[0001] Die Erfindung betrifft ein Gargerät gemäß dem Patentanspruch 1.
[0002] Zur Zubereitung von Lebensmitteln, welche auch als zu behandelndes Gut oder als Gargut
bezeichnet werden können, sind verschiedene Küchengeräte bekannt, welche auch als
Gargeräte bezeichnet werden können. Hierzu gehören die Kochfelder, auf denen das Gargut
in einem Gargeschirr wie zum Beispiel in einem Kochtopf, mit oder ohne Deckel, in
einer Pfanne und dergleichen durch Kochen, Braten und dergleichen gegart werden kann.
Das Gargeschirr wird hierzu auf eine Kochstelle des Kochfelds gestellt und der Boden
des Gargefäßes von der Kochstelle elektrisch, induktiv und dergleichen erhitzt. Das
Gargeschirr kann auch als Gargefäß, als Gargutträger oder als Gargutaufnahme bezeichnet
werden. Das Gargeschirr stellt in diesem Fall einen Garraum für das Gargut bereit,
welcher bei Pfannen und Töpfen offen oder mittels eines Deckels geschlossen sein kann.
[0003] Es sind ferner, beispielsweise aus der Druckschrift
DE 20 2007 012 602 U1, Gargeräte bekannt, welche einen unbeweglich, d.h. feststehend, mit dem Gargerät
ausgebildeten Garraum aufweisen, in welchen das Gargut in bzw. auf einem Gargeschirr
angeordnet und bei geschlossenem Garraum des Gargeräts gegart werden kann. Ein derartiges
Gargerät kann zum Beispiel ein Backofen, ein Dampfgarer, eine Mikrowelle, ein Kombinationsgerät
aus Backofen mit Dampfgarer und bzw. oder mit Mikrowelle und dergleichen sein. Derartige
Gargeräte mit feststehendem Garraum weisen üblicherweise zumindest in Deutschland
in der vertikalen Richtung eine Bauhöhe von ca. 45 cm auf, wobei Backöfen auch mit
einer Bauhöhe von ca. 60 cm üblich sind. Ein Gargeschirr zum Einsetzen in ein Einbaugargerät
zeigt die Druckschrift
EP 2 468 150 A1.
[0004] Derartige Gargeräte mit feststehendem Garraum haben gemeinsam, dass sie ein äußeres
Gehäuse als Außengehäuse aufweisen, welches das Gargerät nach außen im Wesentlichen
umschließt und dessen einzelnen Bauteile und Elemente schützt sowie gemeinsam handhabbar
macht. Innerhalb des Gargerätes wird ein Innenraum ausgebildet, welcher den Garraum
darstellt und im Wesentlichen von einem inneren Gehäuse als Innengehäuse, auch als
Garraummuffel oder Muffel bezeichnet, umschlossen wird. Zwischen dem Innengehäuse
und dem Außengehäuse wird ein Gehäuseraum als Zwischenraum gebildet, in welchem Funktionselemente
des Gargeräts wie zum Beispiel eine Steuerung bzw. eine Steuerungseinheit, eine elektrische
Energieversorgung und sonstige Bauelemente angeordnet sein können, welche dem bestimmungsgemäßen
Gebrauch des Gargerätes dienen. In der Tiefe von Vorne, d.h. aus Sicht eines Benutzers
betrachtet, schließt das Außengehäuse, das Innengehäuse und ein Blech bzw. ein Frontblech
zusammen den Gehäuseraum ab, so dass der Gehäuseraum für den Benutzer nicht zugänglich
ist.
[0005] Der Innenraum des Gargeräts weist in der Tiefe nach Vorne eine Durchgangsöffnung
als Zugangsöffnung auf, durch welche hindurch der Innenraum des Gargeräts für den
Benutzer zugänglich ist, um Gargeschirre in den Innenraum des Gargeräts als dessen
Garraum einzuführen und dort anzuordnen sowie um Gargeschirre nach erfolgter Behandlung
des Garguts aus dem Innenraum des Gargeräts zu entnehmen und von dort zu entfernen.
Die Zugangsöffnung kann mittels eines Verschlusselements zum Beispiel in Form einer
seitlich schwenkbaren Tür, einer nach unten schwenkbaren Klappe und dergleichen vom
Benutzer geöffnet werden, um auf den Innenraum des Gargeräts zugreifen zu können,
wie zuvor beschrieben, oder um den Innenraum des Gargeräts zu verschließen und den
Garvorgang bzw. den Garprozess auszuführen. Ein derartiges Verschlusselement kann
geschlossen ausgebildet sein oder ein Sichtfenster aufweisen, um dem Benutzer einen
Einblick in den geschlossenen Innenraum des Gargeräts zu ermöglichen.
[0006] Derartige Gargeräte mit feststehendem Garraum werden üblicherweise als Einbaugeräte
bzw. als Kücheneinbaugeräte ausgebildet, um platzsparend und auf einer für den Benutzer
gut zugänglichen Höhe in der vertikalen Richtung in Küchenmöbeln wie zum Beispiel
in Einbauschränken einer Küche feststehend mit ihrem Außengehäuse angeordnet zu werden
und mit ihrem Verschlusselement, ggfs. zusätzlich mit ihrer Blende, siehe oben, nach
Vorne zum Benutzer hin flächig bündig mit den Oberflächen der übrigen Gargeräte, Schubladen,
Türen und dergleichen des Küchenmöbels abzuschließen, was den optischen Eindruck für
den Benutzer verbessern kann.
[0007] Neben den zuvor beschriebenen Gargeräten mit feststehendem Garraum können diese auch
gemeinsam mit anderen Kücheneinbaugeräten wie zum Beispiel mit Wärmeschubladen, Vakuummierschubladen
und dergleichen kombiniert vertikal übereinander und bzw. oder horizontal nebeneinander
angeordnet werden, welche ebenfalls Funktionen in der Küche übernehmen können. Wärmeschubladen
dienen zum Beispiel dem Warmhalten des gegarten Garguts ohne weitere Garung und dem
Vorwärmen von Geschirr. In Vakuummierschubladen können Lebensmitteln im Vakuum in
einer Verpackung luftdicht verschlossen werden.
[0008] Derartige Schubladen als Küchengeräte sind grundsätzlich vergleichbar den zuvor beschriebenen
Gargeräten mit feststehendem Garraum aufgebaut, wobei Schubladen deutlich flacher,
d.h. kleiner in der vertikalen Richtung, ausgebildet sind und somit vom Benutzer nach
Vorne zu sich hin aus dem Küchenmöbel herausgezogen werden müssen, um in der vertikalen
Richtung von oben einen Zugriff auf ihren Innenraum zu ermöglichen. Zu diesem Zweck
weist der bewegliche Teil der Schublade, welcher auch als Auszug bezeichnet werden
kann, einen Auszugsboden auf, welcher der Aufnahme zum Beispiel des Gargeschirrs in
der vertikalen Richtung von oben dient und zum Beispiel über in der Querrichtung seitlich
angeordnete Schienen in der Tiefe beweglich gegenüber dem Innengehäuse der Schublade
ausgebildet sein kann. Der Auszugsboden weist üblicherweise in der Tiefe nach Vorne
hin eine vertikal ausgerichtete Blende auf, welche den Innenraum der Schublade bzw.
dessen Zugangsöffnung im geschlossen Zustand verschließt.
[0009] Derartige Schubladen, auch Einbauschubladen genannt, weisen üblicherweise zumindest
in Deutschland in der vertikalen Richtung eine Bauhöhe von ca. 14 cm auf. Schubladen
werden üblicherweise in der vertikalen Richtung unterhalb eines Gargeräts mit feststehendem
Garraum wie zum Beispiel unterhalb eines Backofens, unterhalb eines Dampfgarers und
dergleichen oder in Kombination mit einer weiteren Schublade in der vertikalen Richtung
übereinander angeordnet, können jedoch auch einzeln und eigenständig in einem Küchenmöbel
eingebaut werden. Da die Einbauräume für Kücheneinbaugeräte in Küchenmöbel, welche
auch als Nischen bezeichnet werden können, üblicherweise zumindest in Deutschland
in der vertikalen Richtung eine Höhe von ca. 60 cm aufweisen, können insbesondere
eine Schublade mit ca. 15 cm Bauhöhe und ein Gargerät mit feststehendem Garraum mit
ca. 45 cm Bauhöhe modular miteinander kombiniert als Einbaugeräte verwendet werden.
[0010] Wird ein Garraum mittels einer ersten Heizvorrichtung von unten und mittels einer
zweiten Heizvorrichtung von oben erwärmt, so kann die Wärme der zweiten, oberen Heizvorrichtung
auch auf die erste, untere Heizvorrichtung wirken, falls der Garraum nicht vorhanden
oder vergleichsweise kleinflächig ausgebildet ist, so dass die Wärme der zweiten,
oberen Heizvorrichtung teilweise am Garraum seitlich vorbei die erste, untere Heizvorrichtung
erreichen kann. Dies kann seitens der unteren, ersten Heizvorrichtung zu einer thermischen
Belastung und ggfs. hierdurch zu Beschädigungen, insbesondere an den elektronischen
Elementen, der unteren, ersten Heizvorrichtung führen, falls seitens der zweiten,
oberen Heizvorrichtung eine vergleichsweise hohe Wärme erzeugt werden kann. Dies kann
insbesondere die Komponenten einer Induktionsvorrichtung, welche dem induktiven Erhitzen
des Gargeschirrs dienen, belasten und hierdurch in der Lebensdauer beeinträchtigen
bzw. beschädigen.
