[0001] Die Erfindung betrifft einen Schmutzabscheider für einen Staubsauger. Insbesondere
betrifft die Erfindung einen Schmutzabscheider, der nach dem Prinzip eines Zyklons
arbeitet.
[0002] Ein Staubsauger ist zur Benutzung in einem Haushalt eingerichtet. Der Sauger umfasst
üblicherweise einen Saugmund, einen Schmutzabscheider und ein Gebläse. Der Saugmund
kann mittels eines Rohrs und/oder eines flexiblen Saugschlauchs mit einer Einheit
verbunden sein, die den Schmutzabscheider und das Gebläse aufnimmt. In einer kabellosen
Variante ist ein Energiespeicher zusammen mit dem Gebläse und dem Schmutzabscheider
in einem tragbaren Gerät aufgenommen; der Saugmund kann mittels eines Rohrs oder direkt
angebunden werden.
[0003] Der Schmutzabscheider ist dazu eingerichtet, aus einem Luftstrom, der durch das Gebläse
vom Saugmund eingesogen wird, Schmutzpartikel herauszufiltern und zu sammeln. Viele
Staubsauger arbeiten mit Filterbeuteln, in welche die eingesaugte und mit Schmutz
belastete Luft geleitet wird. Die Luft durchdringt das Material des Filterbeutels
und der Schmutz bleibt im Beutel zurück. Eine andere bekannte Ausführungsform umfasst
einen Zyklonfilter, in dem die schmutzbelastete Luft auf eine Kreisbahn geleitet wird.
Schmutzpartikel in der Luft werden durch Fliehkraft radial nach außen befördert, wo
eine Strömungsgeschwindigkeit der Luft aufgrund ihrer Reibung an einer Gefäßwand geringer
ist, sodass der Schmutz nach unten absinkt, wo er gesammelt werden kann.
[0004] Schmutzabscheider, die mit porösen Filterelementen arbeiten, setzen mit steigender
Beladung mit Schmutzpartikeln zu, sodass die Filterleistung abnimmt. Bei Zyklon-basierten
Schmutzabscheidern ist dieses Problem üblicherweise weniger stark ausgeprägt, jedoch
sind sie bei feinen Schmutzpartikeln meist weniger effizient.
[0005] Eine der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht in der Angabe
einer verbesserten Technik zur Schmutzabscheidung für einen Staubsauger, die eine
gute Filterleistung über einen großen Beladungsbereich ermöglicht. Die Erfindung löst
diese Aufgabe mittels der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüche geben
bevorzugte Ausführungsformen wieder.
[0006] Nach einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Schmutzabscheider
für einen Staubsauger ein zylindrisches Gefäß mit einer Längsachse und einer radialen
Gefäßwand; ein Filterelement, das mit umlaufendem Abstand zur Gefäßwand im Gefäß angebracht
ist; einen Einlass zur Einleitung eines Luftstroms in einen radial zwischen dem Filterelement
und der Gefäßwand liegenden Bereich; und ein im Einlass angebrachtes Leitelement,
um den Luftstrom radial nach außen zur Gefäßwand zu richten und eine Geschwindigkeit
des Luftstroms zu erhöhen. Dabei ist das Leitelement derart beweglich angeordnet,
dass die Erhöhung variabel in Abhängigkeit eines durch den Einlass tretenden Luftstroms
ist.
[0007] Das Gefäß kann auch leicht konisch sein, sodass es im Wesentlichen die Form eines
Kegelstumpfs hat. Der Konus weist im Betrieb bevorzugt in Richtung der Schwerkraft.
Das Filterelement ist bevorzugt koaxial im Gefäß aufgenommen und kann auch als Durchströmfilter
bezeichnet werden. Es umfasst üblicherweise einen Vliesfilter, einen Papierfilter
und/oder einen Gewebefilter. Das bewegliche Leitelement wird bevorzugt nur durch den
durch den Einlass tretenden Luftstrom gesteuert und erfordert zu seiner Verstellung
keine andere Zufuhr von Energie. Die Steuerung des Leitelements ist dadurch bevorzugt
passiv anstelle einer aktiven Ausführungsform, die beispielsweise einen Elektromotor,
einen Elektromagneten oder eine ähnliche Einrichtung erfordert.
[0008] Im Gefäß kann Schmutz nach dem Zyklon-Prinzip aus dem Luftstrom abgeschieden und
gesammelt werden und das Filterelement kann eine weitere Reinigung des Luftstroms
bewirken. Das Leitelement kann den in den Schmutzabscheider tretenden Luftstrom so
formen oder ausrichten, dass eine Abscheideleistung des zyklonbasierten Teils des
Schmutzabscheiders verbessert ist. Insbesondere gröbere Schmutzpartikel können mittels
des zyklonbasierten Teils verbessert aus dem Luftstrom entfernt werden, sodass das
Filterelement verbessert feine Schmutzpartikel zurückhalten kann, ohne rasch zuzusetzen.
Die beiden Teile können verbessert zusammenwirken, sodass insgesamt eine verbesserte
Filterleistung erzielt werden kann.
[0009] Die Beschleunigung des Luftstroms kann Wirkung einer Verengung des Einlasses sein,
wobei ein durchströmter Querschnitt nach Art einer Düse lokal verringert ist. Die
dadurch entstehende höhere Geschwindigkeit des Luftstroms führt zu einer höheren Zentrifugalkraft
und damit auch zu einer besseren Abscheidung von Schmutz. Außerdem kann so ein Umwickeln
des Filterelements mit langen Haaren oder Fäden reduziert werden. Das Leitelement
ist beweglich, um den freien Querschnitt in Abhängigkeit des durch den Einlass tretenden
Luftstroms zu variieren. Insbesondere kann das Leitelement durch den Luftstrom bewegt
werden und seine Stellung kann von einer Strömungsgeschwindigkeit oder einem Volumenstrom
des Luftstroms abhängig sein.
[0010] Der durch den Einlass tretende Volumenstrom kann bei steigender Beladung des Schmutzabscheiders
nur wenig verringert sein. Ein Staubsauger mit dem Schmutzabscheider kann auch dann
verbessert nutzbar sein, wenn bereits eine erhebliche Beladung mit Schmutz besteht.
In einer Ausführungsform kann ein vergrößerter Anteil des Gefäßes zur Aufnahme von
Schmutz genutzt werden, ohne dadurch die Filterleistung des Schmutzabscheiders zu
beeinträchtigen. Ein Benutzer kann das Gefäß weniger häufig leeren müssen, sodass
ein Saugvorgang seltener durch ein Ausleeren unterbrochen werden muss. Eine Schmutzbelastung
eines Haushalts durch Ausleeren des Schmutzabscheiders kann verringert sein.
