[0001] Die Erfindung betrifft ein Bohrgerät, nämlich ein als Hammerbohrgerät ausgebildetes
Erdloch- und Gesteinsbohrgerät mit einem Bohrmast. Derartige Bohrgeräte, mittels derer
Erdbohrungen ausgeführt oder Bohrungen in Gestein als Vertikal- oder Horizontalbohrungen
eingebracht werden, sind üblicherweise als Imlochbohrgeräte oder Tophammerbohrgeräte
ausgeführt.
[0002] Bei den Imlochbohrgeräten wird der ein Drehwerk und einen pneumatisch betätigtes
Schlagwerk umfassende Bohrkopf während des Bohrvorgangs an dem Mast des Bohrgeräts
entlang in Richtung des Bohrlochs verfahren, wobei außerdem die innerhalb des Bohrlochs
austretende Druckluft zum Ausspülen abgetragenen Materials genutzt wird. Bei Tophammerbohrgeräten
verbleibt dagegen das Schlagwerk während des gesamten Bohrvorgangs im Bereich der
Mastspitze. Die Erfindung ist vorzugsweise für den Einsatz bei Imlochbohrgeräten vorgesehen,
ohne jedoch hierauf beschränkt zu sein. Sie kann vielmehr auch im Zusammenhang mit
Tophammerbohrgeräten eingesetzt werden, wobei jedoch ihre Vorteile, bedingt durch
die unterschiedlichen Konstruktions- und Wirkprinzipien beider Arten von Bohrgeräten,
beim Einsatz in Imlochbohrgeräten deutlicher zutage treten. Hierauf soll später, im
Zusammenhang mit der Darstellung der erfindungsgemäßen Lösung, nochmals etwas genauer
eingegangen werden.
[0003] Sowohl bei Imlochbohrgeräten als auch bei Tophammerbohrgeräten ist es im Zuge des
Voranschreitens des Bohrprozesses und im Zusammenhang mit dem Tieferwerden des erzeugten
Bohrlochs erforderlich, das Bohrgestänge durch Einfügen jeweils eines weiteren Segments
in den Bohrstrang wiederholt zu verlängern, um die Bohrung weiter vorantreiben zu
können. Beim Einfügen eines solchen weiteren Segments und dem dazu erforderlichen
Entkoppeln einer Verbindungsstelle zwischen den Segmenten des den Bohrkopf mit der
Bohrkrone verbindenden Bohrgestänges oder zwischen dem Bohrkopf und dem ersten Segment
entweicht die im Bohrstrang anstehende Druckluft.
[0004] Damit der die Druckluft für den Bohrhammer, respektive das Schlagwerk, erzeugende
Kompressor - typischerweise ein ölgeschmierter Schraubenkompressor - hierbei, also
während des Einfügens eines weiteren Segments des Bohrgestänges, nicht permanent gegen
den dabei eintretenden Druckabfall anarbeiten muss und infolgedessen völlig unnötigerweise
große Mengen Dieselkraftstoffs zum Betreiben des Kompressors verbraucht werden, werden
während der Verlängerung des Bohrgestänges der Kompressor gedrosselt und ein nahe
des Kompressors, nämlich am Ausgang des Ölabscheiders, in die Rohr- und/oder Schlauchverbindung
zum Bohrhammer eingefügtes Hauptventil geschlossen.
[0005] Die zuvor beschriebenen Vorgänge bedingen aber, dass nach einer Verlängerung des
Bohrgestänges eine gewisse Zeitspanne vergeht, bis der für das Bohren eingesetzte
pneumatische Arbeitsdruck, welcher bei Imlochbohrgeräten üblicherweise 1,6 MPa bis
4 MPa beträgt, in der Rohr- und/oder Schlauchverbindung wieder aufgebaut ist und am
Bohrhammer, respektive am Schlagwerk, wieder ansteht. Ausgehend von den Verhältnissen
bei den hier im Fokus stehenden, den Anwendungsbereich der Erfindung jedoch - wie
bereits ausgeführt - nicht beschränkenden Imlochbohrgeräten beträgt diese Zeitdauer
etwa 20 bis 30 Sekunden.
[0006] Vor dem Hintergrund, dass bei einem Bohrgrund mit durchschnittlicher Härte der Boden-
und Gesteinsformationen zur Erzeugung tieferer Bohrlöcher etwa alle 5 bis 10 Minuten
das Bohrgestänge zu verlängern ist, summiert sich die vorgenannte Zeitspanne schnell
auf. Dies gilt insbesondere dann, wenn, wie vielfach üblich, im Bereich eines bearbeiteten
Gebiets eine Mehrzahl entsprechender Bohrungen in den Bohrgrund eingebracht wird.
Bezogen auf einen kompletten Arbeitstag ergeben sich hierbei in Summe Zeiträume für
den jeweiligen Wiederaufbau des erforderlichen Arbeitsdrucks, welche nicht mehr vernachlässigbar
sind. Dies führt letztlich zu einer durchaus messbaren Beeinträchtigung der Arbeitsproduktivität.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Lösung bereitzustellen, welche die zuvor
dargestellten Nachteile vermeidet und so zur Verbesserung der Arbeitsproduktivität
beim Einsatz gattungsgemäßer Bohrgeräte beitragen kann. Hierzu ist ein entsprechendes
Bohrgerät zu beschreiben, welches dazu in geeigneter Weise modifiziert ist.
[0008] Die Aufgabe wird durch ein Bohrgerät mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen dieses Bohrgeräts sind durch die Unteransprüche
gegeben.
[0009] Bei dem zur Lösung der Aufgabe vorgeschlagenen Bohrgerät handelt es sich um ein als
Hammerbohrgerät ausgebildetes Erdloch- und Gesteinsbohrgerät. Das Bohrgerät umfasst
als wesentliche Komponenten einen auf Rädern oder Ketten beweglichen Maschinenwagen
mit einem Kompressor und mit einem als Ölabscheider zum Abscheiden in der erzeugten
Druckluft enthaltenen Öls fungierenden Druckbehälter (im Weiteren Ölabscheider), einen
Bohrmast mit einem Bohrkopf, einen den Bohrmast mit dem Maschinenwagen verbindenden
Ausleger sowie mindestens eine durch Rohre und/oder Schläuche ausgebildete Druckluftleitung,
welche den Bohrkopf pneumatisch mit dem Ölabscheider des Maschinenwagens verbindet.
Nachfolgend wird im Zusammenhang mit dieser mindestens einen Druckluftleitung, sprachlich
vereinfachend, auch von der Druckluftleitung gesprochen. Unter welchen Umständen bei
dem erfindungsgemäßen Bohrgerät eine oder auch mehrere Druckluftleitungen vorhanden
ist/sind, wird für den Fachmann sicherlich anhand der nachstehenden Darstellungen,
insbesondere aber im Zusammenhang mit den unter Verweis auf die Zeichnungen beschriebenen
Ausführungsbeispielen deutlich werden.
[0010] Durch den an dem Bohrmast angeordneten Bohrkopf werden, wie grundsätzlich bekannt,
über ein an dem Bohrmast geführtes Bohrgestänge Drehbewegungen und Druckluft auf eine
an einem freien Ende des Bohrgestänges angeordnete Bohrkrone übertragen. Ein in dem
Bohrkopf mithilfe eines Systems steuerbarer Ventile und eines Kolbens ausgebildetes
Schlagwerk (Bohrhammer) ruft hierbei mittels der Druckluft die das Bohren auch in
sehr festen Bohrgründen ermöglichende Hammerwirkung an der Bohrkrone hervor. Der zum
Bohrgerät gehörende Ausleger, über welchen der Bohrmast mit dem Maschinenwagen verbunden
ist, dient der Positionierung des Bohrmastes mit dem daran angeordneten Bohrkopf für
einen jeweiligen Bohreinsatz und dem Verschwenken des Bohrmastes. Letzteres bezieht
sich auch auf die Möglichkeit einer Anordnung des Bohrmastes in einer horizontal nach
hinten geschwenkten, das heißt längs zur Fahrbahn ausgerichteten Lage bei der Bewegung
des Bohrgeräts für einen Standortwechsel, so unter anderem auch bei seiner Verbringung
zum jeweiligen Einsatzort.
