[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung eines Produktes
wie hypochlorige Säure durch Elektrolyse, aufweisend eine Anode und eine Kathode als
Elektroden, wobei eine der Elektroden zumindest bereichsweise von der anderen Elektrode
unter Bildung eines Elektrolysevolumens umgeben ist, wobei zumindest ein Einlass und
zumindest ein Auslass vorgesehen sind, um ein Reaktionsmedium unter Bildung des Produktes
durch das Elektrolysevolumen strömen zu lassen.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines verdünnten
Produktes wie hypochlorige Säure durch Elektrolyse, insbesondere mit einer Vorrichtung
der eingangs genannten Art, wobei ein Reaktionsmedium entlang einer Strömungsrichtung
zwischen einer Anode und einer Kathode als Elektroden geführt und die Elektrolyse
zur Bildung des Produktes als Einkammer-Elektrolyse durchgeführt wird, wobei das entstehende
Produkt mit einem Verdünnungsmittel verdünnt wird.
[0003] Bei elektrolytischen Verfahren werden durch Oxidation bzw. Reduktion in einer Redox-Reaktion
Atome und/oder Moleküle und/oder Ionen in andere Oxidationsstufen überführt. Bei derartigen
Verfahren wird die Redox-Reaktion durch Anlegen einer Spannung und Herstellung eines
Stromflusses durch ein Medium bewirkt. Hierfür werden üblicherweise Elektrodenpaare
mit einer Anode und einer Kathode eingesetzt, welche durch ein Medium verbunden sind,
in welchem die Redox-Reaktion verläuft. An der Anode erfolgt eine Oxidation, während
an der Kathode eine Reduktion stattfindet. Durch den Ladungsausgleich von Ionen, die
zwischen Anode und Kathode wandern, entsteht ein Stromfluss.
[0004] Die klassische Elektrolyse ist seit nahezu 200 Jahren bekannt und wurde zunächst
in Form der Membranzellenelektrolyse entwickelt. Bei dieser besteht ein Elektrolysereaktor
aus zwei Reaktionsteilräumen, welche Anode einerseits und Kathode andererseits umfassen.
Die beiden Reaktionsteilräume sind dabei mit einem Diaphragma, beispielsweise aus
einer porösen Keramik, oder einer Membran, die Eigenschaften eines lonen-Austauschers
aufweist, wie beispielsweise ein Polymerelektrolyt, voneinander getrennt. Eine derartige
Trennung verhindert vor allem unerwünschte zusätzliche chemische Reaktionen bei einer
Elektrolyse. Das Diaphragma, die Membran oder allgemein das Separationsmittel kann
mithilfe eines elektrischen Feldes von Ionen durchwandert werden, sodass sich der
erwähnte Stromfluss einstellt. Von Vorteil ist dabei, dass sich die jeweils im anodischen
und kathodischen Raum entstehenden Spaltprodukte nicht miteinander vermischen können.
Das mit der Anode in Berührung kommende Medium, der Anolyt, kann konzentriert oder
in der Folge verdünnt zur Anwendung gelangen. Der Katholyt kann nach Ausnutzung entweder
verworfen oder in den Anodenraum zur pH-Wert-Korrektur rückgeführt werden. Allfällige
Gase, die bei der Elektrolyse entstehen, können zur Vermeidung von Gefahren kontrolliert
abgeleitet oder im Endprodukt durch sorgfältige Vermischung in Lösung gebracht werden.
[0005] Der klassische Elektrolyseaufbau erfordert zumindest zwei Kammern für den Anodenraum
sowie den Kathodenraum und stellt daher eine Mehrkammer-Elektrolyse dar. Ein noch
einfacherer Aufbau ist möglich, wenn Systeme zur Einkammer-Elektrolyse eingesetzt
werden. Derartige Systeme wurden beispielsweise in der russischen Raumstation MIR
zur Anwendung gebracht und seitdem stetig weiterentwickelt.
[0006] Bei der Einkammer-Elektrolyse bzw. Einzelzellenelektrolyse besteht die Elektrolysezelle
aus nur einem Kompartiment, das sowohl die Anode als auch die Kathode enthält und
so konstruiert ist, dass eine einzige, vermischte Lösung aus allen nach der Elektrolyse
verbleibenden Bestandteilen erzeugt und abgeführt wird. Die entsprechende Lösung wird
zumeist ebenso verdünnt. Im Unterschied zur Mehrkammer-Elektrolyse fehlt es aber an
einem Separationsmittel wie einer Membran, was das System erheblich vereinfacht. Allfällig
entstehende Gase werden entweder zur Vermeidung von Gefahren ebenso kontrolliert abgeleitet
oder im Endprodukt durch sorgfältige Vermischung in Lösung gebracht. Als ein wesentlicher
Vorteil der Einzelzellenelektrolyse gegenüber der Membranzellentechnik wird die Erzeugung
eines stabilen Reaktionsproduktes mit geringerer Neigung zur Umkehrung der chemischen
Prozesse beschrieben.
[0007] Eine Einkammer-Elektrolyse bzw. Einzelzellen-Elektrolyse kann beispielsweise zur
Elektrolyse und damit letztlich auch zur Herstellung hypochloriger Säure eingesetzt
werden. Von Vorteil ist dabei, dass das Nebenprodukt Natronlauge (NaOH) praktisch
nicht anfällt. In der entstehenden Lösung ist Chlor in der Form von Gas vorhanden,
allerdings wird bei geeignetem pH-Wert das Reaktionsprodukt weitgehend von hypochloriger
Säure (HOCI) dominiert.
