[0001] Die Erfindung betrifft ein Verschlusssystem umfassend ein erstes Verschlussteil und
ein relativ zu dem ersten Verschlussteil bewegbares zweites Verschlussteil, wobei
das Verschlusssystem durch eine Schließbewegung des zweiten Verschlussteils relativ
zu dem ersten Verschlussteil von einem Öffnungszustand in einen Geschlossenzustand
überführbar ist. Bei dem ersten Verschlussteil kann es sich insbesondere um ein Behältnis
handeln, während das relativ zu dem ersten Verschlussteil bewegbare zweite Verschlussteil
insbesondere ein Deckel sein kann.
[0002] Derartige Verschlusssysteme mit einem relativ zu einem ersten Verschlussteil bewegbaren
zweiten Verschlussteil können dazu vorgesehen sein, einen Zugang zu Räumen oder einen
Zugriff auf Gegenstände oder Dokumente wahlweise versperren oder freigeben zu können.
So kann ein Verschlusssystem beispielsweise ein Behältnis zur Aufbewahrung von Gegenständen
oder Dokumenten und einen relativ zu dem Behältnis bewegbaren Deckel umfassen, durch
welchen das Behältnis wahlweise verschlossen werden kann. Durch Bewegen des Deckels
kann das von dem Behältnis und dem Deckel gebildete Verschlusssystem folglich von
einem Öffnungszustand, in welchem ein Zugriff auf in dem Behältnis aufbewahrte Gegenstände
oder Dokumente möglich und beispielsweise eine Öffnung des Behältnisses freigegeben
ist, in einen Geschlossenzustand überführt werden, in welchem der Deckel eine solche
Öffnung verschließt. Ferner kann ein Verschlusssystem beispielsweise durch eine Tür
mit einem Türrahmen und einem relativ zu dem Türrahmen bewegbaren Türflügel gebildet
sein, wobei die Tür durch eine Schwenkbewegung oder durch eine Schiebebewegung des
Türflügels geöffnet oder geschlossen werden kann, um einen Zugang zu einem Raum wahlweise
zu ermöglichen oder zu versperren.
[0003] Um ein solches Verschlusssystem in dem Geschlossenzustand sichern und beispielsweise
einen unbefugten Zugriff auf in einem Behältnis aufbewahrte Gegenstände verhindern
zu können, kann es vorgesehen sein, das zweite Verschlussteil in dem Geschlossenzustand
an dem ersten Verschlussteil zu versperren. Hierzu kann beispielsweise ein externes
Schloss, etwa ein Hangschloss mit einem starren oder flexiblen Bügel, zum Einsatz
kommen und an den Verschlussteilen können beispielsweise jeweilige Ösen ausgebildet
sein, welche in dem Geschlossenzustand des Verschlusssystems miteinander fluchten
und durch den Bügel des Schlosses aneinander gesichert werden können. Eine solche
Sicherung mittels eines externen Schlosses erfordert jedoch, das Schloss bei jedem
Öffnen des Verschlusssystems vollständig von den Verschlussteilen zu lösen und zum
Verschließen erneut mit den Verschlussteilen zu verbinden, so dass sich das Bedienen
des Verschlusssystems ungewünscht aufwendig gestaltet. Zudem muss das Schloss gesondert
aufbewahrt werden, während sich das Verschlusssystem in dem Öffnungszustand befindet.
[0004] Daher kann es grundsätzlich auch vorgesehen sein, einen Verriegelungsmechanismus
in das Verschlusssystem zu integrieren oder mit den Verschlussteilen dauerhaft zu
verbinden, so dass nicht bei jeder Verriegelung ein Schloss zugeführt werden muss.
Dazu kann beispielsweise mit dem zweiten Verschlussteil ein Kloben verbunden sein,
welcher infolge der Schließbewegung in eine an dem ersten Verschlussteil ausgebildete
Öffnung einführbar und durch einen an dem ersten Verschlussteil vorgesehenen Verriegelungsmechanismus
verriegelbar sein kann. Bei einer solchen Lösung muss der Kloben jedoch über eine
lange Wegstrecke in der Öffnung bewegt werden, was beispielsweise zu einem Verkanten
des Klobens führen kann. Auch bei solchen Verschlusssystemen kann sich die Handhabung
dementsprechend unkomfortabel gestalten.
[0005] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Verschlusssystem zu schaffen, bei welchem
ein zweites Verschlussteil komfortabel relativ zu einem ersten Verschlussteil bewegt
werden kann, um das Verschlusssystem von einem Öffnungszustand in einen Geschlossenzustand
zu bewegen, und bei welchem die beiden Verschlussteile in dem Geschlossenzustand komfortabel
aneinander gesichert werden können, um ein unbefugtes Öffnen des Verschlusssystems
zu verhindern.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verschlusssystem mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und insbesondere dadurch, dass das zweite Verschlussteil einen Eingriffsabschnitt
aufweist, wobei das erste Verschlussteil ein beweglich gelagertes Sperrelement aufweist,
welches in dem Öffnungszustand des Verschlusssystems eine Freigabestellung einnimmt
und welches durch die Schließbewegung des zweiten Verschlussteils zu einer Eingriffsbewegung
von der Freigabestellung in eine Sperrstellung antreibbar ist, in welcher das Sperrelement
in Eingriff mit dem Eingriffsabschnitt des zweiten Verschlussteils steht. Das Verschlusssystem
umfasst zudem einen Verriegelungsmechanismus, welcher dazu ausgebildet ist, das Sperrelement
wahlweise gegen eine Bewegung aus der Sperrstellung in Richtung der Freigabestellung
zu verriegeln.
[0007] Bei dem Verschlusssystem ist an dem ersten Verschlussteil ein Sperrelement vorgesehen,
welches in dem Öffnungszustand des Verschlusssystems in einer Freigabestellung angeordnet
ist, jedoch durch die Schließbewegung des zweiten Verschlussteils relativ zu dem ersten
Verschlussteil zu der Eingriffsbewegung antreibbar ist, um in eine Sperrstellung überführt
zu werden. Die Eingriffsbewegung erfolgt somit unmittelbar infolge der Schließbewegung
des zweiten Verschlussteils, durch welche das Verschlusssystem in den Geschlossenzustand
überführt wird, ohne dass eine weitere Betätigung des Verschlusssystems erforderlich
ist. Indem das Sperrelement zudem dazu ausgebildet ist, in der Sperrstellung in Eingriff
zu einem an dem zweiten Verschlussteil angeordneten Eingriffsabschnitt gebracht zu
werden, kann das zweite Verschlussteil ebenfalls unmittelbar infolge der Schließbewegung
mit dem ersten Verschlussteil verbunden werden, so dass das Sperrelement in der Sperrstellung
mit dem zweiten Verschlussteil gekoppelt ist und eine der Eingriffsbewegung entgegengerichtete
Bewegung des zweiten Verschlussteils zum Überführen des Verschlusssystems in den Öffnungszustand
eine Bewegung des Sperrelements in die Freigabestellung bedingt. Durch das Verriegeln
des Sperrelements in der Sperrstellung kann eine solche Bewegung des zweiten Verschlussteils
folglich blockiert werden, so dass das Verschlusssystem gegenüber einem Überführen
aus dem Geschlossenzustand in den Öffnungszustand zuverlässig gesichert werden kann.
[0008] Aufgrund dieses Zusammenwirkens zwischen dem Eingriffsabschnitt des zweiten Verschlussteils
und dem Sperrelement des ersten Verschlussteils muss insbesondere nicht das zu verriegelnde
Sicherungselement, etwa ein Kloben, während der Schließbewegung über eine lange Wegstrecke
in einen Abschnitt des ersten Verschlussteils eingeführt und in die Umgebung des Verriegelungsmechanismus
gebracht werden. Vielmehr ist das durch den Verriegelungsmechanismus zu verriegelnde
Sperrelement bereits an dem ersten Verschlussteil angeordnet und kann während der
Eingriffsbewegung präzise in oder an dem ersten Verschlussteil geführt sein. Infolge
der Schließbewegung muss daher lediglich ein Kontakt zu dem Sperrelement hergestellt
und eine Kraft auf das Sperrelement übertragen werden, um das Sperrelement zu der
Eingriffsbewegung anzutreiben, wohingegen es nicht erforderlich ist, ein an dem zweiten
Verschlussteil angeordnetes und zu verriegelndes Sicherungselement durch die Schließbewegung
überhaupt erst in die Nähe des Verriegelungsmechanismus zu bringen. Um einen solchen
Kontakt auf einfache Weise herstellen zu können, kann das Sperrelement insbesondere
nahe einer Grenzfläche des ersten Verschlussteils angeordnet sein, so dass der Kontakt
beispielsweise durch einen sich lediglich geringfügig von dem zweiten Verschlussteil
weg erstreckenden Eingriffsabschnitt hergestellt werden kann, um das Sperrelement
durch die Schließbewegung zu der Eingriffsbewegung antreiben zu können. Der Eingriffsabschnitt
braucht somit nicht weit von dem zweiten Verschlussteil weg zu ragen, wodurch die
Handhabung komfortabel ist und eine Verletzungsgefahr durch wegstehende Teile verringert
ist.
