[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Mobilkran mit einer Vorrichtung zum Unterstützen
oder vollautomatischen Durchführen eines Aufricht- und/oder Ablegevorgangs eines Derrickauslegers
sowie ein entsprechendes Verfahren.
[0002] Mobile Krane werden regelmäßig mit Auslegersystemen eingesetzt, bei welchen ein zusätzlicher
Ausleger als Gegenpart zum nach vorne gerichteten Hauptausleger nach hinten gerichtet
ist und die dazu dienen, ein Gegengewicht anzuhängen, um das maximale Hubgewicht des
Krans zu erhöhen. Diese nach hinten gerichteten Ausleger werden Derrickausleger genannt.
Der Winkel des Derrickauslegers kann mit Hilfe der Derrickauslegerverstellwinde verändert
werden.
[0003] Bei der Montage eines mobilen Kranes wird der Derrickausleger in der Regel vor der
Grundmaschine liegend zusammengebaut und dann an der Grundmaschine angebolzt. Die
Derrickauslegerverstellwinde wird über den A-Bock mit dem Kopf des Derrickauslegers
verbunden.
[0004] Nachdem der Derrickausleger mittels der Derrickauslegerwinde leicht angehoben wurde,
kann darunter der Hauptausleger und möglicherweise ein am Hauptausleger angebolzter
Nadelausleger angebaut werden.
[0005] Im weiteren Verlauf des Aufrichtvorgangs wird der Kopf des Derrickauslegers über
einen Haltestrang mit dem Hauptauslegerkopf verbunden. Dieser Haltestrang kann mit
der Hauptausleger-Verstellwinde in der Länge verändert werden, wodurch im regulären
Kranbetrieb der Winkel des Hauptauslegers verstellt werden kann, während des Aufrichtens
des Derrickauslegers aber auch dieser gesteuert bzw. verspannt werden kann.
[0006] Der Derrickausleger ist somit zwischen dem Hauptausleger-Haltestrang (bspw. Hauptausleger-Haltestangen
und Einscherung-Verstellseil der Hauptausleger-Verstellwinde) und dem Derrick-Haltestrang
(Derrick-Haltestangen, A-Bock und Einscherung-Verstellseil der Derrickausleger-Verstellwinde)
eingespannt.
[0007] Nachfolgend wird ein Aufricht- bzw. Ablegevorgang des Derrickauslegers beschrieben,
wie er aus dem Stand der Technik bekannt ist. Hierbei wird von einem komplett zusammengebauten
Mobilkran ausgegangen, bei dem der Hauptausleger (mit einem optional daran anbaubaren
Nadelausleger) am Boden liegt und der Derrickausleger vorne über dem Hauptausleger
steht, also gegenüber dem Hauptausleger bereits nach oben hin verschwenkt ist. Zum
besseren Verständnis kann auf die Figs. 1 - 2 zurückgegriffen werden, die schematische
Darstellungen beim Aufrichten eines Derrickauslegers zeigen.
[0008] Um den Derrickausleger für den Kranbetrieb in seine nach hinten gerichtete Kran-Arbeitsposition
zu bringen, muss der Maschinenbediener die Derrickauslegerverstellwinde in Richtung
Heben (vgl. Richtung B in Fig. 1) ansteuern und gleichzeitig die Hauptauslegerverstellwinde
in Richtung Senken ansteuern. Durch das Ansteuern der Hauptauslegerverstellwinde wird
der Verbindung zwischen dem Hauptausleger und dem Derrickausleger mehr Spiel gegeben,
sodass der Hauptausleger weiterhin am Boden liegen und der Derrickausleger von diesem
Weg nach hinten verschwenkt werden kann (durch Betätigen der Derrickauslegerwinde).
[0009] Eine kritische Phase ist dabei, wenn der Derrickausleger über den Bereich um seine
senkrechte Ausrichtung gefahren wird. Wenn die Hauptausleger-Haltestrangkräfte nicht
im notwendigen Bereich liegen, kann der Derrickausleger nach hinten in den schlaffen
Hauptausleger-Haltestrang fallen. So kann es also vorkommen, dass die durch die Hauptauslegerwinde
steuerbare Seilverbindung zwischen dem Derrickausleger und dem Hauptausleger nicht
stark genug gespannt ist, sodass es bei einem Durchfahren der senkrechten Ausrichtung
des Derrickauslegers in eine nach hinten gerichtete Stellung dazu kommt, dass der
Derrickausleger, welcher nach einem Durchfahren der senkrechten Ausrichtung nicht
mehr durch ein von der Derrickauslegerverstellwinde steuerbares Seil, sondern durch
ein durch die Hauptauslegerwinde steuerbares Seil gehalten wird, unkontrolliert nach
hinten herabfällt. Dabei kann es zu strukturellen Beschädigungen an dem Mobilkran
kommen, wobei unter Umständen auch der Derrickausleger vollständig nach hinten umklappen
kann, was in der Regel zu einem Totalschaden des Mobilkrans führt.
