[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein fahrbares Steiggerät mit einem Bremssystem nach
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Unter einem fahrbaren Steiggerät wird im Folgenden insbesondere eine Podest- oder
Plattformtreppe oder eine Arbeitsbühne oder ein Arbeitsgerüst verstanden mit einem
Fahrgestell, das mit bodenseitigen Rollen auf einem Untergrund verfahrbar ist.
[0003] Derartige Steiggeräte umfassen eine Leiter oder einen Treppenaufgang und meistens
eine Plattform, welche über die Leiter bzw. Treppe bestiegen werden kann und die gegebenenfalls
von einem Rahmen umgeben ist, um eine ausreichend hohe Stehhöhe und eine Stehsicherheit
einer Person auf der Plattform zu ermöglichen. Diese Plattform wird beispielsweise
für Montagearbeiten genutzt.
[0004] Um die notwendige Arbeitssicherheit zu gewährleisten, ist es erforderlich, die Rollen,
zumindest zeitweise, insbesondere wenn sich eine Person auf dem Steiggerät befindet,
vollständig abzubremsen, so dass kein weiteres Verfahren mehr möglich ist.
[0005] Die
US 3 502 172 A zeigt ein fahrbares, über einen Motor angetriebenes Gerüst, wobei über eine Fernsteuerung
der Fahrantrieb des Gerüsts gesteuert werden kann. Der Fahrantrieb umfasst einen Elektromotor,
der über eine festverbaute Batterie betrieben werden kann.
[0006] Die Lenk-, Schalt- und Bremsmittel des Fahrantriebs umfassen jeweils eine Hydraulikpumpe
zum Betätigen einer Hydraulikkolben- und Zylinderstruktur. Zum Abbremsen der Vorrichtung
wird bei einer Betätigung der Kolben- und Zylinderanordnung der Bremseinrichtung durch
die Bewegung der Kolbenstange ein Joch gezogen, welches mit zwei schwenkbaren Bremsscheiben
verbunden ist. Diese Bremsscheiben werden in Richtung feststehender Bremsscheiben
verschwenkt und erzeugen durch Reibschluss eine Bremswirkung auf eine Antriebsachse
des Motors, welche über eine Kette mit den Rädern verbunden ist.
[0007] Bremsmittel, die direkt auf die einzelnen Räder wirken, lassen sich aus dieser Druckschrift
jedoch nicht entnehmen.
[0008] Die
US 4 275 797 A zeigt eine kabelgebundene Motoreinheit zum Verfahren eines Gerüstturms mit einer
über einen Aktuator gesteuerten Bremseinrichtung, mit der ein einzelnes Rad durch
die Ausnutzung einer Federkraft auf eine Bremsstange gebremst werden kann. Wenn der
Antriebsmotor in Betrieb geht, löst sich die Bremse durch die Erregung eines Magneten,
der den Bremsfreigabehebel nach oben zieht und den Anpressdruck zwischen Bremsstange
und Bremsbelag, d. h. dem Bremsmittel, verringert.
[0009] Nachteilig daran ist, dass mit der aufwendigen Aktuatorsteuerung nur eine Rolle gebremst
werden kann. Die gleichzeitige Verwendung von Bremsmittel an jeder Rolle lässt sich
mit dem hier gezeigten kabelgebundenen Antrieb nicht realisieren, womit das Steiggerät
nicht sicher an einer Position fixiert werden kann. Zudem ist die Mobilität des Steiggeräts
durch die Verwendung eines Stromkabels zwischen Motoreinheit und festem Stromnetz
limitiert.
[0010] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Bremssystem eines fahrbaren
Steiggeräts betriebssicher und unabhängig von zentralen Stromquellen zu machen.
[0011] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruches
gelöst, während vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung den
Unteransprüchen entnommen werden können.
[0012] Vorteilhaftes Merkmal ist, dass das zentrale Betätigungselement, welches das Bremsmittel
zweier Rollen aktiviert, ein verschiebbar angetriebener Aktuator ist, der mit einer
Kolbenstange auf den schwenkbaren Teil einer am Fahrgestell in einer horizontalen
Achse schwenkbar gelagerten Querstrebe wirkt, an deren Ende jeweils drehfest ein Hebel
angeordnet ist, dessen schwenkbarer Teil mit dem Bremsmittel der Rolle verbunden ist,
und dass ein Akkupack auswechselbar an einer Halterung am Steiggerät eingesteckt ist
und den Aktuator mit elektrischer Energie versorgt.