[0011] Von der Erfindung umfasst sind insoweit sowohl Bohrgeräte, bei denen der Maschinenwagen
als ein eigenständig bewegliches Fahrzeug mit einem Führerstand ausgebildet ist, als
auch solche, bei denen der Maschinenwagen in der Art eines Anhängers mittels einer
entsprechenden Zugmaschine, das heißt an diese angehängt, bewegt wird. Soweit dabei
vorstehend ausgeführt wurde, dass zu dem Maschinenwagen, auch im Hinblick auf die
insoweit gewählte Bezeichnung "Maschinenwagen", ein Kompressor gehört, ist dieser
typischerweise auf dem Maschinenwagen selbst montiert. Von der Erfindung umfasst sind
ausdrücklich aber auch solche Ausbildungsformen, bei denen der Kompressor auf einer
zum Maschinenwagen gehörenden Beistellkomponente montiert ist.
[0012] In die den Bohrkopf mit dem Kompressor pneumatisch verbindende Druckluftleitung (Rohr-
und/oder Schlauchverbindung) ist auch bei dem erfindungsgemäßen Bohrgerät, wie bei
gattungsgemäßen Bohrgeräten üblich, auf dem Maschinenwagen, am Ausgang des Ölabscheiders
ein von einer Steuereinrichtung gesteuertes Hauptventil (auch als Hauptluftventil
bezeichnet) eingefügt. Dieses als elektronisches Schaltventil ausgebildete Hauptventil
wird mittels einer Steuereinrichtung des Bohrgerätes gesteuert. Wie bereits aus der
Praxis bekannt, wird das Hauptventil im Falle einer bei der Ausführung einer Bohrung
notwendig werdenden Verlängerung des Bohrgestänges und einer nach dem Stand der Technik
damit verbundenen Druckfreimachung der dem Hauptventil in Richtung des Bohrkopfes
folgenden pneumatischen Komponenten geschlossen. Gleichzeitig wird der Kompressor
gedrosselt. Oder, andersherum ausgedrückt, mit einer Drosselung des Kompressors zum
Zwecke der Verlängerung des Bohrgestänges geht eine Schließung des Hauptventils einher.
Hierdurch wird vermieden, dass der Kompressor währenddessen, das heißt bei aufgrund
des Einfügens eines weiteren Rohrabschnitts im Bereich des Bohrkopfs vorübergehend
offenen pneumatischen Wegen, permanent gegen den sich dadurch einstellenden Druckabfall
anarbeiten muss.
[0013] Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle erwähnt, dass typischerweise zwischen
dem Hauptventil und dem Ölabscheider (Druckbehälter auf dem Maschinenwagen) noch ein
im Allgemeinen als Rückschlagventil ausgestaltetes Mindestdruckventil angeordnet ist,
so dass in dem Ölabscheider und der sich stromabwärts, das heißt Richtung Bohrkopf,
anschließenden Strecke bis zum Hauptventil während Bohrpausen, welche zum Beispiel
der Verlängerung des Bohrgestänges dienen, ein gewisser Mindestdruck erhalten bleibt.
Typisch für diesen immer noch deutlich über dem Umgebungsdruck liegenden Mindestdruck
sind Werte zwischen 1,2 MPa und 1,3 MPa, respektive zwischen 12 bar und 13 bar. Das
vorgenannte Mindestdruckventil, welches unter anderem auch ein zur Beschädigung des
Ölabscheiders führendes Zurückströmen von Druckluft in den Ölabscheider verhindert,
soll jedoch in den weiteren Darstellungen nicht genauer betrachtet werden. Es ist
nicht Bestandteil der Erfindung und als solches für die Erfindung, welche sich auf
eine spezielle Modifizierung gattungsgemäßer Bohrgeräte im Bereich zwischen Hauptventil
und Bohrkopf bezieht, - vorbehaltlich später kurz angesprochener Aspekte - im Grunde
nicht relevant.
[0014] Bei dem zur Lösung der Aufgabe vorgeschlagenen Bohrgerät ist abweichend vom Stand
der Technik in der Druckluftleitung zwischen dem Hauptventil und dem Bohrkopf mindestens
ein Druckluftvolumen ausgebildet ist, in welchem nach einem zuvor mittels des Kompressors
erfolgten Druckaufbau - das heißt, sofern nicht ausnahmsweise ein vorzeitiger Abbruch
des Druckaufbaus zur Fortsetzung des Bohrvorgangs erfolgt, nach dem Aufbau des Arbeitsdruckes
für das Bohren - auch nach einem Schließen des Hauptventils, wie insbesondere während
einer Unterbrechung eines Bohrvorgangs zur Verlängerung des Bohrgestänges, ein erhöhter
pneumatischer Druck aufrechterhalten erhalten bleibt. Dies wird dadurch erreicht,
dass in die Druckluftleitung mindestens ein Zusatzventil eingefügt ist, welches beim
Schließen des Hauptventils bereits geschlossen ist oder wird und hierdurch das mindestens
eine Druckluftvolumen gegen den Bohrkopf pneumatisch verschließt. Das vorgenannte
mindestens eine Zusatzventil (auch diesbezüglich wird nachfolgend vereinfachend von
einem Zusatzventil gesprochen) ist also im Moment eines zur Unterbrechung des Bohrvorgangs
erfolgenden Schließens des Hauptventils bereits geschlossen oder wird innerhalb einer
gewissen Zeit, gegebenenfalls beim Unterschreiten eines Mindestdrucks in dem vorgenannten
Druckluftvolumen (Volumen mit auch bei Unterbrechung des Bohrvorgangs aufrechterhaltenem
erhöhten Druck), geschlossen. Nähere Einzelheiten dazu sind den nachfolgenden Ausführungen
zu entnehmen.
[0015] Das angesprochene Zusatzventil kann, entsprechend einer möglichen, nachfolgend als
erstes betrachteten Ausbildungsform der Erfindung, abseits des Maschinenwagens zwischen
dem Hauptventil und dem Bohrkopf in die Druckluftleitung eingefügt sein. Hierbei kann
dieses Zusatzventil in Abhängigkeit von seiner Art unmittelbar mit dem Schließen des
Hauptventils oder, wie bereits erwähnt, nach dem Unterschreiten eines Mindestdrucks
in dem erfindungsgemäß vorgesehenen mindestens einen Druckluftvolumen geschlossen
werden. Durch das Schließen dieses Zusatzventils wird jedenfalls die Druckluftleitung
in Richtung der Bohrkrone gesperrt und -je nach Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Bohrgeräts gegebenenfalls auch nur im Zusammenwirken mit weiteren Zusatzventilen (näheres
dazu später) - in einem zwischen dem Zusatzventil und dem Hauptventil befindlichen
Abschnitt der Druckluftleitung das besagte Druckluftvolumen ausgebildet.
[0016] Das heißt der vorgenannte, sich zwischen dem Hauptventil und dem Zusatzventil befindende
Abschnitt der Druckluftleitung, stellt ein Volumen (Druckluftvolumen) dar, in welchem
nach einem zuvor mittels des Kompressors erfolgten Aufbau des Arbeitsdrucks für das
Bohren, auch nach dem Schließen des Hauptventils und einer damit verbundenen Absperrung
des besagten Druckluftvolumens gegen den Kompressor bei einer Unterbrechung des Bohrvorgangs,
ein erhöhter pneumatischer Druck aufrechterhalten bleibt. Hierdurch ergibt sich der
erfindungsgemäß angestrebte Vorteil, dass nach dem Verlängern des Bohrgestänges und
beim sich anschließenden Wiederhochfahren des Kompressors bei gleichzeitiger Öffnung
des Hauptventils der sich normalerweise vergleichsweise langsam wieder aufbauende
Arbeitsdruck deutlich schneller wieder am Bohrkopf ansteht.