[0011] Der Erfindung stellt sich das Problem, ein Gargerät bereitzustellen, sodass trotz
vergleichsweise hoher Wärmeerzeugung seitens einer zweiten Heizvorrichtung die Komponenten
einer ersten Heizvorrichtung, insbesondere die Komponenten einer Induktionsvorrichtung
des Gargeräts, vor thermischen Schäden bzw. Beeinträchtigungen geschützt werden können.
Dies soll insbesondere möglichst einfach, platzsparend, kostengünstig, langlebig,
robust und bzw. oder einfach zu reinigen umgesetzt werden können. Zumindest soll eine
Alternative zu bekannten derartigen Gargerätesystemen geschaffen werden.
[0012] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Gargerät mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0013] Somit betrifft die Erfindung ein Gargerät mit einem Innengehäuse mit wenigstens einem
ersten Trennelement zur Aufnahme wenigstens eines Garraums. Ein Garraum kann insbesondere
von einem Gargeschirr gebildet werden und hierbei offen oder geschlossen ausgebildet
sein, wie eingangs beschrieben. Ein Gargeschirr kann dabei aus dem Einbaugargerät
entnehmbar sein. Auch kann ein derartiger Garraum von einem feststehenden Bestandteil
des Einbaugargeräts gebildet werden.
[0014] Das Gargerät weist wenigstens eine erste Heizvorrichtung auf, welche in der vertikalen
Richtung unterhalb des ersten Trennelements angeordnet und ausgebildet ist, wenigstens
den Garraum von unten zu erwärmen. Die Erwärmung mittels der ersten Heizvorrichtung
kann beispielsweise mittels eines elektrischen Heizelements durch Strom-Wärmeverluste
oder induktiv erfolgen. Hierdurch kann das Lebensmittel im Garraum direkt erwärmt
oder ein Dampfgarprozess innerhalb des Garraums betrieben werden.
[0015] Das Gargerät weist ferner wenigstens eine zweite Heizvorrichtung auf, welche in der
vertikalen Richtung oberhalb des ersten Trennelements angeordnet und ausgebildet ist,
wenigstens den Garraum von oben zu erwärmen. Hierdurch kann eine Erwärmung des Garraums
in der vertikalen Richtung von zwei Seiten erfolgen, sodass das Gargut im Garraum
gleichmäßiger, stärker und bzw. oder schneller erwärmt bzw. erhitzt werden kann. Dies
kann entsprechend die Qualität des Garprozesses erhöhen und bzw. oder die Dauer des
Garprozesses verkürzen. Die zweite Heizvorrichtung kann vorzugsweise Wärmestrahlung
erzeugen und hierdurch eine vergleichsweise hohe bzw. starke Erwärmung des Garraums
von oben bewirken.
[0016] Das erfindungsgemäße Gargerät ist dadurch gekennzeichnet, dass das Gargerät ausgebildet
ist, eine Anwesenheit oder Abwesenheit des Garraums auf dem ersten Trennelement zu
erkennen und die zweite Heizvorrichtung nur bei Anwesenheit des Garraums zu betreiben.
Mit anderen Worten kann seitens des erfindungsgemäßen Gargeräts eine Unterscheidung
erfolgen, ob der Garraum bestimmungsgemäß auf dem ersten Trennelement und damit zwischen
der ersten Heizvorrichtung und der zweiten Heizvorrichtung angeordnet ist oder nicht.
Ist der Garraum nicht auf dem ersten Trennelement vorhanden und wird dennoch die zweite
Heizvorrichtung betrieben, kann die von der zweiten Heizvorrichtung erzeugte Wärme
ungehindert auf die erste Heizvorrichtung einwirken und diese hierdurch thermisch
belasten. Daher wird erfindungsgemäß in diesem Fall verhindert, dass die zweite Heizvorrichtung
betrieben werden kann, sodass eine entsprechende thermische Belastung der ersten Heizvorrichtung
vermieden werden kann.
[0017] Dies kann erfindungsgemäß dadurch realisiert werden, indem seitens des Gargeräts
direkt oder indirekt die Anwesenheit des Garraums, die Abwesenheit des Garraums oder
sowohl die Anwesenheit als auch die Abwesenheit des Garraums erkannt werden können.
Dies kann durch geeignete Sensorik seitens des Gargeräts selbst aber auch durch geeignete
Sensorik bzw. Informationen des Garraums erfolgen, wie im Folgenden näher beschrieben
werden wird. Die entsprechenden sensorisch erfassten Informationen bzw. sonstige Informationen
können seitens des Gargeräts mittels einer Steuerungseinheit erhalten, verarbeitet
sowie die entsprechenden Reaktionen ausgelöst bzw. durchgeführt werden.
[0018] Dies kann ebenso erfolgen, falls zwar ein Garraum vorhanden ist, dieser jedoch derartig
kleinflächig ist, dass ein zu großer Anteil der Wärme der zweiten Heizvorrichtung
den Garraum seitlich passieren und hierdurch die erste Heizvorrichtung erreicht und
übermäßig erwärmen kann. Hierzu kann mittels geeigneter Sensoren die Größe des Gargeschirrs,
ggfs. zusätzlich dessen Positionierung auf dem ersten Trennelement, erkannt und hierauf
wie zuvor beschrieben reagiert werden. Insbesondere kann hierzu ein Grenzwert einer
zulässigen flächigen Größe des Gargeschirrs seitens der Steuerungseinheit vorhanden
sein, um dies beurteilen und entsprechend reagieren zu können. Somit ist unter einer
Anwesenheit oder Abwesenheit des Garraums auf dem ersten Trennelement auch die Anwesenheit
oder Abwesenheit einer vorbestimmten flächigen Abdeckung des ersten Trennelements
durch den Garraum zu verstehen.
[0019] Mit anderen Worten bedeutet eine Anwesenheit des Garraums auf dem ersten Trennelement,
dass das erste Trennelement gegenüber der zweiten Heizvorrichtung flächig ausreichend
durch den Garraum abgedeckt wird, um eine übermäßige bzw. unzulässige thermische Einwirkung
der zweiten Heizvorrichtung auf die erste Heizvorrichtung zu vermeiden. Eine Abwesenheit
des Garraums von dem ersten Trennelement bedeutet, dass das erste Trennelement gegenüber
der zweiten Heizvorrichtung flächig unzureichend von dem Garraum abgedeckt wird, so
dass eine übermäßige bzw. unzulässige thermische Einwirkung der zweiten Heizvorrichtung
auf die erste Heizvorrichtung vorliegen kann.
[0020] Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist die erste Heizvorrichtung eine Induktionsvorrichtung,
vorzugsweise mit wenigstens einer Induktionsspule, wobei das Gargerät ausgebildet
ist, die Anwesenheit oder Abwesenheit des Garraums auf dem ersten Trennelement aufgrund
einer ausreichenden oder unzureichenden induktiven Kopplung zwischen der Induktionsvorrichtung
und dem Garraum zu erkennen. Mittels der Induktionsvorrichtung kann eine induktive
Erwärmung des Garraums bzw. dessen Gargeschirrs in der vertikalen Richtung von unten
erfolgen. Eine entsprechende Induktionsspule kann alleinig so groß wie der Boden des
zu verwenden Gargeschirrs ausgebildet sein. Gegebenenfalls können auch mehrere Induktionsspulen
gemeinsam verwendet werden, um das Gargeschirr induktiv zu erwärmen.
[0021] Diesem Aspekt der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei einer Induktionsvorrichtung
eines Gargeräts die von der Induktionsvorrichtung ausgesandten elektromagnetischen
Wellen vom induktiv beheizbaren Garraum bzw. dessen Gargeschirr aufgenommen werden
und mit der Induktionsvorrichtung einen Schwingkreis bilden, welcher auch auf die
Induktionsvorrichtung bzw. dessen Induktionsspule einwirkt. Wird somit seitens der
Induktionsvorrichtung ein induktiver Heizvorgang gestartet und ist ein Garraum bzw.
ein Gargeschirr oberhalb der Induktionsvorrichtung vorhanden, kann dies von der Induktionsvorrichtung
erkannt werden. Ebenso kann seitens der Induktionsvorrichtung die Abwesenheit eines
Garraums bzw. eines Gargeschirrs oberhalb der Induktionsvorrichtung erkannt werden,
falls auf einen induktiven Heizvorgang keine Rückwirkung auf die Induktionsvorrichtung
erfolgt. Auf diese Art und Weise kann einfach und zuverlässig ohne zusätzliche Sensorik
zwischen der Anwesenheit der Abwesenheit des Garraums auf dem ersten Trennelement
oberhalb der Induktionsvorrichtung unterschieden werden.
