[0001] Die Erfindung betrifft ein Heißleimauftragssystem, insbesondere ein Heißleimauftragssystem
zum Auftragen eines wässrigen Heißleims auf ein Substrat, sowie ein Verfahren zum
Auftragen eines wässrigen Heißleims auf ein Substrat.
[0002] In der Herstellung von Verpackungen aus faserbasierten Material, wie Faltschachteln
oder Wellpappenverpackungen aus Papier oder Karton, sowie bei der Verklebung von papierbasierten
Materialien in Anwendungen der Papierweiterverarbeitung kommen wässrige Heißleime
zum Einsatz. Unter dem Begriff "wässriger Heißleim" ist im Kontext der Erfindung zu
verstehen, dass ein in einem Schmelztank eines herkömmlichen Heißleimauftragssystems
aufgegebener Heißleim einen teilweisen oder vollständig inkorporierten Wasseranteil
oder ein Wasser-/ Fluid - Gemischanteil aufweist, dessen Siedepunkt oder die obere
Grenze eines Siedebereichs unter 110° C liegt. Der Heißleim muss dabei nicht flüssig
sein, sondern kann auch hochviskos bis fest sein. Ein hochviskoser bis fester Heissleim
kann dabei in Block- oder Granulatform in den Tank des Schmelzgerätes aufgegeben werden.
Der wässrige Anteil im Heißleim kann 3% bis 70% betragen.
[0003] Während des Erwärmens von entsprechenden wässrigen Heißleimen in dem Schmelztank
des Heißleimauftragssystems verdunstet jedoch Wasser, wobei hierbei das verdunstete
Wasser insbesondere an einer Tankwandung des Schmelztanks kondensiert und anschließend
nur teilweise in den Schmelztank zurücktropft, wodurch eine aufwendige und kontinuierliche
Mischung des Heißleims innerhalb des Schmelztanks, bzw. eine kontinuierliche Wasserzuführung
in den Schmelztank notwendig ist und ein homogenes Gemisch mittels eines Rührwerkes
erzeugt werden muss.
[0004] Ferner besteht bei den bekannten Vorrichtungen und Verfahren der Nachteil, dass sich
durch die Verdunstung von Wasser in dem Schmelztank die Viskosität des geschmolzenen
wässrigen Heimleims verändert, was insbesondere dazu führen kann, dass der geschmolzene
wässrige Heißleim durch eine Auftragsvorrichtung eines herkömmlichen Heißleimauftragssystems
nicht mehr prozessstabil auf das Substrat aufgetragen werden kann. Dieser Effekt muss
durch Zuführen von Wasser wieder aufgehoben werden. Insbesondere bei offenen Systemen,
in denen das Wasser in die Umwelt verdunstet, muss Wasser nachgefüllt werden.
[0005] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Heißleimauftragssystem bereitzustellen, welches
einen prozessstabilen Auftrag von geschmolzenem wässrigen Heißleim auf ein Substrat
sicherstellt.
[0006] Die Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt gelöst durch ein Heißleimauftragssystem
zum Auftragen eines wässrigen Heißleims auf ein Substrat, umfassend ein Schmelzgerät,
welches ausgebildet ist, den wässrigen Heißleim zu schmelzen, wobei das Schmelzgerät
einen Schmelztank aufweist, welcher ausgebildet ist, den geschmolzenen wässrigen Heißleim
aufzunehmen, wobei der Schmelztank druckdicht verschließbar ist, eine Auftragsvorrichtung,
welche ausgebildet ist, den geschmolzenen wässrigen Heißleim auf das Substrat aufzutragen,
eine Förderleitung, welche den Schmelztank mit der Auftragsvorrichtung fluidtechnisch
verbindet, wobei die Förderleitung ausgebildet ist, den geschmolzenen wässrigen Heißleim
von dem Schmelztank zu der Auftragsvorrichtung zu fördern und ein Druckregulationselement,
welches fluidtechnisch mit dem Schmelztank verbunden und ausgebildet ist, einen Luftdruck
in dem Schmelztank zu regulieren, um eine Verdunstung von Wasser des geschmolzenen
wässrigen Heißleims in dem Schmelztank zu reduzieren.
[0007] Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass durch die Regulation des Luftdrucks
in dem Schmelztank mittels des Druckregulationselements eine besonders vorteilhafte
Reduktion der Verdunstung von Wasser des geschmolzenen wässrigen Heißleims sichergestellt
wird, so dass die Viskosität des geschmolzenen wässrigen Heißleims konstant bleibt,
und der geschmolzene wässrige Heißleim prozessstabil auf das Substrat aufgetragen
werden kann.
[0008] Insbesondere ist das Schmelzgerät ausgebildet, den in dem Schmelztank aufgenommenen
wässrigen Heißleim auf eine Temperatur zwischen 45 °C und 70°C zu erwärmen, um den
wässrigen Heißleim zu schmelzen und den geschmolzenen wässrigen Heißleim zu erhalten.
[0009] Insbesondere ist die Förderleitung beheizbar ausgebildet. Dadurch wird der geschmolzene,
wässrige Heißleim mit einer konstanten Viskosität auf das Substrat aufgetragen.
[0010] Hierbei ist das mit dem Schmelztank fluidtechnisch verbundene Druckregulationselement,
insbesondere ausgebildet den Luftdruck innerhalb des Schmelztanks in Abhängigkeit
der Temperatur des geschmolzenen wässrigen Heißleims derart einzustellen, dass sich
der Luftdruck entlang einer Dampfdruckkurve von Wasser befindet, um eine Verdunstung
von Wasser zu minimieren.
[0011] Das Druckregulationselement ist hierbei insbesondere ausgebildet, den Luftdruck innerhalb
des Schmelztanks zu erhöhen, insbesondere gegenüber dem atmosphärischen Normaldruck
von 1 bar zu erhöhen.
[0012] Dadurch, dass der Schmelztank druckdicht verschließbar ist, kann somit der Luftdruck
innerhalb des Schmelztanks unabhängig vom Außendruck des Schmelztanks, insbesondere
unabhängig von dem atmosphärischen Normaldruck von 1 bar verändert werden, um eine
optimale Anpassung des Luftdrucks zum Reduzieren der Verdunstung des Wassers zu ermöglichen.
[0013] Eine entsprechende Reduktion der Verdunstung ist insbesondere relevant bei der Verwendung
von wässrigen Heißleimen, welche auf biologischen Substanzen basieren, und insbesondere
beispielsweise einen Glutinleim umfassen. Entsprechende auf biologischen Substanzen
basierende wässrige Heißleime sind aufgrund von Nachhaltigkeitsaspekten gegenüber
traditionellen synthetischen Heißleimen bevorzugt, da Vorteile bei der Gesundheitsverträglichkeit,
der Abfallentsorgung und der Herstellbarkeit erreicht werden können. Dies liegt daran,
dass auf biologischen Substanzen basierende wässrige Heißleime gegenüber synthetischen
Heißleimen oftmals eine bessere Gesundheitsverträglichkeit und eine verbesserte Abfallentsorgung
aufweisen. Zudem können entsprechende biologische Substanzen aus biologischen, insbesondere
nachwachsenden Materialien, insbesondere aus nachwachsenden Rohrstoffen hergestellt
werden.
[0014] Insbesondere umfasst der wässrige Heißleim gemäß dem ersten Aspekt einen auf biologischen
Substanzen basierenden wässrigen Heißleim, welcher vollständig, also zu 100% auf biologischen
Substanzen basiert.
