[0001] Die Erfindung betrifft ein eigentlich aus der Vakuumtechnik stammendes Wälzkolbengebläse,
mit dessen Hilfe ein dampfförmiges Medium bei einem hohen Druck und guter Dichtigkeit
entspannt werden kann.
[0002] Aus
EP 1 702 140 B1 ist es bekannt Dampf auf einem niedrigen Temperatur- und Druckniveau einer als Wälzkolbengebläse
ausgestalteten Niederdruck-Entspannungsvorrichtung zuzuführen, um auf einen extrem
niedrigen Exergieniveau aus technisch nicht mehr nutzbaren Dampf dennoch elektrische
Energie erzeugen zu können.
[0003] Aus
DE 37 10 465 C2 ist ein Roots-Gebläse zum Aufladen eines Kraftfahrzeugmotors bekannt, dessen aus
einem Arbeitsraum in einen Außenraum durch ein Gehäuse hindurchgeführten Kolbenwellen
über selbstschmierende Kugellager in einem Gehäuse gelagert sind, wobei die Kugellager
über Lippendichtungen abgedichtet sind. Mit Hilfe eines das Kugellager und die Lippendichtungen
umgehenden Umgehungskanals ist der Arbeitsraum mit dem Außenraum fluidisch verbunden,
so dass im Arbeitsraum und im Außenraum im Wesentlichen der gleiche Druck anliegt.
[0004] Das eigentlich aus der Vakuumtechnik stammende Wälzkolbengebläse ist nur für geringe
Drucke ausgelegt, so dass das Wälzkolbengebläse in einer Verwendung als Entspannungseinrichtung
nur in einem niedrigen Druckbereich eingesetzt werden kann, wodurch der Einsatzbereich
des Wälzkolbengebläses eingeschränkt ist. Da bei der Verwendung des Wälzkolbengebläse
als Vakuumpumpt in der Vakuumtechnik allenfalls Druckdifferenzen von ca. 1 bar auftreten
würde der Einsatz des Wälzkolbengebläses in höheren Druckbereichen zu einer mangelnden
Dichtigkeit und/oder sehr hohem Verscheiß von Dichteinrichtungen führen.
[0005] Es besteht ein Bedürfnis ein Wälzkolbengebläse auch in hohen Druckbereichen einsetzen
zu können.
[0006] Es ist die Aufgabe der Erfindung Maßnahmen aufzuzeigen, die ein für einen in hohen
Druckbereich einsetzbares Wälzkolbengebläse ermöglichen.
[0007] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch ein Wälzkolbengebläse mit den Merkmalen des
Anspruchs 1. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung angegeben, die jeweils einzeln oder in Kombination
einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
[0008] Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Wälzkolbengebläse zur Entspannung eines dampfförmigen
Mediums, mit einem Gehäuse zur Begrenzung eines Arbeitsraums, einer mit einem ersten
Wälzkolben verbindbaren ersten Kolbenwelle, wobei die erste Kolbenwelle durch das
Gehäuse von dem Arbeitsraum in einen ersten Außenraum hinein hindurchgeführt ist,
und einer mit einem zweiten Wälzkolben verbindbaren zweiten Kolbenwelle, wobei die
zweite Kolbenwelle durch das Gehäuse von dem Arbeitsraum in einen zweiten Außenraum
hinein hindurchgeführt ist, wobei die erste Kolbenwelle und die zweite Kolbenwelle
über jeweils mindestens ein Lager in dem Gehäuse gelagert sind, wobei das Lager über
jeweils eine Niederdruck-Dichteinrichtung gegenüber dem Arbeitsraum und dem jeweiligen
Außenraum abgedichtet ist, und wobei der erste Außenraum und/oder der zweite Außenraum
mit einer separaten externen Druckquelle zur Beaufschlagung des ersten Außenraums
und/oder des zweiten Außenraums mit de, insbesondere statischen, Druck des, insbesondere
eingangsseitigen, Arbeitsraums verbunden ist.
[0009] Mit Hilfe der externen Druckquelle ist es möglich in dem jeweiligen Außenraum den
im Wesentlichen selben Druck wie der statische Druck oder Gesamtdruck in dem Arbeitsraum
einzustellen. Dadurch kann die im Bereich der Wellendurchführung der jeweiligen Kolbenwelle
durch eine Gehäusewand des Gehäuses vorgesehene Dichteinrichtung als Niederdruck-Dichteinrichtung
ausgestaltet werden. Da vom Arbeitsraum her der im Wesentlichen selbe Druck gegen
die Niederdruck-Dichteinrichtung wie vom Außenraum her drückt, braucht die Niederdruck-Dichteinrichtung
nur für einen sehr geringen Differenzdruck ausgelegt zu sein. Hierbei wird die Erkenntnis
ausgenutzt, dass es für die Dichtwirkung weniger auf den angreifenden statischen Absolutdruck,
sondern auf die angreifende Druckdifferenz ankommt. Da die an der Wellendurchführung
der jeweiligen Kolbenwelle angreifende Druckdifferenz annährend Null beträgt kann
eine für einen besonders geringen Druck ausgelegte Niederdruck-Dichteinrichtung vorgesehen
sein, die beispielsweise als berührungslose Labyrinthdichtung oder als berührende
ringförmige Dichtlippe, insbesondere Radialwellendichtring, mit einem im Vergleich
zu einer für höhere Druckdifferenzen ausgelegten Dichteinrichtung geringeren Anpressdruck
ausgestaltet sein. Der Anpressdruck der berührenden Niederdruck-Dichteinrichtung kann
geringfügig über Null betragen, so dass ein Verschleiß der Niederdruck-Dichteinrichtung
minimiert werden kann. Durch den mit Hilfe der Druckquelle bereitgestellten Druck
in dem jeweiligen Außenraum kann auch ein eigentlich für Anwendungen in der Vakuumtechnik
dimensioniertes Wälzkolbengebläse in hohen Druckbereichen, insbesondere als Entspannungseinrichtung,
eingesetzt werden. Durch die Medientrennung der an beiden Axialseiten der Niederdruck-Dichteinrichtung
angreifenden im Wesentlichen gleich großen Drucke kann das Wälzkolbengebläse in hohen
Druckbereichen mit einer guten Dichtwirkung eingesetzt werden.
[0010] Eine fluidische Verbindung zwischen dem Arbeitsraum und dem Außenraum, die einen
Massenaustausch ermöglicht, ist jedoch vermieden. Der Druck in dem Außenraum wird
nicht durch das im Arbeitsraum des Wälzkolbengebläses, sondern durch die separate
Druckquelle bereitgestellt. Bei der separaten externen Druckquelle kann es sich insbesondere
um ein technisches Gas und/oder komprimierte Luft handeln, so dass das von der Druckquelle
bereitgestellte Gas bestimmten Sauberkeitsstandards genügen kann. Dadurch kann vermieden
werden, dass sich in dem Außenraum Verunreinigungen und/oder aus der Gasphase niedergeschlagene
Stoffe ansammeln und aufkonzentrieren können. Insbesondere wenn das Wälzkolbengebläse
als Entspannungseinrichtung eingesetzt werden soll, kann nicht immer eine ausreichende
Sauberkeit des zugeführten dampfförmigen Mediums garantiert werden. Wenn das zu entspannende
Medium als Wasserdampf zugeführt wird, ist es grundsätzlich möglich, dass flüssiges
Wasser auskondensieren würde, dass sich bei einem Massenaustausch mit dem Inneren
des Außenraums im Außenraum ablagern zu Korrosionseffekten führen könnte. Zudem kann
das dem Wälzkolbengebläse zugeführte dampfförmigen Medium ein Abgas sein, in dem feste
und/oder flüssige Verbrennungsnebenprodukte ausfallen können. Durch die Medientrennung
von dampfförmigen Medium ausschließlich in dem Arbeitsraum des Wälzkolbengebläses
einerseits und Gas aus der separaten externen Druckquelle ausschließlich im Außenraum
des Wälzkolbengebläses andererseits kann eine Korrosion und/oder eine Verunreinigung
im Außenraum, welche die Dichtwirkung des Außenraums beeinträchtigen könnte, vermieden
werden, so dass die Dichtigkeit des Wälzkolbengebläses in hohen Druckbereichen und
auch bei verunreinigten dampfförmigen Medien erhalten bleibt.