[0011] Das Leitelement ist weiter bevorzugt derart ausgeführt, dass es das Gefäß zum Einlass
hin verschließt, wenn kein Luftstrom durch den Schmutzabscheider tritt. Anders ausgedrückt
kann das Leitelement nach Art einer Luftklappe arbeiten und den Einlass verschließen,
wenn der Staubsauger nicht in Betrieb ist. Dadurch kann verbessert verhindert werden,
dass Schmutz in eine Umgebung des Schmutzabscheiders bzw. des Staubsaugers entweicht.
Das Leitelement kann nach Art einer Rückschlag-Klappe ausgeführt sein, sodass es bei
Belastung aus Richtung des Gefäßes, etwa durch einen Luftstrom oder durch ein Objekt,
den Einlass verschließt. Der Schmutzabscheider kann sowohl an einem kabelgebundenen
als auch an einem schnurlosen Staubsauger eingesetzt werden. Der Staubsauger kann
beispielsweise als fahrbares oder tragbares Gerät ausgeführt sein. Insbesondere kann
der Schmutzabscheider vorteilhaft an einem tragbaren und kabellosen Multifunktions-Sauger
(multi-use handstick, MUH) eingesetzt werden.
[0012] Das Filterelement weist bevorzugt eine poröse Filtermatte auf, die dazu eingerichtet
ist, in radialer Richtung bezüglich der Längsachse von Luft durchströmt zu werden
und dabei Schmutz zurückzuhalten. Das Filterelement kann einen Durchströmfilter umfassen,
der insbesondere feinere Schmutzpartikel zurückhalten kann. In einer Ausführungsform
ist dem Filterelement radial ein Siebfilter vorgelagert, um gröbere Schmutzpartikel
fernzuhalten.
[0013] Das Filterelement erstreckt sich bevorzugt entlang der Längsachse und weiter bevorzugt
wenigstens bis zur oberen Höhe des Einlasses. Damit überdeckt das Filterelement eine
Eintrittsöffnung des Gefäßes, zu welcher der Einlass führt, in vertikaler Richtung
vollständig. In einer weiteren Ausführungsform kann ein axiales Ende des Filterelements
in vertikaler Richtung auch im Bereich der Öffnung liegen. Schmutz, der aus dem auf
Kreisbahn zirkulierenden Luft abgeschieden wird, kann sich an einem unteren axialen
Ende des Gefäßes sammeln. Ein unteres axiales Ende des Filterelements kann über einem
unteren axialen Ende des Gefäßes liegen, sodass sich Schmutz verbessert in dem überstehenden
axialen Abschnitt des Gefäßes sammeln kann. Radial eintretende Luft kann an einem
oberen axialen Ende des Filterelements ausgeleitet und in Richtung eines Gebläses
geführt werden.
[0014] Das Leitelement ist weiter bevorzugt derart geformt, dass der Luftstrom in einer
Umfangsrichtung radial außerhalb des Filterelements in den Bereich zwischen dem Filterelement
und der Gefäßwand eintritt. Eine gedankliche Verlängerung der Strömung am Leitelement
vorbei trifft dabei bevorzugt nicht direkt das Filterelement.
[0015] Eine dem freien Ende des Leitelements gegenüberliegende Begrenzung des Einlasses
verläuft bevorzugt in einer Richtung, die tangential zu einer Längsachse des zylindrischen
Gefäßes liegt. Dabei geht die Begrenzung bevorzugt tangential in die Gefäßwand über,
die auf einem Umfang um die Längsachse liegt. Der Luftstrom kann von einer durch die
Begrenzung und das Leitelement gebildeten Düse ungehindert und in gerader Linie in
den Bereich zwischen dem Filterelement und der Gefäßwand einströmen, sodass die Strömungsgeschwindigkeit
dort groß sein kann.
[0016] So kann verbessert eine zirkuläre Strömung der Luft um eine Längsachse des zylindrischen
Gefäßes induziert werden. Fliehkräfte, die auf den Luftstrom wirken, können verbessert
zur Abscheidung von enthaltenem Schmutz genutzt werden. Weiter wird ein direkter Luftstrom
auf das Filterelement reduziert, sodass im Betreib die gesamte Filterfläche zur Verfügung
stehen kann.
[0017] Es ist weiterhin bevorzugt, dass eine durch das Leitelement freigegebene lichte Weite
des Einlasses nicht größer als ein radialer Abstand zwischen dem Filterelement und
der Gefäßwand ist. Das Filterelement kann im Wesentlichen zylindrisch geformt sein
und ist bevorzugt koaxial im Gefäß aufgenommen. Ein Einlass von Luft in das Filterelement
erfolgt in radialer, ein Auslass in axialer Richtung. Der radiale Abstand zwischen
einem äußeren Umfang des Filterelements und der Gefäßwand des zylindrischen Gefäßes
ist bevorzugt größer als die durch das Leitelement freigegebene lichte Weite.
[0018] Das Leitelement kann in einem Abschnitt des Einlasses liegen, der einen im Wesentlichen
rechteckigen inneren Querschnitt aufweist. Dabei kann das Leitelement über eine Art
Scharnier verfügen, mit dem es an einer der vier Seiten des Rechtecks am Einlass angeschlagen
ist. Die lichte Weite kann sich dann zwischen einer entfernten Kante des Leitelements
und einer korrespondierenden Begrenzung des Einlasses messen lassen. Durch diese Bedingung
kann sichergestellt sein, dass die durch das Leitelement bewirkte Verengung des Querschnitts
des Einlasses möglichst nahe am Übergang des Einlasses in das zylinderförmige Gefäß
erfolgt, um den eintretenden Luftstrom aerodynamisch günstig zu richten. Die Geschwindigkeit
des eintretenden Luftstroms kann durch die durch das Leitelement bewirkte Verringerung
des Querschnitts groß und der freie Querschnitt klein sein.
[0019] Es ist weiterhin bevorzugt, dass das Leitelement entlang des Luftstroms gebogen ist.
Durch die Biegung kann die zur Geschwindigkeitserhöhung erforderliche Querschnittsverringerung
des Einlasses bewirkt werden, ohne unnötige Wirbel im Luftstrom zu erzeugen, die eine
Fließgeschwindigkeit reduzieren oder ein Abladen von Schmutz an einer unerwünschten
Stelle begünstigen könnten. Eine zweidimensionale Oberfläche des Leitelements, an
der die Luftströmung entlangfließt, ist bevorzugt in nur einer Richtung gebogen. Die
Biegung kann insbesondere im Wesentlichen parabelförmig verlaufen, um optimal mit
dem Luftstrom zusammenzuwirken. In einer Ausführungsform ist die Biegung des Leitelements
vorbestimmt und das Leitelement ist im Wesentlichen starr ausgeführt. Es ist bevorzugt,
dass das Leitelement aus einem relativ dünnen, plattenförmigen Material herstellbar
ist.
