[0001] Die Erfindung betrifft ein Gebäudeklimatisierungssystem gemäß Patentanspruch 1, ein
Gebäude gemäß Patentanspruch 11 und ein Verfahren zum Betrieb des Gebäudeklimatisierungssystems
gemäß Patentanspruch 13.
Stand der Technik
[0002] Zum Beheizen von Gebäuden werden häufig Luft-Wasser-Wärmepumpen mit einem Außenaufstellgerät
eingesetzt. Um eine Schallübertragung von dem Außenaufstellgerät auf das Gebäude zu
unterbinden, wird das Außenaufstellgerät beabstandet vom Gebäude auf einem getrennten
Sockel befestigt. Bei enger Bebauung auf kleinen Grundstücken, beispielsweise in einer
Großstadt oder bei Reihenmittelhäusern, steht hierfür nur wenig Platz für das Außenaufstellgerät
zur Verfügung.
Offenbarung der Erfindung
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Gebäudeklimatisierungssystem, ein
verbessertes Gebäude und ein verbessertes Verfahren zum Betrieb des Gebäudeklimatisierungssystems
bereitzustellen.
[0004] Diese Aufgabe wird mittels eines Gebäudeklimatisierungssystems gemäß Patentanspruch
1, eines Gebäudes gemäß Patentanspruch 11 und eines Verfahrens zum Betrieb des Gebäudeklimatisierungssystems
gemäß Patentanspruch 13 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0005] Es wurde erkannt, dass ein verbessertes Gebäudeklimatisierungssystem zur Klimatisierung
eines Gebäudes dadurch bereitgestellt werden kann, dass das Gebäudeklimatisierungssystem
ein Steuergerät, eine Vibrationssensoreinrichtung und ein Klimatisierungsgerät aufweist.
Die Vibrationssensoreinrichtung und das Klimatisierungsgerät sind mit dem Steuergerät
datentechnisch verbunden. Das Klimatisierungsgerät ist ausgebildet, ein Wärmeträgermedium
auf eine Solltemperatur zu erwärmen oder zu kühlen und dabei eine Vibration zu erzeugen.
Die Vibrationssensoreinrichtung ist ausgebildet, die vom Klimatisierungsgerät erzeugte
Vibration zu erfassen und eine zur erfassten Vibration korrespondierende Vibrationsinformation
einer Steuereinrichtung des Steuergeräts bereitzustellen. Die Steuereinrichtung ist
ausgebildet, die erfasste Vibration bei der Steuerung des Klimatisierungsgeräts zu
berücksichtigen.
[0006] Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die durch das Klimatisierungsgerät betriebsbedingt
erzeugte Vibration besonders gering ist und dadurch das Gebäudeklimatisierungssystem
besonders vibrationsarm betrieben wird. Ferner kann dadurch beispielsweise das Klimatisierungsgerät
direkt mit einer Gebäudestruktur mechanisch verbunden werden. Dadurch ergeben sich
völlig neue Einbau- und Montagemöglichkeiten für das Klimatisierungsgerät ohne, dass
hierbei durch das Klimatisierungsgerät im Betrieb eine Schallemission, die durch einen
Nutzer des Gebäudes in dem Gebäude hörbar wäre, an das Gebäude übertragen wird. Das
Gebäudeklimatisierungssystem kann dabei als HVAC (Heating, Ventilation and Air Conditioning)
System ausgebildet sein.
[0007] In einer weiteren Ausführungsform weist das Klimatisierungsgerät einen Träger auf,
wobei der Träger mechanisch mit einer Gebäudestruktur des Gebäudes, insbesondere einer
Dachstruktur, besonders vorteilhafterweise mit einem Dachstuhl, mechanisch verbindbar
ist. Die Vibrationssensoreinrichtung ist an dem Träger mechanisch befestigt und ist
ausgebildet, die Vibration an dem Träger zu erfassen. Diese Ausgestaltung hat den
Vorteil, dass der Montageaufwand zur Montage des Klimatisierungsgeräts besonders gering
ist. Ferner kann insbesondere bei einem kleinen Grundstück die Grundstücksfläche gut
genutzt werden, ohne dass diese beispielsweise für das Aufstellen des Klimatisierungsgeräts
genutzt werden müsste, da dieses beispielsweise am Dachstuhl befestigt ist. Zusätzlich
oder alternativ ist die Vibrationssensoreinrichtung an der Gebäudestruktur mechanisch
befestigbar ist, wobei die Vibrationssensoreinrichtung ausgebildet ist, die Vibration
an der Gebäudestruktur zu erfassen. Dadurch kann besonders gut eine Antwort der Gebäudestruktur
auf die Vibration des Klimatisierungsgeräts erfasst werden.
[0008] In einer weiteren Ausführungsform weist das Klimatisierungsgerät eine Fluidleitung
auf, wobei die Fluidleitung ausgebildet ist, ein Fluid, insbesondere ein zweites Wärmeträgermedium
oder einen Brennstoff, in dem Klimatisierungsgerät zu führen. Die Vibrationssensoreinrichtung
ist an der Fluidleitung mechanisch befestigt und ist ausgebildet, die Vibration an
der Fluidleitung zu erfassen. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die Fluidleitung
besonders stark zum Schwingen neigt und dadurch kritische Vibrationen erfasst werden
können.
[0009] In einer weiteren Ausführungsform sind in einem Datenspeicher des Steuergeräts ein
vordefinierter Vibrationsschwellenwert und ein vordefiniertes Regelverhalten zur Regelung
des Klimatisierungsgeräts abgelegt. Die Steuereinrichtung ist ausgebildet, auf Grundlage
der Solltemperatur und des Regelverhaltens wenigstens eine Stellgröße zur Regelung
des Klimatisierungsgeräts zu ermitteln und auf Grundlage der Stellgröße das Klimatisierungsgerät
zu regeln, wobei die Steuereinrichtung ausgebildet ist, die ermittelte Vibration mit
dem vordefinierten Vibrationsschwellenwert in einem Vergleich zu vergleichen. Ferner
ist die Steuereinrichtung ausgebildet, bei einem Überschreiten des vordefinierten
Vibrationsschwellenwerts durch die ermittelte Vibration in dem Vergleich den vordefinierten
Vibrationsschwellenwert als zusätzliche Führungsgröße zu der Solltemperatur bei der
Regelung der Stellgröße zu berücksichtigen. Bei einem Unterschreiten des vordefinierten
Vibrationsschwellenwerts durch die ermittelte Vibration in dem Vergleich ist die Steuereinrichtung
ausgebildet, vorzugsweise ausschließlich, die Stellgröße zur Regelung des Klimatisierungsgeräts
auf Grundlage der Solltemperatur zu ermitteln. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil,
dass das Regelverhalten des Klimatisierungsgeräts nur dann angepasst wird, wenn die
Vibrationen zu stark werden und diese gegebenenfalls den Nutzer stören könnten. Dadurch
wird ein leiser Betrieb und mit geringen Vibrationen sichergestellt. Ferner wird die
Solltemperatur besonders schnell und zuverlässig erreicht. Erst bei Überschreiten
des vordefinierten Vibrationsschwellenwerts durch die Vibration ist nicht nur das
Erreichen der Solltemperatur, sondern auch die Reduzierung der Vibration das Ziel
der Regelung des Klimatisierungsgeräts.
[0010] In einer weiteren Ausführungsform ist in dem Datenspeicher ein vordefinierter Vibrationsparameter
abgespeichert. Die Steuereinrichtung ist ausgebildet, auf Grundlage der ermittelten
Stellgröße und des vordefinierten Vibrationsparameters den vordefinierten Vibrationsschwellenwert
des Klimatisierungsgeräts zu errechnen. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass
der vordefinierte Vibrationsschwellenwert auf einfache Art und Weise an die unterschiedlichen
Betriebsbedingungen des Gebäudeklimatisierungssystems automatisiert angepasst wird.