[0017] Der vorgenannte Vorteil kommt insbesondere im Zusammenhang mit einer Anwendung der
Erfindung bei Hammerbohrgeräten vom Typ Imlochbohrgerät zum Tragen. Grund dafür ist
es zum einen, dass das vorgenannte Druckluftvolumen, in welchem auch während einer
Verlängerung des Bohrgestänges ein erhöhter Druck aufrechterhalten wird, bei Imlochbohrgeräten
größer ist, weil die Druckluftleitung zwischen dem Kompressor, respektive dem als
Ölabscheider fungierenden Druckbehälter auf dem Maschinenwagen, und dem Bohrkopf bei
Imlochbohrgeräten deutlich länger ist als bei Tophammerbohrgeräten und außerdem das
Bohrgestänge bei Imlochbohrgeräten typischerweise einen größeren Innendurchmesser
aufweist als bei Tophammerbohrgeräten.
[0018] Ein weiterer Grund besteht darin, dass bei Imlochbohrgeräten gegenüber Tophammerbohrgeräten
mit einem höheren Arbeitsdruck während des Bohrvorgangs gearbeitet wird. Dadurch wirkt
sich bei Imlochbohrgeräten das nach dem Stand der Technik übliche Abblasen des Drucks
aus den dem Hauptventil in Richtung Bohrkopf folgenden Abschnitten der Druckluftleitung
deutlich stärker, das heißt nachteiliger aus. Im Umkehrschluss heißt dies aber, dass
der Einsatz der Erfindung bei Bohrgeräten dieser Art einen besonders großen Vorteil
mit sich bringt, da auch der bei ihnen zum Einsatz gelangende höhere Arbeitsdruck
sehr schnell, das heißt nur mit sehr geringer Verzögerung, nach dem Öffnen/Wiederöffnen
des Hauptventils wieder am Bohrkopf ansteht.
[0019] Wie zuvor erläutert, ist zur Ausbildung des Abschnitts der Druckluftleitung, in welchem
nach dem Schließen des Hauptventils und einer typischerweise damit verbundenen Drosselung
des Kompressors ein erhöhter pneumatischer Druck aufrechterhalten wird und welcher
hier sprachlich verkürzend als Druckluftvolumen bezeichnet wird, mindestens ein Zusatzventil
in die Druckluftleitung eingefügt. Insoweit mögliche Ausbildungsformen, welche gegebenenfalls
auch mehr als ein Zusatzventil aufweisen, sollen nachfolgend noch genauer besprochen
werden. Klarstellend sei an dieser Stelle angemerkt, dass unabhängig von der Anzahl
der gemäß einzelner, nachfolgen vorgestellter Ausbildungsformen der Erfindung vorgesehenen
Zusatzventile (eines oder mehrere) jedenfalls ein Zusatzventil, vorzugsweise abseits
des Maschinenwagens, also nicht am oder auf dem Maschinenwagen, in der Druckluftleitung
angeordnet ist. Sofern dieses Zusatzventil, wie bevorzugt, abseits des Maschinenwagens
angeordnet ist, bedeutet diese aber im Umkehrschluss nicht, dass im Falle mehrerer
Zusatzventile diese alle abseits des Maschinenwagens angeordnet sind.
[0020] Soweit tatsächlich nur ein Zusatzventil in die Druckluftleitung zwischen Hauptventil
und Bohrkopf eingefügt ist, ist dieses gemäß einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung
am bohrmastseitigen Ende des Auslegers oder an dem Bohrmast selbst - im letztgenannten
Fall vorzugsweise zumindest in der Nähe des Bohrkopfes - angeordnet. Hierdurch wird
aufgrund des großen Abstands zwischen Hauptventil und Zusatzventil ein besonders großes
Druckluftvolumen ausgebildet, was sich begünstigend auf die Verkürzung der Zeitdauer
auswirkt, innerhalb welcher nach dem Wiederöffnen des Hauptventils der Arbeitsdruck
am Bohrkopf ansteht.
[0021] Im Falle dessen, dass es sich bei dem am bohrmastseitigen Ende des Auslegers oder
am Bohrmast angeordneten Zusatzventil um ein Rückschlagventil handelt, kann dieses
sogar unmittelbar an dem Bohrkopf angeordnet sein, da gegen eine Federkraft zu öffnende
Rückschlagventile in Bezug auf am Bohrkopf auftretende Erschütterungen vergleichsweise
robust sind. Ein solches Rückschlagventil ist dabei in der Weise in die Druckluftleitung
eingeordnet, dass es den Abschnitt mit dem in der Druckluftleitung ausgebildeten Druckluftvolumen
in Richtung des Bohrkopfes verschließt, sofern der Druck, aufgrund vorübergehend offener
pneumatische Wege im Bereich des Bohrkopfes, einen festgelegten Mindestdruck unterschreitet.
Dieser Mindestdruck ist der erhöhte pneumatische Druck, unter dem das Druckluftvolumen
auch nach dem Schließen des Hauptventils verbleibt, da die sich darin befindende Druckluft
durch das sich ebenfalls schließende Zusatzventil nicht in Richtung des Bohrkopfes
entweicht.
[0022] Bei einer einfachen möglichen Ausbildungsform der Erfindung kann das Vorhandensein
eines Zusatzventils - vorzugsweise angeordnet am Bohrmast und ausgebildet als Rückschlagventil
- ausreichend sein. Dies ist jedenfalls der Fall, sofern das Hauptventil die Druckluftleitung
im geschlossenen Zustand in beide Strömungsrichtungen sperrt. Die Anordnung nur eines
Zusatzventils unter Schaffung des erfindungsgemäß vorgesehenen Druckluftvolumens kann
aber auch dann ausreichend sein, wenn zwar das Hauptventil nur stromabwärts, also
in der Strömungsrichtung vom Ölabscheider am Maschinenwagen in Richtung des Bohrkopfes,
sperrt, aber zwischen dem Hauptventil und dem Ölabscheider, wie bei vielen Bohrgeräten
auch nach dem Stand der Technik vorgesehen, ein Mindestdruckventil angeordnet ist.
Hierbei verhindert das Mindestdruckventil ein Einströmen der unter Überdruck stehenden
Luft aus dem erfindungsgemäßen Druckluftvolumen in den als Druckbehälter ausgebildeten
Ölabscheider.
[0023] Ein solches Rückströmen von Druckluft muss verhindert werden, um den Ölabscheider
nicht zu beschädigen beziehungsweise um dessen Funktion, in der Druckluft enthaltenes
Öl auszufiltern, respektive abzuscheiden, aufrechtzuerhalten. Gemäß einer praxisgerechten
Ausbildungsform eines entsprechend der Erfindung gestalteten Bohrgeräts, welches,
wie beispielsweise für Imlochbohrgeräte typisch, mit einem Arbeitsdruck von 1,6 MPa
bis 4 MPa (16 bar bis 40 bar) arbeitet, ist das mindestens eine, in diesem Falle vorzugsweise
abseits des Maschinenwagens angeordnete Zusatzventil als ein Rückschlagventil ausgebildet,
durch welches in dem Druckluftvolumen nach dem Schließen des Hauptventils ein Druck
zwischen 0,6 MPa und 1,2 MPa (6 bar bis 12 bar) aufrechterhalten wird.