[0011] Der jeweilige Außenraum kann an der vom Arbeitsraum wegweisenden Axialseite gegen
die Umgebung angedichtet werden. Da in dem Außenraum von der separaten externen Druckquelle
jedoch ein sauberes und/oder gereinigtes Gas eingeleitet werde kann, können die Dichtheitsanforderungen
gesenkt werden und/oder eine Leckage in einem stärkeren Ausmaß zugelassen werden.
Hierbei wird die Erkenntnis ausgenutzt, dass die Kolbenwellen in der Regel an beiden
Axialenden in dem Gehäuse gelagert werden, so dass sich bei den zwei Kolbenwellen
insgesamt vier abzudichtende Wellendurchführungen ergeben, während es im Prinzip ausreicht,
wenn nur ein Wellende, insbesondere der zweiten Kolbenwelle, auch aus dem Außenraum
nach außengeführt wird, um die bei der Entspannung des dampfförmigen Mediums entzogene
mechanische Energie auszuleiten. Statt vier Hochdruck-Dichteinrichtungen, ist es möglich,
dass nur eine Hochdruck-Dichteinrichtung in dem Wälzkolbengebläse vorgesehen sein
braucht. Besonders bevorzugt kann eine Abdichtung des jeweiligen Außenraums im Bereich
der, insbesondere einzigen, Wellendurchführung durch einen den jeweiligen Außenraum
begrenzenden Außendeckel mit Hilfe einer schmierenden Hochdruck-Dichtung bereitgestellt
werden. Das Schmiermittel und/oder ein Kühlmittel kann von außerhalb des Wälzkolbengebläses
leicht zugeführt und abgeführt werden. Der Außendeckel kann hierzu geeignete Kanäle
aufweisen, über die das Schmiermittel und/oder das Kühlmittel zugeführt beziehungsweise
abgeführt werden kann. Da der Außendeckel im Vergleich zu dem Gehäuse des Wälzkolbengebläses
ein kleineres Bauteil ist, können die die Kanäle leichter und kostengünstiger durch
spanende Verfahren in das Material des Außendeckels eingebracht werden. Die Herstellung
und die Wartung des Wälzkolbengebläses ist dadurch vereinfacht und kostengünstiger.
[0012] Der Außendeckel kann insbesondere über eine ringförmige Ringdichtung mit eine hohen
Dichtwirkung gegenüber dem Gehäuse des Wälzkolbengebläses abgedichtet sein. Hierzu
kann es bereits ausreichend sein eine gummielastische Ringdichtung oder Ähnliches
zwischen dem Außendeckel und dem Gehäuse mit einer, beispielsweise durch eine Verschraubung
aufgebrachten, entsprechend hohen Anpresskraft zu verpressen, damit auch bei einer
hohen Druckdifferenz eine ausreichend hohe Dichtwirkung bereitgestellt wird. Vorzugsweise
weist das Gehäuse einen abstehenden Befestigungsflansch auf, mit dessen Hilfe der
jeweils zugeordnete Außendeckel über eine Flanschverbindung, die Schrauben-Mutter-Verbindungen
aufweist, mit einer hohen Dichtwirkung mit dem Gehäuse befestigt werden kann.
[0013] Der erste Wälzkolben kann mit der ersten Kolbenwelle, beispielsweise über eine Feder-Nabe-Verbindung,
drehfest verbunden sein. Entsprechend kann der zweite Wälzkolben mit der zweiten Kolbenwelle,
beispielsweise über eine Feder-Nabe-Verbindung, drehfest verbunden sein. Die Wälzkolben
können ineinander eingreifen und gegensinnig aneinander abwälzen, so dass zwischen
einem Flügel des jeweiligen Wälzkolbens und einer Gehäuseinnenseite des Gehäuses das
dampfförmige Medium, im Wesentlichen isochor, von einer Eingangsseite zu einer Ausgangsseite
transportiert wird. Der Wälzkolben kann hierbei beispielsweise als Ovalrad oder dreiflügelig
ausgestaltet sein. Mit Hilfe der Enthalpie des dampfförmigen Mediums können die Wälzkolben
angetrieben werden, so dass an einer der Kolbenwelle eine mechanische Leistung abgegriffen
werden kann, die insbesondere mit Hilfe einer elektrischen Maschine in elektrische
Energie gewandelt werden kann. In einer Anwendung in der Vakuumtechnik würde der Leistungsfluss
in die entgegengesetzte Richtung verlaufen, indem an einem der Kolbenwellen ein in
einer elektrischen Maschine erzeugtes Drehmoment eingeleitet wird, um durch die elektrisch
angetriebene Drehung der Wälzkolben Gasmoleküle abzupumpen und ein Vakuum, beispielsweise
bis 10
-5 mbar, an der Eingangsseite zu erzeugen.
[0014] Das Wälzkolbengebläse kann mit einer geringer Gasreibung arbeiten und kann gleichzeitig
gegen Flüssigkeitstropfen aus dem dampfförmigen Medium unempfindlich sein. Das Wälzkolbengebläse
kann hohe Drehgeschwindigkeiten erreichen, bei denen eine zur Gehäuseinnenseite weisende
Dichtkante am Außenradius des jeweiligen Wälzkolbens Relativgeschwindigkeiten von
mehr als etwa 1/10 der Schallgeschwindigkeit erreicht kann, so dass sich an der Dichtkante
eine dynamische Dichtung ergeben kann. Ein Rückfluss des dampfförmigen Mediums an
der Dichtkante vorbei kann bei derartigen Drehgeschwindigkeiten vermieden oder zumindest
vernachlässigt werden. Ein Ein- und Ausströmen mit Vergrößerung oder Verringerung
des Schöpfvolumens zwischen den Flügeln des Wälzkolbens und der Gehäuseinnenseite
findet im Wesentlichen nicht statt. Stattdessen erfolgt der Transport des dampfförmigen
Mediums über die Drehbewegung des jeweiligen Wälzkolbens bei konstantem Volumen und
dadurch bei einem besonders hohen Wirkungsgrad. Während des Entspannungsvorganges
wird die Wärmeenergie des dampfförmigen Arbeitsmittels zumindest teilweise in mechanische
Energie umgewandelt.
[0015] Der Arbeitsraum des Gehäuses des Wälzkolbengebläses kann durch die Wälzkolben in
einen eingangsseitigen Arbeitsraum, in den das dampfförmige Medium zugeführt wird,
einen ausgangsseitigen Arbeitsraum, aus dem das dampfförmige Medium abgeführt wird,
und ein zwischen den Flügeln des jeweiligen Wälzkolbens und der Gehäuseinnenseite
des Gehäuses abgeschlossenes Schöpfvolumen unterteilt sein. Der eingangsseitige Arbeitsraum
und der ausgangsseitige Arbeitsraum können durch die Wälzkolben voneinander fuidisch
abgetrennt sein, so dass in dem eingangsseitigen Arbeitsraum und in dem ausgangsseitigen
Arbeitsraum signifikant unterschiedliche Drucke und/oder Temperaturen vorliegen können.