[0022] Hierdurch kann auch eine Unterscheidung zwischen verschieden großen Garräumen bzw.
Gargeschirren erfolgen, da das Maß der induktiven Rückkopplung von der Größe des Garraums
bzw. Gargeschirrs abhängt. Werden seitens der Induktionsvorrichtung mehrere Induktionsspulen
verwendet, so können die jeweils wie zuvor beschrieben betrachtet und entsprechend
aus den vorhandenen oder ausbleibenden induktiven Rückkopplungen der einzelnen Induktionsspulen
auf die Größe und bzw. oder auf die Positionierung auf dem ersten Trennelement des
Garraums bzw. des Gargeschirrs geschlossen werden.
[0023] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist das erste Trennelement wenigstens
einen Temperatursensor auf, welcher der zweiten Heizvorrichtung zugewandt ist, wobei
das Gargerät ausgebildet ist, die Anwesenheit oder Abwesenheit des Garraums auf dem
ersten Trennelement aufgrund einer erfassten Temperatur des Temperatursensors zu erkennen.
Ein derartiger Temperatursensor vorzugsweise in der vertikalen Richtung unterhalb
des ersten Trennelements angeordnet sein, um vor mechanischen Einwirkungen seitens
des Garraums bzw. Gargeschirrs und dergleichen durch das erste Trennelement geschützt
zu sein.
[0024] In diesem Fall kann die Temperatur des ersten Trennelements bzw. der der zweiten
Heizvorrichtung zugewandten Oberfläche des ersten Trennelements durch den Temperatursensor
erfasst werden. Durch die Vorgabe eines entsprechenden Grenzwertes der erfassten Temperatur
kann unterschieden werden, ob der Garraum oberhalb des ersten Trennelements vorhanden
ist oder die noch stärkere Erhitzung seitens der zweiten Heizvorrichtung direkt auf
das erste Trennelement wirkt, woraus auf die Abwesenheit des Garraums bzw. des Gargeschirrs
geschlossen werden kann. Werden dabei mehrere flächig verteilt angeordneten Temperatursensoren
verwenden, kann auch auf diese Art und Weise auf die auf die Größe und bzw. oder auf
die Positionierung auf dem ersten Trennelement des Garraums bzw. des Gargeschirrs
geschlossen werden.
[0025] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Gargerät ausgebildet, die Anwesenheit
oder Abwesenheit des Garraums auf dem ersten Trennelement aufgrund einer empfangenen
oder nicht-empfangenen Information des Garraums zu erkennen. In diesem Fall können
die Möglichkeiten zur Umsetzung der vorliegenden Erfindung genutzt werden, welche
Gargeschirre bieten, welche selbst Sensorik und bzw. oder eine Sende-/Empfangseinheit
bzw. lediglich eine Empfangseinheit aufweisen. Kommunizieren derartige Gargeschirre
im Betrieb mit dem Gargerät, zum Beispiel durch die Zusendung einer Information wie
zum Beispiel einer seitens des Gargeschirrs erfassten Temperatur des Garraums, so
kann aus dem Eingang derartiger Informationen bzw. Signale am Gargerät auf die Anwesenheit
des Garraums bzw. des Gargeschirrs oberhalb des ersten Trennelements geschlossen werden.
Soll ein derartiges Gargeschirr bzw. ein derartiger Garraum verwendet werden und bleibt
eine derartige Kommunikation aus, kann im Umkehrschluss auf die Abwesenheit des Garraums
bzw. des Gargeschirrs geschlossen werden.
[0026] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist das Gargerät wenigstens einen Sensor
auf, welcher auf das erste Trennelement und bzw. oder auf den Bereich in der vertikalen
Richtung oberhalb des ersten Trennelements gerichtet ist, wobei das Gargerät ausgebildet
ist, die Anwesenheit oder Abwesenheit des Garraums aufgrund einer erfassten Information
des Sensors zu erkennen. In diesem Fall kann beispielsweise eine Lichtschranke, ein
Abstandssensor oder dergleichen als Sensor verwendet werden, welcher in der Vertikalen
direkt von oben oder schräg zur Horizontalen auf die Oberfläche des ersten Trennelements
oder in der Horizontalen oberhalb der Oberfläche des ersten Trennelements ausgerichtet
sein kann. Aufgrund der Unterbrechung der Lichtschranke bzw. aufgrund von unterschiedlichen
erfassten Abständen des Abstandssensors kann die körperliche Anwesenheit oder Abwesenheit
des Garraums bzw. Gargeschirrs sensorisch erkannt und hier zwischen unterschieden
werden. Werden mehrere Lichtschranken, Abstandssensoren und dergleichen verwendet,
welche verschiedene Stellen bzw. Bereich des ersten Trennelements überwachen können,
so kann auch auf diese Art und Weise auf die Größe und bzw. oder auf die Positionierung
auf dem ersten Trennelement des Garraums bzw. des Gargeschirrs geschlossen werden.
[0027] Ebenso kann eine Kamera als Sensor dazu verwendet werden, die Oberfläche des ersten
Trennelements optisch in der Vertikalen direkt von oben, schräg zur Horizontalen oder
zeitlich in der Horizontalen zu erfassen und mittels Bilderfassung zumindest zu unterscheiden,
ob die Oberfläche des ersten Trennelements erkannt oder durch einen Garraum bzw. ein
Gargeschirr verdeckt wird. Ebenso kann alternativ oder zusätzlich ein Garraum bzw.
ein Gargeschirr erkannt werden oder nicht. Mittels der Bilderfassung kann auch vergleichsweise
einfach und zuverlässig die Größe und bzw. oder die Positionierung auf dem ersten
Trennelement des Garraums bzw. des Gargeschirrs erkannt werden.
[0028] Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Gargerät mit einem Innengehäuse mit wenigstens
einem ersten Trennelement zur Aufnahme wenigstens eines Garraums und mit wenigstens
einer ersten Heizvorrichtung, welche in der vertikalen Richtung unterhalb des ersten
Trennelements angeordnet und ausgebildet ist, wenigstens den Garraum von unten zu
erwärmen, und mit wenigstens einer zweiten Heizvorrichtung, welche in der vertikalen
Richtung oberhalb des ersten Trennelements angeordnet und ausgebildet ist, wenigstens
den Garraum von oben zu erwärmen.
[0029] Das erfindungsgemäße Gargerät ist dadurch gekennzeichnet, dass das erste Trennelement
zwischen der ersten Heizvorrichtung und der zweiten Heizvorrichtung ein wärmestrahlungreflektierendes
Element aufweist. Mit anderen Worten ist ein derartiges Element ausgebildet, Wärmestrahlung,
welche auf das Element wirkt, möglichst weitgehend zu reflektieren und damit zumindest
von der ersten Heizvorrichtung fernzuhalten. Auf diese Art und Weise kann die Aufgabe
der vorliegenden Erfindung durch rein passive Mittel gelöst werden im Vergleich zu
den zuvor beschriebenen aktiven Maßnahmen, welche Sensorik sowie eine Steuerungseinheit
erfordern. Dabei können die zuvor beschriebenen aktiven Maßnahmen mit der vorliegenden
passiven Maßnahme kombiniert eingesetzt werden.
[0030] Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist das wärmestrahlungreflektierende Element auf
der dem Garraum abgewandten Seite des ersten Trennelements angeordnet. Hierdurch kann
das wärmestrahlungsreflektierende Element durch das erste Trennelement vor mechanischen
Einwirkungen und Beschädigungen geschützt werden, welche zum Beispiel durch den Garraum
bzw. durch das Gargeschirr ausgeübt werden könnten.
[0031] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das wärmestrahlungreflektierende Element
als Beschichtung ausgebildet. Eine derartige Beschichtung kann beispielsweise mittels
einer Folie wie zum Beispiel einer Aluminiumfolie umgesetzt werden, welche flächig
ausgebildet und zum Beispiel stoffschlüssig auf einer Oberfläche des ersten Trennelements,
vorzugsweise auf der dem ersten Heizelement zugewandten Oberfläche des ersten Trennelements,
aufgebracht werden kann. Eine derartige Beschichtung kann beispielsweise auch durch
Bedrucken, durch Bedampfen, durch Sputtern, durch Abscheiden oder durch Beschichten
einer Oberfläche des ersten Trennelements, vorzugsweise der dem ersten Heizelement
zugewandten Oberfläche des ersten Trennelements, umgesetzt werden. In jedem Fall kann
die Umsetzung des wärmestrahlungreflektierenden Elements auf diese Art und Weise einfach,
flexibel und bzw. oder kostengünstig erfolgen.
[0032] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die erste Heizvorrichtung eine Induktionsvorrichtung,
vorzugsweise mit wenigstens einer Induktionsspule, wobei das wärmestrahlungreflektierende
Element eine Vielzahl parallel verlaufender und gegeneinander isolierter Abschnitte
aufweist. Mit anderen Worten kann das wärmestrahlungreflektierende Element vergleichbar
einem sogenannten "geblechten" Eisenkern ausgebildet werden, welcher zur Vermeidung
von Wirbelströmen nicht massiv sondern durch elektrisch isolierte und parallel zueinander
angeordnete Bleche, Folien oder bedruckte oder beschichtete Bereiche ausgebildet wird.