[0024] Entsprechend einer anderen Ausbildungsform des erfindungsgemäßen Bohrgeräts handelt
es sich bei dem mindestens einen zur Realisierung des Druckluftvolumens vorhandenen
Zusatzventil um ein elektronisch gesteuertes Schaltventil. Auch dieses ist vorzugsweise
am Bohrmast angeordnet, allerdings zur Vermeidung von Beschädigungen durch Erschütterungen
vorteilhafterweise nicht unmittelbar an dem Bohrkopf. Festzuhalten bleibt in jedem
Falle, dass das mindestens eine, gemäß der Erfindung stets vorhandene unabhängig von
seiner Beschaffenheit als Rückschlagventil oder elektronisch gesteuertes Ventil, nach
dem Schleißen des Hauptventils, respektive Hauptluftventils, bereits geschlossen ist
oder schließt. Und zwar, im Fall des Rückschlagventils, mit einer gewissen Verzögerung,
sobald der Druck in dem sich stromabwärts vom Ölabscheider, das heißt in Richtung
des Bohrkopfes, an den Ölabscheider anschließenden Teil der Druckluftleitung, unter
einen durch die Auswahl/Einstellung des Zusatzventils bestimmten Mindestdruck fällt
oder eventuell auch nahezu gleichzeitig mit dem Hauptventil, im Fall eines entsprechend
durch die Steuereinrichtung angesteuerten elektronischen Ventils.
[0025] Im letztgenannten Fall (bei dem Zusatzventil handelt es sich um ein elektronisch
steuerbares Ventil) kann gegebenenfalls in dem Druckluftvolumen - bei entsprechender
Beschaffenheit der stromaufwärts, das heißt weiter in Richtung des Ölabscheiders beziehungsweise
in dessen Bereich angeordneter Komponenten (ein auch stromaufwärts sperrendes Hauptventil
oder ein erhöhtem Druck standhaltendes Mindestdruckventil zwischen Ölabscheider und
Hauptventil) - auch ein erhöhter, sich nahe dem Arbeitsdruck bewegender Druck aufrechterhalten
werden.
[0026] Vorzugsweise weist das erfindungsgemäße Bohrgerät zwei zwischen dem Hauptventil und
dem Bohrkopf in die Druckluftleitung eingefügte Zusatzventile auf. Hierbei ist eines,
wie bereits ausgeführt, abseits des Maschinenwagens, als am bohrmastseitigen Ende
des Auslegers oder am Bohrmast, angeordnet. Darüber hinaus ist ein zweites Zusatzventil,
bei dem es sich dann um ein elektronisch geschaltetes Ventil handelt, zwischen dem
ersten Zusatzventil und dem Hauptventil, nämlich nahe dem Hauptventil, beispielsweise
ebenfalls am Maschinenwagen oder am Fuß des Auslegers, in die Druckluftleitung eingefügt.
Das erfindungsgemäß vorgesehene Druckluftvolumen ist demnach bei dieser Ausbildungsform
durch den sich (stromaufwärts, d. h in Richtung des Ölabscheider, betrachtet) zwischen
dem ersten Zusatzventil und dem (vorgenannten) zweiten Zusatzventil befindenden Abschnitt
der Druckluftleitung ausgebildet.
[0027] Durch eine vorzugsweise ebenfalls am Maschinenwagen angeordnete Steuerung werden
bei der letztgenannten Ausbildungsform das Hauptventil und das regelmäßig vorgesehene,
als elektronisches Schaltventil ausgebildete, nahe dem Hauptventil angeordnete Zusatzventil
derart angesteuert, dass das letztgenannte Zusatzventil beim Wiederöffnen des Hauptventils,
beispielsweise nach erfolgter Verlängerung des Rohrgestänges und Wiederhochfahren
des Kompressors, stets erst unmittelbar nach dem Hauptventil wieder geöffnet wird.
Hierdurch wird auch unabhängig von der Beschaffenheit des Hauptventils und vom Vorhandensein
eines Mindestdruckventils zwischen dem Hauptventil und dem Ölabscheider zuverlässig
verhindert, dass nach dem Wiederöffnen des Hauptventils möglicherweise zunächst während
eines kurzen Zeitraums Druckluft aus dem Druckluftvolumen in Richtung Hauptventil
und Ölabscheider strömt.
[0028] Bei einer besonders vorteilhaften Ausbildungsform der Erfindung weist das Bohrgerät
mindestens einen über ein geregeltes Ventil mit Druckluft befüllbaren, in eine Druckluftleitung
des Bohrgeräts eingefügten Zusatzdruckspeicher auf. Das Bohrgerät verfügt hierbei
über mindestens zwei Druckluftleitungen. In eine erste Druckluftleitung, welche den
Kompressor über das Hauptventil mit dem Bohrkopf verbindet, kann (die Betonung liegt
auf kann) hierbei, gemäß den zuvor beschriebenen Ausbildungsformen, ein Zusatzventil
eingefügt und diese Druckluftleitung dadurch so ausgebildet sein, dass sie im Falle
des Schließens dieses Zusatzventils einen ein Druckluftvolumen darstellenden Abschnitt
aufweist, in welchem auch beim Öffnen der pneumatischen Wege im Bereich der Bohrkrone
ein erhöhter Druck aufrechterhalten wird. Jedoch muss diese erste Drucklaufleitung
nicht zwingend zur Bereitstellung eines solchen Druckluftvolumens ausgebildet sein,
da ein (zusätzliches) Druckluftvolumen im Sinne der Erfindung in jedem Falle durch
den vorgenannten mindestens einen Zusatzdruckspeicher (im Weiteren wird wiederum vereinfachend
von einem Zusatzdruckspeicher gesprochen) bereitgestellt wird.
[0029] Dieser Zusatzdruckspeicher ist eingangsseitig über einen Abschnitt einer weiteren
Druckluftleitung und das darin angeordnete (zuvor angesprochene) geregelte Ventil
sowie ausgangsseitig über einen zweiten Abschnitt der genannten weiteren Druckluftleitung
pneumatisch mit der ersten Druckluftleitung verbunden, welche - wie gesagt - ebenfalls
zur Bereitstellung eines Druckluftvolumens ausgebildet ist oder auch nicht. Bei dieser
besonders vorteilhaften Ausbildungsform des erfindungsgemäßen Bohrgeräts ist vorzugsweise
regelmäßig zwischen dem auf dem Maschinenwagen in die Druckluftleitung eingefügten
Hauptventil und dem geregelten Ventil zur Befüllung des Zusatzdruckspeichers ein als
elektronisch schaltbares Ventil ausgeführtes Zusatzventil (vorzugsweise in Richtung
des Bohrkopfes unmittelbar dem Hauptventil nachfolgend oder am Fuß des Auslegers)
angeordnet. Dieses ist natürlich für die Zeitdauer des Befüllens des Zusatzdruckspeichers
mit Druckluft in einer Offenstellung und wird im Falle einer Unterbrechung des Bohrvorgang
- gesteuert durch die schon mehrfach erwähnte Steuereinheit - unmittelbar vor dem
Hauptventil geschlossen und bei der Fortsetzung des Bohrvorgangs (durch Wiederhochfahren
des Kompressors und Wiederöffnen des Hauptventils) erst kurz nach dem Hauptventil
wieder geöffnet. Hierdurch sichergestellt, dass die unter hohem Druck stehende Druckluft
aus dem Zusatzdruckspeicher nach einem Wiederöffnen des Hauptventils in Richtung des
Bohrkopfes strömt.
