[0001] Die Erfindung betrifft ein Schwenkgelenk zum Verstellen eines Funktionsteils, insbesondere
eines Kopfteils, eines Fußteils oder einer Armlehne, eines Möbels, insbesondere Sitzmöbels
und/oder Polstermöbels, mit einem Montagehebel zur Montage des Schwenkgelenks am Möbel
und einem Schwenkhebel zum Tragen und Verstellen des Funktionsteils, wobei das Schwenkgelenk
von einer Einstellstellung in eine Rückstellstellung und zurück verstellbar ist, wobei
der Schwenkhebel und der Montagehebel gegeneinander von einer Ausgangsstellung in
eine Endstellung und zurück um eine Gelenkschwenkachse schwenkbar verbunden sind,
wobei in der Einstellstellung der Schwenkhebel beim Schwenken in einer Einstellrichtung
in einer Vielzahl von zwischen der Ausgangsstellung und der Endstellung vorgesehenen
Arretierstellungen durch ein blockierendes formschlüssiges Ineinandergreifen eines
Gesperres gegenüber einem Schwenken in der zur Einstellrichtung entgegengesetzten
Rückstellrichtung arretiert ist, wobei das Gesperre wenigstens einen Sperrnocken und
wenigstens ein in eine Richtung relativ zum Sperrnocken schwenkbares, einen Zahnkranz
aufweisendes Steuermittel umfasst, wobei in der Einstellstellung der Sperrnocken derart
federbelastet und derart beweglich an einer Führung gehalten ist, dass der Sperrnocken
und das Steuermittel beim Verstellen des Schwenkhebels gegenüber dem Montagehebel
in der Einstellrichtung aneinander abgleiten, wobei in der Einstellstellung beim Verstellen
des Schwenkhebels in einem Rastbereich gegenüber dem Montagehebel in der Einstellrichtung
der Sperrnocken derart vorgesehen ist, dass der Sperrnocken und der Zahnkranz aneinander
abgleiten und schrittweise in der Rückstellrichtung formschlüssig blockierend ineinandergreifen.
Ferner betrifft die Erfindung ein Möbel, insbesondere Sitzmöbel und/oder Polstermöbel,
mit einem Funktionsteil, insbesondere Kopfteil, Fußteil oder Armlehne, einem Basisteil,
insbesondere Chassis, Rückenlehne oder Sitz, und einem Schwenkgelenk zum Verbinden
des Funktionsteils mit dem Basisteil und zum Schwenken des Funktionsteils gegenüber
dem Basisteil, wobei das Schwenkgelenk mit einem Montagehebel mit dem Basisteil und
mit einem Schwenkhebel mit dem Funktionsteil verbunden ist.
[0002] Schwenkgelenke zum Verstellen eines Funktionsteils eines Möbels sind in unterschiedlichen
Ausgestaltungen bekannt. Meist dienen die Schwenkgelenke zum Verstellen eines Kopfteils,
eines Fußteils oder einer Armlehne eines Sitzmöbels, bei dem es sich typischerweise
um ein Polstermöbel handelt. Die Schwenkgelenke weisen dabei einen Montagehebel auf,
mit dem die Schwenkgelenke an einem Basisteil des jeweiligen Möbels festgelegt werden.
Als Basisteil kommt dabei beispielsweise ein Chassis, eine Rückenlehne oder ein Sitz
in Frage. Zudem ist ein Schwenkhebel vorgesehen, der das jeweilige Funktionsteil trägt
und das jeweilige Funktionsteil um den Montagehebel bzw. das Basisteil schwenkt. Zu
diesem Zweck sind der Schwenkhebel und der Montagehebel gegeneinander um eine Gelenkschwenkachse
in einer Einstellrichtung von einer Ausgangsstellung in eine Endstellung schwenkbar
ausgebildet.
[0003] Beim Verstellen des Schwenkhebels gegenüber dem Montagehebel in der Einstellrichtung
ausgehend von der Ausgangsstellung werden nacheinander unterschiedliche Arretierstellungen
passiert. Der Benutzer des Möbels verstellt das Schwenkgelenk dabei so weit bzw. schwenkt
den Schwenkhebel dabei so weit in der Einstellrichtung, bis er eine bequeme Position
des entsprechenden Funktionsteils eingestellt hat. Damit das Funktionsteil diese Position
wenigstens in etwa beibehält und sich nicht wieder versehentlich in die Ausgangsstellung
zurückverstellt, kann der Schwenkhebel nur jeweils bis zur nächsten Arretierstellung
zurückverstellt werden. In der Arretierstellung greift ein Gesperre formschlüssig
und blockierend ineinander und arretiert damit den Schwenkhebel gegenüber einem Schwenken
in der zur Einstellrichtung entgegengesetzten Rückstellrichtung relativ zum Montagehebel.
Das Gesperre wird dabei wenigstens durch einen Sperrnocken und ein gegenüber dem Sperrnocken
drehbares Steuermittel gebildet, das einen Zahnkranz umfasst. Zur Arretierung des
Gesperres kann der Sperrnocken formschlüssig in die Verzahnung dieses Zahnkranzes
eingreifen.
[0004] Um den Schwenkhebel dennoch wieder zurück in die Ausgangsstellung zurückstellen zu
können, kann das Schwenkgelenk aus der zuvor beschriebenen Einstellstellung in eine
Rückstellstellung verstellt werden. Dazu muss der Schwenkhebel typischerweise erst
in der Einstellrichtung bis zu einer Endstellung verstellt werden, wodurch der Sperrnocken
in eine Freigabestellung außer Eingriff mit dem Zahnkranz gebracht wird, um das Schwenkgelenk
in die Rückstellstellung zu verstellen. Solange sich der Sperrnocken in der Freigabestellung
und das Schwenkgelenk mithin in der Rückstellstellung befindet, kann der Schwenkhebel
in der Rückstellrichtung zurück in eine Ausgangsstellung verstellt werden. Beim Schwenken
des Schwenkhebels aus der Ausgangsstellung in die Einstellrichtung wird der Sperrnocken
wieder in Eingriff mit dem Zahnkranz und damit das Schwenkgelenk wieder in die Einstellstellung
gebracht, so dass das Schwenkgelenk wieder individuell in der Einstellrichtung eingestellt
werden kann, um dem Benutzer eine bequeme Sitzposition zu ermöglichen. Dabei gleiten
dann der Zahnkranz und der Sperrnocken aneinander ab, während der Sperrnocken entlang
einer Führung geringfügig hin und her bewegt wird, um bezogen auf den Zahnkranz jeweils
einen Zahnzwischenraum weiterzuspringen. Damit es aber dennoch zu einem formschlüssigen
Ineinandergreifen des Gesperres in einer Arretierstellung kommen kann, wenn der Schwenkhebel
währenddessen in die Rückstellrichtung verstellt wird, ist der Sperrnocken federbelastet
gegen den Zahnkranz angestellt.
[0005] Die bekannten Schwenkgelenke erlauben die Einstellung des Funktionsteils in einer
komfortablen Position gegenüber dem Basisteil. Dagegen ist das Einstellen des Funktionsteils
über die bekannten Schwenkgelenke noch nicht mit einem zufriedenstellenden Komfort
möglich.
[0006] Daher liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Schwenkgelenk und
das Möbel jeweils der eingangs genannten und zuvor näher beschriebenen Art derart
auszugestalten und weiterzubilden, dass der Komfort für den Benutzer bei der Handhabung
des Schwenkgelenks gesteigert wird.
[0007] Diese Aufgabe ist bei einem Schwenkgelenk nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch
gelöst, dass in der Einstellstellung beim Verstellen des Schwenkhebels in einem Freischwenkbereich
gegenüber dem Montagehebel in der Einstellrichtung und in der Rückstellrichtung der
Sperrnocken und/oder das Steuermittel derart vorgesehen ist, dass der Sperrnocken
ohne formschlüssiges Eingreifen des Sperrnockens in den Zahnkranz des Steuermittels
an einer Freischwenkfläche des Steuermittels abgleitet.
[0008] Die genannte Aufgabe ist ferner durch ein Möbel nach dem Oberbegriff von Anspruch
13 dadurch gelöst, dass das Schwenkgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 12 ausgebildet
ist.