Dies kann im vorliegenden Fall durch eine streifenförmige Ausbildung der Fläche des
wärmestrahlungreflektierenden Elements umgesetzt werden, sodass auch hier der Entstehung
von Wirbelströmen entgegengewirkt werden kann.
[0033] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die erste Heizvorrichtung eine Induktionsvorrichtung,
vorzugsweise mit wenigstens einer Induktionsspule, wobei das wärmestrahlungreflektierende
Element eine Vielzahl flächig ausreichend kleiner Elemente aufweist, vorzugsweise
hieraus besteht, welche ausreichend klein ausgebildet sind, um Wirbelströme zu unterdrücken.
Diese Elemente können insbesondere quadratisch, rund oder rechteckig und gegeneinander
elektrisch isoliert sein. Auch hierdurch kann der Entstehung von Wirbelströmen entgegengewirkt
werden.
[0034] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das erste Trennelement, vorzugweise
als erste Glaskeramik, ausgebildet, die Induktionsvorrichtung gegenüber einem Innenraum
abzutrennen und die Strahlung der Induktionsvorrichtung im Wesentlichen hindurchzulassen.
Hierdurch können die Aspekte des entsprechenden zweiten Trennelements der Strahlungsvorrichtung,
welche weiter unten näher beschrieben werden wird, auf die Induktionsvorrichtung übertragen
werden.
[0035] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die zweite Heizvorrichtung eine Strahlungsvorrichtung,
vorzugsweise mit wenigstens einem Strahlungsheizkörper mit Heizband. Unter einer Strahlungsvorrichtung
ist dabei eine Vorrichtung zu verstehen, welche ihre Leistung im Wesentlichen durch
Infrarotstrahler in Form von Wärmestrahlung abgibt. Eine derartige Strahlungsvorrichtung
kann auch als Strahlungsheizung oder als Wärmewellenheizung bezeichnet werden.
[0036] Diesem Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, dass
Wärmestrahlung im Wesentlichen nicht die Umgebungsluft, welche sie durchdringt, erwärmt
sondern erst das Gargeschirr bzw. Gargut, auf welches die Wärmestrahlung trifft. Das
Gargeschirr bzw. Gargut kann somit direkt und möglichst vollständig von der Wärmestrahlung
erwärmt werden, indem die Wärmestrahlung das Gargeschirr bzw. Gargut erreicht und
erwärmt. Mit anderen Worten erfolgt die Erwärmung mittels Wärmestrahlung nicht durch
den Kontakt des Gargeschirrs bzw. des Garguts mit der erwärmten Umgebungsluft, wie
bei der Konvektion, sondern durch die direkte Einwirkung elektromagnetischer Wellen
bzw. Strahlung im infraroten Spektralbereich auf das Gargeschirr bzw. Gargut.
[0037] Erfindungsgemäß kann somit die Erwärmung des Gargeschirrs bzw. des Garguts beschleunigt
werden, indem zum einen sowohl eine Wärmeeinwirkung von unten, vorzugsweise mittels
Induktion, zur Erwärmung des Gargeschirrs bzw. dessen Bodens als auch von oben mittels
Wärmestrahlung auf das Gargeschirr oder direkt auf das Gargut im Falle eines nach
oben hin offenen Gargeschirrs stattfinden kann. Zum anderen kann hierdurch auch das
Maß der Erwärmung erhöht werden. Dies kann jeweils den Garprozess beschleunigen, das
Garen bei größerer Wärmeeinwirkung ermöglichen und bzw. oder ein gleichmäßigeres Garergebnis
erreichen.
[0038] Hierzu kann als Strahlungsvorrichtung wenigstens ein Strahlungsheizkörper mit Heizband
verwendet werden. Das Heizelement besteht in diesem Fall aus einem freistrahlenden
gewellten Heizband, welches aufrecht in der vertikalen Richtung angeordnet ist und
somit über die in der vertikalen Richtung nach unten zeigende Kante Wärmestrahlung
in Richtung des Innenraums des Gargeräts und damit zum Gargeschirr bzw. zum Gargut
hin abgeben kann. Das Heizband ist somit schmal in der Horizontalen ausgebildet und
kann daher von einer vergleichsweise dicken Wärmedämmung umgeben sein, wodurch die
Wärmeverluste geringgehalten werden können. Dies kann die Aufglühzeit des Heizbandes
vergleichsweise geringhalten.
[0039] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist die Strahlungsvorrichtung wenigstens
ein zweites Trennelement, vorzugweise als zweite Glaskeramik, auf, welches ausgebildet
ist, die Strahlungsvorrichtung gegenüber einem Innenraum abzutrennen und die Strahlung
der Strahlungsvorrichtung zumindest im Wesentlichen hindurchzulassen. Hierdurch kann
ein mechanischer Schutz insbesondere der Bauteile der Strahlungsvorrichtung, welche
die Wärmestrahlung erzeugen können, geschaffen werden. Das zweite Trennelement kann
die Strahlungsvorrichtung somit nach außen hin abschließen und randseitig mit dem
Innengehäuse des Gargeräts verbunden sein, so dass wenigstens ein mechanischer Schutz
dahingehend erreicht werden kann, dass ein Benutzer mit der Hand, mit einem Besteck,
mit dem Gargeschirr oder dergleichen die Bauteile der Strahlungsvorrichtung hinter
dem zweiten Trennelement nicht erreichen und hierdurch beschädigen bzw. zerstören
kann. Vorzugsweise kann zwischen dem Rand des zweiten Trennelements und dem Innengehäuse
des Gargeräts eine Dichtung vorgesehen sein, sodass auch Dampf, Flüssigkeiten, Fett
und dergleichen vom Inneren der Strahlungsvorrichtung abgehalten werden können. Hierdurch
können insbesondere die Bauteile der Strahlungsvorrichtung, welche die Wärmestrahlung
erzeugen können, vor Feuchtigkeit, Fett und dergleichen geschützt werden.
[0040] Dabei eine zweite Glaskeramik als zweites Trennelement zu verwenden kann dahingehend
vorteilhaft sein, dass eine Glaskeramik sehr wärmebeständig bzw. hitzebeständig sein
kann. Auch kann eine Glaskeramik glatt ausgebildet und daher leicht zu reinigen sein.
Auch kann eine Glaskeramik ausreichend für die Wärmestrahlung transparent sein, sodass
die Wärmestrahlung die Glaskeramik möglichst gut durchdringen und primär bzw. im Wesentlichen
zur Erwärmung des Gargeschirrs wie zuvor beschrieben verwendet werden kann.
[0041] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist das Gargerät einen Auszug auf, welcher
ausgebildet ist, in der Längsrichtung in einer Auszugsrichtung gegenüber dem Innengehäuse
des Gargeräts zu einem Benutzer hin und in der Längsrichtung in einer entgegengesetzten
Einschubrichtung gegenüber dem Innengehäuse des Gargeräts von einem Benutzer weg bewegt
zu werden, wobei der Garraum und das erste Trennelement mit dem Auszug, vorzugsweise
auf einem Auszugsboden des Auszugs, mitbeweglich sind. Mit anderen Worten kann das
Gargerät in Form einer Schublade ausgebildet werden, was die Zugänglichkeit zum Garraum
für den Benutzer vereinfachen kann, da diese hierzu aus dem Innengehäuse zum Benutzer
hin teilweise bis vollständig herausgezogen werden und in der vertikalen Richtung
von oben erreichbar bzw. entnehmbar sein kann.
[0042] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist der Auszug, vorzugsweise ein Auszugsboden
des Auszugs, die erste Heizvorrichtung auf. Wird die erste Heizvorrichtung mit dem
Auszug mitbeweglich angeordnet, so kann eine Nutzung der ersten Heizvorrichtung und
damit eine Erwärmung des Gargeschirrs unabhängig von der Positionierung des Auszugs
erfolgen. Entsprechend muss der Garprozess nicht unterbrochen werden, wenn ein Benutzer
den Auszug in der Auszugsrichtung aus dem Innengehäuse des Gargeräts zu sich hin heraus
zieht, um zum Beispiel das Gargut im Garraum zu begutachten. Dies kann auch in dieser
Situation eine ungestörte Fortführung des Garprozesses ermöglichen. Hierzu kann die
erste Heizvorrichtung insbesondere über ausreichend lange und flexible elektrische
Verbindungen mit feststehend angeordneten elektronischen Komponenten des Gargeräts
verbunden bleiben.