[0008] Hypochlorige Säure, verdünnt angewendet, ist ein beliebtes Desinfektionsmittel. Im
Zusammenhang mit auftretenden neuen Corona-Viren haben derartige Desinfektionsmittel
spontan stark an Bedeutung gewonnen. Die entsprechende Nachfrage bezieht sich allerdings
nicht nur auf die Desinfektionsmittel selbst, sondern auch auf deren vorgelagerte
Produktion. Naturgemäß setzt die Bereitstellung großer Mengen an Desinfektionsmittel
in kurzer Zeit eine entsprechende Produktionsleistung voraus.
[0009] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Vorrichtungen zur Einzelzellen-Elektrolyse
bzw. Einkammer-Elektrolyse von Chlor und zur Herstellung von hypochloriger Säure bekannt
geworden. Bekannte Vorrichtungen und Verfahren sind beispielsweise in
KR 10-0794106 B1,
KR 1999-0073708 A1 oder
US 2007/0272549 A1 offenbart.
[0010] Wenngleich die bekannten Vorrichtungen und Verfahren hypochlorige Säure bereitstellen
können, ist bei diesen Vorrichtungen bzw. Verfahren doch nachteilig, dass ein Wärmemanagement
aufgrund einer geringen zur Verfügung stehenden Abstrahlfläche sowie einer auch erforderlichen
Wärmeisolation eines Kunststoffgehäuses stark begrenzt ist, was letztlich auch auf
die Produktionsleistung durchschlägt. Dies ist insbesondere bei dem gewünschten Erfordernis
einer hohen Konzentration des Anolyts gegeben. Bei hohen Produktionsleistungen bestehen
oftmals die Gefahren von Leckagen, Kurzschlüssen zwischen Anoden und Kathoden bis
hin zum Brand einer Zelle durch ein Entstehen eines Lichtbogens.
[0011] Ein anderer Nachteil ist dadurch gegeben, dass das Elektrolyseergebnis oftmals in
Bezug auf Qualität und Reinheit eines Endproduktes nicht zufriedenstellend ist. Vor
allem wenn zur Optimierung eines Flächen- und Raumbedarfes ein Paket von zueinander
isolierten Flachblechen als Anoden und Kathoden in einem Kunststoffgehäuse mit rechteckigem
Querschnitt verwendet wird, kommt es zu einer nicht gleichmäßigen Verteilung und Elektrolyse
von zugeführtem Reaktionsmedium in der Zelle mit dem Ergebnis unerwünschter Nebenprodukte
im Endprodukt. Ein anderes Problem ergibt sich durch eine unterschiedliche Stromdichteverteilung,
was ebenfalls auf die Qualität bzw. Reinheit durchschlagen kann.
[0012] Ein weiteres Problem ergibt sich durch die in der Regel erforderliche Verdünnung
erstellter hypochloriger Säure, wofür statische oder dynamische Mischer eingesetzt
werden. Bislang haben sich weder nachgeschaltete statische Mischer noch in einem Gehäuse
integrierte dynamische Mischer, beispielsweise Mischräder, als einfache und wirksame
Mittel zur zuverlässigen Einstellung einer gewünschten Verdünnung erwiesen.
[0013] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben,
bei welcher die vorstehenden Nachteile beseitigt oder zumindest verringert sind.
[0014] Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein Verfahren der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, dass mit einfachen Mitteln hypochlorige Säure oder andere Produkte
mit hoher Qualität und Reinheit und einem hohen Durchsatz bzw. Ausstoß erzeugt werden
kann, insbesondere auch in einer gewünschten Verdünnung.
[0015] Die Aufgabe wird gelöst, wenn bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art eine
Elektrode wie die Kathode von einem Hohlraum umgeben ist, durch den ein Verdünnungsmittel
leitbar ist und ein Mischelement vorgesehen ist, mit dem das Verdünnungsmittel und
das Produkt vor dem Auslass mischbar sind.
[0016] Mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung kann unter anderem ein effizientes Wärmemanagement
erfolgen. Durch den vorgesehenen Hohlraum, welcher eine Elektrode umgibt, insbesondere
die Kathode, ist ein Volumen geschaffen, in welchem das Verdünnungsmittel, in der
Regel Wasser, zunächst zugeführt werden kann. Das Verdünnungsmittel, welches beispielsweise
bei einer Temperatur von etwa 4 °C bis 25 °C wie etwa bei einer Raumtemperatur von
ungefähr 22 °C zugeführt wird, kann somit zunächst funktional zur Kühlung einer Elektrode
wie der Kathode genutzt werden, wodurch bei der Elektrolyse entstehende Wärme effektiv
abführbar ist. Dadurch wird insgesamt eine hohe Elektrolyseleistung bei gleichzeitiger
Vermeidung einer Überhitzung auch im Dauerbetrieb erreicht. Dies ist insbesondere
im vorgesehenen kontinuierlichen Betrieb der Vorrichtung ein Vorteil. Die Vorrichtung
ist hierfür so konfiguriert, dass ein Verdünnungsmittel wie beispielsweise Leitungswasser
mit dem üblichen Leitungswasserdruck zugeführt werden kann, ohne dass gesonderte Vorratsbehälter
und/oder Zwischenpumpenstationen erforderlich wären.