Das Gehäuse kann insbesondere aus Gusseisen, beispielsweise GG20, GG25 oder GG30,
hergestellt.
[0016] Insbesondere ist die Niederdruck-Dichteinrichtung für eine Abdichtung bei einer Druckdifferenz
Δp von 0,2 bar ≤ Δp ≤ 5,0 bar, insbesondere 0,5 bar ≤ Δp ≤ 2,0 bar, vorzugsweise 0,8
bar ≤ Δp ≤ 1,2 bar dimensioniert. Bei einer derartigen Druckdifferenz kann die Niederdruck-Dichteinrichtung
als ungeschmierte berührungslose Dichtung oder als ungeschmierter Radialwellendichtring
mit einer sehr geringen Anpresskraft oder als ungeschmierte Lippendichtung ausgestaltet
sein. Die Herstellungskosten der Niederdruck-Dichteinrichtung sind dadurch gering
gehalten. Zudem ist, sofern überhaupt, nur ein sehr geringer Verschleiß der Niederdruck-Dichteinrichtung
zu erwarten, so dass sich eine hohe Lebensdauer und geringe Wartungskosten ergeben.
Besonders bevorzugt kann ein für die Vakuumtechnik als Vakuumpumpe ausgelegtes Wälzkolbengebläse
verwendet werden, deren Außenräume für die Anwendung als Entspannungseinrichtung in
einer Hochdruckanwendung nur noch mit der separaten externen Druckquelle fluidisch
verbunden werden brauchen. Dies ermöglicht es für das Wälzkolbengebläse zunächst eine
kostengünstiges Katalogprodukt zu verwenden, das mit einem geringen Aufwand für eine
Anwendung als Entspannungseinrichtung in einer Hochdruckanwendung ertüchtigt werden
kann.
[0017] Vorzugsweise weist die Niederdruck-Dichteinrichtung ein erstes Dichteelement zum
Abdichten des Lagers gegenüber dem Arbeitsraum und ein zweites Dichtelement zum Abdichten
des Lagers gegenüber dem ersten Außenraum und/oder dem zweiten Außenraum auf, wobei
das Gehäuse einen zwischen dem ersten Dichtelement und dem zweiten Dichtelement einmündenden
Drainagekanal zur Abführung von Schmiermittel bei einer Vakuumpumpanwendung aufweist,
wobei der Drainagekanal mit der externen Druckquelle zur Beaufschlagung eines zwischen
dem ersten Dichtelement und dem zweiten Dichtelement ausgebildeten Zwischenraums mit
dem Druck, insbesondere statischen Druck, des Arbeitsraums verbunden ist. Wenn da
Wälzkolbengebläse auf einen Katalogbauteil aus der Vakuumtechnik basiert, ist in der
Regel der Zwischenraum zwischen den axial zueinander beabstandeten Dichtelementen
der Niederdruck-Dichteinrichtung mit dem Drainagekanal versehen, der jedoch in der
Anwendung als Entspannungseinrichtung nicht benötigt wird. Stattdessen der sowieso
vorgesehene und bei einer ungeschmierten Niederdruck-Dichteinrichtung nicht benötigte
Drainagekanal funktionalisiert werden, um auch in dem Zwischenraum zwischen den zwischen
den axial zueinander beabstandeten Dichtelementen der Niederdruck-Dichteinrichtung
den im Wesentlichen gleichen Druck wie im Arbeitsraum und im Außenraum vorzusehen.
Eine Leckage in den Zwischenraum hinein und/oder aus dem Zwischenraum heraus kann
dadurch vermieden werden. Zudem kann an dem jeweiligen Dichtelement der Niederdruck-Dichteinrichtung
eine sehr geringe Druckdifferenz, insbesondere im Wesentlichen Null, anliegen, so
dass das Dichtelement entsprechend einfach und kostengünstig ausgestaltet sein kann.
[0018] Besonders bevorzugt ist die erste Kolbenwelle und/oder die zweite Kolbenwelle beidseitig
durch das Gehäuse hindurchgeführt, wobei an beiden Axialseiten des Gehäuses der erste
Außenraum und/oder der zweite Außenraum ausgebildet ist. Eine Lagerung der jeweiligen
Kolbenwelle in einem Sackloch ist dadurch vermieden. Die Wandstärke des Gehäuses kann
dadurch vergleichsweise dünn ausgeführt sein, da für die Lagerung einer Wellendurchführung
und deren Abdichtung mit der Niederdruck-Dichteinrichtung nur ein geringer axialer
Bauraum benötigt wird. Insbesondere können beide Kolbenwellen an beiden Axialenden
durch die jeweilige Gehäusewand des Gehäuses hindurchgeführt sein und gegebenenfalls
innerhalb des Außenraums enden, wobei zumindest ein Wellenende auch durch den Außendeckel
aus dem Außenraum herausgeführt sein kann, um die an der Kolbenwelle angreifende mechanische
Leistung abzugreifen.
[0019] Insbesondere ist der erste Außenraum an der selben Axialseite des Gehäuses separat
und räumlich getrennt zu dem zweiten Außenraum ausgebildet. Dadurch kann das in dem
einen Außenraum mündende eine Wellenende der der einen Kolbenwelle zur Kolbenwelle
des anderen Außenraums abgedichtet werden. Das Risiko einer Leckage über eine Wellendurchführung
durch den zugehörigen Außendeckel kann dadurch reduziert werden.
[0020] Vorzugsweise ist der erste Außenraum an der selben Axialseite des Gehäuses mit dem
zweiten Außenraum verbunden. Da in dem ersten Außenraum und in dem zweiten Außenraum
im Wesentlichen der gleiche Druck vorherrschen soll, können an der jeweiligen Axialseite
des Gehäuses des Wälzkolbengebläses der erste Außenraum und der zweite Außenraum zu
einem gemeinsamen Außenraum zusammengefasst sein. Dies erleichtert es den ersten Außenraum
und den zweiten mit Hilfe eines gemeinsamen einzelnen Außendeckels zu begrenzen. Die
Montage und die Herstellungskosten können dadurch reduziert werden.
[0021] Besonders bevorzugt ist an der jeweiligen Axialseite des Gehäuses ein den ersten
Außenraum und/oder den zweiten Außenraum begrenzender Außendeckel mit dem Gehäuse
verbunden. Jeweils ein Außendeckel kann nur den ersten Außenraum oder nur de zweiten
Außenraum begrenzen. Alternativ kann der an der jeweiligen Axialseite des Gehäuses
vorgesehene Außendeckel sowohl den ersten Außenraum als auch den zweiten Außenraum
begrenzen, so dass die Bauteileanzahl gering gehalten sein kann. Der Außendeckel kann
insbesondere über eine Ringdichtung dichtend an der zugewandten Axialseite des Gehäuses
aufgesetzt sein. Insbesondere ist der Außendeckel, vorzugsweise über eine Flanschverbindung,
mit dem Gehäuse verbunden, insbesondere verschraubt.
[0022] Insbesondere ist eine in dem Außendeckel vorgesehene Wellendurchführung für die erste
Kolbenwelle und/oder die zweite Kolbenwelle über eine mit Schmierstoff geschmierte
Wellendichtung abgedichtet ist. De Wellendichtung kann insbesondere leicht als geschmierte
Hochdruck-Dichteinrichtung ausgestaltet sein. In Vergleich zu der Niederdruck-Dichteinrichtung
im Gehäuse des Wälzkolbengebläses ist die Wellendichtung in dem Außendeckel wesentlich
leichter zugänglich, um Schmiermittel und/oder Kühlmittel zuzuführen und/oder abzuführen.
