Gebiet der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft das technische Gebiet der Eisen- und Stahlmetallurgie.
[0002] Einerseits betrifft die Erfindung eine Gieß-Walz-Verbundanlage zur Herstellung von
Warmband mit einer Enddicke < 1,2 mm.
[0003] Andererseits betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Warmband mit
einer Enddicke < 1,2 mm auf einer Gieß-Walz-Verbundanlage.
Stand der Technik
[0004] Gieß-Walz-Verbundanlagen zur Herstellung von Warmband durch die Kombination von Stranggießen
und Warmwalzen sind bekannt, z.B. eine CSP Anlage der Fa. SMS, eine Arvedi ESP Anlage
der Fa. Primetals Technologies oder eine QSP DUE Anlage der Fa. Danieli.
[0005] Im Moment ist kein energieeffizientes Verfahren zur Herstellung von ultradünnen,
warmgewalzten Bändern mit einer Produktionskapazität von > 3 Millionen Tonnen/Jahr
(kurz 3 M t/a) verfügbar. Arvedi ESP Anlagen besitzen eine maximale Kapazität von
ca. 3 M t/a. Um stabile Gießbedingungen sicherzustellen, ist eine Erhöhung der Kapazität
mit derzeit verfügbaren Mitteln nicht möglich. Die Gießgeschwindigkeit ist auf ca.
6 m/min, der Durchsatz auf 6-8 t/min limitiert. Eine weitere Gießanlage kann nicht
in den Endlosbetrieb der kompakten Anlage eingebunden werden und ist daher keine Option.
[0006] Traditionelle Warmwalzwerke (engl.
hot strip mills, kurz HSM) können hohe Durchsätze erreichen, sind jedoch nicht in der Lage, ultradünnes
Band (Enddicke < 1,2 mm) herzustellen. Im Fall von 2-Strang "
Thin slab casting androlling (TSCR)" Prozessen sind hohe Produktionsraten theoretisch möglich, jedoch wird die
Kapazität bei der endlosen Herstellung von sehr dünnen Bändern dramatisch gesenkt,
da nur ein Gießstrang verwendet werden kann.
[0007] Anlagentypen für hohe Produktionskapazität sind:
- HSM: Sehr hohe Kapazität (> 4 M t/a), keine dünnen bzw. ultradünnen Bänder, da nur
diskontinuierlicher Betrieb möglich;
- 2-Strang TSCR: Hohe Kapazität (> 3 M t/a) im diskontinuierlichen Betrieb, niedrige
Kapazität (< 3 M t/a) im Endlosbetrieb.
[0008] Aus den vorgenannten Gründen wird die Warmbandproduktion mit hohen Kapazitäten zurzeit
mit klassischen Warmwalzwerken (HSM) oder 2-Strang TSCR Anlagen realisiert.
[0009] HSM verwenden Brammen von konventionellen Stranggießanlagen, welche vor dem Warmumformen
von der Umgebungstemperatur auf die gewünschte Umformtemperatur erhitzt werden müssen
(hoher Energieverbrauch). Warmwalzwerke sind in der Lage viele Stahlgüten in großen
Mengen zu verarbeiten. Einer ihrer größten Nachteile ist, dass die finalen Banddicken
über 1,2 mm liegen müssen, um die gültigen Einzugsbedingung nicht zu verletzen. Die
Produktion von ultradünnen Bändern erfordert somit immer einen nachgeschalteten Kaltwalzprozess.
[0010] Bei 2-Strang TSCR Prozessen, wie CSP oder QSP/DUE, sind zwei Stranggießanlagen durch
Tunnelöfen mit der Warmwalzstraße verbunden; die Gießhitze wird ausgenutzt und hohe
Kapazitäten sind theoretisch (abhängig vom Produktportfolio) möglich. Ein großer Nachteil
liegt in Kapazitätseinbrüchen bei der Produktion von dünnem bzw. ultradünnem Band.
Durch das Endlosverfahren wird ein Gießstrang von der Walzstraße entkoppelt und die
Ausbringung sinkt um 50%.
Zusammenfassung der Erfindung
[0011] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine neuartige Gieß-Walz-Verbundanlage zur
Herstellung von Warmband mit einer Enddicke < 1,2 mm, vorzugsweise ≤ 1,0 mm, zu schaffen,
sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Warmbands mit einer Enddicke < 1,2 mm, vorzugsweise
≤ 1,0 mm, auf einer Gieß-Walz-Verbundanlage anzugeben, bei denen hochqualitatives
ultradünnes Warmband mit hoher Kapazität, d.h. mit einer Kapazität zwischen 3,5 und
5,5 M t/a, durch Stranggießen und Warmwalzen auf der Gieß-Walz-Verbundanlage erzeugt
werden kann.
