[0001] Die Erfindung betrifft eine Sprühelektrode für einen Elektrofilter, gebildet aus
einem sich in einer Ebene erstreckenden Blechstreifen mit einer Längsachse, der an
seinen Längsrändern mit quer zur Längsachse abstehenden Sprühspitzen ausgebildet ist.
[0002] Elektrofilter mit Sprühelektrode werden beispielsweise zur Reinigung von Gasströmen
eingesetzt, wobei ihre Arbeitsweise auf der elektrostatischen Aufladung von Partikeln,
Aerosolen und Gasen beruht. Dabei wird ein Hochspannungsfeld zwischen mehreren benachbart
angeordneten, üblicherweise plattenförmigen Niederschlagselektroden und Sprühelektroden
von beispielsweise 10 bis 15 kV angelegt, wodurch die im Gasstrom enthaltenen Partikel,
Aerosole und Gase an den Sprühelektroden ionisiert werden und sich anschließend an
den Niederschlagselektroden absetzen. Ein Beispiel einer solchen Sprühelektrode für
einen Elektrofilter ist in der
AT 2 55590 B1 angegeben.
[0003] Die Anmelderin der vorliegenden Patentanmeldung vertreibt überdies seit vielen Jahren
unter der Handelsbezeichnung Ultravent
® Elektrofilter mit gattungsgemäßen Sprühelektroden, die aus einem sich in einer Ebene
erstreckenden Blechstreifen gebildet sind, der an seinen Längsrändern mit quer zur
Längsachse abstehenden Sprühspitzen ausgebildet ist.
[0004] Im Laufe des Betriebs eines Elektrofilters lagern sich die ausgefilterten Partikel
auf der Oberfläche der Niederschlagselektroden und auch auf den Sprühelektroden, vorzugsweise
im Bereich der Sprühspitzen ab und bilden einen Überzug, der allmählich die Wirkung
des Elektrofilters verschlechtert, sodass eine regelmäßige Abreinigung dieser Oberflächen
und der Sprühspitzen erforderlich ist. Dies erfolgt üblicherweise über eine Reinigungsvorrichtung,
welche bei Bedarf ein flüssiges Reinigungsmittel, beispielsweise Heißwasser unter
Druck auf die Oberflächen der Niederschlagselektroden und der Sprühelektroden versprüht,
um die Anhaftungen und Verkrustungen abzulösen. Dabei tritt regelmäßig das Problem
auf, dass die Sprühspitzen aufgrund ihrer geringen Oberfläche und ihrer parallelen
Anordnung zu den Niederschlagselektroden, zwischen denen der Strahl der Reinigungsflüssigkeit
hindurchtritt, nur unzureichend gereinigt werden können, da die Sprühspitzen vom Reinigungsstrahl
nur schlecht erreicht werden können. Dies erscheint verbesserungswürdig.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Sprühelektrode der eingangs genannten
Art dahingehend weiterzubilden, dass mit geringer baulicher Modifikation eine bessere
Reinigung und auch eine verbesserte lonisierungsleistung erreicht werden kann.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch Ausgestaltung einer Sprühelektrode gemäß
den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der
abhängigen Ansprüche.
[0008] Erfindungsgemäß wurde überraschend festgestellt, dass eine verbesserte Reinigung
und überdies verbesserte lonisierungsleistung der Sprühelektrode dadurch erreicht
werden kann, dass die Sprühspitzen jeweils einen Fuß- und einen Spitzenabschnitt aufweisen,
wobei die Fußabschnitte in der von der Sprühelektrode aufgespannten Ebene verlaufen
und die Spitzenabschnitte an beiden Längsrändern entgegengesetzt um einen Winkel gegenüber
der Ebene geneigt angeordnet sind.
[0009] Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Ausgestaltung sind die Sprühspitzen gegenüber
der Ebene, in welcher sich die Sprühelektrode erstreckt, unter dem vorgesehenen Winkel
geneigt angeordnet und stehen gleichmäßig über die Ebene hervor, sodass ein Sprühstrahl
einer Reinigungsvorrichtung, der zwischen den Niederschlagselektroden hindurch auf
die sich üblicherweise parallel zu den Niederschlagselektroden erstreckende Sprühelektrode
gerichtet ist, auf die entsprechend schrägstehende Sprühspitzen auftrifft, was sich
in einer deutlich verbesserten Reinigungswirkung insbesondere am freien Ende der Sprühspitzen
äußert.