[0017] Ein anderer Vorteil ergibt sich aus dem vorgesehenen Mischelement, welches zum Mischen
des zugeführten Verdünnungsmittels und des gebildeten Produktes, vorzugsweise gebildeter
hypochloriger Säure, vorgesehen ist. Dieses Mischelement ist entlang einer Strömungsrichtung
des zugeführten Verdünnungsmittels der vom Verdünnungsmittel gekühlten Elektrode nachgeordnet,
sodass das zugeführte Verdünnungsmittel zunächst funktional als Kühlmittel und anschließend
zum Verdünnen des Produktes wie gebildeter hypochloriger Säure dienen kann. Das Mischelement
ist mit Vorteil statisch ausgebildet. Insbesondere kann das Mischelement ohne bewegliche
Teile ausgebildet sein, was einen dauerhaften Betrieb begünstigt und insbesondere
allfällige Wartungen und/oder Reparaturen auf ein Minimum reduziert.
[0018] Die vorstehenden Vorteile treten insbesondere deutlich zutage, wenn die Vorrichtung
als Rohrzelle mit symmetrischer Flüssigkeitszufuhr und Flüssigkeitsabfuhr ausgebildet
ist, weil dann eine gleichmäßige Zwangsdurchströmung vorliegt, was bei Elektrolysezellen
mit Flachelektroden nicht möglich ist. Dadurch kann auch ein Anteil an unerwünschten
Nebenprodukten reduziert werden. Darüber hinaus kann eine Vorrichtung mit einer Rohrzelle
eine hohe Druckfestigkeit aufweisen, was einen Einbau in geschlossene Systeme unter
Wasserleitungsdruck erlaubt, sodass das fertige verdünnte Produkt sofort weitergefördert
werden kann und nicht zuerst auslaufen und dann mit einer Förderpumpe wieder mit Druck
beaufschlagt und weitergefördert werden muss.
[0019] Die Vorrichtung kann an sich für die Elektrolyse beliebiger Produkte eingesetzt werden,
die anschließend verdünnt werden sollen. Beispielsweise kann es sich bei dem Produkt
um verdünntes Natriumhypochlorid handeln. Besonders bevorzugt eignet sich die Vorrichtung
aber zur Herstellung hypochloriger Säure als Produkt, das mit dem Verdünnungsmittel
noch in der Vorrichtung verdünnt wird.
[0020] Die vorgesehenen Elektroden sind vorzugsweise länglich ausgebildet. Insbesondere
kann vorgesehen sein, dass die Elektroden ineinander verlaufen, sodass das Reaktionsmedium
im Elektrolysevolumen entlang einer Richtung strömt. Dabei kann die Anode eine erste
Längsachse aufweisen und die Kathode eine zweite Längsachse, wobei die erste Längsachse
und die zweite Längsachse koinzidieren. Insbesondere können die Anode und/oder die
Kathode im Bereich des Elektrolysevolumens im Wesentlichen rohrförmig, insbesondere
zylinderförmig mit kreisförmigem Querschnitt zu einer Zylinderlängsachse, ausgebildet
sein. Bei einer entsprechenden Ausbildung der Elektroden, insbesondere etwa zylinderförmig
zumindest im Bereich des Elektrolysevolumens, können die Elektroden ineinander geführt
sein, sodass sich zwischen Anode und Kathode ein Elektrolysevolumen, gebildet durch
eine Außenfläche einer innenliegenden Elektrode und eine Innenfläche einer außenliegenden
Elektrode, ergibt. Durch den so gebildeten Doppelwandzylinder ist ein Elektrolysevolumen
definiert, welches entlang einer Strömungsrichtung einen konstanten freien Querschnitt
aufweist, welcher einem Ring definierter Breite entspricht, insbesondere einem kreisförmigen
Ring. Die Elektroden können somit im Bereich des Elektrolysevolumens mit einem kreisförmigen
Querschnitt ausgebildet sein, welcher entlang einer Strömungsrichtung konstant ist.
Entlang dieser einzigen Strömungsrichtung strömt dann im Elektrolysevolumen das Reaktionsmedium,
wohingegen im außenseitigen Hohlraum in der gleichen Strömungsrichtung das Verdünnungsmittel
strömt. Bei einer entsprechenden Ausbildung ergibt sich, dass das Elektrolysevolumen
zu einer ersten Seite hin, nämlich zur Zustromseite, sowie zu einer zweiten Seite
hin, nämlich zur Abstromseite, offen ausgebildet ist. So kann das Reaktionsmedium
in einer einzigen Strömungsrichtung durch das Elektrolysevolumen strömen. Die Elektroden
werden vorzugsweise gegenläufig gespeist, insbesondere wenn diese länglich mit dem
beschriebenen Elektrolysevolumen in Form eines Doppelwandzylinders ausgebildet sind.
Durch die gegenläufige Stromspeisung, beispielsweise bei senkrechter Bauart kopfseitig
einerseits und fußseitig andererseits, kann ein Spannungsabfall zwischen Einspeisepunkt
und Elektrodenende kompensiert werden, wodurch es zu einer gleichmäßigen Stromverteilung
über die Elektrodenwirkflächen kommt. Somit ist entlang der Elektroden und damit auch
entlang des Elektrolysevolumens im Querschnitt eine gleichmäßige Stromverteilung gegeben.