[0020] Das Leitelement kann derart angebracht sein, dass der Einlass in Abhängigkeit des
Luftstroms und entgegen der Kraft eines Rückstellelements freigegeben wird. Die durch
den Einlass strömende Luft kann dabei steuern, wie stark der verbleibende Querschnitt
durch das Leitelement verringert ist. Die Verengung kann umso stärker sein, je langsamer
der Luftstrom ist.
[0021] In einer ersten Variante ist das Leitelement aus einem starren Material und beweglich
beispielsweise mittels eines Scharniers im Einlass angebracht. In einer zweiten Variante
ist das Leitelement selbst elastisch verformbar und auf diese Weise mit dem Rückstellelement
integriert ausgeführt. Dabei kann das Leitelement gleichzeitig als Rückstellelement
dienen, indem es sich bei abnehmendem Luftstrom entspannt, seine Biegung reduziert
und dadurch den Einlass weiter verschließt. Nimmt der Luftstrom bis auf null ab, so
kann auch die Biegung des Leitelements nahe null betragen.
[0022] Um die gewünschte starke Vergrößerung der Strömungsgeschwindigkeit beim Eintritt
der schmutzbeladenen Luft in das zylindrische Gefäß zu realisieren, muss die Verringerung
des Querschnitts des Einlasses ausreichend groß sein. Es ist bevorzugt, dass ein freier
Querschnitt am Leitelement maximal ca. 40 %, weiter bevorzugt maximal ca. 30 % des
freien Querschnitts stromaufwärts des Leitelements beträgt. Der bestimmte freie Querschnitt
kann sich auf einen Betrieb des Staubsaugers unter vorbestimmten Bedingungen stromaufwärts
des Einlasses beziehen. Beispielsweise kann zur Bestimmung ein vorbestimmtes Zubehör
wie ein Saugschlauch oder eine Polsterdüse verwendet werden, welches in einer vorbestimmten
Weise von einem zu reinigenden Gegenstand zum Schmutzabscheider führt. Von einem nachgeschalteten
Gebläse kann eine vorbestimmte Saugwirkung erfordert werden. Der freie Querschnitt
kann als statistischer Mittelwert in einem zu erwartenden Betrieb des Staubsaugers
angesehen werden.
[0023] Das Leitelement kann dazu eingerichtet sein, den Einlass in Antwort auf ein im Luftstrom
transportiertes Objekt freizugeben. So kann verhindert werden, dass das Objekt den
Einlass im Bereich des Leitelements verkeilt oder verstopft. Das Objekt kann das Leitelement
im Luftstrom aufdrücken und in das zylindrische Gefäß eintreten, wo es zusammen mit
abgeschiedenem Schmutz zurückgehalten werden kann.
[0024] Der Schmutzabscheider kann ferner ein Füllelement auf einer stromabwärtigen Seite
des Leitelements umfassen, um ein zwischen dem Leitelement und einer Begrenzung des
Einlasses liegendes Volumen zu verringern. Das Füllelement kann auf einer Seite des
Leitelements liegen, an dem es eingespannt oder gelagert ist. Durch das Füllelement
kann eine Bildung von Wirbeln im Bereich eines freien Endes des Leitelements verringert
sein. Der in das Gefäß eintretende Luftstrom kann zu einem größeren Anteil laminar
strömen, sodass eine höhere mittlere Eintrittsgeschwindigkeit erzielt werden kann.
Außerdem kann der Luftstrom verbessert in den zwischen dem Filterelement und der Gefäßwand
liegenden Bereich ausgerichtet sein. Das Füllelement kann als Anschlag für eine Bewegung
des Leitelements wirken. Alternativ kann auch ein Anschlag vorgesehen sein, der auf
einen Punkt oder entlang eines schmalen Bereichs auf das Leitelement wirkt und nicht
nennenswert als Füllelement wirkt.
[0025] Das Leitelement kann dazu eingerichtet sein, den Einlass zu verschließen, wenn eine
Geschwindigkeit des Luftstroms einen vorbestimmten Wert unterschreitet. Dieser Wert
kann insbesondere bei ca. null liegen. In der den Einlass verschließenden Stellung
kann das Leitelement vollständig entspannt sein oder eine gewisse Restspannung aufweisen,
mit der es an eine Innenwand des Einlasses angedrückt wird, sodass es an dieser Stelle
verbessert abdichtet.
[0026] Es ist außerdem bevorzugt, dass ein Abschnitt des Gefäßes zwischen dem Einlass und
einem axialen Ende des Gefäßes dazu eingerichtet ist, aus dem Luftstrom abgeschiedene
Beladung aufzunehmen. So kann das zylinderförmige Gefäß gleichzeitig als Schmutzbehälter
dienen. Das andere axiale Ende des Gefäßes kann ebenfalls verschlossen sein. An einem
der Enden kann ein Durchtritt zum Auslass von Luft vorgesehen sein, die in radialer
Richtung durch das Filterelement getreten ist. Das Filterelement kann auf diese Weise
dem zyklonbasierten Abscheider im Wesentlichen nachgeschaltet sein. Es ist allgemein
bevorzugt, dass der Einlass und ein Bereich zum Sammeln von Schmutz an einander entgegengesetzten
axialen Seiten des zylindrischen Gefäßes angeordnet sind.
[0027] Nach noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Staubsauger
einen hierin beschriebenen Schmutzabscheider. Vorteile oder Merkmale von hierin beschriebenen
oder gezeigten Ausführungsformen oder Varianten können untereinander übertragen werden.
[0028] Die Erfindung wird nun unter Bezug auf die beiliegenden Figuren genauer beschrieben,
in denen:
- Figur 1
- einen Staubsauger mit einem Schmutzabscheider;
- Figur 2
- einen Schmutzabscheider in einer ersten Ausführungsform;
- Figur 3
- einen Schmutzabscheider in einer zweiten Ausführungsform;
- Figur 4
- einen weiteren Schmutzabscheider;
- Figur 5
- eine weitere Ansicht eines Schmutzabscheiders;
- Figur 6
- einen Längsschnitt durch einen Schmutzabscheider;
- Figur 7
- einen Längsschnitt durch einen Staubsauger mit einem Schmutzabscheider; und
- Figur 8
- Abfälle von Volumenströmen in verschiedenen Schmutzabscheidern
darstellt.
