsseite
- 4
- zweite Längsseite
- 5
- schmale Seitenkante
- 6
- erste parallele Fläche
- 7
- zweite parallele Fläche
- 8
- Kunststoffschicht
- 9, 9'
- Verstärkungsrippe
- 10
- Verbindungsstück
- 11
- Befestigungselement
- 12
- Einsteckelement
- 13
- Erhöhung
- 14
- Vertiefung
- 15
- Innenseite der ersten Längsseite
- 16
- Innenseite der zweiten Längsseite
- 17
- Zacken
- 18
- Ausnehmung
- 19
- Rippe mit freiem Ende
- 20
- Verbindungselement
- 21
- Öffnung
- 22
- Seitenrippe
- 23
- Scheitelpunkt der ersten Längsseite
- 23'
- Scheitelpunkt der zweiten Längsseite
- 24
- Winkelscheitel der ersten Längsseite
- 24'
- Winkelscheitel der zweiten Längsseite
- 25
- Platte
- 26
- Seitenwand
- 27
- Anschlagelement
- 28
- Mittelrippe
- 29
- Verbindungsrippe
- 30
- Verstärkungsstreben
- 31
- Aussparung
1. Bordbrett (1) für ein Gerüst, wobei das Bordbrett aus einem Hohlprofil (2) aus Kunststoff
mit einer ersten Längsseite (3) und einer zweiten Längsseite (4) und zwei schmalen
Seitenkanten (5) gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Längsseiten (3, 4) des Hohlprofils im Querschnitt gewölbt oder
winkelförmig ausgebildet ist.
2. Bordbrett (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Längsseiten (3, 4) des Hohlprofils im Querschnitt nach aussen
gewölbt oder nach aussen winkelförmig ausgebildet ist.
3. Bordbrett (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Längsseite (3) und die zweite Längsseite (4) im Querschnitt gewölbt oder
winkelförmig ausgebildet sind.
4. Bordbrett (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Längsseite (3) und die zweite Längsseite (4) des Hohlprofils parallel zueinander
verlaufen.
5. Bordbrett (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenkanten (5) des Bordbretts je zwei zueinander parallele ebene Flächen (6,
7) aufweisen.
6. Bordbrett (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff thermoplastisch ist, vorzugsweise glykolmodifiziertes PET.
7. Bordbrett (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff aus rezykliertem Kunststoff hergestellt ist.
8. Bordbrett (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff mit Fasern, vorzugsweise Glasfasern verstärkt ist.
9. Bordbrett (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlprofil (2) zwischen den beiden Längsseiten (3, 4) mindestens eine Verstärkungsrippe
(9) aufweist.
10. Bordbrett (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlprofil (2) auf der Aussenseite zumindest teilweise eine weitere Kunststoffschicht
(8) aufweist.
11. Bordbrett (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Kunststoffschicht (8) aus thermoplastischem Kunststoff ist.
12. Bordbrett (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bordbrett (1) an den Stirnseiten je ein Verbindungselement (20) zum Befestigen
an einem Gerüst aufweist, wobei das Verbindungselement (20) mit dem Bordbrett einstückig
hergestellt ist.
13. Verbindungsstück (10) aus Kunststoff zum Befestigen eines Bordbretts (1) nach einem
der Ansprüche 1 bis 11 an einem Gerüst, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsstück (10) ein Befestigungselement (11) zum Befestigen eines Bordbretts
an einem Gerüst und ein Einsteckelement (12) zum Einstecken in ein Bordbrett aufweist,
wobei das Einsteckelement (12) komplementär zum Hohlprofil (2) des Bordbretts (1)
ausgebildet ist.
14. Verbindungsstück (10) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Einsteckelement (12) mindestens eine Erhöhung (13) und mindestens eine Vertiefung
(14) aufweist, wobei sich im eingesteckten Zustand die Erhöhung (13) mit der Innenseite
(15) der ersten Längsseite (3) des Hohlprofils (2) und die Vertiefung (14) mit der
Innenseite (16) der zweiten Längsseite (4) des Hohlprofils (2) verspannt.
15. Verbindungsstück (10) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Erhöhung (13) und die mindestens eine Vertiefung (14) auf der
jeweils der Innenseite der Längsseiten zugewandten Oberfläche Zacken (17) aufweist.
16. Verbindungsstück (10) nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Einsteckelement (12) mehrere Erhöhungen (13) und mehrere Vertiefungen (14) aufweist,
welche abwechselnd angeordnet und gegeneinander bewegbar sind.
17. Verbindungsstück (10) nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Einsteckelement (12) aus thermoplastischem Kunststoff hergestellt ist.
18. Verbindungsstück (10) nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (11) und das Einsteckelement (12) einstückig hergestellt
sind.