[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, die
einen Verbrennungsmotor und einen Abgasstrang zum Abführen von Abgas von dem Verbrennungsmotor
umfasst, wobei in den Abgasstrang eine aktiv thermisch zu regenerierende Abgasnachbehandlungseinrichtung
integriert ist. Die Brennkraftmaschine kann insbesondere Teil eines Kraftfahrzeugs
sein.
[0002] Bei einer solchen thermisch zu regenerierenden Abgasnachbehandlungseinrichtung kann
es sich insbesondere um einen Partikelfilter handeln, der der Reduzierung von Partikeln
in Abgas, das bei Verbrennungsprozessen in einem Verbrennungsmotor der Brennkraftmaschine
erzeugt wurde und das über den Abgasstrang in die Umgebung abgeführt werden soll,
dient. Ein Partikelfilter muss üblicherweise beim Erreichen einer definierten Beladungsgrenze
regeneriert werden, um dessen Funktionsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Dazu muss dieser
temporär auf eine Temperatur, die in der Regel zwischen 600°C und 650°C liegt, aufgeheizt
werden, sofern nicht durch die Zugabe eines Additivs eine Verringerung der Oxidationstemperatur
der Partikel realisiert wird. Unter Nutzung des CRT-Effekts muss ein entsprechender
Partikelfilter auf eine Temperatur aufgeheizt werden, die mindestens 300°C beträgt.
[0003] Das Aufheizen einer Abgasnachbehandlungsvorrichtung auf eine für eine Regeneration
erforderliche Temperatur erfolgt üblicherweise durch eine entsprechende Erhöhung der
Temperatur des Abgases, wofür verschiedene, insbesondere innermotorische Maßnahmen
bekannt sind. Solche innermotorischen Maßnahmen bestehen darin, den Verbrennungsmotor
der Brennkraftmaschine gezielt mit einem relativ schlechten Wirkungsgrad zu betreiben,
wodurch ein relativ großer Anteil der dem Verbrennungsmotor über den Kraftstoff zugeführten
Energie als Wärmeenergie des Abgases für die Erzeugung von Antriebsleistung ungenutzt
bleibt. Nachteilig an einem solchen Vorgehen ist demnach der relativ hohe Kraftstoffverbrauch
des Verbrennungsmotors, der aus der gezielten Verschlechterung des Wirkungsgrads resultiert.
Weiterhin kann ein Betrieb des Verbrennungsmotors mit dem Ziel, relativ hohe Abgastemperaturen
zu erreichen, zu relativ hohen Schadstoffemissionen, insbesondere hinsichtlich unverbrannter
Kohlenwasserstoffe (HC) und Kohlenmonoxid (CO), sowie zu einer verstärkten sogenannten
Ölverdünnung, d.h. dem Eintrag von Kraftstoffbestandteilen in das Schmiermittel, mit
dem der Verbrennungsmotor geschmiert wird, führen. Durch eine solche Ölverdünnung
können sich relativ kurze Intervalle, in denen das Schmiermittel gewechselt werden
muss, ergeben. Dadurch erhöhen sich die Betriebskosten der Brennkraftmaschine.
[0004] Um diese Nachteile, die sich aus einem Betrieb des Verbrennungsmotors einer Brennkraftmaschine,
bei dem gezielt relativ heißes Abgas erzeugt wird, ergeben, abzuschwächen kann vorgesehen
sein, einen Partikelfilter der Brennkraftmaschine für eine thermische Regeneration
zusätzlich elektrisch zu beheizen, so dass dafür entsprechend weniger Wärmeenergie
über das Abgas bereitgestellt werden muss.
[0005] Die
DE 10 2007 036 257 A1 offenbart diesbezüglich einen Partikelfilter für eine DieselBrennkraftmaschine, wobei
der äußere Bereich des Partikelfilters eine elektrische Heizvorrichtung aufweist.