[0011] In einer weiteren Ausführungsform ist die Steuereinrichtung ausgebildet, ein adaptiertes
Regelverhalten zur Regelung der Stellgröße unter Berücksichtigung des vordefinierten
Vibrationsschwellenwerts und der ermittelten Vibration auf Basis des vordefinierten
Regelverhaltens zu ermitteln. Ferner ist die Steuereinrichtung ausgebildet, das im
Datenspeicher abgelegte vordefinierte Regelverhalten durch das ermittelte adaptierte
Regelverhalten zu ersetzen. Dadurch ist das Steuergerät selbstlernend ausgebildet
und kann selbständig kritische Vibrationen vermeiden. Von besonderem Vorteil ist hierbei,
wenn die Steuereinrichtung in regelmäßigem Zeitintervall, beispielsweise halbjährlich
oder jährlich, das adaptierte Regelverhalten ermittelt. Dadurch kann eine einfache
Anpassung des Regelverhaltens an eine Alterung des Gebäudes, insbesondere an eine
Trocknung von Holzbalken des Dachstuhls und einem damit einhergehenden geänderten
Schwingungsverhalten, angepasst werden. Ferner kann das adaptierte Regelverhalten
auch anlassbezogen ermittelt werden, so kann beispielsweise die Steuereinrichtung
auf Grundlage einer Wetterinformation, beispielsweise einer vorhergesagten Schneelage
oder einer besonders hohen oder niedrigen Außentemperatur, oder nach Durchführung
von Sanierungsarbeiten das adaptierte Regelverhalten, (erneut) bestimmen.
[0012] In einer weiteren Ausführungsform weist das Klimatisierungsgerät wenigstens eine
Wärmepumpe mit einem Wärmepumpenkreislauf und einer Verdichtereinrichtung auf. Die
Verdichtereinrichtung weist einen Verdichter und einen ersten Antriebsmotor auf. Der
Wärmepumpenkreislauf ist mit einem zweiten Wärmeträgermedium füllbar. Der erste Antriebsmotor
ist mit dem Verdichter mechanisch gekoppelt und ist ausgebildet, den Verdichter anzutreiben.
Der Verdichter ist ausgebildet, das Wärmeträgermedium des Wärmepumpenkreislaufs zu
fördern. Die Steuereinrichtung ist ausgebildet, eine erste Antriebsleistung des ersten
Antriebsmotors auf Grundlage der ermittelten Vibration zu steuern. Diese Ausgestaltung
hat den Vorteil, dass insbesondere bei der Vibrationsminimierung durch die Berücksichtigung
des Antriebsmotors des Verdichters die Hauptquelle der Vibrationsverursachung gezielt
angesteuert werden kann.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform weist der Wärmepumpenkreislauf ein Expansionsventil
mit einer Drossel und einem ersten Stellmotor auf, wobei der erste Stellmotor mit
der Drossel mechanisch verbunden ist. Der erste Stellmotor ist ausgebildet, einen
Öffnungsquerschnitt zwischen der ersten Offenstellung und der ersten Schließstellung
der Drossel zu verändern. Die Steuereinrichtung ist ausgebildet, den ersten Stellmotor
auf Grundlage der ermittelten Vibration zu steuern. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil,
dass in Verbindung mit der ersten Antriebsleistung der Wärmepumpenkreislauf optimal
zur Vibrationsvermeidung oder -reduktion gesteuert werden kann.
[0014] In einer weiteren Ausführungsform weist das Klimatisierungsgerät wenigstens einen
Brenner, insbesondere einen Gasbrenner, zur Verbrennung eines Brennstoffs, eine Ventileinrichtung
mit einem Brennstoffventil zur Steuerung einer Zuführung des Brennstoffs in den Brenner
und einem zweiten Stellmotor auf. Der zweite Stellmotor ist mit dem Brennstoffventil
mechanisch verbunden und ist ausgebildet, das Brennstoffventil zwischen einer zweiten
Offenstellung und einer zweiten Schließstellung zu verstellen, um die Zuführung des
Brennstoffs in den Brenner zu verändern. Die Steuereinrichtung ist weiter ausgebildet,
den zweiten Stellmotor auf Grundlage der ermittelten Vibration zu steuern.
[0015] Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass ungünstige vibrationsanregende Verbrennungszustände
durch die Ansteuerung des Brennstoffventils durch den zweiten Stellmotor und damit
die Regulierung der Brennstoffzufuhr vermieden werden kann, sodass das Klimatisierungsgerät
mit dem Brenner besonders vibrationsarm betrieben werden kann.
[0016] In einer weiteren Ausführungsform weist das Klimatisierungsgerät wenigstens eine
Lüftereinrichtung mit einem Gebläse und einem zweiten Antriebsmotor auf, wobei der
zweite Antriebsmotor zum Antrieb des Gebläses ausgebildet ist und das Gebläse ausgebildet
ist, Frischluft für das Klimatisierungsgerät oder eine Abluft aus dem Klimatisierungsgerät
zu fördern. Die Steuereinrichtung ist ausgebildet, eine zweite Antriebsleistung des
zweiten Antriebsmotors auf Grundlage der ermittelten Vibration zu steuern. Diese Ausgestaltung
hat den Vorteil, dass eine weitere stark vibrationsverursachende Quelle, nämlich die
Lüftereinrichtung, durch das Steuergerät derart gesteuert werden kann, dass Vibrationen
vermieden werden können und damit das Klimatisierungsgerät besonders laufruhig ist.
[0017] Es wurde erkannt, dass ein verbessertes Gebäude dadurch bereitgestellt werden kann,
dass das Gebäude eine Gebäudestruktur, insbesondere eine Dachstruktur, besonders vorteilhafterweise
einen Dachstuhl und das oben beschriebene Gebäudeklimatisierungssystem aufweist. Das
Klimatisierungsgerät des Gebäudeklimatisierungssystems ist an der Gebäudestruktur
mechanisch befestigt. Durch das Vermeiden von Vibrationen durch das Gebäudeklimatisierungssystem
ist das Gebäude, insbesondere im Innenraum, besonders leise, und störende Geräusche
des Klimatisierungsgeräts werden nicht im Gebäude wahrgenommen. Dies ist besonders
bei Gebäuden mit einem Dachstuhl mit einer Holzkonstruktion von Vorteil. Ebenso kann
das Gebäude in Holzständerbauweise und/oder Fertigbauweise erstellt sein, wobei das
Gebäudeklimatisierungssystem für diese Bauweisen besonders geeignet ist.
[0018] Von besonderem Vorteil ist hierbei, wenn die Vibrationssensoreinrichtung beabstandet
zu dem Klimatisierungsgerät an der Gebäudestruktur angeordnet ist. Die Vibrationssensoreinrichtung
ist ausgebildet, die Vibration des Klimatisierungsgeräts an der Gebäudestruktur zu
messen und die erfasste Vibration im Rahmen der Vibrationsinformation der Steuereinrichtung
bereitzustellen. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass Vibrationen, die von der
Gebäudestruktur besonders gut übertragen werden können, erfasst werden können und
dadurch gezielt durch die Steuerung des Gebäudeklimatisierungssystems vermieden werden
können. Dadurch wird insbesondere ein Betrieb des Gebäudeklimatisierungssystems im
Bereich von Resonanzfrequenzen des Gebäudes vermieden. Zusätzlich oder alternativ
ist die Vibrationssensoreinrichtung ausgebildet, zumindest teilweise eine durch das
Klimatisierungsgerät in eine Umgebung abgegebene Luftschallemission zu erfassen und
die erfasste Luftschallemission der Steuereinrichtung im Rahmen der Vibrationsinformation
bereitzustellen. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass das Gebäudeklimatisierungssystem
besonders leise ist und auch im Außenbereich nur sehr leise wahrgenommen werden kann.
[0019] Ferner wurde erkannt, dass ein verbessertes Verfahren zum Betrieb des oben beschriebenen
Gebäudeklimatisierungssystems dadurch bereitgestellt werden kann, dass das Klimatisierungsgerät
aktiviert wird, um ein zweites Wärmeträgermedium zu erwärmen oder zu kühlen. Dabei
wird die Vibration erzeugt. Die vom Klimatisierungsgerät erzeugte Vibration wird erfasst.
Das Klimatisierungsgerät wird auf Grundlage der ermittelten Vibration gesteuert.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform sind vordefinierter Vibrationsschwellenwert und
ein vordefiniertes Regelverhalten zur Regelung des Klimatisierungsgeräts abgelegt.