[0021] Die Elektroden können beispielsweise aus Titan gebildet sein. Beispielsweise kann
es sich um ineinander geschobene Titanrohre handeln. Die Anoden können mit einem Metalloxid
beschichtet sein, insbesondere in jenen Bereichen, welche der Kathode gegenüberliegen.
Insbesondere für die Beschichtung der den Kathodenflächen zugewandeten Anodenbereiche
können Beschichtungen aus Metalloxid vorgesehen sein, um eine unerwünschte Gasbildung
zu vermeiden. Bei den Metalloxiden kommen zum Beispiel Platinoxid oder Iridiumoxid
zum Einsatz.
[0022] Es versteht sich, dass das Elektrolysevolumen abgesehen von der Zuströmung und Abströmung
grundsätzlich ein abgeschlossenes Volumen darstellt, also die entsprechenden Bereiche
der Anode sowie der Kathode vollflächig ausgebildet sind.
[0023] Es kann auch vorgesehen sein, dass eine Vielzahl von Anoden und Kathoden Teil einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung ist. In diesem Fall können jeweils Trägerplatten für
die Anoden und Kathoden vorgesehen sein. Die Trägerplatten dienen zur Kontaktierung
bzw. Stromzuführung und gleichzeitig als Halterung für die Elektroden. Die Trägerplatten
können für die Zuführung des Reaktionsmediums sowie des Verdünnungsmittels hierfür
geeignete Öffnungen aufweisen. Eine Ausbildung mit gegebenenfalls mehreren Anoden-Kathoden-Paaren
ergibt sich ebenso wie eine Länge der Anoden und Kathoden aus der gewünschten maximalen
Elektrolyseleistung sowie einer Stromdichte.
[0024] Die Elektroden können so gestaltet sein, dass diese im Wesentlichen zylinderförmig
ausgebildet sind, an zumindest einem Ende aber einen Stromanschluss aufweisen. Dieser
Stromanschluss kann insbesondere entlang einer jeweiligen Längsachse geführt sein.
Die Elektroden sind wie erläutert so ausgebildet, dass zwischen diesen ein Elektrolysevolumen
definiert ist.
[0025] Zur Bildung des Hohlraumes kann ein Mantel vorgesehen sein. Der Mantel definiert
dann mit der Kathode den Hohlraum um die Kathode. Durch diesen Hohlraum kann Verdünnungsmittel
geführt werden. Vorteilhafterweise wird der Mantel durch einen Teil des Gehäuses gebildet,
sodass keine zusätzlichen Teile mehr erforderlich sind. Das Verdünnungsmittel wird
dann zwischen dem Gehäuse und der Elektrode wie einer Kathode geführt. Im radial nächsten
Volumen nach innen hin strömt dann das Reaktionsmedium als Parallelstrom. Stromabwärts,
also nach Verlassen des Elektrolysevolumens, werden Verdünnungsmittel und Reaktionsmedium
bzw. gebildetes Produkt wie hypochlorige Säure durch ein bevorzugt statisches Mischelement
miteinander vermischt.
[0026] Es kann vorgesehen sein, dass an das Elektrolysevolumen ein Absetzraum anschließt.
Der Absetzraum dient insbesondere dazu, dass sich das umgesetzte Reaktionsmedium beruhigen
kann, ehe dieses im bzw. mit dem Mischelement mit dem Verdünnungsmittel gemischt wird.
Der Absetzraum kann in einfacher Weise dadurch gebildet sein, dass ein rohrförmiger
Teil der Kathode sich über den korrespondierenden, das Elektrolysevolumen mitbestimmenden
Teil der Anode hinaus erstreckt, sodass ein durch den Absetzraum bestimmtes Absetzvolumen
gebildet ist. Eine Stromzuführung bzw. Kontaktierung der Anode kann zentral durch
den Absetzraum oder durch diesen hindurch verlaufen. Der Absetzraum kann somit außenseitig
durch die Kathode definiert sein.
[0027] Das Mischelement kann zumindest eine erste Ausnehmung zum Einleiten des Verdünnungsmittels
und zumindest eine zweite Ausnehmung zum Einleiten des Produktes der Elektrolyse wie
hypochlorige Säure aufweisen. Die ersten Ausnehmungen schließen bevorzugt am Hohlraum
an, sodass das Verdünnungsmittel durch diese ersten Ausnehmungen in das Mischelement
eintreten kann. Die zweiten Ausnehmungen schließen bevorzugt an den Absetzraum an,
sodass das beruhigte Reaktionsmedium, beispielsweise hypochlorige Säure, in das Mischelement
eintreten kann. Die ersten Ausnehmungen sind mit Vorteil größer ausgebildet als die
zweiten Ausnehmungen. Über die Ausnehmungen bzw. deren Größe einerseits und den Stofffluss
andererseits kann die gewünschte Verdünnung eingestellt werden. Die Ausnehmungen sind
so wie die anderen Öffnungen der Vorrichtung so gestaltet, dass kein interner Rückstrom
in der Vorrichtung entstehen kann.