Mittels der Heizvorrichtung kann bei Bedarf gezielt die Temperatur des den Partikelfilter
durchströmenden Abgases in einem äußeren Bereich eines Filterelements des Partikelfilters
angehoben und dadurch die Regeneration des Filterelements in diesem äußeren Bereich
verbessert werden. Gleichzeitig oder kurz nach einer Inbetriebnahme der Heizvorrichtung
kann der Verbrennungsmotor der Brennkraftmaschine gezielt so betrieben werden, dass
von diesem relativ heißes Abgas erzeugt wird.
[0006] Die
DE 10 2008 030 307 A1 beschreibt einen Abgasstrang für eine Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, wobei
in den Abgasstrang zwei Katalysatoranordnungen integriert sind, denen jeweils eine
elektrische Heizvorrichtung zugeordnet ist. Die erste Katalysatoranordnung umfasst
zudem einen Partikelfilter. Mittels der Heizvorrichtung der ersten Katalysatoranordnung
kann bedarfsweise das diese durchströmende Abgas erwärmt werden, was auch mit dem
Ziel erfolgen kann, den Partikelfilter zu regenerieren.
[0007] Die
DE 10 2019 204 298 A1 offenbart eine Abgasreinigungsvorrichtung für eine Brennkraftmaschine, die einen
Heizkatalysator umfasst, der dazu eingerichtet ist, zugeführten Kraftstoff mit Abgas
umzusetzen. Der Heizkatalysator kann dabei zusätzlich auch elektrisch beheizbar sein.
[0008] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, die thermische Regeneration einer Abgasnachbehandlungseinrichtung
und insbesondere eines Partikelfilters einer Brennkraftmaschine zu verbessern.
[0009] Diese Aufgabe ist bei der Durchführung eines Verfahrens gemäß dem Patentanspruch
1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen dieses Verfahrens sind Gegenstände der weiteren
Patentansprüche und ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Erfindung.
[0010] Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine vorgesehen,
wobei die Brennkraftmaschine zumindest einen Verbrennungsmotor und einen Abgasstrang
zum Abführen von Abgas von dem Verbrennungsmotor (und zur Einleitung des Abgases in
die Umgebung) umfasst, wobei in den Abgasstrang eine bedarfsweise aktiv thermisch
zu regenerierende Abgasnachbehandlungseinrichtung integriert ist. Bei der Abgasnachbehandlungseinrichtung
kann es sich insbesondere um einen Partikelfilter handeln oder diese kann zumindest
einen solchen Partikelfilter umfassen. Der Abgasnachbehandlungseinrichtung ist eine
elektrische Heizvorrichtung zugeordnet. Mittels der Heizvorrichtung wird bedarfsweise
und temporär die Abgasnachbehandlungseinrichtung erwärmt, um eine für die Regeneration
der Abgasnachbehandlungseinrichtung ausreichende Temperatur der Abgasnachbehandlungseinrichtung
zu erreichen.
[0011] Eine solche Regeneration wird dabei in Abhängigkeit von dem Beladungszustand durchgeführt
beziehungsweise initiiert, so dass die Abgasnachbehandlungseinrichtung erst dann regeneriert
wird, wenn der Beladungszustand oberhalb eines definierten Beladungsgrenzwerts liegt.
Der Beladungszustand gibt dabei eine sich aufgrund einer bereits erfolgten Nachbehandlung
von Abgas mittels der Abgasnachbehandlungseinrichtung zunehmende Verschlechterung
der Funktionsweise der Abgasnachbehandlungseinrichtung wieder. Bei dem vorzugsweise
als Abgasnachbehandlungseinrichtung vorgesehenen Partikelfilter steigt der Beladungszustand
demnach mit der Masse an Partikeln, die bereits mittels des Partikelfilters aus dem
Abgas gefiltert und dadurch in diesem eingelagert wurden. Je höher der Beladungszustand
ist, desto geringer kann die weitere Kapazität des Partikelfilters für die Filterung
sein. Ebenso kann eine Erhöhung des Beladungszustands zu einer unerwünschten Erhöhung
des Strömungswiderstands für das den Partikelfilter durchströmende Abgas führen. Der
Beladungszustand für einen solchen Partikelfilter kann dementsprechend beispielsweise
mittels einer Messung des Differenzdrucks des Abgases über dem Partikelfilter ermittelt
werden.