[0030] Das erfindungsgemäß vorgesehene mindestens eine, das mindestens eine Druckluftvolumen
nach dem Schließen des Hauptventils gegenüber dem Bohrkopf pneumatisch absperrende
Zusatzventil kann bei der Ausbildungsform mit Zusatzdruckspeicher in der ersten Druckluftleitung,
nämlich nach der Einmündung des den Zusatzdruckspeicher ausgangsseitig mit dieser
ersten Druckluftleitung verbindenden Abschnitts einer weiteren Druckluftleitung angeordnet
sein oder unmittelbar in dem vorgenannten, den Zusatzdruckspeicher ausgangsseitig
mit der ersten Druckluftleitung verbindenden Abschnitt. Im erstgenannten Fall würde
beim Schließen dieses Zusatzventils beim oder nach dem Schließen des Hauptventils
sowohl durch einen Abschnitt der ersten Druckluftleitung als auch (zusätzlich) durch
den Zusatzdruckspeicher ein erfindungsgemäßes Druckluftvolumen bereitgestellt werden.
In beiden Druckluftvolumina würde hierbei bei geschlossenem Hauptventil und geschlossenem
Zusatzventil ein erhöhter pneumatischer Druck gleicher Höhe aufrechterhalten werden.
Hingegen würde in dem zweiten Fall (Zusatzventil nur ausgangsseitig des Zusatzdruckspeichers
in der Verbindung mit der ersten Druckluftleitung) ein einen erhöhten Druck aufrechterhaltendes
Druckluftvolumen nur durch den Zusatzdruckspeicher bereitgestellt. In beiden der zuvor
betrachteten Fälle wäre jedoch das das Druckluftvolumen oder die Druckluftvolumina
zur Aufrechterhaltung eines erhöhten Druckes gegen den Bohrkopf sperrende Zusatzventil
vorzugsweise als ein (durch die Steuereinrichtung) elektronisch geschaltetes Ventil
ausgebildet, welches bei der Fortsetzung eines Bohrvorgangs zusammen mit dem Hauptventil
oder gar unmittelbar vor diesem geöffnet wird.
[0031] Darüber hinaus ist es aber außerdem möglich, dass sowohl in der ersten Druckluftleitung
- nach der Einmündung des den Zusatzdruckspeicher ausgangsseitig mit dieser verbindenden
Abschnitts einer weiteren Druckluftleitung als auch in dem zuvor genannten Abschnitt
der weiteren Druckluftleitung je ein Zusatzventil angeordnet ist. Hierbei könnte das
in der ersten Druckluftleitung angeordnete Zusatzventil auch als Rückschlagventil
ausgebildet sein, wohingegen das in dem den Zusatzdruckspeicher ausgangsseitig mit
der ersten Druckluftleitung verbindenden Abschnitt der weiteren Druckluftleitung angeordnete
Zusatzventil jedenfalls ein elektronisch geschaltetes Ventil ist.
[0032] Mit einer solchen zwei Zusatzventile aufweisenden Ausbildungsform ist es möglich,
in dem Zusatzdruckspeicher Druckluft unter einem sehr hohen Druck, nahe dem Arbeitsdruck
zu speichern, wohingegen andererseits in dem mittels des in der ersten Druckluftleitung
angeordneten Ventils pneumatisch gegen den Bohrkopf gesperrten Abschnitt der ersten
Druckluftleitung nach dem Schließen des Hauptventils und der Drosselung des Kompressors
zunächst ein zwar erhöhter, aber gegenüber dem Druck im Zusatzdruckspeicher geringerer
Druck aufrecht erhalten wird. Die in dem Druckluftvolumen der ersten Druckluftleitung
stehende Druckluft kann dabei, sofern gewünscht, nach der Fertigstellung einer Bohrung
(nicht bei vollständiger Beendigung der Arbeiten, sondern zum Verfahren den Bohrgeräts
zu einer eng benachbarten Bohrstelle) dazu verwendet werden, durch Öffnen des, in
diesem Falle auch als Schaltventil ausgeführten ersten Zusatzventils, die Bohrkrone
von Verschmutzungen freizublasen.
[0033] Bei der Ausbildungsform mit dem Zusatzdruckspeicher wird dieser innerhalb eines gewissen
Zeitraums nach dem Bohrbeginn oder der Fortsetzung des Bohrvorgangs nach einer Verlängerung
des Bohrgestänges, das heißt nachdem nach Öffnung des Hauptventils der Arbeitsdruck
am Bohrkopf anliegt, mit Druckluft befüllt. Dies wird mittels des schon mehrfach angesprochenen
geregelten Ventils bewerkstelligt. Mittels dieses in entsprechender Weise eingestellten
und geregelten Ventils wird dabei sichergestellt, dass nach dem Erreichen des Arbeitsdrucks,
mit dem erneuten Bohrbeginn, ein Teil des durch den Kompressor erzeugten Druckluftstroms
(beispielsweise zirka 10 %) für eine gewisse Zeit dem Zusatzdruckspeicher (bis zu
dessen vollständiger Füllung mit Druckluft) zugeführt wird. So ist es etwa im Hinblick
auf die Arbeitsfähigkeit eines entsprechenden Bohrhammergeräts vernachlässigbar, wenn
für einen kurzen Zeitraum von der vielleicht mit 30 m
3/min durch den Kompressor erzeugten Druckluft 3 m
3/min einem Zusatzdruckspeicher mit einem Volumen von 100 l zugeführt werden. Das bei
dieser Ausbildungsform regelmäßig in der Druckluftleitung vorgesehene zweite Zusatzventil
verhindert bei gedrosseltem Kompressor und geschlossenem Hauptventil ein Rückströmen
von unter hohem Druck stehender Druckluft aus dem Zusatzdruckspeicher in Richtung
des Ölabscheiders.
[0034] Wie zuvor bereits gewissermaßen angedeutet, dürfte unter praktischen Gesichtspunkten
ein Zusatzdruckspeicher sinnvoll sein, welcher ein Volumen zur Aufnahme von 100 l
Druckluft oder mehr aufweist. Insbesondere, sofern dann die beiden zwischen sich das
Druckluftvolumen in der Druckluftleitung ausbildenden Zusatzventile als elektronisch
geschaltete Ventile ausgebildet werden, kann mit einer solchen Ausbildungsform für
die Dauer beispielsweise der Verlängerung des Bohrgestänges in dem Druckluftvolumen
und dem Zusatzdruckspeicher ein Druck aufrechterhalten werden, welcher etwa dem Arbeitsdruck
beim Bohren entspricht.
[0035] Mit Hilfe eines zusätzlichen, vorzugsweise unter einem Druck nahe dem Arbeitsdruck
stehenden Zusatzdruckspeichers wird erreicht, dass bei Wiederöffnung des Hauptventils
der Arbeitsdruck im Grunde ohne merkliche Verzögerung, das heißt also gewissermaßen
sofort, wieder am Bohrkopf ansteht. Der Zusatzdruckspeicher kann im Grunde an nahezu
beliebiger Stelle des Bohrgeräts physisch angeordnet werden. Entscheidend ist insoweit
lediglich seine pneumatische Verbindung mit der ersten Druckluftleitung und, über
diese, mit dem Bohrkopf. Allerdings ist es vorteilhaft, wenn der Zusatzdruckspeicher
ein Volumen von deutlich größer als 100 l, also beispielsweise von bis zu 400 l aufweist,
diesen zur Stabilisierung des gesamten Bohrgeräts auch in Phasen einer Umsetzung des
Bohrgeräts und einer damit verbundenen Bewegung des Bohrgeräts, unmittelbar an oder
auf dem Maschinenwagen anzuordnen.
[0036] Aus Arbeitsschutzgründen ist das erfindungsgemäße Bohrgerät vorzugsweise zudem noch
dadurch weitergebildet, dass mindestens ein zusätzliches (in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen
weder gezeigtes noch explizit angesprochenes) Entlastungsventil (stromabwärts) vor
dem ein jeweiliges Druckluftvolumen gegen den Bohrkopf pneumatisch absperrenden Zusatzventil
vorgesehen wird, mittels welchem es ermöglicht ist, bei Beendigung der Bohrarbeiten
das Druckluftvolumen oder die Druckvolumina vollständig zu entlüften.