[0043] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist das Innengehäuse die erste Heizvorrichtung
auf. Wird andererseits die erste Heizvorrichtung stationär feststehend und damit unabhängig
vom Auszug am Innengehäuse des Gargeräts angeordnet, so kann eine entsprechend vereinfachte
elektrische Verbindung vorgesehen werden, was Kosten und Bauraum sparen kann. In diesem
Fall führt jedoch das Ausziehen des Auszugs durch den Benutzer zu einer Unterbrechung
der Erwärmung seitens der ersten Heizvorrichtung. Mit anderen Worten kann die erste
Heizvorrichtung feststehend am Innengehäuse des Gargeräts angeordnet und kann nicht
mit dem Auszug mitbewegt werden. Hierdurch kann eine Erwärmung des Gargeschirrs nicht
erfolgen, wenn der Auszug aus dem Innengehäuse des Gargeräts ausreichend weit herausgezogen
ist. Jedoch kann dies die feste elektrische Verbindung zwischen der ersten Heizvorrichtung
und den entsprechenden elektronischen Komponenten des Gargeräts verkürzen und vereinfachen,
was den Herstellungs- und Montageaufwand reduzieren und damit die Kosten geringhalten
kann.
[0044] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung bildet der Auszug, vorzugsweise eine Blende
des Auszugs, mit dem Innengehäuse des Gargeräts einen geschlossenen Innenraum des
Gargeräts, wenn der Auszug in der Einschubrichtung vollständig eingeschoben ist. Hierdurch
kann der Garraum optisch für den Benutzer verdeckt werden, wenn das Gargerät zum Garen
betrieben wird. Dies kann auch Gerüche und bzw. oder Dämpfe im geschlossenen Innenraum
des Gargeräts halten, was entsprechende Belästigungen vom Benutzer fernhalten kann.
Bei Nichtbenutzung des Gargeräts kann hierdurch der Platzbedarf verringert sowie ebenfalls
eine optische Störung für die Benutzer vermieden werden.
[0045] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird der Garraum von einem Gargeschirr
gebildet, welches aus dem Gargerät entnehmbar ausgebildet ist. Dies kann die Flexibilität
der Nutzung für den Benutzer erhöhen und es ihm insbesondere ermöglichen, das gegarte
Gargut in dem Gargeschirr direkt zu servieren.
[0046] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das erste Trennelement ausgebildet,
den Garraum mittels wenigstens eines Positionierhinweises und bzw. oder mittels wenigstens
einer Positioniervorrichtung aufzunehmen. Mit anderen Worten kann mittels wenigstens
eines Positionierhinweises zum Beispiel in Form einer optischen Markierung der Position,
an welcher der Garraum bzw. dessen Gargeschirr auf dem ersten Trennelement für den
Garprozess zu positionieren ist, an den Benutzer erfolgen. Dies kann zusätzlich oder
alternativ mittels einer Positioniervorrichtung zum Beispiel in Form einer haptischen
Markierung dieser Position erfolgen, was beispielsweise durch geeignete Erhebungen
und bzw. oder Vertiefungen der Oberfläche des ersten Trennelements umgesetzt werden
kann. In jedem Fall kann dies es dem Benutzer erleichtern, den Garraum bzw. dessen
Gargeschirr möglichst optimal für den Garprozess anzuordnen. Insbesondere kann eine
möglichst optimale Anordnung des Garraums bzw. dessen Gargeschirrs gegenüber der ersten
Heizvorrichtung erfolgen.
[0047] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist bzw. sind das erste Trennelement und
bzw. oder der Garraum einander zugewandt ausgebildet, die Haltbarkeit der Aufnahme
des Garraums auf dem ersten Trennelement zu erhöhen. Mit anderen Worten kann durch
eine entsprechende Ausbildung des ersten Trennelements und bzw. oder des Garraums
gegenüber dem anderen das Einhalten die Positionierung des Garraums auf dem ersten
Trennelement verbessert werden. Insbesondere die Positionierung des Garraums auf dem
ersten Trennelement kann in der Horizontalen hierdurch möglichst gut beibehalten werden.
Dies kann beispielsweise dadurch umgesetzt werden, dass an der Unterseite des Garraums
Abstandshalter angeordnet sind, welche dem ersten Trennelement zugewandt eine rutschhemmende
Beschichtung aufweisen, sodass eine Bewegung des Garraums in der Horizontalen gegenüber
der Oberfläche des ersten Trennelements aufgrund des vergleichsweise hohen Reibkoeffizienten
der Beschichtung deutlich behindert werden kann.
[0048] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Gargerät als Einbaugargerät ausgebildet.
Auf diese Art und Weise können die Eigenschaften und Vorteile des erfindungsgemäßen
Gargeräts bei Einbaugargeräten umgesetzt und genutzt werden.
[0049] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist das Einbaugargerät in der Querrichtung
ein Breitenrastermaß mit einer Breite auf. Auf diese Art und Weise kann eine vergleichsweise
kompakte Anordnung des erfindungsgemäßen Einbaugargeräts in einem Küchenmöbel ermöglicht
werden.
[0050] Unter einem Breitenrastermaß ist zu verstehen, dass zur Anordnung von Einbauküchengeräten
in der Breite, d.h. in der Querrichtung, die Einbauküchengeräte in Form eines Rasters
dimensioniert werden, damit verschiedene Einbauküchengeräte desselben Herstellers
ebenso wie verschiedener Hersteller nahtlos miteinander kombiniert verwendet werden
können. Mit anderen Worten sind gewissen Maße in der Breite von Einbauküchengeräten
als Standardmaße etabliert, d.h. üblich und gebräuchlich, bzw. genormt, um bei der
Kombination verschiedener Einbauküchengeräte desselben Herstellers ebenso wie verschiedener
Hersteller den Bauraum im Küchenmöbel möglichst vollständig ausnutzen zu können. Diese
Maße in der Breite von Einbauküchengeräten können als Raster angesehen werden.
[0051] Beispielsweise ist für Einbauküchengeräte in der Europäischen Union als Breitenrastermaß
ein Standardmaß von 54 cm üblich, damit das Einbauküchengerät zwischen zwei 20 mm
breiten Seitenwände des Küchenmöbels, auch Stollen genannt, angeordnet werden kann,
welches selbst ein Breitenrastermaß von 60 cm aufweist. In der Schweiz beträgt das
Breitenrastermaß von Einbauküchengeräten 55 cm. In den USA ist als Breitenraster ein
Maß von 18 Zoll, 24 Zoll oder 36 Zoll bei Schränken ohne Einbauküchengeräte üblich.
Für Einbauküchengeräte haben sich die Rastermaße inkl. Stollen der umgebenden Küchenmöbel
von 24 Zoll und 30 Zoll durchgesetzt, wobei aber auch 36 Zoll breite Öfen bekannt
sind, welche jedoch üblicherweise nicht als Einbauküchengeräte ausgeführt werden.
[0052] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist das Einbaugargerät in der vertikalen
Richtung ein Höhenrastermaß mit einer Höhe einer Einbauschublade auf, welches einem
Bruchteil einer Breite eines Breitenrastermaßes entspricht. Hierdurch kann eine besonders
kompakte Ausbildung des erfindungsgemäßen Einbaugargeräts erfolgen. Insbesondere kann
hierdurch eine einfache Möglichkeit geschaffen werden, das erfindungsgemäße Einbaugargerät
mit weiteren standardisierten Einbaugargeräten in der vertikalen Richtung übereinander
zu kombinieren.
[0053] So ist, vergleichbar dem zuvor beschriebenen Breitenrastermaß, unter einem Höhenrastermaß
zu verstehen, dass zur Anordnung von Einbauküchengeräten in der Höhe, d.h. in der
vertikalen Richtung, die Einbauküchengeräte in Form eines Rasters dimensioniert werden,
damit verschiedene Einbauküchengeräte desselben Herstellers ebenso wie verschiedener
Hersteller nahtlos miteinander kombiniert verwendet werden können. Als Standardmaße
in der Höhe haben sich dabei Maße bzw. Raster etabliert, welche zwar üblicherweise
herstellerabhängig sind, jedoch im Bereich 6 cm bis 10 cm liegen und einem Bruchteil,
d.h. durch eine natürliche Zahl geteilt, des Breitenrastermaßes entsprechen.
[0054] Entsprechend ist es für Einbauküchengeräte in der Europäischen Union üblich, dass
die entsprechenden Einbauräume des Küchenmöbels, auch Nische genannt, ein Höhenrastermaß
von 15 cm, 45 cm oder 60 cm aufweisen, was unter Berücksichtigung eines Bodens mit
einer Dicke bzw. mit einer Höhe von 10 mm oder 20 mm, je nach zu tragendem Gewicht
des Einbauküchengeräts, zu einem Höhenrastermaß von 14 cm, 43 cm oder 58 cm des Einbauküchengeräts
selbst führt. In den USA beträgt die Nischenhöhe für Einbauküchengeräte als Rasterhöhenmaß
üblicherweise 24 Zoll oder 30 Zoll sowie 6 Zoll für Schubladen. Auch hier sind die
Höhenrastermaße der Einbauküchengeräte selbst mit zum Beispiel 5 3/8 Zoll bei den
Schubladen etwas geringer als das Höhenrastermaß der Nische, damit die Einbauküchengeräte
in die Nischen passen.