Zudem kann eine Leckage des dampfförmigen Mediums vermieden sein. Sofern überhaupt,
würde das aus der Druckquelle stammende Gas über die Wellendurchführung lecken, das
im Vergleich zu dem dampfförmigen Medium aber deutlich weniger belastend für die Umwelt
sein kann.
[0023] Vorzugsweise ist die Wellendurchführung und/oder die Wellendichtung mit einer Schmierstoffpumpe
zum Umfördern des Schmierstoffs verbunden. Dadurch kann die Wellendurchführung in
dem Außendeckel für die Abdichtung einer besonders großen Druckdifferenz ausgelegt
sein.
[0024] Besonders bevorzugt ist ein mit dem, insbesondere eingangsseitigen, Arbeitsraum kommunizierender
Drucksensor vorgesehen, wobei der Drucksensor mit der externen Druckquelle zur Regelung
des Drucks in dem Außenraum in Abhängigkeit von dem gemessenen Druck, insbesondere
statischen Druck, des Arbeitsraums verbunden ist. Dadurch kann der Druck in dem jeweiligen
Außenraum leicht an einen sich verändernden statischen Druck im Arbeitsraum angepasst
werden, so dass an der Niederdruck-Dichteinrichtung immer eine besonders geringe Druckdifferenz
vorgesehen sein kann, die von der Niederdruck-Dichteinrichtung leicht und verschleißarm
ertragen werden kann.
[0025] Insbesondere ist der von der externen Druckquelle bereitgestellte Druck des Außenraums
derart in Abhängigkeit des Drucksensors geregelt, dass in dem Außenraum im Vergleich
zu dem Druck, insbesondere statischen Druck, im Arbeitsraum ein Überdruck Δp
a bereitgestellt ist, wobei insbesondere 0,05 bar ≤ Δp
a ≤ 0,80 bar, vorzugsweise 0,10 bar ≤ Δp
a ≤ 0,40 bar und besonders bevorzugt 0,15 bar ≤ Δp
a ≤ 0,25 bar gilt. In dem Außenraum kann dadurch im Vergleich zum, insbesondere eingangsseitigen,
Arbeitsraum ein leichter Überdruck vorgesehen sein. Dadurch kann sichergestellt werden,
dass eine an der Niederdruck-Dichteinrichtung stattfindende Leckage nur von dem Außenraum
in den Arbeitsraum, aber nicht von dem Arbeitsraum in den Außenraum erfolgen kann.
Eine Leckage des dampfförmigen Mediums kann dadurch sicher vermieden werden. Insbesondere
ist es möglich bei der Niederdruck-Dichteinrichtung eine ungeschmierte berührungslose
Labyrinthdichtung vorzusehen und gleichzeitig eine Leckage des dampfförmigen Mediums
sicher zu vermeiden.
[0026] Vorzugsweise ist der von der externen Druckquelle bereitgestellte Druck über den
eine Dichtmembran aufweisenden Drucksensor zum Öffnen und Schließen eines mit der
Druckquelle verbundenen Absperrventils regelbar, wobei ein mit dem Arbeitsraum kommunizierender
Druckmesskanal über eine Flüssigkeitssäule mit der Dichtmembran fluidisch gekoppelt
ist. Dadurch kann vermieden werden, dass das dampfförmige Medium aus dem Arbeitsraum
in direkten Kontakt mit der Dichtmembran gelangt. Die Dichtmembran ist dadurch vor
einem unmittelbaren Kontakt mit dem dampfförmigen Medium geschützt. Insbesondere kann
die Dichtmembran vor einer zu starken thermischen Belastung durch das dampfförmige
Medium geschützt werden, so dass eine korrosive und/oder thermische Beschädigung der
Dichtmembran durch das dampfförmige Medium vermieden ist. Beispielsweise ist die Dichtemembran
in Schwerkraftrichtung unterhalb der Flüssigkeitssäule vorgesehen, so dass bei einem
Umgebungsdruck im Arbeitsraum des Gehäuses nur die Gewichtskraft der Flüssigkeitssäule
auf die Dichtmembran einwirkt. Wenn sich der statische Druck und/oder der Gesamtdruck
im Arbeitsraum erhöht, kann der statische Druck und/oder Gesamtdruck des dampfförmigen
Mediums ebenfalls auf die Dichtmembran einwirken und die Dichtmembran stärker durchdrücken.
Die Verformung der Dichtmembran kann dann als Maß für den angreifenden statischen
und/oder Gesamtdruck des dampfförmigen Mediums verwendet werden. Über die gemessene
Verformung der Dichtmembran kann dann ein Absperrventil für die separate externe Druckquelle
derart gesteuert werden, dass der gewünschte (Gegen-)Druck in den Außenräumen eingestellt
werden kann.
[0027] Besonders bevorzugt ist die Flüssigkeitssäule in einem von der Dichtmembran begrenzten
Aufnahmebehälter des Drucksensors aufgenommen, wobei eine äußere Oberfläche des Aufnahmebehälters
zur konvektiven Wärmeabfuhr einer von der Flüssigkeitssäule aus dem Arbeitsraum aufgenommenen
Wärmemenge dimensioniert ist. Die Wärme des auf die Oberfläche der Flüssigkeitssäule
einwirkenden dampfförmigen Mediums kann über die Oberfläche des Aufnahmebehälters
durch natürliche Konvektion an die Umgebung abgegeben werden. Eine zu starke Aufheizung
der Flüssigkeitssäule in Temperaturregionen, welche die Dichtmembran beschädigen könnten,
kann dadurch vermieden werden. Vorzugsweise weist der Aufnahmebehälter an seiner Außenseite
Kühlrippen auf, um den konvektiven Wärmeübergang zu verbessern.
[0028] Insbesondere ist das Volumen und/oder die Wärmekapazität der Flüssigkeitssäule derart
zur Aufnahme einer aus dem Arbeitsraum stammender Wärmemenge dimensioniert, dass die
Temperatur der Flüssigkeitssäule unterhalb einer Maximaltemperatur T
max von 30°C ≤ Tmax ≤ 90°C, insbesondere 40°C ≤ T
max ≤ 75°C und vorzugsweise 50°C ≤ T
max ≤ 65°C liegt. Auch bei einem vergleichsweise heißen dampfförmigen Medium kann die
Flüssigkeitssäule nicht soweit aufgeheizt werden, dass eine Beschädigung der Dichtmembran
zu befürchten wäre.
[0029] Vorzugsweise weist die Flüssigkeitssäule Wasser auf. Aufgrund der hohen Wärmekapazität
von Wasser tritt allenfalls nur ein langsames Aufheizen der Flüssigkeitssäule auf,
so dass die Dichtmembran vor zu hohen Temperaturen geschützt ist.
[0030] Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die externe Druckquelle Druckluft bereitstellt.
Die Druckluft kann als technisches Gas vorliegen, das im Wesentlichen ausschließlich
Stickstoff und Sauerstoff aufweist, wobei möglichst keine weiteren Gase vorgesehen
sind. Alternativ kann die Druckluft der separaten externen Druckquelle mit Hilfe eines
Kompressors aus Umgebungsluft kostengünstig gewonnen werden. Eine Leckage von Druckluft
aus dem Außenraum in die Umgebung und/oder eine Leckage von Druckluft aus dem Außenraum
in den Arbeitsraum ist in der Regel unproblematisch. Alternativ kann die Druckquelle
ein Inertgas, beispielsweise im Wesentlichen reinen Stickstoff, bereitstellen, beispielsweise
wenn das Wälzkolbengebläse in einer explosionsgefährdeten Umgebung vorgesehen werden
soll.