[0010] Die erfindungsgemäße geneigte Anordnung der Spitzenabschnitte verringert ferner den
Abstand zu den benachbarten Niederschlagselektroden im Vergleich zu sich lediglich
in der Ebene erstreckenden Sprühspitzen, wodurch zwischen den Sprühspitzen und den
Niederschlagselektroden ein stärkeres elektrisches Feld und eine höhere lonisierungsleistung
erreicht werden kann.
[0011] Nach einem Vorschlag der Erfindung ist der Winkel, mit welchem die Spitzenabschnitte
gegenüber der Ebene geneigt angeordnet sind, aus einem 5° bis 25° umfassenden Bereich
ausgewählt.
[0012] Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Sprühspitzen integral aus dem Blechstreifen
ausgeformt sind, wobei zwischen benachbarten Sprühspitzen etwa U-förmig ausgebildete
Freiräume vorgesehen sind. Eine solche Konfiguration der Sprühelektrode kann beispielsweise
durch Stanzen oder Laserschneiden eines entsprechenden Blechstreifens von ursprünglich
rechteckförmiger Gestalt erfolgen und erfordert nur geringen Fertigungsaufwand.
[0013] Für eine gleichmäßige ionisierende Leistung wird darüber hinaus vorgeschlagen, dass
die Sprühspitzen entlang der Längsränder der Sprühelektrode gleiche Abstände voneinander
aufweisen, wobei weiterhin bevorzugt ist, dass alle Sprühspitzen gleichförmig ausgebildet
sind.
[0014] Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Sprühspitzen am gegenüberliegenden Längsrand
einem Freiraum zwischen zwei benachbarten Sprühspitzen gegenüberliegend angeordnet
sind, d. h. die Sprühspitzen entlang des einen Längsrandes sind mit einer regelmäßigen
Teilung angeordnet und die Sprühspitzen am gegenüberliegenden Längsrand sind um die
halbe Teilungslänge versetzt zu den Sprühspitzen des einen Längsrandes und ebenfalls
regelmäßig angeordnet.
[0015] Schließlich kann die Sprühelektrode gemäß der Erfindung auch an den Stirnseiten in
Richtung der Längsachse weisende Sprühspitzen aufweisen, um auch in diesem Bereich
eine gute ionisierende Leistung abzugeben.
[0016] Ein im Rahmen der Erfindung vorgesehener Elektrofilter zeichnet sich durch Ausgestaltung
mit mindestens einer derartigen Sprühelektrode gemäß den vorangehenden Erläuterungen
aus.
[0017] Insbesondere kann der Elektrofilter eine Vielzahl von plattenförmigen Niederschlagselektroden
und benachbart sowie parallel zu den Niederschlagselektroden angeordnete Sprühelektroden
und eine Reinigungsvorrichtung zum Versprühen einer Reinigungsflüssigkeit auf die
Oberflächen der Niederschlags- und Sprühelektroden aufweisen.
[0018] Weitere Ausgestaltungen und Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand
der ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- die Seitenansicht einer Sprühelektrode gemäß der Erfindung;
- Figur 2
- die Sprühelektrode gemäß Figur 1 in einer perspektivischen Darstellung;
- Figur 3
- die Ansicht auf die Sprühelektrode in Richtung der Längsachse;
- Figur 4
- einen Teil eines Elektrofilters mit einer Sprühelektrode gemäß Figur 1.
[0019] Aus den Figuren 1 bis 3 ist eine Sprühelektrode 1 für einen nachfolgend noch näher
erläuterten Elektrofilter zur Reinigung eines Gasstromes ersichtlich.
[0020] Die Sprühelektrode 1 ist aus einem elektrisch gut leitfähigen Metallblech in Form
eines Blechstreifens 10 zum Beispiel mittels Laserschnitt hergestellt, wobei sich
der Blechstreifen in einer Ebene entlang der Längsachse L erstreckt, die mit der Zeichenebene
in Fig. 1 zusammenfällt. Beidseits der Längsachse L sind regelmäßig und quer zur Längsachse
L abstehende Sprühspitzen 11 ausgeformt, indem im wesentlichen U-förmig ausgebildete
Freiräume 12 zwischen den Sprühspitzen 11 im Rahmen der Herstellung aus dem Blechstreifen
10 entfernt worden sind. Sämtliche Sprühspitzen 11 sind mit übereinstimmender Geometrie
und in gleichen Abständen voneinander entlang der Längsachse L aufgereiht.