[0012] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Beladungsgrenzwert, ab dem eine Regeneration
der Abgasnachbehandlungseinrichtung unter Zuhilfenahme der Heizvorrichtung durchgeführt
wird, in Abhängigkeit davon angepasst wird, wie hoch die Temperatur des von dem Verbrennungsmotor
erzeugten Abgases ist. Konkret ist dazu vorgesehen, dass die Heizvorrichtung sowohl
dann für eine Regeneration der Abgasnachbehandlungseinrichtung betrieben wird, wenn
der Beladungszustand der Abgasnachbehandlungseinrichtung oberhalb eines ersten, relativ
(im Vergleich zu einem zweiten Beladungsgrenzwert) hohen Beladungsgrenzwerts liegt
und der Verbrennungsmotor Abgas mit einer Abgastemperatur, die innerhalb eines ersten,
relativ (im Vergleich zu einem zweiten Temperaturbereich) niedrigen Temperaturbereichs
liegt, erzeugt. Andererseits wird die Heizvorrichtung für eine Regeneration der Abgasnachbehandlungseinrichtung
auch dann betrieben, wenn der Beladungszustand der Abgasnachbehandlungseinrichtung
oberhalb des zweiten, relativ niedrigen Beladungsgrenzwerts liegt und der Verbrennungsmotor
Abgas mit einer Abgastemperatur, die innerhalb des zweiten, relativ hohen Temperaturbereichs
liegt, erzeugt. Der zweite Beladungsgrenzwert kann dabei vorzugsweise einem Wert zwischen
30% und 50%, insbesondere 40%, des ersten Beladungsgrenzwerts entsprechen.
[0013] Die Abgastemperatur kann umso höher liegen, je höher die Betriebslast oder die Kombination
aus Betriebsdrehzahl und Betriebslast ist, mit der der Verbrennungsmotor betrieben
wird. Demnach kann ausgehend von der Betriebslast oder der Kombination aus Betriebsdrehzahl
und Betriebslast auf die Abgastemperatur geschlossen werden. Alternativ oder ergänzend
kann die Abgastemperatur auch direkt gemessen werden.
[0014] Erfindungsgemäß wird die Abgasnachbehandlungseinrichtung folglich bereits schon bei
einem relativ niedrigen Beladungszustand regeneriert, wenn dies funktionell zwar noch
nicht erforderlich jedoch aufgrund des aktuell vorliegenden Betriebs des Verbrennungsmotors
sinnvoll ist, weil durch das relativ heiße Abgas, das von dem Verbrennungsmotor erzeugt
wird, die für die Durchführung oder zumindest Initiierung der Regeneration erforderliche
Heizleistung, die von der Heizvorrichtung bereitgestellt werden muss, gering gehalten
werden kann. Aufgrund dieses Vorgehens können Regenerationen, die aufgrund eines Überschreitens
des ersten Beladungsgrenzwerts für den Beladungszustand der Abgasnachbehandlungseinrichtung
bei einem Betrieb des Verbrennungsmotors, in dem dieser relativ kaltes Abgas erzeugt,
durchgeführt werden müssen, auf ein Minimum reduziert werden. Dies kann sich im Gesamtergebnis
vorteilhaft zumindest hinsichtlich des Energieverbrauchs der Heizvorrichtung und damit
hinsichtlich des Kraftstoffverbrauchs der Brennkraftmaschine, die die für den Betrieb
der Heizvorrichtung erforderliche elektrische Leistung vorzugsweise direkt oder indirekt
bereitstellt, auswirken.