[0010] Dasselbe kann beim Ablegen des Derrickauslegers nach vorne (in Fig. 1 in Richtung
A) passieren, wenn die Vorspannung durch die Derrickauslegerverstellwinde zu gering
ist. Dabei wird also von einer nach hinten ausgerichteten Position des Derrickauslegers
die senkrechte Ausrichtung Durchfahren und dabei der Lastwechsel zum Halten des Derrickauslegers
in den unterschiedlichen Winden verursacht. Ist hierbei der plötzlich belastete Haltestrang,
der durch die Derrickauslegerwinde steuerbar ist, nicht straff genug, kann es auch
hier zu einem Beschädigen des Mobilkrans kommen.
[0011] Das Aufrichten und Ablegen des Derrickauslegers ist relativ komplex, da der Maschinenbediener
zwei Winden (Derrickauslegerwinde und Hauptauslegerwinde) gleichzeitig steuern muss
und zur korrekten Ansteuerung auf die Haltestrangkräfte achten muss. Bei zu hoher
Haltestrangkraft kann es unter Umständen vorkommen, dass das Auslegersystem (Hauptausleger
und eventuell angebauter Nadelausleger) vom Boden angehoben wird oder das Grundgerät
kippt. Bei zu geringer Haltestrangkraft erfolgt neben den oben aufgeführten Gefahren
beim Lastwechsel keine saubere Wicklung auf der Winde und das Seil kann beschädigt
werden.
[0012] Hieraus folgt, dass die manuelle Bedienung der beiden Winden erfahrenes Bedienpersonal
benötigt, da das gleichzeitige Bedienen der unterschiedlichen Winden unter Beachtung
der optimalen Haltestrangkräfte eine sehr komplexe Aufgabe darstellt.
[0013] Um dabei die Kräfte der Haltestränge zwischen dem Kopf des Hauptauslegers und dem
Kopf des Derrickauslegers bzw. zwischen dem Kopf des Derrickausleger und dem A-Bock
abschätzen zu können, können jeweils Kraftmesseinrichtungen vorgesehen sein, die der
Bediener bei einem Verfahren der mehreren Winden beachten kann. Durch die gemessenen
Werte der Kraftmesseinheit kann der Bediener seine Steuereingaben besser abschätzen,
wodurch es dennoch sehr herausfordernd bleibt, sämtliche Erfordernisse im Auge zu
behalten.
[0014] Insgesamt gilt aber, dass die Hauptauslegerverstellwinde parallel zur Derrickauslegerverstellwinde
bedient werden muss, wobei die notwendige Ansteuergeschwindigkeit durch den Maschinenbediener
sehr schwer einzuschätzen ist.
[0015] Es ist demnach das Ziel der vorliegenden Erfindung einen Mobilkran zu schaffen, der
die vorstehend aufgeführten Nachteile überwindet oder zumindest abmildert. Dies gelingt
mit einem Mobilkran, der die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist bzw. mit einem Verfahren,
das nach dem Anspruch 11 ausgebildet ist. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung
finden sich dabei in den Unteransprüchen.
[0016] Die Erfindung betrifft einen Mobilkran, der einen Oberwagen mit einer Windenanordnung,
einen Hauptausleger, der von dem Oberwagen abgeht und an diesem verschwenkbar angeordnet
ist, und einen Derrickausleger aufweist, der von dem Oberwagen abgeht und an diesem
verschwenkbar angeordnet ist, wobei die Windenanordnung eine Hauptauslegerwinde zum
Ansteuern des Hauptauslegers und eine Derrickauslegerwinde zum Ansteuern des Derrickauslegers
umfasst. Der Mobilkran ist durch eine Assistenzeinrichtung zum Unterstützen oder vollautomatischen
Durchführen eines Aufricht- und/oder Ablegevorgangs des Derrickauslegers gekennzeichnet,
die dazu ausgelegt ist, den Hauptausleger und den Derrickausleger, vorzugsweise die
Hauptauslegerwinde und die Derrickauslegerwinde, gleichzeitig anzusteuern.
[0017] Demnach ist es nicht mehr erforderlich, dass der Bediener die gleichzeitige Ansteuerung
der beiden Winden übernimmt, sondern lediglich ein Auslösen der Assistenzeinrichtung
bewirkt oder deren Arbeitsgeschwindigkeit vorgibt. Dadurch wird der Bediener von der
anspruchsvollen Aufgabe entlastet, den Derrickausleger über seine senkrechte Ausrichtung
hinweg zu verfahren, da dies nun die Assistenzeinrichtung mit einem Einstellen der
korrekten Haltestrangspannungen für ihn übernimmt.
[0018] Nach einer Fortbildung der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein, dass eine
Kraftmesseinheit zum Bestimmen der Kraft des Haltestrangs von dem Derrickausleger
und/oder der Kraft des Haltestrangs von dem Hauptausleger vorgesehen ist, wobei die
Assistenzeinrichtung die Hauptauslegerwinde und/oder die Derrickauslegerwinde in Abhängigkeit
der von der Kraftmesseinheit bestimmten Werte der Haltestrangkraft für den Derrickausleger
und/oder den Hauptausleger ansteuert, vorzugsweise damit der Haltestrang des Hauptauslegers
und/oder des Derrickauslegers einen vorbestimmten (ersten) Spannungswert überschreitet,
um ein korrektes Aufwickeln auf der Hauptauslegerwinde und/oder der Derrickauslegerwinde
zu ermöglichen.