[0029] Figur 1 zeigt einen beispielhaften Staubsauger 100, der hier als kabelloses, tragbares,
handgeführtes Gerät ausgeführt ist. Andere Ausführungsformen sind jedoch ebenfalls
möglich. Der Staubsauger 100 umfasst ein Gebläse 105, der einen Motor umfasst, der
mittels elektrischer Energie aus einem Energiespeicher 110 betrieben werden kann.
Außerdem umfasst der Staubsauger 100 einen Sauganschluss 115, der mit einem Zubehör
wie einem Saugrohr, einem Saugschlauch oder einer Saugdüse verbunden werden kann,
und einen Schmutzabscheider 120. Das Gebläse 105 ist dazu eingerichtet, einen Luftstrom
zu bewirken, der durch den Sauganschluss 115 in den Schmutzabscheider 120 eintritt,
dort von Schmutz befreit und anschließend durch einen Auslass 125 in eine Umgebung
entlassen wird.
[0030] Figur 2 zeigt einen Schmutzabscheider 120 in einer ersten Ausführungsform. Bezüglich
einer Längsachse 205 erstreckt sich ein zylindrisches Gefäß 210, das mit einem Einlass
215 verbunden ist. Der Einlass 215 kann fluid mit dem Sauganschluss 115 verbunden
werden und ist in der vorliegenden Ausführungsform einstückig mit diesem ausgeführt.
Während ein innerer Querschnitt des Sauganschlusses 115 bevorzugt oval oder rund ist,
weist der Einlass 215 bevorzugt einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt auf.
Dabei sind die Ecken des Rechtecks bevorzugt abgerundet gestaltet.
[0031] Im Inneren des Gefäßes 210 ist ein Filterelement 220 aufgenommen, das bevorzugt ebenfalls
zylinderförmig bezüglich der Längsachse 205 ist. Das Filterelement 220 umfasst in
der dargestellten Ausführungsform eine poröse Filtermatte 225, die dazu eingerichtet
ist, von Luft durchströmt zu werden und dabei in der Luft mitgeführten Schmutz zurückzuhalten.
Die Filtermatte 225 ist zur Vergrößerung einer wirksamen Oberfläche sternförmig gefaltet,
sodass ihr äußerer Umriss in der dargestellten Draufsicht von Figur 2 kreisrund ist.
[0032] Das Gefäß 210 umfasst eine radiale Gefäßwand 230, die sich im Wesentlichen in der
Form eines Hohlzylinders entlang der Längsachse 205 erstreckt. Ein radial zwischen
der Gefäßwand 230 und dem Filterelement 220 liegender Bereich 235 hat bevorzugt ebenfalls
eine hohlzylindrische Form. Die Gefäßwand 230 hat eine zum Einlass 215 führende Öffnung,
die bevorzugt an einem oberen axialen Ende des Gefäßes 210 liegt.
[0033] Bewirkt durch das Gebläse 105 kann ein Luftstrom 240 durch den Schmutzabscheider
120 treten. Dabei strömt die Luft durch den Sauganschluss 115 in den Einlass 215 und
von dort durch die radiale Öffnung in der Gefäßwand 230 in den Bereich 235 zwischen
der Gefäßwand 230 und dem Filterelement 220. Der Luftstrom 240 wird in Richtung eines
Kreisumfangs um die Längsachse 205 in das Gefäß 210 eingeleitet, sodass er auf eine
kreisförmige Bahn im Bereich 235 gezwungen wird. Im Luftstrom 240 enthaltener Schmutz
wird durch auf der Kreisbahn wirkende Fliehkräfte radial nach außen in Richtung der
Gefäßwand 230 getrieben. Dort ist aufgrund der Luftreibung die Strömungsgeschwindigkeit
der Luft verringert, sodass sich der Schmutz aus dem Luftstrom 240 lösen und aufgrund
der Schwerkraft in axialer Richtung im Bereich 235 absinken kann. Die grob gereinigte
Luft kann radial durch das Filterelement 220 treten und in axialer Richtung aus dem
Filterelement 220 ausströmen. In der dargestellten Ausführungsform kann der Luftstrom
240 insbesondere an einem oberen Ende axial aus dem Schmutzabscheider 120 ausgeführt
werden, um außerhalb des Schmutzabscheiders 120 zum Gebläse 105 zu strömen (vgl. Figur
1).
[0034] Um das Abscheiden von Schmutz aus dem Luftstrom 240 zu begünstigen wird vorgeschlagen,
ein Leitelement 245 im Einlass 215 vorzusehen, das dazu eingerichtet ist, den Luftstrom
240 verbessert zu beschleunigen und in das Gefäß 210 einzuleiten. Insbesondere ist
das Leitelement 245 bevorzugt dazu eingerichtet, einen freien oder wirksamen Querschnitt
des Einlasses 215 nach Art einer Düse lokal zu verringern, sodass eine Strömungsgeschwindigkeit
des Luftstroms 240 an dieser Stelle gesteigert ist. Ferner ist das Leitelement 245
bevorzugt dazu eingerichtet, den Luftstrom 240 beim Eintritt in das Gefäß 210 in eine
Umfangsrichtung um die Längsachse 205 zu richten, und zwar möglichst weit radial außen,
dabei aber möglichst ohne den Luftstrom 240 in einem spitzen Winkel auf die Gefäßwand
230 zu leiten. Bevorzugt ist eine tangentiale Führung des Luftstroms 240 an die um
die Längsachse 205 gebogene Gefäßwand 230. Auch soll der Luftstrom 240 beim Eintreten
in das Gefäß 210 nicht direkt an das Filterelement 220 geleitet werden, sondern auf
eine möglichst große Kreisbahn im Bereich 235 geleitet werden.
[0035] In der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform ist an der mit a bezeichneten Stelle
am Übergang zwischen dem Einlass 215 und dem Gefäß 210 ein leichter Knick von ca.
5 - 10° vorgesehen. Der Knick besteht bevorzugt in einer Wand, die dem freien Ende
des Leitelements 245 gegenüberliegt, wenn sich dieses in einer Arbeitsstellung befindet
und der Luftstrom 240 zwischen dem Leitelement 245 und der Wand hindurchströmt. Die
Wand kann Teil des Einlasses 215 und/oder des Gefäßes 210 sein.