[0015] Der erste Temperaturbereich erstreckt sich von einem ersten unteren Temperaturgrenzwert
zu einem ersten oberen Temperaturgrenzwert und der zweite Temperaturbereich erstreckt
sich von einem zweiten unteren Temperaturgrenzwert zu einem zweiten oberen Temperaturgrenzwert.
Der erste obere Temperaturgrenzwert kann dabei mit dem zweiten unteren Temperaturgrenzwert
identisch sein, so dass die zwei Temperaturbereiche folglich direkt ineinander übergehen
können. Möglich ist aber auch, dass der erste obere Temperaturgrenzwert kleiner oder
größer als der zweite untere Temperaturgrenzwert ist.
[0016] Der erste untere Temperaturgrenzwert kann einem Minimalwert des Gesamttemperaturbereichs,
innerhalb dessen die Abgastemperatur während eines Betriebs des Verbrennungsmotors
liegen kann, entsprechend, wobei der Minimalwert der absolut gesehen kleinste Wert
des Gesamttemperaturbereichs ist. Demnach kann eine Regeneration der Abgasnachbehandlungseinrichtung
bei jeder Abgastemperatur initiiert werden, sofern der Beladungszustand oberhalb des
ersten, relativ hohen Beladungsgrenzwerts liegt. Der erste untere Temperaturgrenzwert
kann jedoch auch größer als der Minimalwert des Gesamttemperaturbereichs sein, so
dass für eine Regeneration der Abgasnachbehandlungseinrichtung trotz eines oberhalb
des ersten Beladungsgrenzwerts liegenden Beladungszustands gewartet werden kann, bis
das Abgas zumindest eine ausreichende Mindesttemperatur aufweist.
[0017] Der zweite obere Temperaturgrenzwert entspricht vorzugsweise einem Maximalwert des
Gesamttemperaturbereichs, wobei der Maximalwert der absolut gesehen größte Wert des
Gesamttemperaturbereichs ist.
[0018] Um gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren eine Regeneration der Abgasnachbehandlungseinrichtung
sinnvoll auch schon bei relativ geringer Beladung durchzuführen, kann es sinnvoll
sein, dass die Heizvorrichtung bei einem Beladungszustand der Abgasnachbehandlungseinrichtung
unterhalb des ersten Beladungsgrenzwerts erst dann in Betrieb genommen wird, wenn
der Verbrennungsmotor bereits für einen definierten Mindestzeitraum Abgas mit einer
Abgastemperatur innerhalb des zweiten Temperaturbereichs erzeugt hat. Dadurch kann
mit relativ großer Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass ein entsprechender
Betrieb des Verbrennungsmotors auch noch über möglichst den gesamten für die Regeneration
erforderlichen Zeitraum entsprechend weiter vorliegen wird. Somit kann möglichst vermieden
werden, dass die zusätzliche Heizleistung, die mittels der Heizvorrichtung für die
Regeneration bereitgestellt wird, während der Regeneration erheblich erhöht werden
muss, weil die Abgastemperatur nur kurzfristig innerhalb des zweiten Temperaturbereichs
gelegen hat.
[0019] Weiterhin kann zur Vermeidung einer unnötig großen Heizleistung, die mittels der
Heizvorrichtung bereitgestellt wird, vorgesehen sein, dass der Betrieb der Heizvorrichtung
beendet und damit gegebenenfalls auch die Regeneration der Abgasnachbehandlungseinrichtung
unterbrochen wird, wenn der Verbrennungsmotor, nach einer Erzeugung von Abgas mit
einer Abgastemperatur innerhalb des zweiten, relativ hohen Temperaturbereichs, Abgas
mit einer unterhalb des zweiten Temperaturbereichs (und insbesondere innerhalb des
ersten Temperaturbereichs) liegenden Abgastemperatur erzeugt. Dies kann zumindest
dann vorgesehen sein, wenn der Verbrennungsmotor für einen definierten Mindestzeitraum
Abgas mit der unterhalb des zweiten Temperaturbereichs liegenden Abgastemperatur erzeugt.