[0019] Darüber hinaus kann alternativ oder zusätzlich dazu vorgesehen sein, dass die Assistenzeinrichtung
den Derrickausleger und/oder den Hauptausleger bzw. die entsprechenden Winden so ansteuert,
dass ein vorbestimmter (zweiter) Spannungswert nicht überschritten wird, um ein Kippen
des Mobilkrans oder ein Anheben des Hauptauslegers zu verhindern. Der Hauptauslegers
soll während eines Ablegens oder eines Aufrichtens des Derrickauslegers Bodenkontakt
behalten, sodass es nur zu einem Verfahren des Derrickauslegers kommt.
[0020] Indem die Assistenzeinrichtung dazu ausgelegt sein kann, die entsprechenden Kräfte
der Haltestränge in einem optimalen Bereich zu halten, wird der Bediener des Mobilkrans
signifikant entlastet.
[0021] Ferner kann dabei vorgesehen sein, dass die Assistenzeinrichtung dazu ausgelegt ist,
den Hauptausleger und den Derrickausleger, vorzugsweise die Hauptauslegerwinde und
die Derrickauslegerwinde, in Abhängigkeit der von der Kraftmesseinheit bestimmten
Werte anzusteuern. Die von der Kraftmesseinheit bestimmten Werte geben dabei Rückschluss
darüber, ob die auf den Derrickausleger wirkenden Kräfte der Haltestränge sich in
dem gewünschten Bereich befinden.
[0022] Nach einer optionalen Modifikation der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein,
dass die Assistenzeinrichtung ferner dazu ausgelegt ist, bei einem Aufrichtvorgang
des Derrickauslegers, den Derrickausleger in Richtung Heben und gleichzeitig den Hauptausleger
in Richtung Senken, vorzugsweise die Derrickauslegerwinde in Richtung Heben und die
Hauptauslegerwinde in Richtung Senken, anzusteuern.
[0023] Durch ein solches Ansteuern kommt es zu einem Schwenken des Derrickauslegers nach
hinten, da der Haltestrang, welcher durch die Hauptauslegerwinde verstellt werden
kann, Seil zugibt, sodass der Abstand zwischen Hauptausleger und Derrickausleger vergrößert
werden kann.
[0024] Nach einer weiteren Modifikation der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein,
dass der Haltestrang, welcher durch die Hauptauslegerwinde verstellbar ist, über den
Kopf des Hauptauslegers zurück zum Derrickausleger geführt wird, sodass ein Verfahren
der Hauptauslegerwinde in Richtung Senken einen möglichen Abstand zwischen Derrickausleger
und Hauptausleger vergrößert. In entsprechender Art und Weise muss zum Zurückschwenken
des Derrickauslegers dann die Derrickauslegerwinde in Richtung Heben, betrieben werden,
sodass hierdurch ebenfalls ein Abstand zwischen dem liegenden Hauptausleger und dem
bewegten Derrickausleger vergrößert wird. Dabei führt das Verstellen der Derrickauslegerwinde
dazu, dass der Derrickausleger nach hinten verschwenkt wird.
[0025] Ferner kann nach der Erfindung vorgesehen sein, dass die Assistenzeinrichtung dazu
ausgelegt ist, bei einem Ablegevorgang des Derrickauslegers, den Derrickausleger in
Richtung Senken und gleichzeitig den Hauptausleger in Richtung Heben, vorzugsweise
die Derrickauslegerwinde in Richtung Senken und die Hauptauslegerwinde in Richtung
Heben, anzusteuern. Die entsprechende Ansteuerung der unterschiedlichen Winden bzw.
des Hauptauslegers und des Derrickauslegers führt nun dazu, dass der Winkelabstand
zwischen den beiden Auslegern verringert wird.
[0026] Nach einer vorteilhaften Modifikation der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen
sein, dass der Hauptausleger während eines Aufricht- und/oder Ablegevorgangs des Derrickauslegers
am Boden abgelegt ist. Ein Aufstellen des Hauptauslegers erfolgt in der Regel erst
dann, wenn der Derrickausleger in seine nach hinten gerichtete Position verfahren
worden ist. Weiter kann vorgesehen sein, dass während eines Aufricht- und Ablegevorgangs
der Derrickausleger und der Hauptausleger in einer senkrecht zur Bodenfläche verlaufenden
Ebene angeordnet sind.
[0027] Nach einer weiteren Fortbildung der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein,
dass der Derrickausleger während eines Aufricht- und/oder Ablegevorgangs zwischen
dem Haltestrang des Hauptauslegers und dem Derrick-Haltestrang eingespannt ist, vorzugsweise
derart, dass der Derrickausleger zwischen einem von der Hauptauslegerwinde steuerbaren
Seil und einem von der Derrickauslegerwinde steuerbaren Seil eingespannt ist und/oder
dass der Derrickausleger durch das Betätigen der Hauptauslegerwinde in eine erste
Richtung und durch das Betätigen der Derrickauslegerwinde in eine der ersten Richtung
entgegengesetzte zweite Richtung verschwenkbar ist.