Die Solltemperatur wird ermittelt, wobei auf Grundlage der Solltemperatur und des
Regelverhaltens wenigstens eine Stellgröße zur Regelung des Klimatisierungsgeräts
ermittelt wird und auf Grundlage der Stellgröße das Klimatisierungsgerät geregelt
wird. Die ermittelte Vibration wird mit dem vordefinierten Vibrationsschwellenwert
in einem Vergleich verglichen, wobei bei einem Überschreiten des vordefinierten Vibrationsschwellenwerts
durch die ermittelte Vibration in dem Vergleich, der vordefinierte Vibrationsschwellenwert
als zusätzliche Führungsgröße zu der Solltemperatur bei der Regelung der Stellgröße
des Klimatisierungsgeräts berücksichtigt wird. Bei einem Unterschreiten des vordefinierten
Vibrationsschwellenwerts durch die ermittelte Vibration in dem Vergleich, wird die
Stellgröße zur Regelung des Klimatisierungsgeräts, vorzugsweise ausschließlich, auf
Grundlage der Solltemperatur ermittelt.
[0021] Von besonderem Vorteil ist, wenn auf Grundlage der ermittelten Stellgröße und des
vordefinierten Vibrationsparameters der vordefinierte Vibrationsschwellenwert errechnet
wird.
[0022] In einer weiteren Ausführungsform sind in dem Datenspeicher ein vordefinierter Vibrationsparameter
und ein vordefiniertes Regelverhalten abgelegt, wobei eine nutzerabhängige Solltemperatur
erfasst wird. Auf Grundlage der erfassten Solltemperatur und des vordefinierten Regelverhaltens
wird wenigstens eine Stellgröße zur Regelung des Klimatisierungsgeräts ermittelt und
auf Grundlage der Stellgröße das Klimatisierungsgerät gesteuert. Ferner wird auf Grundlage
der ermittelten Stellgröße und des vordefinierten Vibrationsparameters der vordefinierte
Vibrationsschwellenwert errechnet.
[0023] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Gebäudes mit einem Gebäudeklimatisierungssystem
gemäß einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung des in Figur 1 gezeigten Gebäudeklimatisierungssystems;
- Fig. 3
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betrieb des in den Figuren 1 und 2 gezeigten
Gebäudeklimatisierungssystems;
- Fig. 4
- einen Ausschnitt eines Klimatisierungsgeräts eines Gebäudeklimatisierungssystems gemäß
einer zweiten Ausführungsform;
- Fig. 5
- einen Ausschnitt eines Klimatisierungsgeräts eines Gebäudeklimatisierungssystems gemäß
einer dritten Ausführungsform; und
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung eines Klimatisierungsgeräts eines Gebäudeklimatisierungssystems
gemäß einer vierten Ausführungsform.
[0024] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Gebäudes 10 mit einem Gebäudeklimatisierungssystem
25 gemäß einer ersten Ausführungsform.
[0025] Das Gebäude 10 weist eine Gebäudestruktur 15, beispielsweise eine Dachstruktur, insbesondere
einen Dachstuhl 20 auf. Der Dachstuhl 20 ist in Fig. 1 schematisch angedeutet. Ferner
weist das Gebäude 10 das Gebäudeklimatisierungssystem 25 auf.
[0026] Das Gebäudeklimatisierungssystem 25 kann als HVAC (Heating, Ventilation and Air Conditioning)
System ausgebildet sein. Das Gebäudeklimatisierungssystem 25 weist ein Klimatisierungsgerät
30, ein Steuergerät 35, eine Eingabeeinrichtung 205 und eine Vibrationssensoreinrichtung
40 auf. Ferner ist das Gebäudeklimatisierungssystem 25 mit einem Klimatisierungskreislauf
45, beispielsweise einem Klimatisierungskreislauf, fluidisch verbunden. In dem Klimatisierungskreislauf
45 kann beispielsweise ein erstes Wärmeträgermedium 215 zirkulieren. Der Klimatisierungskreislauf
45 kann beispielsweise als Heizkreislauf ausgebildet sein. Das Klimatisierungsgerät
30 weist einen Träger 50 auf, wobei der Träger 50 mit der Gebäudestruktur 15, insbesondere
dem Dachstuhl 20, mechanisch verbunden ist. Die mechanische Verbindung kann steif,
beispielsweise mittels Schrauben, erfolgen.
[0027] Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung des in Figur 1 gezeigten Gebäudeklimatisierungssystems
25.
[0028] Das Steuergerät 35 weist eine Steuereinrichtung 55, einen über eine erste Datenverbindung
60 mit der Steuereinrichtung 55 verbundenen Datenspeicher 65 und eine über eine zweite
Datenverbindung 70 verbundene Datenschnittstelle 75 auf. In dem Datenspeicher 65 sind
ein vordefinierter Vibrationsparameter und ein vordefiniertes Regelverhalten zur Regelung
des Klimatisierungsgeräts 30 abgespeichert. Der vordefinierte Vibrationsparameter
kann beispielsweise eine tabellarische Zuordnung, eine mathematische Formel und/oder
ein Kennfeld aufweisen. Auch kann der vordefinierte Vibrationsparameter ein maschinenverarbeitbarer
Algorithmus, insbesondere ein Programmcode, sein, der in dem Datenspeicher 65 abgespeichert
ist.
[0029] Das Klimatisierungsgerät 30 weist in der Ausführungsform beispielhaft eine Wärmepumpe
76 auf. Die Wärmepumpe 76 weist einen Wärmepumpenkreislauf 80, eine Verdichtereinrichtung
85, einen ersten Wärmetauscher 90, ein Expansionsventil 95, einen zweiten Wärmetauscher
100 und wenigstens eine Lüftereinrichtung 105 auf. In der Ausführungsform ist beispielhaft
das Klimatisierungsgerät 30 als Luft-Wasser-Wärmepumpe ausgebildet und dient zum Beheizen
des Gebäudes 10. Selbstverständlich wäre eine andere Ausgestaltung des Klimatisierungsgeräts
30 denkbar. Dabei wird in Figur 2 auf die Darstellung eines 4-Wege-Ventils zur Erläuterung
des Gebäudeklimatisierungssystems 25 aus Vereinfachungsgründen verzichtet.
[0030] Die Verdichtereinrichtung 85 weist einen Verdichter 110, einen ersten Antriebsmotor
115 und vorteilhafterweise einen Inverter 116 auf. Der erste Antriebsmotor 115 ist
mechanisch mit dem Verdichter 110 verbunden und dient dazu, den Verdichter 110 anzutreiben.
Der Verdichter 110 ist ausgangsseitig mittels einer ersten Fluidleitung 120 mit einer
Primärseite 125 des ersten Wärmetauschers 90 fluidisch verbunden. Eine erste Sekundärseite
126 des ersten Wärmetauschers 90 ist in den Klimatisierungskreislauf 45 fluidisch
eingebunden. Der Inverter 116 ist leitungselektrisch mit dem ersten Antriebsmotor
115 verbunden und steuert eine durch den ersten Antriebsmotor 115 abgegebene mechanische
Leistung und/oder eine Drehzahl des ersten Antriebsmotors 115 durch eine entsprechende
Bestromung des ersten Antriebsmotors 115. Der erste Antriebsmotor 115 kann beispielsweise
ein 3-Phasen Motor sein.
[0031] Das Expansionsventil 95 weist eine Drossel 135 und einen ersten Stellmotor 140 auf,
wobei der erste Stellmotor 140 mit der Drossel 135 mechanisch verbunden ist. Eine
Drosselstellung der Drossel 135 zur Einstellung eines Drosselquerschnitts kann zwischen
einer ersten Schließstellung und einer ersten Offenstellung vorzugsweise stufenlos
durch den ersten Stellmotor 140 verstellt werden. Die Drossel 135 ist mittels einer
zweiten Fluidleitung 130 mit einer Ausgangsseite der ersten Primärseite 125 des ersten
Wärmetauschers 90 fluidisch verbunden. Ausgangsseitig ist die Drossel 135 mittels
einer dritten Fluidleitung 145 mit einer zweiten Sekundärseite 150 des zweiten Wärmetauschers
100 verbunden. Ausgangsseitig ist die zweite Sekundärseite 150 über eine vierte Fluidleitung
155 mit einer Eingangsseite des Verdichters 110 verbunden.