[0013] Als Akkupack wird ein zusammengeschaltetes Paket mehrerer Akkumulatorzellen bezeichnet,
welches zur praktischen Verwendung durch eine Umhüllung oder ein Gehäuse zusammengehalten
und vor äußeren Einflüssen geschützt wird. Akkupacks sind entnehmbar bzw. austauschbar
gestaltet und verfügen über lösbare elektrische Kontakte, oft durch Steck- oder Schiebeverbinder.
[0014] Akkupacks werden verwendet, wenn ein elektrisches oder elektronisches Gerät ohne
dauerhafte Verbindung zum festen Stromnetz oder zu einem Generator betrieben werden
soll. Bevorzugt werden Lithium-Ionen-Akkus oder LiHD-Akkus verwendet, die von verschiedenen
Herstellern mit 10,8 V, 14,4 V, 18,0 V und 36 V angeboten werden.
[0015] Im Folgenden wird für die Bezeichnung Akkupack und der Begriff Akku synonym verwendet.
[0016] Die Verwendung eines Akkupacks hat den Vorteil, dass ein solcher auf nahezu jeder
Baustelle und in nahezu jedem Haushalt verfügbar ist. Mehr als die Hälfte der Elektrowerkzeuge
werden in Deutschland mittlerweile als Akkugeräte verkauft.
[0017] Bei dem erfindungsgemäßen elektrischen Akku-Bremssystem handelt es sich um ein Set
aus einem mobilen, steckbaren Akku und einem Steuerungssystem mit Bedientaster und
Statusanzeige für die automatische Ansteuerung von mindestens einem, bevorzugt zwei
Aktuatoren. Auch die Ansteuerung von mehr als zwei Aktuatoren ist mit dem Bremssystem
möglich.
[0018] Diese Aktuatoren bilden mit einer separaten mechanischen Vorrichtung eine Zentralbremse
für bspw. fahrbare Podest-Treppen, mobile Arbeitsbühnen oder Fahrgerüste, wobei die
Stromversorgung der Aktuatoren über bevorzugt einen austauschbaren Akku erfolgt. Hierbei
ist die Erfindung jedoch nicht auf die Verwendung von ausschließlich einem Akku beschränkt,
so können auch zwei Akkus in dem Bremssystem verwendet werden, wenn beispielsweise
die Aktuatoren eine höhere Voltzahl benötigen. Die Elektronik des Systems wandelt
beispielsweise 2 × 18 Volt in 36 Volt um, um Anforderungen zu erfüllen, die nur von
einem 36 Volt Akku erreicht werden. Dazu werden zwei 18 Volt Li-Ionen Akkus in Reihe
in eine passende Akkuaufnahme eingesetzt.
[0019] Mit Hilfe einer separaten mechanischen Vorrichtung, die von einem Aktuator angetrieben
wird, welcher von einem Akkupack mit elektrischer Energie versorgt wird, ist eine
Zentralbremsung für das fahrbare Steiggerät ermöglicht.
[0020] Die Vorteile sind:
▪ Schnelle Installation (Plug and Play) durch Steckverbinder-Leitungen
▪ Einfache Bedienung durch Bedientaster mit Statusanzeige
▪ Mobiler Betrieb ohne Verkabelung
▪ Geringer Stromverbrauch für über 200 Bremsvorgänge
[0021] Der Aktuator ist beispielsweise ein Linear-Elektrozylinder, kurz Linearzylinder,
und besteht aus einer, von einem Getriebe verschiebbar angetriebenen selbsthemmenden
Gewindespindel. Alternativ kann der Aktuator auch hydraulisch, pneumatisch oder elektromagnetisch
angetrieben sein.
[0022] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Verwendung eines Linear-Elektrozylinder
beschrieben.
[0023] Der Linear-Elektrozylinder wird in der Standard-Variante ohne Positionsrückführung
ausgeführt. Ausgestattet mit einer Trapezgewindespindel handelt es sich um einen kleinen,
kompakten und leichten DC-Linearantrieb. Durch eine integrierte Diodenschaltung erfolgt
eine schnelle Richtungsumkehrung durch einfache Spannungsumpolung des DC-Motors. Der
Linear-Elektrozylinder verfügt über zwei integrierte, direkt mit dem DC-Motor verbundene,
nicht einstellbare Endschalter. Bei Zuführung der Stromversorgung in Form des Akkus
führen die Elektrozylinder automatisch eine mechanische Bewegung aus und lösen somit
den gebremsten Zustand aus.