[0036] Das Leitelement 245 im Einlass 215 ist bevorzugt flach ausgeführt, indem seine Länge
und/oder Breite seine Dicke um eine Größenordnung oder mehr übersteigt. Außerdem weist
das Leitelement 245 bevorzugt eine ebene Oberfläche und/oder eine konstante Dicke
auf. Es kann beispielsweise aus einem flachen, plattenförmigen Ausgangsmaterial herstellbar
sein. Das Leitelement 245 ist bevorzugt in Strömungsrichtung des Luftstroms 240 gebogen
ausgeführt, sodass die Verringerung des freien Querschnitts im Einlass 215 strömungsgünstig
entlang der Strömungsrichtung des Luftstroms 240 sukzessive erfolgt. Zur Befestigung
kann das Leitelement 245 über eine Aussparung verfügen, in die ein Stützelement 250
formschlüssig eingreift, das am Gehäuse 210 angebracht ist. In einer alternativen
Ausführungsform kann das Stützelement 250 auch am Einlass 215 ausgebildet oder angebracht
sein. Außerdem kann ein Abschnitt des flachen Leitelements 245 zwischen dem Einlass
215 und dem Gefäß 210 eingeklemmt werden. Eine Verbindung zwischen dem Einlass 215
und dem Gefäß 210 kann beispielsweise mittels einer Schraube hergestellt sein, die
durch eine Aussparung am Einlass 215 in das Stützelement 250 eingedreht werden kann.
[0037] Das Leitelement 245 ist weiter bevorzugt beweglich im Einlass 215 angeordnet, sodass
es in Abhängigkeit einer Strömungsgeschwindigkeit des Luftstroms 240 unterschiedlich
starke Verringerungen des freien Querschnitts im Einlass 215 bewirken kann. In der
dargestellten Ausführungsform ist das Leitelement 245 aus einem elastischen Material
hergestellt, sodass es durch den Luftstrom 240 gekrümmt werden kann. Eine entspannte
Form des Leitelements 245 kann im Wesentlichen eben sein. Je stärker der Luftstrom
240 auf das Leitelement 245 einwirkt, desto stärker kann sich dieses krümmen und umso
weiter kann ein freier Querschnitt des Einlasses 215 geöffnet sein. Das Leitelement
245 kann einseitig eingespannt sein, wobei zwischen dem der Einspannung gegenüberliegenden
Ende und einer Begrenzung des Einlasses 215 eine lichte Weite bestimmt werden kann,
die in Figur 2 mit a bezeichnet ist. Je schneller der Luftstrom 240 fließt, desto
stärker kann die Biegung des Leitelements 245 sein, und desto größer kann a sein.
Versiegt der Luftstrom 240, insbesondere, weil das Gebläse 105 abgestellt ist, so
kann sich das Leitelement 245 entspannen, wodurch die lichte Weite a bis auf null
verringert werden kann.
[0038] Das Leitelement 245 ist bevorzugt derart im Einlass 215 befestigt, dass die lichte
Weite a auf einer Seite des Einlasses 215 liegt, die bezüglich der Luftströmung 240
auf einer radialen Außenseite des Bereichs 235 liegt. Zwischen dem losen Ende des
Leitelements 245 und dem Eintritt in den Bereich 235 kann der Luftstrom 240 in gerader
Linie geführt sein. Im Bereich des Eintritts in das Gefäß 210 weist die Gefäßwand
230 einen Durchbruch oder eine Aussparung auf oder ist wie in Figur 2 dargestellt
mit einem Stutzen versehen, der in tangentialer Richtung in den zylindrischen Teil
der Gefäßwand 230 übergeht.
[0039] Eine radiale Breite b des Bereichs 235 bemisst sich zwischen einer radial äußeren
Begrenzung des Filterelements 220 und der inneren Begrenzung der Gefäßwand 230. Es
ist bevorzugt, dass entlang der Strömung 240 zwischen dem freien Ende des Leitelements
245 und dem Eintritt in das zylinderförmige Gefäß 210 ein möglichst kurzer Weg liegt.
Gleichzeitig ist bevorzugt, dass das Leitelement 245 durch den Luftstrom 240 nicht
so weit ausgelenkt werden kann, dass es in den zylinderförmigen Teil des Gefäßes 210
hineinragt. Diese Anforderungen können beispielsweise erfüllt werden, indem die lichte
Weite a kleiner oder gleich der radialen Breite b gewählt ist. Insbesondere kann a
um bis zu ca. 10 % kleiner als b sein. Zur Bestimmung der lichten Weite a kann von
Strömungsverhältnissen ausgegangen werden, die bei einem zu erwartenden Betrieb des
Staubsaugers 100 vorliegen.
[0040] Figur 3 zeigt einen Schmutzabscheider 120 in einer zweiten Ausführungsform. Der dargestellte
Schmutzabscheider 120 unterscheidet sich von der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform
im Wesentlichen durch die Ausführung des Leitelements 245, das hier starr ausgeführt
ist und um eine Drehachse 305 im Einlass 215 gedreht werden kann, um den Einlass 215
graduell zu verschließen oder freizugeben. Exemplarisch ist das starre Leitelement
245 im Wesentlichen eben ausgeführt, kann jedoch auch ähnlich der Ausführungsform
von Figur 2 gebogen sein. Ein elastisches Element 310, das beispielsweise eine Blattfeder
oder eine Spiralfeder umfassen kann, ist dazu eingerichtet, eine Kraft auf das Leitelement
245 auszuüben, um dieses entgegen der Kraft des Luftstroms 240 in eine geschlossene
Position zu drängen.
[0041] Zusätzlich kann der Querschnitt im Bereich des Einlasses 215 durch eine Rampe 315
verringert sein, die im Einlass 215, im Sauganschluss 115 oder wie dargestellt in
einem Übergangsbereich zwischen beiden Elementen angebracht sein kann. Die Rampe 315
hat bevorzugt eine glatte zum Luftstrom 240 gewandte Oberfläche und kann ein- oder
zweidimensional gekrümmt sein. Die Rampe 315 schließt möglichst derart an das Leitelement
245 an, dass der Luftstrom 240 von einem Bereich der Drehachse 305 ferngehalten ist.
Eine Verschmutzung des beweglichen Mechanismus des Leitelements 245 kann dadurch reduziert
sein. Die Rampe 315 kann in einem Bereich angeordnet sein, an dem der Luftstrom 240
durch einen Knick geführt ist. Dieser Knick kann wie dargestellt zwischen dem Sauganschluss
115 und dem Einlass 215 bestehen.
[0042] Stromabwärts des Leitelements 245 kann im Einlass 215 ein Füllelement 320 vorgesehen
sein, um ein Volumen auszufüllen, das zwischen dem geöffneten Leitelement 245 und
der Seite des Einlasses 215 liegt, an dem das Leitelement 245 beweglich befestigt
ist. Das Füllelement 320 kann derart geformt sein, dass es den zwischen dem Leitelement
245 und einer Wand des Einlasses 215 liegenden Bereich ausfüllt, wenn das Leitelement
245 vollständig geöffnet ist.