[0009] Erfindungsgemäß ist der Funktionsbereich des Schwenkgelenks mithin in zwei unterschiedliche
Bereiche unterteilt, und zwar in wenigstens einen Freischwenkbereich und wenigstens
einen Rastbereich. Nur in dem wenigstens einen Rastbereich kommt es zu einem formschlüssigen
Eingriff von Sperrnocken und Zahnkranz, der ein Zurückverstellen des Schwenkhebels
in die Rückstellrichtung blockiert. Ein weiteres Schwenken des Schwenkhebels in der
Einstellrichtung ist jedoch möglich, wobei der Sperrnocken schrittweise an den Zähnen
des Zahnkranzes abgleitet und zwischen den Zähnen des Zahnkranzes in Zahnlücken des
Zahnkranzes eingreift, um in der jeweiligen Stellung des Schwenkhebels ein versehentliches
Verstellen des Schwenkhebels in der Rückstellrichtung formschlüssig zu blockieren.
In dem wenigstens einen Freischwenkbereich führt ein Verstellen des Schwenkhebels
in die Einstellrichtung ebenso wie in die Rückstellrichtung dazu, dass der Sperrnocken
an einer Freischwenkfläche des Steuermittels anliegt und daran abgleitet. In dem entsprechenden
Freischwenkbereich kann der Schwenkhebel also nicht formschlüssig blockierend arretiert
werden.
[0010] Dieser vermeintliche Nachteil ist aber mit dem erfindungsgemäßen Vorteil verbunden,
dass ein Verstellen des Schwenkhebels über den wenigstens einen Freischwenkbereich
hinweg wenigstens im Wesentlichen geräuschlos erfolgt und bedarfsweise mit weniger
Krafteinsatz erfolgen kann. Wenn der Sperrnocken an dem Zahnkranz abgleitet und zwischendurch
schrittweise in die Zahnlücken des Zahnkranzes eingreift, ist dies mit einer nicht
unerheblichen Geräuschentwicklung verbunden. Diese entfällt beim Verstellen des Schwenkhebels
im Freischwenkbereich, weil es nicht zu einem formschlüssigen Eingreifen einer Verzahnung
von Sperrnocken und Steuermittel kommt, was deutliche Geräusche verursachen würde.
Dies kann erreicht werden, indem die Freischwenkfläche keine Verzahnung aufweist.
Wenn die Freischwenkfläche eine geringe Rauheit aufweist und/oder eine gleichmäßige
oder gar konstante Krümmung aufweist, werden dem Verstellen des Schwenkhebels im Freischwenkbereich
deutlich geringere Kräfte entgegengebracht, als beim Verstellen im Rastbereich.
[0011] Dass eine Arretierung des Funktionsteils im Freischwenkbereich nicht erfolgen kann,
kann dabei in Kauf genommen werden, wenn beispielsweise der wenigstens eine Freischwenkbereich
so vorgesehen ist, dass dort ohnehin regelmäßig keine bequeme Position des Funktionsteils
bereitgestellt werden kann. Bei vielen Möbeln ist das Funktionsteil in der Ausgangsstellung
in einer Position angeordnet, wo es nicht sichtbar ist oder das ästhetische Empfinden
des Benutzers so wenig wie möglich stört. Aus dieser Position muss das Funktionsteil
oft erst über einen nicht unerheblichen Winkelbereich verstellt werden, in dem das
Funktionsteil eine komfortable Sitz- oder Liegeposition für den Benutzer bereitstellen
kann. Bei solchen Möbeln kann das Funktionsteil beispielsweise in einer Ausgangsstellung
des Schwenkhebels in einer Nichtgebrauchsstellung angeordnet sein, während sich das
Funktionsteil in Gebrauchsstellungen befindet, wenn der Schwenkhebel im Rastbereich
angeordnet ist.
[0012] Der Freischwenkbereich kann aber auch an einer anderen Stelle zwischen einer Ausgangsstellung
und einer Endstellung des Schwenkgelenks vorgesehen sein. Es ist zudem alternativ
oder zusätzlich auch möglich, dass zwischen einer Ausgangsstellung und einer Endstellung
des Schwenkgelenks mehr als ein Freischwenkbereich und/oder mehr als ein Rastbereich
vorgesehen ist. Wenn der Schwenkhebel des Schwenkgelenks in der Einstellstellung von
der Ausgangsstellung in der Einstellrichtung in Richtung der Endstellung verstellt
wird, kann der Sperrnocken zunächst in einem ersten Rastbereich an dem Zahnkranz abgleiten,
wobei der Sperrnocken und der Zahnkranz formschlüssig und in der Rückstellrichtung
blockierend ineinandergreifen. Nach diesem ersten Rastbereich kann sich dann ein Freischwenkbereich
anschließen, in dem der Sperrnocken ohne formschlüssiges Eingreifen in den Zahnkranz
an einer Freischwenkfläche des Steuermittels abgleitet. Nachdem der Schwenkhebel über
den Freischwenkbereich hinweg verstellt ist, gelangt dieser in den zweiten Rastbereich,
in dem der Sperrnocken wieder an dem Zahnkranz abgleitet und dabei formschlüssig blockierend
in den Zahnkranz eingreift. In der Einstellrichtung des Schwenkgelenks kann in der
Einstellstellung des Schwenkgelenks auch eine andere Abfolge des wenigstens einen
Freischwenkbereichs und des wenigstens einen Rastbereichs vorgesehen sein. Beispielsweise
kann sich an die Ausgangsstellung zunächst ein Freischwenkbereich anschließen, an
den sich dann ein Rastbereich anschließt. In der Einstellrichtung kann sich dann erneut
ein Freischwenkbereich anschließen, der von einem weiteren Rastbereich gefolgt wird.
[0013] In bestimmten Fällen kann es aber auch wünschenswert sein, wenn drei separate Freischwenkbereiche
und drei separate Rastbereiche einander abwechselnd zwischen der Ausgangsstellung
und der Endstellung vorgesehen sind, und zwar entweder beginnend mit einem Freischwenkbereich
oder beginnend mit einem Rastbereich. Zwischen der Ausgangsstellung und der Endstellung
kann aber auch eine unterschiedliche Anzahl an Rastbereichen und Freischwenkbereichen
aufeinander folgen. Die jeweilige Anzahl ist dabei grundsätzlich frei wählbar, auch
wenn in den meisten Fällen eine geringe Anzahl ausreichend oder bevorzugt sein wird,
um dem Benutzer des Möbels auf einfache Weise bequeme Positionen anbieten zu können.
Es versteht sich in diesem Zusammenhang weiter, dass jedem Freischwenkbereich bevorzugt
eine separate Freischwenkfläche zugeordnet ist.
[0014] Bei einer ersten besonders bevorzugten Ausgestaltung des Schwenkgelenks ist die Freischwenkfläche
des Steuermittels an einem in der Einstellstellung mit dem Sperrnocken in Anlage kommenden
Freischwenknocken vorgesehen. Es könnte zwar alternativ auch der Einfachheit halber
im Bereich der Freischwenkfläche auf eine Verzahnung verzichtet werden, allerdings
ist dies nicht erforderlich, wenn die Freischwenkfläche des Steuermittels an einem
in der Einstellstellung mit dem Sperrnocken in Anlage kommenden Freischwenknocken
vorgesehen ist. Durch die Wahl des Freischwenknockens kann dann einfach festgelegt
werden, in welchem Winkelbereich beim Verstellen des Schwenkgelenks ein Freischwenkbereich
vorgesehen sein soll, ohne dass eine vorhergehende oder nachfolgende Anpassung des
Zahnkranzes erfolgen muss. Dies vereinfacht die Herstellung des Schwenkgelenks und
eröffnet eine große Flexibilität hinsichtlich der jeweiligen Auslegung von unterschiedlichen
Schwenkgelenken. Zudem können bedarfsweise mehrere Freischwenkflächen an separaten
Freischwenknocken vorgesehen sein, um zwischen der Ausgangsstellung und der Endstellung
mehr als einen Freischwenkbereich bereitzustellen. Alternativ oder zusätzlich könnten
grundsätzlich auch mehrere Sperrnocken vorgesehen sein.
[0015] Um ein zuverlässiges Verstellen des Schwenkgelenks im wenigstens einen Freischwenkbereich
wie auch zwischen dem wenigstens einen Freischwenkbereich und dem wenigstens einen
Rastbereich sicherstellen zu können, bietet es sich an, wenn der wenigstens eine Freischwenknocken
in der Einstellstellung in dem wenigstens einen Freischwenkbereich zum Verstellen
des wenigstens einen Sperrnockens außer Eingriff mit dem Zahnkranz des Steuermittels
ausgebildet ist. Im wenigstens einen Freischwenkbereich kann über den wenigstens einen
Freischwenknocken einfach und zuverlässig dafür gesorgt werden, dass der wenigstens
eine Sperrnocken nicht in Eingriff mit dem Zahnkranz des Steuermittels gelangen kann.