[0032] Der Wärmepumpenkreislauf 80 ist mit einem zweiten Wärmeträgermedium 160, vorzugsweise
mit einem Kältemittel, beispielsweise R410 oder R290, befüllt. Auch sind andere zweite
Wärmeträgermedien möglich. Die Lüftereinrichtung 105 weist ferner ein Gebläse 165
und einen zweiten Antriebsmotor 170 auf, wobei der zweite Antriebsmotor 170 mechanisch
mit dem Gebläse 165 verbunden ist.
[0033] Die Vibrationssensoreinrichtung 40 weist in der Ausführungsform beispielhaft einen
Vibrationssensor 195 und ein Gehäuse 200 auf, wobei das Gehäuse 200 den Vibrationssensor
195 umschließt. Das Gehäuse 200 schützt den Vibrationssensor vor Umwelteinflüssen,
wie Schnee, Regen und/oder Wind. Der Vibrationssensor 195 ist vorzugsweise mechanisch
steif mit dem Gehäuse 200 verbunden. Das Gehäuse 200 ist direkt mechanisch mit der
Gebäudestruktur 15, vorzugsweise der Dachstruktur, insbesondere mit dem Dachstuhl
20, beispielsweise einem Dachbalken, mechanisch verbunden. Dabei kann der Dachbalken
des Dachstuhls 20, an dem das Gehäuse 200 der Vibrationssensoreinrichtung 40 befestigt
ist, versetzt zu dem Klimatisierungsgerät 30 angeordnet sein und keinen direkten Kontakt
zu dem Träger 50 des Klimatisierungsgeräts 30 aufweisen. Vorzugweise ist die Anordnung
der Vibrationssensoreinrichtung 40 derart gewählt, dass die Vibrationssensoreinrichtung
40 möglichst weit beabstandet von einem Auflagepunkt, beispielsweise einem Dachfirst
oder einem Querbalken, beispielsweise an einem Dachsparren mechanisch befestigt ist.
[0034] Zusätzlich oder alternativ kann die Vibrationssensoreinrichtung 40 eine Vielzahl
von Vibrationssensoren 195 aufweisen, die beabstandet zueinander angeordnet sind und
beispielsweise an mehreren Punkten, beispielsweise an mehreren Sparren, der Gebäudestruktur
15 mit der Gebäudestruktur 15 verbunden sind.
[0035] Der Vibrationssensor 195 kann beispielsweise ein Beschleunigungssensor und/oder Mikrofonsensor
sein, der ausgebildet ist, einen Körperschall zu erfassen. Auch kann der Vibrationssensor
195 als Mikrofonsensor ausgebildet sein, einen Luftschall zu erfassen. Auch andere
Ausgestaltungen des Vibrationssensors 195 wären möglich.
[0036] Der Inverter 116 ist mittels einer dritten Datenverbindung 175 mit der Datenschnittstelle
75 datentechnisch verbunden. Der erste Stellmotor 140 ist mittels einer vierten Datenverbindung
180 und der zweite Antriebsmotor 170 ist mit einer fünften Datenverbindung 185 mit
der Datenschnittstelle 75 verbunden. Ferner ist über eine sechste Datenverbindung
190 die Vibrationssensoreinrichtung 40 mit der Datenschnittstelle 75 datentechnisch
verbunden. Die Eingabeeinrichtung 205 ist mittels einer siebten Datenverbindung 210
mit der Datenschnittstelle 75 des Steuergeräts 35 datentechnisch verbunden. Die Eingabeeinrichtung
205 kann beispielsweise ausgebildet sein, einen Nutzerwunsch einer Zimmertemperatur
als Solltemperatur zu erfassen.
[0037] Die dritte bis siebte Datenverbindung 175, 180, 185, 190, 210 kann drahtlos oder
drahtgestützt ausgebildet sein. Auch kann die dritte bis siebte Datenverbindung 175,
180, 185 Teil eines Bussystems sein, beispielsweise eines CAN-Bussystems, RS485-Bussystems
oder eines Modbus-Systems.
[0038] Fig. 3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betrieb des in den Figuren 1
und 2 gezeigten Gebäudeklimatisierungssystems 25.
[0039] Im Folgenden ist das Gebäudeklimatisierungssystem 25 in den Betriebsmodus "Heizen"
geschaltet, um das Gebäude 10 zu beheizen. Alternativ könnte auch das Gebäudeklimatisierungssystem
25 mittels des 4-Wege-Ventils in einen Betriebsmodus "Kühlen" geschaltet werden, um
das Gebäude 10 zu kühlen, wobei das Betriebsverfahren unabhängig davon, ob das Gebäude
10 gekühlt oder beheizt wird, im Wesentlichen identisch ist. Ferner sind in Fig. 3
die Erfüllung einer Bedingung mittels eines Häkchens und die Nichterfüllung der Bedingung
mittels eines Kreuzchens symbolisch gekennzeichnet.
[0040] In einem ersten Verfahrensschritt 305 erfasst die Eingabeeinrichtung 205 eine vom
Nutzer gewünschte Solltemperatur und stellt die vom Nutzer gewünschte Solltemperatur
über die siebte Datenverbindung 210 der Datenschnittstelle 75 bereit, die diese über
die zweite Datenverbindung 70 der Steuereinrichtung 55 bereitstellt.
[0041] In einem zweiten Verfahrensschritt 310 ermittelt die Steuereinrichtung 55 auf Grundlage
des im Datenspeicher 65 abgespeicherten vordefinierten Regelverhaltens und wenigstens
einer ersten Führungsgröße eine erste Stellgröße des Klimatisierungsgeräts 30. Dabei
ist beispielhaft die Solltemperatur die erste Führungsgröße der Steuereinrichtung
55 zur Regelung des Klimatisierungsgeräts 30.
[0042] In der Ausführungsform ist beispielhaft die erste Stellgröße eine erste Antriebsleistung
des ersten Antriebsmotors 115, mit der der erste Antriebsmotor 115 den Verdichter
110 antreibt. Zusätzlich kann die Steuereinrichtung 55 auf Grundlage des im Datenspeicher
65 abgespeicherten vordefinierten Regelverhaltens und der Solltemperatur als erster
Führungsgröße eine zweite Stellgröße und/oder eine dritte Stellgröße ermitteln. Die
zweite Stellgröße kann beispielsweise die Drosselstellung der Drossel 135 und die
dritte Stellgröße kann beispielsweise eine zweite Antriebsleistung des zweiten Antriebsmotors
170 sein.
[0043] Die Steuereinrichtung 55 ermittelt auf Grundlage der ermittelten Stellgröße, insbesondere
der ermittelten ersten bis dritten Stellgröße, zur Regelung des Klimatisierungsgeräts
30, und des vordefinierten Vibrationsparameters den vordefinierten Vibrationsschwellenwert
S des Klimatisierungsgeräts 30. Die Steuereinrichtung 55 kann den Vibrationsschwellenwert
S in dem Datenspeicher 65 abspeichern.
[0044] In einem dritten Verfahrensschritt 315 steuert die Steuereinrichtung 55 über die
dritte Datenverbindung 175 mittels eines an der Datenschnittstelle 75 bereitgestellten
ersten Steuersignals die erste Antriebsleistung des ersten Antriebsmotors 115. Ferner
steuert mittels eines zweiten Steuersignals die Steuereinrichtung 55 über die Datenschnittstelle
75 und die vierte Datenverbindung 180 den ersten Stellmotor 140 an. Ebenso wird durch
die Steuereinrichtung 55 über die fünfte Datenverbindung 185 der zweite Antriebsmotor
170 auf Grundlage der ermittelten zweiten Antriebsleistung mittels eines dritten Steuersignals
angesteuert.