[0031] Insbesondere ist der erste Außenraum und/oder der zweite Außenraum über ein, insbesondere
von dem Drucksensor steuerbares, Ablassventil zur Reduzierung des Drucks in dem erste
Außenraum beziehungsweise in dem zweite Außenraum mit der Umgebung fluidisch verbindbar.
Falls in dem Arbeitsraum der Druck sinken sollte, ist es in der Regel unproblematisch,
wenn ein Teil des dadurch entstehenden Überdrucks in dem Außenraum über die Niederdruck-Dichteinrichtung
an den Arbeitsraum abgelassen wird. Insbesondere bei einem plötzlichen Druckabfall
im Arbeitsraum kann es jedoch vorteilhaft sein den in dem Arbeitsraum vorliegenden
Überdruck im Vergleich zu dem aktuellen Druck im Arbeitsraum über das Ablassventil
an die Umgebung abzugeben. Unnötige Belastungen der Niederdruck-Dichteinrichtung können
dadurch vermieden werden.
[0032] Vorzugsweise weist der Arbeitsraum mindestens einen Kondensatsumpf zum Sammeln und/oder
Abführen von in dem Arbeitsraum auftretenden Niederschlägen, insbesondere kondensiertes
Wassers und/oder Feststoffpartikel, auf. Falls in dem Arbeitsraum bei der Entspannung
des dampfförmigen Mediums Flüssigkeiten und/oder Feststoffe aus der Gasphase ausfallen
sollen, können diese in dem Kondensatsumpf gesammelt und gegebenenfalls abgeführt
werden. Vorzugsweise ist der Kondensatsumpf an der in Schwerkraftrichtung tiefsten
Stelle des Gehäuses vorgesehen. Insbesondere ist die Erstreckung des Kondensatsumpfs
in Drehrichtung des zugeordneten Wälzkolbens so klein, dass eine signifikante Rückströmung
an einer Dichtkante eines Flügels des Wälzkolbens vorbei über den Kondensatsumpf bei
den zu erwartenden Drehgeschwindigkeiten des Wälzkolbens nicht zu erwarten sind.
[0033] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Entspannungsvorrichtung zur Erzeugung
von mechanischer und/oder elektrischer Energie aus einem dampfförmigen Medium, mit
einem als Vakuumpumpe ausgelegten Wälzkolbengebläse, das wie vorstehend beschrieben
aus- und weitergebildet sein kann, zur Entspannung des dampfförmigen Mediums, wobei
ein Wellenende der zweiten Kolbenwelle aus dem Außenraum herausgeführt ist, und eine
mit dem Wellenende der zweiten Kolbenwelle verbundenen Kupplung zur Ableitung der
mechanischen Energie der zweiten Kolbenwelle an einen Verbraucher, insbesondere eine
elektrische Maschine zur Erzeugung elektrischer Energie. Die Entspannungsvorrichtung
kann insbesondere wie vorstehend anhand des Wälzkolbengebläses erläutert, aus- und
weitergebildet sein. Durch den mit Hilfe der Druckquelle bereitgestellten Druck in
dem jeweiligen Außenraum kann auch ein eigentlich für Anwendungen in der Vakuumtechnik
dimensioniertes Wälzkolbengebläse in hohen Druckbereichen als Entspannungseinrichtung
eingesetzt werden. Durch die Medientrennung von dampfförmigen Medium ausschließlich
in dem Arbeitsraum des Wälzkolbengebläses und Gas aus der separaten externen Druckquelle
ausschließlich im Außenraum des Wälzkolbengebläses kann eine Korrosion und/oder eine
Verunreinigung im Außenraum, welche die Dichtwirkung des Außenraums beeinträchtigen
könnte, vermieden werden, so dass die Dichtigkeit des Wälzkolbengebläses in hohen
Druckbereichen und auch bei verunreinigten dampfförmigen Medien erhalten bleibt. Durch
die Medientrennung der an beiden Axialseiten der Niederdruck-Dichteinrichtung angreifenden
im Wesentlichen gleich großen Drucke kann das Wälzkolbengebläse der Entspannungsvorrichtung
in hohen Druckbereichen mit einer guten Dichtwirkung eingesetzt werden.
[0034] Besonders bevorzugt ist das Wälzkolbengebläse eingangsseitig mit einem Abgasausgang
einer Verbrennungseinrichtung zur Verbrennung eines fossilen Energieträgers verbunden.
Da eine Leckage der Verbrennungsprodukte aufweisenden dampfförmigen Mediums an der
Niederdruck-Dichteinrichtung vermieden ist, kann das Abgas aus der Verbrennung des
fossilen Energieträgers im Wesentlichen problemlos dem Wälzkolbengebläse zugeführt
werden. Insbesondere kann das Abgas unmittelbar, das heißt ohne zwischengeschaltete
Gaswäsche und/oder zwischengeschalteten Filter, dem Wälzkolbengebläse zugeführt werden.
[0035] Insbesondere ist das Wälzkolbengebläse eingangsseitig mit einem Dampfausgang zur
Abfuhr von überhitzen Wasserdampf und/oder Sattdampf und/oder Nassdampf verbunden.
Da eine Leckage des dampfförmigen Mediums an der Niederdruck-Dichteinrichtung vermieden
ist, kann zugelassen werden, dass bei der Entspannung des dampfförmigen Mediums Wasser
auskondensiert. Dies ermöglicht es auch Wasserdampf auf einem vergleichsweise hohen
Druckniveau aber einem vergleichsweise niedrigen Temperaturniveau in dem Wälzkolbengebläse
zur Energiegewinnung zu nutzen.
[0036] Vorzugsweise liegt in dem Arbeitsraum ein Gesamtdruck p
m von 2,5 bar ≤ p
m ≤ 80 bar, insbesondere 5,0 bar ≤ p
m ≤ 50 bar, vorzugsweise 10,0 bar ≤ p
m ≤ 25 bar vor. Durch den erhöhten Druck im Außenraum kann auch ein eigentlich für
eine Anwendung in der Vakuumtechnik ausgelegtes Wälzkolbengebläse für einen derartigen
Hochdruckbereich verwendet werden. Zudem kann bei einem derartigen Druck das Risiko
eines Ausfallens von Flüssigkeiten und/oder Feststoffen aus der Gasphase reduziert
werden.
[0037] Besonders bevorzugt weist das eingangsseitig im Wälzkolbengebläse vorgesehene dampfförmige
Medium eine Temperatur T von 80°C ≤ T ≤ 400°C, insbesondere 90°C ≤ T ≤ 200°C, vorzugsweise
100°C ≤ T ≤ 150°C auf. Da eine Leckage von einem derartig heißen Medium an der Niederdruck-Dichteinrichtung
vorbei vermieden werden kann, ist es möglich auch ein dampfförmiges Medium mit einem
entsprechend hohen Energieinhalt und einer entsprechend hohen Temperatur problemlos
in dem Wälzkolbengebläse zu nutzen.
[0038] Insbesondere ist das Wälzkolbengebläse ausgangsseitig mit der Umgebung verbunden.
Der Energieinhalt des dampfförmigen Mediums kann vorzugsweise soweit in dem Wälzkolbengebläse
entzogen werden, dass das dampfförmige Medium, gegebenenfalls über einen Schalldämpfer,
an die Umgebung abgegeben werden kann. Das ausgangsseitig am Wälzkolbengebläse vorliegende
dampfförmige Medium kann insbesondere in der Nähe der Umgebungsbedingungen vorliegen
und nahezu keine Exergie mehr aufweisen.