[0015] Bei wässrigen auf biologischen Substanzen basierenden Heißleimen ist ein Wasseranteil
bereits vorhanden und beträgt bis zu 70% im Vergleich zu entsprechend synthetisch
hergestellten Heißleimen.
[0016] Insbesondere umfasst das Substrat ein poröses Papier- oder Papp-Substrat, insbesondere
einen Faltschachtelzuschnitt, insbesondere aus einem Vollkarton mit Frischfaser und/oder
Altpapieranteilen, bzw. Wellpappen. Das Heißleimauftragssystem umfasst ferner insbesondere
eine Faltschachtelklebemaschine, welche ausgebildet ist, den Faltschachtelzuschnitt
zu verkleben, um daraus einen Karton zu formen.
[0017] In einer beispielhaften Ausführungsform ist das Druckregulationselement ausgebildet,
einen Luftdruck in dem Schmelztank über einen atmosphärischen Luftdruck von 1 bar
hinaus zu erhöhen, insbesondere auf einen Luftdruck zwischen 1,2 bar und 1,5 bar,
um eine Verdunstung von Wasser des geschmolzenen wässrigen Heißleims in dem Schmelztank
zu reduzieren.
[0018] Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass durch eine Erhöhung des Luftdrucks
über den atmosphärischen Luftdruck von 1 bar hinaus die Verdunstung von Wasser auch
bei einer erhöhten Temperatur des geschmolzenen wässrigen Heißleims wirksam reduziert
werden kann. Insbesondere kann der absolute Luftdruck in dem Schmelztank je nach Temperaturbereich,
Art des wässrigen Heißleims, und/oder Ausgestaltung des Heißleimauftragssystems insbesondere
zwischen 1,2 bar und 1,5 bar eingestellt werden.
[0019] In einer beispielhaften Ausführungsform umfasst das Druckregulationselement ein Druckventil,
welches mit einem Druckerzeuger, insbesondere mit einem Kompressor oder einer Pumpe,
verbindbar ist, wobei das Druckventil zwischen einer ersten Ventilposition und einer
zweiten Ventilposition überführbar ist, wobei das Druckventil in der ersten Ventilposition
fluidtechnisch von dem Schmelztank getrennt ist, und wobei das Druckventil in der
zweiten Ventilposition fluidtechnisch mit dem Schmelztank verbunden ist, um einen
Luftdruck in dem Schmelztank zu regulieren.
Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass das Druckventil durch ein einfaches
Umschalten zwischen der ersten und zweiten Ventilposition geschaltet werden kann,
um den Luftdruck wirksam einzustellen. Der Druckerzeuger, insbesondere der Kompressor
oder die Pumpe, kann insbesondere außerhalb des Schmelzgeräts angeordnet und mit dem
Druckventil durch eine Druckleitung verbunden sein.
[0020] In einer beispielhaften Ausführungsform weist der Schmelztank einen Schmelzbehälter
mit einer Einführöffnung und einen Behälterdeckel auf, welcher bewegbar an dem Schmelzbehälter
gelagert ist, wobei der Behälterdeckel ausgebildet ist in einer Freigabeposition die
Einführöffnung zum Zuführen des wässrigen Heißleims in den Schmelzbehälter freizugeben,
und wobei der Behälterdeckel ausgebildet ist, in einer Verschlussposition die Einführöffnung
druckdicht zu verschließen.
[0021] Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass der bewegbar an dem Schmelzbehälter
gelagerte Behälterdeckel ein wirksames Zuführen des wässrigen Heißleims in den Schmelzbehälter
ermöglicht.
[0022] Insbesondere ist ein Dichtelement, insbesondere O-Ring, zwischen dem Behälterdeckel
und einem, die Einführöffnung begrenzenden Öffnungsrand des Schmelztanks angeordnet,
um in der Verschlussposition des Behälterdeckels eine wirksame druckdichte Abdichtung
zwischen dem Behälterdeckel und dem Schmelztank sicherzustellen.
[0023] Insbesondere ist die Einführöffnung an einer Oberseite des Schmelzbehälters angeordnet,
wobei sich die Einführöffnung insbesondere über die gesamte Oberseite des Schmelzbehälters
erstreckt.
[0024] Alternativ ist es auch möglich, dass die Einführöffnung an einer oberen Seitenwand
des Schmelzbehälters angeordnet ist, wobei die Einführöffnung hierbei insbesondere
oberhalb eines Füllstandniveaus des wässrigen Heißleims in dem Schmelzbehälter angeordnet
ist.
[0025] In einer beispielhaften Ausführungsform ist das Druckregulationselement, insbesondere
Druckventil, an dem Behälterdeckel angeordnet und mit dem Schmelzbehälter durch eine
Druckregulationsverbindung verbunden, wobei die Druckregulationsverbindung insbesondere
durch den Behälterdeckel geführt ist.
Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass eine wirksame Druckregulation in
dem Schmelztank möglich ist.
[0026] In einer beispielhaften Ausführungsform weist das Heißleimauftragssystem einen an
dem Schmelztank angeordneten Deckelsensor auf, welcher ausgebildet ist, einen Verschlusszustand
des Behälterdeckels zu erfassen, in welchem der Behälterdeckel die Einführöffnung
druckdicht verschließt. Das Heißleimauftragssystem weist ferner eine Steuerung auf,
welche steuerungstechnisch mit dem Deckelsensor und dem Druckregulationselement verbunden
ist. Die Steuerung ist ausgebildet, das Druckregulationselement zum Regulieren eines
Luftdrucks in dem Schmelztank zu aktivieren, wenn der Deckelsensor einen Verschlusszustand
des Behälterdeckels erfasst.
[0027] Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass durch den Deckelsensor sichergestellt
wird, dass das Druckregulationselement den Luftdruck in dem Schmelztank erst reguliert,
wenn die Einführöffnung durch den Behälterdeckel verschlossen ist.
[0028] In einer beispielhaften Ausführungsform umfasst das Schmelzgerät zumindest ein Heizelement,
welches ausgebildet ist, in dem Schmelztank aufgenommenen wässrigen Heißleim zu schmelzen,
wobei das zumindest eine Heizelement insbesondere an einem von dem Schmelztank beabstandeten
Bereich des Schmelzgeräts und/oder an dem Behälterdeckel angeordnet ist.
[0029] Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass das Heizelement eine wirksame
Erwärmung des Schmelztanks sicherstellt.
[0030] Insbesondere kann das zumindest eine Heizelement ein erstes Heizelement umfassen,
welches an dem von dem Schmelztank beabstandeten Bereich des Schmelzgeräts angeordnet
ist. Das zumindest eine Heizelement kann ein weiteres Heizelement umfassen, welches
an dem Behälterdeckel angeordnet ist, so dass der Schmelztank von beiden Seiten beheizt
werden kann.
[0031] In einer beispielhaften Ausführungsform weist der Schmelztank eine druckdicht verschließbare
Abführöffnung auf, wobei das Heißleimauftragssystem eine Förderpumpe aufweist, welche
fluidtechnisch mit der druckdicht verschließbaren Abführöffnung verbunden und ausgebildet
ist, den geschmolzenen wässrigen Heißleim aus der Abführöffnung des Schmelztanks und
durch die Förderleitung zu der Auftragsvorrichtung zu pumpen.
[0032] Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass eine wirksame Förderung des geschmolzenen
wässrigen Heißleims sichergestellt wird.