[0043] In vertikaler Richtung erstreckt sich das Füllelement 320 bevorzugt über die gesamte
Höhe des Einlasses 215. In der dargestellten Ausführungsform ist das Füllelement 320
im Wesentlichen rampen- oder keilförmig. Das Füllelement 320 ragt bevorzugt nicht
in den Bereich 235 im Gefäß 210 hinein und kann entlang der Mantelfläche eines Zylinders
begrenzt sein, der die Form des Gefäßes 210 bestimmt. Insbesondere kann das Füllelement
320 auf einer in Richtung des Gefäßes 210 liegenden Seite in einer Richtung gekrümmt
sein, um im Bereich 235 eine Krümmung der Gefäßwand 230 fortzusetzen.
[0044] Figur 4 zeigt einen Schmutzabscheider 120 in einer weiteren Ausführungsform, die
sich insbesondere an die von Figur 2 anlehnt. In der Darstellung ist der Luftstrom
240 versiegt und das Leitelement 245 ist durch die wirkende elastische Kraft derart
bewegt, dass es den Einlass 215 im Wesentlichen verschließt. In diesem Fall beträgt
die lichte Weite a ungefähr null.
[0045] Im dargestellten Fall eines elastischen Leitelements 245 kann sich auch ohne Luftstrom
240 ein eingespannter Abschnitt in eine andere Richtung als ein innerhalb des Einlasses
215 liegender Abschnitt erstrecken. Dadurch kann eine verbleibende elastische Kraft
des Leitelements 245 genutzt werden, um das freie Ende gegen die Wand des Einlasses
215 zu drücken und so den Einlass 215 verbessert abzudichten. Eine Kraft, mit der
das Leitelement 245 gegen die Wand des Abschnitts gepresst wird, kann vorbestimmt
werden, indem ein Winkel zwischen den beiden Abschnitten entsprechend gewählt wird.
[0046] Die Ausführungsform von Figur 3 kann nach Versiegen des Luftstroms 240 ähnlich beschaffen
sein und der Einlass 215 kann durch das starre Leitelement 245 in ähnlicher Weise
verschlossen sein, wie in Figur 4 dargestellt ist. Das elastische Element 310 kann
dazu eingerichtet sein, das Leitelement 245 mit einer vorbestimmten verbleibenden
elastischen Kraft gegen die Wand des Einlasses 215 zu pressen.
[0047] Figur 5 zeigt eine seitliche Ansicht eines Schmutzabscheiders 120 für einen Staubsauger
100. Die dargestellte Ausführungsform entspricht im Wesentlichen der von Figur 2.
Die Ansicht zeigt eine radiale Perspektive, sodass die Längsachse 205 senkrecht verläuft.
Das Gefäß 210 ist an einer unteren Seite verschlossen und an einer oberen offen.
[0048] Der Einlass 215 ist nicht dargestellt, jedoch ist ein Übergang des Gefäßes 210 zum
Einlass 215 erkennbar. Das Leitelement 245 ist am Gefäß 210 angebracht, indem es auf
die Stützelemente 250 aufgeschoben ist. Die Stützelemente 250 sind am Gefäß 210 asymmetrisch
bezüglich der zum Einlass 210 führenden Aussparung angeordnet, sodass eine falsche
Orientierung des Leitelements 245 bei der Montage sofort auffällt und eine falsche
Montage möglichst ausgeschlossen ist. An den Stützelementen 250 können radiale Streben
angebracht sein, die eine Belastbarkeit verbessern können. Aussparungen des Leitelements
245 können so geformt sein, dass sie einen Teil einer Strebe aufnehmen können. Die
Streben sind an den Stützelementen 250 unterschiedlich orientiert, sodass eine weitere
Sicherung gegen falsche Montage realisiert sein kann.
[0049] Das Leitelement 245 ist aus einem flexiblen, ebenen Material hergestellt, das insbesondere
ein Elastomer wie Gummi umfassen kann. Ein erster Abschnitt 505 befindet sich am montierten
Schmutzfilter 120 im Einlass 215, ein zweiter Abschnitt 510 außerhalb. Der erste Abschnitt
505 ist derart geformt, dass er den Einlass 215 im Wesentlichen luftdicht verschließen
kann. Dabei liegt das Leitelement 245 im Wesentlichen entspannt im Einlass 215 und
kann durch eine geringe elastische Kraft, die aus einer verbleibenden Auslenkung des
Leitelements 245 resultieren kann, an eine Begrenzung des Einlasses 215 angepresst
werden.
[0050] Entgegen seiner elastischen Kraft kann das Leitelement 245 durch den Luftstrom 240
verformt werden, sodass es verstärkt durchgebogen ist. Das freie, in Figur 5 rechte
Ende des Leitelements 245, das am ersten Abschnitt 505 dem zweiten Abschnitt 510 gegenüberliegt,
kann dabei in Richtung des Gefäßes 215 beziehungsweise der Längsachse 505 ausgelenkt
werden. Je stärker der Luftstrom 240 ist, desto weiter kann das Leitelement 245 entgegen
der elastischen Kraft ausgelenkt beziehungsweise verbogen werden, sodass der freigegebene
Querschnitt des Einlasses 210 vergrößert wird. Das Leitelement 245 ist bevorzugt rahmenlos
und weist in einem Randbereich die gleiche Dicke wie in einem mittleren Bereich des
ersten Abschnitts 505 auf. Dadurch kann das Leitelement 245 verbessert an einer Wand
des Einlasses 205 anliegen und sich an diese anschmiegen.
[0051] Der zweite Abschnitt 510 trägt die Aussparungen für die Stützelemente 250 und kann
zwischen dem Gefäß 210 und dem Einlass 215 eingeklemmt werden. Eine Elastizität des
Leitelements 245 kann dazu beitragen, dass der Übergang zwischen dem Gefäß 210 und
dem Einlass 215 luftdicht geschlossen werden kann. Zwischen dem ersten Abschnitt 505
und dem zweiten Abschnitt 510 kann ein Scharnier 515 ausgebildet sein, um ein Durchbiegen
des ersten Abschnitts 505 gegenüber dem eingespannten zweiten Abschnitt 510 zu erleichtern.
Das Scharnier 515 kann insbesondere als Falt- oder Filmscharnier ausgebildet sein,
indem das elastische Leitelement 245 entlang einer gerade verlaufenden Grenze zwischen
den Abschnitten 505 und 510 eine verringerte Dicke aufweist.