[0024] Auch wenn der Akku entladen ist oder aus dem Bremssystem entfernt wird, ohne die
Bremse zuvor zu entsperren, bleibt die Bremswirkung aufrechterhalten. Dies ist notwendig,
um die erforderliche Betriebssicherheit zu gewährleisten und um ein unbeabsichtigtes
Wegrollen des Steiggeräts zu verhindern. Somit ist das Bremssystem eigensicher ausgebildet
und bleibt auch bei Stromausfall aktiviert.
[0025] Die Akkuaufnahme weist eine Einschuböffnung auf, mit mindestens einer Rastmulde und
mindestens einem elektrischen Kontakt zur rastenden Aufnahme und elektrischen Kontaktierung
des Akkupacks.
[0026] Die Akkuaufnahme des Bremssystems ist für die Aufnahme verschiedener Akkumodelle
geeignet oder kann je nach Akkumodell ausgetauscht und an der Halterung montiert werden.
Um das Bremssystem mit elektrischer Energie zu versorgen, wird wie folgt vorgegangen:
- 1. Rastnase nach unten drücken und Akku in die Akkuaufnahme des mobilen Bremssystems
einführen
- 2. Nach klickendem Einrasten fährt das mobile Bremssystem hoch
- 3. Nach ca. 1-2 Sekunden ist dieses funktionsbereit
- 4. Nachdem das Bremssystem hochgefahren ist, werden die Linear-Elektrozylinder automatisch
in einen gebremsten Zustand überführt.
[0027] Die Halterung weist ein Bedienungspanel für die Ansteuerung das Bremssystem auf und
umfasst einen Betätigungsschalter zur Aktivierung der Bremsmittel und einen Betätigungsschalter
zur Deaktivierung der Bremsmittel.
[0028] Um das Bremssystem in einen ungebremsten Zustand zu überführen, wird der entsprechende
Bedientaster am Bedienungspanel gedrückt, wodurch die Elektrozylinder die Bremswirkung
auf die Rollen wieder aufheben. Für eine erneute Bremswirkung wird derselbe Bedientaster
erneut oder ein anderer Bedientaster gedrückt, der eine entsprechende Stellbewegung
des Elektrozylinder verursacht, um einen gebremsten Zustand herzustellen.
[0029] Um zu erkennen, in welchem Zustand sich das Bremssystem befindet, sind die Bedienungstaster
mit LEDs versehen, die bevorzugt als Ringe die Taster umgeben. Ein grüner Bedientaster
bedeutet, dass das System aktuell ungebremst ist. Durch Antasten erfolgt ein Zustandswechsel
und die Bremsmittel werden aktiviert, wobei ein nun roter Bedientaster darauf hinweist,
dass das System aktuell gebremst ist. Nach einem erneuten Antasten erfolgt wieder
ein Zustandswechsel und die Bremsmittel werden freigegeben.
[0030] Das Bremsmittel umfasst bevorzugt mindestens einen Bremsklotz, der bei Betätigung
linear auf die Rolle drückt. Auch andere Bremsmittel, wie bspw. eine Trommel- oder
Scheibenbremse, können mit dem Aktuator aktiviert werden, ebenso wie tangential auf
die Rolle wirkende Bremsmittel.
[0031] Der Hebel ist drehfest mit einem Profilstab verbunden und weist an seinem Ende einen
Nocken auf, der mit dem Bremsklotz gekoppelt ist und durch eine Drehung des Profilstabs
auf den Bremsklotz drückt.
[0032] Der jeweils einseitig mit der Querstrebe drehfest verbundene Hebel ist als einarmiger
Hebel ausgebildet, wobei die Drehachse des in einer horizontalen Achse schwenkbar
gelagerten Hebels durch den Profilstab gebildet ist.
[0033] Die Querstrebe ist innerhalb des Fahrgestells zwischen zwei parallelen Traversen
seitlich aufgehängt, wobei die Aufhängung eine Drehachse bildet, die parallel zur
Mittelachse der Querstrebe verläuft. Durch den Kolbenhub des Aktuators wird eine Kraft
auf die Querstrebe ausgeübt, wobei der Hebel des Drehbeschlags diese Bewegung in eine
Rotation auf den Profilstab überträgt, welcher direkt auf die Rolle wirkt. Die Rotation
des Profilstabs führt durch den in der Rolle integrierten Nocken bzw. Exzenter zu
einer vertikalen Translation der Reibflächen des Bremsklotzes abwärts auf den Rollenbelag.