[0028] In diesem Zusammenhang kann insbesondere vorgesehen sein, dass das Mischelement eine
Vielzahl von Leitmitteln aufweist, welche zugeleitetes Verdünnungsmittel und zugeleitete
hypochlorige Säure unter Vermischung in Rotation versetzen. Es kann somit ein statisches
Mischelement vorliegen, dessen Leitmittel so gestaltet sind, dass eine innige Vermischung
zwischen Verdünnungsmittel und Reaktionsmedium erfolgt. Dabei kann das Mischelement
so ausgebildet sein, dass die zugeleiteten Volumenströme in einem vorbestimmten, von
0° verschiedenen Winkel von der Strömungsrichtung abgelenkt werden. Insbesondere kann
auch vorgesehen sein, dass das Mischelement die zugeführten Volumenströme etwa senkrecht
zur Zuströmrichtung ableitet, somit etwa in einem Winkel von 90°. Auch andere Winkel
sind möglich. Grundsätzlich können beispielsweise Winkel von 45° bis 135° relativ
zur Strömungsachse der Zuströmung Anwendung finden. Eine etwa senkrechte Ableitung
über das Mischelement hat den Vorteil, dass eine besonders kompakte Bauweise realisierbar
ist.
[0029] An das Mischelement kann eine Diffusionskammer anschließen, in der mit dem Verdünnungsmittel
vermischtes Produkt wie verdünnte hypochlorige Säure unter drehender Strömung ableitbar
ist. Somit ist mit der Reihenfolge Absetzraum - Mischelement - Diffusionskammer eine
optimale Abfolge für eine innige Vermischung von Verdünnungsmittel und Reaktionsmedium
bei gleichzeitig kompakter Bauweise der Vorrichtung gegeben.
[0030] Zur Einstellung einer gewünschten Verdünnung kann eine Durchflussmessung vorgesehen
sein, mit welcher ein Zufluss des Verdünnungsmittels gemessen wird. Das Reaktionsmedium
kann über eine hierfür vorgesehene Dosierpumpe zugeführt werden. Die Verdünnungsmenge
kann über ein Ventil geregelt sein bzw. werden. Hierbei kann ein Elektrolysestrom
bis zum Maximum geregelt werden. Bei Erreichen eines Maximalstroms wird die Förderung
des Reaktionsmediums über die Dosierpumpe und die im gewünschten Verhältnis beigemischte
Verdünnungsmenge automatisch über ein Ventil wie ein Magnetventil eines Reglers begrenzt.
[0031] Das weitere Ziel wird erreicht, wenn bei einem Verfahren der eingangs genannten Art
das Verdünnungsmittel zur Kühlung einer Elektrode zugeführt und anschließend mit gebildetem
Produkt wie hypochloriger Säure vermischt wird.
[0032] Die zuvor für die Vorrichtung erläuterten Vorteile treffen für das Verfahren in analoger
Weise zu. Insbesondere kann mit einem erfindungsgemäßen Verfahren insbesondere ein
effizientes Wärmemanagement erfolgen, und zwar auch in einem kontinuierlichen Betrieb,
der bevorzugt ist. Das Verfahren lässt sich mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
somit in kompakter Bauweise bzw. auf kleinem Raum und mit großer Verfahrenssicherheit
sowie Wirtschaftlichkeit bei hoher Produktgüte durchführen.
[0033] Für eine besonders innige Vermischung von Reaktionsmedium mit dem zugeführten Verdünnungsmittel
ist es zweckmäßig, dass das Verdünnungsmittel mit gebildetem Produkt wie hypochloriger
Säure bei Vermischen in Drehbewegung gesetzt wird. Dabei kann wie bereits vorstehend
beschrieben das so gebildete Gemisch senkrecht zu einer Zuströmrichtung, welche über
die Strömungsrichtungen des Verdünnungsmittels sowie des Reaktionsmediums definiert
sein kann, senkrecht abgeleitet werden. Insbesondere können somit das Verdünnungsmittel
und das Reaktionsmedium koaxial in einer ersten Richtung geführt und nach Bildung
des Produktes wie hypochloriger Säure vermischt und im Wesentlichen radial zur ersten
Richtung in einer zweiten Richtung abgeführt werden. Bei Einsatz eines geeigneten
Mischelementes kann das Verdünnungsmittel statisch mit gebildetem Produkt wie hypochloriger
Säure vermischt werden. Hierfür kann beispielsweise ein Mischelement mit Leitelementen
eingesetzt werden.
[0034] Die Vorrichtung kann in einer Ausbildung eine Vielzahl von ineinander verlaufenden,
konzentrisch verlaufenden Rohren, welche vorzugsweise jeweils auf eine Anschlussscheibe
von Anode bzw. Kathode aufgeschweißt werden, ausgestattet sein. Eine Kühlung durch
das Verdünnungsmittel erfolgt dann nur über den Hohlraum, welcher die äußerste Kathode
umgibt. Über Bohrungen in den Anschlussscheiben können dann Zuläufe bzw. Abläufe vorgesehen
sein.
[0035] Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus dem nachfolgend
dargestellten Ausführungsbeispiel. In den Zeichnungen, auf welche dabei Bezug genommen
wird, zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Seitenansicht entlang einer Längsachse
der Vorrichtung;
Fig. 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in einem Querschnitt entlang der Längsachse;
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 1;
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 1.
[0036] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 in einer Seitenansicht dargestellt.
Die Vorrichtung 1 weist eine erste Längsachse 7 auf, die sich zentral durch die Vorrichtung
1 erstreckt und mit einer zweiten Längsachse 8, die später noch näher erläutert wird,
koinzidiert. Die beiden Längsachsen 7, 8 liegen somit auf einer einzigen Geraden.
Entlang dieser Geraden ist die Vorrichtung 1 wie in Fig. 1 ersichtlich längserstreckt
ausgebildet. Dies bedeutet, dass eine Länge der Vorrichtung 1 deren Breite um ein
Mehrfaches übersteigt.