[0037] Nachfolgend sollen Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Bohrgeräts gegeben
und anhand von Zeichnungen erläutert werden. Die Zeichnungen zeigen im Einzelnen:
- Fig. 1:
- eine erste mögliche Ausbildungsform des Bohrgeräts mit einem Zusatzventil,
- Fig. 2:
- eine weitere Ausbildungsform des Bohrgeräts mit einem Zusatzventil,
- Fig. 3:
- eine Ausbildungsform des Bohrgeräts mit zwei Zusatzventilen,
- Fig. 4:
- eine besonders vorteilhafte Ausführungsform mit einem Zusatzdruck-speicher,
- Fig. 5:
- eine abgewandelte Variante der in der Fig. 4 gezeigten Ausbildungs-form.
[0038] Die Fig. 1 zeigt eine mögliche Ausbildungsform des erfindungsgemäßen Bohrgeräts in
einer isometrischen Darstellung. Trotz der räumlichen Darstellung des Bohrgerätes,
in dieser sowie in den anderen Zeichnungen, handelt es sich hierbei stets um eine
stark vereinfachte schematische Darstellung. Dies gilt insbesondere auch für die jeweils
als Symbol dargestellten Ventile 7, 9, 11, 13, 14 sowie für die Druckluftleitung(en)
8 (10) und deren Verlauf. Auf die Darstellung einer auf dem Maschinenwagen 1 angeordneten
Steuereinrichtung, welche unter anderem das Hauptventil 7 sowie gegebenenfalls als
elektronisch gesteuerte Ventile ausgebildete Zusatzventile 9, 11, 14 ansteuert, wurde
verzichtet.
[0039] Hinsichtlich wesentlicher Hauptkomponenten entspricht das in der Fig. 1 dargestellte
Bohrgerät gattungsgemäßen Hammerbohrgeräten, wie sie bereits aus dem Stand der Technik
bekannt sind. Bei dem gezeigten Beispiel handelt es sich um ein Imlochbohrgerät. Dieses
weist einen Maschinenwagen 1, einen Bohrmast 3 mit dem daran geführten Bohrkopf 6
und einen den Bohrmast 3 mit dem Maschinenwagen 1 verbindenden sowie zur Positionierung
des Bohrmastes 3 mit dem Bohrkopf 6 dienenden Ausleger 2 auf.
[0040] Auf dem andeutungsweise, das heißt in einer Prinzipdarstellung gezeigten Maschinenwagen
1, bei welchem es sich in dem gezeigten Beispiel um einen auf Ketten beweglichen Maschinenwagen
1 (entweder selbstfahrend mit nicht dargestelltem Führerstand oder als Anhänger ausgebildet)
handelt, ist der zur Erzeugung der für das Bohrhämmern benötigten Druckluft dienende,
typischerweise mit Diesel betriebene, ölgeschmierte Kompressor 4 angeordnet. Da der
Kompressor 4 ölgeschmiert arbeitet, gelangen ungewollt in die von ihm erzeugte Druckluft
auch feinste Öltröpfchen. Diese werden mittels eines dem Kompressor 4 nachgeordneten,
als Druckbehälter ausgebildeten Ölabscheiders 5 weitgehend vollständig wieder aus
der Druckluft entfernt, um zu vermeiden, dass die Umgebung über austretende Druckluft
mit dem Öl verunreinigt wird. Bezogen auf die Pneumatikstrecke stromabwärts, das heißt
in Richtung vom Kompressor 4 zum Bohrkopf 6, ist dem Ölabscheider 5 das Hauptventil
7 nachgeordnet.
[0041] Mittels des Bohrkopfes 6 werden über ein (nicht gezeigte) Bohrgestänge eine Drehbewegung
und Druckluft auf eine am Ende dieses Bohrgestänges angeordnete (ebenfalls nicht dargestellte)
Bohrkrone übertragen. Wie früher bereits ausgeführt, ist es hierbei mit voranschreitender
Tiefe des erzeugten Bohrlochs oftmals erforderlich, das Bohrgestänge durch Einfügen
weiterer Rohrsegmente zu verlängern. Zu diesem Zweck werden das Hauptventil 7 geschlossen
und der Kompressor 4 gedrosselt. Im Zuge des Einfügens eines weiteren Rohrsegments
in das Bohrgestänge werden notwendigerweise in diesem Bereich befindliche Verbindungen
der druckluftführenden Teile geöffnet, wobei die Druckluft aus ihnen entweicht.
[0042] Dies hat zur Folge, dass beim Wiederhochfahren des Kompressors 4 und Öffnen des Hauptventils
7 nach erfolgter Verlängerung des Bohrgestänges zunächst der für das Bohren erforderliche
Druck in der Pneumatik wieder aufgebaut werden muss. Hierdurch vergeht eine gewisse
Zeit, bis der für das Bohren erforderliche Arbeitsdruck wieder an dem die Hammerwirkung
erzeugenden Bohrkopf 6 ansteht.
[0043] Mit der Erfindung kann nun jedoch der zum Aufbau des vollen Arbeitsdrucks am Bohrkopf
6 erforderliche Zeitraum deutlich verkürzt werden. Dies wird durch das an dem Bohrmast
3 zusätzlich in die Druckluftleitung 8 zwischen Ölabscheider (5) und Bohrkopf 3 eingefügte
Zusatzventil 9 erreicht. Hierbei handelt es sich beispielsweise um ein Rückschlagventil
oder um ein, ebenso wie das Hauptventil 7, von einer (in der Zeichnung, wie gesagt,
nicht gezeigten) Steuereinrichtung des Maschinenwagens 1 gesteuertes elektronisches
Ventil.
[0044] Sofern es sich bei dem Zusatzventil 9 um ein Rückschlagventil handelt, verschließt
dieses die Druckluftleitung 8 zum Bohrkopf 6 hin, sobald infolge der Verlängerung
des Rohrgestänges der Luftdruck in einem Abschnitt zwischen dem Hauptventil 7 und
diesem zusätzlichen Ventil 9 unter beispielsweise 1,2 MPa fällt. Durch den betreffenden,
gegen den Bohrkopf 6 abgesperrten Abschnitt 8'der Druckluftleitung 8 wird demnach
mit Hilfe des Zusatzventils 9 ein Druckluftvolumen aufgebaut, in welchem trotz Schließen
des Hauptventils 7 und Drosselung des Kompressors 4 ein erhöhter Druck (gemäß dem
vorgenannten Beispiel von etwa 1,2 MPa) aufrechterhalten bleibt.
[0045] Das Aufrechterhalten dieses erhöhten Drucks in dem besagten Abschnitt 8' der Druckluftleitung
8 führt dann beim Wiederhochfahren des Kompressors 4 und Öffnen des Hauptventils 7
zu einer signifikanten Verkürzung der für die Bereitstellung des vollen Arbeitsdrucks
(typischerweise bei Imlochbohrgeräten 1,6 MPa bis 4 MPa) erforderlichen Zeit. Das
heißt, die Umrüstzeit verkürzt sich und die Produktivität bei der Erzeugung tiefer
und häufig mehrerer Bohrlöcher an einem Einsatzort, für deren Realisierung das Bohrgestänge
mehrfach verlängert werden muss, erhöht sich.