[0012] Der die Gieß-Walz-Verbundanlage betreffende Teil der Erfindung wird durch eine Gieß-Walz-Verbundanlage
nach Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
[0013] Konkret erfolgt die Lösung durch eine Gieß-Walz-Verbundanlage zur Herstellung von
Warmband mit einer Enddicke < 1,2 mm, vorzugsweise ≤ 1,0mm, aufweisend
- zumindest eine erste Stranggießanlage und eine zweite Stranggießanlage, wobei jede
Stranggießanlage flüssigen Stahl zu Brammen vergießt;
- ein Brammenmanipulator zum Transportieren der Brammen von den Stranggießanlagen in
einen Hubbalkenofen;
- der Hubbalkenofen zum Transportieren der Brammen vom Brammenmanipulator in eine Walzanlage
und zum Erhitzen der Brammen auf Walztemperatur;
- die Walzanlage, umfassend
-- ein Vorwalzwerk zum Vorwalzen der erhitzten Brammen zu einem Vorband,
-- eine, vorzugsweise thermisch isolierte, Coilbox zum Aufwickeln des Vorbands zu
einem Haspel und zum Abwickeln des Vorbands,
-- eine Fügeeinrichtung zum Verbinden eines Fußes eines voreilenden Vorbands mit einem
Kopf eines nacheilenden Vorbands zu einem endlosen Vorband,
-- ein mehrgerüstiges Fertigwalzwerk zum Fertigwalzen des endlosen Vorbands zu einem
Fertigband mit der Enddicke,
-- eine Kühlstrecke zum Abkühlen des Fertigbands zu dem Warmband, und
-- mehrere Haspeleinrichtungen zum Aufhaspeln des Warmbands, wobei das Vorwalzwerk,
die Coilbox, die Fügeeinrichtung, das mehrgerüstige Fertigwalzwerk, die Kühlstrecke
und die Haspeleinrichtungen der Walzanlage hintereinander in-line angeordnet sind
und die erste Stranggießanlage einen ersten Versatz in einer ersten Richtung zur Walzanlage
und die zweite Stranggießanlage einen zweiten Versatz in der ersten Richtung zur Walzanlage
aufweist.
[0014] Erfindungsgemäß weist die Gieß-Walz-Verbundanlage zumindest zwei Stranggießanlagen
auf. Jede Stranggießanlage vergießt flüssigen Stahl zu Brammen. Die Brammen können
Dünn- oder Mittelbrammen mit einer Dicke von 140 bis 240 mm und einer Breite zwischen
1100 bis 2300 mm sein. Die Brammenlänge beträgt typischerweise zwischen 11,5 und 26
m. Die auf den Stranggießanlagen produzierten Brammen werden wärmeisoliert einem Brammenmanipulator
zugeführt, der die Brammen von den Stranggießanlagen in einen Hubbalkenofen bringt.
Im, z.B. gas- oder ölbefeuerten, Hubbalkenofen werden die Brammen auf Walztemperatur
erhitzt und zu einer Walzanlage gebracht. Die Walzanlage umfasst ein Vorwalzwerk zum
Vorwalzen der erhitzten Brammen zu einem Vorband, eine, vorzugsweise thermisch isolierte,
Coilbox zum Aufwickeln des Vorbands zu einem Haspel und zum Abwickeln des Vorbands,
eine Fügeeinrichtung zum Verbinden eines Fußes eines voreilenden Vorbands mit einem
Kopf eines nacheilenden Vorbands zu einem endlosen Vorband, ein mehrgerüstiges Fertigwalzwerk
zum Fertigwalzen des endlosen Vorbands zu einem Fertigband mit der Enddicke, eine
Kühlstrecke zum Abkühlen des Fertigbands zu dem Warmband, und mehrere Haspeleinrichtungen
zum Aufhaspeln des Warmbands. Das Vorwalzwerk, die Coilbox, die Fügeeinrichtung, das
mehrgerüstige Fertigwalzwerk, die Kühlstrecke und die Haspeleinrichtungen der Walzanlage
sind hintereinander in-line angeordnet. Die erste Stranggießanlage weist einen ersten
Versatz in einer ersten Richtung zur Walzanlage und die zweite Stranggießanlage weist
einen zweiten Versatz, der kleiner oder größer dem ersten Versatz ist, in der ersten
Richtung zur Walzanlage auf. Da alle Brammen den Hubbalkenofen durchlaufen, weisen
die Brammen eine relativ konstante Temperatur am Ausgang des Hubbalkenofens auf. Nach
dem Hubbalkenofen werden die erhitzten Brammen im Vorwalzwerk zu einem Vorband vorgewalzt.
Bevorzugt ist das Vorwalzwerk ein eingerüstiges, reversierendes Vorwalzwerk. Alternativ
dazu kann das Vorwalzwerk auch mehrgerüstig ausgeführt sein, z.B. mit einem zweiten
Gerüst.