Der Sperrnocken kann also von dem Freischwenknocken weggedrückt werden. Dabei bietet
es sich der Einfachheit halber an, wenn der wenigstens eine Freischwenknocken gegenüber
der Verzahnung des Steuermittels radial nach außen vorsteht. Erforderlich ist dies
jedoch nicht unbedingt. Das Steuermittel und der Sperrnocken können auch auf andere
Weise so aneinander angepasst werden, dass der Freischwenknocken den Sperrnocken außer
Eingriff mit dem Zahnkranz des Steuermittels bringt.
[0016] Um eine noch größere Flexibilität bei der Herstellung des Schwenkgelenks bereitzustellen
und die Verwendung eines hohen Maßes an Gleichteilen zu ermöglichen, ist es weiter
bevorzugt, wenn die wenigstens eine Freischwenkfläche und der Zahnkranz jeweils an
separaten, austauschbaren Einzelteilen des Steuermittels vorgesehen sind. Dann können
unterschiedliche Freischwenkbereiche einfach dadurch bereitgestellt werden, dass das
den wenigstens einen Freischwenknocken aufweisende Einzelteil des Steuermittels gegen
ein anderes, wenigstens einen Freischwenknocken aufweisendes Einzelteil ausgetauscht
wird. Dabei können sich die Freischwenknocken bedarfsweise hinsichtlich ihrer Anordnung
und/oder hinsichtlich ihrer Breite bzw. ihres Winkelbereichs unterscheiden, um den
wenigstens einen Freischwenkbereich des Schwenkgelenks entsprechend anzupassen. Es
kann aber auch vorgesehen sein, dass ein und dasselbe, wenigstens einen Freischwenknocken
aufweisende Einzelteil des Steuermittels in unterschiedlicher Ausrichtung zum den
Zahnkranz aufweisenden Einzelteil des Steuermittels angeordnet werden kann. Dies erhöht
die Möglichkeit der Verwendung von Gleichteilen bei der Herstellung von Schwenkgelenken.
Die Herstellung des Schwenkgelenks ist trotz des Aufbaus des Steuermittels aus wenigstens
zwei separaten Einzelteilen in einfacher Weise möglich, wenn die beiden Einzelteile
plattenförmig und/oder scheibenförmig ausgebildet sind. Dann lassen sie sich einfach
und schnell zu einem gemeinsamen Steuermittel zusammensetzen.
[0017] Die Austauschbarkeit der wenigstens einen Freischwenknocken aufweisenden Einzelteile
des Steuermittels und/oder deren Anordnung in unterschiedlicher Ausrichtung zu den
Zahnkränze aufweisenden Einzelteilen des Steuermittels wird vereinfacht und verbessert,
indem die beiden Einzelteile des Steuermittels parallel zur Gelenkschwenkachse des
Schwenkgelenks hintereinander angeordnet werden. Dies erlaubt ein besonders einfaches
Zusammenwirken mit dem angrenzenden Sperrnocken. Die entsprechende Austauschbarkeit
bzw. Anordnung der Einzelteile wird dabei alternativ oder zusätzlich weiter vereinfacht,
wenn die beiden Einzelteile in einer Richtung parallel zur Gelenkschwenkachse miteinander
gefügt und/oder miteinander in Eingriff gebracht sind.
[0018] Das Verstellen des Schwenkhebels kann alternativ oder zusätzlich auch dadurch komfortabler
werden, dass in der Rückstellstellung der Sperrnocken außer Eingriff mit dem Zahnkranz
ist und/oder dass in der Rückstellstellung der Sperrnocken beabstandet von der wenigstens
einen Freischwenkfläche positioniert ist. Der Komfortgewinn macht sich auch hier insbesondere
daran fest, dass das entsprechende Verstellen zu weniger Geräuschen führt und geringere
Kräfte erfordert. Dabei ist die Rückstellstellung vorzugsweise so definiert, dass
das Verstellen des Schwenkhebels gegenüber dem Montagehebel in der Rückstellstellung
freigegeben ist. Dann kann das Schwenkgelenk nämlich einfach aus der Endstellung in
die Ausgangsstellung zurückverstellt werden, und zwar bedarfsweise um eine erneute
Einstellung des Funktionsteils vorzunehmen. Dabei ist es zudem insbesondere von Vorteil,
wenn der Schwenkhebel aus der Endstellung in der Rückstellrichtung zurück bis in die
Ausgangsstellung frei verstellt werden kann.
[0019] Zur Vereinfachung der Konstruktion und der Handhabung des Schwenkgelenks bietet es
sich an, wenn das Schwenkgelenk durch Verstellen des Schwenkhebels gegenüber dem Montagehebel
in die Endstellung in die Rückstellstellung verstellt werden kann. Alternativ oder
zusätzlich kann aus demselben Grund vorgesehen sein, dass das Schwenkgelenk durch
Verstellen des Schwenkhebels gegenüber dem Montagehebel in die Ausgangsstellung in
die Einstellstellung verstellbar ist.
[0020] Für viele Anwendungsfälle werden hinsichtlich einer geeigneten Handhabbarkeit des
Schwenkgelenks brauchbare Ergebnisse erzielt, wenn sich die wenigstens eine Freischwenkfläche
über einen Winkelbereich von wenigstens 10°, vorzugsweise wenigstens 20°, insbesondere
wenigstens 30°, des Steuermittels erstreckt.
[0021] Die Handhabbarkeit des Schwenkgelenks kann auch dadurch verbessert werden, dass das
Steuermittel derart vorgesehen ist, dass in der Einstellstellung der Schwenkhebel
in der Einstellrichtung zunächst über den wenigsten einen Freischwenkbereich und anschließend
über den wenigstens einen Rastbereich verstellt wird. So kann beispielsweise das Funktionsteil
zunächst über den Freischwenkbereich aus einer Nichtgebrauchsstellung bis in einen
Rastbereich verstellt werden, der deutlich beabstandet ist von der Nichtgebrauchsstellung.
Das Funktionsteil kann in der Nichtgebrauchsstellung beispielweise so angeordnet sein,
dass das Funktionsteil nicht sichtbar ist oder sich ästhetisch in das Möbel einfügt,
auch wenn diese Position weit weg ist von Positionen des Funktionsteils, in welchen
der Benutzer potentiell mithilfe des Funktionsteils eine komfortable Position einnehmen
kann. In diesen Bereich, mithin den Rastbereich, kann das Funktionsteil dann über
den Freischwenkbereich hinweg verstellt werden. Dabei kann es sich der Einfachheit
halber anbieten, wenn sich der Rastbereich dem Freischwenkbereich in der Einstellrichtung
des Schwenkhebels direkt anschließt.
[0022] Alternativ oder zusätzlich kann das Steuermittel aber auch derart vorgesehen sein,
dass in der Einstellstellung der Schwenkhebel in der Einstellrichtung von der Ausgangsstellung
wenigstens im Wesentlichen direkt in den wenigstens einen Freischwenkbereich und/oder
von dem wenigstens einen Rastbereich wenigstens im Wesentlichen direkt in die Endstellung
verstellt wird. Dann kann der Schwenkhebel einfach und zuverlässig aus dem Rastbereich
in die Endstellung bzw. aus der Ausgangsstellung in den Freischwenkbereich verstellt
werden.
[0023] Um das Verstellen des Schwenkhebels in die Endstellung oder in die Ausgangsstellung
und damit dementsprechend das Verstellen des Schwenkgelenks von der Einstellstellung
in die Rückstellstellung und zurück in die Einstellstellung zu vereinfachen, kann
es zweckmäßig sein, wenn sich an den Freischwenkbereich in der Rückstellrichtung ein
Auslösebereich zum Verstellen des Schwenkgelenks von der Rückstellstellung in die
Einstellstellung anschließt. Unabhängig davon kann es sich anbieten, wenn sich an
den Rastbereich in der Einstellrichtung ein Auslösebereich zum Verstellen des Schwenkgelenks
von der Einstellstellung in die Rückstellstellung anschließt. Der Auslösebereich sollte,
sofern er vorgesehen ist, bevorzugt einen geringen Winkelbereich des Schwenkgelenks
ausmachen.
[0024] Auch wenn es grundsätzlich ausreichend wäre, wenn der wenigstens eine Sperrnocken
nur einen einzigen Zahn aufweisen würde, können die Schwenkgelenke höhere Kräfte aufnehmen
und meist auch kleiner gebaut werden, wenn die Sperrnocken wenigstens zwei, vorzugsweise
wenigstens vier, insbesondere wenigstens acht Zähne aufweisen. Die Zähne des Sperrnockens
korrespondieren dabei zudem vorzugsweise mit dem Zahnkranz des Steuermittels.