[0034] Bevorzugt ist der Profilstab als Sechskantstange ausgebildet, wobei der Nocken eine
Aussparung mit einem Innensechskantprofil aufweist, in das der Profilstab formschlüssig
eingreift.
[0035] In einer weiteren Ausführungsform ist das Bremssystem von einem Seilzugsystem gebildet,
das von einem elektrisch betriebenen Motor angetrieben ist.
[0036] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
[0037] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und
Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
[0038] Soweit einzelne Gegenstände als "erfindungswesentlich" oder "wichtig" bezeichnet
sind, bedeutet dies nicht, dass diese Gegenstände notwendigerweise den Gegenstand
eines unabhängigen Anspruches bilden müssen. Dies wird allein durch die jeweils geltende
Fassung des unabhängigen Patentanspruches bestimmt.
[0039] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere wesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0040] Es zeigen:
- Figur 1:
- eine schematische Ansicht einer Plattformtreppe mit dem Bremssystem
- Figur 2:
- eine Detailansicht der Halterung mit aufgenommenem Akku
- Figur 3:
- eine perspektivische Ansicht der Akkuaufnahme
- Figur 4:
- eine Seitenansicht der Plattformtreppe aus Figur 1
- Figur 5:
- Verkabelung des Bremssystems
- Figur 6:
- eine perspektivische Ansicht eines Linearzylinder am Fahrgestell
- Figur 7:
- Detailansicht der Verbindung Kolben mit Querstrebe
- Figur 8:
- Schnittdarstellung der Seitenansicht des Hebels zwischen Linearzylinder und Profilstab
- Figur 9:
- perspektivische Ansicht Profilstab mit Hebel
- Figur 10:
- Schnittdarstellung des Bremsklotzes
- Figur 11:
- perspektivische Ansicht Bremsklotz mit Rolle
[0041] Figur 1 zeigt eine Plattformtreppe 1 mit einer gegenüber dem Untergrund erhöhten
Plattform 2, die über diagonal angeordnet Stufen 3 bestiegen werden kann. Die Stufen
3 sind zwischen seitlichen Holmen 13 eingefasst. Aus Sicherheitsgründen sind die Stufen
3 zu beiden Seiten und die Plattform 2 zu drei Seiten mit einem Geländer 4 umgeben.
Geländer, Plattform und Stufen werden von einem Rahmen 5 gehalten, der auf einem Fahrgestellt
46 montiert ist. Das Fahrgestellt 46 wiederum steht mittels vier Rollen 15 auf dem
Untergrund auf und ist anhand der Rollen 15 auf diesem verfahrbar.
[0042] Das Fahrgestell 46 wird gebildet durch zwei parallele Traversen 7a, b und rechtwinklig
davon angeordnete, zueinander beabstandete Balken 6a, b, welche mittels der Traversen
7a, b miteinander verbunden sind und den seitlichen Abschluss des Fahrgestells bilden.
Unterhalb der Balken 6a, b sind vier Rollen 15 montiert. Auf einem Balken 6a, b ist
jeweils ein Linearzylinder 20 als Aktuator montiert, dessen Verstellbewegung auf eine
zwischen den Traversen 7a, b schwenkbar gelagerte Querstrebe 27 wirkt.
[0043] Figur 2 zeigt eine Detailansicht der Halterung 9, die über eine nicht näher dargestellte
Befestigung an dem Holm 13 des Rahmens 5 montiert ist. An dem Halter 9 ist von unten
eine Akkuaufnahme 10 montiert, die über ein vorderseitiges Bedienungspanel 11 verfügt,
welches zwei Bedientaster 47, 48 aufweist. Die Bedientaster 47, 48 sind von jeweils
einer konzentrischen Statusanzeige 49 umgeben, welche je nach Bremsstatus in grün
oder rot leuchtet.
[0044] Die Akkuaufnahme 10 dient zur Aufnahme und Halterung des Akkupacks 8, welches in
eine Einschuböffnung 43 der Akkuaufnahme 10 eingeschoben werden kann. Um den Akkupack
zu fixieren, verfügt dieser über einen Rastbalken 14, mit dem eine Rastverbindung
im Bereich der Einschuböffnung hergestellt werden kann.