[0046] Bei der in der Fig. 2 gezeigten Ausbildungsform des erfindungsgemäßen Bohrgerätes
handelt es sich um eine mit der Fig. 1 vergleichbare Gestaltungsvariante. Bei dieser
ist das Zusatzventil 9 ebenfalls am Bohrmast 3, hierbei aber, genauer gesagt, unmittelbar
an dem Bohrkopf 6 angeordnet. Hierdurch wird für das Druckluftvolumen, als dem Abschnitt
8' der Druckluftleitung 8, in welchem auch nach dem Schließen des Hauptventils 7 ein
erhöhter Druck aufrecht erhalten bleibt, ein maximales Volumen realisiert. Für den
Fachmann ist es hierbei nachvollziehbar, dass sich die Zeit, innerhalb welcher nach
dem Wiederöffnen des Hauptventils 7 wieder der Arbeitsdruck am Bohrkopf 6 ansteht,
umso signifikanter verkürzt, je größer das erfindungsgemäß in der Druckluftleitung
8 vorgesehene, gewissermaßen als Druckspeicher wirkende Druckluftvolumen ist. Bei
dem Zusatzventil 9 handelt es sich bei dieser Ausbildungsform vorzugsweise um ein
Rückschlagventil, welches im Vergleich zu elektronischen Schaltventilen robuster gegen
am Bohrkopf 6 durch das Schlagwerk verursachte Erschütterungen ist.
[0047] In der Fig. 3 ist eine Ausbildungsform dargestellt, bei welcher das Bohrgerät um
ein weiteres, in die Druckluftleitung eingefügtes Zusatzventil 11 ergänzt ist. Dieses
zweite Zusatzventil 11, bei dem es sich um ein elektronisch geschaltetes Ventil handelt,
verhindert ein Rückströmen der in dem erfindungsgemäß geschaffenen Druckluftvolumen
befindlichen Druckluft in Richtung des Ölabscheiders 5 (Druckbehälter) über das bei
dieser Ausbildungsform Druckluft in dieser Richtung (stromaufwärts) nicht sperrende
Hauptventil 7, auch unabhängig vom eventuellen Vorhandensein eines Mindestdruckventils.
Dabei werden das Hauptventil 7 und das bei dieser Ausbildungsform vorhandene zweite
Zusatzventil 11 durch die (nicht gezeigte) Steuereinrichtung derart angesteuert, dass
das zweite Zusatzventil 11 im Zusammenhang mit einem Wiederöffnen des Hauptventils
7 in jedem Falle erst unmittelbar nach diesem öffnet. In dem gezeigten Beispiel ist
das erste Zusatz 9 ebenfalls unmittelbar am Bohrkopf 6 angeordnet.
[0048] Eine besonders vorteilhafte Ausbildungsform, respektive Weiterbildung der Erfindung
ist in der Fig. 4 veranschaulicht. Hierbei ist ein erstes erfindungsgemäß vorhandenes
Druckluftvolumen in einem Abschnitt 8' zwischen dem Zusatzventil 9 und dem elektronisch
geschaltetem Zusatzventil 11 in der vom Hauptventil 7 und zum Bohrkopf 6 verlaufenden
Druckluftleitung 8 ausgebildet und darüber hinaus durch einen über Abschnitte 10'und
10" einer Druckleitung 10 mit der Druckluftleitung 8 verbundenen Zusatzdruckspeicher
12. Der Zusatzdruckspeicher 12 wird vorzugsweise ab dem Zeitpunkt des Fortsetzens
des Bohrvorgangs nach Wiedererreichen des Arbeitsdrucks, durch gewissermaßen Abzweigen
eines Teils des Volumenstroms, der sich zwischen dem Kompressor 4 und dem Bohrkopf
6 bewegenden Druckluft über ein dazu in dem Abschnitt 10' der Druckluftleitung 10
vorgesehenes geregeltes Ventil 13 mit Druckluft befüllt. Bei der Druckluftleitung
8 handelt es sich um die auch in den Ausführungsformen gemäß den Figuren 1 bis 3 vorhandene,
in den vorhergehenden Darstellungen regelmäßig als erste Druckluftleitung bezeichnete
Druckluftleitung, in welche die zur Unterscheidung regelmäßig als weitere Druckluftleitung
bezeichnete Druckluftleitung 10 mit ihrem Abschnitt 10" ausgangsseitig des Zusatzdruckspeichers
12 einmündet.
[0049] Die in ihm gespeicherte Druckluft kann der Zusatzdruckspeicher 12 im Moment des Wiederöffnens
des Hauptventils 7 nach einer Verlängerung des Bohrgestänges und der damit einhergehenden
Öffnung der Druckwege am Bohrkopf 6 über das Druckluftvolumen sehr schnell durch Öffnung
des bis dahin geschlossenen, elektronisch geschalteten Zusatzventils 14 bereitstellen
und damit die Zeit bis zum Anliegen des vollen Arbeitsdrucks am Bohrkopf 6 nochmals
deutlich verkürzen. Bei der gezeigten Ausbildungsform ist es durch das vorgesehene
Zusatzventil 14 möglich, in dem durch den Abschnitt 8'zwischen den Zusatzventilen
9, 11 in der Druckluftleitung 8 realisierten Druckluftvolumen während der Unterbrechung
des Bohrvorgangs (insbesondere zur Verlängerung des Bohrgestänges) einen erhöhten
Druck von beispielsweise 1,2 MPa aufrechtzuerhalten und gleichzeitig in dem Zusatzdruckspeicher
unter einem deutlich höheren, vorzugsweise annähernd dem Arbeitsdruck entsprechenden
Druck stehende Druckluft zu speichern. Die in dem Druckluftvolumen des Abschnitts
8' mittels des beispielsweise als Rückschlagventil ausgebildeten Zusatzventils 9 gespeicherte
Druckluft kann dabei zum Beispiel dazu verwendet werden die Bohrkrone vor dem Beginn
einer neuen Bohrung von Verschmutzungen freizublasen.
[0050] Abweichend von der in der Fig. 4 gezeigten Darstellung kann der Zusatzdruckspeicher
12 zur Vermeidung längerer parallel zur eigentlichen Druckluftleitung 8 verlaufender
Leitungen auch so ausgebildet und angeordnet sein, dass Abschnitte 10', 10" zur Verbindung
des Zusatzdruckspeichers 12 mit der Druckluftleitung 8 für die ihm einerseits über
das geregelte Ventil 13 zugeführte Druckluft und für die andererseits aus ihm zum
verkürzten Wiederaufbau des Arbeitsdrucks zur Fortsetzung eines Bohrvorgangs über
das Zusatzventil 14 entweichende Druckluft auf derselben Seite in einen den Zusatzdruckspeicher
12 ausbildenden Behälters hinein beziehungsweise herausgeführt sind. Die Druckluftleitung
10, das heißt deren Abschnitte 10'und 10", könnten dadurch auch derart stark verkürzt
sein, dass sie als solche von außen visuell kaum wahrnehmbar sind. Zudem kann der
Zusatzdruckspeicher 12 räumlich auch auf dem Maschinenwagen 1 angeordnet sein. Dies
wir aus Stabilitätsgründen insbesondere für sehr große Zusatzdruckspeicher 12 mit
einem Volumen von deutlich mehr als 100 l in Betracht zu ziehen sein. Schließlich
sei ausdrücklich noch erwähnt, dass das Bohrgerät auch mit mehreren Zusatzdruckspeichern
12 ausgestattet sein kann.
[0051] Eine Variante der Ausbildungsform gemäß der Fig. 4, welche ebenfalls einen Zusatzdruckspeicher
12 aufweist ist in der Fig. 5 dargestellt. Bei dieser ist lediglich ein elektronisch
geschaltetes Zusatzventil 14 im Abschnitt 10" der (weiteren) Druckluftleitung 10 angeordnet.
Demnach wird hier, abweichend von der Ausbildungsform nach der Fig. 4, ein erfindungsgemäßes
Druckluftvolumen nur durch den Zusatzdruckspeicher 12, nicht aber in der (ersten)
Druckluftleitung 8 bereitgestellt.