[0025] Je nachdem wie hoch die zu übertragenden Kräfte zu erwarten sind, welche Schrittweite
der Verstellung gewünscht wird und je nach den Beschränkungen hinsichtlich der Bauform
und des für das Schwenkgelenk zur Verfügung stehenden Bauraums, kann es sich anbieten,
wenn mehr als nur ein einziger Sperrnocken vorgesehen ist. Es können auch wenigstens
zwei, insbesondere wenigstens drei, weiter insbesondere wenigstens vier, Sperrnocken
mit wenigstens einem Zahnkranz zusammenwirken. Aus denselben Gründen können unabhängig
von der Anzahl der Sperrnocken aber auch wenigstens zwei, vorzugsweise wenigstens
drei, insbesondere wenigstens vier, Zahnkränze vorgesehen sein, die mit dem wenigstens
einen Sperrnocken zusammenwirken.
[0026] Ganz grundsätzlich kann der wenigstens eine Sperrnocken auch genau einen Zahn, genau
zwei Zähne, genau vier Zähne oder genau acht Zähne aufweisen. Ebenso kann das Schwenkgelenk
genau einen Sperrnocken, genau zwei Sperrnocken, genau drei Sperrnocken oder genau
vier Sperrnocken aufweisen. In gleicher Weise kann das Schwenkgelenk genau einen Zahnkranz,
genau zwei Zahnkränze, genau drei Zahnkränze oder genau vier Zahnkränze aufweisen.
[0027] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1A-B
- ein erstes erfindungsgemäßes Schwenkgelenk in einer perspektivischen Ansicht und in
einer Explosionsdarstellung,
- Fig. 2
- das Schwenkgelenk aus Fig. 1 mit dem Schwenkhebel am Anfang eines Freischwenkbereichs
in einer Schnittansicht,
- Fig. 3
- das Schwenkgelenk aus Fig. 1 mit dem Schwenkhebel am Anfang eines Rastbereichs in
einer Schnittansicht,
- Fig. 4
- das Schwenkgelenk aus Fig. 1 mit dem Schwenkhebel am Ende eines Rastbereichs in einer
Schnittansicht,
- Fig. 5
- das Schwenkgelenk aus Fig. 1 mit dem Schwenkhebel in der Endstellung in einer Schnittansicht,
- Fig. 6
- das Schwenkgelenk aus Fig. 1 mit dem Schwenkhebel in der Ausgangsstellung in einer
Schnittansicht,
- Fig. 7
- die Steuerscheibe des Schwenkgelenks aus Fig. 1 in einer Draufsicht,
- Fig. 8
- das Steuermittel des Schwenkgelenks aus Fig. 1 in einer Draufsicht,
- Fig. 9
- ein Detail eines Polstermöbels mit einem erfindungsgemäßen Schwenkgelenk in einer
schematischen Seitenansicht,
- Fig. 10A-C
- ein zweites erfindungsgemäßes Schwenkgelenk in einer Einstellstellung in einem Rastbereich
jeweils in unterschiedlichen Schnittansichten,
- Fig. 11
- das Schwenkgelenk aus der Fig. 10 in der Einstellstellung in einem Freischwenkbereich
in einer Schnittansicht gemäß Fig. 10B und
- Fig. 12
- das Schwenkgelenk aus der Fig. 10 in der Einstellstellung in einem Rastbereich in
einer Schnittansicht gemäß Fig. 10B und
- Fig. 13
- das Schwenkgelenk aus der Fig. 10 in einer Rückstellstellung in einer Schnittansicht
gemäß Fig. 10B.
[0028] In der Fig. 1A ist ein Schwenkgelenk 21 in einer perspektivischen Ansicht und in
der Fig. 1B in einer Explosionsdarstellung dargestellt. Zur Verbindung des Schwenkgelenks
21 mit dem Möbel, insbesondere einem Sitzmöbel, weiter vorzugsweise mit der Rückenlehne
eines Sitzmöbels, ist ein Montagehebel 22 vorgesehen. Der Montagehebel 22 ist dabei
drehfest mit einem Steuermittel 23 verbunden, wobei das Steuermittel 23 konzentrisch
zu einer Gelenkschwenkachse 24 angeordnet und drehbar zu einem Schwenkhebel 25 zur
Montage eines Funktionsteils, insbesondere Kopfteils, vorgesehen ist. Die Verbindung
ist dabei derart vorgesehen, dass der Schwenkhebel 25 zum Verstellen des Funktionsteils
gegenüber dem Montagehebel 22 und damit gegenüber dem Steuermittel 23 schwenkbar ist.
Dabei ist beim dargestellten und insoweit bevorzugten Schwenkgelenk 21 der Schwenkhebel
25 gegenüber dem Steuermittel 23 und um die Gelenkschwenkachse 24 des Schwenkgelenks
21 drehbar gehalten.
[0029] Das Steuermittel 23 umfasst eine aufgesteckte Steuerscheibe 26. Dazu sind umlaufend
um das die Steuerscheibe 26 aufnehmende Einzelteil des Steuermittels 23 und bei dem
dargestellten und insoweit bevorzugten Schwenkgelenk 21 auch umlaufend um die Steuerscheibe
26 jeweils mehrere jeweils korrespondierende Nuten 27,28 und Federn 29,30 vorgesehen,
um zwischen der Steuerscheibe 26 und dem die Steuerscheibe aufnehmenden Einzelteil
des Steuermittels 23 wenigstens eine Nut/Feder-Verbindung in der Umfangsrichtung bereitzustellen.
Durch die Mehrzahl an Nuten 27,28 und Federn 29,30 kann die Steuerscheibe 26 in unterschiedlichen
Ausrichtungen auf das die Steuerscheibe aufnehmende Einzelteil des Steuermittels 23
aufgeschoben und dort fixiert werden. Die Ausrichtung der Steuerscheibe 26 auf dem
Steuermittel 23 kann auch nachträglich noch geändert werden. Hierzu muss die Steuerscheibe
26 von dem die Steuerscheibe aufnehmenden Einzelteil des Steuermittels 23 abgezogen
und sodann um den gewünschten Winkel gedreht werden. Anschließend kann die Steuerscheibe
26 wieder in der geänderten Ausrichtung auf das die Steuerscheibe aufnehmende Einzelteil
des Steuermittels 23 aufgeschoben werden. Die Steuerscheibe 26 steht dabei teilweise
in radialer Richtung gegenüber einem an einem radialen Rand des Steuermittels 23 vorgesehenen
Zahnkranz 31 über und bildet dort eine Freischwenkfläche 32 aus. Der Zahnkranz 31
ist dabei umlaufend zu dem Steuermittel 23 vorgesehen, wobei nur bereichsweise die
Freischwenkfläche 32 der Steuerscheibe 26 radial gegenüber dem Zahnkranz 31 vorsteht.
Dazu ist die Freischwenkfläche 32 an einem Freischwenknocken 45 der Steuerscheibe
26 vorgesehen.
[0030] Der Zahnkranz 31 des Steuermittels 23 und die Freischwenkfläche 32 der Steuerscheibe
26 sind dabei in einer vom Schwenkhebel 25 gebildeten Aufnahme 33 aufgenommen, die
zu beiden Seiten von Deckelelementen 34 verschlossen sind. In der Aufnahme 33 befindet
sich zudem ein Sperrnocken 35, der eine Verzahnung 36 aufweist, welche mit der Verzahnung
37 des Zahnkranzes 31 in Eingriff gelangen kann. Der Sperrnocken 35 und der Zahnkranz
31 des Steuermittels 23 bilden dabei ein Gesperre 38, um das Verstellen des Schwenkgelenks
21 in wenigstens einer Stellung und in der Rückstellrichtung R zu sperren. Dazu wird
der Sperrnocken 35 zwischen dem Zahnkranz 31 und der Aufnahme 33, insbesondere dem
sich verjüngenden Teil der Aufnahme 33, formschlüssig geklemmt. Befindet sich der
Sperrnocken 35 in Anlage an der Freischwenkfläche 32 des Steuermittels 23, kann der
Schwenkhebel 25 dagegen frei bewegt werden, ohne dass es zu einer entsprechenden,
blockierenden Klemmung des Sperrnockens 35 in der Aufnahme 33 kommt.