[0021] Vergleicht man die in der Darstellung gemäß Figur 1 nach oben abstehenden Sprühspitzen
11 am einen Längsrand mit den nach unten abstehenden Sprühspitzen 11 an gegenüberliegenden
Längsrand, so erkennt man, dass sich jeweils eine Sprühspitze 11 am einen Längsrand
und ein Freiraum 12 am gegenüberliegenden Längsrand gegenüberliegen, d. h. die mit
regelmäßiger Teilung angeordneten Sprühspitzen 11 sind am jeweils gegenüberliegenden
Längsrand um die halbe Teilungslänge versetzt angeordnet.
[0022] Darüber hinaus weist die Sprühelektrode 1 an ihren beiden Enden jeweils eine Befestigungsöffnung
13 für die Befestigung im Elektrofilter sowie eine in Längsrichtung L weisende weitere
Sprühspitze 11 an jedem Ende auf.
[0023] Wie insbesondere aus den Darstellungen gemäß Figur 2 und 3 ersichtlich, sind die
Sprühspitzen 11 so aufgebaut, dass sie ausgehend vom mittleren Blechstreifen 10 zunächst
einen sich in der vom Blechstreifen 10 aufgespannten Ebene erstreckenden Fußabschnitt
110 aufweisen, der integral aus dem Blechabschnitt 10 im Bereich des Längsrandes desselben
absteht, woran sich zum freien Ende hin ein Spitzenabschnitt 111 anschließt, der gegenüber
der vom Blechstreifen 10 und dem Fußabschnitt 110 aufgespannten Ebene um einen Winkel
(α) geneigt angeordnet ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt der Winkel
(α) beispielsweise 10°.
[0024] Weiterhin erkennt man, dass entlang eines Längsrandes alle Spitzenabschnitte 111
um den gleichen Winkel (α) in gleicher Richtung aus der Ebene des Blechstreifens 10
und des Fußabschnitts 110 geneigt sind, während die Spitzenabschnitte 111 entlang
des gegenüberliegenden Längsrandes um den gleichen Winkel (α) in der entgegengesetzten
Richtung aus der Ebene des Blechstreifens 10 und des Fußabschnitts 110 geneigt sind.
[0025] Eine solche Sprühelektrode 1 kann in an sich bekannter Weise gemäß Darstellung in
der Figur 4 in einen Elektrofilter eingebaut werden, der zum Beispiel zur Reinigung
eines Gasstroms G dient. Dazu werden in an sich bekannter und hier nicht näher dargestellter
Weise eine Vielzahl von plattenförmigen Niederschlagselektroden 2 in einer Halterung
4 parallel zueinander gehaltert, sodass zwischen den Niederschlagselektroden 2 der
mit Pfeil G angedeutete Gasstrom parallel zu diesen hindurchgeführt werden kann.
[0026] Es versteht sich, dass der dargestellte Elektrofilter lediglich in einem Teilausschnitt
über seine Gesamtbreite dargestellt ist, d.h. in der Zeichnung nach links anschließend
können weitere Anordnungen von Niederschlagselektroden 2 und im Gasstrom G vorgelagert
angeordneten Sprühelektroden 1 vorgesehen sein.
[0027] Die Niederschlagselektroden 2 umfassen abwechselnd parallele Platten 20, 21, wobei
die Platten 21 etwas kürzer als die platten 21 ausgebidet sind und die kürzeren Platten
21 über eine Kontaktplatte 30 und Gewindestangen 31 an eine nicht dargestellte Hochspannungsquelle
anschließbar sind. Die hierzu parallelen Platten 20 sind hingegen mit einem die Gewindestangen
31 umgebenden Isolatorrohr 32 verbunden und geerdet.
[0028] In Strömungsrichtung vorgelagert zu den Niederschlagselektroden 2 werden Sprühelektroden
1 angeordnet, von denen in der Figur 4 lediglich eine dargestellt ist. Diese Sprühelektroden
1 sind ebenfalls parallel zu den Niederschlagselektroden 2 ausgerichtet, um dem Gasstrom
G möglichst geringen Widerstand entgegenzusetzen und werden in entsprechenden Haltestangen
3, die durch die Befestigungsöffnungen 13 hindurchtreten, gehaltert und elektrisch
kontaktiert und ebenso wie die Platten 21 mit der Hochspannungsquelle verbunden.