[0052] Das Scharnier 515 kann in seiner eigenen Spannkraft oder bezüglich der Kraft eines
separaten Rückstellelements 305 darauf abgestimmt sein, in einem üblichen Betrieb
des Staubsaugers 100 nicht oder nicht nennenswert betätigt zu werden. Ein freier Querschnitt
des Einlasses 210 kann im Wesentlichen vom Luftstrom 240 und der Spannkraft des Leitelements
240 abhängig sein. Sollte jedoch ein Objekt durch den Einlass 215 gesaugt werden,
so kann das Scharnier 515 das Leitelement 245 weiter öffnen, um das Objekt in das
Gefäß 210 einzulassen.
[0053] Das Filmscharnier kann eine vorbestimmte Breite von beispielsweise ca. 1,5 mm haben.
Zur Verringerung der Dicke kann einseitig oder zweiseitig eine Vertiefung in das Material
des Leitelements 245 eingebracht sein. Die Vertiefung liegt bevorzugt innerhalb des
Einlasses 210 und möglichst nahe an einer Stelle, an der das Leitelement 245 am Gefäß
210 eingespannt ist. In einer beispielhaften Ausführungsform beträgt die Dicke des
Leitelements ca. 1 mm außerhalb der Vertiefung und ca. 0,7 mm im Bereich einer einseitigen
Vertiefung, die bevorzugt an einer stromabwärtigen Seite eingebracht ist. Eine Höhe
des Einlasses 215 beträgt hier beispielhaft ca. 58 mm.
[0054] In der dargestellten Ausführungsform ist eine eindimensionale Krümmung des Leitelements
245 in horizontaler Richtung vorausgesetzt, um den durch den Einlass 215 tretenden
Luftstrom 240 zu beschleunigen und zu richten, eine Krümmung in einer anderen als
der dargestellten Richtung oder auch eine zweidimensionale Krümmung kann ebenfalls
möglich sein. Das Leitelement 245 kann aus einem L-Profil formbar sein.
[0055] Figur 6 zeigt einen Längsschnitt durch einen Schmutzabscheider 120 in einer weiteren
Ausführungsform. Das Leitelement 245 ist teilweise geöffnet und lässt den Luftstrom
240 nahe der Gefäßwand 230 durch einen Querschnitt mit einer lichten Weite von a.
Es ist zu sehen, dass die lichte Weite a kleiner als der radiale Abstand b zwischen
der Gefäßwand 230 und dem Filterelement 220 ist. Das Filterelement 220 deckt in vertikaler
Richtung, entlang der Längsachse 205, die gesamte Höhe des freien Querschnitts ab.
Nach unten erstreckt sich das Filterelement 220 nicht bis zum unteren axialen Ende
des Gefäßes 210, sondern endet in einem vorbestimmten Abstand darüber, sodass axial
zwischen dem unteren Ende des Filterelements 220 und einem Boden des Gefäßes 210 ein
Schmutzbehälter 605 gebildet ist, in dem aus dem Luftstrom 240 ausgefällter Schmutz
gesammelt werden kann.
[0056] Das Filterelement 220 umfasst eine sternförmig gefaltete Filtermatte 225, die in
radialer Richtung von Luft des Luftstroms 240 durchströmt werden kann. Die Filtermatte
225 ist dazu eingerichtet, insbesondere feiner Schmutzpartikel zurückzuhalten. An
einem unteren Ende ist das Filterelement 220 verschlossen, beispielsweise mittels
eines Deckels oder eines weiteren Tiefenfilters. Zum Schutz der Filtermatte 225 vor
grobem Schmutz kann radial außen ein Feinsieb 610 vorgesehen sein, das beispielsweise
aus einem Kunststoffgewebe bestehen kann. Das Feinsieb 610 kann im Wesentlichen zylindrisch
geformt sein und liegt weiter bevorzugt koaxial zur Längsachse 205.
[0057] Am seinem oberen Ende kann das Gefäß 210 an einen Flansch 615 angeschlossen werden,
der zum Gebläse 105 führt. Am Flansch 615 kann das Filterelement 220 angebracht sein,
sodass es zusammen mit dem Flansch 615 vom Gefäß 210 entfernt werden kann. Der Flansch
615 kann beispielsweise in das Gefäß 210 eingesteckt oder mittels eines Schraub- oder
Bajonettverschlusses am Gefäß 210 gehalten sein. Ist der Flansch 615 am Gefäß 210
angebracht, so erstreckt sich das Filterelement 220 in vertikaler Richtung bevorzugt
über die gesamte Höhe der zum Einlass 215 führenden Aussparung des Gefäßes 210. Ein
unteres axiales Ende des Filterelements 220 liegt bevorzugt in einem vorbestimmten
Abstand über dem verschlossenen unteren axialen Ende des Gefäßes 210, sodass der dazwischenliegende
Abschnitt des Gefäßes 210 zur Aufnahme von aus dem Luftstrom 240 abgeschiedenem Schmutz
genutzt werden kann. Das Filterelement 220 kann nach dem Abnehmen des Flanschs 615
vom Gefäß 210 zur Reinigung vom Flansch 615 getrennt werden.
[0058] Figur 7 zeigt einen Längsschnitt durch einen Staubsauger 100 mit einem Schmutzabscheider
120 in einer weiteren Ausführungsform. Im linken Bereich kann der Luftstrom 240 durch
den Sauganschluss 115 eintreten und weiter durch den Einlass 215 in das Gefäß 120
strömen. Im Bereich des Einlasses 215 ist das Leitelement 245 angebracht, um den Luftstrom
140 zu beschleunigen und auszurichten. Der Luftstrom 240 tritt dann in den Bereich
235 zwischen der Gefäßwand 230 und dem Filterelement 220 in möglichst tangentialer
Richtung bezüglich der Längsachse 205 ein und wird auf eine kreis- oder spiralförmige
Bahn gezwungen, die um die Längsachse 205 verläuft. An der Gehäusewand 230 kann mitgeführter
Schmutz aus der Luft gelöst werden und nach unten in den Schmutzbehälter 605 fallen,
der zwischen der Gehäusewand 230 und dem Filterelement 220 gebildet ist.
[0059] Aus der Kreisbahn um die Längsachse 205 kann Luft radial in das Filterelement 220
strömen und dabei das Feinsieb 610 und die Filtermatte 225 passieren, die weitere
Schmutzpartikel aus dem Luftstrom 240 zurückhalten können. Aus einem radialen Innenbereich
des Filterelements 220 kann der Luftstrom an einem axial oberen Ende durch den Flansch
615 in den Luftkanal 620 strömen. Nach passieren des Gebläses 105 kann der Luftstrom
240 schließlich aus dem Auslass 125 in eine Umgebung entlassen werden.