[0028] Durch das Einspannen des Derrickauslegers zwischen der Derrickauslegerverstellwinde
auf einer ersten Seite und der Hauptauslegerverstellwinde, dessen Seil an dem Kopf
des Hauptauslegers angelenkt ist, auf der der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten
Seite des Derrickauslegers, kann durch das Betätigen der entsprechenden Winden der
Derrickausleger verspannt werden. Somit kann auch bei einem Überschreiten des Derrickauslegers
der senkrechten Position sichergestellt werden, dass es nicht zu einem unkontrollierten
Abkippen des Derrickauslegers kommt, da dieser von zwei gegenüberliegenden Seiten
verspannt ist.
[0029] Vorzugsweise kann nach der vorliegenden Erfindung vorgesehen sein, dass die Assistenzeinrichtung
während eines Aufrichtvorgangs ferner dazu ausgelegt ist, bei einem Verschwenken des
Derrickauslegers in Heberichtung, insbesondere bei einem Durchfahren einer senkrechten
Stellung des Derrickauslegers, den Haltestrang des Hauptauslegers so vorzuspannen,
dass der Derrickausleger nach einem Durchfahren der senkrechten Position nicht in
einen schlaffen Haltestrang des Hauptauslegers fällt. Hierzu kann vorzugsweise vorgesehen
sein, dass die Kraft des Haltestrangs des Hauptauslegers einen vorbestimmten Schwellenwert
übersteigen muss, um ungewünschte Bewegungen des Derrickauslegers beim Durchfahren
der senkrechten Position zu verhindern.
[0030] Weiter kann nach der vorliegenden Erfindung vorgesehen sein, dass die Assistenzeinrichtung
während eines Ablegevorgangs ferner dazu ausgelegt ist, bei einem Verschwenken des
Derrickauslegers in Senkrichtung, insbesondere bei einem Durchfahren einer senkrechten
Stellung des Derrickauslegers, den Haltestrang des Derrickauslegers so vorzuspannen,
dass der Derrickausleger nach einem Durchfahren der senkrechten Position nicht in
einen schlaffen Haltestrang des Derrickauslegers fällt. Hierzu kann vorzugsweise vorgesehen
sein, dass die Kraft des Haltestrangs des Derrickauslegers einen vorbestimmten Schwellenwert
übersteigen muss, um ungewünschte Bewegungen des Derrickauslegers beim Durchfahren
der senkrechten Position zu verhindern.
[0031] Nach einer weiteren Fortbildung der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein,
dass der Mobilkran mit einer Nutzerschnittstelle zum Betätigen der Assistenzeinrichtung
versehen ist, wobei die Nutzerschnittstelle vorzugsweise einen Hebel aufweist, dessen
Auslenkung eine Geschwindigkeit der Bewegung des Derrickauslegers beim Aufrichten
und/oder Ablegen beeinflusst, wobei vorzugsweise eine Nichtauslenkung des Hebels zu
einem Stoppen des Derrickauslegers führt.
[0032] Dadurch wird die Bedienung beim Aufrichten und Ablegen des Derrickauslegers vereinfacht,
da lediglich ein Hebel zu betätigen ist und die komplexe Ansteuerung der beiden Winden
nicht mehr erforderlich ist. Die Ansteuerung der beiden Winden übernimmt dabei die
Assistenzeinheit, welche entsprechend einer Betätigung des Hebels die unterschiedlichen
Winden in Abhängigkeit der Haltestrangkräfte betätigt.
[0033] Demnach kann vorgesehen sein, dass der gesamte Vorgang eines Aufrichtens oder eines
Ablegens des Derrickauslegers über einen einzigen Bedienhebel steuerbar ist. Darüber
hinaus ist es weiter nicht mehr erforderlich, dass der Bediener die Haltestrangkräfte
oder die Wickelbilder der unterschiedlichen Verstellwinden im Auge behalten muss.
[0034] Vorzugsweise kann dabei vorgesehen sein, dass die Nutzerschnittstelle einen aus einer
Mittelposition in zwei Richtungen herausbewegbaren Hebel aufweist, wobei das Herausbewegen
des Hebels aus der Mittelposition in eine der beiden Richtungen dazu führt, dass der
Derrickausleger einem Aufrichtvorgang unterzogen wird und das Herausbewegen des Hebels
in die andere der beiden Richtungen dazu führt, dass der Derrickausleger einen Ablegevorgang
unterzogen wird. Dabei kann vorgesehen sein, dass die zwei Richtungen, aus denen der
Hebel herausbewegbar ist, zueinander entgegengesetzt sind, sodass der Hebel entlang
einer Linie hin- und herbewegbar ausgestaltet ist.
[0035] Alternativ oder zusätzlich dazu kann ebenfalls vorgesehen sein, dass zum Steuern
der Assistenzeinrichtung kein Hebel, sondern ein äquivalent dazu verwendbarer Knopf
oder verwendbare Knopfanordnung oder dergleichen genutzt wird.