[0031] Des Weiteren ist noch ein Federelement 39 in der Aufnahme 33 angeordnet, das eine
Rückstellkraft in Richtung des Steuermittels 23, insbesondere in Richtung des Zahnkranzes
31 und der Freischwenkfläche 32, auf den Sperrnocken 35 ausüben kann, etwa um einerseits
einen Eingriff des Sperrnockens 35 in den Zahnkranz 31 und andererseits ein Abgleiten
des Sperrnockens 35 vom Zahnkranz 31 sowie von der Freischwenkfläche 32 des Freischwenknockens
45 der Steuerscheibe 26 zum Verstellen des Schwenkgelenks 21 zu ermöglichen. Zudem
kann der Sperrnocken 35 bei entsprechender Stellung des Schwenkhebels 25 in Anlage
an den Löseanschlag 40 oder in Anlage an den Verriegelungsanschlag 41 gelangen. Zu
diesem Zweck steht der Sperrnocken 35 parallel zur Gelenkschwenkachse 24 und in Richtung
des Montagehebels 22 etwas gegenüber dem Zahnkranz 31 vor. Dieser vorstehende Bereich
des Sperrnockens 35 kann dann mit der Steuerscheibe 26, insbesondere mit dem Löseanschlag
40 und dem Verriegelungsanschlag 41 der Steuerscheibe 26 in Anlage gelangen.
[0032] In der Schnittdarstellung gemäß Fig. 2 ist das Schwenkgelenk 21 angrenzend an einem
als Auslösebereich zu bezeichnenden Winkelbereich des Schwenkhebels 25 dargestellt.
Der Auslösebereich wird dabei durch eine Ausgangsstellung begrenzt, in der der Sperrnocken
35 in der Rückstellstellung angeordnet ist und durch Schwenken des Schwenkhebels 25
in die Einstellstellung verstellt werden kann. In der Fig. 2 hat der Sperrnocken 35
und damit das Schwenkgelenk 21 ausgehend von der Ausgangsstellung die Einstellstellung
gerade erreicht. Der Schwenkhebel 25 kann dabei nicht weiter in die Rückstellrichtung
R verstellt werden, als dass der Schwenkhebel 25 und damit das Schwenkgelenk 21 in
die Ausgangsstellung gelangt. Die Ausgangsstellung bildet damit ein Ende des Einstellbereichs
für den Schwenkhebel 25.
[0033] In der in der Fig. 2 dargestellten Position des Schwenkhebels 25 ist der Sperrnocken
35 aufgrund der Rückstellkraft des Federmittels 39 in Anlage an der Freischwenkfläche
32 des Freischwenknockens 45 der Steuerscheibe 26 des Steuermittels 23. Der Schwenkhebel
25 kann aus dieser Position weiter in die Einstellrichtung E verstellt werden, wobei
der Sperrnocken 35 an der Freischwenkfläche 32 abgleitet, ohne dem Verstellen des
Schwenkhebels 25 einen nennenswerten Widerstand entgegenzusetzen. Gleiches gilt auch,
wenn der Schwenkhebel 25 wieder teilweise zurück in der Rückstellrichtung R bewegt
wird. Der Winkelbereich, in dem der Sperrnocken 35 in der Einstellrichtung E und der
Rückstellrichtung R entlang der Freischwenkfläche 32 abgleiten kann, wird Freischwenkbereich
genannt. Dem Freischwenkbereich schließt sich am Ende des Freischwenknockens 45 der
Steuerscheibe 26 ein Rastbereich an. Wird der Schwenkhebel 25 also weit genug aus
der Ausgangsstellung in die Einstellrichtung E verstellt, so gelangt der Sperrnocken
35 über die Freischwenkfläche 32 des Freischwenknockens hinweg und der der Sperrnocken
35 in den Rastbereich, wobei der Sperrnocken 35 dann in Eingriff mit dem Zahnkranz
31 des Steuermittels 23 gelangt, wie dies in der Fig. 3 dargestellt ist.
[0034] In der Fig. 3 ist der Sperrnocken 35 weiter in Anlage an dem Steuermittel 23. Da
der Schwenkhebel 25 weiter in der Einstellrichtung E geschwenkt worden ist, ist der
Sperrnocken 35 aber nicht mehr wie in der Fig. 2 in Anlage an der Freischwenkfläche
32 des Steuermittels 23, sondern an dem Zahnkranz 31 des Steuermittels 23. Dabei gelangt
die Verzahnung 36 des Sperrnockens 35 in Eingriff mit der Verzahnung 37 des Zahnkranzes
31. Wird der Schwenkhebel 25 nun weiter in der Einstellrichtung E gegenüber dem Montagehebel
22 geschwenkt, bleibt der Sperrnocken 35 prinzipiell in Eingriff mit dem Zahnkranz
31, wobei beim Verstellen des Schwenkhebels 25 jedoch die Verzahnung 36 des Sperrnockens
35 an der Verzahnung 37 des Zahnkranzes 31 abgleitet. Die Rückstellkraft des Federmittels
39 drückt die Verzahnung 36 des Sperrnockens 35 jedoch immer wieder in die Verzahnung
37 des Zahnkranzes 31. Dies führt zu einem Formschluss, der ein Zurückschwenken des
Schwenkhebels 25 in die gegenüber der Einstellrichtung E entgegengesetzte Rückstellrichtung
R, blockiert, da sich der Sperrnocken 35 dann zwischen dem Zahnkranz 31 und der Aufnahme
33 verkeilt. Hat der Benutzer den Schwenkhebel 25 in der Einstellrichtung E soweit
geschwenkt, dass er eine bequeme Sitzposition einnehmen kann, verhindert das Blockieren
des Schwenkgelenks 21 durch das Gesperre 38 ein versehentliches Zurückverstellen des
Schwenkgelenks 21, wenn dieses etwa durch Anlage des Kopfes des Benutzers an ein von
dem Schwenkhebel 25 getragenes Kopfteil in die Rückstellrichtung R belastet wird.
Ein weiteres Einstellen des Schwenkhebels 25 in Richtung der Einstellrichtung E bleibt
jedoch weiter möglich.
[0035] Dies gilt jedenfalls solange, bis das Schwenkgelenk 21 bzw. der Schwenkhebel 25,
wie in der Fig. 4 dargestellt ist, das Ende des Rastbereichs erreicht hat. Dabei hat
sich das Steuermittel 23 mitsamt der Steuerscheibe 26 in der Einstellrichtung E gedreht.
Während die Steuerscheibe 26 in der Ausgangsstellung noch mit dem Verriegelungsanschlag
41 in Anlage an dem Sperrnocken 35 gewesen ist, befindet sich nun die Steuerscheibe
26 mit dem Löseanschlag 40 in Anlage an einer anderen Seite des Sperrnockens 35. Wird
der Schwenkhebel 25 weiter in der Einstellrichtung E geschwenkt, erfolgt kein Einstellen
des Schwenkgelenks 25 mehr. Vielmehr drückt die Steuerscheibe 26 den Sperrnocken 35
aus der Raststellung in eine Freigabestellung, in der der Sperrnocken 35 außer Eingriff
mit dem Zahnkranz 31 gelangt. Gleichzeitig gelangt der Schwenkhebel 25 in die Endstellung
in der Einstellrichtung E, wie dies in der Fig. 5 dargestellt ist. Der Winkelbereich
des Schwenkhebels 25 zwischen dem Ende des Rastbereichs und dem Erreichen der Endstellung
wird als Auslösebereich bezeichnet.
[0036] In der Stellung des Schwenkgelenks 21 gemäß Fig. 5 liegt der Löseanschlag 40 der
Steuerscheibe 26 an dem Sperrnocken 35 an und drückt den Sperrnocken 35 mit seinem
Einstellendanschlag 42 gegen die Aufnahme 33 des Schwenkhebels 25. Eine weitere Verstellung
des Schwenkhebels 25 in der Einstellrichtung E wird somit blockiert. Das Verstellen
des Sperrnockens 35 von der Raststellung, in der der Sperrnocken 35 von dem Federmittel
39 in Anlage an dem Steuermittel 23 gehalten wird, in die Freigabestellung, in der
der Sperrnocken 35 vom Steuermittel 23 beabstandet ist, erfolgt gegen die Rückstellkraft
des Federmittels 39, das den Sperrnocken 35 mit einem Halteanschlag 43 gegen ein Haltemittel
46 drückt, das vorliegend fingerförmig ausgebildet ist. Daraus resultiert ein Reibschluss
zwischen dem Sperrnocken 35 und dem Haltemittel 46 des Schwenkhebels 25, der den Sperrnocken
35 sicher hält aber ein Verstellen des Sperrnockens 35 zurück in die Raststellung
dennoch ohne Weiteres ermöglicht. Der Schwenkhebel 25 kann nun in der Rückstellrichtung
R zurück in Richtung der Ausgangsstellung verstellt werden, ohne dass diese Bewegung
durch ein Eingreifen der Verzahnung 36 des Sperrnockens 35 in die Verzahnung 37 des
Zahnkranzes 31 oder ein Anliegen der Verzahnung 36 des Sperrnockens 35 an der Freischwenkfläche
32 blockiert wäre.