[0060] Figur 8 zeigt Verläufe von Volumenstromabfällen in verschiedenen Schmutzabscheidern
120. Der Darstellung kann eine standardisierte Messung, etwa nach DIN EN 60312-1 November
2017, zu Grunde liegen. In horizontaler Richtung ist jeweils die Masse einer Beladung
des Schmutzabscheiders 120 mit Schmutz dargestellt und in vertikaler Richtung ein
Volumenstrom des Luftstroms 240. Ein erster Verlauf 805 bezieht sich auf eine hierin
nicht dargestellte Ausführungsform, bei welcher der Luftstrom 240 im Bereich des Einlasses
215 nicht durch eine Verengung beschleunigt wird. Ein zweiter Verlauf 810 bezieht
sich auf die in Figur 3 dargestellte Ausführungsform, und ein dritter Verlauf 815
auf die in Figur 2 dargestellte Ausführungsform eines Schmutzabscheiders 120.
[0061] Es ist zu sehen, dass all Verläufe 805 bis 815 mit im Wesentlichen gleichen Volumenströmen
beginnen, aber über die Beladung unterschiedlich rasch und weit abfallen. Während
der erste Verlauf 805 einen als kritisch erachteten Volumenstrom von ca. 5 I / s bereits
bei einer Beladung von ca. 100 g erreicht, wird diese Marke durch den zweiten Verlauf
810 erst bei ca. 140 g erreicht. Allerdings ist hier eine deutliche Verschlechterung
des Volumenstroms bereits ab ca. 75 g Beladung spürbar. Der Volumenstrom des dritten
Verlaufs 815 sinkt langsam und gleichmäßig über die Beladung ab und beträgt selbst
bei einer Beladung von ca. 100 g noch mehr als 5 I / s. Somit kann diese Ausführungsform
eines Schmutzabscheiders praktisch doppelt so lange sinnvoll verwendet werden wie
die des ersten Verlaufs 805, bevor der erreichte Volumenstrom zu gering für den Betrieb
eines Staubsaugers 100 ist.
Bezugszeichen
[0062]
- 100
- Staubsauger
- 105
- Gebläse
- 110
- elektrischer Energiespeicher
- 115
- Sauganschluss
- 120
- Schmutzabscheider
- 125
- Auslass
- 205
- Längsachse
- 210
- Gefäß
- 215
- Einlass
- 220
- Filterelement
- 225
- Filtermatte
- 230
- Gefäßwand
- 235
- Bereich
- 240
- Luftstrom
- 245
- Leitelement
- 250
- Stützelement
- a
- lichte Weite
- b
- radiale Breite/ Abstand
- 305
- Drehachse
- 310
- elastisches Element
- 315
- Rampe
- 320
- Füllelement
- 505
- erster Abschnitt
- 510
- zweiter Abschnitt
- 605
- Schmutzbehälter
- 610
- Feinsieb
- 615
- Flansch
- 620
- Luftkanal
- 805
- erster Verlauf
- 810
- zweiter Verlauf
- 815
- dritter Verlauf
1. Schmutzabscheider (120) für einen Staubsauger (100), wobei der Schmutzabscheider (120)
folgendes umfasst:
- ein zylindrisches Gefäß (210) mit einer Längsachse (205) und einer radialen Gefäßwand
(230);
- ein Filterelement (220), das mit einem umlaufenden Abstand (b) zur Gefäßwand (230)
im Gefäß (210) angebracht ist;
- einen Einlass (215) zur Einleitung eines Luftstroms (240) in einen radial zwischen
dem Filterelement (220) und der Gefäßwand (230) liegenden Bereich (235); und
- ein im Einlass (215) angebrachtes Leitelement (245), um den Luftstrom (240) radial
nach außen zur Gefäßwand (230) zu richten und eine Geschwindigkeit des Luftstroms
(240) zu erhöhen;
- wobei das Leitelement (245) derart beweglich angeordnet ist, dass eine Erhöhung
der Geschwindigkeit des Luftstroms (240) variabel in Abhängigkeit eines durch den
Einlass (215) tretenden Luftstroms (240) ist.
2. Schmutzabscheider (120) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Filterelement
(220) eine poröse Filtermatte (225) umfasst, die dazu eingerichtet ist, in radialer
Richtung bezüglich der Längsachse (205) von Luft durchströmt zu werden und dabei Schmutz
zurückzuhalten.
3. Schmutzabscheider (120) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Leitelement (245) derart
geformt ist, dass der Luftstrom (240) in einer Umfangsrichtung bezüglich der Längsachse
(205) radial außerhalb des Filterelements (220) in den Bereich (235) eintritt.
4. Schmutzabscheider (120) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine durch das
Leitelement (245) freigegebene lichte Weite (a) nicht größer als ein radialer Abstand
(b) zwischen dem Filterelement (220) und der Gefäßwand (230) ist.
5. Schmutzabscheider (120) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Leitelement
(245) entlang des Luftstroms (240) gebogen ist.
6. Schmutzabscheider (120) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Leitelement
(245) derart angebracht ist, dass der Einlass (215) in Abhängigkeit des Luftstroms
(240) und entgegen einer Kraft eines elastischen Rückstellelements (245, 310) freigegeben
wird.
7. Schmutzabscheider (120) nach Anspruch 6, wobei das Leitelement (245) elastisch verformbar
ist.
8. Schmutzabscheider (120) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei ein freier Querschnitt
am Leitelement (245) maximal ca. 30 - 40 % eines freien Querschnitts stromaufwärts
des Leitelements (245) beträgt.
9. Schmutzabscheider (120) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Leitelement
(245) dazu eingerichtet ist, den Einlass (215) in Antwort auf ein im Luftstrom (240)
transportiertes Objekt freizugeben.
10. Schmutzabscheider (120) nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner umfassend ein
Füllelement (320) auf einer stromabwärtigen Seite des Leitelements (240), um ein zwischen
dem Leitelement (240) und einer Begrenzung des Einlasses (210) liegendes Volumen zu
verringern.
11. Schmutzabscheider (120) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Leitelement
(245) dazu eingerichtet ist, den Einlass (215) zu verschließen, wenn eine Geschwindigkeit
des Luftstroms (240) einen vorbestimmten Wert unterschreitet.
12. Schmutzabscheider (120) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei ein Abschnitt
des Gefäßes (210) zwischen dem Einlass (215) und einem axialen Ende des Gefäßes (210)
dazu eingerichtet ist, aus dem Luftstrom (240) abgeschiedene Beladung aufzunehmen.
13. Staubsauger (100), umfassend einen Schmutzabscheider (120) nach einem der vorangehenden
Ansprüche.