[0033] Insbesondere ist die druckdicht verschließbare Abführöffnung an einer dem Behälterdeckel
abgewandten Unterseite des Schmelztanks angeordnet.
[0034] Insbesondere ist die druckdicht verschließbare Abführöffnung durch ein Rückschlagventil
des Schmelzgeräts verschließbar.
[0035] In einer beispielhaften Ausführungsform weist der Schmelztank eine druckdicht verschließbare
Entlüftungsöffnung auf, wobei das Heißleimauftragssystem eine Entlüftungspumpe aufweist,
welche fluidtechnisch mit der Entlüftungsöffnung verbunden und ausgebildet ist, den
Schmelztank zu entlüften.
[0036] Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass die Entlüftungspumpe im Notfall,
z.B. bei einem unerwünschten Anstieg des Luftdrucks in dem Schmelztank, den Schmelztank
vorteilhaft entlüften kann.
[0037] In einer beispielhaften Ausführungsform weist das Heißleimauftragssystem eine Steuerung
auf, in welcher ein Heißleimschmelzprofil hinterlegt ist, wobei die Steuerung steuerungstechnisch
mit dem Schmelzgerät und dem Druckregulationselement verbunden und ausgebildet ist,
das Schmelzgerät, insbesondere das zumindest eine Heizelement, und das Druckregulationselement
in Abhängigkeit des hinterlegten Heißleimschmelzprofils anzusteuern, um den in dem
Schmelztank aufgenommenen wässrigen Heißleim zu schmelzen.
[0038] Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass durch das in der Steuerung hinterlegte
Heißleimschmelzprofil ein wirksames Schmelzen des in dem Schmelztank aufgenommenen
wässrigen Heißleims ermöglicht wird. Trotz einer Temperaturänderung findet in vorteilhafter
Weise keine Verdunstung und keine Kondensation statt.
Hierbei umfasst das in der Steuerung hinterlegte Heißleimschmelzprofil, insbesondere
spezifische Temperaturbereiche für den wässrigen Heißleim und spezifische Bereiche
für den Luftdruck in dem Schmelztank, welche insbesondere in Abhängigkeit des spezifisch
verwendeten wässrigen Heißleims und/oder in Abhängigkeit des spezifisch verwendeten
Heißleimauftragssystems festgelegt sind.
[0039] In einer beispielhaften Ausführungsform weist das Heißleimauftragssystem einen Drucksensor
zum Erfassen eines Luftdrucks in dem Schmelztank und/oder einen Temperatursensor zum
Erfassen einer Temperatur des in dem Schmelztank aufgenommenen wässrigen Heißleims
auf. Das Heißleimauftragssystem weist ferner eine Steuerung auf, wobei die Steuerung
steuerungstechnisch mit dem Schmelzgerät, dem Druckregulationselement, dem Temperatursensor
und/oder dem Drucksensor verbunden und ausgebildet ist, das Schmelzgerät und das Druckregulationselement
in Abhängigkeit von der erfassten Temperatur des wässrigen Heißleims und/oder in Abhängigkeit
von dem erfassten Luftdruck in dem Schmelztank zu steuern.
[0040] Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass auf Basis der erfassten Sensorsignale
eine vorteilhafte automatische Steuerung der Temperatur des wässrigen Heißleims und/oder
des Luftdrucks in dem Schmelztank ermöglicht wird, welche sicherstellt, dass die Verdunstung
von Wasser auf ein Minimum reduziert wird.
[0041] In einer beispielhaften Ausführungsform ist die Steuerung ausgebildet, das Schmelzgerät
und das Druckregulationselement derart anzusteuern, dass sich der Luftdruck in dem
Schmelztank für einen bestimmen Temperaturbereich des wässrigen Heißleims oberhalb
der Dampfdruckkurve von Wasser befindet.
[0042] Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass die Verdunstung von Wasser auf
ein Minimum reduziert wird.
[0043] In einer beispielhaften Ausführungsform ist der wässrige Heißleim ein auf biologischen
Substanzen basierender wässriger Heißleim, insbesondere ein Glutinleim.
[0044] Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass ein auf biologischen Substanzen
basierender wässriger Heißleim, insbesondere Glutinleim, eine reduzierte Gesundheitsschädlichkeit
aufweist, und insbesondere aus natürlichen Rohstoffen gewonnen werden kann.
[0045] Insbesondere weist ein auf biologischen Substanzen basierender wässriger Heißleim,
insbesondere Glutinleim, einen Wasseranteil von bis zu 60 % auf.
[0046] Die Aufgabe wird gemäß einem zweiten Aspekt durch ein Verfahren zum Auftragen eines
wässrigen Heißleims auf ein Substrat mit einem Heißleimauftragssystem gelöst, wobei
das Verfahren die folgenden Verfahrensschritte aufweist:
- Zugeben eines wässrigen Heißleims in einen Schmelztank eines Schmelzgeräts des Heißleimauftragssystems,
- Aktivieren des Schmelzgeräts, um den in dem Schmelztank aufgenommenen wässrigen Heißleim
zu schmelzen und einen geschmolzenen wässrigen Heißleim zu erhalten,
- Regulieren eines Luftdrucks in dem Schmelztank durch ein mit dem Schmelztank fluidtechnisch
verbundenes Druckregulationselement des Heißleimauftragssystems,
- Fördern des geschmolzenen wässrigen Heißleims durch eine mit dem Schmelztank fluidtechnisch
verbundene Förderleitung des Heißleimauftragssystems zu einer mit der Förderleitung
fluidtechnisch verbundenen Auftragsvorrichtung des Heißleimauftragssystems und
- Abgeben des geschmolzenen wässrigen Heißleims auf das Substrat durch die Auftragsvorrichtung.
[0047] Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass eine wirksame prozessstabile Abgabe
von wässrigem Heißleim auf das Substrat ermöglich wird.
[0048] Insbesondere wird die Förderleitung beheizt. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass
der geschmolzene, wässrige Heißleim mit einer konstanten Viskosität auf das Substrat
aufgetragen werden kann.
[0049] In einer beispielhaften Ausführungsform werden das Aktivieren des Schmelzgeräts und
das Regulieren eines Luftdrucks gleichzeitig durchgeführt. Alternativ findet das Aktivieren
des Schmelzgeräts vor dem Regulieren des Luftdrucks statt. Es kann aber auch das Aktivieren
des Schmelzgeräts nach dem Regulieren des Luftdrucks stattfinden.
[0050] Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass je nach Betriebssituation ein
vorteilhaftes Schmelzen des in dem Schmelztank aufgenommenen wässrigen Heißleims sichergestellt
werden kann.
[0051] Die in Bezug auf die Vorrichtung gemäß dem ersten Aspekt genannten beispielhaften
Ausführungsformen sind ebenso beispielhafte Ausführungsformen für das Verfahren gemäß
dem zweiten Aspekt.
[0052] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im Folgenden näher beschrieben.
[0053] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Heißleimauftragssystems zum Auftragen eines
wässrigen Heißleims auf ein Substrat gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Dampfdruckkurve von Wasser;
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung des in Fig. 1 dargestellten Heißleimauftragssystems
mit einem geöffneten Schmelztank;
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung eines Heißleimauftragssystems zum Auftragen eines
wässrigen Heißleims auf ein Substrat gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel mit
einer Zusatzheizung im Deckel; und
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Auftragen eines wässrigen Heißleims
auf ein Substrat gemäß einem Ausführungsbeispiel.