[0036] Auch kann vorgesehen sein, dass bei Verwendung eines Knopfs dieser nur einmal kurz
gedrückt werden muss und dann der gewünschte Vorgang zum Aufrichten oder Ablegen des
Derrickauslegers vollautomatisch durchgeführt wird. Auch kann von der Erfindung umfasst
sein, dass zum Beibehalten einer Bewegung des Derrickauslegers der Knopf gedrückt
gehalten werden muss, sodass bei einem Loslassen des Knopfes die Bewegung des Derrickauslegers
stoppt und etwaige Gefahrensituationen durch den Bediener verhindert werden können.
[0037] Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zum Unterstützen oder vollautomatischen
Durchführen eines Aufricht- und/oder Ablegevorgangs eines Derrickauslegers, vorzugsweise
eines Derrickauslegers eines Mobilkrans nach einer der vorhergehend diskutierten Varianten,
wobei in dem Verfahren zum Unterstützen oder zum vollautomatischen Durchführen eines
Aufricht- und/oder Ablegevorgangs des Derrickauslegers, der Hauptausleger und der
Derrickausleger, vorzugsweise die Hauptauslegerwinde und die Derrickauslegerwinde,
durch eine Assistenzeinrichtung gleichzeitig angesteuert werden.
[0038] Dabei kann vorgesehen sein, dass zum Betätigen der Assistenzeinrichtung lediglich
ein Bedienhebel vorgesehen ist, der vorzugsweise ausgehend von einer Mittelstellung
auslenkbar ist und entsprechend seiner Auslenkung die Geschwindigkeit beim Verfahren
des Derrickauslegers vorgibt.
[0039] Ferner kann bei dem Verfahren vorgesehen sein, dass der Derrickausleger während eines
Aufricht- und/oder Ablegevorgangs zwischen dem Haltestrang des Hauptauslegers und
dem Derrick-Haltestrang eingespannt ist und durch die Assistenzeinrichtung eine Hauptauslegerwinde
und/oder eine Derrickauslegerwinde in Abhängigkeit von einer Haltestrangkraft für
den Derrickausleger und/oder den Hauptausleger angesteuert wird, vorzugsweise um den
Haltestrang des Hauptauslegers und/oder den Haltestrang des Derrickauslegers auf einem
vorbestimmten Spannungswert zu halten, sodass ein korrektes Aufwickeln auf der Hauptauslegerwinde
und/oder der Derrickauslegerwinde möglich ist.
[0040] Weiterer Vorteil hierbei ist, dass bei einem Durchfahren einer senkrechten Position
des Derrickauslegers, bei der es zu einem Lastwechsel der Haltestränge kommt, der
neu belastete Haltestrang kein Spiel aufweist, so dass es nicht zu einem unkontrollierten
Abkippen des Derrickauslegers kommen kann.
[0041] Ferner kann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen sein, dass der Derrickausleger
zwischen einem von der Hauptauslegerwinde steuerbaren Seil und einem von der Derrickauslegerwinde
steuerbaren Seil eingespannt ist und/oder wobei der Derrickausleger durch das Betätigen
der Hauptauslegerwinde in eine erste Richtung und durch das Betätigen der Derrickauslegerwinde
in eine der ersten Richtung entgegengesetzte zweite Richtung verschwenkbar ist.
[0042] Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass während eines Aufrichtvorgangs, bei einem
Verschwenken des Derrickauslegers in Heberichtung, insbesondere bei einem Durchfahren
einer senkrechten Stellung des Derrickauslegers, der Haltestrang des Hauptauslegers
durch die Assistenzeinrichtung so vorgespannt wird, dass der Derrickausleger nach
einem Durchfahren der senkrechten Position nicht in einen schlaffen Haltestrang des
Hauptauslegers fällt.
[0043] Nach einer weiteren Fortbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass während
eines Ablegevorgangs, bei einem Verschwenken des Derrickauslegers in Senkrichtung,
insbesondere bei einem Durchfahren einer senkrechten Stellung des Derrickauslegers,
der Haltestrang des Derrickauslegers durch die Assistenzeinrichtung so vorgespannt
wird, dass der Derrickausleger nach einem Durchfahren der senkrechten Position nicht
in einen schlaffen Haltestrang des Derrickauslegers fällt.
[0044] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgenden
Figurenbeschreibung ersichtlich. Dabei zeigen:
- Fig. 1:
- eine seitliche Darstellung eines Hebezeugs mit einem am Boden abgelegten Hauptausleger
und einem im Aufricht- oder im Ablegevorgang befindlichen Derrickausleger, und
- Fig. 2:
- eine seitliche Darstellung eines Hebezeugs mit einem am Boden abgelegten Hauptausleger
und einem in seiner aufgerichteten Position befindlichen Derrickausleger.
[0045] Fig. 1 zeigt eine seitliche Darstellung eines Mobilkrans 1, an dessen Oberwagen 2
ein Hauptausleger 3 und eine Derrickausleger 4 angeordnet sind. Der Derrickausleger
4 ist dabei über dem am Boden 7 liegenden Hauptausleger 3 angeordnet und gegenüber
diesem nach hinten verschwenkt.