[0009] Das zu verriegelnde Sperrelement kann in unmittelbarer Umgebung und in einer definierten
Position zu einem Verriegelungsmechanismus angeordnet werden, so dass das Sperrelement
durch die Schließbewegung zuverlässig und ohne die Schließbewegung zu beeinträchtigen
in die Sperrstellung bewegt werden kann. Dies ermöglicht es, auch den Verriegelungsmechanismus
unmittelbar an dem ersten Verschlussteil vorzusehen und das Sperrelement, welches
in dem Geschlossenzustand zuverlässig die Sperrstellung einnimmt, durch einen solchen
in das Verschlusssystem integrierten Verriegelungsmechanismus zu verriegeln. Beispielsweise
kann der Verriegelungsmechanismus dazu unmittelbar an dem Sperrelement angreifen,
indem beispielsweise ein verschiebbarer Riegel in Kontakt zu dem Sperrelement gebracht
wird, um dessen Bewegung in die Freigabestellung zu blockieren. Alternativ dazu kann
das Sperrelement jedoch auch mit weiteren Elementen verbunden sein, welche durch die
Eingriffsbewegung des Sperrelements ebenfalls eine Bewegung ausführen und durch den
Verriegelungsmechanismus gegen eine dieser Bewegung entgegengerichtete Bewegung verriegelt
werden können, wenn sich das Sperrelement in der Sperrstellung befindet. Das Sperrelement
kann somit direkt oder indirekt mittels des Verriegelungsmechanismus in der Sperrstellung
verriegelbar sein.
[0010] Weitere Ausführungsformen der Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung
sowie den Zeichnungen zu entnehmen.
[0011] Insbesondere kann das erste Verschlussteil bei einigen Ausführungsformen von einem
Behältnis und das zweite Verschlussteil von einem Deckel für das Behältnis gebildet
sein. Ein solcher Deckel kann dauerhaft - sowohl in dem Öffnungszustand als auch in
dem Geschlossenzustand - mit dem Behältnis verbunden oder in dem Öffnungszustand vollständig
von dem Behältnis gelöst oder lösbar sein. Beispielsweise kann der Deckel durch eine
Schwenkbewegung oder durch eine lineare Bewegung, insbesondere ein Anheben und Absenken,
relativ zu dem Behältnis bewegbar sein. Alternativ dazu kann das erste Verschlussteil
beispielsweise von einem Türrahmen und das zweite Verschlussteil von einem Türflügel
gebildet sein, welcher verschwenkbar oder verschiebbar sein kann.
[0012] Grundsätzlich kann die Schließbewegung bei einigen Ausführungsformen eine Schwenkbewegung
oder eine lineare Bewegung umfassen.
[0013] Bei einigen Ausführungsformen kann die Eingriffsbewegung des Sperrelements quer zu
der Schließbewegung des zweiten Verschlussteils ausgerichtet sein. Die Eingriffsbewegung
des Sperrelements kann somit senkrecht oder schräg zu der Schließbewegung des zweiten
Verschlussteils ausgerichtet sein und/oder eine senkrecht oder schräg zu der Schließbewegung
ausgerichtete Bewegung umfassen.
[0014] Durch eine solche Ausrichtung der Eingriffsbewegung kann das Sperrelement während
der Eingriffsbewegung quer relativ zu dem an dem ersten Verschlussteil angeordneten
Eingriffsabschnitt bewegt werden, welcher entlang der Richtung der Schließbewegung
geführt ist. Das Sperrelement kann daher nicht lediglich entlang der Schließbewegung
verdrängt und gemeinsam mit dem Eingriffsabschnitt bewegt werden, sondern gezielt
in Eingriff zu dem Eingriffsabschnitt geführt werden. Insbesondere kann die Eingriffsbewegung
eine erste Bewegungskomponente entlang der Schließbewegung und eine zweite Bewegungskomponente
senkrecht zu der Schließbewegung umfassen, wobei sich die Bewegungskomponenten zumindest
teilweise während der Eingriffsbewegung überlagern können. Durch die erste Bewegungskomponente
kann das Sperrelement insbesondere über eine verhältnismäßig geringe Wegstrecke entlang
der Schließbewegung bewegt werden, um ein Einführen des beispielsweise geringfügig
von dem zweiten Verschlussteil weg ragenden Eingriffsabschnitts in das erste Verschlussteil
und ein Anliegen der beiden Verschlussteile aneinander in dem Geschlossenzustand zu
ermöglichen. Durch die zweite Bewegungskomponente kann das Sperrelement hingegen während
der Eingriffsbewegung relativ zu dem Eingriffsabschnitt bewegt werden, um in der Sperrstellung
in Eingriff zu dem Eingriffsabschnitt zu gelangen und die beiden Verschlussteile miteinander
zu koppeln.
[0015] Das erste Verschlussteil kann bei einigen Ausführungsformen einen Umlenkmechanismus
aufweisen, der dazu ausgebildet ist, die Schließbewegung des zweiten Verschlussteils
in einen Antrieb des Sperrelements zu der Eingriffsbewegung umzuwandeln, wobei der
Umlenkmechanismus mittels des Verriegelungsmechanismus verriegelbar sein kann, um
das Sperrelement in der Sperrstellung zu verriegeln.
[0016] Insbesondere kann der Umlenkmechanismus dazu vorgesehen sein, einen Teil der durch
die Schließbewegung auf das Sperrelement übertragenen Kraft in eine Bewegung des Sperrelements
quer zu der Schließbewegung des zweiten Verschlussteils zu umzuwandeln, um dadurch
das Sperrelement in Eingriff mit dem Eingriffsabschnitt des zweiten Verschlussteils
zu bringen. Der Verriegelungsmechanismus kann insbesondere dazu ausgebildet sein,
den Umlenkmechanismus zu verriegeln, wenn sich das Sperrelement in der Sperrstellung
befindet. Der Umlenkmechanismus kann insbesondere lediglich dann verriegelbar sein,
wenn sich das Sperrelement in der Sperrstellung befindet.
[0017] Indem die Eingriffsbewegung mittels des Umlenkmechanismus aus der Schließbewegung
des zweiten Verschlussteils abgeleitet werden kann, ist der Umlenkmechanismus entsprechend
auch erforderlich, um das Sperrelement (insbesondere infolge einer der Schließbewegung
entgegengerichteten Bewegung des zweiten Verschlussteils relativ zu dem ersten Verschlussteil)
in die Freigabestellung überführen zu können. Durch das Verriegeln des Umlenkmechanismus
kann die Bewegung des Sperrelements aus der Sperrstellung in die Freigabestellung
somit gesperrt und das Sperrelement indirekt verriegelt werden, so dass auch das zweite
Verschlussteil aufgrund des Eingriffs des Sperrelements mit dem Eingriffsabschnitt
nicht von dem ersten Verschlussteil entfernt werden kann. Ferner kann durch das Verriegeln
des Umlenkmechanismus insbesondere eine Bewegung des Sperrelements quer zu dem Eingriffsabschnitt
blockierbar sein, durch welche das Sperrelement außer Eingriff zu dem Eingriffsabschnitt
bringbar sein kann, so dass die Verriegelung des Umlenkmechanismus einen zuverlässigen
Eingriff des Sperrelements mit dem Eingriffsabschnitt sicherstellen kann.
[0018] Der Eingriffsabschnitt des zweiten Verschlussteils kann bei einigen Ausführungsformen
dazu ausgebildet sein, während der Schließbewegung und insbesondere zum Ende der Schließbewegung
den Umlenkmechanismus zu beaufschlagen und zu betätigen, um das Sperrelement zu der
Eingriffsbewegung in die Sperrstellung anzutreiben.
[0019] Der zum Verbinden der beiden Verschlussteile dienende Eingriffsabschnitt kann somit
zusätzlich genutzt werden, um den Umlenkmechanismus beaufschlagen und eine Kraft auf
das Sperrelement übertragen zu können, so dass keine weitere Antriebselemente erforderlich
sind. Beispielsweise kann der Eingriffsabschnitt dazu von dem zweiten Verschlussteil
weg ragen und während der Schließbewegung in Kontakt zu dem Sperrelement gelangen,
um eine Kraft in Richtung der Schließbewegung auf das Sperrelement zu übertragen und
das Sperrelement dadurch anzutreiben. Der Umlenkmechanismus kann dazu ausgebildet
sein, die von dem Eingriffsabschnitt auf das Sperrelement übertragene Kraft in die
Eingriffsbewegung des Sperrelements umzuwandeln und das Sperrelement insbesondere
gegenüber der Schließbewegung umzulenken, um das Sperrelement in der Sperrstellung
in Eingriff zu dem Eingriffsabschnitt zu bringen.