[0054] In der folgenden ausführlichen Beschreibung wird auf die beiliegenden Zeichnungen
Bezug genommen, die einen Teil hiervon bilden und in denen als Veranschaulichung spezifische
Ausführungsformen gezeigt sind, in denen die Erfindung ausgeführt werden kann. Es
versteht sich, dass auch andere Ausführungsformen genutzt und strukturelle oder logische
Änderungen vorgenommen werden können, ohne von dem Konzept der vorliegenden Erfindung
abzuweichen. Die folgende ausführliche Beschreibung ist deshalb nicht in einem beschränkenden
Sinne zu verstehen. Ferner versteht es sich, dass die Merkmale der verschiedenen hierin
beschriebenen Ausführungsbeispiele miteinander kombiniert werden können, sofern nicht
spezifisch etwas anderes angegeben ist.
[0055] Die Aspekte und Ausführungsformen werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben,
wobei gleiche Bezugszeichen sich im Allgemeinen auf gleiche Elemente beziehen. In
der folgenden Beschreibung werden zu Erläuterungszwecken zahlreiche spezifische Details
dargelegt, um ein eingehendes Verständnis von einem oder mehreren Aspekten der Erfindung
zu vermitteln.
[0056] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Heißleimauftragssystems zum Auftragen
eines wässrigen Heißleims auf ein Substrat gemäß einem Ausführungsbeispiel.
[0057] Das Heißleimauftragssystem 100 weist ein Schmelzgerät 101 auf, welches ausgebildet
ist, wässrigen Heißleim zu schmelzen. Das Schmelzgerät 101 weist einen Schmelztank
103 auf, welcher ausgebildet ist, den geschmolzenen wässrigen Heißleim 105 aufzunehmen.
[0058] Das Heißleimauftragssystem 100 weist eine Förderleitung 107 auf, welche den Schmelztank
103 mit einer Auftragsvorrichtung 109 des Heißleimauftragssystems 100 fluidtechnisch
verbindet, wobei die Förderleitung 107 ausgebildet ist, den geschmolzenen wässrigen
Heißleim 105 von dem Schmelztank 103 zu der Auftragsvorrichtung 109 zu fördern.
[0059] Die Förderleitung 107 kann vorzugsweise beheizbar sein. Hierbei kann ein Schlauchheizelement
108 der Förderleitung 107 eine ausreichende Beheizung des durch die Förderleitung
107 geförderten geschmolzenen wässrigen Heißleims 105 sicherstellen, um insbesondere
eine konstante Temperatur und damit verbunden eine konstante Viskosität des geschmolzenen
wässrigen Heißleims 105 aufrechtzuerhalten.
[0060] Die Auftragsvorrichtung 109, insbesondere eine Auftragsdüse 111 der Auftragsvorrichtung
109, ist ausgebildet, den geschmolzenen wässrigen Heißleim 105 auf ein in Fig. 1 nicht
dargestelltes Substrat aufzutragen, wobei das Substrat insbesondere ein poröses Papier-
oder Pappe-Substrat umfasst.
[0061] Das in der Fig. 1 nicht dargestellte Substrat kann durch eine in Fig. 1 nicht dargestellte
Substratverlagerungsvorrichtung, insbesondere Förderband, gegenüber dem Heißleimauftragssystem
100 verlagert werden, um einen kontinuierlichen Auftrag des Heißleims 105 auf das
Substrat sicherzustellen.
[0062] Ein wässriger Heißleim 105 gemäß der vorliegenden Offenbarung umfasst eine wässrige
Phase, in welcher für die Klebschichtbildung geeignete Polymere als feste Bestandteile
aufgenommen sind.
[0063] Ein entsprechend vorteilhafter Klebevorgang wird dadurch erreicht, dass das Substrat
die wässrige Phase des wässrigen Heißleims 105 schnell aufnimmt, so dass sich die
Konzentration der festen Bestandteile erhöht und die Polymere entsprechend zeitnah
polymerisieren.
[0064] Bevorzugt gemäß der vorliegenden Offenbarung ist die Verwendung von wässrigen Heißleimen
105, welche auf biologischen Substanzen basieren, wie z.B. Glutinleim. Entsprechende
auf biologischen Substanzen basierende Heißleime 105 sind aufgrund von Nachhaltigkeitsaspekten
gegenüber traditionellen synthetischen Heißleimen 105 bevorzugt, da Vorteile bei der
Gesundheitsverträglichkeit, der Abfallentsorgung und der Herstellbarkeit erreicht
werden können. Dies liegt daran, dass auf biologischen Substanzen basierende Heißleime
105 gegenüber synthetischen Heißleimen 105 oftmals eine bessere Gesundheitsverträglichkeit
und eine verbesserte Abfallentsorgung aufweisen. Zudem können entsprechende auf biologischen
Substanzen basierende Heißleime 105 aus biologischen, insbesondere nachwachsenden,
Materialien, insbesondere aus nachwachsenden Rohrstoffen hergestellt werden.
[0065] Insbesondere sind gemäß der Erfindung wässrige Heißleime 105 bevorzugt, welche vollständig,
also zu 100% auf biologischen Substanzen basieren.
[0066] Bei entsprechenden auf biologischen Substanzen basierenden wässrigen Heißleimen 105
ist der Wasseranteil höher als der Wasseranteil von herkömmlichen synthetischen wässrigen
Heißleimen 105, und kann bei auf biologischen Substanzen basierenden wässrigen Heißleimen
105 bis zu 60% betragen.
[0067] Bei entsprechenden wässrigen Heißleimen 105, insbesondere bei entsprechenden auf
biologischen Substanzen basierenden wässrigen Heißleimen 105, erfolgt der Aufschmelzvorgang
im Gegensatz zu herkömmlichen Dispersionsklebstoffen nicht bei einer Temperatur von
25 °C, sondern in einem erhöhten Temperaturbereich zwischen 45 °C und 70 °C.
[0068] Bei entsprechenden wässrigen Heißleimen 105, insbesondere bei entsprechenden auf
biologischen Substanzen basierenden wässrigen Heißleimen 105, verdunstet während des
Schmelzvorgangs in dem Schmelztank 103, aufgrund der Erwärmung des wässrigen Heißleims
105 Wasser, wodurch sich bei entsprechenden herkömmlichen Heißleimauftragssystemen
die Viskosität des geschmolzenen wässrigen Heißleims 105 erhöht, wodurch unter Umständen
die Auftragsvorrichtung 109 nicht mehr prozessstabil mit den gleichen Parametern betrieben
werden kann.
[0069] Um eine konstante Viskosität des geschmolzenen wässrigen Heißleims 105 sicherzustellen,
weist das Heißleimauftragssystem 100 gemäß der vorliegenden Offenbarung ein Druckregulationselement
113 auf, welches fluidtechnisch mit dem Schmelztank 103 verbunden und ausgebildet
ist, einen Luftdruck in dem Schmelztank 103 zu regulieren, um eine Verdunstung von
Wasser des geschmolzenen wässrigen Heißleims 105 in dem Schmelztank 103 zu reduzieren.
[0070] Durch die auf der Regulation des Luftdrucks basierende Reduktion der Verdunstung
von Wasser des geschmolzenen wässrigen Heißleims 105 kann auch eine Kondensation von
verdunstetem Wasser an dem Schmelztank 103 reduziert werden, so dass die Prozessparameter
des geschmolzenen wässrigen Heißleims 105, insbesondere die Viskosität, stabil gehalten
werden können. Andere Gase, wie beispielweise Inertgase haben eine Luft verdrängende
Eigenschaft und können sich daher auf eine Reduzierung des Verdunstens positiv auswirken.