[0015] Nach dem Vorwalzen wird das Vorband in einer Coilbox aufgewickelt. Nach dem Abwickeln
des Vorbands wird ein Fuß eines voreilenden Vorbands mit einem Kopf eines nacheilenden
Vorbands zu einem endlosen Vorband in einer Fügeeinrichtung verbunden. Das endlose
Vorband wird dann in einem mehrgerüstigen Fertigwalzwerk zu einem Fertigband mit der
Enddicke fertiggewalzt, in einer Kühlstrecke zu dem Warmband abgekühlt und durch mehrere
Haspeleinrichtungen aufgewickelt. Vor dem Aufwickeln in den Haspeleinrichtungen wird
das Warmband durch eine sog. "
high speed shear" geschnitten.
[0016] Das Problem der niedrigen Produktionskapazität bei den Anlagen nach dem Stand der
Technik wird durch mehrere Gießstränge gelöst. Eine Mehrstranggießanlage oder mehrere
einzelne Gießanlagen (Dünnbrammen oder konventionelle Brammen) sind über einen Hubbalkenofen
mit der Walzstraße verbunden. Die Temperatur der chargierten Brammen liegt im Normalbetrieb
und abhängig von den Gießparametern 900-1100°C. Die Austragstemperaturen aus dem Hubbalkenofen
betragen typischerweise zwischen 1050 und 1200°C, um die gewünschte Umformung realisieren
zu können. Das Heißeinsetzen wird mittels eines Brammenmanipulators durchgeführt,
welcher flexibel zwischen den beiden Strängen operieren kann. Außerdem ist es möglich,
Brammen vor dem Ofen aus dem Prozess auszuführen oder sie in den Prozess einzusetzen.
Dadurch wird der Gießbetrieb durch Stillstände in der Walzanlage nicht beeinflusst
und der Kalteinsatz von Brammen sichergestellt. Keine der Gießanlagen soll in Linie
(in-line) mit der Walzstraße positioniert werden, wodurch die gleiche Erwärmung für
alle Brammen (konstante Walzbedingungen, gleichmäßige Bandeigenschaften, hohe Qualität)
und eine einfachere Produktionsplanung ermöglicht wird. Die Vorwalzstraße besteht
vorzugsweise aus einem reversierenden Walzgerüst. Für höhere Kapazitäten kann ein
weiteres Gerüst (z.B. Duo-Walzgerüst) hinzugefügt werden. Optional kann der Vorstraße
ein
Edger vorgelagert werden, um die Bandbreite einzustellen. Die Walzstraße wird für geringe
Banddicken unter 1,2 mm ausgelegt. Dazu weist die Walzstraße eine "Coil-box" und eine
Fügeeinrichtung (auch engl.
Super deformation joiner, kurz SDJ, genannt) auf. Der SDJ verbindet die Zwischenbänder miteinander, wodurch
die Fertigstraße im Endlosbetrieb, mit all seinen Vorteilen (konstante Prozessbedingungen,
gleichmäßige Eigenschaften, Walzdicken < 1,2 mm) gefahren werden kann. Somit ist es
möglich, die Produktion von zwei oder mehreren Strängen in nur einer Fertigstraße
endlos zu betreiben. Alle Bereiche zwischen den einzelnen Aggregaten werden vorzugsweise
thermisch isoliert, um ein Maximum an Wärmeenergie zu konservieren.
[0017] Beim Herstellverfahren sind die Stranggießanlagen mit der Walzanlage abgestimmt um
die gewünschte Produktionskapazität von 3,5-5,5 M t/a im Endlosbetrieb darzustellen.
Um die Kapazitäten bei einer spezifischen Masse pro Coil von 18-21 kg/mm zu erreichen,
soll eine Coil-Folgezeit von 2-4 min realisiert werden. Die Stranggießanlagen weisen
bevorzugt eine Produktionsrate von 9-14 t/min auf.
[0018] Um die genannten Kapazitäten im Endlosbetrieb umzusetzen, müssen weitere Randbedingungen
bedacht werden. Abhängig von der Brammendicke sind 3-5 Stiche in der Vorstraße vorteilhaft,
um eine gewünschte Zwischenbanddicke von 25-35 mm zu erreichen. Vom Beginn der Walzstraße
bis zum aufgewickelten Zwischenband in der Coil-box (Zykluszeit der Vorwalzsequenz)
vergehen ca. 100-220 s. Bis der Fuß des Zwischenbands die Coil-box wieder verlässt
(Zykluszeit pro Band in der Fertigstraße), braucht es typischerweise 140-250 s. Daraus
ergibt sich eine minimal notwendige Austragsrate aus dem Hubbalkenofen von 0,2-0,4
Brammen pro Minute oder 6-13 t/min. Dieser Massenfluss wird von den Stranggießanlagen
erreicht, um den Endlosbetrieb der Fertigstraße aufrechtzuerhalten. Wie oben gezeigt,
wird das durch die erwähnten Gießparameter problemlos erreicht. Den wesentlichen Regelparameter
der Anlage stellt die Walzendtemperatur dar, welche u.a. über die Walzgutgeschwindigkeit
kontrolliert wird. Zusätzliche Kühleinrichtungen in der Fertigstraße ermöglichen eine
maximale Walzgutgeschwindigkeit von 15-20 m/s. Im Endlosbetrieb gibt somit die Fertigstraße
den Massenfluss vor. Alle Aggregate von der Vorstraße, über den Hubbalkenofen, den
Brammenmanipulator bis zu den Gießanlagen sind so dimensioniert, dass sie diesem Produktionstakt
folgen.