[0055] Das Höhenrastermaß sowie das Breitenrastermaß eines Einbauküchengeräts ist dabei
stets auf dessen Gehäuse bezogen, da üblicherweise eine Tür, eine Klappe, eine Blende
und dergleichen des Einbauküchengeräts, welche im eingebauten Zustand dem Benutzer
zugewandt ist, in der Breite und bzw. in der Höhe über die Stollen bzw. über den Boden
des Küchenmöbels hinausragt und diese hierdurch optisch gegenüber dem Benutzer verbirgt.
[0056] Mit anderen Worten wird erfindungsgemäß ein Gargerät mit zwei Heizvorrichtungen zur
Verfügung gestellt, sodass gemäß einer ersten Variante die Oberhitze nicht eingeschaltet
wird, wenn kein Gargeschirr mit einer bestimmten Größe im Innenraum eingestellt ist.
Dies kann erkannt werden, indem eine Topferkennung per Induktionsspulen genutzt wird.
Als Sicherheit kann zusätzlich oder alternativ der/die Temperatursensor/-en in der
Mitte der Spule/Spulen ausgewertet werden. Wird hier ein Temperaturanstieg festgestellt,
welcher darauf hinweist, dass kein entsprechendes Gargeschirr aufgestellt wurde, kann
die Oberhitze abgeschaltet werden. Dies hat den Nachteil, dass zum Vorheizen der Oberhitze
zwingend ein Gargeschirr eingestellt werden muss.
[0057] Gemäß einer zweiten Variante kann eine Glaskeramik mit einer Beschichtung versehen
werden, welche die Strahlung des Oberhitzeheizkörpers reflektiert und gleichzeitig
das elektromagnetische Wechselfeld der Induktionsspulen zum Gargeschirr durchlässt.
Das Material sollte vorzugsweise nicht ferromagnetisch sein und vorzugsweise Wirbelströme
im Material weitestgehend unterdrücken. Eine Ausprägung kann hier eine Aluminiumfolie
auf der Unterseite der Glaskeramik sein, welche so unterbrochen wird, dass Wirbelströme
weitestgehend unterdrückt werden. Eine weitere Ausprägung kann eine Bedruckung mit
oben genannten Eigenschaften sein. Diese Variante hat den Vorteil, dass auch ohne
ein eingestelltes Gargeschirr der Oberhitzeheizkörper vorgeheizt werden kann.
[0058] Das Einbaugargerät hat eine Bauhöhe in einem standardisierten Einbaumaß. Insbesondere
ist vorgesehen, dass die Bauhöhe in einem Bereich liegt, welcher sich von 12 Zentimeter
bis 60 Zentimeter, vorzugsweise in einem Bereich von 14 Zentimeter bis 35 Zentimeter,
erstreckt.
[0059] Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen rein schematisch
dargestellt und werden nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- eine seitliche Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Gargerätes gemäß eines ersten
Ausführungsbeispiels mit teilweise ausgezogenem Auszug;
- Figur 2
- eine seitliche Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Gargerätes gemäß eines zweiten
Ausführungsbeispiels mit teilweise ausgezogenem Auszug;
- Figur 3
- eine seitliche Schnittdarstellung eines wärmestrahlungsreflektierenden Elements des
Gargeräts gemäß des zweiten Ausführungsbeispiels; und
- Figur 4
- eine Draufsicht auf das wärmestrahlungsreflektierende Element der Figur 3.
[0060] Die o.g. Figuren werden in kartesischen Koordinaten betrachtet. Es erstreckt sich
eine Längsrichtung X, welche auch als Tiefe X oder als Länge X bezeichnet werden kann.
Senkrecht zur Längsrichtung X erstreckt sich eine Querrichtung Y, welche auch als
Breite Y bezeichnet werden kann. Senkrecht sowohl zur Längsrichtung X als auch zur
Querrichtung Y erstreckt sich eine vertikale Richtung Z, welche auch als Höhe Z bezeichnet
werden kann und der Richtung der Schwerkraft entspricht. Die Längsrichtung X und die
Querrichtung Y bilden gemeinsam die Horizontale X, Y, welche auch als horizontale
Ebene X, Y bezeichnet werden kann.
[0061] Figur 1 zeigt eine seitliche Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Gargerätes
1 gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels mit teilweise ausgezogenem Auszug 2. Das
erfindungsgemäße Gargerät 1 wird am Beispiel eines Einbaugargeräts 1 betrachtet.
[0062] Das Einbaugargerät 1 weist ein Außengehäuse 10 auf, welches auch als äußeres Gehäuse
10 bezeichnet werden kann und das Einbaugargerät 1 im Wesentlichen nach außen abschließt
bzw. umschließt. Innerhalb des Außengehäuses 10 ist ein Innengehäuse 12 angeordnet,
welches auch als inneres Gehäuse 12 bezeichnet werden kann. Das Innengehäuse 12 schließt
in der Längsrichtung X nach Vorne hin, d.h. aus Sicht eines Benutzers, nach oben und
nach unten in der vertikalen Richtung Z mit dem Außengehäuse 10 ab, sodass zwischen
dem Außengehäuse 10 und im Innengehäuse 12 ein Zwischenraum 13 gebildet wird, welcher
auch als Gehäuseraum 13 bezeichnet werden kann. Dieser Zwischenraum 13 stellt das
Innere des Einbaugargeräts 1 dar. Von dem Innengehäuse 12 wird ferner im Wesentlichen
ein Innenraum 11 umschlossen, in welchem ein Garprozess durchgeführt werden kann.
Der Innenraum 11 ist in der Längsrichtung X für einen Benutzer von der Vorderseite
des Einbaugargeräts 1 durch eine Durchgangsöffnung 14 als Zugangsöffnung 14 hindurch
zugänglich.
[0063] In dem Innenraum 11 ist ferner ein Auszugsboden 20 des Auszugs 2 angeordnet und gegenüber
der Innenseite des Innengehäuses 12 zum Beispiel mittels Auszugsmechanismen (nicht
dargestellt) zum Beispiel in Form von Schienenelementen oder dergleichen in der Längsrichtung
X beweglich. An dem Auszugsboden 20, welcher sich in der Horizontalen X, Y erstreckt,
ist eine sich senkrecht hierzu in der vertikalen Richtung Z sowie in der Querrichtung
Y erstreckende Blende 21 feststehend angeordnet, welche das Einbaugargerät 1 in der
Längsrichtung X nach vorne zu dem Benutzer hin vollständig abdeckt. Die Blende 21
kann Bedienelemente und bzw. oder Anzeigeelemente aufweisen, um dem Benutzer Bedienmöglichkeiten
zu geben und bzw. oder Informationen anzuzeigen. Die Blende 21 kann zusätzlich oder
alternativ dort ein Sichtfenster aufweisen, wodurch dem Benutzer der Blick durch das
Sichtfenster hindurch in den Innenraum 11 des Einbaugargeräts 1 ermöglicht werden
kann.
[0064] In jedem Fall kann die Blende 21 des Auszugs 2 die Durchgangsöffnung 14 des Innengehäuses
12 für den Benutzer vollständig oder teilweise freigegeben. Hierzu kann der Auszug
2 in der Längsrichtung X in einer Auszugsrichtung A zum Benutzer hin bewegt und insbesondere
vom Benutzer gezogen werden. In der entgegengesetzten Richtung als Einschubrichtung
B kann die Blende 21 des Auszugs 2 vom Benutzer von sich weg geschoben bzw. gedrückt
werden und hierdurch die Durchgangsöffnung 14 des Innengehäuses 12 teilweise bis vollständig
verschließen. In diesem Zustand entspricht der Innenraum 11 des Innengehäuses 12 einem
Auszugsraum des Auszugs.
[0065] In der vertikalen Richtung Z von oben kann vom Benutzer in einer entsprechenden ausgezogenen
Stellung des Auszugs 2 wenigstens ein Gargeschirr 3 auf dem Auszugsboden 20 des Auszugs
2 entnehmbar angeordnet werden. Hierzu können entsprechende Markierungen und bzw.
oder Vertiefungen oder sonstige Halterungen (nicht dargestellt) dort als Positionierhinweise
und bzw. oder als Positioniervorrichtungen vorgesehen sein. Das Gargeschirr 3 kann
auch als Gargefäß 3, als Gargutträger 3 oder als Gargutaufnahme 3 bezeichnet werden.
Das Gargeschirr 3 besteht aus einem Gargeschirrgehäuse 30, welches auch als Gargeschirrkörper
30 bezeichnet werden kann, und aus einem Gargeschirrverschluss 32, welcher auch als
Gargeschirrdeckel 32 bezeichnet werden kann. Das Gargeschirr 3 weist im Inneren seines
Gargeschirrgehäuses 30 einen Garraum 31 auf, welcher vom Benutzer durch das Aufsetzen
des Gargeschirrverschlusses 32 geschlossen und durch das Abheben des Gargeschirrverschlusses
32 geöffnet bzw. zugänglich gemacht werden kann.