[0020] Durch die Unterstützung mittels der Heizvorrichtung beim Erwärmen der Abgasnachbehandlungseinrichtung
für eine Regeneration ist es möglich, dass der Verbrennungsmotor zumindest zeitweise,
vorzugsweise immer während des Betriebs der Heizvorrichtung (zur Regeneration der
Abgasnachbehandlungseinrichtung) ohne gezielte Anhebung der Abgastemperatur des von
dem Verbrennungsmotor erzeugten Abgases betrieben wird. Die gemäß dem Stand der Technik
üblichen innermotorischen Maßnahmen zur Anhebung einer Abgastemperatur, die mit den
bereits beschriebenen Nachteilen verbunden sind, können dadurch vermieden werden.
[0021] Bei der Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass
die Heizvorrichtung zumindest temporär aus einer elektrischen Energiespeicherquelle,
beispielsweise einer Batterie, mit der für einen Betrieb erforderlichen elektrischen
Energie versorgt wird. Ergänzend oder alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die
Heizvorrichtung zumindest temporär direkt (d.h. ohne Zwischenschaltung einer elektrischen
Energiespeicherquelle) von einem mit dem Verbrennungsmotor gekoppelten Generator mit
der für einen Betrieb erforderlichen elektrischen Energie versorgt wird. Diese zweite
Möglichkeit weist den Vorteil auf, dass der Verbrennungsmotor zur Versorgung der Heizvorrichtung
mit elektrischer Energie üblicherweise mit relativ hoher Betriebslast betrieben werden
muss, wenn die Heizvorrichtung in Betrieb und eine Regeneration der Abgasnachbehandlungseinrichtung
vorgesehen ist. Durch diese relativ hoher Betriebslast im Betrieb des Verbrennungsmotors
erzeugt dieser auch eine relativ hohe Abgastemperatur, was wiederum dazu führt, dass
mittels der Heizvorrichtung nur relativ wenig Wärmeenergie für die Regeneration bereitgestellt
werden muss.
[0022] Für eine vorteilhafte Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens kann es sinnvoll
sein, dass die Heizvorrichtung zumindest eine elektrische Heizleistung von 4 kW oder
5 kW oder 6 kW bereitstellt. Durch eine derart leistungsfähige Heizvorrichtung kann
insbesondere erreicht werden, dass der Verbrennungsmotor während des Betriebs der
Heizvorrichtung ohne gezielte Anhebung der Abgastemperatur betrieben werden kann,
was sich, wie bereits beschrieben wurde, vorteilhaft auf den Kraftstoffverbrauch der
Brennkraftmaschine auswirken kann.
[0023] Im Rahmen der Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Abgasnachbehandlungseinrichtung
direkt mittels der (vorzugsweise in die Abgasnachbehandlungseinrichtung integrierten)
Heizvorrichtung erwärmt werden. Ergänzend oder alternativ kann auch eine indirekte
Erwärmung über das für eine Durchströmung der Abgasnachbehandlungseinrichtung vorgesehene
Abgas vorgesehen sein. In diesem Fall wird mittels der Heizvorrichtung das Abgas erwärmt,
das dann die Abgasnachbehandlungseinrichtung durchströmt und diese dabei erwärmt.
[0024] Der Verbrennungsmotor einer erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine kann vorzugsweise
selbstzündend und insbesondere als (selbstzündender und qualitätsgeregelter) Dieselmotor
ausgestaltet sein, weil ein solcher grundsätzlich relativ kaltes Abgas erzeugt, so
dass eine thermische Regeneration einer dazugehörigen Abgasnachbehandlungseinrichtung
im besonderen Maße einer gezielten Abgastemperaturerhöhung bedarf. Es besteht jedoch
auch die Möglichkeit, dass es sich bei dem Verbrennungsmotor um einen (fremdgezündeten
und quantitätsgeregelten) Ottomotor oder um eine Kombination aus Diesel- und Ottomotor,
d.h. z.B. um einen Verbrennungsmotor mit homogener Kompressionszündung, handelt. Der
Verbrennungsmotor kann dabei sowohl mit Flüssigkraftstoff (d.h. Diesel oder Benzin)
als auch mit einem gasförmigen Kraftstoff (insbesondere Erdgas, LNG oder LPG) betrieben
werden.