[0019] Typische Bedingungen zum Erreichen einer Produktionskapazität von 3,5-5,5 M t/a im
Endlosbetrieb:
- Zykluszeit pro Band in der Fertigstraße ist definiert über den Massenfluss (9-14 t/h)
- Zykluszeit der Vorwalzsequenz (Bandfolgezeit) ≤ Zykluszeit pro Band in der Fertigstraße
- Min. Austragsrate des Hubbalkenofens ≤ Zykluszeit der Vorwalzsequenz
- Gießzeit pro Bramme ≤ Min. Austragsrate des Hubbalkenofens
[0020] Kurzzeitige Abweichungen von diesen Bedingungen können über einen aufgebauten Puffer
im Hubbalken und oder der Coil-box kompensiert werden. Im Ausnahmefall (Stillstand
der Walzstraße) muss der Gießprozess nicht unterbrochen werden. Brammen können im
Hubbalkenofen gepuffert oder bei längeren Unterbrechungen vor dem Ofen aus dem Prozess
ausgeschleust werden. Später können sie an dieser Stelle wieder in den Prozess zugeführt
werden. Neben der hohen Kapazität sollen hohe Qualitätsansprüchen und niedrige Energieverbräuche
erfüllt werden. Der Energieverbrauch wird durch eine optimierte Sekundärkühlstrategie
auf ein Minimum reduziert. Dabei ist es vorteilhaft, die Ofeneinsatztemperatur über
900 °C zu halten, um den Gasverbrauch des Hubbalkenofens zu senken. Kühlstrategie
und Brammentemperatur müssen jedoch immer in Abstimmung mit der Brammenqualität gewählt
werden. Ein weiteres Hauptaugenmerk liegt auf der räumlichen Nähe der Gießanlagen
zum Hubbalkenofen und zur Walzstraße, sodass ein möglichst geringer Wärmeverlust ermöglicht
wird. Mit dem Hubbalkenofen können im Vergleich zu anderen Ofentypen, wie etwa dem
Tunnelofen, bessere Oberflächenqualitäten erreicht werden. In Kombination mit dem
Brammenmanipulator zeichnet er sich auch durch eine flexible Produktionsplanung aus.
Die Stränge können flexibel, je nach aktueller Verfügbarkeit, bedient werden, ohne
den jeweils anderen Strang zu beeinflussen.
[0021] Die wesentlichen Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung sind:
- Hohe Produktionskapazität von > 3 M t/a im Endlosbetrieb,
- Endloswalzen für Banddicken <1, 2mm,
- Heißeinsatz von Brammen reduziert den Energieverbrauch im Vergleich zu konventionellen
Warmwalzstraßen, und
- Dickere Brammen ermöglichen die Verarbeitung von IF Stahl und peritektischen Güten.
[0022] Vorzugsweise ist die erste Richtung die Horizontale, d.h. dass der Auslaufbereich
der ersten Stranggießanlage, der Auslaufbereich der zweiten Stranggießanlage und die
Walzanlage sind in horizontaler Richtung nebeneinander angeordnet. Der Brammenmanipulator
verbindet die Auslaufbereiche der Stranggießanlagen mit einem Eingangsbereich des
Hubbalkenofens, sodass ein horizontaler Abstand zwischen dem Auslaufbereich der ersten
Stranggießanlage und der Walzanlage größer ist als ein horizontaler Abstand zwischen
dem Auslaufbereich der zweiten Stranggießanlage und der Walzanlage.
[0023] Bevorzugt weist das Fertigwalzwerk 5 bis 7 Fertigwalzgerüste auf.
[0024] Bevorzugt ist außerdem, dass nach dem Hubbalkenofen und vor dem Vorwalzwerk eine
erste Entzunderungseinrichtung angeordnet ist und/oder dass vor der Fügeeinrichtung
und vor dem Fertigwalzwerk eine zweite und eine dritte Entzunderungseinrichtung angeordnet
ist. Hierbei entzundert die erste Entzunderungseinrichtung die erhitzten Brammen,
die zweite Entzunderungseinrichtung entzundert partiell die Vorbänder vor dem Fügen
zu einem endlosen Vorband und die dritte Entzunderungseinrichtung entzundert die Vorbänder
vor dem Fertigwalzen.