[0071] Im Folgenden wird das Schmelzen und Fördern des wässrigen Heißleims 105 beschrieben.
[0072] Der Schmelztank 103 weist einen Schmelzbehälter 115 mit einer Einführöffnung 117
auf, durch welche der wässrige Heißleim 105 in den Schmelzbehälter 115 eingeführt
wird. Hierbei wird der wässrige Heißleim 105 in einem in Fig. 1 nicht dargestellten
festen Aggregatzustand, insbesondere als Heißleim-Pellets oder in Blockform, in den
Schmelzbehälter 115 eingeführt.
[0073] Der Schmelztank 103 weist ferner einen Behälterdeckel 119 auf, welcher bewegbar an
dem Schmelzbehälter 115 gelagert ist. Der Behälterdeckel 119 ist in einer in Fig.
1 nicht dargestellten Freigabeposition ausgebildet, um die Einführöffnung 117 zum
Zuführen des wässrigen Heißleims 105 in den Schmelzbehälter 115 freizugeben. Der Behälterdeckel
119 ist ferner ausgebildet in einer in Fig. 1 dargestellten Verschlussposition, um
die Einführöffnung 119 druckdicht zu verschließen.
[0074] Gemäß der Fig. 1 ist die Einführöffnung 117 an der Oberseite des Schmelzbehälters
115 angeordnet und erstreckt sich die Einführöffnung 117 insbesondere über die gesamte
Oberseite des Schmelzbehälters 115.
[0075] Alternativ ist es auch möglich, dass die Einführöffnung 117 an einer oberen Seitenwand
121 des Schmelzbehälters 115 angeordnet ist, wobei die Einführöffnung 117 hierbei
insbesondere oberhalb eines Füllstandniveaus 123 des wässrigen Heißleims 105 in dem
Schmelzbehälter 115 angeordnet ist.
[0076] Um eine wirksame Abdichtung zwischen dem Behälterdeckel 119 und einem die Einführöffnung
117 begrenzenden Öffnungsrand sicherzustellen, ist insbesondere ein in Fig. 1 nicht
dargestelltes Dichtelement, insbesondere O-Ring, zwischen dem Behälterdeckel 119 und
dem die Einführöffnung 117 begrenzenden Öffnungsrand angeordnet.
[0077] Der in den Schmelztank 103, insbesondere Schmelzbehälter 115, eingebrachte wässrige
Heißleim 105 wird durch das Schmelzgerät 101 erwärmt, um den wässrigen Heißleim 105
zu schmelzen. Hierzu umfasst das Schmelzgerät 101 zumindest ein Heizelement 125, welches
ausgebildet ist, in dem Schmelztank 103, insbesondere Schmelzbehälter 115, aufgenommenen
wässrigen Heißleim 105 zu schmelzen. Das in der Fig. 1 dargestellte Heizelement 125
kann als eine elektrische Widerstandsheizung ausgebildet sein.
[0078] Insbesondere ist das Schmelzgerät 101, insbesondere das zumindest eine Heizelement
125 ausgebildet, den in dem Schmelztank 103, insbesondere Schmelzbehälter 115, aufgenommenen
wässrigen Heißleim 105 auf eine Temperatur zwischen 45 °C und 70 °C zu erwärmen, um
den wässrigen Heißleim 105 zu schmelzen und den geschmolzenen wässrigen Heißleim 105
zu erhalten.
[0079] Wie in der Fig. 1 dargestellt, ist hierbei das zumindest eine Heizelement 125 insbesondere
in einem von dem Schmelztank 103 beabstandeten Bereich 127 des Schmelzgeräts 101 angeordnet.
Alternativ oder zusätzlich zu dem zumindest einen Heizelement 125 kann das Schmelzgerät
101 ein in Fig. 1 nicht dargestelltes weiteres Heizelement 147 umfassen, welches vorzugsweise
an dem Behälterdeckel 119 angeordnet ist.
[0080] Wie bereits ausgeführt wurde, ist das Druckregulationselement 113 fluidtechnisch
mit dem Schmelztank 103, insbesondere dem Schmelzbehälter 115 verbunden und ist ausgebildet
einen Luftdruck in dem Schmelztank 103, insbesondere Schmelzbehälter 115 zu regulieren,
um eine Verdunstung von Wasser des geschmolzenen wässrigen Heißleims 105 in dem Schmelztank
103, insbesondere Schmelzbehälter 115 zu reduzieren.
[0081] Hierbei ist das Druckregulationselement 113 insbesondere ausgebildet, einen Luftdruck
in dem Schmelztank 103, insbesondere Schmelzbehälter 115, über einen Luftdruck von
1 bar hinaus zu erhöhen, insbesondere auf einen absoluten Luftdruck zwischen 1,2 bar
und 1,5 bar zu erhöhen, um eine Verdunstung von Wasser des geschmolzenen wässrigen
Heißleims 105 in dem Schmelztank 103, insbesondere Schmelzbehälter 115, zu reduzieren.
[0082] Wie aus der Fig. 1 hervorgeht, umfasst das Druckregulationselement 113 ein Druckventil
113-1, welches mit einem in Fig. 1 nicht dargestellten Druckerzeuger, insbesondere
einem Kompressor oder einer Pumpe, verbindbar ist. Das Druckventil 113-1 ist zwischen
einer ersten Ventilposition und einer zweiten Ventilposition überführbar. Das Druckventil
113-1 ist in der ersten Ventilposition fluidtechnisch von dem Schmelztank 103, insbesondere
Schmelzbehälter 115, getrennt. Das Druckventil 113-1 ist in der zweiten Ventilposition
fluidtechnisch mit dem Schmelztank 103, insbesondere Schmelzbehälter 115, verbunden,
um einen Luftdruck in dem Schmelztank 103, insbesondere Schmelzbehälter 115, zu regulieren,
insbesondere zu erhöhen.
[0083] Der mit dem Druckventil 113-1 verbindbare Druckerzeuger, insbesondere der Kompressor
oder die Pumpe, ist insbesondere durch eine in Fig. 1 nicht dargestellte Druckleitung
mit dem Druckventil 113-1 verbunden. Der mit dem Druckventil 113-1 verbindbare Druckerzeuger,
insbesondere der Kompressor oder die Pumpe, kann ein Bestandteil des Schmelzgeräts
101 sein, oder kann ein Bestandteil des Heißleimauftragssystems 100 sein.
[0084] Wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist, ist das Druckregulationselement 113, insbesondere
das Druckventil 113-1, an dem Behälterdeckel 119 angeordnet und mit dem Schmelztank
103, insbesondere Schmelzbehälter 115, durch eine Druckregulationsverbindung 129 fluidtechnisch
verbunden, um den Luftdruck in dem Schmelztank 103, insbesondere Schmelzbehälter 115,
zu regulieren, insbesondere zu erhöhen. Die Druckregulationsverbindung 129 ist hierbei
insbesondere durch den Behälterdeckel 119 geführt.
[0085] Um eine wirksame Reduktion der Verdunstung von Wasser des wässrigen Heißleims 105
in dem Schmelztank 103 zu gewährleisten, kann das Heizelement 125 und das Druckregulationselement
113, insbesondere das Druckventil 113-1, derart eingestellt werden, dass sich der
Luftdruck in dem Schmelztank 103 für einen bestimmten Temperaturbereich des wässrigen
Heißleims 105 oberhalb der Dampfdruckkurve von Wasser befindet.