[0025] Eine erfindungsgemäß betriebene Brennkraftmaschine kann insbesondere Teil eines Kraftfahrzeugs,
insbesondere eines radbasierten und nicht schienengebundenen Kraftfahrzeugs (vorzugsweise
ein PKW oder ein LKW) sein. Dabei kann der Verbrennungsmotor der Brennkraftmaschine
insbesondere zur (direkten oder indirekten) Bereitstellung der Fahrantriebsleistung
für das Kraftfahrzeug vorgesehen sein.
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer Zeichnung dargestellten Ausgestaltungsbeispiels
näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1:
- eine für die Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Brennkraftmaschine
in vereinfachter Darstellung.
[0027] Die in der Fig. 1 gezeigte Brennkraftmaschine umfasst einen Verbrennungsmotor 1,
der beispielhaft in Form eines Hubkolbenmotors mit vier in Reihe angeordneten Zylinderöffnungen
2 ausgestaltet ist. Die Zylinderöffnungen 2 begrenzen mit darin geführten Hubkolben
3 und einem Zylinderkopf jeweils einen Brennraum 4. Diesen Brennräumen 4 wird im Betrieb
des Verbrennungsmotors 1 und damit der Brennkraftmaschine Frischgas über einen Frischgasstrang
5 zugeführt, wobei die Zufuhr des Frischgases mittels Einlassventilen 6, die den einzelnen
Brennräumen 4 zugeordnet sind, gesteuert wird. Bei dem Frischgas handelt es sich ausschließlich
oder hauptsächlich um Luft, die aus der Umgebung angesaugt wird. Bei der Verbrennung
von Gemischmengen, die aus dem Frischgas sowie aus direkt über Kraftstoffinjektoren
7 in die Brennräume 4 eingespritztem Kraftstoff bestehen, wird Abgas erzeugt. Dieses
Abgas wird über einen Abgasstrang 8 der Brennkraftmaschine abgeführt, wobei das Ausbringen
des Abgases aus den einzelnen Brennräumen 4 mittels Auslassventilen 9 gesteuert wird.
[0028] Das Abgas durchströmt eine in den Abgasstrang 8 integrierte Abgasnachbehandlungseinrichtung
10, die in Form eines Partikelfilters ausgestaltet ist. Der Abgasnachbehandlungseinrichtung
10 ist eine elektrische Heizvorrichtung 11 zugeordnet, die unmittelbar stromauf der
Abgasnachbehandlungseinrichtung 10 in den Abgasstrang 8 integriert ist. Mittels der
Heizvorrichtung 11 kann bedarfsweise das diese um- und/oder durchströmende Abgas bis
zum Erreichen einer Abgastemperatur erwärmt werden, die eine Regeneration der Abgasnachbehandlungseinrichtung
10 ermöglicht. Konkret erwärmt das mittels der Heizvorrichtung 11 erhitzte Abgas die
Abgasnachbehandlungseinrichtung 10 auf eine Temperatur von mindestens 600°C, wodurch
eine Oxidation von (Ruß-)Partikeln, die innerhalb der als Partikelfilter ausgestalteten
Abgasnachbehandlungseinrichtung 10 eingelagert sind, bewirkt beziehungsweise initiiert
wird. Durch diese Oxidation der Partikel werden diese abgebrannt und die Abgasnachbehandlungseinrichtung
10 dadurch regeneriert.