[0020] Bei einigen Ausführungsformen kann das zweite Verschlussteil eine Kulissenführung
umfassen, in welcher das Sperrelement geführt ist. Insbesondere kann der bereits genannte
Umlenkmechanismus eine Kulissenführung umfassen, in welcher das Sperrelement geführt
ist. Die Kulissenführung kann das Sperrelement während der Eingriffsbewegung führen
und es ermöglichen, eine quer zu der Schließbewegung verlaufende Eingriffsbewegung
aus einer entlang der Schließbewegung auf das Sperrelement übertragenen Kraft abzuleiten.
[0021] Die Kulissenführung kann bei einigen Ausführungsformen eine erste Kulisse, die mit
dem ersten Verschlussteil fest verbunden ist und die eine erste Führungsbahn festlegt,
und eine bewegliche zweite Kulisse umfassen, die eine zweite Führungsbahn festlegt.
Das Sperrelement kann bei einer derartigen Kulissenführung an der ersten Führungsbahn
und an der zweiten Führungsbahn anliegen und hierdurch bei einer Bewegung der zweiten
Kulisse relativ zu der ersten Kulisse zwangsgeführt sein.
[0022] Durch eine solche Zwangsführung kann die Eingriffsbewegung bzw. deren Bahn klar definiert
und vorgegebenen sein, so dass das Sperrelement zuverlässig und präzise durch die
Schließbewegung in die Sperrstellung überführt werden kann. Insbesondere kann die
erste Führungsbahn einer Bahn entsprechen, welche das Sperrelement während der Eingriffsbewegung
aus der Freigabestellung in die Sperrstellung beschreibt. Die zweite Führungsbahn
kann insbesondere einen Anteil der Bahn der Eingriffsbewegung bestimmen, welcher quer
und insbesondere senkrecht zu der Schließbewegung ausgerichtet ist. Das Sperrelement
kann von der zweiten Kulisse zweiseitig umgriffen sein, so dass eine Bewegung des
Sperrelements relativ zu der zweiten Kulisse senkrecht zu der zweiten Führungsbahn
und insbesondere entlang und/oder entgegen der Schließbewegung durch die zweite Kulisse
blockiert sein kann. Entsprechend kann die zweite Kulisse während der Eingriffsbewegung
mit dem Sperrelement bezüglich einer Bewegungskomponente entlang der Schließbewegung
gekoppelt und gemeinsam mit dem Sperrelement entlang der Schließbewegung relativ zu
der ersten Kulisse bewegbar sein. Der Verriegelungsmechanismus kann ferner dazu ausgebildet
sein, die zweite Kulisse gegen eine Bewegung relativ zu der ersten Kulisse zu verriegeln,
wenn sich das Sperrelement in der Sperrstellung befindet, um dadurch das Sperrelement
indirekt in der Sperrstellung zu verriegeln.
[0023] Beispielsweise kann die erste Kulisse einen sich entlang der von dem Sperrelement
während der Eingriffsbewegung beschriebenen Bahn erstreckenden Schlitz umfassen, in
welchem das Sperrelement während der Eingriffsbewegung geführt ist. Insbesondere kann
die erste Kulisse zwei solcher Schlitze umfassen, welche parallel zueinander ausgerichtet
sein können, um das Sperrelement zweiseitig zu führen.
[0024] Alternativ zu einer Kulissenführung kann das zweite Verschlussteil und/oder der Umlenkmechanismus
beispielsweise einen Schwenkhebel aufweisen, welcher an einem Ende von dem Eingriffsabschnitt
des zweiten Verschlussteils im Zuge der Schließbewegung beaufschlagt werden und an
dem anderen Ende das Sperrelement tragen kann. Durch das Beaufschlagen des einen Endes
des Schwenkhebels kann das Sperrelement zu einer Schwenkbewegung angetrieben werden,
welche die Eingriffsbewegung bilden kann, und relativ zu dem Eingriffsabschnitt bewegt
werden, um in Eingriff mit dem Eingriffsabschnitt gelangen zu können. Die Schwenkachse
des Schwenkhebels kann senkrecht zu der Schwenkbewegung ausgerichtet sein und die
Schwenkbewegung kann eine Bewegungskomponente quer zu der Schwenkbewegung umfassen.
Auch durch einen solchen Schwenkhebel kann die Eingriffsbewegung in klar definierter
Weise erfolgen, wobei eine Beaufschlagung des Schwenkhebels über eine kurze Wegstrecke
ausreichend sein kann, um das Sperrelement in Eingriff zu dem Eingriffsabschnitt zu
bringen.
[0025] Bei einigen Ausführungsformen kann das Sperrelement stiftförmig ausgebildet sein.
[0026] Ein solches stiftförmiges Sperrelement kann an zwei bezüglich seiner Längserstreckung
entgegengesetzten Endabschnitten während der Eingriffsbewegung geführt sein. Beispielsweise
können die Endabschnitte des Sperrelements in zwei parallel zueinander ausgerichteten
Schlitzen geführt sein, welche die bereits genannte erste Kulisse bilden können. Zudem
kann der Eingriffsabschnitt ein stiftförmiges Sperrelement beispielsweise entlang
einer Längserstreckung des Sperrelements hintergreifen, um eine zuverlässige Verbindung
zwischen dem Eingriffsabschnitt und dem Sperrelement erreichen zu können.
[0027] Bei einigen Ausführungsformen kann das Sperrelement senkrecht zu einer Bahn ausgerichtet
sein, welche das Sperrelement bei der Eingriffsbewegung aus der Freigabestellung in
die Sperrstellung beschreibt.
[0028] Der Eingriffsabschnitt des Verschlussteils kann bei einigen Ausführungsformen eine
Aufnahme für das Sperrelement aufweisen, wobei das Sperrelement durch die Eingriffsbewegung
von der Freigabestellung in die Sperrstellung in die Aufnahme bewegbar sein kann.
Beispielsweise kann eine solche Aufnahme hakenartig ausgebildet sein und/oder mehrere,
zueinander versetzt angeordnete hakenartige Abschnitte aufweisen, welche das Sperrelement
in der Sperrstellung hintergreifen, um die beiden Verschlussteile miteinander zu verbinden.
Die Aufnahme kann ferner insbesondere eine senkrecht zu einer Richtung der Schließbewegung
ausgerichtete Öffnung aufweisen, durch welche das Sperrelement während der Eingriffsbewegung
in die Aufnahme einführbar ist. In der Sperrstellung kann das Sperrelement somit durch
eine Begrenzung der Aufnahme bezüglich einer der Richtung der Schließbewegung entgegengerichteten
Richtung hintergriffen sein, um eine Bewegung des zweiten Verschlussteils relativ
zu dem ersten Verschlussteil entlang dieser Richtung bei verriegeltem Sperrelement
zu verhindern. Insbesondere kann ein sich senkrecht zu der Schließbewegung erstreckendes
und/oder stiftförmiges Sperrelement in eine solche Aufnahme einführbar sein, um in
der Sperrstellung entlang seiner Längserstreckung in der Aufnahme von dem Eingriffsabschnitt
hintergriffen zu werden.
[0029] Bei einigen Ausführungsformen kann das Sperrelement direkt oder indirekt in Richtung
der Freigabestellung vorgespannt sein. Durch eine solche Vorspannung, die beispielsweise
durch ein Rückstellelement und insbesondere eine Feder erzeugt werden kann, kann das
Sperrelement in dem Öffnungszustand des Verschlusssystems in der Freigabestellung
positioniert und für eine Beaufschlagung durch den Eingriffsabschnitt bereitgestellt
werden, um durch die Schließbewegung entgegen der Vorspannung in die Sperrstellung
gedrängt werden zu können. Dabei kann die ohnehin erforderliche händische Betätigung
des zweiten Verschlussteils zum Überführen des Verschlusssystems in den Geschlossenzustand
dazu genutzt werden, das Sperrelement entgegen der Vorspannung in die Sperrstellung
zu versetzen. Nachdem der Verriegelungsmechanismus hingegen wieder entriegelt worden
ist, kann die Vorspannung dazu ausgenutzt werden, das Sperrelement zuverlässig in
die Freigabestellung zu überführen und in der Freigabestellung zu bereitzuhalten,
während sich das Verschlusssystem in dem Öffnungszustand befindet.
[0030] Insbesondere kann es bei einigen Ausführungsformen vorgesehen sein, dass der bereits
genannte Umlenkmechanismus vorgespannt ist, um das Sperrelement in die Freigabestellung
zu drängen. Die Vorspannung muss folglich nicht zwangsläufig unmittelbar an dem Sperrelement
angreifen, sondern kann beispielsweise über ein weiteres, mit dem Sperrelement verbundenes
Element des Umlenkmechanismus auf das Sperrelement übertragen werden, um das Sperrelement
indirekt in Richtung der Freigabestellung vorzuspannen. Die Vorspannung kann, insbesondere
bei einer solchen indirekten Vorspannung des Sperrelements, beispielsweise entgegen
einer Richtung der Schließbewegung ausgerichtet sein, wobei der Umlenkmechanismus
dazu ausgebildet sein kann, die durch die Vorspannung entfaltete Kraft - gewissermaßen
in Umkehrung der Umwandlung der Schließbewegung in einen Antrieb zu der Eingriffsbewegung
- in eine der Eingriffsbewegung entgegengerichtete Bewegung und somit eine Vorspannung
des Sperrelements in die Freigabestellung umzuwandeln.