[0046] Ausgehend von einer auf dem Mobilkran 1 befestigten Windenanordnung geht ein Haltestrang
6 der Derrickauslegerwinde zum Kopf des Derrickauslegers 4, wobei der Haltestrang
6 über den A-Bock 9 geführt ist. Durch das Betätigen der Derrickauslegerwinde kann
der Derrickausleger 4 aus einer etwa horizontalen Ausrichtung steiler gestellt werden
(in Richtung des Pfeils B) und auch über seine senkrechte Position hinaus verschwenkt
werden. Überschreitet der Derrickausleger 4 jedoch seine senkrechte Ausrichtung und
kommt es zu einer Gewichtsverlagerung nach hinten, bietet der Haltestrang 6 des Derrickauslegers
4 keinen Halt mehr.
[0047] Um ein unkontrolliertes Abklappen des Derrickauslegers nach hinten zu verhindern,
ist der Kopf des Derrickauslegers 4 mit dem Kopf des Hauptauslegers 3 über ein zweites
Halteseil 5, dem Hauptausleger-Haltestrang, verbunden, dessen Länge über die Hauptauslegerverstellwinde
steuerbar ist.
[0048] Die beiden Haltestränge 5, 6 sorgen dafür, dass der Derrickausleger in entgegengesetzte
Richtungen verspannt werden kann, so dass auch bei einem Durchschreiten der senkrechten
Ausrichtung der Lastwechsel von dem einem Haltestrang zu dem anderen Haltestrang durchgeführt
werden kann, ohne dass es zu einem unkontrollierten Bewegen des Derrickauslegers kommt.
[0049] Demnach kann auch bei einem Bewegen des Derrickauslegers in Richtung A (ausgehend
von einem nach hinten gerichteten Derrickausleger 4) dafür gesorgt werden, dass das
Durchfahren der senkrechten Ausrichtung des Auslegers nicht zu einem unkontrollierten
Umklappen führt.
[0050] Fig. 2 zeigt dabei eine Seitenansicht, die einen Derrickausleger in seiner finalen
Arbeitsposition zeigt. Der Derrickausleger ist dabei nach hinten gerichtet und kann
über eine entsprechende Abspannung 8 mit einem Zusatzgewicht beaufschlagt werden,
das bei schweren Lasthüben als weiteres Gegengewicht für eine am Hauptausleger angehängte
Last dient.
[0051] Nachfolgend soll der Vorgang des Aufrichtens des Derrickauslegers näher beschrieben
werden.
[0052] Der Hauptausleger 3 mit einem möglicherweise angebauten Nadelausleger liegt am Boden
7. Der Derrickausleger 4 steht in einem definierten Winkelbereich über dem Hauptausleger
3. Die Verbindungen zwischen dem Derrickausleger 4 zum Oberwagen 2 bzw. zum Hauptausleger
3 sind gegeben und können bspw. auch Haltestangen umfassen.
[0053] Nach der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Maschinenbediener lediglich einen
Bedienhebel einer Nutzerschnittstelle in Richtung Aufrichten betätigt, so dass die
Assistenzeinrichtung sowohl die Derrickauslegerverstellwinde in Richtung Heben wie
auch die Hauptauslegerverstellwinde in Richtung Senken steuert. Dabei kann vorgesehen
sein, dass die Geschwindigkeit abhängig von der Größe der Auslenkung des Bedienhebels
ist.
[0054] Die Haltestrangkräfte des Hauptauslegers 3 und des Derrickauslegers 4, welche von
der Kraftmesseinheit zum Bestimmen der Kraft des Haltestrangs 6 von dem Derrickausleger
4 und/oder der Kraft des Haltestrangs 5 von dem Hauptausleger 3 bestimmt werden, werden
vom Assistenzsteuermodul verarbeitet, so dass der Derrickausleger 4 in einem optimalen
Kraftbereich gehalten wird. Dadurch ist der Derrickausleger 4 eingespannt und es kommt
im Bereich der senkrechten Position des Derrickauslegers 4 nicht zu der Situation,
in der der Derrickausleger 4 in einen schlaffen Hauptausleger-Haltestrang 5 fallen
kann.
[0055] Sobald der Derrickausleger 4 seine Stellung für den Kranbetrieb erreicht hat, wird
der Aufrichtvorgang des Derrickauslegers 4 durch die Kransteuerung gestoppt.
[0056] Darüber hinaus soll nachfolgend der Vorgang des Ablegens des Derrickauslegers 4 näher
beschrieben werden. Der Hauptausleger 3 mit einem möglicherweise angebauten Nadelausleger
liegt am Boden 7. Der Derrickausleger 4 steht in seiner regulären Arbeitsposition
für einen Kranbetrieb nach hinten gerichtet.
[0057] Nach der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Maschinenbediener den Derrickausleger-Bedienhebel
in Richtung Ablegen betätigt.
[0058] Die Assistenzeinrichtung steuert sowohl die Derrickauslegerverstellwinde in Richtung
Senken als auch gleichzeitig die Hauptauslegerverstellwinde in Richtung Heben, wobei
die Geschwindigkeit abhängig von der Größe der Auslenkung des Bedienhebels sein kann.