[0086] Eine Dampfdruckkurve von Wasser ist in der Fig. 2 dargestellt. Aus der in Fig. 2
gezeigten Darstellung geht hervor, dass bei einer Temperatur des wässrigen Heißleims
105 von 60°C eine Erhöhung des Luftdrucks in dem Schmelztank 103 um mehr als 200 mbar,
also auf einen Luftdruck von mehr als 1,2 bar ausreichend ist, damit sich dieser oberhalb
der Dampfdruckkurve von Wasser befindet, und damit eine wirksame Reduktion der Verdunstung
von Wasser gewährleistet wird.
[0087] Der Luftdruck in dem Schmelztank 103, insbesondere Schmelzbehälter 115, kann hierbei
manuell eingestellt werden, indem beispielsweise das Druckregulationselement 113,
insbesondere das Druckventil 113-1, manuell durch den Nutzer des Heißleimauftragssystems
100 auf den gewünschten Luftdruckwert eingestellt wird.
[0088] Es kann jedoch auch eine automatisierte Ansteuerung des Luftdrucks in dem Schmelztank
103, insbesondere Schmelzbehälter 115, durch eine in Fig. 1 nicht dargestellte Steuerung
des Heißleimauftragssystems 100 erfolgen.
[0089] In der in Fig. 1 nicht dargestellten Steuerung des Heißleimauftragssystems 100 kann
insbesondere ein Heißleimschmelzprofil hinterlegt sein. Die Steuerung ist hierbei
insbesondere steuerungstechnisch mit dem Schmelzgerät 101 und dem Druckregulationselement
113 verbunden und ist ausgebildet ist, das Schmelzgerät 101, insbesondere das zumindest
eine Heizelement 125, und das Druckregulationselement 113 in Abhängigkeit des hinterlegten
Heißleimschmelzprofils anzusteuern, um den in dem Schmelztank 103 aufgenommenen wässrigen
Heißleim 105 zu schmelzen.
[0090] Das entsprechende in der Steuerung hinterlegte Heißleimschmelzprofil kann insbesondere
auf den verwendeten wässrigen Heißleim 105 und / oder auf das verwendete Heißleimauftragssystem
100 spezifisch angepasst sein. Das in der Steuerung hinterlegte Heißleimschmelzprofil
kann insbesondere Anweisungen für das Schmelzgerät 101, insbesondere das zumindest
eine Heizelement 125, umfassen, den wässrigen Heißleim 105 auf einen bestimmten Temperaturbereich
zu erwärmen. Das in der Steuerung hinterlegte Heißleimschmelzprofil kann insbesondere
Anweisungen für das Druckregulationselement 113, insbesondere das Druckventil 113-1,
umfassen, den Luftdruck in dem Schmelztank 103, insbesondere Schmelzbehälter 115,
auf einen bestimmen Luftdruck, bzw. einen bestimmen Luftdruckbereich, einzustellen.
[0091] Insbesondere kann das Heißleimauftragssystem 100 hierbei einen in Fig. 1 nicht dargestellten
Drucksensor zum Erfassen eines Luftdrucks in dem Schmelztank 103 und / oder einen
in Fig. 1 nicht dargestellten Temperatursensor zum Erfassen einer Temperatur des in
dem Schmelztank 103 aufgenommenen wässrigen Heißleims 105 umfassen. In diesem Fall
kann eine mit dem Schmelzgerät 101 steuerungstechnisch verbundene Steuerung des Heißleimauftragssystems
100 das Schmelzgerät 101, insbesondere Heizelement 125, und das Druckregulationselement
113 in Abhängigkeit von der erfassten Temperatur des wässrigen Heißleims 105 und/oder
in Abhängigkeit von dem erfassten Luftdruck in dem Schmelztank 103 steuern.
[0092] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann das Heißleimauftragssystem 100 einen an
dem Schmelztank 103 angeordneten und in Fig. 1 nicht dargestellten Deckelsensor aufweisen,
welcher ausgebildet ist, einen Verschlusszustand des Behälterdeckels 119 zu erfassen,
in welchem der Behälterdeckel 119 die Einführöffnung 117 druckdicht verschließt.
[0093] Eine Steuerung des Heißleimauftragssystems 100, welche steuerungstechnisch mit dem
Deckelsensor und dem Druckregulationselement 113 verbunden ist, ist ausgebildet, das
Druckregulationselement 113 zum Regulieren eines Luftdrucks in dem Schmelztank 103
zu aktivieren, wenn der Deckelsensor einen Verschlusszustand des Behälterdeckels 119
erfasst. Dadurch kann sichergestellt werden, dass eine Druckregulation in dem Schmelztank
103 durch das Druckregulationselement 113 erst dann durchgeführt wird, wenn der Schmelztank
103, insbesondere Schmelzbehälter 115, durch den Behälterdeckel 119 druckdicht verschlossen
wird.
[0094] In der Fig. 1 ist ferner zu erkennen, dass das Schmelztank 103, insbesondere der
Schmelzbehälter 115, zumindest eine druckdicht verschließbare Entlüftungsöffnung 131,
aufweist. Das Heißleimauftragssystem 100 weist eine Entlüftungspumpe 133 auf, welche
fluidtechnisch mit der zumindest einen druckdicht verschließbaren Entlüftungsöffnung
131 verbunden und ausgebildet ist, den Schmelztank 103, insbesondere Schmelzbehälter
115, zu entlüften. Dadurch kann, z.B. in einem Notfall, wie z.B. bei einem unvorhergesehenen
Druckanstieg in dem Schmelztank 103, insbesondere Schmelzbehälter 115, der den Leimdruck
beeinflussenden Luftdruck in dem Schmelztank 103, insbesondere Schmelzbehälter 115
rasch und sicher abgebaut werden.
[0095] Aus der Fig. 1 geht ferner hervor, dass der Schmelztank 103, insbesondere der Schmelzbehälter
115, eine druckdicht verschließbare Abführöffnung 135 aufweist, und dass das Heißleimauftragssystem
100 eine Förderpumpe 137 aufweist, welche fluidtechnisch mit der druckdicht verschließbaren
Abführöffnung 135 verbunden ist. Die Förderpumpe 137 ist ausgebildet ist, den geschmolzenen
wässrigen Heißleim 105 aus der Abführöffnung 135 des Schmelztanks 103 und durch die
Förderleitung 107 zu der Auftragsvorrichtung 109 zu pumpen. Die Förderleitung 107
kann beheizbar sein.
Wie aus der Fig. 1 hervorgeht, ist die druckdicht verschließbare Abführöffnung 135
durch ein Rückschlagventil 139 verschlossen, um während des Erhitzens des wässrigen
Heißleims 105 in dem Schmelztank 103, insbesondere Schmelzbehälter 115, sicherzustellen,
dass kein wässriger Heißleims 105 durch die Abführöffnung 135 unkontrolliert austritt.
[0096] Somit kann durch das Heißleimauftragssystem 100 gemäß der vorliegenden Offenbarung
ein wirksamer Auftrag von geschmolzenem wässrigen Heißleim 105, insbesondere mit einer
konstanten Viskosität, auf ein Substrat sichergestellt werden.
[0097] Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Dampfdruckkurve von Wasser, wobei
entlang der Abszissenachse 143 die Temperatur in °C und wobei entlang der Ordinatenachse
145 der relative Luftdruck in mbar angegeben ist.