[0031] Bei einigen Ausführungsformen kann das Sperrelement an einem Halter beweglich gelagert
sein, welcher sich entlang einer Erstreckungsrichtung erstreckt und welcher entlang
der Erstreckungsrichtung relativ zu dem ersten Verschlussteil beweglich ist. Insbesondere
kann die Erstreckungsrichtung einer Richtung der Schließbewegung zum Ende der Schließbewegung
entsprechen.
[0032] Der Halter kann ferner bei einigen Ausführungsformen durch die Eingriffsbewegung
des Sperrelements entlang der Erstreckungsrichtung bewegbar und in der Sperrstellung
des Sperrelements mittels des Verriegelungsmechanismus verriegelbar sein. Insbesondere
kann das Sperrelement während der Eingriffsbewegung quer zu der Erstreckungsrichtung
des Halters relativ zu dem Halter bewegbar sein, um in Eingriff zu dem Eingriffsabschnitt
zu gelangen, jedoch gemeinsam mit dem Halter in Eingriffsrichtung bewegbar sein, so
dass die Eingriffsbewegung eine Bewegungskomponente in Richtung der Erstreckungsrichtung
des Halters umfassen kann. Durch Verriegeln des Halters kann folglich auch das Sperrelement
indirekt gegen eine Bewegung in die Freigabestellung verriegelt werden, da die dazu
erforderliche Bewegungskomponente entgegen der Erstreckungsrichtung des Halters durch
das Verriegeln des Halters blockiert ist. Der Eingriffsabschnitt kann ferner insbesondere
zu Beginn einer der Schließbewegung entgegengerichteten Bewegung zum Überführen des
Verschlusssystems in den Öffnungszustand zumindest vornehmlich oder vollständig entgegen
der Erstreckungsrichtung des Halters bewegbar sein, so dass durch das Verriegeln des
Halters eine zuverlässige Verbindung zwischen dem ersten Verschlussteil und dem zweiten
Verschlussteil sichergestellt werden kann.
[0033] Die Erstreckungsrichtung des Halters kann bei einigen Ausführungsformen in Richtung
der Schließbewegung des zweiten Verschlussteils verlaufen. Beispielsweise kann der
Halter als ein länglicher Kloben ausgebildet sein, welcher durch die Bewegung des
Sperrelements von der Freigabestellung in die Sperrstellung entlang seiner Erstreckungsrichtung
bewegt werden kann. Ein solcher Kloben kann beispielsweise in einem Kanal geführt
sein und durch die Eingriffsbewegung tiefer in diesen Kanal eingeführt werden, um
in der tieferen Stellung verriegelt zu werden. Beispielsweise kann dazu ein Riegel
des Verriegelungsmechanismus in eine an dem Kloben ausgebildete Einkerbung eingreifen
und/oder in Richtung einer Verriegelungsstellung vorgespannt sein, um den Kloben automatisch
zu verriegeln, sobald der Kloben die tiefere Stellung erreicht. Letztlich kann die
Verriegelung somit in ähnlicher Weise wie bei einem erst durch die Schließbewegung
in die Umgebung des Verriegelungsmechanismus gebrachten und von dem zweiten Verschlussteil
weg ragenden Kloben erfolgen, wobei der Kloben jedoch nicht erst durch die Schließbewegung
in einen Einführkanal eingeführt werden muss, sondern bereits darin bereitgestellt
ist und lediglich geringfügig bewegt werden muss.
[0034] Ferner kann der Halter das Sperrelement bezüglich der Erstreckungsrichtung zweiseitig
begrenzen und insbesondere brückenartig übergreifen. Der Halter kann einen Teil der
bereits genannten Kulissenführung bilden und insbesondere die bereits genannte zweite
Kulisse umfassen, welche relativ zu der ersten, fest mit dem zweiten Verschlussteil
verbundenen Kulisse bewegbar ist. Der Halter kann einteilig oder mehrteilig ausgebildet
sein.
[0035] Bei einigen Ausführungsformen kann das Verschlusssystem ein Schloss mit einem Schlosskörper
umfassen, welcher den Verriegelungsmechanismus beherbergt und welcher einen ersten
Einführkanal zum Einführen des Halters umfasst, wobei das Schloss wahlweise mit dem
ersten Verschlussteil verbindbar oder von diesem lösbar sein kann.
[0036] Bei einem solchen Schloss kann es sich somit um ein externes Schloss handeln, mit
welchem das Verschlusssystem wahlweise nachgerüstet oder angepasst werden kann. Indem
das Schloss jedoch wahlweise mit dem ersten Verschlussteil verbindbar oder von diesem
lösbar ist, kann das Schloss zunächst mit dem ersten Verschlussteil verbunden und
daran stets gehalten werden, während das Verschlusssystem benutzt wird. Durch diese
Verbindung ist es also nicht erforderlich, das Schloss bei jedem Öffnen des Verschlusssystems
von dem ersten Verschlussteil zu lösen und zum Versperren des Verschlusssystems wieder
anzubringen. Durch die Verbindung des Sperrelements mit dem Halter kann ferner insbesondere
ein Schloss genutzt werden, welches ähnlich einem Bügelschloss ausgebildet ist, indem
der Verriegelungsmechanismus des Schlosses den Halter in gleicher Weise wie ein Ende
eines in einen Schlosskörper einzuführenden Bügels verriegeln kann.
[0037] Bei einigen solcher Ausführungsformen kann der Schlosskörper zudem einen zweiten
Einführkanal zum Einführen eines Sicherungsteils aufweisen, wobei der Verriegelungsmechanismus
einen ersten antreibbaren Riegel zum Verriegeln des Halters in dem ersten Einführkanal
und einen zweiten antreibbaren Riegel zum Verriegeln des Sicherungsteils in dem zweiten
Einführkanal aufweisen kann. Der Verriegelungsmechanismus kann ferner dazu ausgebildet
sein, den ersten Riegel und den zweiten Riegel unabhängig voneinander anzutreiben,
wobei das Schloss mittels des ersten Sicherungsteils an dem ersten Verschlussteil
gesichert sein kann und wobei das Sperrelement durch die Schließbewegung von der Freigabestellung
in die Sperrstellung bewegbar sein kann, während das Schloss bereits mittels des Sicherungsteils
an dem ersten Verschlussteil gesichert ist.
[0038] Die unabhängige Betätigung der beiden Riegel ermöglicht es somit, das Schloss zunächst
mit dem ersten Verschlussteil über das Sicherungsteil zu verbinden, wobei das Schloss
gegen ein unbefugtes Lösen durch Verriegeln des Sicherungsteils gesichert werden kann.
Sobald das Schloss an dem ersten Verschlussteil gesichert ist, bilden das Schloss
und das erste Verschlussteil eine Einheit, so dass das Verschlusssystem gewissermaßen
einen in das erste Verschlussteil integrierten und durch das Schloss bereitgestellten
Verriegelungsmechanismus aufweist. Um das Schloss mit dem ersten Verschlussteil verbinden
zu können, kann das erste Verschlussteil beispielsweise eine mit dem zweiten Einführkanal
fluchtende Öffnung aufweisen, durch welche das Sicherungsteil, welches insbesondere
als Kloben ausgebildet sein kann, hindurchgeführt werden kann.
[0039] Der von dem Schlosskörper beherbergte Verriegelungsmechanismus kann ferner als ein
elektromechanischer Verriegelungsmechanismus ausgebildet sein, wobei der erste Riegel
und der zweite Riegel elektrisch antreibbar sein können. Alternativ oder zusätzlich
kann der Verriegelungsmechanismus wenigstens einen Elektroaktor, insbesondere einen
Elektromotor oder einen Elektromagneten, zum Antreiben des ersten Riegels und des
zweiten Riegels aufweisen.
[0040] Ein hierfür geeignetes Schloss mit einem elektromechanischen Verriegelungsmechanismus,
bei dem ein erster Riegel und ein zweiter Riegel unabhängig voneinander elektrisch
antreibbar sind, ist aus
DE 10 2019 113 184 A1 bekannt.