[0045] Der erste Antriebsmotor 115 treibt mit der ersten Antriebsleistung den Verdichter
110 an. Der Verdichter 110 komprimiert das zweite Wärmeträgermedium 160 und führt
dieses in gasförmigem verdichtetem Zustand der ersten Primärseite 125 zu. Im ersten
Wärmetauscher 90 überträgt der erste Wärmetauscher 90 eine erste Wärme Q̇
1 von dem zweiten Wärmeträgermedium 160 an das durch eine erste Sekundärseite 126 geführte
erste Wärmeträgermedium 215. Das erste Wärmeträgermedium 215 zirkuliert im Klimatisierungskreislauf
45 zum Beheizen des Gebäudes 10. Das erste Wärmeträgermedium 215 kann beispielsweise
Wasser sein. Das erwärmte erste Wärmeträgermedium 215 durchströmt im Klimatisierungskreislauf
45 in dem Gebäude 10 angeordnete Gebäudewärmetauscher, um jeweils einzeln Zimmer des
Gebäudes 10 mit der dem ersten Wärmeträgermedium 215 zugeführten ersten Wärme Q̇
1 zu erwärmen.
[0046] Das zweite Wärmeträgermedium 160 strömt aus der ersten Primärseite 125 zu der Drossel
135. Der erste Stellmotor 140 stellt auf Grundlage des zweiten Steuersignals die Drossel
135 in die gewünschte Drosselstellung zwischen der ersten Offenstellung und der ersten
Schließstellung. Beim Durchströmen der Drossel 135 expandiert das zweite Wärmeträgermedium
160 und wird der zweiten Sekundärseite 150 zugeführt. Je nach Drosselstellung kann
an der Drossel 135 eine Geräuschentwicklung beim Durchströmen der Drossel 135 durch
das zweite Wärmeträgermedium 160 auftreten.
[0047] Auf Grundlage des dritten Steuersignals treibt der zweite Antriebsmotor 170 das Gebläse
165 mit der ermittelten zweiten Antriebsleistung an, wobei das Gebläse 165 in der
Ausführungsform beispielhaft ein Quellenmedium, beispielsweise Frischluft 220, beispielsweise
Umgebungsluft, einer zweiten Primärseite 226 des zweiten Wärmetauschers 100 zuführt.
Im zweiten Wärmetauscher 100 wird eine zweite Wärme Q̇
2 von der zweiten Primärseite 226 von dem Quellenmedium an das zweite Wärmeträgermedium
160 übertragen und das zweite Wärmeträgermedium 160 erwärmt und verdampft. Das erhitzte
zweite Wärmeträgermedium 160 strömt ausgangsseitig im Kreislauf zurück zum Verdichter
110, wo es wieder erneut verdichtet wird.
[0048] Bei Bereitstellung der ersten Antriebsleistung durch den ersten Antriebsmotor 115,
der zweiten Antriebsleistung durch den zweiten Antriebsmotor 170 und beim Verfahren
des ersten Stellmotors 140 in die definierte Drosselstellung der Drossel 135 entsteht
jeweils eine Vibration. Ferner können die oben beschriebenen Geräusche an der Drossel
135 auftreten. Die Vibration V ist besonders störend, wenn das Klimatisierungsgerät
30 an der Gebäudestruktur 15 befestigt ist und sich die Vibration V in das Gebäude
10 überträgt. Die Gebäudestruktur kann in einem ungünstigen Fall als Resonanzkörper
wirken und die Vibration V verstärken. Dies kann innerhalb des Gebäudes 10 zu einer
störenden Lärmbelästigung durch Umwandlung der vom Klimatisierungsgerät 30 an die
Gebäudestruktur 15 übertragenen Vibration V und durch den im Gebäude 10 von der Vibration
V umgewandelten Luftschall wirken.
[0049] Ferner erfasst, vorzugsweise misst, in dem dritten Verfahrensschritt 315 die Vibrationssensoreinrichtung
40 die vom Klimatisierungsgerät 30 erzeugte Vibration(en). Die von dem Klimatisierungsgerät
30 erzeugte Vibration V wird in der Ausführungsform innerhalb der Gebäudestruktur
15 von dem Klimatisierungsgerät 30 über die Gebäudestruktur 15, insbesondere den Dachstuhl
20, an die Vibrationssensoreinrichtung 40 übertragen. Die Vibrationssensoreinrichtung
40 erfasst die Vibration V und stellt im Rahmen eines Datensignals eine entsprechende
Vibrationsinformation über die erfasste Vibration V über die sechste Datenverbindung
190 der Datenschnittstelle 75 bereit, die diese über die zweite Datenverbindung 70
der Steuereinrichtung 55 weiter übergibt.
[0050] Bei der Ausgestaltung der Vibrationssensoreinrichtung 40 mit einem Mikrofonsensor
kann zusätzlich oder alternativ die Vibrationssensoreinrichtung 40 die als Luftschallemission
in eine Umgebung abgegebene Vibration V des Klimatisierungsgeräts 30 erfassen und
im Rahmen der Vibrationsinformation der Datenschnittstelle 75 bereitstellen.
[0051] In einem vierten Verfahrensschritt 320 vergleicht die Steuereinrichtung 55 die erfasste
Vibration V mit dem vordefinierten, im zweiten Verfahrensschritt 310 ermittelten Vibrationsschwellenwert
S. Unterschreitet die erfasste Vibration V den vordefinierten Vibrationsschwellenwert
S, so fährt die Steuereinrichtung 55 mit dem zweiten Verfahrensschritt 310 fort. Überschreitet
die erfasste Vibration V den vordefinierten Vibrationsschwellenwert S, so fährt die
Steuereinrichtung 55 mit einem fünften Verfahrensschritt 325 fort.
[0052] Die Steuereinrichtung 55 berücksichtigt bei Überschreiten des vordefinierten Vibrationsschwellenwerts
S durch die gemessene Vibration V zusätzlich zu der Solltemperatur den vordefinierten
Vibrationsschwellenwert S als zweite Führungsgröße bei der Regelung des Klimatisierungsgeräts
30 mittels der (ersten bis dritten) Stellgröße. Die zusätzliche Berücksichtigung des
vordefinierten Vibrationsschwellenwerts S als zweite Führungsgröße hat den Vorteil,
dass nun nicht nur das Hauptaugenmerk auf die Erfüllung und das Erzielen der vordefinierten
Solltemperatur in der Regelung gerichtet ist, sondern zusätzlich als zweite Führungsgröße
der vordefinierte Vibrationsschwellenwert S in der Regelung einzuhalten ist.
[0053] Durch die Berücksichtigung des vordefinierten Vibrationsschwellenwerts S in der Regelung
als zweite Führungsgröße verändert auf Grundlage des ermittelten adaptierten Regelverfahrens
die Steuereinrichtung 55 die erste bis dritte Stellgröße und steuert in einem auf
den fünften Verfahrensschritt 325 folgenden sechsten Verfahrensschritt 330 das Klimatisierungsgerät
30 auf Grundlage der ermittelten Stellgröße bzw. in der Ausführungsform auf Grundlage
der adaptierten ersten bis dritten Stellgröße.
[0054] Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass das Gebäudeklimatisierungssystem 25 besonders
leise betrieben wird und zusätzlich das Gebäudeklimatisierungssystem 25 sich vollautomatisch
an den Einbauort anpasst, um den vordefinierten Vibrationsschwellenwert S zu erfüllen.
[0055] Die Steuereinrichtung 55 kann vorzugsweise selbstlernend ausgebildet sein. So kann
die Steuereinrichtung 55 das im Datenspeicher 65 abgespeicherte Regelverfahren zur
Regelung der Stellgröße unter Berücksichtigung des Vibrationsschwellenwerts S und
der ermittelten Vibration V adaptieren und das in dem Datenspeicher 65 abgelegte vordefinierte
Regelverhalten durch das ermittelte adaptierte Regelverfahren im fünften Verfahrensschritt
325 ersetzen. Dadurch kann beispielsweise die Steuereinrichtung wenigstens einen Bereich
der Stellgröße vermeiden, die zu einem Überschreiten des Vibrationsschwellenwerts
S durch die Vibration V führen oder diesen Bereich mit der Stellgröße besonders schnell
durchfahren.
[0056] So kann die Steuereinrichtung 55 einen bestimmten Drehzahlbereich des ersten Antriebsmotors
115, der besonders starke Vibrationen V verursacht, im Datenspeicher 65 abspeichern
und die erste Stellgröße unterhalb oder oberhalb des abgespeicherten Drehzahlbereichs
wählen. Auch kann die Steuereinrichtung 55 den ersten Antriebsmotor 115 derart ansteuern,
dass die Drehzahl des ersten Antriebsmotors 115 besonders schnell den abgespeicherten
Drehzahlbereich durchschreitet.