[0098] Aus der in Fig. 2 dargestellten Dampfdruckkurve ist ersichtlich, dass bei Temperatur-
und Luftdruckwerten unterhalb der Dampfdruckkurve Wasser verdampft, und dass bei Temperatur-
und Luftdruckwerten oberhalb der Dampfdruckkurve das Wasser nicht verdampft, sondern
kondensiert, sofern die Umgebungsluft übersättigt ist. Dies wäre beispielsweise der
Fall, wenn eine Temperatur in dem Schmelztank 60°C beträgt. Dann werden 130g Wasser
pro m
3 Luft aufgenommen. Bei einer Abkühlung entsteht Kondensat. Oberhalb der Dampfdruckkurve
von 0,2 bar, bei 60°C entsteht ebenfalls Kondensat.
[0099] Dies ist in der Fig. 2 beispielweise für eine Temperatur von 60 °C dargestellt, bei
der Wasser bei einem Luftdruck von unter ca. 200 mbar verdampft.
[0100] Fig. 3 zeigt eine perspektivische Darstellung des in Fig. 1 dargestellten Heißleimauftragssystems
mit einem geöffneten Schmelztank.
[0101] Da das in Fig. 3 dargestellte Heißleimauftragssystem 100 identisch zu dem in Fig.
1 dargestellten Heißleimauftragssystem 100 ist, wird auf die Ausführungen zur Fig.
1 verwiesen.
[0102] In der Fig. 3 ist lediglich der Behälterdeckel 119 in einem geöffneten Zustand gezeigt,
wobei der Behälterdeckel 119 in der entsprechenden Freigabeposition die Einführöffnung
117 des Schmelztanks 103 zum Zuführen des wässrigen Heißleims 105 in den Schmelzbehälter
115 freizugibt.
[0103] Fig. 4 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Heißleimauftragssystems zum Auftragen
eines wässrigen Heißleims auf ein Substrat gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel.
[0104] Das in Fig. 4 dargestellte Heißleimauftragssystem 100, gemäß dem weiteren Ausführungsbeispiel,
entspricht weitestgehend dem in Fig. 1 dargestellten Heißleimauftragssystem 100. Im
Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 weist das in Fig. 4 dargestellte
Heißleimauftragssystem 100 ein weiteres Heizelement 147 auf, welches an dem Behälterdeckel
119 angeordnet ist. Das Heizelement 147 ist insbesondere an einer Innenseite des Behälterdeckels
119 angeordnet, welche dem Schmelztank 115 zugewandt ist, und ausgebildet ist, den
Behälterdeckel 119 zu erwärmen.
[0105] Durch das Erwärmen des Behälterdeckels 119 mittels des weiteres Heizelements 147
und durch das Erwärmen des Schmelztanks 103 mittels des in dem Bereich 127 angeordneten
Heizelements 125 kann eine möglichst gleichmäßige Erwärmung des Schmelztanks 103,
insbesondere des Schmelzbehälters 115, sichergestellt werden. Insbesondere verhindert
das weitere Heizelement 147 einen signifikanten Temperaturgradienten in dem Schmelztank
103, insbesondere Schmelzbehälter 115.
[0106] Für weitere Details wird auf die Ausführungen zur Fig. 1 verwiesen.
[0107] Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Auftragen eines wässrigen
Heißleims auf ein Substrat gemäß einem Ausführungsbeispiel.
[0108] Das Verfahren 200 umfasst als ersten Verfahrensschritt das Zugeben 201 eines wässrigen
Heißleims 105 in einen Schmelztank 103 eines Schmelzgeräts 101 des Heißleimauftragssystems
100.
[0109] Das Verfahren 200 umfasst als zweiten Verfahrensschritt das Aktivieren 203 des Schmelzgeräts
101, um den in dem Schmelztank 103 aufgenommenen wässrigen Heißleim 105 zu schmelzen
und einen geschmolzenen wässrigen Heißleim 105 zu erhalten.
[0110] Das Verfahren 200 umfasst als dritten Verfahrensschritt das Regulieren 205 eines
Luftdrucks in dem Schmelztank 103 durch ein mit dem Schmelztank 103 fluidtechnisch
verbundenes Druckregulationselement 113 des Heißleimauftragssystems 100.
[0111] Das Verfahren 200 umfasst als vierten Verfahrensschritt das Fördern 207 des geschmolzenen
wässrigen Heißleims 105 durch eine mit dem Schmelztank 103 fluidtechnisch verbundene
Förderleitung 107 des Heißleimauftragssystems 100 zu einer mit der Förderleitung 107
fluidtechnisch verbundenen Auftragsvorrichtung 109 des Heißleimauftragssystems 100.
Die Förderleitung 107 hierbei kann beheizbar sein.
[0112] Das Verfahren 200 umfasst als fünften Verfahrensschritt das Abgeben 209 des geschmolzenen
wässrigen Heißleims 105 auf das Substrat durch die Auftragsvorrichtung 109.
1. Heißleimauftragssystem (100) zum Auftragen eines wässrigen Heißleims (105) auf ein
Substrat, umfassend:
ein Schmelzgerät (101), welches ausgebildet ist, den wässrigen Heißleim (105) zu schmelzen,
wobei das Schmelzgerät (101) einen Schmelztank (103) aufweist, welcher ausgebildet
ist, den geschmolzenen wässrigen Heißleim (105) aufzunehmen, wobei der Schmelztank
(103) druckdicht verschließbar ist,
eine Auftragsvorrichtung (109), welche ausgebildet ist, den geschmolzenen wässrigen
Heißleim (105) auf das Substrat aufzutragen,
eine Förderleitung (107), welche den Schmelztank (103) mit der Auftragsvorrichtung
(109) fluidtechnisch verbindet, wobei die Förderleitung (107) ausgebildet ist, den
geschmolzenen wässrigen Heißleim (105) von dem Schmelztank (103) zu der Auftragsvorrichtung
(109) zu fördern, und
ein Druckregulationselement (113, 113-1), welches fluidtechnisch mit dem Schmelztank
(103) verbunden und ausgebildet ist, einen Luftdruck in dem Schmelztank (103) zu regulieren,
um eine Verdunstung von Wasser des geschmolzenen wässrigen Heißleims (105) in dem
Schmelztank (103) zu reduzieren.
2. Heißleimauftragssystem (100) nach Anspruch 1, wobei das Druckregulationselement (113,
113-1) ausgebildet ist, einen Luftdruck in dem Schmelztank (103) über einen atmosphärischen
Luftdruck von 1 bar hinaus zu erhöhen, insbesondere auf einen absoluten Luftdruck
zwischen 1,2 bar und 1,5 bar zu erhöhen, um eine Verdunstung von Wasser des geschmolzenen
wässrigen Heißleims (105) in dem Schmelztank (103) zu reduzieren.
3. Heißleimauftragssystem (100) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Druckregulationselement
(113, 113-1) ein Druckventil (113-1) umfasst, welches mit einem Druckerzeuger, insbesondere
Kompressor oder Pumpe, verbindbar ist, wobei das Druckventil (113-1) zwischen einer
ersten Ventilposition und einer zweiten Ventilposition überführbar ist, wobei das
Druckventil (113-1) in der ersten Ventilposition fluidtechnisch von dem Schmelztank
getrennt ist, und wobei das Druckventil (113-1) in der zweiten Ventilposition fluidtechnisch
mit dem Schmelztank (103) verbunden ist, um einen Luftdruck in dem Schmelztank (103)
zu regulieren.