[0041] Ferner kann das erste Verschlussteil bei einigen Ausführungsformen einen Aufnahmeabschnitt
aufweisen, an welchem das Schloss montierbar ist. Insbesondere kann das Schloss in
einen als eine Vertiefung ausgebildeten Aufnahmeabschnitt einsetzbar, beispielweise
einschwenkbar oder einschiebbar, sein. Ein solcher Aufnahmeabschnitt kann zu den Einführkanälen
fluchtende Öffnungen aufweisen, durch welche der Halter und das Sicherungsteil in
die jeweiligen Einführkanäle einführbar sein können, um das erste Verschlussteil bzw.
das über den Eingriffsabschnitt mit dem Sperrelement in Eingriff stehende zweite Verschlussteil
sicher mit dem Schloss zu verbinden. Ferner kann eine Halterung für das Schloss vorgesehen
sein, welche direkt in den Aufnahmeabschnitt einsetzbar sein kann und in welche das
Schloss einsetzbar ist. Eine solche Halterung kann insbesondere von einer Innenseite
des zweiten Verschlussteils, etwa von einem Innenraum eines Behältnisses, angeschraubt
sein, so dass die Halterung in dem Geschlossenzustand des Verschlusssystems, beispielsweise
bei durch einen Deckel verschlossenem Behältnis, nicht zugänglich ist.
[0042] Bei einigen Ausführungsformen kann das Verschlusssystem eine Positioniereinrichtung
aufweisen, welche ein an dem ersten Verschlussteil angeordnetes erstes Positionierelement
und ein an dem zweiten Verschlussteil angeordnetes zweites Positionierelement umfassen
kann, wobei das erste Positionierelement und das zweite Positionierelement durch die
Schließbewegung in Eingriff zueinander bringbar sein können. Eine solche Positioniereinrichtung
kann es ermöglichen, das zweite Verschlussteil, insbesondere in dem Geschlossenzustand,
relativ zu dem ersten Verschlussteil auszurichten und zum Ende der Schließbewegung
zu führen, um das Sperrelement zuverlässig in Eingriff zu dem korrekt angeordneten
Eingriffsabschnitt bringen zu können. Dazu kann das an dem zweiten Verschlussteil
angeordnete zweite Positionierelement insbesondere starr mit dem Eingriffsabschnitt
verbunden sein, so dass der Eingriffsabschnitt stets in der vorgesehenen Position
angeordnet ist, wenn sich das zweite Positionierelement in Eingriff mit dem ersten
Positionierelement befindet.
[0043] Ferner kann bei einigen Ausführungsformen das erste Positionierelement eine Positionieraufnahme
bilden, in welche das zweite Positionierelement in dem Geschlossenzustand eingreift,
oder das zweite Positionierelement kann eine Positionieraufnahme bilden, in welche
das erste Positionierelement in dem Geschlossenzustand eingreift. Zumindest eines
der beiden Positionierelemente kann sich somit von dem jeweiligen Verschlussteil weg
erstrecken und infolge der Schließbewegung in eine an dem jeweiligen anderen Verschlussteil
ausgebildete Aufnahme eingeführt werden, um die Verschlussteile und insbesondere den
Eingriffsabschnitt und das Sperrelement zueinander auszurichten.
[0044] Die Positioniereinrichtung kann bei einigen Ausführungsformen zudem eine Rasteinrichtung
aufweisen, welche dazu ausgebildet ist, das erste Positionierelement und das zweite
Positionierelement in dem Geschlossenzustand aneinander zu verrasten. Dazu kann beispielsweise
das erste Positionierelement ein vorgespanntes Rastelement aufweisen, welches in dem
Geschlossenzustand in eine an dem zweiten Positionierelement ausgebildete Rastvertiefung
eingreift, oder das zweite Positionierelement kann ein vorgespanntes Rastelement aufweisen,
welches in dem Geschlossenzustand in eine an dem ersten Positionierelement ausgebildete
Rastvertiefung eingreift. Insbesondere können die beiden Verschlussteile somit aufgrund
der aneinander verrasteten Positionierelemente in dem Geschlossenzustand aneinandergehalten
werden, um eine Relativbewegung der Verschlussteile und insbesondere eine Bewegung
des zweiten Verschlussteils relativ zu dem ersten Verschlussteil entgegen der Schließbewegung
zu verhindern, während ein Nutzer den Verriegelungsmechanismus betätigt.
[0045] Bei einigen Ausführungsformen kann der Verriegelungsmechanismus als elektromechanischer
Verriegelungsmechanismus ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich kann der Verriegelungsmechanismus
eine elektronische Auswerte- und Steuereinrichtung umfassen, welche dazu ausgebildet
sein kann, Verriegelungsbefehle und/oder Entriegelungsbefehle eines Benutzers zu erfassen.
Ferner kann die Auswerte- und Steuereinrichtung dazu ausgebildet sein, den Verriegelungsmechanismus
zum Ausführen von Verriegelungsbefehlen und/oder Entriegelungsbefehlen anzusteuern
und/oder Benutzerrechte zu speichern und/oder auszuwerten. Die Auswerte- und Steuereinrichtung
kann auch dazu ausgebildet sein, den Verriegelungsmechanismus in Abhängigkeit von
den Benutzerrechten zu steuern und/oder Zustands- oder Benutzungsinformationen über
das Verschlusssystem zu speichern und/oder auszugeben. Durch eine solche Auswerte-
und Steuereinrichtung können somit insbesondere Informationen über das Verschlusssystem
gesammelt und bereitgestellt werden, um beispielsweise Öffnungs- oder Schließvorgänge
zu dokumentieren und/oder bestimmten Benutzern zuzuordnen. Beispielsweise kann so
dokumentiert werden, welche Person zu welchem Zeitpunkt Zugriff auf in einem Behältnis
aufbewahrte Dokumente oder Gegenstände hatte. Die Auswerte- und Steuereinrichtung
kann einen Mikroprozessor und/oder eine CPU (Central Processing Unit) umfassen.
[0046] Ein solcher elektromechanischer Verriegelungsmechanismus kann als Teil des bereits
erwähnten externen, jedoch mit dem ersten Verschlussteil verbindbaren Schlosses bereitgestellt
werden oder unmittelbar in das zweite Verschlussteil integriert sein. Ferner kann
der Verriegelungsmechanismus einen Sensor aufweisen, um zu erfassen, wenn das Sperrelement
in der Sperrstellung angeordnet ist, wobei der Verriegelungsmechanismus dazu ausgebildet
sein kann, das Sperrelement automatisch in der Sperrstellung zu verriegeln.
[0047] Alternativ zu einem elektromechanischen Verriegelungsmechanismus kann ein mechanischer
Verriegelungsmechanismus vorgesehen sein. Beispielsweise kann ein solcher mechanischer
Verriegelungsmechanismus einen in Richtung einer Verriegelungsstellung vorgespannten
Riegel umfassen, um eine automatische Verriegelung des Sperrelements in der Sperrstellung
erreichen zu können.
[0048] Ferner kann der elektromechanische Verriegelungsmechanismus ein Funkmodul aufweisen,
welches dazu ausgebildet ist, Befehle eines Benutzers für den Verriegelungsmechanismus
drahtlos zu empfangen und/oder Zustands- oder Benutzungsinformationen über das Verschlusssystem
an einen Benutzer oder an eine Meldezentrale drahtlos zu übermitteln. Zudem kann der
Verriegelungsmechanismus eine Ortsbestimmungseinrichtung umfassen, so dass die dokumentierbaren
und/oder übermittelbaren Zustandsinformationen einen Ort des Verschlusssystems umfassen
können. Dazu kann der Verriegelungsmechanismus beispielsweise einen GPS-Empfänger
aufweisen und/oder mit einem solchen verbunden sein.
[0049] Die Erfindung wird im Folgenden rein beispielhaft anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert.
[0050] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Verschlusssystem mit einem ersten Verschlussteil und einem relativ zu dem ersten
Verschlussteil bewegbaren zweiten Verschlussteil, wobei das erste Verschlussteil von
einem Behältnis und das zweite Verschlussteil von einem Deckel gebildet ist,
- Fig. 2
- eine Explosionsdarstellung von Elementen, über welche das zweite Verschlussteil in
einem Geschlossenzustand des Verschlusssystems mit dem ersten Verschlussteil verbindbar
ist,
- Fig. 3A bis 3D
- jeweilige Schnittdarstellungen des Verschlusssystems während einer Schließbewegung,
durch welche das Verschlusssystem von einem Öffnungszustand in den Geschlossenzustand
überführbar ist, und
- Fig. 4
- eine weitere Schnittdarstellung zur Veranschaulichung der Verriegelung des Verschlusssystems
und einer Positioniereinrichtung zum korrekten Ausrichten des zweiten Verschlussteils
relativ zu dem ersten Verschlussteil.