[0025] Um den Produktionsbetrieb auch bei Unterbrechungen einerseits der Walzanlage und
andererseits einer Stranggießanlage aufrechterhalten zu können, ist es vorteilhaft,
dass der Brammenmanipulator von den Stranggießanlagen erzeugte Brammen quer zur Transportrichtung
von den Stranggießanlagen zum Hubbalkenofen ausschleusen kann und der Brammenmanipulator
Brammen, die nicht in den Stranggießanlagen der Gieß-Walz-Verbundanlage erzeugt wurden,
quer zur Transportrichtung von den Stranggießanlagen zum Hubbalkenofen einschleusen
kann.
[0026] Der das Herstellverfahren betreffende Teil der Erfindung wird durch ein Verfahren
zur Herstellung eines Warmbands mit einer Enddicke < 1,2 mm auf einer Gieß-Walz-Verbundanlage
nach Anspruch 8 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
[0027] Konkret erfolgt die Lösung durch ein Verfahren zur Herstellung eines Warmbands mit
einer Enddicke < 1,2 mm, vorzugsweise ≤ 1,0 mm, auf einer Gieß-Walz-Verbundanlage,
insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend folgende Schritte:
- Stranggießen von flüssigem Stahl zu Brammen auf zumindest einer ersten Stranggießanlage
und einer zweiten Stranggießanlage;
- Transportieren der Brammen von den Stranggießanlagen in einen Eingangsbereich eines
Hubbalkenofens;
- Transportieren der Brammen vom Eingangsbereich durch den Hubbalkenofen in einen Ausgangsbereich
des Hubbalkenofens, wobei die Brammen auf Walztemperatur erhitzt werden;
- Vorwalzen der erhitzten Brammen zu einem Vorband;
- Aufwickeln des Vorbands zu einem Haspel und vorzugsweise thermisches Isolieren, besonders
bevorzugt Erhitzen, des Haspels;
- Abwickeln des Vorbands vom Haspel;
- Verbinden eines Fußes eines voreilenden Vorbands mit einem Kopf eines nacheilenden
Vorbands zu einem endlosen Vorband;
- Fertigwalzen des endlosen Vorbands zu einem Fertigband mit der Enddicke durch mehrere
Walzstiche in einem mehrgerüstigen Fertigwalzwerk;
- Abkühlen des Fertigbands zu dem Warmband;
- Abschneiden des Warmbands; und
- Aufhaspeln des Warmbands.
[0028] Vorzugsweise erfolgt das Vorwalzen durch mehrere, vorzugsweise 3-5, Walzstiche in
einem reversierenden Vorwalzwerk.
[0029] Beim Verbinden der Vorbänder zu dem endlosen Vorband wird vorzugsweise zuerst der
Fuß des voreilenden Vorbands mit einem Kopf des nacheilenden Vorbands überlappt, und
anschließend der überlappende Bereich der Vorbänder verpresst, wobei die vertikale
Position der Vorbänder aneinander angeglichen werden.
[0030] Um eine hohe Produktivität erreichen zu können, ist es günstig, wenn die Brammen
eine Dicke von 140 bis 240 mm und einer Breite zwischen 1100 bis 2300 mm aufweisen
und/oder das Vorband eine Dicke zwischen 25 und 35 mm aufweist.
[0031] Der Gesamtenergieverbrauch des Herstellverfahren ist niedrig, wenn die Brammen mit
einer Temperatur ≥ 900 °C in den Hubbalkenofen eingesetzt werden.
[0032] Ein ausfallsarmer Betrieb der Stranggießanlagen wird gewährleistet, wenn die Stranggießanlagen
Brammen mit einer Dicke von 150 bis 190 mm bei einer Gießgeschwindigkeit von 4 bis
5 m/min und Brammen mit einer Dicke von 191 bis 230 mm bei einer Gießgeschwindigkeit
von 2 bis 4 m/min produzieren.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0033] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das im
Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird. Dabei zeigen:
- Fig 1
- ein schematisches Schema einer Gieß-Walz-Verbundanlage,
- Fig 1a
- ein vorderer Abschnitt der Gieß-Walz-Verbundanlage aus Fig 1,
- Fig 1b
- ein mittlerer Abschnitt der Gieß-Walz-Verbundanlage aus Fig 1,
- Fig 2
- eine Aufrissdarstellung der Gieß-Walz-Verbundanlage aus Fig 1, und
[0034] Fig 3 eine schematische Darstellung der Schritte beim Fügen von zwei Vorbändern zu
einem endlosen Vorband.