Die Haltestrangkräfte 5, 6 des Hauptauslegers 3 und des Derrickauslegers 4, welche
von der Kraftmesseinheit verarbeitet werden, werden von der Assistenzeinrichtung in
einem optimalen Bereich gehalten, sodass der Derrickausleger 4 eingespannt ist und
nicht im Bereich der senkrechten Position des Derrickauslegers 4 in einen schlaffen
Derrickausleger-Haltestrang 6 fallen kann.
[0059] Sobald der Derrickausleger 4 so weit nach vorne bewegt wurde, dass der Haltestrang
5 zwischen Derrickausleger 4 und Hauptausleger 3 getrennt werden kann, stoppt der
Maschinenbediener den Ablegevorgang, indem er den Bedienhebel in die Nullstellung
bringt.
[0060] Nach einem Trennen des durch die Hauptauslegerwinde steuerbaren Haltestrangs kann
dann ein Ablegen des Derrickauslegers auf den Boden erfolgen, indem die Derrickauslegerwinde
entsprechend angesteuert wird.
[0061] Typischerweise kann dabei vorgesehen sein, dass vor einem Ablegen des Derrickauslegers
auf dem Boden der Hauptausleger vom Oberwagen abgebolzt wird, sodass ein weiteres
Verfahren des Derrickauslegers in Richtung Boden möglich ist.
1. Mobilkran (1), umfassend:
einen Oberwagen (2),
einen Hauptausleger (3), der von dem Oberwagen (2) abgeht und an diesem verschwenkbar
angeordnet ist,
einen Derrickausleger (4), der von dem Oberwagen (2) abgeht und an diesem verschwenkbar
angeordnet ist, und
einer Windenanordnung am Oberwagen und/oder am Derrickausleger, wobei
die Windenanordnung eine Hauptauslegerwinde zum Ansteuern des Hauptauslegers (3) und
eine Derrickauslegerwinde zum Ansteuern des Derrickauslegers (4) umfasst,
gekennzeichnet durch
eine Assistenzeinrichtung zum Unterstützen oder vollautomatischen Durchführen eines
Aufricht- und/oder Ablegevorgangs des Derrickauslegers (4), die dazu ausgelegt ist,
den Hauptausleger (3) und den Derrickausleger (4), vorzugsweise die Hauptauslegerwinde
und die Derrickauslegerwinde, gleichzeitig anzusteuern.
2. Mobilkran (1) nach dem vorhergehenden Anspruch 1, ferner umfassend:
eine Kraftmesseinheit zum Bestimmen der Kraft des Haltestrangs (6) von dem Derrickausleger
(4) und/oder der Kraft des Haltestrangs (5) von dem Hauptausleger (3), wobei die Assistenzeinrichtung
die Hauptauslegerwinde und/oder die Derrickauslegerwinde in Abhängigkeit der von der
Kraftmesseinheit bestimmten Werte der Haltestrangkraft für den Derrickausleger (4)
und/oder den Hauptausleger (3) ansteuert, vorzugsweise damit der Haltestrang (5) des
Hauptauslegers (3) und/oder des Derrickauslegers (4) einen vorbestimmten Spannungswert
überschreitet, um ein korrektes Aufwickeln auf der Hauptauslegerwinde und/oder der
Derrickauslegerwinde zu ermöglichen.
3. Mobilkran (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Assistenzeinrichtung
ferner dazu ausgelegt ist, bei einem Aufrichtvorgang des Derrickauslegers (4), den
Derrickausleger (4) in Richtung Heben und gleichzeitig den Hauptausleger (3) in Richtung
Senken, vorzugsweise die Derrickauslegerwinde in Richtung Heben und die Hauptauslegerwinde
in Richtung Senken, anzusteuern.
4. Mobilkran (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Assistenzeinrichtung
ferner dazu ausgelegt ist, bei einem Ablegevorgang des Derrickauslegers (4), den Derrickausleger
(4) in Richtung Senken und gleichzeitig den Hauptausleger (3) in Richtung Heben, vorzugsweise
die Derrickauslegerwinde in Richtung Senken und die Hauptauslegerwinde in Richtung
Heben, anzusteuern.
5. Mobilkran (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Hauptausleger (3)
während eines Aufricht- und/oder Ablegevorgangs des Derrickauslegers (4) am Boden
abgelegt ist.
6. Mobilkran (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Derrickausleger (4)
während eines Aufricht- und/oder Ablegevorgangs zwischen dem Haltestrang (5) des Hauptauslegers
(3) und dem Derrick-Haltestrang (6) eingespannt ist, vorzugsweise derart, dass der
Derrickausleger (4) zwischen einem von der Hauptauslegerwinde steuerbaren Seil und
einem von der Derrickauslegerwinde steuerbaren Seil eingespannt ist und/oder dass
der Derrickausleger (4) durch das Betätigen der Hauptauslegerwinde in eine erste Richtung
und durch das Betätigen der Derrickauslegerwinde in eine der ersten Richtung entgegengesetzte
zweite Richtung verschwenkbar ist.