[0037] Der Schwenkhebel 25 kann auf diese Weise in die in der Fig. 6 dargestellte Ausgangsstellung
zurück gelangen, in der die Steuerscheibe 26 mit dem Verriegelungsanschlag 41 in Anlage
an dem Sperrnocken 35 ist. Wird der Schwenkhebel 25 sodann wieder in die Einstellrichtung
E geschwenkt, wird der Sperrnocken 35 aus der Freigabestellung herausgedrückt und
in die Raststellung verschoben, in der der Sperrnocken 35 nicht mehr beabstandet von
dem Steuermittel 23 gehalten ist, sondern in Anlage an die Freischwenkfläche 32 des
Steuermittels 23 gelangt. Dabei gelangt der Sperrnocken 35 mit einem Rückstellendanschlag
44 in Anlage an die Aufnahme 33 des Schwenkhebels 25, wie dies in der Fig. 2 dargestellt
ist. Nun kann das Einstellen des Schenkgelenks 21 bzw. des Funktionsteils des entsprechenden
Möbels erneut vorgenommen werden. Der Sperrnocken 35 ist dabei beweglich an einer
Führung 47 gehalten und über das Federmittel 39 gegen den Zahnkranz 31 des Steuermittels
23 angestellt. Beim Abgleiten des Sperrnockens 35 am Zahnkranz 31 ist der Sperrnocken
35 mithin an der Führung 47 beweglich geführt.
[0038] In der Fig. 7 ist die Steuerscheibe 26 separat dargestellt. Der Löseanschlag 40 und
der Verriegelungsanschlag 41 sind dabei in einem bestimmten Einstellwinkel EW versetzt
zueinander angeordnet. Der eigentliche Einstellwinkel EW umfasst an seinen Rändern
noch Auslösewinkel AW, da die Steuerscheibe 26 noch das Verstellen des Sperrnockens
35 von der Raststellung in die Freigabestellung und zurück bewerkstelligen muss. Die
Auslösewinkel AW beschreiben den Auslöseweg des Schwenkhebels 25 gegenüber dem Montagehebel
22, der benötigt wird, um den Sperrnocken 35 von der Raststellung in die Freigabestellung
und zurück bzw. um das Schwenkgelenk 21 von der Einstellstellung in die Rückstellstellung
und zurück zu verstellen. Was dabei von dem Einstellwinkel EW oder den Auslösewinkel
AW verbleibt, entspricht dem Funktionswinkel FW, der für das Verstellen des Funktionsteils
genutzt werden kann.
[0039] Dabei können der Einstellwinkel EW und der Funktionswinkel FW durch den Winkel der
Steuerscheibe 26 zwischen dem Löseanschlag 40 und dem Verriegelungsanschlag 41 definiert
vorgegeben werden. Zudem kann durch die Lage des Verriegelungsanschlags 41 und/oder
durch die Winkelstellung, in der die Steuerscheibe 26 mit dem Steuermittel 23 verbunden
wird, die Ausgangsstellung des Schwenkhebels 25 vorgegeben werden. Wenn die Ausgangsstellung
verändert werden soll, muss lediglich die Winkelstellung der Steuerscheibe 26 zum
Steuermittel 23 geändert oder eine andere Steuerscheibe 26 verwendet werden. Wenn
der Einstellwinkel EW verändert werden soll, muss lediglich die Steuerscheibe 26 durch
eine Steuerscheibe 26 mit einem anderen Einstellwinkel EW ausgetauscht werden. Das
Schwenkgelenk 21 kann jedoch ansonsten unverändert bleiben.
[0040] In der Fig. 8 ist der Zahnkranz 31 des Steuermittels 23 separat dargestellt. In Umfangsrichtung
des Zahnkranzes 31 ist umlaufend die Verzahnung 37 vorgesehen, in welche die korrespondierende
Verzahnung 36 des Sperrnockens 35 abschnittsweise eingreifen kann. In welchem Abschnitt
die Verzahnung 36 des Sperrnockens 35 tatsächlich in die Verzahnung 37 des Zahnkranzes
31 eingreifen kann, wird durch die Ausgestaltung der Steuerscheibe 26 und die Orientierung,
mit welcher die Steuerscheibe 26 mit ihren Nuten 27 und Federn 29 auf die Nuten 28
und Federn 30 des Zahnkranzes 31 aufgesteckt wird, definiert.
[0041] In der Fig. 9 ist ein Möbel 50 in Form eines Sitzmöbels sowie in Form eines Polstermöbels
dargestellt, bei dem das Kopfteil als Funktionsteil 51 ausgebildet und über wenigstens
ein Schwenkgelenk mit dem Basisteil 52 in Form der Rückenlehne verbunden ist. In der
Nichtgebrauchsstellung befindet sich der Schwenkhebel des Schwenkgelenks in der Ausgangsstellung
oder nahe der Ausgangsstellung und das Funktionsteil 51 ist ganz zurück verstellt.
Das Funktionsteil 51 dient in dieser Stellung aber nicht oder nur bedingt dem Anlegen
des Kopfs des Benutzers. Über dem Freischwenkbereich FSB hinweg kann das Funktionsteil
51 aus der Nichtgebrauchsstellung in eine Gebrauchsstellung verstellt werden, ohne
dass es zu einem formschlüssigen Blockieren des Schwenkgelenks kommt. Wird das Funktionsteil
51 weiter in die Einstellrichtung E verstellt, gelangt der Schwenkhebel in dem Rastbereich
RB, in dem das Funktionsteil 51 formschlüssig blockierend in einer für den Benutzer
komfortablen Gebrauchsstellung gegenüber einem versehentlichen Zurückverstellen des
Funktionsteils 51 in der Rückstellrichtung R gehalten wird. In der vordersten Position
befindet sich das Funktionsteil 51 in einer Endstellung oder nahe der Endstellung,
aus der das Funktionsteil 51 zunächst in die Nichtgebrauchsstellung zurück verstellt
werden muss, bevor ein erneutes Einstellen einer Gebrauchsstellung möglich ist. An
den äußeren Enden des Rastbereichs RB und des Freischwenkbereichs FSB schließen sich
im Bereich der Auslösewinkel AW die Auslösebereiche an. All diese Bereiche zusammen
bilden dann den Einstellbereich EB des Möbels 50, während der Einstellbereich EB ohne
die Auslösebereiche den Funktionsbereich bildet.
[0042] Ganz grundsätzlich wird noch drauf hingewiesen, dass die beim vorliegenden und insoweit
bevorzugten Schwenkgelenk 21 drehfest mit dem Montagehebel 22 verbundenen Bauteile
ebenso gut auch drehfest mit dem Schwenkhebel 25 verbunden sein könnten. Dann sind
vorzugsweise die vorliegend drehfest mit dem Schwenkhebel 25 verbundenen Bauteile
als Ausgleich drehfest mit dem Montagehebel 22 verbunden. Des Weiteren sind für den
Fachmann ersichtlich Bauteile vorgesehen, die wahlweise drehfest mit dem Montagehebel
22 oder dem Schwenkhebel 25 verbunden sein können. Alternativ oder zusätzlich können
auch Bauteile weder mit dem Montagehebel 22 noch dem Schwenkhebel 25 drehfest verbunden
sein. Zu den letzten beiden Bauteilen kann beispielsweise die Gelenkschwenkachse 24
gehören.
[0043] In den Fig. 10A-C ist ein weiteres Schwenkgelenk 60 in einer Einstellstellung dargestellt.
Das Schwenkgelenk 60 umfasst einen Montagehebel 61 zur Montage an einem nicht dargestellten
Sitzmöbel und einen Schwenkhebel 62 zum Halten eines Funktionsteils des Sitzmöbels,
insbesondere in Form eines Kopfteils. Der Schwenkhebel 62 ist ferner um eine Gelenkschwenkachse
63 gegenüber dem Montagehebel 61 schwenkbar vorgesehen. Das dargestellte Schwenkgelenk
60 befindet sich in einer Einstellstellung, in der ein Gesperre 64 in einem formschlüssigen
Eingriff ist. Das Gesperre 64 umfasst dabei einen Zahnkranz 65 an einem Steuermittel
66 des Schwenkhebels 62 und einen gegenüber dem Montagehebel 61 festgelegten Sperrnocken
67. Der Sperrnocken 67 ist zudem beweglich an einer Führung 68 gehalten und über ein
Federmittel 69 gegen den Zahnkranz 65 des Steuermittels 66 angestellt.