[0066] Zur Erwärmung des Gargeschirrs 3 bzw. des Garguts in der vertikalen Richtung Z von
oben weist das Einbaugargerät 1 in der vertikalen Richtung Z unmittelbar unterhalb
des Innengehäuses 12 und am Innengehäuse 12 feststehend angeordnet eine zweite Heizvorrichtung
15 in Form einer Strahlungsvorrichtung 15 auf. Die Strahlungsvorrichtung 15 wird von
einem zweiten Trennelement 17 in Form einer zweiten Glaskeramik 17 derart umschlossen,
dass die zweite Glaskeramik 17 gasdicht bzw. dampfdicht mit dem Innengehäuse 12 abschließt,
wodurch alle Bauteile und insbesondere alle elektronischen Bauteile der Strahlungsvorrichtung
15 innerhalb der zweiten Glaskeramik 17 und somit vor mechanischen Einwirkung sowie
vor Feuchtigkeit geschützt angeordnet werden können. Innerhalb der zweiten Glaskeramik
17 ist ein Strahlungsheizkörper mit Halsband 16 sich in der Horizontalen X, Y erstreckend
angeordnet und ausgerichtet, im Betrieb Wärmestrahlung im infraroten Spektralbereich
im Wesentlichen in der vertikalen Richtung Z nach unten in den Innenraum 11 des Einbaugargeräts
1 abzugeben. Hierdurch kann in der vertikalen Richtung Z von oben mittels Wärmestrahlung
auf das Gargeschirr 3 bzw. auf das Gargut eingewirkt und dieses vergleichsweise direkt,
schnell und bzw. oder verlustarm erwärmt werden.
[0067] Zur Erwärmung des Gargeschirrs 3 bzw. des Garguts von unten weist das erfindungsgemäße
Einbaugargerät 1 in der vertikalen Richtung Z unterhalb des Auszugsbodens 20 und mit
dem Auszug 2 mitbeweglich eine erste Heizvorrichtung 22 in Form einer Induktionsvorrichtung
22 auf. Im Bereich der Induktionsvorrichtung 22 ist der Auszugsbodens 20 als erstes
Trennelement 23 in Form einer ersten Glaskeramik 23 ausgebildet, auf welcher das Gargeschirr
3 in der vertikalen Richtung Z von oben aufgesetzt werden kann. Die Induktionsvorrichtung
22 weist dabei in der Horizontalen X, Y eine Induktionsspule 24 auf, welche seitens
eines Induktionsgenerators 25 betrieben werden kann, welcher feststehend im Zwischenraum
13 angeordnet und ausreichend flexibel mittels Kabeln mit der Induktionsspule 24 verbunden
ist, sodass die Induktionsspule 24 mit dem Auszug 2 in der Längsrichtung X mitbewegt
werden kann.
[0068] Erfindungsgemäß kann somit das Gargeschirr 3, welches den Innenraum 11 des Einbaugargeräts
1 zumindest in der Horizontalen X, Y möglichst vollständig ausfüllen kann, bzw. das
Gargut im Gargeschirr 3 sowohl induktiv von unten als auch mittels Wärmestrahlung
von oben erwärmt werden. Dies kann den Garprozess beschleunigen, verstärken und bzw.
oder gleichmäßiger werden lassen.
[0069] Um es hierbei jedoch zu vermeiden, dass die Strahlungsvorrichtung 15 betrieben wird,
falls der Garraum 31 nicht auf der ersten Glaskeramik 23 angeordnet ist, wird gemäß
des ersten Ausführungsbeispiels der Erfindung sensorisch überwacht, ob die Strahlungsvorrichtung
15 mit ihrer vergleichsweise starken Wärmestrahlung direkt auf die erste Glaskeramik
23 einwirkt oder es dort zu einer Erwärmung seitens des Garraums 31 kommt. Hierzu
ist mittig zur Induktionsspule 24 der Induktionsvorrichtung 22 und in der vertikalen
Richtung Z unmittelbar unterhalb der Unterseite der ersten Glaskeramik 23 ein Temperatursensor
26 angeordnet, welcher wärmeleitend in Kontakt mit der ersten Glaskeramik 23 steht
und somit dessen Temperatur sensorisch erfassen kann. Alternativ könnte auch durch
eine vorhandene oder ausbleibende induktive Kopplung zwischen der Induktionsspule
24 der Induktionsvorrichtung 22 und dem Garraum 31 auf dessen Anwesenheit oder Abwesenheit
geschlossen werden. Ebenso könnten andere Sensoren wie zum Beispiel eine Lichtschranke,
ein Abstandssensor oder auch eine Kamera zur Bilderfassung hierzu verwendet werden.
[0070] Die sensorisch erfasste Temperatur der ersten Glaskeramik 23 kann der Steuerungseinheit
zur Verfügung gestellt werden. Seitens der Steuerungseinheit kann mittels eines Grenzwertes
dann unterschieden werden, ob aufgrund einer vergleichsweise hohen sensorisch erfassten
Temperatur die Wärmestrahlung der Strahlungsvorrichtung 15 direkt auf die erste Glaskeramik
23 wirkt und diese entsprechend stark erwärmt oder ob die Wärmestrahlung der Strahlungsvorrichtung
15 auf den Garraum 31 wirkt, wodurch die Erwärmung der ersten Glaskeramik 23 signifikant
geringer ausfällt. Entsprechend kann ein Betrieb der Strahlungsvorrichtung 15 nur
dann erfolgen bzw. freigegeben werden, falls der Grenzwert der Temperatur eingehalten
wird und somit von der Anwesenheit des Garraums 31 auf der ersten Glaskeramik 23 ausgegangen
werden kann. Hierdurch kann vermieden werden, dass die vergleichsweise starke Wärmestrahlung
der Strahlungsvorrichtung 15 direkt auf die Induktionsspule 24 der Induktionsvorrichtung
22 wirkt, wodurch diese thermisch überlastet und hierdurch beschädigt bzw. in ihrer
Lebensdauer reduziert werden könnte.
[0071] Das Einbaugargerät 1 dabei als Schublade auszubilden und in einem Küchenmöbel anzuordnen
kann eine besonders kompakte und platzsparende Umsetzung der zuvor beschriebenen Eigenschaften
und Vorteile ermöglichen. Dies kann insbesondere mittels eines erfindungsgemäßen Einbaugargeräts
1 erfolgen, welches eine genormte bzw. standardisierte Höhe in der vertikalen Richtung
Z von 14 cm sowie eine genormte bzw. standardisierte Breite in der Querrichtung von
54 cm aufweist. Vergleichbar einer bisher bekannten Wärmeschublade oder dergleichen
kann das erfindungsgemäße Einbaugargerät 1 somit in der vertikalen Richtung Z unterhalb
zum Beispiels eines Backofens angeordnet werden, um die jeweiligen Garmöglichkeiten
zeitgleich und unabhängig voneinander nutzen zu können. Wird der Backofen dabei mit
einer vergleichsweise kleinen Höhe in der vertikalen Richtung Z von 43 cm ausgebildet,
so können das erfindungsgemäße Einbaugargerät 1 und der bekannte Backofen gemeinsam
in einer genormten bzw. standardisierten Möbelnische mit einer Gesamthöhe in der vertikalen
Richtung Z von 58 cm sowie einer Breite in der Querrichtung von 54 cm, insbesondere
mit einer Tiefe in der Längsrichtung X von 60 cm, verwendet werden. Dies kann auf
vergleichsweise kleinem sowie genormtem bzw. standardisiertem Bauraum die Bereitstellung
bzw. die Verwendung von erweiterten Garmöglichkeiten als bisher bekannt für Benutzer
ermöglichen bzw. können bekannte Garmöglichkeiten auf vergleichsweise kleinem Raum
zur Verfügung gestellt werden.
[0072] Figur 2 zeigt eine seitliche Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Gargerätes
1 gemäß eines zweiten Ausführungsbeispiels mit teilweise ausgezogenem Auszug 2. Figur
3 zeigt eine seitliche Schnittdarstellung eines wärmestrahlungsreflektierenden Elements
27 des Gargeräts 1 gemäß des zweiten Ausführungsbeispiels. Figur 4 zeigt eine Draufsicht
auf das wärmestrahlungsreflektierende Element 27 der Figur 3.
[0073] In diesem Fall wird erfindungsgemäß eine übermäßige Erwärmung der Induktionsspule
24 der Induktionsvorrichtung 22 seitens der vergleichsweise starken Wärmestrahlung
der Strahlungsvorrichtung 15 dadurch vermieden, dass als passive Maßnahme ein wärmestrahlungreflektierendes
Element 27 in Form einer wärmestrahlungreflektierenden Beschichtung 27 auf der flächigen
Unterseite der ersten Glaskeramik 23 vorgesehen ist. Hierdurch kann die Wärmestrahlung
der Strahlungsvorrichtung 15 zumindest im Wesentlichen in der vertikalen Richtung
Z nach oben zurück reflektiert und so von der Induktionsspule 24 der Induktionsvorrichtung
22 zumindest im Wesentlichen abgehalten werden. Um hierbei die Entstehung von Wirbelströmen
innerhalb der wärmestrahlungreflektierenden Beschichtung 27 zu vermeiden, weist die
wärmestrahlungreflektierende Beschichtung 27 in der Längsrichtung X verlaufenden Abschnitte
28 als linienförmige Unterbrechungen auf, siehe Figuren 3 und 4.