Beschreibung der Ausführungsformen
[0035] In den Fig 1, 1a und 1b ist die erfindungsgemäße Gieß-Walz-Verbundanlage schematisch
dargestellt. Die Gieß-Walz-Verbundanlage umfasst zwei Stranggießanlagen 1a und 1b
(es sind natürlich auch mehr als zwei Stranggießanlagen möglich), die über einen Brammenmanipulator
3 und einen Hubbalkenofen 4 mit einer Walzanlage 5 verbunden sind. Auf jeder Stranggießanlage
1a, 1b wird flüssiger Stahl zu Brammen 2 vergossen. Die Stranggießanlagen umfassen
jeweils eine Kokille, eine bogenförmige Strangführung und einen horizontalen Auslaufbereich,
der in einer thermischen Isolierung 13 eingehaust ist. Die Brammenstränge der Stranggießanlagen
1a und 1b werden durch Scheren auf Brammen mit einer Länge zwischen 11,5 und 26 m,
normalerweise ca. 14 m, geschnitten. Die produzierten Brammen 2 werden durch den Brammenmanipulator
3 in horizontaler Richtung in den gasbefeuerten Hubbalkenofen 4 transportiert, dort
auf Walztemperatur erhitzt und zur Walzanlage 5 transportiert.
[0036] Im Eingangsbereich der Walzanlage 5 wird die Bramme 2 zuerst durch eine erste Entzunderungseinrichtung
12a entzundert und anschließend durch ein eingerüstiges, reversierendes Vorwalzwerk
6 durch 3 bis 5 Walzstiche zu einem Vorband gewalzt. Anschließend wird das Vorband
in der, vorzugsweise thermisch isolierten, Coilbox 7 zu einem Haspel aufgewickelt.
Nach dem Verschwenken der Coilbox um 180° wird der Haspel wieder abgewickelt und der
Fügeeinrichtung 8 zugeführt. Um eine sichere Verbindung der Vorbänder zu gewährleisten,
werden die Vorbänder durch eine zweite Entzunderungseinrichtung 12b partiell entzundert.
In der Fügeeinrichtung 8 wird ein Fuß eines voreilenden Vorbands mit dem Kopf eines
nacheilenden Vorbands zu einem endlosen Vorband verbunden (siehe auch die Fig 3).
[0037] Das endlose Vorband wird anschließend durch eine dritte Entzunderungseinrichtung
12c entzundert und im fünfgerüstigen Fertigwalzwerk zu einem Fertigband mit der Enddicke
von 0,8 mm fertiggewalzt. Anschließend wird das Fertigband in der Kühlstrecke 10 abgekühlt,
durch eine Hochgeschwindigkeitsschere (engl.
high speed shears oder
flying shears) abgeschnitten und durch mehrere - hier z.B. drei - Haspeleinrichtungen 11a...11c
aufgewickelt.
[0038] Zwischen der ersten Entzunderungseinrichtung 12a und dem Vorwalzwerk 6, dem Vorwalzwerk
6 und der Coilbox 7 sowie im Bereich der Coilbox 7 werden die Brammen 2, das Vorband
bzw. das aufgehaspelte Vorband thermisch isoliert. Je nach produzierter Stahlgüte
kann es außerdem notwendig sein, das Warmband in der Kühlstrecke 10 nicht abzukühlen,
sondern thermisch zu isolieren.
[0039] Gemäß der Erfindung erzeugen mehrere Stranggießanlagen (hier 1a, 1b) den notwendigen
Massenfluss von 3,5 bis 5,5 M t/a. Die diskreten Brammen werden über den Brammenmanipulator
und den Hubbalkenofen auf Walztemperatur erhitzt und der Walzanlage 5 zugeführt. In
der Walzanlage 5 wird aus einer Bramme 2 durch Vorwalzen zuerst ein Haspel eines Vorbands
erzeugt. Anschließend wird der Haspel wieder abgewickelt und der Kopf des nacheilenden,
d.h. abgewickelten, Vorbands mit dem Fuß eines voreilenden Vorbands zu einem endlosen
Vorband verbunden. Das Verbinden erfolgt durch Fügen, konkret durch Verpressen der
Vorbänder, ohne diese durch einen Schweißzusatzstoff miteinander zu verschweißen.
Das endlose Vorband wird im Endlosbetrieb in der Fertigwalzstraße fertiggewalzt, wodurch
problemlos ultradünne Warmbänder mit einer Dicke < 1,2 mm, bevorzugt sogar ≤ 1,0mm,
erzeugt werden können.