[0037] Die Vorrichtung 1 ist gemäß Fig. 1 mit einem ersten Deckel 21 und einem zweiten Deckel
22 ausgebildet, welche auf einem Mantel 10 angeordnet sind, beispielsweise durch Verschrauben.
Durch den ersten Deckel 21, der kopfseitig angeordnet ist, und den zweiten Deckel
22, der fußseitig angeordnet ist, sind verschiedene Zu- und Ableitungen für Medien
sowie auch Stromanschlüsse gegeben. Ein erster Stromanschluss 23 ist im Bereich des
kopfseitigen Deckels vorgesehen, ein zweiter Stromanschluss 24 im Bereich des zweiten,
fußseitigen Deckels.
[0038] Die Gestaltung der Vorrichtung 1 im Inneren ist insbesondere in Fig. 2 ersichtlich.
Die Vorrichtung 1, die in Fig. 2 in einem Querschnitt entlang der ersten Längsachse
7 dargestellt ist, weist mehrere Elektroden 2 auf. Eine erste Elektrode 2, nämlich
die Anode 3, ist zentral verlaufend angeordnet und erstreckt sich vom ersten Stromanschluss
23, der kopfseitig angeordnet ist, nach unten. Dabei weist die Anode 3 ein erstes
Anschlussstück auf, welches an den ersten Stromanschluss 23 anschließt. Von diesem
ersten Anschlussstück, das mit einem relativ schmalen Durchmesser gebildet ist und
zylinderförmig vorliegt, schließt dann ein längerer Teil an, welcher als Anode 3 für
die durchzuführende Redox-Reaktion dient. Über das erste Anschlussstück kann an die
Anode 3 eine Spannung angelegt werden. Nach unten hin, also mit dem breiteren Teilstück,
das an das erste Anschlussstück anschließt, ist die Anode 3 verbreitert zylinderförmig
ausgebildet. Mit einer später noch zu erläuternden Kathode 4 wird somit ein Elektrolysevolumen
11 gebildet. Der zylinderförmige Teil der Anode 3, welcher hierfür Anwendung findet,
ist außenseitig vollflächig abgeschlossen, sodass kein Reaktionsmedium 20 in das Zylinderinnere
dringen kann.
[0039] Die Anode 3 ist koaxial mit einer Kathode 4 angeordnet. Die Kathode 4 ist entlang
einer zweiten Längsachse 8 verlaufend länglich ausgebildet, wobei diese zweite Längsachse
8 mit der ersten Längsachse 7 und damit auch mit einer Hauptachse der Vorrichtung
1 zusammenfällt.
[0040] Die Kathode 4 umgibt den zylindrischen Teil der Anode 3, welcher zusammen mit der
umgebenen Kathode 4 ein Elektrolysevolumen 11 für durchströmendes Reaktionsmedium
20 bildet. Die Kathode 4 wird dabei fußseitig mit dem zweiten Stromanschluss 24 kontaktiert.
Über eine erste Öffnung 13 kann Reaktionsmedium 20 zugeführt werden, das fußseitig
einströmt und sich dann in Elektrolysevolumen 11 zwischen Kathode 4 und Anode 3 entsprechend
den eingezeichneten Pfeilen in einer ersten Richtung 17 nach oben bewegt.
[0041] Außenseitig ist der Mantel 10 vorgesehen, welcher die Kathode 4 umgibt und die Vorrichtung
1 entlang deren Hauptachse nach außen hin abschließt. Zwischen dem Mantel 10 und der
Kathode 4 ist ein Hohlraum 9 definiert. In diesem Hohlraum 9 kann über eine zweite
Öffnung 14 Verdünnungsmittel 19 zugeführt werden. Dieses Verdünnungsmittel 19 strömt
parallel zum Reaktionsmedium 20, allerdings von diesem zunächst getrennt entlang des
Hohlraums 9 bzw. der ersten Längsachse 7 und der zweiten Längsachse 8 in einer zweiten
Richtung 18 und somit ebenso entlang einer Hauptachse der Vorrichtung 1. Fußseitig
und kopfseitig ist der Mantel 10 vom ersten Deckel 21 bzw. dem zweiten Deckel 22 umgeben.
[0042] In dem zwischen dem verbreiterten zylindrischen Teil der Anode 3 und der Kathode
4 gebildeten Elektrolysevolumen 11 kann zum Beispiel durch Elektrolyse von Chlorwasserstoff
hypochlorige Säure erzeugt werden. Aufgrund der Stromanschlüsse, die kopfseitig bzw.
fußseitig angeordnet sind, kann ein Spannungsgefälle entlang der Anode 3 bzw. umgekehrt
betrachtet entlang der Kathode 4 zumindest weitgehend vermieden werden. In dem gebildeten
Elektrolysevolumen 11, das im Bereich zwischen einem Zufluss und einem Abfluss, die
im Querschnitt jeweils etwa ringförmig ausgebildet sind, zylinderförmig abgeschlossen
ist, sind somit konstante Stromdichten gegeben.