[0029] Die für einen Betrieb der Heizvorrichtung 11 erforderliche Energie wird mittels eines
Generators 12 bereitgestellt, der direkt von dem Verbrennungsmotor 1 beziehungsweise
von einer Abtriebswelle (Kurbelwelle) 13 von diesem angetrieben wird. Der entsprechende
Widerstand, den der Generator 12 während des Betriebs der Heizvorrichtung 11 bewirkt,
erhöht in einem relevanten Ausmaß die Betriebslast, mit der der Verbrennungsmotor
1 betrieben wird. Dadurch erzeugt der Verbrennungsmotor 1 relativ heißes Abgas, was
sich vorteilhaft hinsichtlich des Ziels einer Regeneration der Abgasnachbehandlungseinrichtung
10 auswirkt, denn für ein Erreichen einer für eine solche Regeneration ausreichend
hohen Abgastemperatur ist dadurch eine nur relativ geringe Heizleistung der Heizvorrichtung
11 erforderlich.
[0030] Eine Regeneration der Abgasnachbehandlungseinrichtung 10 wird spätestens dann initiiert,
wenn diese einen Beladungszustand aufweist, der oberhalb eines ersten, relativ hohen
Beladungsgrenzwerts liegt. Die Regeneration wird dann eingeleitet, auch wenn der Verbrennungsmotor
1 mit einer relativ geringen Betriebslast betrieben wird und dementsprechend Abgas
mit relativ niedrigen Abgastemperaturen erzeugt. Dadurch soll die andauernde Funktionsfähigkeit
der Abgasnachbehandlungseinrichtung 10 sichergestellt werden. Nachteilig daran ist
jedoch, dass mittels der Heizvorrichtung 11 eine relativ große Heizleistung bereitgestellt
werden muss. Dies gilt zumindest dann, wenn, wie dies vorzugsweise vorgesehen ist,
der Verbrennungsmotor 1 auch während einer Regeneration der Abgasnachbehandlungseinrichtung
10 in einer Normalbetriebsart betrieben werden soll. Diese Normalbetriebsart ist zudem
dann vorgesehen, wenn keine Regeneration der Abgasnachbehandlungseinrichtung 10 durchgeführt
wird und diese ist insbesondere hinsichtlich eines möglichst hohen Wirkungsgrads für
den Betrieb des Verbrennungsmotors ausgelegt. Vorgesehen ist demnach nicht, den Verbrennungsmotor
1 während einer Regeneration der Abgasnachbehandlungseinrichtung 10 gezielt mit einem
relativ schlechten Wirkungsgrad zu betreiben, um dadurch relativ heißes Abgas zu erzeugen.
[0031] Um eine Regeneration der Abgasnachbehandlungseinrichtung 10 bei einem Betrieb des
Verbrennungsmotors 1, in dem dieser relativ kaltes Abgas erzeugt, so selten wie möglich
durchführen zu müssen, ist zudem vorgesehen, die Abgasnachbehandlungseinrichtung 10
bereits dann zu regenerieren, wenn der Beladungszustand der Abgasnachbehandlungseinrichtung
10 noch unter dem ersten Beladungsgrenzwert liegt. Gleichzeitig soll der Beladungszustand
jedoch oberhalb eines zweiten, relativ niedrigen Beladungsgrenzwerts, der beispielsweise
40% des ersten Beladungsgrenzwerts entspricht, liegen, um zu gewährleisten, dass dabei
auch in einem relevanten Ausmaß eine Regeneration der Abgasnachbehandlungseinrichtung
10 erfolgt. Vorgesehen ist eine solche Regeneration der Abgasnachbehandlungseinrichtung
10 immer dann, wenn der Beladungszustand der Abgasnachbehandlungseinrichtung 10 einerseits
oberhalb dieses zweiten Beladungsgrenzwerts liegt und andererseits der Verbrennungsmotor
1 Abgas mit relativ hohen Abgastemperaturen erzeugt. Erfindungsgemäß wird somit die
Abgasnachbehandlungseinrichtung 10 immer dann schon "vorzeitig" regeneriert, sofern
sich dies aufgrund eines oberhalb des zweiten Beladungsgrenzwerts liegenden Beladungszustands
lohnt und wenn die Bedingungen dafür aufgrund der Erzeugung relativ heißen Abgases
mittels des Verbrennungsmotors 1 vorteilhaft sind, weil dann durch die Heizvorrichtung