[0051] Fig. 1 zeigt ein Verschlusssystem 11, welches ein von einem Behältnis gebildetes
erstes Verschlussteil 13 und ein relativ zu dem ersten Verschlussteil 13 bewegbares
zweites Verschlussteil 15 umfasst, welches von einem das Behältnis verschließenden
Deckel gebildet ist. In Fig. 1 verschließt das zweite Verschlussteil 15 das erste
Verschlussteil 13, so dass sich das Verschlusssystem 11 in einem Geschlossenzustand
G befindet. Um jedoch einen Zugriff auf einen Innenraum des ersten Verschlussteils
13 bzw. des Behältnisses zu ermöglichen, ist das zweite Verschlussteil 15 relativ
zu dem ersten Verschlussteil 13 bewegbar und das Verschlusssystem 11 kann in einen
Öffnungszustand O überführt werden, in welchem der Deckel eine Öffnung des Behältnisses
freigibt (vgl. auch Fig. 3A).
[0052] Wie aus der Folge der Fig. 3A bis 3D ersichtlich wird, kann das Verschlusssystem
11 durch eine Schließbewegung B des zweiten Verschlussteils 15 relativ zu dem ersten
Verschlussteil 13 von dem Öffnungszustand O in den Geschlossenzustand G überführt
werden, wobei die Schließbewegung B in dem gezeigten Ausführungsbeispiel einer Schwenkbewegung
des zweiten Verschlussteils 15 entspricht. Durch die umgekehrte Bewegung des zweiten
Verschlussteils 15 relativ zu dem ersten Verschlussteil 13 kann das Verschlusssystem
11 entsprechend aus dem Geschlossenzustand G in den Öffnungszustand O überführt werden.
Alternativ zu einer Schwenkbewegung kann beispielsweise eine lineare Bewegung des
zweiten Verschlussteils 15 relativ zu dem ersten Verschlussteil 13 vorgesehen sein,
wobei ein Deckel beispielsweise linear auf ein Behältnis herabgesenkt werden kann.
[0053] Um das zweite Verschlussteil 15 in dem Geschlossenzustand G des Verschlusssystems
11 an dem ersten Verschlussteil 13 versperren und einen unbefugten Zugriff auf den
Innenraum des Verschlusssystems 11 verhindern zu können, ist in einem an dem ersten
Verschlussteil 13 ausgebildeten Aufnahmeabschnitt 45 eine Halterung 59 aufgenommen,
in welcher ein Schloss 37 mit einem Schlosskörper 39 eingesetzt ist. Der Schlosskörper
39 beherbergt einen Verriegelungsmechanismus 17, welcher dazu ausgebildet ist, die
Verschlussteile 13 und 15 in dem Geschlossenzustand G des Verschlusssystems 11 aneinander
zu sichern (vgl. auch Fig. 4).
[0054] In der gezeigten Ausführungsform kann das Schloss 37 wahlweise mit dem ersten Verschlussteil
13 verbunden oder von diesem gelöst werden, so dass der Verriegelungsmechanismus 17
von einer grundsätzlich von dem ersten Verschlussteil 13 trennbaren Einheit bereitgestellt
wird. Dies ermöglicht es, beispielsweise ein bestehendes Verschlusssystem 11 flexibel
mit einem jeweiligen passenden oder gewünschten Schloss 37 nachzurüsten. Wie nachstehend
noch näher erläutert ist, kann das Schloss 37 jedoch während einer Betätigung des
Verschlusssystems 11 zum Öffnen oder Schließen desselben stets mit dem ersten Verschlussteil
13 verbunden bleiben, so dass das Schloss 37 nicht für jeden Öffnungs- oder Schließvorgang
von dem ersten Verschlussteil 13 gelöst bzw. wieder mit dem ersten Verschlussteil
13 verbunden werden muss. Alternativ dazu ist es jedoch auch möglich, dass der Verriegelungsmechanismus
17 fest in das erste Verschlussteil 13 oder das zweite Verschlussteil 15 integriert
ist und nicht von einem lösbaren Schloss 37 bereitgestellt wird.
[0055] Fig. 2 zeigt in einer Explosionsdarstellung die Elemente des Verschlusssystems 11,
durch welche das erste Verschlussteil 13 und das zweite Verschlussteil 15 miteinander
verbunden und in dem Geschlossenzustand G des Verschlusssystems 11 gegen eine Relativbewegung
zueinander gesichert werden können. An dem zweiten Verschlussteil 15 ist dazu ein
Eingriffsabschnitt 19 vorgesehen, welcher über einen Verbindungsabschnitt 53 an dem
zweiten Verschlussteil 15 starr befestigt werden kann und somit während der Schließbewegung
B gemeinsam mit dem zweiten Verschlussteil 15 bewegt wird. Ferner ist in Fig. 2 ein
Kopplungsabschnitt 65 gezeigt, welcher starr an dem ersten Verschlussteil 13 zu befestigen
ist und während der Schließbewegung B, bei welcher das zweite Verschlussteil 15 relativ
zu dem ersten Verschlussteil 13 bewegt wird, gemeinsam mit dem ersten Verschlussteil
13 unbewegt ist. Der Kopplungsabschnitt 65 weist eine Führungsöffnung 71 auf, in welche
der Eingriffsabschnitt 19 des ersten Verschlussteils 13 zum Ende der Schließbewegung
B einführbar ist.
[0056] Das erste Verschlussteil 13 umfasst ferner ein Sperrelement 21, welches hier stiftförmig
ausgebildet ist und sich senkrecht zu einer Richtung D erstreckt, entlang welcher
die Schließbewegung B zum Ende der Schließbewegung B verläuft. Das Sperrelement 21
ist in montiertem Zustand in einer Kulissenführung 25 angeordnet, welche eine erste
Kulisse 27 und eine zweite Kulisse 29 umfasst. Die erste Kulisse 27 ist innerhalb
der Führungsöffnung 71 des Kopplungsabschnitts 65 angeordnet und fest mit dem ersten
Verschlussteil 13 verbunden, während die zweite Kulisse 29 relativ zu der ersten Kulisse
27 bewegbar ist. Die erste Kulisse 27 legt somit eine erste Führungsbahn 28 und die
zweite Kulisse 29 eine zweite Führungsbahn 30 für das Sperrelement 21 fest, wobei
das Sperrelement 21 an den Führungsbahnen 28 und 30 anliegt und bei einer Bewegung
der zweiten Kulisse 29 relativ zu der ersten Kulisse 27 zwangsgeführt ist.
[0057] Die zweite Kulisse 29 umgreift das Sperrelement 21 im montierten Zustand bezüglich
der Richtung D der Schließbewegung B zweiseitig, so dass das Sperrelement 21 gegen
eine Bewegung relativ zu der zweiten Kulisse 29 in oder entgegen der Richtung D blockiert
ist. Hingegen ist das Sperrelement 21 senkrecht zu der Richtung D beweglich in der
zweiten Kulisse 29 geführt. Die zweite Kulisse 29 ist ferner mit einem sich entlang
einer Erstreckungsrichtung E erstreckenden Halter 35 über ein Befestigungsmittel 61,
insbesondere eine Schraube, verbindbar, wobei die Erstreckungsrichtung E des Halters
35 der Richtung D der Schließbewegung B zu deren Ende entspricht. Die zweite Kulisse
29 ist somit in montiertem Zustand fest mit dem Halter 35 verbunden, so dass auch
das beidseitig von der zweiten Kulisse 29 umgriffene Sperrelement 21 bezüglich Bewegungen
in und entgegen der Richtung D bzw. der Erstreckungsrichtung R des Halters 35 mit
dem Halter 35 gekoppelt ist.
[0058] Der Halter 35 ist durch eine erste Einführöffnung 41 der Halterung 59 in einen ersten
Einführkanal 42 des Schlosskörpers 39 einführbar (vgl. Fig. 3A bis 3D). In dem Einführkanal
42 kann der Halter 35 mittels des Verriegelungsmechanismus 17 wahlweise verriegelt
werden, wozu der Verriegelungsmechanismus 17 einen ersten Riegel 67 aufweisen kann
(vgl. Fig. 4). Ferner weist die Halterung 59 eine zweite Einführöffnung 43 auf, durch
welche ein Sicherungsteil 63 in die Halterung 59 und einen in den Figuren nicht gezeigten
zweiten Einführkanal des Schlosskörpers 39 einführbar ist, um ebenfalls mittels des
Verriegelungsmechanismus 17 und insbesondere mittels eines zweiten Riegels 69 verriegelt
werden zu können und dadurch das Schloss 37 an dem ersten Verschlussteil 13 zu sichern.
Der Verriegelungsmechanismus 17 kann dazu ausgebildet sein, die beiden Riegel 67 und
69 unabhängig voneinander anzutreiben, so dass das Schloss 37 mittels des zweiten
Riegels 69 an dem ersten Verschlussteil 13 gesichert und das Verschlusssystem 11 bedient
werden kann, ohne dass das Schloss 37 von dem ersten Verschlussteil 13 gelöst werden
muss.