[0044] Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Schwenkgelenk 60 wird das Steuermittel
66 aus zwei separaten Einzelteilen 70,71 gebildet. Alternativ könnte das Steuermittel
aber auch einteilig ausgebildet werden. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten
Steuermittel 66 ist der Zahnkranz 65 ununterbrochen und umlaufend an einem ersten
scheibenförmigen Einzelteil 70 des Steuermittels 66 vorgesehen. In der Richtung der
Gelenkschwenkachse 63 benachbart zu dem den Zahnkranz 65 tragenden Einzelteil 70 des
Steuermittels 66 ist zudem ein weiteres plattenförmiges Einzelteil 71 vorgesehen,
das einen Freischwenknocken 72 trägt und der Einfachheit halber mit einem Freigabenocken
73 des Sperrnockens 67 zusammenwirken kann. Es könnte aber auch vorgesehen sein, dass
der Freischwenknocken 72 mit einem anderen Stellnocken des Sperrnockens 67 zum Verstellen
des Sperrnockens 67 zusammenwirkt. Die beiden Einzelteile 70,71 des Steuermittels
66 sind bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Schwenkgelenk 60 in Umfangsrichtung
um die Gelenkschwenkachse 63 drehfest verbunden. Trotzdem können die separaten Einzelteile
70,71 aber gegen Einzelteile 70,71 mit einem anderen Zahnkranz 65 und/oder einem anderen
Freischwenknocken 72 ausgetauscht werden, um ein Schwenkgelenk mit einem abgewandelten
Schwenkverhalten bereitzustellen. Aus diesem Grunde bietet es sich besonders an, wenn
die beiden Einzelteile 70,71 des Steuermittels 66 in Umfangsrichtung um die Gelenkschwenkachse
63 formschlüssig festgelegt und bedarfsweise zusätzlich parallel zu der Gelenkschwenkachse
63 ineinandergesteckt sind.
[0045] Wird der Schwenkhebel 62 aus der Fig. 10 A-C in die Einstellrichtung E geschwenkt,
drehen sich die beiden Einzelteile 70,71 des Steuermittels 66 mit dem Zahnkranz 65
und dem Freischwenknocken 72 um die Gelenkschwenkachse gegenüber dem Montagehebel
61. Dabei drückt der Freischwenknocken 72 gegen den Freigabenocken 73 des Sperrnockens
67, wodurch der Sperrnocken 67 vom Zahnkranz 65 entgegen der Rückstellkraft des Federmittels
69 weg verschoben wird. Auf diese Weise gelangen die Verzahnung 74 des Sperrnockens
67 und die Verzahnung 75 des Steuermittels 66 außer Eingriff.
[0046] Dies ist insbesondere in der Fig. 11 dargestellt. Das Schwenkgelenk 60 befindet sich
in dieser Darstellung in der Einstellstellung und zugleich in einem Freischwenkbereich
FSB. In diesem Freischwenkbereich gleitet der Freischwenknocken 72 beim Schwenken
des Schwenkhebels 62 in der Einstellrichtung E und der Rückstellrichtung R mit einer
Freischwenkfläche 76 an dem Freigabenocken 73 oder alternativ einem anderen Stellnocken
des Sperrnockens 67 ab, ohne dass die Verzahnungen 74, 75 des Steuermittels 66 und
des Sperrnockens 67 ineinandergreifen. In dem entsprechenden Freischwenkbereich FSB
kann der Schwenkhebel 62 mithin nicht gegenüber dem Montagehebel 61 arretiert werden.
Dafür kann der Schwenkhebel 62 jedoch geräuscharm und mit geringem Kraftaufwand gegenüber
dem Montagearm 61 verstellt werden.
[0047] Wenn der Schwenkhebel 62 über den Freischwenkbereich FSB hinweggeschwenkt wird, gelangt
das Schwenkgelenk 60 in die in der Fig. 12 dargestellte Stellung im Rastbereich RB.
Der Freischwenknocken 72 gibt den Freigabenocken 73 insoweit frei, als dass der Sperrnocken
67 infolge der Rückstellkraft des Federmittels 69 in Eingriff mit dem Zahnkranz 65
des Steuermittels 66 gelangt. Dabei gleiten die Verzahnungen 74,75 des Steuermittels
66 und des Sperrnockens 67 aneinander ab, wenn der Schwenkhebel 62 weiter in der Einstellrichtung
E verstellt wird. Wird der Schwenkhebel 62 dagegen in die Rückstellstellung R verstellt,
bilden die Verzahnung 74 des Sperrnockens 67 und der Zahnkranz 65 des Steuermittels
66 einen blockierenden Eingriff ineinander, um die Stellung des Schwenkarms 62 in
der Rückstellrichtung R gegenüber dem Montagearm 61 zu arretieren. Der Schwenkhebel
62 kann im dargestellten Rastbereich RB mithin nur in die Einstellrichtung E verstellt
werden, jedoch nur so weit, als dass der Schwenkhebel 62 in eine Endstellung gelangt.
Beim Erreichen der in der Fig. 12 dargestellten Endstellung des Schwenkhebels 62 gelangen
Einstellendanschläge 77,78 des Steuermittels 66 bzw. des Schwenkhebels 62 und des
Montagehebels 61 in Anlage aneinander. Kurz vor dem Erreichen der Endstellung, d.h.
im Bereich eines Auslösewegs, gelangt zudem ein Rückstellnocken 79 in Anlage an einen
Steuernocken 80, wodurch der Steuernocken 80 so gegen den Freigabenocken 73 des Sperrnockens
67 gedrückt wird, dass der Steuernocken 80 den Freigabenocken 73 zusammen mit dem
Sperrnocken 67 gegen die Rückstellkraft des Federmittels 69 in eine Freigabestellung
verstellt. In der Freigabestellung ist der Steuernocken 80 in Eingriff mit einem Freigabenocken
73 des Sperrnockens 67, so dass der Steuernocken 80 den Freigabenocken 73 und damit
den Sperrnocken 67 in der in der Fig. 12 dargestellten Position gegenüber dem Steuermittel
66 und dem Zahnkrank 65 hält. Die Verzahnungen 74,75 von Steuermittel 66 und Sperrnocken
67 sind in der Freigabestellung nicht in Eingriff miteinander, weshalb der Schwenkhebel
62 nun in der Rückstellrichtung R zurück in die entgegengesetzte Ausgangsstellung
geschwenkt werden kann.
[0048] In der Ausgangsstellung, wie sie in den Fig. 13 dargestellt ist, gelangen die Rückstellendanschläge
81,82 des Steuernockens 80 und des Montagehebels 61 in Anlage aneinander, indem der
Steuernocken 80 in einem weiteren Auslösebereich von einem Einstellnocken 83 des Steuermittels
66 bzw. des Schwenkhebels 62 in der Rückstellrichtung R vom Freigabenocken 73 des
Sperrnockens 67 weggedrückt wird. Der Steuernocken 80 und der Freigabenocken 73 des
Sperrnockens 67 gelangen mithin außer Eingriff und der Sperrnocken 67 wird infolge
der Rückstellkraft des Federmittels 69 in Anlage an das Steuermittel 66 gedrückt.
Damit gelangen die Verzahnungen des Sperrnockens 67 und des Zahnkranzes 65 des Steuermittels
66 in Anlagen aneinander. Sodann kann der Schwenkhebel 62 des Schwenkgelenks 60 zunächst
wieder über seinen Freischwenkbereich FSB hinweg bis in den Rastbereich hinein in
der Einstellrichtung E verstellt werden. Der Rückstellnocken 79 und der Einstellnocken
83 sind ortsfest an dem den Zahnkranz 65 tragenden Einzelteil 70 des Steuermittels
66 vorgesehen, wobei das weitere, den Freischwenknocken 72 tragende, plattenförmige
Einzelteil 71 des Steuermittels 66 auf den Rückstellnocken 79 und den Einstellnocken
83 aufgesteckt ist. Die beiden Einzelteile 70,71 des Steuermittels 66 sind somit in
Bezug auf die Gelenkschwenkachse 63 drehfest gegeneinander positioniert.