[0045] Figur 3 zeigt die Unterseite der Akkuaufnahme 10 mit einer mittig angeordneten Einschuböffnung
43 zur Aufnahme des Akkupacks 8. Die Elektroden des Akkupacks 8 treten bei einer vollständigen
Einführung in Kontakt mit den Kontakten 18 und können somit die gespeicherte elektrische
Energie auf das Bremssystem übertragen. Damit sich der Akkupack nicht unbeabsichtigt
aus der Einschuböffnung 43 lösen kann, ist im vorderen Bereich der Einschuböffnung
43 eine Rastmulde 19 vorhanden, in die ein Rastbalken des Akkupacks einrasten kann.
[0046] Die Einschuböffnung 43 weist seitliche Vorsprünge 44 auf, die von dazu korrespondierenden
Vorsprüngen des Akkupacks 8 untergriffen werden können.
[0047] Die Akkuaufnahme 10 verfügt an jeder Ecke über jeweils eine Bohrung 16, mit der der
Akkupack mit dem Halter über eine Schraubverbindung verbunden werden kann.
[0048] Figur 4 zeigt die Seitenansicht der Plattformtreppe 1, welche mittels der Rollen
15 auf dem Untergrund verfahrbar ist. Bei Betätigung des Bremssystems wird beidseitig
und gleichzeitig jeweils ein Linearzylinder 21 aktiviert, der über die Querstrebe
27 die beiden Hebel 31 verschwenkt und somit die Bremse bzw. Bremsmittel an den Rollen
15 betätigt.
[0049] Figur 5 zeigt die Halterung 9 mit der Akkuaufnahme 10 und einem eingesteckten Akkupack
8. Rückseitig der Akkuaufnahme 10 ist ein Y-Steckverbinder 20 eingesteckt, von dem
zwei Leitungen 22 bis zu den Linearzylindern 21 verlaufen.
[0050] Dieses Bremssystem kann auch an einem fertig montierten Steiggerät nachgerüstet werden.
[0051] Der Linearzylinder 21 gemäß Figur 6 ist über einen galgenförmigen Haltearm 29 mit
dem Balken 6a des Fahrgestells 46 hängend verbunden, sodass die Stellbewegung des
Kolbens 23 nach unten wirkt. Durch den Kolbenhub des Kolbens 23 in Pfeilrichtung 12
wird eine Kraft auf die Querstrebe 27 ausgeübt, die die Querstrebe 27 verschwenkt.
Dazu ist die Querstrebe 27 über das Winkelblech 26 mit dem Kolben gelenkig verbunden.
[0052] Die Querstrebe 27 ist, wie es Figur 7 zeigt, innerhalb des Fahrgestells 46 zwischen
den beiden parallelen Traversen 7a, 7b seitlich an jeweils einer Aufhängung 30 aufgehängt,
wobei die seitlichen Aufhängungen 30 eine Schwenkachse bilden, die parallel zur Mittelachse
der Querstrebe 27 verläuft.
[0053] An beiden Stirnseiten 37, 50 der Querstrebe 27 ist jeweils ein Hebel 31 montiert,
wobei in einer anderen Ausführungsform der Hebel auch an einer anderen Position des
Querstabes mit diesem verbunden sein kann. Wesentlich ist, dass der Hebel durch eine
Betätigung des Querstabes mit diesem verschwenkt werden kann.
[0054] Der Linearzylinder 21 verfügt über eine Zylindersteuerung 42, um den Kolben 23 zu
betätigen.
[0055] Figur 7 zeigt, wie der Kolben 23 über einen Bolzen 24 mit dem Schenkel 25 des Winkelblechs
26 verbunden ist, wobei der andere Schenkel über die Schraubverbindung 28 mit der
Querstrebe 27 verbunden ist. Der Bolzen 24 bildet die Drehachse, um die sich das Winkelblech
26 relativ zum Kolben 23 verschwenken kann.
[0056] Figur 8 zeigt eine teilweise Schnittansicht, wobei eine Draufsicht auf den Hebel
31 möglich ist. Der Hebel 31 ist mit seinem linksseitigen Schenkel 32 über die Schraubverbindung
45 mit der Stirnseite 37 der Querstrebe 27 verbunden. Der andere Schenkel 33 des Hebels
31 verfügt über eine Aussparung 34, in der ein Profilstab 35 formschlüssig aufgenommen
ist. Der Profilstab bildet die Drehachse, um die sich der Hebel 31 in Pfeilrichtung
51, bei Betätigung des Kolbens 23 in Pfeilrichtung 12 drehen kann.