[0059] Das Zusammenwirken der vorstehend anhand von Fig. 2 erläuterten Elemente wird insbesondere
in der Zusammenschau mit den Fig. 3A bis 3D ersichtlich, welche den Übergang des Verschlusssystems
11 aus dem Öffnungszustand O in den Geschlossenzustand G zeigen. Durch ein den Halter
35 entgegen der Richtung D der Schließbewegung B vorspannendes Rückstellelement 33,
welches in der gezeigten Ausführungsform als Feder ausgebildet ist, wird der Halter
35 entgegen der Richtung D aus der ersten Einführöffnung 41 herausgedrängt. Das Sperrelement
21 nimmt daher in dem Öffnungszustand O des Verschlusssystems 11 eine Freigabestellung
F ein (vgl. Fig. 3A). In dieser Freigabestellung F ist das Sperrelement 21 an einem
bezüglich der Figuren oberen Ende der zweiten Führungsbahn 28 angeordnet.
[0060] Durch die Schließbewegung B ist das Sperrelement 21 hingegen zu einer Eingriffsbewegung
E von der Freigabestellung F in eine in Fig. 3D dargestellte Sperrstellung S antreibbar,
wobei das Sperrelement 21 in der Sperrstellung S in Eingriff mit dem Eingriffsabschnitt
19 des zweiten Verschlussteils 15 steht (vgl. Fig. 3D). In dieser Sperrstellung S
kann der Verriegelungsmechanismus 17 das Sperrelement 21 wahlweise gegen eine Bewegung
aus der Sperrstellung S in Richtung der Freigabestellung F verriegeln, so dass auch
eine Relativbewegung des zweiten Verschlussteils 15 zu dem ersten Verschlussteil 13
durch den Eingriff des Eingriffsabschnitts 19 mit dem Sperrelement 21 verhindert werden
kann. Die Verriegelung des Sperrelements 21 ist bei der gezeigten Ausführungsform
indirekt, indem der Verriegelungsmechanismus 17 den Halter 35, welcher während der
Eingriffsbewegung E des Sperrelements 21 entlang seiner Erstreckungsrichtung R und
entgegen der Vorspannung des Rückstellelements 33 bewegt wird, in dem Einführkanal
42 verriegelt und gegen eine Bewegung entgegen der Erstreckungsrichtung R sperrt.
[0061] Der Antrieb des Sperrelements 21 zu der Eingriffsbewegung E erfolgt unmittelbar durch
die Schließbewegung B, indem der Eingriffsabschnitt 19 zum Ende der Schließbewegung
B in die Führungsöffnung 71 eingeführt wird und dadurch in Kontakt zu dem Sperrelement
21 gerät (vgl. Fig. 3B). Infolgedessen überträgt der Eingriffsabschnitt 19 eine Kraft
entlang der Richtung D der Schließbewegung B auf das Sperrelement 21, wobei diese
Kraft durch die erste Kulisse 27 und die zweite Kulisse 29 in die Eingriffsbewegung
E umgesetzt wird, welche eine Bewegungskomponente entlang der Richtung D und eine
Bewegungskomponente senkrecht zu der Richtung D umfasst. Die Eingriffsbewegung E verläuft
somit insgesamt schräg zu der Richtung D der Schließbewegung B und die Kulissenführung
25 wirkt als ein Umlenkmechanismus 23, welcher die Schließbewegung B in einen Antrieb
des Sperrelements 21 zu der Eingriffsbewegung E umwandelt. Durch den Kontakt des Eingriffsabschnitts
19 mit dem Sperrelement 21 im Zuge der Schließbewegung B beaufschlagt der Eingriffsabschnitt
19 folglich den Umlenkmechanismus 23, um die Eingriffsbewegung E zu generieren.
[0062] Aufgrund der senkrecht zu der Richtung D der Schließbewegung B ausgerichteten Bewegungskomponente
der Eingriffsbewegung E gelangt das Sperrelement 21 in der Sperrstellung S in eine
an dem Eingriffsabschnitt 19 ausgebildete Aufnahme 31, welche hakenartig ausgebildet
ist und das Sperrelement 21 hintergreift. In der Sperrstellung S stehen das Sperrelement
21 und der Eingriffsabschnitt 19 daher in Eingriff zueinander und sind bezüglich einer
der Schließbewegung B entgegengerichteten Bewegung zum Öffnen des Verschlusssystems
11 miteinander gekoppelt. Aufgrund der parallel zu der Richtung D der Schließbewegung
B ausgerichteten Bewegungskomponente der Eingriffsbewegung E wird hingegen der bezüglich
dieser Richtung mit dem Sperrelement 21 gekoppelte Halter 35 entlang seiner Erstreckungsrichtung
R relativ zu dem ersten Verschlussteil 13 bewegt und tiefer in den Einführkanal 42
eingeführt, um in der tieferen Stellung durch den Verriegelungsmechanismus 17 verriegelt
werden zu können. Durch das Verriegeln des Halters 35 wird das Sperrelement 21 somit
bei der gezeigten Ausführungsform indirekt mittels des Verriegelungsmechanismus 17
verriegelt, welcher durch das Blockieren der parallel zu der Richtung D ausgerichteten
Bewegungskomponente der Eingriffsbewegung E letztlich auch den Umlenkmechanismus 23
verriegelt.
[0063] Indem das direkt zu verriegelnde Element, der Halter 35, bereits in dem Einführkanal
42 und in der Umgebung des Verriegelungsmechanismus 17 angeordnet ist, kann der Eingriffsabschnitt
19 lediglich geringfügig von dem zweiten Verschlussteil 15 abstehen, um das Sperrelement
21 zu der Eingriffsbewegung E antreiben und den Halter 35 bezüglich der Erstreckungsrichtung
R geringfügig verschieben zu können. Hingegen muss der Eingriffsabschnitt 19 nicht
selbst über eine lange Wegstrecke in die Umgebung des Verrieglungsmechanismus 17 gebracht
werden, um direkt verriegelt zu werden. Ein Verkanten oder Blockieren der Schließbewegung
B durch ein weit von den zweiten Verschlussteil 15 abstehendes Sicherungselement,
etwa eines Klobens, kann somit vermieden werden.
[0064] Um das korrekte Verbinden der beiden Verschlussteile 13 und 15 weiter zu verbessern
und den Eingriffsabschnitt 19 zu dem Sperrelement 21 präzise ausrichten zu können,
umfasst das Verschlusssystem 11 zudem eine Positioniereinrichtung 47. Diese Positioniereinrichtung
47 weist ein als Positioniervertiefung ausgebildetes erstes Positionierelement 49
auf, welches an dem mit dem ersten Verschlussteil 13 fest verbundenen Kopplungsabschnitt
65 angebracht ist, und umfasst zudem ein über den Verbindungsabschnitt 57 mit dem
Eingriffsabschnitt 19 und dem zweiten Verschlussteil 15 verbundenes zweites Positionierelement
51 (vgl. Fig. 2). Wie insbesondere aus Fig. 4 hervorgeht, greift das zweite Positionierelement
51 in dem Geschlossenzustand G des Verschlusssystems 11 in das erste Positionierelement
49 ein, wobei durch diesen Eingriff das zweite Verschlussteil 15 zu dem ersten Verschlussteil
13 und insbesondere der Eingriffsabschnitt 19 zu dem Sperrelement 21 sowie der Führungsöffnung
71 ausgerichtet ist.
[0065] Ferner umfasst die Positioniereinrichtung 47 eine Rasteinrichtung 56, welche zwei
vorgespannte Rastelemente 55 aufweist, die in dem Geschlossenzustand G in jeweilige
an dem zweiten Positionierelement 51 ausgebildete Rastvertiefungen 57 eingreifen.
Das Verschlusssystem 11 kann durch den Eingriff der Rastelemente 55 in die Rastvertiefungen
57 in dem Geschlossenzustand G gehalten werden und die Rasteinrichtung 56 kann der
Kraft des Rückstellelements 33 entgegenwirken, welche das Sperrelement 21 in Richtung
der Freigabestellung F vorspannt. Ein Nutzer kann den Verriegelungsmechanismus 17
dadurch betätigen, ohne dass sich die Verschlussteile 13 und 15 ungewollt relativ
zueinander bewegen. Das Rückstellelement 33 kann hingegen das Öffnen des Verschlusssystems
11 nach einem Entriegeln des Verriegelungsmechanismus 17 unterstützen.
[0066] Der Verriegelungsmechanismus 17 kann insbesondere als elektromechanischer Verriegelungsmechanismus
ausgebildet und beispielsweise drahtlos über eine Funkverbindung zu betätigen sein.
Alternativ dazu kann jedoch auch ein mechanisch ausgebildeter Verriegelungsmechanismus
17 vorgesehen sein, welcher beispielsweise einen mittels eines Schlüssels zu betätigenden
Zylinder umfassen kann.