[0057] Selbstverständlich ist auch das Verfahren im Betriebsmodus "Kühlen" durchführbar.
Hierbei wird jedoch abweichend von dem für den Betriebsmodus "Heizen" im Datenspeicher
65 abgelegten Regelverfahren das Klimatisierungsgerät 30 auf Grundlage eines weiteren
Regelverfahrens gesteuert. Ferner strömt das zweite Wärmeträgermedium 160 gegenüber
der in Fig. 2 gezeigten Strömungsrichtung in entgegengesetzter Richtung durch die
Wärmetauscher 90, 100 sowie das Expansionsventil 95. Um diesen Betriebszustand zu
erzielen, kann zusätzlich ein Ventil vorgesehen sein, um die Förderrichtung des Verdichters
110 wie in Fig. 2 beizubehalten.
[0058] Ferner kann das Gebäudeklimatisierungssystem 25 auch als Lüftungsanlage des Gebäudes
10 mit oder ohne der in Figuren 1 bis 3 gezeigten Wärmepumpe 81 sein. Dabei kann das
Gebläse 165 auch ausgebildet sein, die Frischluft 220 in das Gebäude 10 zum Luftaustausch
zu fördern.
[0059] Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt einer Darstellung des Klimatisierungsgeräts 30 eines
Gebäudeklimatisierungssystems 25 gemäß einer zweiten Ausführungsform.
[0060] Das Gebäudeklimatisierungssystem 25 ist im Wesentlichen identisch zu dem in den Figuren
1 bis 3 erläuterten Gebäudeklimatisierungssystem 25 ausgebildet. Im Folgenden wird
ausschließlich auf die Unterschiede des in Fig. 4 gezeigten Gebäudeklimatisierungssystems
25 gegenüber den in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Gebäudeklimatisierungssystemen 25
eingegangen.
[0061] In der Ausführungsform ist beispielhaft zusätzlich oder alternativ die Vibrationssensoreinrichtung
40 an dem Träger 50 des Klimatisierungsgeräts 30 mechanisch befestigt. Der Vibrationssensor
195 misst im Betrieb des Gebäudeklimatisierungssystems 25 im zweiten Verfahrensschritt
310 die Vibration direkt am Träger 50, die vom ersten und/oder zweiten Antriebsmotor
115, 170 und/oder dem ersten Stellmotor 140 und/oder der Drossel 135 bei Aktivierung
des Klimatisierungsgeräts 30 erzeugt wird.
[0062] Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass auf die Montage der Vibrationssensoreinrichtung
40 außerhalb des Klimatisierungsgeräts 30 verzichtet werden kann und dadurch die Montage
des Gebäudeklimatisierungssystems 25 besonders einfach und kostengünstig ist. Ferner
kann die fünfte Datenverbindung 185 drahtgebunden ausgebildet sein.
[0063] Zusätzlich oder alternativ, kann die Vibrationssensoreinrichtung 40 beispielsweise
auch an dem Gehäuse 255 des Klimatisierungsgeräts 30 angeordnet sein.
[0064] Fig. 5 zeigt einen Ausschnitt einer Darstellung des Klimatisierungsgeräts 30 eines
Gebäudeklimatisierungssystems 25 gemäß einer dritten Ausführungsform.
[0065] Das Gebäudeklimatisierungssystem 25 ist im Wesentlichen identisch zu den in den Figuren
1 bis 4 erläuterten Gebäudeklimatisierungssystemen 25 ausgebildet. Im Folgenden wird
ausschließlich auf die Unterschiede des in Fig. 5 gezeigten Gebäudeklimatisierungssystems
25 gegenüber den in den Figuren 1 bis 4 erläuterten Gebäudeklimatisierungssystemen
25 eingegangen.
[0066] In Fig. 5 ist die Vibrationssensoreinrichtung 40 an einer der Fluidleitungen 120,
130, 145, 155 mechanisch befestigt. Die mechanische Befestigung an der Fluidleitung
120, 130, 145, 155 und/oder am Wärmetauscher 90, 100 kann beispielsweise stoffschlüssig,
formschlüssig oder kraftschlüssig erfolgen.
[0067] Auch wäre eine Montage des Gehäuses 200 der Vibrationssensoreinrichtung 40 am ersten
Wärmetauscher 90 oder am zweiten Wärmetauscher 100 möglich. Im Betrieb misst im zweiten
Verfahrensschritt 310 der Vibrationssensor 195 direkt am Wärmepumpenkreislauf 80,
sodass besonders gut und gezielt die Vibration V erfasst werden kann, ohne dass weitere
zusätzliche Nebenvibrationen von weiteren im Gebäude 10 installierten Einrichtungen
miterfasst werden.
[0068] Dadurch kann besonders gut bei Berücksichtigung des vordefinierten Vibrationsschwellenwerts
S als zweite Führungsgröße das Klimatisierungsgerät 30 durch das Steuergerät 35 geregelt
werden.
[0069] Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung eines Klimatisierungsgeräts 30 eines Gebäudeklimatisierungssystems
25 gemäß einer vierten Ausführungsform.
[0070] Das Gebäudeklimatisierungssystem 25 ist im Wesentlichen identisch zu dem in den Figuren
1 bis 5 gezeigten Gebäudeklimatisierungssystem 25 ausgebildet. Im Folgenden wird ausschließlich
auf die Unterschiede des in Fig. 6 gezeigten Gebäudeklimatisierungssystems 25 gegenüber
dem in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Gebäudeklimatisierungssystem 25 eingegangen.
[0071] Das Klimatisierungsgerät 30 weist in der Ausführungsform einen Brenner 221, eine
Ventileinrichtung 230, eine fünfte Fluidleitung 225 und eine sechste Fluidleitung
245 auf. Die Ventileinrichtung 230 weist ein Brennstoffventil 235 und einen zweiten
Stellmotor 240 auf, wobei der zweite Stellmotor 240 mechanisch mit dem Brennstoffventil
235 verbunden ist, um das Brennstoffventil 235 zwischen einer zweiten Schließstellung
und einer zweiten Offenstellung zu bewegen. Der zweite Stellmotor kann eine elektrische
Maschine oder einen Piezostapel aufweisen. Der zweite Stellmotor 240 ist über eine
achte Datenverbindung 250 mit der Datenschnittstelle 75 datentechnisch verbunden.
Die achte Datenverbindung 250 kann drahtgebunden oder drahtlos ausgebildet sein. Ferner
kann die achte Datenverbindung 250 Teil des Bus-Systems sein. Auf den zweiten Stellmotor
240 kann auch verzichtet werden. In diesem Fall ist beispielsweise das Brennstoffventil
nach Art eines Venturi-Ventils aufgebaut.
[0072] Auf die weiteren Komponenten des Klimatisierungsgeräts 30, insbesondere auf den Wärmepumpenkreislauf
80 mit der Verdichtereinrichtung 85, dem Expansionsventil 95 und dem zweiten Wärmetauscher
100 wird verzichtet. Selbstverständlich wäre es auch möglich, dass das Klimatisierungsgerät
30 als bivalentes Klimatisierungssystem ausgebildet ist und neben der in den Figuren
1 bis 5 gezeigten Ausgestaltung mit der Wärmepumpe 76 zusätzlich den in Fig. 6 gezeigten
Brenner 221 aufweist.
[0073] Die erste Primärseite 125 des ersten Wärmetauschers 90 ist thermisch mit dem Brenner
221 verbunden. In der Ausführungsform ist die Lüftereinrichtung 105 ausgebildet, Frischluft
220 in ein Gehäuse 255 des Klimatisierungsgeräts 30 zu fördern. Alternativ könnte
die Lüftungseinrichtung 105 auch eine Abluft mit Verbrennungsabgasen aus dem Klimatisierungsgerät
30 fördern.
[0074] Der Brenner 221 ist eingangsseitig über die fünfte Fluidleitung 225 mit dem Brennstoffventil
235 fluidisch verbunden. Eingangsseitig ist das Brennstoffventil 235 mit der sechsten
Fluidleitung 245 verbunden, die das Brennstoffventil 235 mit einer Brennstoffversorgung,
beispielsweise einem Gas-Netzanschluss, einem Gastank oder einem Öltank versorgt.