4. Heißleimauftragssystem (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Schmelztank
(103) einen Schmelzbehälter (115) mit einer Einführöffnung (117) und einen Behälterdeckel
(119) aufweist, welcher bewegbar an dem Schmelzbehälter (115) gelagert ist, wobei
der Behälterdeckel (119) ausgebildet ist, in einer Freigabeposition die Einführöffnung
(117) zum Zuführen des wässrigen Heißleims (105) in den Schmelzbehälter (115) freizugeben,
und wobei der Behälterdeckel (119) ausgebildet ist in einer Verschlussposition die
Einführöffnung (117) druckdicht zu verschließen.
5. Heißleimauftragssystem (100) nach Anspruch 4, wobei das Druckregulationselement (113,
113-1), insbesondere Druckventil (113-1), an dem Behälterdeckel (119) angeordnet und
mit dem Schmelzbehälter (115) durch eine Druckregulationsverbindung (129) verbunden
ist, wobei die Druckregulationsverbindung (129) insbesondere durch den Behälterdeckel
(119) geführt ist.
6. Heißleimauftragssystem (100) nach Anspruch 4 oder 5, wobei das Heißleimauftragssystem
(100) einen an dem Schmelztank (103) angeordneten Deckelsensor aufweist, welcher ausgebildet
ist, einen Verschlusszustand des Behälterdeckels (119) zu erfassen, in welchem der
Behälterdeckel (119) die Einführöffnung (117) druckdicht verschließt, wobei das Heißleimauftragssystem
(100) eine Steuerung aufweist, welche steuerungstechnisch mit dem Deckelsensor und
dem Druckregulationselement (113, 113-1) verbunden ist, wobei die Steuerung ausgebildet
ist, das Druckregulationselement (113, 113-1) zum Regulieren eines Luftdrucks in dem
Schmelztank (103) zu aktivieren, wenn der Deckelsensor. einen Verschlusszustand des
Behälterdeckels (119) erfasst.
7. Heißleimauftragssystem (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Schmelzgerät
(101) zumindest ein Heizelement (125, 147) umfasst, welches ausgebildet ist, in dem
Schmelztank (103) aufgenommenen wässrigen Heißleim (105) zu schmelzen, wobei das zumindest
eine Heizelement (125, 147) insbesondere an einem von dem Schmelztank (103) beabstandeten
Bereich (127) des Schmelzgeräts (101) und/oder an dem Behälterdeckel (119) angeordnet
ist.
8. Heißleimauftragssystem (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Schmelztank
(103) eine druckdicht verschließbare Abführöffnung (135) aufweist, wobei das Heißleimauftragssystem
(100) eine Förderpumpe (137) aufweist, welche fluidtechnisch mit der druckdicht verschließbaren
Abführöffnung (135) verbunden und ausgebildet ist, den geschmolzenen wässrigen Heißleim
(105) aus der Abführöffnung (135) des Schmelztanks (103) und durch die Förderleitung
(107) zu der Auftragsvorrichtung (109) zu pumpen.
9. Heißleimauftragssystem (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Schmelztank
(103) eine druckdicht verschließbare Entlüftungsöffnung (131) aufweist, wobei das
Heißleimauftragssystem (100) eine Entlüftungspumpe (133) aufweist welche fluidtechnisch
mit der Entlüftungsöffnung (133) verbunden und ausgebildet ist, den Schmelztank (103)
zu entlüften.
10. Heißleimauftragssystem (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Heißleimauftragssystem
(100) eine Steuerung aufweist, in welcher ein Heißleimschmelzprofil hinterlegt ist,
wobei die Steuerung steuerungstechnisch mit dem Schmelzgerät (101) und dem Druckregulationselement
(113, 113-1) verbunden und ausgebildet ist, das Schmelzgerät (101), insbesondere das
zumindest eine Heizelement (125, 147), und das Druckregulationselement (113, 113-1)
in Abhängigkeit des hinterlegten Heißleimschmelzprofils anzusteuern, um den in dem
Schmelztank (103) aufgenommenen wässrigen Heißleim (105) zu schmelzen.
11. Heißleimauftragssystem (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Heißleimauftragssystem
(100) einen Drucksensor zum Erfassen eines Luftdrucks in dem Schmelztank (103) und/oder
einen Temperatursensor zum Erfassen einer Temperatur des in dem Schmelztank (103)
aufgenommenen wässrigen Heißleims (105) aufweist, wobei das Heißleimauftragssystem
(100) eine Steuerung aufweist, wobei die Steuerung steuerungstechnisch mit dem Schmelzgerät
(101), dem Druckregulationselement (113, 113-1), dem Temperatursensor und/oder dem
Drucksensor verbunden und ausgebildet ist, das Schmelzgerät (101) und das Druckregulationselement
(113, 113-1) in Abhängigkeit von der erfassten Temperatur des wässrigen Heißleims
(105) und/oder in Abhängigkeit von dem erfassten Luftdruck in dem Schmelztank (103)
zu steuern.
12. Heißleimauftragssystem (100) nach Anspruch 11, wobei die Steuerung ausgebildet ist,
das Schmelzgerät (101) und das Druckregulationselement (113, 113-1) derart anzusteuern,
dass sich der Luftdruck in dem Schmelztank (103) für einen bestimmen Temperaturbereich
des wässrigen Heißleims (105) oberhalb der Dampfdruckkurve von Wasser befinden.
13. Heißleimauftragssystem (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der wässrige
Heißleim (105) ein auf biologischen Substanzen basierender wässriger Heißleim (105),
insbesondere ein Glutinleim, ist.
14. Verfahren (200) zum Auftragen eines wässrigen Heißleims (105) auf ein Substrat mit
einem Heißleimauftragssystem (100), wobei das Verfahren (200) die folgenden Verfahrensschritte
aufweist,
- Zugeben (201) eines wässrigen Heißleims (105) in einen Schmelztank (103) eines Schmelzgeräts
(101) des Heißleimauftragssystems (100),
- Aktivieren (203) des Schmelzgeräts (101), um den in dem Schmelztank (103) aufgenommenen
wässrigen Heißleim (105) zu schmelzen und einen geschmolzenen wässrigen Heißleim (105)
zu erhalten,
- Regulieren (205) eines Luftdrucks in dem Schmelztank (103) durch ein mit dem Schmelztank
(103) fluidtechnisch verbundenes Druckregulationselement (113, 113-1) des Heißleimauftragssystems
(100),
- Fördern (207) des geschmolzenen wässrigen Heißleims (105) durch eine mit dem Schmelztank
(103) fluidtechnisch verbundene Förderleitung (107) des Heißleimauftragssystems (100)
zu einer mit der Förderleitung (107) fluidtechnisch verbundenen Auftragsvorrichtung
(109) des Heißleimauftragssystems (100), und
- Abgeben (209) des geschmolzenen wässrigen Heißleims (105) auf das Substrat durch
die Auftragsvorrichtung (109).
15. Verfahren (200) nach Anspruch 14, wobei das Aktivieren (203) des Schmelzgeräts (101)
und das Regulieren (205) eines Luftdrucks gleichzeitig durchgeführt werden, oder wobei
das Aktivieren (203) des Schmelzgeräts (101) vor dem Regulieren des Luftdrucks stattfindet,
oder wobei das Aktivieren (203) des Schmelzgeräts (101) nach dem Regulieren des Luftdrucks
stattfindet.