[0043] Im Ausführungsbeispiel umfasst die Vorrichtung 1 einen Einlass 5 mit einer ersten
Öffnung 13 für das Reaktionsmedium 20 und somit getrennte Zuläufe über die erste Öffnung
13 für das Reaktionsmedium 20 und die zweite Öffnung 14 für das Verdünnungsmittel
19. Ein Auslass 6 ist durch einen einzigen kopfseitig angeordneten Ablauf bzw. eine
dritte Öffnung 15 definiert. Kopfseitig befindet sich ein zusätzlicher Anschluss,
an welchem ein Entgasungstopf angeordnet sein kann, was für bestimmte Einbaulagen
wichtig sein kann. Über diesen Anschluss kann auch eine Spülung des Innenraums der
Vorrichtung 1 erfolgen.
[0044] Das von der Fußseite zuströmende Reaktionsmedium 20 bewegt sich entlang der Anode
3 im Elektrolysevolumen 11 hin entlang der ersten Richtung 17 zu einem Absetzraum
12, in welchem das reagierende Reaktionsmedium 20 bzw. dann abreagierte Reaktionsmedium
20 beruhigt wird. An diesen Absetzraum 12 schließt ein Mischelement 25 an, das mit
einer Vielzahl von Leitmitteln 26 ausgebildet ist. Bei dem Mischelement 25 handelt
es sich um ein statisches Mischelement 25, das ohne aktiv bewegte Komponenten auskommt.
Die Leitmittel 26 sind so ausgebildet, dass die von unten bzw. fußseitig anströmende
Medien in Drehbewegung versetzt werden und etwa senkrecht zur Anströmrichtung abgeleitet
werden können. In Fig. 3 ist diese Ausbildung der Leitmittel 26 im Querschnitt quer
zur ersten Längsachse 7 im Konkreten ersichtlich.
[0045] Das Mischelement 25 ist so angeordnet, dass dieses nicht nur an den Absetzraum 12
anschließt, sondern dass dieses auch in fluider Verbindung mit dem Hohlraum 9 steht,
sodass Verdünnungsmittel 19 gleichzeitig mit dem Reaktionsmedium 20 in das Mischelement
25 leitbar ist. Dementsprechend wird vom Mischelement 25 eine Mischung des Verdünnungsmittels
19 mit dem Reaktionsmedium 20 ausgegeben, und zwar wie erwähnt etwa senkrecht. Im
Anschluss an das Mischelement 25 ist eine Diffusionskammer 16 vorgesehen. An diese
Diffusionskammer 16 schließt dann direkt oder mittelbar eine dritte Öffnung 15 bzw.
der Auslass 6 an, über welche das erstellte Produkt, im Ausführungsbeispiel verdünnte
hypochlorige Säure, ausgegeben wird.
[0046] In Fig. 3 ist im Querschnitt das Mischelement 25 mit den Leitmitteln 26 näher dargestellt.
Die Leitmittel 26 sind so angeordnet, dass das von unten senkrecht zuströmende Reaktionsmedium
20, insbesondere hypochlorige Säure als Produkt der Elektrolyse, in das Mischelement
25 eintritt und gleichzeitig dazu Verdünnungsmittel 19 zugeführt und senkrecht angeströmt
werden kann. Ausnehmungen für das Verdünnungsmittel 19 können dabei im Durchmesser
auf Ausnehmungen für das Reaktionsmedium 20 abgestimmt sein. Dadurch wird die so hergestellte
Mischung wunschgemäß verdünnt und aufgrund der Struktur der Leitmittel 26 in Rotationsbewegung
versetzt und anschließend senkrecht zur Anströmrichtung des Verdünnungsmediums 19
ausgegeben (siehe Fig. 2).
[0047] Aus Fig. 4 ist ersichtlich, dass das Elektrolysevolumen 11 im Querschnitt ringförmig
ausgebildet ist. Entlang der konzentrisch verlaufenden Bereiche der Anode 3 sowie
der Kathode 4 ergibt sich somit ein doppelwandig abgeschlossenes zylinderförmiges
Elektrolysevolumen 11.
[0048] Die Vorrichtung 1 kann in geschlossenen Systemen unter Leitungswasserdruck im vollautomatischen
Betrieb eingesetzt werden, wobei auch bei variabler Durchflussmenge eine konstante
Konzentration einstellbar ist.
[0049] Im Einsatz kann die Vorrichtung 1 kontinuierlich betrieben werden. Über die erste
Öffnung 13 wird das Reaktionsmedium 20 und über die zweite Öffnung 14 das Verdünnungsmittel
19 zugeführt. Das Reaktionsmedium 20 reagiert im Rahmen einer Redox-Reaktion, wenn
dieses im Elektrolysevolumen 11 zwischen der Anode 3 und der Kathode 4 geführt wird.
Gleichzeitig wird außenseitig im Hohlraum 9 das Verdünnungsmittel 19 geführt. An dieser
Stelle sind die beiden Ströme, wie auch aus Fig. 4 ersichtlich ist, voneinander getrennt.
Nach der Reaktion des Reaktionsmediums 20 gelangt dieses in den Absetzraum 12, wobei
das Reaktionsmedium 20 beruhigt werden kann. Im Anschluss wird das Reaktionsmedium
20 dem Mischelement 25 zugeführt. Gleichzeitig wird senkrecht dazu einlaufend das
Verdünnungsmittel 19 aus dem Hohlraum 9 zugeleitet. Hierfür ist die Vorrichtung 1
entsprechend adaptiert, sodass ein senkrechter Zufluss des Verdünnungsmittels 19 in
das Mischelement 25 erfolgen kann. Die beiden zugeführten Medien, nämlich abreagiertes
Reaktionsmedium 20 und Verdünnungsmittel 19 werden im Mischelement 25 statisch gemischt.