B ezugszei chenliste
[0049]
- 21
- Schwenkgelenk
- 22
- Montagehebel
- 23
- Steuermittel
- 24
- Gelenkschwenkachse
- 25
- Schwenkhebel
- 26
- Steuerscheibe
- 27,28
- Nut
- 29,30
- Feder
- 31
- Zahnkranz
- 32
- Freischwenkfläche
- 33
- Aufnahme
- 34
- Deckelelement
- 35
- Sperrnocken
- 36,37
- Verzahnung
- 38
- Gesperre
- 39
- Federmittel
- 40
- Löseanschlag
- 41
- Verriegelungsanschlag
- 42
- Einstellendanschlag
- 43
- Halteanschlag
- 44
- Rückstellendanschlag
- 45
- Freischwenknocken
- 46
- Haltemittel
- 47
- Führung
- 50
- Möbel
- 51
- Funktionsteil
- 52
- Basisteil
- 60
- Schwenkgelenk
- 61
- Montagehebel
- 62
- Schwenkhebel
- 63
- Gelenkschwenkachse
- 64
- Gesperre
- 65
- Zahnkranz
- 66
- Steuermittel
- 67
- Sperrnocken
- 68
- Führung
- 69
- Federmittel
- 70,71
- Einzelteil
- 72
- Freischwenknocken
- 73
- Freigabenocken
- 74,75
- Verzahnung
- 76
- Freischwenkfläche
- 77,78
- Einstellendanschlag
- 79
- Rückstellnocken
- 80
- Steuernocken
- 81,82
- Rückstellendanschlag
- 83
- Einstellnocken
- E
- Einstellrichtung
- R
- Rückstellrichtung
- AW
- Auslösewinkel
- EB
- Einstellbereich
- EW
- Einstellwinkel
- FSB
- Freischwenkbereich
- FW
- Funktionswinkel
- RB
- Rastbereich
1. Schwenkgelenk (21,60) zum Verstellen eines Funktionsteils (51), insbesondere eines
Kopfteils, eines Fußteils oder einer Armlehne, eines Möbels (50), insbesondere Sitzmöbels
und/oder Polstermöbels, mit einem Montagehebel (22,61) zur Montage des Schwenkgelenks
(21,60) am Möbel (50) und einem Schwenkhebel (25,62) zum Tragen und Verstellen des
Funktionsteils (51), wobei das Schwenkgelenk (21,60) von einer Einstellstellung in
eine Rückstellstellung und zurück verstellbar ist, wobei der Schwenkhebel (25,62)
und der Montagehebel (22,61) gegeneinander von einer Ausgangsstellung in eine Endstellung
und zurück um eine Gelenkschwenkachse (24,63) schwenkbar verbunden sind, wobei in
der Einstellstellung der Schwenkhebel (25,62) beim Schwenken in einer Einstellrichtung
(E) in einer Vielzahl von zwischen der Ausgangsstellung und der Endstellung vorgesehenen
Arretierstellungen durch ein blockierendes formschlüssiges Ineinandergreifen eines
Gesperres (38,64) gegenüber einem Schwenken in der zur Einstellrichtung (E) entgegengesetzten
Rückstellrichtung (R) arretiert ist, wobei das Gesperre (38,64) wenigstens einen Sperrnocken
(35,67) und wenigstens ein in eine Richtung relativ zum Sperrnocken (35,67) schwenkbares,
einen Zahnkranz (31,65) aufweisendes Steuermittel (23,66) umfasst, wobei in der Einstellstellung
der Sperrnocken (35,67) derart federbelastet und derart beweglich an einer Führung
(47,68) gehalten ist, dass der Sperrnocken (35,67) und das Steuermittel (23,66) beim
Verstellen des Schwenkhebels (25,62) gegenüber dem Montagehebel (22,61) in der Einstellrichtung
(E) aneinander abgleiten, wobei in der Einstellstellung beim Verstellen des Schwenkhebels
(25,62) in einem Rastbereich (RB) gegenüber dem Montagehebel (22,61) in der Einstellrichtung
(E) der Sperrnocken (35,67) derart vorgesehen ist, dass der Sperrnocken (35,67) und
der Zahnkranz (31,65) aneinander abgleiten und schrittweise in der Rückstellrichtung
(R) formschlüssig blockierend ineinandergreifen,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Einstellstellung beim Verstellen des Schwenkhebels (25,62) in einem Freischwenkbereich
(FSB) gegenüber dem Montagehebel (22,61) in der Einstellrichtung (E) und in der Rückstellrichtung
(R) der Sperrnocken (35,67) und/oder das Steuermittel (23,66) derart vorgesehen ist,
dass der Sperrnocken (35,67) ohne formschlüssiges Eingreifen des Sperrnockens (35,67)
in den Zahnkranz des Steuermittels (23,66) an einer Freischwenkfläche (32,76) des
Steuermittels (23,66) abgleitet.
2. Schwenkgelenk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Freischwenkfläche (32,76) des Steuermittels (23,66) an wenigstens
einem in der Einstellstellung mit dem Sperrnocken (35,67) in Anlage kommenden Freischwenknocken
(45,72) vorgesehen ist und dass, vorzugsweise, der wenigstens eine Freischwenknocken
(45,72) in der Einstellstellung in dem Freischwenkbereich (FSB) zum Verstellen des
wenigstens eine Sperrnockens (35,67) außer Eingriff mit dem Zahnkranz (31,65) des
Steuermittels (23,66) ausgebildet ist.
3. Schwenkgelenk nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Freischwenkfläche (32,76) und der Zahnkranz (31,65) jeweils an
separaten, austauschbaren, insbesondere plattenförmigen und/oder scheibenförmigen,
Einzelteilen (70,71) des Steuermittels (23,66) vorgesehen sind und dass, vorzugsweise,
die Einzelteile (70,71) des Steuermittels (23,66) parallel zur Gelenkschwenkachse
(24,63) des Schwenkgelenks (21,60) hintereinander angeordnet, miteinander gefügt und/oder
miteinander in Eingriff sind.
4. Schwenkgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Rückstellstellung der Sperrnocken (35,67) außer Eingriff mit dem Zahnkranz
(31,65) und/oder beabstandet von der wenigstens eine Freischwenkfläche (32,76) ist.
5. Schwenkgelenk nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Rückstellstellung das Verstellen des Schwenkhebels (25,62) gegenüber dem Montagehebel
(22,61), insbesondere aus der Endstellung, in der Rückstellrichtung (R) zurück bis
in die Ausgangsstellung freigegeben ist.
6. Schwenkgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenkgelenk (21,60) durch Verstellen des Schwenkhebels (25,62) gegenüber dem
Montagehebel (22,61) in die Endstellung in die Rückstellstellung verstellbar ist und/oder
dass das Schwenkgelenk (21,60) durch Verstellen des Schwenkhebels (25,62) gegenüber
dem Montagehebel (22,61) in die Ausgangsstellung in die Einstellstellung verstellbar
ist.
7. Schwenkgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass sich die wenigstens eine Freischwenkfläche (32,76) über einen Winkelbereich von wenigstens
10°, vorzugsweise wenigstens 20°, insbesondere wenigstens 30°, des Steuermittels (23,66)
erstreckt.
8. Schwenkgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das Steuermittel (23,66) derart vorgesehen ist, dass in der Einstellstellung der
Schwenkhebel (25,62) in der Einstellrichtung (E) zunächst über den wenigstens einen
Freischwenkbereich (FSB) und anschließend, insbesondere direkt anschließend, über
den wenigstens einen Rastbereich (RB) verstellt wird.
9. Schwenkgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Steuermittel (23,66) derart vorgesehen ist, dass in der Einstellstellung der
Schwenkhebel (25,62) in der Einstellrichtung (E) von der Ausgangsstellung wenigstens
im Wesentlichen direkt in den wenigstens einen Freischwenkbereich (FSB) und/oder von
dem wenigstens einen Rastbereich (RB) wenigstens im Wesentlichen direkt in die Endstellung
verstellt wird.
10. Schwenkgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass sich an den wenigstens einen Freischwenkbereich (FSB) und/oder an den wenigstens
einen Rastbereich (RB) ein Auslösebereich zum Verstellen des Schwenkgelenks (21,60)
von der Einstellstellung in die Rückstellstellung oder von der Rückstellstellung in
die Einstellstellung anschließt.
11. Schwenkgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrnocken (35,67) wenigstens einen, vorzugsweise wenigstens zwei, insbesondere
wenigstens vier, weiter insbesondere wenigstens sechs, mit dem Zahnkranz (31,65) korrespondierenden
Zahn aufweist.
12. Schwenkgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei, vorzugsweise wenigstens drei, insbesondere wenigstens vier, Sperrnocken
(35,67) vorgesehen sind und/oder dass wenigstens zwei, vorzugsweise wenigstens drei,
insbesondere wenigstens vier, Zahnkränze (6) vorgesehen sind.
13. Möbel (50), insbesondere Sitzmöbel und/oder Polstermöbel, mit einem Funktionsteil
(51), insbesondere Kopfteil, Fußteil oder Armlehne, einem Basisteil (52), insbesondere
Chassis, Rückenlehne oder Sitz, und einem Schwenkgelenk (21,60) zum Verbinden des
Funktionsteils (51) mit dem Basisteil (52) und zum Schwenken des Funktionsteils (51)
gegenüber dem Basisteil, wobei das Schwenkgelenk (21,60) mit einem Montagehebel (22,61)
mit dem Basisteil (52) und mit einem Schwenkhebel (25,62) mit dem Funktionsteil (51)
verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenkgelenk (21,60) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 ausgebildet ist.