[0057] Durch die gelenkige Lagerung des Linearzylinder über den Bolzen 52 mit dem Haltearm
29 und über den Bolzen 24 mit dem Winkelblech 26 bzw. Querstrebe 27, ist eine durchgehende
Drehbewegung des Hebels 31 in Pfeilrichtung 51 möglich. Dadurch wird eine Translation
des Kolbens 23 in eine Rotation des mit dem Hebel 26 fest verbundenen Profilstab 35
umgewandelt. Der Profilstab 34 ist in dem hier gezeigten Beispiel als Sechskantstange
ausgebildet, die in einer Aussparung 34 mit einer dazu korrespondierenden Innensechskantfläche
form- und kraftschlüssig aufgenommen ist.
[0058] Figur 9 zeigt den Hebel 31, der mit seinem einen Schenkel 33 mit dem Profilstab 35
und mit seinem anderen Schenkel 32 mit der (nicht gezeigten) Querstrebe 27 verbunden
wird. Ein gleichartiger Hebel ist auch auf der anderen Seite der Querstrebe 27 montiert,
sodass über die Querstrebe 27 gleichzeitig zwei Hebel und somit auch an zwei Rollen
jeweils ein Bremsmittel synchron betätigt werden kann. Figur 10 und Figur 11 zeigen
jeweils eine Schnittdarstellung des Bremsmittels einer Rolle 15 an einem Ende des
Balkens 6. Ein derartiges Bremsmittel ist auch gegengleich am anderen Ende des Balkens
6 vorhanden.
[0059] Der Profilstab 35 ist mit einem Ende 38 in einer Buchse 36 aufgenommen, welche ein
Gegenlager bildet. Das andere Ende 39 des Profilstabs ist kraftschlüssig mit einem
Nocken 53 verbunden, der sich in radialer Richtung erstreckt. Bei einer Drehbewegung
des Profilstabs 35, ausgelöst durch eine Verschwenkung des Hebels 31 in Pfeilrichtung
51, erhöht sich der Druck des sich in radialer Richtung erstreckenden Nocken 53 auf
die Oberseite des Bremsklotz 40, dessen Reibfläche 41 aufgrund der dadurch erzwungenen
Linearbewegung auf die Rolle hin den Reibschluss auf die Rolle 15 erhöht, bis die
Rolle 15 vollends abgebremst ist. Wenn der Hebel 31 das Drehmoment auf den Profilstab
35 und somit auch auf den Nocken 53 aufrechterhält, kann eine dauerhafte Bremswirkung
erzielt werden und das Steiggerät kann in der aktuellen Position sicher bestiegen
werden.
[0060] Wird nun die Bremswirkung durch eine Ansteuerung des Aktuators bzw. Linearzylinder
aufgehoben, sodass der Hebel 31 ein Drehmoment in die entgegengesetzte Richtung (entgegen
Pfeilrichtung 51) auf den Profilstab 35 ausübt, verringert sich der Druck des Nocken
53 auf den Bremsklotz 40 und die Rolle 15 kann wieder gedreht werden.
