(19)
(11) EP 4 059 716 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.09.2022  Patentblatt  2022/38

(21) Anmeldenummer: 21163444.9

(22) Anmeldetag:  18.03.2021
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B41F 21/10(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B41F 21/102
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: Heidelberger Druckmaschinen AG
69115 Heidelberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Soltwedel, Frank
    74889 Sinsheim/Hoffenheim (DE)
  • Gieser, Michael
    68723 Oftersheim (DE)

 
Bemerkungen:
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
 


(54) BOGENFÜHRUNG


(57) Bei einer Vorrichtung zur Führung eines Bogens (3) bei der Inspektion in einer Druckmaschine ist es vorgesehen, dass Seitenwände (17, 18) eines Gehäuses (5), das eine Überdruckkammer (8) aufweist, Seitenflächen (19, 20) eines Zylinders (1) überlappen, der den Bogen (3) transportiert.




Beschreibung


[0001] Vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Führung eines Bogens bei der Inspektion in einer Druckmaschine.

[0002] In DE 20 2006 011 273 U1 und DE 20 2007 009 389 U1 sind solche Vorrichtungen beschrieben.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist, eine weitere Vorrichtung dieser Art zu schaffen.

[0004] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zur Führung eines Bogens bei der Inspektion in einer Druckmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass Seitenwände eines Gehäuses, das eine Überdruckkammer aufweist, Seitenflächen eines Zylinders überlappen, der den Bogen transportiert.

[0005] Die Erfindung hat den Vorteil, dass zwischen den Seitenwänden und Seitenflächen nur wenig Luft aus dem Gehäuse entweichen kann. Durch die Überlappungen sind Dichtungen gebildet.

[0006] Weiterbildungen ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und der zugehörigen Zeichnung, worin zeigt:
Figur 1
eine Vorrichtung mit Anordnung des Bogeninspektionssystems außerhalb des Gehäuses der Bogenführung,
Figur 2
eine Vorrichtung mit Anordnung des Bogeninspektionssystems innerhalb des Gehäuses der Bogenführung,
Figur 3
eine Schnittdarstellung der Bogenführung bei deren Einstellung auf ein großes Format und
Figur 4
eine Schnittdarstellung der Bogenführung bei deren Einstellung auf ein kleines Format.


[0007] In Figur 1 ist ein Gegendruckzylinder 1 dargestellt, der zusammen mit einem Gummizylinder 2 einen Druckspalt bildet, in dem Offsetdruck erfolgt. Ein Bogen 3 wird auf dem Gegendruckzylinder 1 transportiert und durch dessen Greiferbrücke 4 dabei festgehalten.

[0008] Nach dem Druckspalt ist eine pneumatische Bogenführung angeordnet, die den Bogen 3 auf den Gegendruckzylinder 1 drückt und Flattern verhindert. Die pneumatische Bogenführung weist ein Gehäuse 5 auf, das zum Gegendruckzylinder 1 hin offen ist und somit eine Art Haube bildet.

[0009] Außerhalb des Gehäuses 5 ist ein Bogeninspektionssystem angeordnet, welches optische Eigenschaften des Druckbildes auf dem Bogen 3 erfasst. Das Bogeninspektionssystem umfasst eine Kamera 6 und eine Beleuchtung 7, die auf den Bogen 3 gerichtet sind.

[0010] Die pneumatische Bogenführung sorgt dafür, dass der Bogen 3 flach auf dem Gegendruckzylinder 1 aufliegt, wenn der Bogen 3 vom Bogeninspektionssystem vermessen wird. Die Sichtlinie der Kamera 6 liegt in Bogentransportrichtung nach dem Gehäuse 5.

[0011] In dem Gehäuse 5 befindet sich eine Überdruckkammer 8, die zum Gegendruckzylinder 1 hin keine Düsen oder Blasluftöffnungen aufweist, sondern nur eine formatbreite, einzige Öffnung. Der in der Überdruckkammer 8 herrschende Überdruck ist mit Doppelpfeilen symbolisch dargestellt und wirkt als Luftpolster durch die erwähnte Öffnung hindurch auf den Bogen 3.

[0012] In Figur 2 ist eine Modifikation dargestellt, bei der das Gehäuse 5 derart vergrößert ist, dass das Bogeninspektionssystem in der Überdruckkammer 8 angeordnet werden kann. Sonst unterscheidet sich das System mit integrierter Anordnung der Kamera 6 und Beleuchtung 7 nicht von dem zuvor beschriebenen System mit externer Anordnung.

[0013] Die folgende Beschreibung des inneren Aufbaus des Gehäuses 5 anhand der Figuren 3 und 4 gilt für beide Systeme in Figuren 1 und 2 gleichermaßen. Die den Figuren 3 und 4 zugrunde liegende Blickrichtung verläuft in der Bildebene der Figuren 1 und 2.

[0014] Das Gehäuse 5 umfasst eine Sammelleitung 9, die an ein Gebläse 10 angeschlossen ist, das den Überdruck in der Überdruckkammer 8 erzeugt. Von der Sammelleitung 9 zweigen äußere Zufuhrkanäle 11, 12 und mindestens ein dazwischenliegender, innerer Zufuhrkanal 13 ab, die zusammen eine mit dem Gegendruckzylinder 1 parallele Reihe bilden.