Bezugszeichenliste (Bestandteil der Beschreibung)
[0074]
- A
- Auszugsrichtung
- B
- Einschubrichtung
- b
- Breite des Breitenrastermaßes
- h
- Höhe des Höhenrastermaßes
- X
- Längsrichtung; Tiefe; Länge
- Y
- Querrichtung; Breite
- Z
- vertikale Richtung; Höhe
- X, Y
- Horizontale; horizontale Ebene
- 1
- (Einbau-)Gargerät
- 10
- Außengehäuse; äußeres Gehäuse
- 11
- Innenraum
- 12
- Innengehäuse; inneres Gehäuse
- 13
- Zwischenraum; Gehäuseraum
- 14
- Durchgangsöffnung; Zugangsöffnung
- 15
- zweite Heizvorrichtung; Strahlungsvorrichtung
- 16
- Strahlungsheizkörper mit Heizband
- 17
- zweites Trennelement; zweite Glaskeramik
- 2
- Auszug
- 20
- Auszugsboden
- 21
- Blende
- 22
- erste Heizvorrichtung; Induktionsvorrichtung
- 23
- erstes Trennelement; erste Glaskeramik
- 24
- Induktionsspule
- 25
- Induktionsgenerator
- 26
- Temperatursensor
- 27
- wärmestrahlungreflektierendes Element; wärmestrahlungreflektierende Beschichtung
- 28
- Abschnitte des wärmestrahlungreflektierenden Element 27
- 3
- Gargeschirr; Gargefäß; Gargutträger; Gargutaufnahme
- 30
- Gargeschirrgehäuse; Gargeschirrkörper
- 31
- Garraum
- 32
- Gargeschirrverschluss; Gargeschirrdeckel
1. Gargerät (1)
mit einem Innengehäuse (12) mit wenigstens einem ersten Trennelement (23) zur Aufnahme
wenigstens eines Garraums (31), welcher insbesondere als Gargeschirr ausgebildet ist,
und
mit wenigstens einer ersten Heizvorrichtung (22), welche in der vertikalen Richtung
(Z) unterhalb des ersten Trennelements (23) angeordnet und ausgebildet ist, wenigstens
den Garraum (31) von unten zu erwärmen, und
mit wenigstens einer zweiten Heizvorrichtung (15), welche in der vertikalen Richtung
(Z) oberhalb des ersten Trennelements (23) angeordnet und ausgebildet ist, wenigstens
den Garraum (31) von oben zu erwärmen,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen der ersten Heizvorrichtung (22) und der zweiten Heizvorrichtung (15) ein
wärmestrahlungreflektierendes Element (27) angeordnet ist.
2. Gargerät (1) nach Anspruch 1,
wobei
das wärmestrahlungreflektierende Element (27) auf der dem Garraum (31) abgewandten
Seite des ersten Trennelements (23) angeordnet ist
und/oder
das wärmestrahlungreflektierende Element (27) als Beschichtung des ersten Trennelements
(23) ausgebildet ist.
3. Gargerät (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei
4. das wärmestrahlungreflektierende Element (27) die Wärmestrahlung der zweiten Heizvorrichtung
(15) reflektiert, und insbesondere eingerichtet uns ausgeführt ist mehr Wärmestrahlung
der zweiten Heizvorrichtung (15) zu reflektieren als Wärmestrahlung der ersten Heizvorrichtung
(22) durchzulassen.
5. Gargerät (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Gargerät (1) ausgebildet ist, eine Anwesenheit oder Abwesenheit des Garraums
(31) auf dem ersten Trennelement (23) zu erkennen und die zweite Heizvorrichtung (15)
nur bei Anwesenheit des Garraums (31) zu betreiben.
6. Gargerät (1) nach dem vorangehenden Anspruch,
wobei
die erste Heizvorrichtung (22) eine Induktionsvorrichtung (22), vorzugsweise mit wenigstens
einer Induktionsspule (24), ist,
wobei insbesondere das Gargerät (1) ausgebildet ist, die Anwesenheit oder Abwesenheit
des Garraums (31) auf dem ersten Trennelement (23) aufgrund einer ausreichenden oder
unzureichenden induktiven Kopplung zwischen der Induktionsvorrichtung (22) und dem
Garraum (31) zu erkennen.
7. Gargerät (1) nach einem der beiden vorangehenden Ansprüche,
wobei
das erste Trennelement (23) wenigstens einen Temperatursensor (26) aufweist, welcher
der zweiten Heizvorrichtung (15) zugewandt ist,
wobei das Gargerät (1) ausgebildet ist, die Anwesenheit oder Abwesenheit des Garraums
(31) auf dem ersten Trennelement (23) aufgrund einer erfassten Temperatur des Temperatursensors
(26) zu erkennen.
8. Gargerät (1) nach einem der drei vorangehenden Ansprüche, wobei
das Gargerät (1) ausgebildet ist, die Anwesenheit oder Abwesenheit des Garraums (31)
auf dem ersten Trennelement (23) aufgrund einer empfangenen oder nicht-empfangenen
Information des Garraums (31) zu erkennen.
9. Gargerät (1) nach einem der vier vorangehenden Ansprüche, wobei
wenigstens einen Sensor, welcher auf das erste Trennelement (23) und/oder auf den
Bereich in der vertikalen Richtung (Z) oberhalb des ersten Trennelements (23) gerichtet
ist,
wobei das Gargerät (1) ausgebildet ist, die Anwesenheit oder Abwesenheit des Garraums
(31) aufgrund einer erfassten Information des Sensors zu erkennen.
10. Gargerät (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei
das wärmestrahlungreflektierende Element (27) eine Vielzahl parallel verlaufender
und gegeneinander isolierter Abschnitte (28) aufweist
und/oder
wobei das wärmestrahlungreflektierende Element (27) eine Vielzahl flächig ausreichend
kleiner Elemente aufweist, vorzugsweise hieraus besteht, welche ausreichend klein
ausgebildet sind, um Wirbelströme zu unterdrücken.
11. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das erste Trennelement (23) als erste Glaskeramik (23) ausgebildet ist, wobei insbesondere
die erste Heizvorrichtung (22) durch das das erste Trennelement (23) gegenüber einem
Innenraum (11), insbesonere einem Aufnahmebereich für einen Garraum (31) abgetrennt
ist.
12. Gargerät (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
die die erste Heizvorrichtung (22) und/oder die zweite Heizvorrichtung (15) eine Strahlungsvorrichtung,
vorzugsweise mit wenigstens einem Strahlungsheizkörper mit Heizband (16), ist.
13. Gargerät (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
ein zweites Trennelement (17) vorgesehen ist, welches die zweite Heizvorrichtung (15)
von dem Innenraum (11) abtrennt, wobei das zweite Trennelement (17) vorzugweise eine
Glaskeramik (17) aufweist,.
14. Gargerät (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei
das Gargerät einen Auszug (2) aufweist, welcher ausgebildet ist,
in der Längsrichtung (X) in einer Auszugsrichtung (A) gegenüber dem Innengehäuse (12)
des Gargeräts (1) zu einem Benutzer hin und
in der Längsrichtung (X) in einer entgegengesetzten Einschubrichtung (B) gegenüber
dem Innengehäuse (12) des Gargeräts (1) von einem Benutzer weg
bewegt zu werden,
wobei der Garraum (31) und das erste Trennelement (23) mit dem Auszug (2), vorzugsweise
auf einem Auszugsboden (20) des Auszugs (2), mitbeweglich sind.
15. Gargerät (1) nach dem vorangehenden Anspruch,
wobei
der Auszug (2), vorzugsweise ein Auszugsboden (20) des Auszugs (2), die erste Heizvorrichtung
(22) aufweist
oder
das Innengehäuse (12) die erste Heizvorrichtung (22) aufweist.
16. Gargerät (1) nach einem der beiden vorangehenden Ansprüche, wobei
der Auszug (2), vorzugsweise eine Blende des Auszugs (2), mit dem Innengehäuse (12)
des Gargeräts (1) einen geschlossenen Innenraum (11) des Gargeräts (1) bildet, wenn
der Auszug (2) in der Einschubrichtung (B) vollständig eingeschoben ist.
17. Gargerät (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
der Garraum (31) von einem Gargeschirr (3) gebildet wird, welches aus dem Gargerät
(1) entnehmbar ausgebildet ist.
18. Gargerät (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gargerät (1) als Einbaugargerät (1) ausgebildet ist,
wobei insbesondere
das Einbaugargerät (1) in der Querrichtung ein Breitenrastermaß mit einer Breite (b)
aufweist
und/oder
das Einbaugargerät (1) in der vertikalen Richtung (Z) ein Höhenrastermaß mit einer
Höhe (h) einer Einbauschublade aufweist, welches einem Bruchteil einer Breite (b)
eines Breitenrastermaßes entspricht.