[0039] Vorzugsweise ist es möglich, dass zwei oder mehr Wälzkolbengebläse in Strömungsrichtung
des dampfförmigen Mediums hintereinandergeschaltet sind. Dadurch kann das dampfförmige
Medium in mehreren Druckstufen entspannt werden. Wenn der Energieinhalt des dampfförmigen
Mediums am Ausgang des vorherigen Wälzkolbengebläses dies hergibt, kann der Eingang
des nächsten, insbesondere für dieses Druck- und Temperaturniveau des dampfförmigen
Mediums optimierte, Wälzkolbengebläses an den Ausgang des stromaufwärts liegenden
Wälzkolbengebläses angeschlossen werden. Besonders bevorzugt wird der jeweilige Außenraum
der mindestens zwei Wälzkolbengebläse aus der selben separaten externen Druckquelle
gespeist, wobei insbesondere für jedes Wälzkolbengebläse eine separate Druckregelung
vorgesehen ist, damit in jedem Außenraum des jeweiligen Wälzkolbengebläses ein dem
Gesamtdruck im Arbeitsraum des zugeordneten Wälzkolbengebläses eingestellt werden
kann.
[0040] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Dampfversorgungsanlage zur Versorgung
einer Industrieanlage mit Wasserdampf, mit einem Dampferzeuger zur Erzeugung von Wasserdampf,
einem Verbraucher zur Nutzung eines Energieinhalts des Wasserdampfs und einer ausgangsseitig
vorgesehenen Entspannungsvorrichtung, die wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet
sein kann, zur Entspannung des auf einem für die Verbraucher der Industrieanlage zu
niedrigen Energieniveau vorliegenden Wasserdampf. Die Dampfversorgungsanlage kann
insbesondere wie vorstehend anhand des Wälzkolbengebläses und/oder der Entspannungsvorrichtung
erläutert, aus- und weitergebildet sein. Durch den mit Hilfe der Druckquelle bereitgestellten
Druck in dem jeweiligen Außenraum kann auch ein eigentlich für Anwendungen in der
Vakuumtechnik dimensioniertes Wälzkolbengebläse in hohen Druckbereichen als Entspannungseinrichtung
eingesetzt werden. Durch die Medientrennung von dampfförmigen Medium ausschließlich
in dem Arbeitsraum des Wälzkolbengebläses und Gas aus der separaten externen Druckquelle
ausschließlich im Außenraum des Wälzkolbengebläses kann eine Korrosion und/oder eine
Verunreinigung im Außenraum, welche die Dichtwirkung des Außenraums beeinträchtigen
könnte, vermieden werden, so dass die Dichtigkeit des Wälzkolbengebläses in hohen
Druckbereichen und auch bei verunreinigten dampfförmigen Medien erhalten bleibt. Durch
die Medientrennung der an beiden Axialseiten der Niederdruck-Dichteinrichtung angreifenden
im Wesentlichen gleich großen Drucke kann das Wälzkolbengebläse der Entspannungsvorrichtung
in der Dampfversorgungsanlage in hohen Druckbereichen mit einer guten Dichtwirkung
eingesetzt werden. Je nachdem wie viele Verbraucher wie viel Dampf verbrauchen, können
die thermodynamischen Zustandsgrößen des dem Wälzkolbengebläse zugeführten dampfförmigen
Medium schwanken. Durch die Koppelung des Drucks in dem Außenraum mit dem eingangsseitigen
Druck des Arbeitsraums kann jedoch eine auch bei schwankenden Bedingungen eine gute
Dichtigkeit an der Niederdruck-Dichteinrichtung sichergestellt werden.
[0041] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand
bevorzugter Ausführungsbeispiele exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten
Merkmale sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung
darstellen können. Es zeigen:
Fig. 1: eine schematische Querschnittansicht eines Wälzkolbengebläses,
Fig. 2: eine schematische Längsschnittansicht des Wälzkolbengebläses aus Fig. 1,
Fig. 3: eine schematische Detailansicht einer Niederdruck-Dichteinheit des Wälzkolbengebläses
aus Fig. 2.
[0042] Das in Fig. 1 dargestellte Wälzkolbengebläse 10 kann insbesondere eigentlich für
eine Anwendung in der Vakuumtechnik, insbesondere als Vakuumpumpe, dimensioniert und
ausgelegt sein. Das Wälzkolbengebläse 10 weist ein Gehäuse 12 auf, in dem ein mit
einer ersten Kolbenwelle 14 verbundener erster Wälzkolben 16 und ein mit einer zweiten
Kolbenwelle 18 verbundener erster Wälzkolben 20 aneinander abwälzend angeordnet sind.
Die beispielsweise als Ovalrad ausgestalteten Wälzkolben 16, 20 können mit einem möglichst
kleinen Dichtspalt an einer einen Arbeitsraum 22 begrenzenden Innenseite 24 des Gehäuses
und aneinander entlangbewegt werden. In der Anwendung als Vakuumpumpe wäre einer der
Kolbenwellen 14, 18 von einer elektrischen Maschine angetrieben, um Gasmoleküle zur
Erzeugung eines Vakuums abzupumpen. In der hier relevanten Anwendung des Wälzkolbengebläses
10 als erfindungsgemäße Entspannungseinrichtung wird ein in den Arbeitsraum 22 eingangsseitig
eintretendes dampfförmiges Medium an den von dem Energieinhalt des dampfförmigen Mediums
angetrieben Wälzkolben16, 20 entspannt, so dass das dampfförmige Medium den Arbeitsraum
22 auf einem niedrigeren Energieniveau verlassen kann. An einem der der Kolbenwellen
14, 18 kann eine mechanische Leistung abgegriffen und insbesondere einer im Generatorbetrieb
betrieben elektrischen Maschine zugeführt werden, um elektrische Energie zu erzeugen.
[0043] Wie in Fig. 2 dargestellt ist, können die Kolbenwellen 14, 18 an beiden Axialseiten
des Gehäuses 12 in einer Wellendurchführung durch eine Gehäusewand des Gehäuses 12
gelagert und mit Hilfe einer in Fig. 3 im Detail dargestellten ungeschmierten berührenden
oder nichtberührenden Niederdruck-Dichteinrichtung 26 abgedichtet. Die erste Kolbenwelle
14 ragt an beiden Axialseiten in einen ersten Außenraum 28 hinein, während die zweite
Kolbenwelle an beiden Axialseiten in einen zweiten Außenraum 30 hineinragt. Der erste
Außenraum 28 und der zweite Außenraum 30 können voneinander separiert sein, wie dies
an der linken Axialseite des Gehäuses 12 dargestellt ist, oder zu einem gemeinsamen
Außenraum zusammengefasst sein, wie dies an der rechten Axialseite des Gehäuses 12
dargestellt ist. Die Außenräume 28, 30 können durch einen mit dem Gehäuse 12, insbesondere
über eine Schrauben-Mutter-verbindungen aufweisende Flanschverbindung, verschraubten
Außendeckel 32 begrenzt sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist ausschließlich
die zweite Kolbenwelle 18 an einem Axialende auch durch den Außendeckel 32 hindurchgeführt.
Die zweite Kolbenwelle 18 kann in einer Wellendurchführung des Außendeckels 32 gelagert
und durch eine als aktiv oder passive geschmierte berührende Hochdruck-Dichteinrichtung
ausgestaltete Wellendichtung 34 abgedichtet sein. Mit Hilfe einer im dargestellten
Ausführungsbeispiel als Riemenscheibenanbindung ausgestaltete Kupplung 36 kann die
zweite Kolbenwelle 18 mit einer elektrischen Maschine zur Erzeugung elektrischer Energie
gekoppelt sein.