Durch die vorgesehenen Leitmittel 26 wird eine Drehbewegung der so erstellten Mischung
erzielt. Die fertige Mischung wird dann vorzugsweise, wie in Fig. 2 ersichtlich, senkrecht
zur Längsachse bzw. einer Zuströmung des Reaktionsmediums 20 und einer Hauptströmrichtung
des Verdünnungsmittels 19 abgeleitet. Um eine verbesserte Durchmischung zu erreichen,
kann, wie auch in Fig. 2 ersichtlich, im Anschluss an das Mischelement 25 eine Diffusionskammer
16 vorgesehen sein. Anschließend wird die so erstellte hypochlorige Säure, welche
so verdünnt ist, wie dies gewünscht ist, etwa senkrecht zur ersten Längsachse 7 der
Vorrichtung 1 abgeführt.
[0050] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren ist von Vorteil, dass das Verdünnungsmedium
19 doppelt funktional wirkt, nämlich zunächst während der Elektrolyse als Kühlmedium
und anschließend, sobald das Reaktionsmedium 20 abreagiert hat, als Verdünnungsmittel
19. Dies erlaubt es, eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 mit hoher Effektivität kontinuierlich,
also im Dauerbetrieb, zu betreiben. Gleichzeitig ist ein kompaktes Verfahren gegeben,
da die Reaktionsströme so gewählt sind, dass eine Längserstreckung einer entsprechenden
Vorrichtung 1 minimiert werden kann. Insbesondere können mit einem erfindungsgemäßen
Verfahren auch hohe Wärmeentwicklungen und damit Leckagen, Materialversagen oder andere
Probleme wirkungsvoll vermieden werden.
1. Vorrichtung (1) zur kontinuierlichen Herstellung eines Produktes wie hypochlorige
Säure durch Elektrolyse, aufweisend eine Anode (3) und eine Kathode (4) als Elektroden
(2), wobei eine der Elektroden (2) zumindest bereichsweise von der anderen Elektrode
(2) unter Bildung eines Elektrolysevolumens (11) umgeben ist, wobei zumindest ein
Einlass (5) und zumindest ein Auslass (6) vorgesehen sind, um ein Reaktionsmedium
(20) unter Bildung des Produktes durch das Elektrolysevolumen (11) strömen zu lassen,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Elektrode (2) wie die Kathode (4) von einem Hohlraum (9) umgeben ist, durch
den ein Verdünnungsmittel (19) leitbar ist, und ein Mischelement (25) vorgesehen ist,
mit dem das Verdünnungsmittel (19) und das Produkt vor dem Auslass (6) mischbar sind.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektroden (2) länglich ausgebildet sind.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektroden (2) ineinander verlaufen, sodass das Reaktionsmedium (20) im Elektrolysevolumen
(11) entlang einer Richtung strömt.
4. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anode (3) eine erste Längsachse (7) aufweist und die Kathode (4) eine zweite
Längsachse (8) aufweist, wobei die erste Längsachse (7) und die zweite Längsachse
(8) koinzidieren.
5. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Anode (3) und/oder die Kathode (4) im Bereich des Elektrolysevolumens (11) im
Wesentlichen rohrförmig, insbesondere zylinderförmig mit kreisförmigem Querschnitt
zu einer Zylinderlängsachse, ausgebildet sind.
6. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Mantel (10) vorgesehen ist, welcher mit der Kathode (4) den Hohlraum (9) um die
Kathode (4) definiert.
7. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an das Elektrolysevolumen (11) ein Absetzraum (12) anschließt.
8. Vorrichtung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Absetzraum (12) außenseitig durch die Kathode (4) definiert ist.
9. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischelement (25) zumindest eine erste Ausnehmung zum Einleiten des Verdünnungsmittels
(19) und zumindest eine zweite Ausnehmung zum Einleiten der hypochlorigen Säure aufweist.
10. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischelement (25) eine Vielzahl von Leitmitteln (26) aufweist, welche zugeleitetes
Verdünnungsmittel (19) und zugeleitetes Produkt unter Vermischung in Rotation versetzen.
11. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass an das Mischelement (25) eine Diffusionskammer (16) anschließt, in der mit dem Verdünnungsmittel
(19) vermischtes Produkt unter drehender Strömung ableitbar ist.
12. Verfahren zur Herstellung eines verdünnten Produktes wie hypochlorige Säure durch
Elektrolyse, insbesondere mit einer Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
11, wobei ein Reaktionsmedium (20) entlang einer Strömungsrichtung zwischen einer
Anode (3) und einer Kathode (4) als Elektroden (2) geführt und die Elektrolyse zur
Bildung des Produktes als Einkammer-Elektrolyse durchgeführt wird, wobei das entstehende
Produkt mit einem Verdünnungsmittel (19) verdünnt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Verdünnungsmittel (19) zur Kühlung einer Elektrode (2) zugeführt und anschließend
mit gebildetem Produkt vermischt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Verdünnungsmittel (19) mit gebildetem Produkt beim Vermischen in Drehbewegung
versetzt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Verdünnungsmittel (19) und das Reaktionsmedium (20) koaxial in einer ersten Richtung
(17) geführt und nach Bildung des Produktes vermischt und im Wesentlichen radial zur
ersten Richtung (17) abgeführt werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Verdünnungsmittel (19) statisch mit gebildetem Produkt vermischt wird.