11 lediglich noch eine relativ geringe Heizleistung bereitgestellt werden muss, um
die für die Regeneration erforderliche Abgastemperatur zu erreichen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0032]
- 1
- Verbrennungsmotor
- 2
- Zylinderöffnung
- 3
- Hubkolben
- 4
- Brennraum
- 5
- Frischgasstrang
- 6
- Einlassventil
- 7
- Kraftstoffinjektor
- 8
- Abgasstrang
- 9
- Auslassventil
- 10
- Abgasnachbehandlungseinrichtung
- 11
- Heizvorrichtung
- 12
- Generator
- 13
- Abtriebswelle des Verbrennungsmotors
1. Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, die einen Verbrennungsmotor (1)
und einen Abgasstrang (8) zum Abführen von Abgas von dem Verbrennungsmotor (1) umfasst,
wobei in den Abgasstrang (8) eine thermisch zu regenerierende Abgasnachbehandlungseinrichtung
(10) integriert ist, der eine elektrische Heizvorrichtung (11) zugeordnet ist, wobei
die Abgasnachbehandlungseinrichtung (10) mittels der Heizvorrichtung (11) erwärmt
wird, um eine für die Regeneration der Abgasnachbehandlungseinrichtung (10) ausreichende
Temperatur zu erreichen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Heizvorrichtung (11) betrieben wird,
- wenn der Beladungszustand der Abgasnachbehandlungseinrichtung (10) oberhalb eines
ersten, relativ hohen Beladungsgrenzwerts liegt und der Verbrennungsmotor (1) Abgas
mit einer Abgastemperatur, die innerhalb eines ersten, relativ niedrigen Temperaturbereichs
liegt, erzeugt
und auch
- wenn der Beladungszustand der Abgasnachbehandlungseinrichtung (10) oberhalb eines
zweiten, relativ niedrigen Beladungsgrenzwerts liegt und der Verbrennungsmotor (1)
Abgas mit einer Abgastemperatur, die innerhalb eines zweiten, relativ hohen Temperaturbereichs
liegt, erzeugt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgasnachbehandlungseinrichtung (10) ein Partikelfilter ist.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Beladungsgrenzwert einem Wert zwischen 30% und 50% und insbesondere 40%
des ersten Beladungsgrenzwerts entspricht.
4. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizvorrichtung (11) bei einem Beladungszustand der Abgasnachbehandlungseinrichtung
(10) unterhalb des ersten Beladungsgrenzwerts erst dann in Betrieb genommen wird,
wenn der Verbrennungsmotor (1) bereits für einen definierten Mindestzeitraum Abgas
mit einer Abgastemperatur innerhalb des zweiten Temperaturbereichs erzeugt hat.
5. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Betrieb der Heizvorrichtung (11) beendet wird, wenn der Verbrennungsmotor (1),
nachdem dieser Abgas mit einer Abgastemperatur innerhalb des zweiten Temperaturbereichs
erzeugt hat, Abgas mit einer unterhalb des zweiten Temperaturbereichs liegenden Abgastemperatur
erzeugt.
6. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbrennungsmotor (1) während des Betriebs der Heizvorrichtung (11) ohne gezielte
Anhebung der Abgastemperatur betrieben wird.
7. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizvorrichtung (11) aus einer Energiespeicherquelle mit der für den Betrieb
erforderlichen elektrischen Energie versorgt wird.
8. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizvorrichtung (11) direkt von einem mit dem Verbrennungsmotor (1) gekoppelten
Generator (12) mit der für den Betrieb erforderlichen elektrischen Energie versorgt
wird.
9. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizvorrichtung (11) eine elektrische Heizleistung von mindestens 2 kW oder mindestens
4 kW oder mindestens 6 kW bereitstellt.
10. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbrennungsmotor (1) selbstzündend ausgestaltet ist.