[0040] Die Fig 2 zeigt eine Aufrissdarstellung der Gieß-Walz-Verbundanlage aus Fig 1. Zu
sehen ist, dass die horizontalen Auslaufbereiche der beiden Stranggießanlagen 1a und
1b in vertikaler Richtung in etwa auf derselben Höhe liegen als der Eingangsbereich
der Walzanlage 5. Allerdings ist keine Stranggießanlage in-line mit der Walzanlage
5 verbunden, da die Brammen 2 zuerst über den Brammenmanipulator 3 und dann den Hubbalkenofen
4 in die Walzanlage verbracht werden. Dadurch wird sichergestellt, dass die Brammen
eine konstante Temperatur aufweisen, unabhängig davon, ob sie in der ersten oder der
zweiten Stranggießanlage 1a, 1b hergestellt wurden oder gar extern in den Brammenmanipulator
eingebracht wurden. Konkret weist der Auslaufbereich der ersten Stranggießanlage 1a
einen größeren Versatz A1 in horizontaler Richtung zur Walzanlage 5 auf als der Versatz
A2 in horizontaler Richtung zwischen dem Auslaufbereich der zweiten Stranggießanlage
1b und der Walzanlage 5.
[0041] In Fig 3 sind die Schritte beim Fügen von zwei Vorbändern 20, 21 zu einem endlosen
Vorband dargestellt. Zuerst wird der Kopf des nacheilenden Vorbands 21 mit dem Fuß
des voreilenden Vorbands 20 überlagert, sodass ein überlappender Bereich 23 entsteht.
Anschließend werden die Vorbänder 20, 21 durch Press- und Stückkräfte 24, 25 aneinandergepresst,
wobei auf der Unterseite des voreilenden Vorbands 20 und der Oberseite des nacheilenden
Vorbands 21 Schneidekanten 22 einwirken. Durch das Zusammenpressen und Abschneiden
der Vorbänder 20, 21 entsteht im zentralen Bereich ein endloses Vorband und zwei Abschnitte
26 ober- und unterhalb des zentralen Bereichs. Die Abschnitte werden entweder mechanisch
oder durch Fluidstrahlen der zweiten Entzunderungseinrichtung 12b entfernt und fertiggewalzt.
[0042] Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Stranggießanlage
- 1a
- erste Stranggießanlage
- 1b
- zweite Stranggießanlage
- 2
- Bramme
- 3
- Brammenmanipulator
- 4
- Hubbalkenofen
- 5
- Walzanlage
- 6
- Vorwalzwerk
- 7
- Coilbox
- 8
- Fügeeinrichtung
- 9
- Fertigwalzwerk
- 10
- Kühlstrecke
- 11a...11c
- Haspeleinrichtung
- 12a
- erste Entzunderungseinrichtung
- 12b
- zweite Entzunderungseinrichtung
- 12c
- dritte Entzunderungseinrichtung
- 13
- Thermische Isolierung
- 20
- voreilendes Vorband
- 21
- nacheilendes Vorband
- 22
- Schneidekante
- 23
- Überlappender Bereich der Vorbänder
- 24
- Presskraft
- 25
- Stützkraft
- 26
- Abschnitte
- A1, A2
- erster Versatz, zweiter Versatz
1. Gieß-Walz-Verbundanlage zur Herstellung von Warmband mit einer Enddicke < 1,2 mm,
vorzugsweise ≤ 1,0mm, aufweisend
- zumindest eine erste Stranggießanlage (1a) und eine zweite Stranggießanlage (1b),
wobei jede Stranggießanlage (1a, 1b) flüssigen Stahl zu Brammen (2) vergießt;
- ein Brammenmanipulator (3) zum Transportieren der Brammen (2) von den Stranggießanlagen
(1a, 1b) in einen Hubbalkenofen (4);
- der Hubbalkenofen (4) zum Transportieren der Brammen (2) vom Brammenmanipulator
(3) in eine Walzanlage (5) und zum Erhitzen der Brammen (2) auf Walztemperatur;
- die Walzanlage (5), umfassend
-- ein Vorwalzwerk (6) zum Vorwalzen der erhitzten Brammen (2) zu einem Vorband,
-- eine, vorzugsweise thermisch isolierte, Coilbox (7) zum Aufwickeln des Vorbands
zu einem Haspel und zum Abwickeln des Vorbands,
-- eine Fügeeinrichtung (8) zum Verbinden eines Fußes eines voreilenden Vorbands (20)
mit einem Kopf eines nacheilenden Vorbands (21) zu einem endlosen Vorband,
-- ein mehrgerüstiges Fertigwalzwerk (9) zum Fertigwalzen des endlosen Vorbands zu
einem Fertigband mit der Enddicke,
-- eine Kühlstrecke (10) zum Abkühlen des Fertigbands zu dem Warmband, und
-- mehrere Haspeleinrichtungen (11a...11c) zum Aufhaspeln des Warmbands, wobei das
Vorwalzwerk (6), die Coilbox (7), die Fügeeinrichtung (8), das mehrgerüstige Fertigwalzwerk
(9), die Kühlstrecke (10) und die Haspeleinrichtungen (11a...11c) der Walzanlage (5)
hintereinander in-line angeordnet sind und die erste Stranggießanlage (1a) einen ersten
Versatz (A1) in einer ersten Richtung zur Walzanlage (5) und die zweite Stranggießanlage
(1b) einen zweiten Versatz (A2) in der ersten Richtung zur Walzanlage (5) aufweist.