[0044] Damit die Niederdruck-Dichteinrichtung 26 bei geringen Kosten und niedrigen Verschleiß
eine ausreichende Abdichtung bewirkt, ist in dem ersten Außenraum 28 und in dem zweiten
Außenraum 30 an beiden Axialseiten des Gehäuses 12 im Wesentlichen der gleiche Druck,
insbesondere statische Druck, wie im Arbeitsraum 22 oder ein geringfügig höherer Druck
eingestellt, so dass an der Niederdruck-Dichteinrichtung 26 nur ein minimaler Differenzdruck
anliegt. Hierzu ist ein mit dem Arbeitsraum 22, insbesondere eingangsseitig, kommunizierender
Drucksensor 38 vorgesehen, der den Druck, insbesondere statischen Druck, des Arbeitsraums
22 abgreift. Das über den Drucksensor 38 abgegriffene dampfförmige Fluid drückt über
einen Druckmesskanal gegen eine in einem Aufnahmebehälter 40 aufgenommene Flüssigkeitssäule
42, wodurch eine die Unterseite des Aufnahmebehälters 40 begrenzende Dichtmembran
44 in Abhängigkeit von dem abgegriffenen Druck verformt werden kann. Die gemessene
Verformung der Dichtmembran 44 kann als Maß für den Druck, insbesondere statischen
Druck oder Gesamtdruck, im Arbeitsraum 22 ein Absperrventil 46 gesteuert werden, so
dass ein aus einer separaten externen Druckquelle 48 stammendes Gas einen an dem gemessenen
Druck im Arbeitsraum 22 angepassten Druck in den Außenräumen 28, 30 bereitstellen
kann. Das Gas aus der Druckquelle 48 kann beispielsweise mit Hilfe eines Kompressors
50 verdichtete und in der Druckquelle 48 gespeicherte Umgebungsluft sein. Die im Arbeitsraum
22 und in den Außenräumen 28, 30 vorgesehen Medien sind voneinander getrennt, so dass
keine in dem dampfförmigen Medium enthaltenen Verunreinigungen in den Außenräumen
28, 30 ausfallen und Korrosionseffekte auslösen können.
[0045] Wie in Fig. 3 dargestellt ist, kann die Niederdruck-Dichteinrichtung 26 zwei, beispielsweise
als Dichtlippe, als Radialwellendichtring und/oder als Labyrinthdichtung ausgestaltete
Dichtelement 52 aufweisen, zwischen denen in einem Zwischenraum 54 ein nicht dargestelltes
Lager zur Lagerung der Kolbenwelle 14, 18 in dem Gehäuse 12 vorgesehen sein kann.
Das Medium zwischen den Dichtelementen 52 kann aufgrund der aus dem Arbeitsraum 22
einerseits und aus dem Außenraum 28, 30 andererseits aufgeprägten Druck auf dem gleichen
Druckniveau komprimiert sein. Wenn das Wälzkolbengebläse 10 jedoch eigentlich als
Vakuumpumpe ausgelegt ist, ist in der Regel ein mit dem Zwischenraum 54 kommunizierender
Drainagekanal 56 vorgesehen, um ein in diesem Anwendungsfall vorgesehenes Schmiermittel
abzuführen. In dem hier betrachteten Anwendungsfall des Wälzkolbengebläses 10 als
erfindungsgemäße Entspannungseinrichtung ist jedoch eine Schmierung der Niederdruck-Dichteinrichtung
26 nicht erforderlich, so dass der Drainagekanal 56 vorzugsweise ebenfalls mit dem
Absperrventil 46 und der Druckquelle 48 verbunden werden kann. Dadurch kann in dem
Zwischenraum 54 der Niederdruck-Dichteinrichtung 26 ebenfalls ein bestimmter Druck
aktiv eingestellt werden, der insbesondere dem Druck im Außenraum 28, 30 oder, sofern
dies der Fall ist, einem Druck zwischen dem Druck im Außenraum 28, 30 und dem Druck
im Arbeitsraum 22 entsprechen kann. Dies ermöglicht eine möglichst geringe Druckdifferenz
an dem jeweiligen Dichtelement 52 der Niederdruck-Dichteinrichtung 26.
1. Wälzkolbengebläse zur Entspannung eines dampfförmigen Mediums, mit
einem Gehäuse (12) zur Begrenzung eines Arbeitsraums (22),
einer mit einem ersten Wälzkolben (16) verbindbaren ersten Kolbenwelle (14), wobei
die erste Kolbenwelle (14) durch das Gehäuse (12) von dem Arbeitsraum (22) in einen
ersten Außenraum (28) hinein hindurchgeführt ist, und
einer mit einem zweiten Wälzkolben (20) verbindbaren zweiten Kolbenwelle (18), wobei
die zweite Kolbenwelle (18) durch das Gehäuse (12) von dem Arbeitsraum (22) in einen
zweiten Außenraum (30) hinein hindurchgeführt ist,
wobei die erste Kolbenwelle (14) und die zweite Kolbenwelle (18) über jeweils mindestens
ein Lager in dem Gehäuse (12) gelagert sind,
wobei das Lager über jeweils eine Niederdruck-Dichteinrichtung (26) gegenüber dem
Arbeitsraum (22) und dem jeweiligen Außenraum (28, 30) abgedichtet ist, und wobei
der erste Außenraum (28) und/oder der zweite Außenraum (30) mit einer separaten externen
Druckquelle (48) zur Beaufschlagung des ersten Außenraums (28) und/oder des zweiten
Außenraums (30) mit dem Druck des Arbeitsraums (22) verbunden ist.
2. Wälzkolbengebläse nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Niederdruck-Dichteinrichtung (26) für eine Abdichtung bei einer Druckdifferenz
Δp von 0,2 bar ≤ Δp ≤ 5,0 bar, insbesondere 0,5 bar ≤ Δp ≤ 2,0 bar, vorzugsweise 0,8
bar ≤ Δp ≤ 1,2 bar dimensioniert ist.
3. Wälzkolbengebläse nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Niederdruck-Dichteinrichtung (26) ein erstes Dichteelement (52) zum Abdichten
des Lagers gegenüber dem Arbeitsraum (22) und ein zweites Dichtelement (52) zum Abdichten
des Lagers gegenüber dem ersten Außenraum (28) und/oder dem zweiten Außenraum (30)
aufweist, wobei das Gehäuse (12) einen zwischen dem ersten Dichtelement (52) und dem
zweiten Dichtelement (52) einmündenden Drainagekanal (56) zur Abführung von Schmiermittel
bei einer Vakuumpumpanwendung aufweist, wobei der Drainagekanal (56) mit der externen
Druckquelle (48) zur Beaufschlagung eines zwischen dem ersten Dichtelement (52) und
dem zweiten Dichtelement (52) ausgebildeten Zwischenraums (54) mit dem Druck des Arbeitsraums
(22) verbunden ist.
4. Wälzkolbengebläse nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kolbenwelle (14) und/oder die zweite Kolbenwelle (18) beidseitig durch
das Gehäuse hindurchgeführt ist, wobei an beiden Axialseiten des Gehäuses (12) der
erste Außenraum (28) und/oder der zweite Außenraum (30) ausgebildet ist.
5. Wälzkolbengebläse nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, dass der erste Außenraum (28) an der selben Axialseite des Gehäuses (12) separat und räumlich
getrennt zu dem zweiten Außenraum (30) ausgebildet ist.
6. Wälzkolbengebläse nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass der erste Außenraum (28) an der selben Axialseite des Gehäuses (12) mit dem zweiten
Außenraum (30) verbunden ist.