Zeichnungslegende
| 1. |
Plattformtreppe |
26. |
Winkelblech |
| 2. |
Plattform |
27. |
Querstrebe |
| 3. |
Stufe |
28. |
Schraubverbindung |
| 4. |
Geländer |
29. |
Haltearm |
| 5. |
Rahmen |
30. |
Aufhängung |
| 6. |
Balken a, b |
31. |
Hebel |
| 7. |
Traverse a, b |
32. |
Schenkel |
| 8. |
Akkupack |
33. |
Schenkel |
| 9. |
Halterung |
34. |
Aussparung |
| 10. |
Akkuaufnahme |
35. |
Profilstab |
| 11. |
Bedienungspanel |
36. |
Buchse |
| 12. |
Pfeilrichtung |
37. |
Stirnseite (von 27) |
| 13. |
Holm |
38. |
Ende (von 35) |
| 14. |
Rastbalken |
39. |
Ende (von 35) |
| 15. |
Rolle |
40. |
Bremsklotz |
| 16. |
Bohrung |
41. |
Reibfläche |
| 17. |
Aufnahmebereich |
42. |
Zylinder |
| 18. |
Kontakt |
43. |
Einschuböffnung |
| 19. |
Rastmulde |
44. |
Vorsprung |
| 20. |
Y-Steckverbinder |
45. |
Schraubverbindung |
| 21. |
Linearzylinder |
46. |
Fahrgestell |
| 22. |
Leitung |
47. |
Bedientaster |
| 23. |
Kolben |
48. |
Bedientaster |
| 24. |
Bolzen |
49. |
Statusanzeige |
| 25. |
Schenkel (von 26) |
50. |
Stirnseite (von 27) |
| 51. |
Pfeilrichtung |
53. |
Nocken |
| 52. |
Bolzen |
|
|
1. Fahrbares Steiggerät mit einem Bremssystem, insbesondere eine Podest- oder Plattformtreppe
(1) oder eine Arbeitsbühne oder ein Arbeitsgerüst, wobei das Steiggerät auf einem
Fahrgestell (46) montiert ist, das mit paarweisen Rollen (15) auf einem Untergrund
verfahrbar ist, wobei jede Rolle (15) ein Bremsmittel (40) aufweist und ein zentrales
Betätigungselement das Bremsmittel (40) zweier Rollen (15) aktiviert, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement einen verschiebbar angetriebenen Aktuator (21, 23, 42) umfasst,
und dass ein wiederaufladbarer Akkupack (8) auswechselbar an einer Halterung (9) am
Steiggerät eingesteckt ist und den Aktuator (21, 23) mit Energie versorgt.
2. Fahrbares Steiggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (21, 42) mit einer Kolbenstange (23) auf den schwenkbaren Teil einer
am Fahrgestell (46) in einer horizontalen Achse schwenkbar gelagerte Querstrebe (27)
wirkt, an deren Ende jeweils drehfest ein Hebel (31) angeordnet, dessen schwenkbarer
Teil mit dem Bremsmittel (40) der Rolle (15) verbunden ist,
3. Fahrbares Steiggerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (9) eine auswechselbare Akkuaufnahme (10) zur Aufnahme verschiedener
Typen von Akkupacks (8) aufweist.
4. Fahrbares Steiggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Akkuaufnahme (10) eine Einschuböffnung (43) aufweist, mit mindestens einer Rastmulde
(19) und mindestens einem elektrischen Kontakt (18) zur rastenden Aufnahme und elektrischen
Kontaktierung des Akkupacks (8).
5. Fahrbares Steiggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (9) ein Bedienungspanel (11) für die Ansteuerung das Bremssystem aufweist
und dass das Bedienungspanel (11) einen Betätigungsschalter (11) zur Aktivierung der
Bremsmittel (40) und einen Betätigungsschalter (12) zur Deaktivierung der Bremsmittel
(40) umfasst.
6. Fahrbares Steiggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremsmittel mindestens einen Bremsklotz (40) umfasst, der bei Betätigung linear
auf die Rolle (15) drückt.
7. Fahrbares Steiggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (31) drehfest mit einem Profilstab (35) verbunden ist, dessen Ende einen
Nocken aufweist, der mit dem Bremsklotz (40) gekoppelt ist.
8. Fahrbares Steiggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse der in einer horizontalen Achse schwenkbar gelagerten Hebels (31) durch
den Profilstab (35) gebildet ist.
9. Fahrbares Steiggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Querstrebe (27) innerhalb des Fahrgestells (46) zwischen zwei parallelen Traversen
(7a, 7b) seitlich aufgehängt ist und dass die Aufhängung (30) eine Drehachse bildet,
die parallel zur Mittelachse der Querstrebe (27) ist.
10. Fahrbares Steiggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweils einseitig mit der Querstrebe (27) drehfest verbundene Hebel (31) als
einarmiger Hebel ausgebildet ist.
11. Fahrbares Steiggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremssystem eigensicher ausgebildet ist und auch bei Stromausfall aktiviert bleibt.
12. Fahrbares Steiggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (21, 23, 43) eine von einem Getriebe verschiebbar angetriebenen, selbsthemmenden
Gewindespindel umfasst.
13. Fahrbares Steiggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator hydraulisch, pneumatisch oder elektromagnetisch angetrieben ist.
14. Fahrbares Steiggerät nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremssystem von einem Seilzugsystem gebildet ist, das von einem elektrisch betriebenen
Motor angetrieben ist.