[0075] Das Verfahren zum Betrieb des in Fig. 6 gezeigten Gebäudeklimatisierungssystems 25
gemäß der vierten Ausführungsform ist im Wesentlichen identisch zu dem in Fig. 3 erläuterten
Betriebsverfahren. Im Folgenden wird ausschließlich auf die Unterschiede des in Fig.
6 gezeigten Gebäudeklimatisierungssystems 25 in seinem Verfahren gegenüber dem in
Fig. 3 erläuterten Betriebsverfahren eingegangen.
[0076] Im zweiten Verfahrensschritt 310 ermittelt die Steuereinrichtung 55 aufgrund des
vordefinierten Regelverfahrens die dritte Stellgröße für die Lüftereinrichtung 105
und eine vierte Stellgröße für die Ventileinrichtung 230. Auf die Ermittlung der ersten
und zweiten Stellgröße wird verzichtet. Ferner ermittelt im zweiten Verfahrensschritt
310 die Steuereinrichtung 55 auf Grundlage der ermittelten dritten und vierten Stellgröße
sowie des vordefinierten Vibrationsparameters den Vibrationsschwellenwert S.
[0077] Im dritten Verfahrensschritt 315 aktiviert die Steuereinrichtung 55 den Brenner 221
durch eine entsprechende Ansteuerung der Lüftereinrichtung 105 mit der zweiten Antriebsleistung.
Ferner steuert die Steuereinrichtung 55 mittels eines vierten Steuersignals die Ventileinrichtung
230 auf Basis der vierten Stellgröße derart, dass der zweite Stellmotor 240 das Brennstoffventil
235 öffnet, sodass Brennstoff 260 das Brennstoffventil 235 durchströmt. Ferner wird
der Brennstoff 260 im Brenner 221 gezündet und verbrennt mit der zugeführten Frischluft
220. Verbrennungsabgase des Verbrennungsprozesses erwärmen die erste Primärseite 125
des ersten Wärmetauschers 90, wodurch die erste Wärme Q̇
1 das erste Wärmeträgermedium 215 in der ersten Sekundärseite 126 erwärmt. Die an das
erste Wärmeträgermedium 215 übertragene erste Wärme Q̇
1 ist im Wesentlichen abhängig von der zweiten Antriebsleistung zur Förderung der Frischluft
220 in das Klimatisierungsgerät 30 durch die Lüftereinrichtung 105 und der über das
Brennstoffventil 235 strömenden Brennstoffmenge. Alternativ könnte die Frischluft
220 auch dadurch in das Klimatisierungsgerät 30 gefördert werden, dass die Lüftereinrichtung
105 abgassseitig angeordnet ist und die Verbrennungsabgase aus dem Klimatisierungsgerät
30 fördert.
[0078] Sowohl die Verstellung des Brennstoffventils 235 mittels des zweiten Stellmotors
240 als auch der Betrieb des Gebläses 165 durch den zweiten Antriebsmotor 170 erzeugt
jeweils eine Vibration V. Zusätzlich erzeugt die Verbrennung an sich eine weitere
Vibration V, die über das Klimatisierungsgerät 30 an die Gebäudestruktur 15 übertragen
werden kann. Die im dritten Verfahrensschritt 315 auftretende Vibration V misst die
Vibrationssensoreinrichtung 40.
[0079] Im sechsten Verfahrensschritt 330 werden unter Berücksichtigung des vordefinierten
Vibrationsschwellenwerts S als zweite Führungsgröße und der Solltemperatur als erste
Führungsgröße, die dritte und vierte Stellgröße, also beispielsweise die zweite Antriebsleistung
und die Ventilstellung des Brennstoffventils 235 ermittelt und das Klimatisierungsgerät
30 geregelt. Dadurch kann ein besonders leises und vibrationsarmes Klimatisierungsgerät
30 mit dem Brenner 221 bereitgestellt werden.
[0080] Es wird darauf hingewiesen, dass die in Figur 6 gezeigte Ausgestaltung mit den in
der in den Figuren 4 und 5 gezeigten zweiten Ausführungsformen kombinierbar ist. So
kann in der in Figur 6 gezeigten Ausführungsform die Vibrationssensoreinrichtung 40
an der fünften und/oder sechsten Fluidleitung 225, 245 oder am Träger 50 befestigt
sein.
1. Gebäudeklimatisierungssystem (25) zur Klimatisierung, insbesondere zum Heizen und/oder
Kühlen eines Gebäudes (10),
wobei das Gebäudeklimatisierungssystem (25) ein Steuergerät (35), eine Vibrationssensoreinrichtung
(40) und ein Klimatisierungsgerät (30) aufweist, wobei die Vibrationssensoreinrichtung
(40) und das Klimatisierungsgerät (30) mit dem Steuergerät (35) datentechnisch verbunden
sind, wobei das Klimatisierungsgerät (30) ausgebildet ist, ein erstes Wärmeträgermedium
(215) auf eine Solltemperatur zu erwärmen oder zu kühlen und dabei eine Vibration
(V) zu erzeugen, wobei die Vibrationssensoreinrichtung (40) ausgebildet ist, die vom
Klimatisierungsgerät (30) erzeugte Vibration (V) zu erfassen und eine zur erfassten
Vibration (V) korrespondierende Vibrationsinformation einer Steuereinrichtung (55)
des Steuergeräts (35) bereitzustellen, wobei die Steuereinrichtung (55) ausgebildet
ist, die erfasste Vibration (V) bei der Steuerung des Klimatisierungsgeräts (30) zu
berücksichtigen.
2. Gebäudeklimatisierungssystem (25) nach Anspruch 1,
wobei das Klimatisierungsgerät (30) einen Träger (50) aufweist, wobei der Träger (50)
mechanisch mit einer Gebäudestruktur (15) des Gebäudes (10), insbesondere einer Dachstruktur,
besonders vorteilhafterweise mit einem Dachstuhl (20), mechanisch verbindbar ist,
wobei die Vibrationssensoreinrichtung (40) an dem Träger (50) mechanisch befestigt,
wobei die Vibrationssensoreinrichtung (40) ausgebildet ist, die Vibration (V) an dem
Träger (50) zu erfassen und/oder die Vibrationssensoreinrichtung (40) an der Gebäudestruktur
(15) mechanisch befestigbar ist, wobei die Vibrationssensoreinrichtung (40) ausgebildet
ist, die Vibration (V) an der Gebäudestruktur (15) zu erfassen.
3. Gebäudeklimatisierungssystem (25) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Klimatisierungsgerät (30) eine Fluidleitung (120, 130, 145, 155, 225, 245)
aufweist, wobei die Fluidleitung (120, 130, 145, 155, 225, 245) ausgebildet ist, ein
Fluid, insbesondere ein zweites Wärmeträgermedium (160) oder einen Brennstoff (260),
in dem Klimatisierungsgerät (30) zu führen, wobei die Vibrationssensoreinrichtung
(40) an der Fluidleitung (120, 130, 145, 155, 225, 245) mechanisch befestigt ist und
ausgebildet ist, die Vibration (V) an der Fluidleitung (120, 130, 145, 155, 225, 245)
zu erfassen.
4. Gebäudeklimatisierungssystem (25) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in
einem Datenspeicher (65) des Steuergeräts (35) ein vordefinierter Vibrationsschwellenwert
(S) und ein vordefiniertes Regelverhalten zur Regelung des Klimatisierungsgeräts (30)
abgelegt sind, wobei die Steuereinrichtung (55) ausgebildet ist, auf Grundlage der
Solltemperatur und des Regelverhaltens wenigstens eine Stellgröße zur Regelung des
Klimatisierungsgeräts (30) zu ermitteln und auf Grundlage der Stellgröße das Klimatisierungsgerät
(30) zu regeln, wobei die Steuereinrichtung (55) ausgebildet ist, die ermittelte Vibration
(V) mit dem vordefinierten Vibrationsschwellenwert (S) in einem Vergleich zu vergleichen,
wobei bei einem Überschreiten des vordefinierten Vibrationsschwellenwerts (S) durch
die ermittelte Vibration (V) in dem Vergleich, die Steuereinrichtung (55) ausgebildet
ist, den vordefinierten Vibrationsschwellenwert (S) als zusätzliche Führungsgröße
zu der Solltemperatur bei der Regelung der Stellgröße des Klimatisierungsgeräts (30)
zu berücksichtigen, wobei bei einem Unterschreiten des vordefinierten Vibrationsschwellenwerts
durch die ermittelte Vibration (V) in dem Vergleich, die Steuereinrichtung (55) ausgebildet
ist, die Stellgröße zur Regelung des Klimatisierungsgeräts (30) auf Grundlage der
Solltemperatur zu ermitteln.