7. Wälzkolbengebläse nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, dass an der jeweiligen Axialseite des Gehäuses (12) ein den ersten Außenraum (28) und/oder
den zweiten Außenraum (30) begrenzender Außendeckel (32) mit dem Gehäuse (12) verbunden
ist.
8. Wälzkolbengebläse nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, dass eine in dem Außendeckel (32) vorgesehene Wellendurchführung für die erste Kolbenwelle
(14) und/oder die zweite Kolbenwelle (18) über eine mit Schmierstoff geschmierte Wellendichtung
(34) abgedichtet ist.
9. Wälzkolbengebläse nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, dass die Wellendurchführung und/oder die Wellendichtung (34) mit einer Schmierstoffpumpe
zum Umfördern des Schmierstoffs verbunden ist.
10. Wälzkolbengebläse nach einem der Ansprüche 1 bis 9 dadurch gekennzeichnet, dass ein mit dem Arbeitsraum kommunizierender Drucksensor (38) vorgesehen ist, wobei der
Drucksensor (38) mit der externen Druckquelle (48) zur Regelung des Drucks in dem
Außenraum (28, 30) in Abhängigkeit von dem gemessenen Druck des Arbeitsraums (22)
verbunden ist.
11. Wälzkolbengebläse nach Anspruch 10 dadurch gekennzeichnet, dass der von der externen Druckquelle (48) bereitgestellte Druck des Außenraums (28, 30)
derart in Abhängigkeit des Drucksensors (38) geregelt ist, dass in dem Außenraum (28,
30) im Vergleich zu dem Druck im Arbeitsraum (22) ein Überdruck Δpa bereitgestellt ist, wobei insbesondere 0,05 bar ≤ Δpa ≤ 0,80 bar, vorzugsweise 0,10 bar ≤ Δpa ≤ 0,40 bar und besonders bevorzugt 0,15 bar ≤ Δpa ≤ 0,25 bar gilt.
12. Wälzkolbengebläse nach Anspruch 10 oder 11 dadurch gekennzeichnet, dass der von der externen Druckquelle (48) bereitgestellte Druck über den eine Dichtmembran
(44) aufweisenden Drucksensor (38) zum Öffnen und Schließen eines mit der Druckquelle
(48) verbundenen Absperrventils (46) regelbar ist, wobei ein mit dem Arbeitsraum (22)
kommunizierender Druckmesskanal über eine Flüssigkeitssäule (42) mit der Dichtmembran
(44) fluidisch gekoppelt ist.
13. Wälzkolbengebläse nach Anspruch 12 dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeitssäule (42) in einem von der Dichtmembran (44) begrenzten Aufnahmebehälter
(40) des Drucksensors (38) aufgenommen ist, wobei eine äußere Oberfläche des Aufnahmebehälters
(40) zur konvektiven Wärmeabfuhr einer von der Flüssigkeitssäule (42) aus dem Arbeitsraum
(22) aufgenommenen Wärmemenge dimensioniert ist.
14. Wälzkolbengebläse nach Anspruch 13 dadurch gekennzeichnet, dass das Volumen und/oder die Wärmekapazität der Flüssigkeitssäule (42) derart zur Aufnahme
einer aus dem Arbeitsraum (22) stammender Wärmemenge dimensioniert ist, dass die Temperatur
der Flüssigkeitssäule (42) unterhalb einer Maximaltemperatur Tmax von 30°C ≤ Tmax ≤ 90°C, insbesondere 40°C ≤ Tmax ≤ 75°C und vorzugsweise 50°C ≤ Tmax ≤ 65°C liegt.
15. Wälzkolbengebläse nach einem der Ansprüche 12 bis 14 dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeitssäule (42) Wasser aufweist.
16. Wälzkolbengebläse nach einem der Ansprüche 1 bis 15 dadurch gekennzeichnet, dass die externe Druckquelle (48) Druckluft bereitstellt.
17. Wälzkolbengebläse nach einem der Ansprüche 1 bis 16 dadurch gekennzeichnet, dass der erste Außenraum (28) und/oder der zweite Außenraum (30) über ein, insbesondere
von dem Drucksensor (38) steuerbares, Ablassventil zur Reduzierung des Drucks in dem
erste Außenraum (28) beziehungsweise in dem zweite Außenraum (30) mit der Umgebung
fluidisch verbindbar ist.
18. Wälzkolbengebläse nach einem der Ansprüche 1 bis 17 dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsraum (22) mindestens einen Kondensatsumpf zum Sammeln und/oder Abführen
von in dem Arbeitsraum (22) auftretenden Niederschlägen, insbesondere kondensiertes
Wassers und/oder Feststoffpartikel, aufweist.
19. Entspannungsvorrichtung zur Erzeugung von mechanischer und/oder elektrischer Energie
aus einem dampfförmigen Medium, mit einem als Vakuumpumpe ausgelegten Wälzkolbengebläse
(10) nach einem der Ansprüche 1 bis 18 zur Entspannung des dampfförmigen Mediums,
wobei ein Wellenende der zweiten Kolbenwelle (18) aus dem Außenraum (28, 30) herausgeführt
ist, und eine mit dem Wellenende der zweiten Kolbenwelle (18) verbundenen Kupplung
(36) zur Ableitung der mechanischen Energie der zweiten Kolbenwelle (18) an einen
Verbraucher, insbesondere eine elektrische Maschine zur Erzeugung elektrischer Energie.
20. Entspannungsvorrichtung nach Anspruch 19 dadurch gekennzeichnet, dass das Wälzkolbengebläse (10) eingangsseitig mit einem Abgasausgang einer Verbrennungseinrichtung
zur Verbrennung eines fossilen Energieträgers verbunden ist.
21. Entspannungsvorrichtung nach Anspruch 19 oder 20 dadurch gekennzeichnet, dass das Wälzkolbengebläse (10) eingangsseitig mit einem Dampfausgang zur Abfuhr von überhitzen
Wasserdampf und/oder Sattdampf und/oder Nassdampf verbunden ist.
22. Entspannungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 21 dadurch gekennzeichnet, dass in dem Arbeitsraum (22) ein Gesamtdruck pm von 2,5 bar ≤ pm ≤ 80 bar, insbesondere 5,0 bar ≤ pm ≤ 50 bar, vorzugsweise 10,0 bar ≤ pm ≤ 25 bar vorliegt.
23. Entspannungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 22 dadurch gekennzeichnet, dass das eingangsseitig im Wälzkolbengebläse (10) vorgesehene dampfförmige Medium eine
Temperatur T von 80°C ≤ T ≤ 400°C, insbesondere 90°C ≤ T ≤ 200°C, vorzugsweise 100°C
≤ T ≤ 150°C aufweist.
24. Entspannungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 23 dadurch gekennzeichnet, dass das Wälzkolbengebläse (10) ausgangsseitig mit der Umgebung verbunden ist.
25. Entspannungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 24 dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehr Wälzkolbengebläse (10) in Strömungsrichtung des dampfförmigen Mediums
hintereinandergeschaltet sind.
26. Entspannungsvorrichtung nach Anspruch 25 dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Außenraum (28, 30) der mindestens zwei Wälzkolbengebläse (10) aus der
selben separaten externen Druckquelle (48) gespeist wird.
27. Dampfversorgungsanlage zur Versorgung einer Industrieanlage mit Wasserdampf, mit einem
Dampferzeuger zur Erzeugung von Wasserdampf, einem Verbraucher zur Nutzung eines Energieinhalts
des Wasserdampfs und einer ausgangsseitig vorgesehenen Entspannungsvorrichtung nach
einem der Ansprüche 19 bis 26 zur Entspannung des auf einem für die Verbraucher der
Industrieanlage zu niedrigen Energieniveau vorliegenden Wasserdampf.