Liste der Bezugszeichen
[0052]
- 1
- Maschinenwagen
- 2
- Ausleger
- 3
- Bohrmast
- 4
- Kompressor
- 5
- Ölabscheider
- 6
- Bohrkopf
- 7
- Hauptventil
- 8
- Druckluftleitung
- 8'
- Abschnitt der Druckluftverbindung 8
- 9
- Zusatzventil
- 10
- Druckluftverbindung
- 10'
- Abschnitt der Druckluftverbindung 10
- 10"
- Abschnitt der Druckluftverbindung 10
- 11
- Zusatzventil (dem Hauptventil 7 nachgeschaltet, z. B am Fuß des Auslegers 2 angeordnet)
- 12
- Zusatzdruckspeicher
- 13
- geregeltes Ventil
- 14
- Zusatzventil
1. Bohrgerät, nämlich als Hammerbohrgerät ausgebildetes Erdloch- und Gesteinsbohrgerät,
umfassend
- einen auf Rädern oder Ketten beweglichen Maschinenwagen (1) mit einem Kompressor
(4) zum Erzeugen beim Bohren verwendeter Druckluft und mit einem Ölabscheider (5),
nämlich einem Druckbehälter zum Abscheiden in der erzeugten Druckluft enthaltenen
Öls;
- einen Bohrmast (3) mit einem Bohrkopf (6), durch welchen über ein an dem Bohrmast
(3) geführtes Bohrgestänge Drehbewegungen und die Druckluft auf eine an einem freien
Ende des Bohrgestänges angeordnete Bohrkrone übertragen werden;
- einen Ausleger (2) zur Verbindung des Bohrmastes (3) mit dem Maschinenwagen (1)
sowie zur Positionierung des Bohrmastes (3) mit dem Bohrkopf (6);
- mindestens eine durch Rohre und/oder Schläuche ausgebildete Druckluftleitung (8,
10) zwischen dem Ölabscheider (5) und dem Bohrkopf (6), in die auf dem Maschinenwagen
(1), im Bereich des Ölabscheiders (5), nämlich an dessen Ausgang, ein von einer Steuereinrichtung
gesteuertes Hauptventil (7) eingefügt ist, welches in einem geschlossenen Zustand
einen vom Ölabscheider (5) zum Bohrkopf (6) gerichteten Druckluftstrom sperrt,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der mindestens einen Druckluftleitung (8, 10) zwischen dem Hauptventil (7) und
dem Bohrkopf (6) mindestens ein Druckluftvolumen ausgebildet ist, in welchem nach
einem zuvor mittels des Kompressors (4) erfolgten Druckaufbau für das Bohren, auch
nach einem Schließen des Hauptventils (7) während einer Unterbrechung eines Bohrvorgangs
ein erhöhter pneumatischer Druck aufrechterhalten bleibt und dass in die mindestens
eine Druckluftleitung (8, 10) mindestens ein Zusatzventil (9, 14) eingefügt ist, welches
beim Schließen des Hauptventils (7) geschlossen ist oder wird und hierdurch das mindestens
eine Druckluftvolumen gegen den Bohrkopf (6) pneumatisch verschließt.
2. Bohrgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass abseits des Maschinenwagens (1) zwischen dem Hauptventil (7) und dem Bohrkopf (6)
das mindestens eine, nach einem Schließen Hauptventils (7) ebenfalls geschlossene
oder sich schließende Zusatzventil (9) in die Druckluftleitung (8) eingefügt ist und
dass das mindestens eine, auch bei geschlossenem Hauptventil (7) unter einem erhöhten
Druck verbleibende Druckluftvolumen in einem sich zwischen dem Hauptventil (7) und
diesem Zusatzventil (9) befindenden Abschnitt (8') der Druckluftleitung (8) ausgebildet
ist.
3. Bohrgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Zusatzventil (9) am bohrmastseitigen Ende des Auslegers (2) oder am Bohrmast
(3) selbst in die Druckluftleitung (8) eingefügt ist.
4. Bohrgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Zusatzventil (9) um ein Rückschlagventil handelt, welches schließt
und damit den Abschnitt (8') mit dem in der Druckluftleitung (8) ausgebildeten Druckluftvolumen
in Richtung des Bohrkopfes (6) verschließt, sofern der Druck innerhalb dieses Abschnitts
(8') der Druckluftleitung (8) einen festgelegten Mindestdruck unterschreitet.
5. Bohrgerät nach Anspruch 4, welches mit einem Arbeitsdruck von 1,6 MPa bis 4 MPa arbeitet,
dadurch gekennzeichnet, dass als Rückschlagventil ausgebildete Zusatzventil (9) schließt, wenn der Druck in dem
Abschnitt (8') der Druckluftleitung (8) einen zwischen 0,6 MPa und 1,2 MPa festgelegten
Mindestdruck unterschreitet.
6. Bohrgerät nach Anspruch 4 oder 5, wobei das als Rückschlagventil ausgebildete Zusatzventil
(9) am Bohrmast (3), nämlich unmittelbar am Bohrkopf (6) in die Druckluftleitung (8)
eingefügt ist.
7. Bohrgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem mindestens einen Zusatzventil (9, 14) um ein mittels der Steuereinrichtung
gesteuertes elektronisches Schaltventil handelt.
8. Bohrgerät nach Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem mindestens einen Zusatzventil (9, 14) und dem Hauptventil (7) ein weiteres,
als elektronisch gesteuertes Schaltventil ausgebildetes Zusatzventil (11) in die mindestens
eine Druckluftleitung (8, 10) eingefügt ist, durch welches das mindestens eine, zwischen
dem Hauptventil (7) und dem Bohrkopf (6) ausgebildete Druckluftvolumen pneumatisch
gegen das Hauptventil (7) abgesperrt ist, wobei das Hauptventil (7) und dieses weitere
Zusatzventil (11) durch die Steuereinrichtung derart angesteuert werden, dass das
Zusatzventil (11) bei einem Wiederöffnen des Hauptventils (7) stets erst unmittelbar
nach diesem geöffnet wird.
9. Bohrgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, mit Druckluftleitungen (8, 10) zwischen
dem Ölabscheider (5) und dem Bohrkopf (6), dadurch gekennzeichnet, dass dieses mindestens einen über ein geregeltes Ventil (13) mit Druckluft befüllbaren,
in die Druckluftleitung (10) eingefügten Zusatzdruckspeicher (12) aufweist, welcher
eingangsseitig über einen Abschnitt (10') der Druckluftleitung (10) und das darin
angeordnete geregelte Ventil (13) sowie ausgangsseitig über einen Abschnitt (10")
der Druckluftleitung (10) pneumatisch mit der Druckluftleitung (8) verbunden ist.
10. Bohrgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusatzdruckspeicher (12) einen Volumen zur Aufnahme von 100 l Druckluft oder
mehr aufweist.
11. Bohrgerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusatzdruckspeicher (12) an oder auf dem Maschinenwagen (1) angeordnet ist.
12. Bohrgerät nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ausgangsseitig des Zusatzdruckspeichers (12) in dem Abschnitt (10") der Druckluftleitung
(10) ein durch die Steuereinrichtung gesteuertes elektronisches Ventil als Zusatzventil
(14) eingefügt ist.
13. Bohrgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem mindestens einen Zusatzventil (9, 14) mindestens ein zur Entlüftung des mindestens
einen Druckluftvolumens bei Beendigung der Bohrarbeiten dienendes, von der Steuereinrichtung
gesteuertes Entlastungsventil in der mindestens einen Druckluftleitung (8, 10) angeordnet
ist.
14. Bohrgerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckluftvolumen bei einer Abschaltung des Kompressors (4) durch das Entlastungsventil
entlüftet wird.
15. Bohrgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei es sich bei dem Bohrgerät um ein
als Imlochbohrgerät ausgeführtes Hammerbohrgerät handelt.