Bezugszeichenliste
[0067]
- 11
- Verschlusssystem
- 13
- erstes Verschlussteil
- 15
- zweites Verschlusssteil
- 17
- Verriegelungsmechanismus
- 19
- Eingriffsabschnitt
- 21
- Sperrelement
- 23
- Umlenkmechanismus
- 25
- Kulissenführung
- 27
- erste Kulisse
- 28
- erste Führungsbahn
- 29
- zweite Kulisse
- 30
- zweite Führungsbahn
- 31
- Aufnahme
- 33
- Rückstellelement
- 35
- Halter
- 37
- Schloss
- 39
- Schlosskörper
- 41
- erste Einführöffnung
- 42
- erster Einführkanal
- 43
- zweite Einführöffnung
- 45
- Aufnahmeabschnitt
- 47
- Positioniereinrichtung
- 49
- erstes Positionierelement
- 51
- zweites Positionierelement
- 53
- Verbindungsabschnitt
- 55
- Rastelement
- 56
- Rasteinrichtung
- 57
- Rastvertiefung
- 59
- Halterung
- 61
- Befestigungsmittel
- 63
- Sicherungsteil
- 65
- Kopplungsabschnitt
- 67
- erster Riegel
- 69
- zweiter Riegel
- 71
- Führungsöffnung
- B
- Schließbewegung
- D
- Richtung der Schließbewegung
- E
- Eingriffsbewegung
- F
- Freigabestellung
- G
- Geschlossenzustand
- O
- Öffnungszustand
- R
- Erstreckungsrichtung
- S
- Sperrstellung
1. Verschlusssystem (11),
umfassend ein erstes Verschlussteil (13), insbesondere Behältnis, ein relativ zu dem
ersten Verschlussteil (13) bewegbares zweites Verschlussteil (15), insbesondere Deckel,
und einen Verriegelungsmechanismus (17), wobei das Verschlusssystem (11) durch eine
Schließbewegung (B) des zweiten Verschlussteils (15) relativ zu dem ersten Verschlussteil
(13) von einem Öffnungszustand (O) in einen Geschlossenzustand (G) überführbar ist,
wobei das zweite Verschlussteil (15) einen Eingriffsabschnitt (19) aufweist, wobei
das erste Verschlussteil (13) ein beweglich gelagertes Sperrelement (21) aufweist,
welches in dem Öffnungszustand (O) des Verschlusssystems (11) eine Freigabestellung
(F) einnimmt und welches durch die Schließbewegung (B) des zweiten Verschlussteils
(15) zu einer Eingriffsbewegung (E) von der Freigabestellung (F) in eine Sperrstellung
(S) antreibbar ist, in welcher das Sperrelement (21) in Eingriff mit dem Eingriffsabschnitt
(19) des zweiten Verschlussteils (15) steht, und
wobei der Verriegelungsmechanismus (17) dazu ausgebildet ist, das Sperrelement (21)
wahlweise gegen eine Bewegung aus der Sperrstellung (S) in Richtung der Freigabestellung
(F) zu verriegeln.
2. Verschlusssystem (11) nach Anspruch 1,
wobei die Eingriffsbewegung (E) des Sperrelements (21) quer zu der Schließbewegung
(B) des zweiten Verschlussteils (15) ausgerichtet ist.
3. Verschlusssystem (11) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei das erste Verschlussteil (13) einen Umlenkmechanismus (23) aufweist, der dazu
ausgebildet ist, die Schließbewegung (B) des zweiten Verschlussteils (15) in einen
Antrieb des Sperrelements (21) zu der Eingriffsbewegung (E) umzuwandeln, wobei der
Umlenkmechanismus (23) mittels des Verriegelungsmechanismus (17) verriegelbar ist,
um das Sperrelement (21) in der Sperrstellung (S) zu verriegeln.
4. Verschlusssystem (11) nach Anspruch 3,
wobei der Eingriffsabschnitt (19) des zweiten Verschlussteils (15) dazu ausgebildet
ist, während der Schließbewegung (B), insbesondere zum Ende der Schließbewegung (B),
den Umlenkmechanismus (23) zu beaufschlagen und zu betätigen, um das Sperrelement
(21) zu der Eingriffsbewegung (E) in die Sperrstellung (S) anzutreiben.
5. Verschlusssystem (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zweite Verschlussteil
(15) eine Kulissenführung (25) umfasst, in welcher das Sperrelement (21) geführt ist.
6. Verschlusssystem (11) nach Anspruch 5,
wobei die Kulissenführung (25) eine erste Kulisse (27), die mit dem ersten Verschlussteil
(13) fest verbunden ist und eine erste Führungsbahn (28) festlegt, und eine bewegliche
zweite Kulisse (29) umfasst, die eine zweite Führungsbahn (30) festlegt, wobei das
Sperrelement (21) an der ersten Führungsbahn (28) und an der zweiten Führungsbahn
(30) anliegt und hierdurch bei einer Bewegung der zweiten Kulisse (29) relativ zu
der ersten Kulisse (27) zwangsgeführt ist.
7. Verschlusssystem (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Sperrelement (21) stiftförmig ausgebildet ist;
und/oder
wobei das Sperrelement (21) senkrecht zu einer Bahn ausgerichtet ist, welche das Sperrelement
(21) bei der Eingriffsbewegung (E) aus der Freigabestellung (F) in die Sperrstellung
(S) beschreibt.
8. Verschlusssystem (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Eingriffsabschnitt
(19) des zweiten Verschlussteils (15) eine Aufnahme (31) für das Sperrelement (21)
aufweist, wobei das Sperrelement (21) durch die Eingriffsbewegung (E) von der Freigabestellung
(F) in die Sperrstellung (S) in die Aufnahme (31) bewegbar ist.
9. Verschlusssystem (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Sperrelement
(21) direkt oder indirekt in Richtung der Freigabestellung (F) vorgespannt ist.
10. Verschlusssystem (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Sperrelement
(21) an einem Halter (35) beweglich gelagert ist, welcher sich entlang einer Erstreckungsrichtung
(E) erstreckt und welcher entlang der Erstreckungsrichtung (E) relativ zu dem ersten
Verschlussteil (13) beweglich ist.
11. Verschlusssystem (11) nach Anspruch 10,
wobei die Erstreckungsrichtung (E) des Halters (35) in Richtung der Schließbewegung
(B) des zweiten Verschlussteils (15) verläuft.
12. Verschlusssystem (11) nach Anspruch 10 oder 11,
wobei das Verschlusssystem (11) ein Schloss (37) mit einem Schlosskörper (39) umfasst,
welcher den Verriegelungsmechanismus (17) beherbergt und welcher einen ersten Einführkanal
(42) zum Einführen des Halters (35) umfasst, wobei das Schloss (37) wahlweise mit
dem ersten Verschlussteil (13) verbindbar oder von diesem lösbar ist.
13. Verschlusssystem (11) nach Anspruch 12,
wobei der Schlosskörper (39) einen zweiten Einführkanal zum Einführen eines Sicherungsteils
(63) aufweist,
wobei der Verriegelungsmechanismus (17) einen ersten antreibbaren Riegel (67) zum
Verriegeln des Halters (35) in dem ersten Einführkanal (42) und einen zweiten antreibbaren
Riegel (69) zum Verriegeln des Sicherungsteils (63) in dem zweiten Einführkanal aufweist,
wobei der Verriegelungsmechanismus (17) dazu ausgebildet ist, den ersten Riegel (67)
und den zweiten Riegel (69) unabhängig voneinander anzutreiben, wobei das Schloss
(37) mittels des Sicherungsteils (63) an dem ersten Verschlussteil (13) sicherbar
ist, und wobei das Sperrelement (21) durch die Schließbewegung (B) von der Freigabestellung
(F) in die Sperrstellung (S) bewegbar ist, während das Schloss (37) bereits mittels
des Sicherungsteils (63) an dem ersten Verschlussteil (13) gesichert ist.
14. Verschlusssystem (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verschlusssystem
(11) eine Positioniereinrichtung (47) aufweist, welche ein an dem ersten Verschlussteil
(13) angeordnetes erstes Positionierelement (49) und ein an dem zweiten Verschlussteil
(15) angeordnetes zweites Positionierelement (51) umfasst, wobei das erste Positionierelement
und das zweite Positionierelement durch die Schließbewegung (B) in Eingriff zueinander
bringbar sind.
15. Verschlusssystem (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Verriegelungsmechanismus
(17) als elektromechanischer Verriegelungsmechanismus (17) ausgebildet ist;
und/oder
wobei der Verriegelungsmechanismus (17) eine elektronische Auswerte- und Steuereinrichtung
umfasst, welche dazu ausgebildet ist,
- Verriegelungsbefehle und/oder Entriegelungsbefehle eines Benutzers zu erfassen und/oder
- den Verriegelungsmechanismus (17) zum Ausführen von Verriegelungsbefehlen und/oder
Entriegelungsbefehlen anzusteuern und/oder
- Benutzerrechte zu speichern und/oder auszuwerten und den Verriegelungsmechanismus
(17) in Abhängigkeit von den Benutzerrechten zu steuern und/oder
- Zustands- oder Benutzungsinformationen über das Verschlusssystem (11) zu speichern
und/oder auszugeben.