5. Gebäudeklimatisierungssystem (25) nach Anspruch 4,
wobei in dem Datenspeicher (65) ein vordefinierter Vibrationsparameter abgespeichert
ist, wobei die Steuereinrichtung (55) ausgebildet ist, auf Grundlage der ermittelten
Stellgröße und des vordefinierten Vibrationsparameters den vordefinierten Vibrationsschwellenwert
(S) des Klimatisierungsgeräts (30) zu errechnen.
6. Gebäudeklimatisierungssystem (25) nach Anspruch 4 oder 5,
wobei die Steuereinrichtung (55) ausgebildet ist, ein adaptiertes Regelverhalten zur
Regelung der Stellgröße unter Berücksichtigung des vordefinierten Vibrationsschwellenwerts
(S) und der ermittelten Vibration (V) auf Basis des vordefinierten Regelverhaltens
zu ermitteln, wobei die Steuereinrichtung (55) ausgebildet ist, das im Datenspeicher
(65) abgelegte vordefinierte Regelverhalten durch das ermittelte adaptierte Regelverhalten
zu ersetzen.
7. Gebäudeklimatisierungssystem (25) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Klimatisierungsgerät (30) wenigstens eine Wärmepumpe (76) mit einem Wärmepumpenkreislauf
(80) und einer Verdichtereinrichtung (85) mit einem Verdichter (110) und einem ersten
Antriebsmotor (115) aufweist, wobei der Wärmepumpenkreislauf (80) mit einem zweiten
Wärmeträgermedium (160) füllbar ist, wobei der erste Antriebsmotor (115) mit dem Verdichter
(110) mechanisch gekoppelt und ausgebildet ist, den Verdichter (110) anzutreiben,
wobei der Verdichter (110) ausgebildet ist, das erstes Wärmeträgermedium (160) des
Wärmepumpenkreislaufs (80) zu fördern, wobei die Steuereinrichtung (55) ausgebildet
ist, eine erste Antriebsleistung des ersten Antriebsmotors (115) auf Grundlage der
ermittelten Vibration (V) zu steuern.
8. Gebäudeklimatisierungssystem (25) nach Anspruch 7,
wobei der Wärmepumpenkreislauf (80) ein Expansionsventil (95) aufweist, wobei ein
Öffnungsquerschnitt des Expansionsventil (95) zwischen einer ersten Offenstellung
und einer ersten Schließstellung des Expansionsventil (95) veränderbar ist, wobei
die Steuereinrichtung (55) ausgebildet ist, das Expansionsventil (95) auf Grundlage
der ermittelten Vibration (V) zu steuern.
9. Gebäudeklimatisierungssystem (25) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Klimatisierungsgerät (30) wenigstens einen Brenner (221), insbesondere einen
Gasbrenner, zur Verbrennung eines Brennstoffs (260) und eine Ventileinrichtung (230)
mit einem Brennstoffventil (235) zur Steuerung einer Zuführung des Brennstoffs (260)
in den Brenner (221) und einem zweiten Stellmotor (240) aufweist, wobei der zweite
Stellmotor (240) mit dem Brennstoffventil (235) mechanisch verbunden ist und ausgebildet
ist, das Brennstoffventil (235) zwischen einer zweiten Offenstellung und einer zweiten
Schließstellung zu verstellen, um die Zuführung des Brennstoffs (260) in den Brenner
(221) zu verändern, wobei die Steuereinrichtung (55) ausgebildet ist, den zweiten
Stellmotor (240) auf Grundlage der ermittelten Vibration (V) zu steuern.
10. Gebäudeklimatisierungssystem (25) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Klimatisierungsgerät (30) wenigstens eine Lüftereinrichtung (105) mit einem
Gebläse (165) und einem zweiten Antriebsmotor (170) aufweist, wobei der zweite Antriebsmotor
(170) zum Antrieb des Gebläses (165) ausgebildet ist und das Gebläse (165) ausgebildet
ist, Frischluft (220) für das Klimatisierungsgerät (30) oder eine Abluft aus dem Klimatisierungsgerät
(30) zu fördern, wobei die Steuereinrichtung (55) ausgebildet ist, eine zweite Antriebsleistung
des zweiten Antriebsmotors (170) auf Grundlage der ermittelten Vibration (V) zu steuern.
11. Gebäude (10)
aufweisend eine Gebäudestruktur (15), insbesondere eine Dachstruktur, besonders vorteilhafterweise
einen Dachstuhl (20) und ein Gebäudeklimatisierungssystem (25) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, wobei das Klimatisierungsgerät (30) an der Gebäudestruktur (15) mechanisch
befestigt ist.
12. Gebäude (10) nach Anspruch 11,
wobei die Vibrationssensoreinrichtung (40) beabstandet zu dem Klimatisierungsgerät
(30) an der Gebäudestruktur (15) angeordnet ist, wobei die Vibrationssensoreinrichtung
(40) ausgebildet ist, die Vibration (V) des Klimatisierungsgeräts (30) an der Gebäudestruktur
(15) zu messen und die erfasste Vibration (V) im Rahmen der Vibrationsinformation
der Steuereinrichtung (55) bereitzustellen,
und/oder
wobei die Vibrationssensoreinrichtung (40) ausgebildet ist, zumindest teilweise eine
durch das Klimatisierungsgerät (30) in eine Umgebung abgegebene Luftschallemission
zu erfassen und die erfasste Luftschallemission der Steuereinrichtung (55) im Rahmen
der Vibrationsinformation bereitzustellen.
13. Verfahren zum Betrieb eines Gebäudeklimatisierungssystems (25) nach einem der Ansprüche
1 bis 10,
wobei das Klimatisierungsgerät (30) aktiviert wird, um ein zweites Wärmeträgermedium
(215) zu erwärmen oder zu kühlen, wobei das Klimatisierungsgerät (30) die Vibration
(V) erzeugt, wobei die vom Klimatisierungsgerät (30) erzeugte Vibration (V) erfasst
wird, wobei das Klimatisierungsgerät (30) auf Grundlage der ermittelten Vibration
(V) gesteuert wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
wobei ein vordefinierter Vibrationsschwellenwert (S) und ein vordefiniertes Regelverhalten
zur Regelung des Klimatisierungsgeräts (30) abgelegt sind, wobei die Solltemperatur
ermittelt wird, wobei auf Grundlage der Solltemperatur und des Regelverhaltens wenigstens
eine Stellgröße zur Regelung des Klimatisierungsgeräts (30) ermittelt und auf Grundlage
der Stellgröße das Klimatisierungsgerät (30) geregelt wird, wobei die ermittelte Vibration
(V) mit dem vordefinierten Vibrationsschwellenwert (S) in einem Vergleich verglichen
wird, wobei bei einem Überschreiten des vordefinierten Vibrationsschwellenwerts (S)
durch die ermittelte Vibration (V) in dem Vergleich, der vordefinierte Vibrationsschwellenwert
(S) als zusätzliche Führungsgröße zu der Solltemperatur bei der Regelung der Stellgröße
des Klimatisierungsgeräts (30) berücksichtigt wird, wobei bei einem Unterschreiten
des vordefinierten Vibrationsschwellenwerts durch die ermittelte Vibration (V) in
dem Vergleich, die Stellgröße zur Regelung des Klimatisierungsgeräts (30) auf Grundlage
der Solltemperatur ermittelt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
wobei auf Grundlage der ermittelten Stellgröße und des vordefinierten Vibrationsparameters
der vordefinierte Vibrationsschwellenwert (S) errechnet wird.