7. Mobilkran (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Assistenzeinrichtung
während eines Aufrichtvorgangs ferner dazu ausgelegt ist, bei einem Verschwenken des
Derrickauslegers (4) in Heberichtung, insbesondere bei einem Durchfahren einer senkrechten
Stellung des Derrickauslegers (4), den Haltestrang (5) des Hauptauslegers (3) so vorzuspannen,
dass der Derrickausleger (4) nach einem Durchfahren der senkrechten Position nicht
in einen schlaffen Haltestrang (5) des Hauptauslegers (3) fällt.
8. Mobilkran (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Assistenzeinrichtung
während eines Ablegevorgangs ferner dazu ausgelegt ist, bei einem Verschwenken des
Derrickauslegers (4) in Senkrichtung, insbesondere bei einem Durchfahren einer senkrechten
Stellung des Derrickauslegers (4), den Haltestrang (6) des Derrickauslegers (4) so
vorzuspannen, dass der Derrickausleger (4) nach einem Durchfahren der senkrechten
Position nicht in einen schlaffen Haltestrang (6) des Derrickauslegers (4) fällt.
9. Mobilkran (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner mit einer Nutzerschnittstelle
zum Betätigen der Assistenzeinrichtung, wobei die Nutzerschnittstelle vorzugsweise
einen Hebel aufweist, dessen Auslenkung eine Geschwindigkeit der Bewegung des Derrickauslegers
(4) beim Aufrichten und/oder Ablegen beeinflusst, wobei vorzugsweise eine Nichtauslenkung
des Hebels zu einem Stoppen des Derrickauslegers (4) führt.
10. Mobilkran (1) nach dem vorhergehenden Anspruch 9, wobei die Nutzerschnittstelle einen
aus einer Mittelposition in zwei Richtungen herausbewegbaren Hebel aufweist, wobei
das Herausbewegen des Hebels aus der Mittelposition in eine der beiden Richtungen
dazu führt, dass der Derrickausleger (4) einem Aufrichtvorgang unterzogen wird und
das Herausbewegen des Hebels in die andere der beiden Richtungen dazu führt, dass
der Derrickausleger (4) einen Ablegevorgang unterzogen wird.
11. Verfahren zum Unterstützen oder vollautomatischen Durchführen eines Aufricht- und/oder
Ablegevorgangs eines Derrickauslegers (4), vorzugsweise eines Derrickauslegers (4)
eines Mobilkrans (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in dem Verfahren:
zum Unterstützen oder vollautomatischen Durchführen eines Aufricht- und/oder Ablegevorgangs
des Derrickauslegers (4), der Hauptausleger (3) und der Derrickausleger (4), vorzugsweise
die Hauptauslegerwinde und die Derrickauslegerwinde, durch eine Assistenzeinrichtung
gleichzeitig angesteuert werden.
12. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch 11, wobei der Derrickausleger (4) während
eines Aufricht- und/oder Ablegevorgangs zwischen dem Haltestrang (5) des Hauptauslegers
(3) und dem Derrick-Haltestrang (6) eingespannt ist und durch die Assistenzeinrichtung
eine Hauptauslegerwinde und/oder eine Derrickauslegerwinde in Abhängigkeit von einer
Haltestrangkraft für den Derrickausleger (4) und/oder den Hauptausleger (3) angesteuert
wird, vorzugsweise um den Haltestrang (5) des Hauptauslegers (3) und/oder den Haltestrang
(6) des Derrickauslegers (4) auf einem vorbestimmten Spannungswert zu halten, sodass
ein korrektes Aufwickeln auf der Hauptauslegerwinde und/oder der Derrickauslegerwinde
möglich ist.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 11 oder 12, wobei der Derrickausleger
(4) zwischen einem von der Hauptauslegerwinde steuerbaren Seil und einem von der Derrickauslegerwinde
steuerbaren Seil eingespannt ist und/oder wobei der Derrickausleger (4) durch das
Betätigen der Hauptauslegerwinde in eine erste Richtung und durch das Betätigen der
Derrickauslegerwinde in eine der ersten Richtung entgegengesetzte zweite Richtung
verschwenkbar ist.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 11 bis 13, wobei, während eines
Aufrichtvorgangs, bei einem Verschwenken des Derrickauslegers (4) in Heberichtung,
insbesondere bei einem Durchfahren einer senkrechten Stellung des Derrickauslegers
(4), der Haltestrang (5) des Hauptauslegers (3) durch die Assistenzeinrichtung so
vorgespannt wird, dass der Derrickausleger (4) nach einem Durchfahren der senkrechten
Position nicht in einen schlaffen Haltestrang (5) des Hauptauslegers (3) fällt.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 11 bis 14, wobei, während eines
Ablegevorgangs, bei einem Verschwenken des Derrickauslegers (4) in Senkrichtung, insbesondere
bei einem Durchfahren einer senkrechten Stellung des Derrickauslegers (4), der Haltestrang
(6) des Derrickauslegers (4) durch die Assistenzeinrichtung so vorgespannt wird, dass
der Derrickausleger (4) nach einem Durchfahren der senkrechten Position nicht in einen
schlaffen Haltestrang (6) des Derrickauslegers (4) fällt.