2. Gieß-Walz-Verbundanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stranggießanlagen (1a, 1b) zur Erzeugung von Brammen mit einer Dicke von 140
bis 240 mm und einer Breite zwischen 1100 bis 2300 mm konfiguriert sind.
3. Gieß-Walz-Verbundanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorwalzwerk (6) ein reversierendes, vorzugsweise eingerüstiges, Vorwalzwerk ist.
4. Gieß-Walz-Verbundanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Richtung die Horizontale ist.
5. Gieß-Walz-Verbundanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fertigwalzwerk (9) fünf bis sieben Fertigwalzgerüste aufweist.
6. Gieß-Walz-Verbundanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Hubbalkenofen (4) und vor dem Vorwalzwerk (6) eine erste Entzunderungseinrichtung
(12a) angeordnet ist und/oder dass vor der Fügeeinrichtung (8) eine zweite Entzunderungseinrichtung
(12b) und vor dem Fertigwalzwerk (9) eine dritte Entzunderungseinrichtung (12c) angeordnet
ist.
7. Gieß-Walz-Verbundanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Brammenmanipulator (3) von den Stranggießanlagen (1a, 1b) erzeugte Brammen (2)
quer zur Transportrichtung von den Stranggießanlagen (1a, 1b) zum Hubbalkenofen (4)
ausschleusen kann und der Brammenmanipulator (3) Brammen (2), die nicht in den Stranggießanlagen
(1a, 1b) der Gieß-Walz-Verbundanlage erzeugt wurden, quer zur Transportrichtung von
den Stranggießanlagen (1a, 1b) zum Hubbalkenofen (4) einschleusen kann.
8. Verfahren zur Herstellung eines Warmbands mit einer Enddicke < 1,2 mm, vorzugsweise
≤ 1,0 mm, auf einer Gieß-Walz-Verbundanlage, insbesondere nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, aufweisend folgende Schritte:
- Stranggießen von flüssigem Stahl zu Brammen (2) auf zumindest einer ersten Stranggießanlage
(1a) und einer zweiten Stranggießanlage (1b);
- Transportieren der Brammen (2) von den Stranggießanlagen (1a, 1b) in einen Eingangsbereich
eines Hubbalkenofens (4);
- Transportieren der Brammen (2) vom Eingangsbereich durch den Hubbalkenofen (4) in
einen Ausgangsbereich des Hubbalkenofens (4), wobei die Brammen (2) auf Walztemperatur
erhitzt werden;
- Vorwalzen der erhitzten Brammen (2) zu einem Vorband;
- Aufwickeln des Vorbands zu einem Haspel und vorzugsweise thermisches Isolieren,
besonders bevorzugt Erhitzen, des Haspels;
- Abwickeln des Vorbands vom Haspel;
- Verbinden eines Fußes eines voreilenden Vorbands (20) mit einem Kopf eines nacheilenden
Vorbands (21) zu einem endlosen Vorband;
- Fertigwalzen des endlosen Vorbands zu einem Fertigband mit der Enddicke durch mehrere
Walzstiche in einem mehrgerüstigen Fertigwalzwerk (9);
- Abkühlen des Fertigbands zu dem Warmband;
- Abschneiden des Warmbands; und
- Aufhaspeln des Warmbands.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorwalzen durch mehrere, vorzugsweise 3-5, Walzstiche in einem reversierenden
Vorwalzwerk (6) erfolgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass beim Verbinden der Vorbänder zu dem endlosen Vorband zuerst der Fuß des voreilenden
Vorbands (20) mit einem Kopf des nacheilenden Vorbands (21) überlappt wird, und anschließend
der überlappende Bereich der Vorbänder (20, 21) verpresst wird, wobei die vertikale
Position der Vorbänder (20, 21) aneinander angeglichen werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorbänder (20, 21) nach dem Abwickeln und vor dem Verbinden entzundert werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Brammen (2) eine Dicke von 140 bis 240 mm und einer Breite zwischen 1100 bis
2300 mm aufweisen und/oder das Vorband eine Dicke zwischen 25 und 35 mm aufweist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Brammen (2) mit einer Temperatur ≥ 900 °C in den Hubbalkenofen (4) eingesetzt
werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Gieß-Walz-Verbundanlage eine jährliche Produktionskapazität zwischen 3 und 6
Millionen Tonnen, insbesondere zwischen 3,5 und 5,5 Millionen Tonnen, aufweist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Stranggießanlagen (1a, 1b) Brammen (2) mit einer Dicke von 150 bis 190 mm bei
einer Gießgeschwindigkeit von 4 bis 5 m/min und Brammen (2) mit einer Dicke von 191
bis 230 mm bei einer Gießgeschwindigkeit von 2 bis 4 m/min produzieren.