[0029] In an sich bekannter Weise wird sodann ein Hochspannungsfeld an die Sprühelektroden
1 sowie die Platten 21 angelegt, um die im Gasstrom G mitgeführten Partikel, Aerosole
etc. zu ionisieren und auf die Platten 20 abzulenken, woraufhin sie sich auf den geerdeten
Platten 20 niederschlagen. Darüber hinaus bildet sich aber unvermeidlich auch ein
allmählich anwachsender Überzug auf den Platten 21 und der Sprühelektrode 1, insbesondere
im Bereich der Sprühspitzen 111 aus. Dieser sich bildende Überzug beeinträchtigt mit
der Zeit die Leistung des Elektrofilters, sodass üblicherweise mittels einer hier
nicht im Detail dargestellten Reinigungsvorrichtung eine Reinigungsflüssigkeit, wie
Heißwasser unter Druck zwischen die Niederschlagselektroden 2, beispielsweise vertikal
von oben nach unten gemäß Pfeilen R sowie auf die Sprühelektroden 1 gesprüht wird,
um die oberflächlichen Anhaftungen abzureinigen.
[0030] Aufgrund der vorangehend erläuterten Abwinklung der Spitzenabschnitte 111 der Sprühspitzen
11 um den Winkel (α) stehen diese, wie aus der Figur 4 ersichtlich, leicht schräg
zu dem parallel durch den Freiraum zwischen den Niederschlagselektroden 2 hindurchtretenden
Flüssigkeitsstrahl R der Reinigungsvorrichtung, weshalb Anhaftungen an den Spitzenabschnitten
111 besser erfasst und ab gereinigt werden können.
[0031] Überdies wird durch diese geneigte Anordnung der Sprühspitzen 11 im Bereich der Spitzenabschnitte
111 der Abstand zu den Platten 20 verringert, was sich in einer verbesserten lonisierungsleistung
niederschlägt.
[0032] Es versteht sich, dass die vorangehend erläuterten und in der Zeichnung dargestellten
Richtungen für des Gasstrom G und die Reinigungsflüssigkeit R lediglich bespielhaft
sind und auch entgegengesetzt oder z.B. auch in horizontaler Orientierung ausgebildet
sein können.
[0033] Die vorangehend erläuterten Sprühelektroden 1 können sowohl in neu aufgebauten Elektrofiltern
als auch in Form von Nachrüstteilen an bereits bestehenden Elektrofiltern eingesetzt
werden.
1. Sprühelektrode (1) für einen Elektrofilter, gebildet aus einem sich in einer Ebene
erstreckenden Blechstreifen (10) mit einer Längsachse (L), der an seinen Längsrändern
mit quer zur Längsachse (L) abstehenden Sprühspitzen (11) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühspitzen (11) jeweils einen Fuß- und einen Spitzenabschnitt (110, 111) aufweisen,
wobei die Fußabschnitte (110) in der Ebene verlaufen und die Spitzenabschnitte (111)
an beiden Längsrändern entgegengesetzt um einen Winkel (α) gegenüber der Ebene geneigt
angeordnet sind.
2. Sprühelektrode (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (α) etwa 5 bis 25 ° beträgt.
3. Sprühelektrode (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühspitzen (11) integral aus dem Blechstreifen (10) ausgeformt sind und zwischen
benachbarten Sprühspitzen (11) etwa U-förmig ausgebildete Freiräume (12) vorgesehen
sind.
4. Sprühelektrode (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühspitzen (11) entlang der Längsränder der Sprühelektrode (1) gleiche Abstände
voneinander aufweisen.
5. Sprühelektrode (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühspitzen (11) am gegenüberliegenden Längsrand einem Freiraum (12) zwischen
zwei benachbarten Sprühspitzen (11) gegenüberliegen.
6. Sprühelektrode (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an den Stirnseiten in Richtung der Längsachse (A) weisende Sprühspitzen (11) ausgebildet
sind.
7. Elektrofilter mit mindestens einer Sprühelektrode (1) gemäß einem der vorangehenden
Ansprüche.
8. Elektrofilter nach Anspruch 7, umfassend eine Vielzahl von plattenförmigen Niederschlagselektroden
(2) und benachbart sowie parallel zu den Niederschlagselektroden (2) angeordneten
Sprühelektroden (1) und einer Reinigungsvorrichtung zum Versprühen einer Reinigungsflüssigkeit
auf die Niederschlags- und Sprühelektroden (2, 1).