[0015] Im Gehäuse 5 sind Schiebewände 14, 15 angeordnet, die entsprechend der Formatbreite des Bogens 3 auf größeren Abstand (Figur 3) und kleineren Abstand (Figur 4) voneinander eingestellt werden können. Die Schiebewände 14, 15 begrenzen die seitliche Ausdehnung der dazwischen liegenden Überdruckkammer 8, die somit formatvariabel ist. Die Verstellung der Schiebewände 14, 15 kann stufenlos erfolgen.

[0016] Die äußeren Zufuhrkanäle 11, 12 sind jeweils über ein Absperrventil 16 in Form einer Klappe mit der Sammelleitung 9 verbunden. Dem inneren Zufuhrkanal 13 ist kein solches Absperrventil zugeordnet.

[0017] Figur 3 zeigt einen Modus, in welchem auch die äußeren Zufuhrkanäle 11, 12 zwischen den Schiebewänden 14, 15 in die Überdruckkammer 8 einmünden und die Absperrventile 16 geöffnet sind.
Figur 4 zeigt einen anderen Modus, in welchem die Schiebewände 14, 15 so weit aufeinander zu verstellt sind, dass die äußeren Zufuhrkanäle 11, 12 außerhalb der Überdruckkammer 8 ausmünden. In diesem Modus sind die Absperrventile 16 geschlossen und wird die Überdruckkammer 8 nur über den inneren Zufuhrkanal 13 mit Druckluft versorgt.

[0018] Durch die Absperrventile 16 wird Luftvergeudung vermieden und der Luftverbrauch reduziert.

[0019] Das Gehäuse 5 weist Seitenwände 17, 18 auf, die jeweils eine Seitenfläche 19, 20 des Gegendruckzylinders 1 überlappen. Im Bereich der Überlappungen 21 befindet sich zwischen der Seitenwand 17, 18 und Seitenfläche 19 bzw. 20 nur ein schmaler Bewegungsspalt, durch den nur sehr wenig Falschluft 22 aus dem Gehäuse 5 entweichen kann. Die Überlappungen 21 bilden Dichtungen, durch welche der Wirkungsgrad der pneumatischen Bogenführung spürbar erhöht wird. Die Falschluft 22 stammt aus der Überdruckkammer 8, welche durch die Schiebewände 14, 15 in einer ersten Stufe und durch die Überlappungen 21 in einer zweiten Stufe seitlich zur Umgebung hin abgedichtet wird.

[0020] Statt des Gegendruckzylinders 1 des Offsetdruckwerks kann auch ein Gegendruckzylinder eines Lackierwerks oder ein Bogentransportzylinder zwischen zwei Druckwerken als Inspektionszylinder eingesetzt werden, der den Bogen 3 während seiner Inspektion transportiert.

Bezugszeichenliste



[0021] 
1
Gegendruckzylinder
2
Gummizylinder
3
Bogen
4
Greiferbrücke
5
Gehäuse
6
Kamera
7
Beleuchtung
8
Überdruckkammer
9
Sammelleitung
10
Gebläse
11
Zufuhrkanal
12
Zufuhrkanal
13
Zufuhrkanal
14
Schiebewand
15
Schiebewand
16
Absperrventil
17
Seitenwand
18
Seitenwand
19
Seitenfläche
20
Seitenfläche
21
Überlappung
22
Falschluft



Ansprüche

1. Vorrichtung zur Führung eines Bogens (3) bei der Inspektion in einer Druckmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
dass Seitenwände (17, 18) eines Gehäuses (5), das eine Überdruckkammer (8) aufweist, Seitenflächen (19, 20) eines Zylinders (1) überlappen, der den Bogen (3) transportiert.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Gehäuse (5) Schiebewände (14, 15) gelagert sind, welche die Überdruckkammer (8) seitlich begrenzen.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Gehäuse (5) Zufuhrkanäle (11, 12, 13) angeordnet sind, die von einer Sammelleitung (9) abzweigen.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zufuhrkanäle (11, 12, 13) äußere Zufuhrkanäle (11, 12) umfassen, denen Absperrventile (16) zugeordnet sind.
 
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Bogeninspektionssystem in der Überdruckkammer (8) angeordnet ist.
 
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Bogeninspektionssystem außerhalb des Gehäuses (5) angeordnet ist.
 


Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.


1. Vorrichtung zur Führung eines Bogens (3) bei der Inspektion in einer Druckmaschine mit einem Bogeninspektionssystem,
dadurch gekennzeichnet,
dass Seitenwände (17, 18) eines Gehäuses (5) der Vorrichtung, das eine Überdruckkammer (8) aufweist, Seitenflächen (19, 20) eines Zylinders (1) überlappen, der den Bogen (3) transportiert.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Gehäuse (5) Schiebewände (14, 15) gelagert sind, welche die Überdruckkammer (8) seitlich begrenzen.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Gehäuse (5) Zufuhrkanäle (11, 12, 13) angeordnet sind, die von einer Sammelleitung (9) abzweigen.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zufuhrkanäle (11, 12, 13) äußere Zufuhrkanäle (11, 12) umfassen, denen Absperrventile (16) zugeordnet sind, wobei zwischen den äußeren Zufuhrkanälen (11, 12) ein innerer Zufuhrkanal (13) liegt.
 
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bogeninspektionssystem in der Überdruckkammer (8) angeordnet ist.
 
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bogeninspektionssystem außerhalb des Gehäuses (5) angeordnet ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente