[0001] In der Transport- und Logistikbranche werden Transportpaletten, umgangssprachlich
auch als EuroPaletten bezeichnet, in vielfältigster Weise eingesetzt. Sie werden mit
Hilfe eines Gabelstaplers oder eines Hubwägens angehoben, versetzt und an einem anderen
Platz wieder abgesetzt. In automatisierten Lagersystemen, wie zum Beispiel Hochregallagern,
werden sie durch Rollenbahnen, Kettenförderer, Regalbediengeräte und/oder andere Einrichtungen
automatisch befördert, an den gewünschten Lagerplatz des Lagersystems gebracht und
bei Bedarf wieder entnommen.
[0002] Teilweise befinden sich auf den Paletten Gefahrgüter, wie zum Beispiel Chemikalien
oder Lithium-Ionen-Akkumulatoren (umgangssprachlich auch als wiederaufladbare "Batterie"
bezeichnet). Solche Akkumulatoren sind sehr sicher, wenn sie den Regeln der Technik
entsprechend benutzt werden und ihr Gehäuse nicht beschädigt werde.
[0003] Wenn das Gehäuse durch äußere Einwirkungen beschädigt wird, kann es zum Brand eines
Akkumulators kommen. Aufgrund der exothermen Reaktionen entsteht dabei eine große
Hitze, so dass sich der Brand in der Art einer Kettenreaktion rasch auf in unmittelbarer
Nähe befindliche weitere Akkumulatoren oder andere brennbare Gegenstände ausbreitet.
Kurz gesagt: Das Gefährdungs- und Schadenspotential, das seinen Ursprung beispielsweise
in der mechanischen Beschädigung von einem Lithium-Ionen-Akkumulator hat, ist sehr
groß.
Offenbarung der Erfindung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, das Risiko von Beschädigungen von auf
Paletten gelagerten Produkten - zum Beispiel durch die Zinken von Gabelstaplern während
des Ein- oder Auslagerns - zu verringern und im Falle einer solchen Beschädigung das
daraus entstehende Gefährdungs- und Schadenspotential zu minimieren.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Paletten- oder Ladungsträger umfassend
ein Deck mit einer bevorzugt rechteckigen Grundfläche und mindestens zwei parallel
zueinander angeordneten Längsträgern gelöst, wobei die Längsträger unterhalb des Decks
angeordnet und mit dem Deck verbunden sind, und wobei an mindestens einer Seite des
Decks eine Schutzwand vorgesehen ist, die in vertikaler Richtung nach oben über das
Deck hinausragt.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Paletten- oder Ladungsträger, nachfolgend auch als Palettenträger
bezeichnet, ist zumindest an einer Stirnseite oder einer anderen Seite des Decks eine
Schutzwand vorgesehen, die in vertikaler Richtung nach oben über das Deck hinausragt.
Wenn ein Produkt oder eine Europalette, die mit Produkten beladen ist, auf dem erfindungsgemäßen
Paletten- oder Ladungsträger abgestellt ist, schützt die Schutzwand das oder diese
Produkte vor mechanischen Beschädigungen. Beispielsweise schützt sie Produkte vor
den Zinken eines Gabelstaplers oder eines Hubgeräts. Wenn nämlich der Fahrer eines
Gabelstaplers unachtsam ist und beispielsweise die Zinken des Gabelstaplers zu hoch
einstellt, passiert es immer wieder einmal, dass die Zinken des Gabelstaplers nicht
unter das Deck der Palette einfahren, sondern mit den auf der Palette gelagerten Produkten
kollidieren.
[0007] Die Schutzwand verhindert zum Beispiel, dass die Zinken eines Gabelstaplers in das
Gehäuse eines Lithium-Ionen-Akkumulators eindringen und diesen beschädigen. Dadurch
wird nicht nur der aus der Beschädigung der Produkte resultierende Schaden minimiert,
sondern es werden auch daraus resultierende Folgeschäden, wie zum Beispiel ein Brand
oder eine Umweltverschmutzung, zum Beispiel durch auslaufende Säuren oder Laugen,
wirkungsvoll verhindert.
[0008] Der erfindungsgemäße Paletten- oder Ladungsträger ist sehr einfach in der Anwendung.
Entweder wird ein Paletten- oder Ladungsträger mit den zu schützenden Produkten oder
Gütern direkt auf das Deck des erfindungsgemäßen Ladungsträgers aufgesetzt. Alternativ
wird eine beladene (Euro-)Palette auf dem Deck abgesetzt. In beiden Fällen verhindert
die Schutzwand, dass die Palette und/oder die darauf gelagerten Produkte von den Zinken
eines Gabelstaplers, eines Hubgeräts oder von einem anderen Gerät beschädigt wird.
[0009] Wenn empfindliche Produkte oder Gefahrgüter auf dem Deck eines erfindungsgemäßen
Ladungsträgers abgelegt werden, dann schützt die Schutzwand diese Produkte/Gefahrgüter
wirksam vor Beschädigungen durch eindringende Gegenstände.
[0010] Eine besondere Behandlung von Produkten, die auf einer Palette gestapelt sind, ist
nicht erforderlich. Die Palette mit den darauf befindlichen Produkten wird so wie
sie ist auf dem erfindungsgemäßen Paletten- oder Ladungsträger abgesetzt. Danach erfolgen
das Handling und die Lagerung der Produkte in genau der gleichen Weise, wie sie bei
Regalsystemen für Europaletten oder dergleichen bekannt sind. Lediglich der Platzbedarf
in vertikaler Richtung erhöht sich etwas, weil das Deck und die Längsträger des erfindungsgemäßen
Ladungsträgers eine gewisse Bauhöhe benötigen. Der Bedarf an Grundfläche ändert sich
nicht im Vergleich zu Regalsystemen für Europaletten. Daher ist auch das Nachrüsten
oder der Umbau eines bestehenden Regalsystems möglich.
[0011] Der erfindungsgemäße Ladungsträger hat darüber hinaus den Vorteil, dass er die Paletten,
die auf seinem Deck abgestellt werden, unterstützt und stabilisiert, so dass auch
sehr schwer beladene Paletten sicher in einem Hochregallager oder einem anderen Regalsystem
gelagert werden können. Auch eine beschädigte Palette kann man auf diese Weise noch
sicher und störungsfrei in einem Regalsystem, auch einem automatisierten Regalsystem
lagern, weil die tragende Funktion von dem erfindungsgemäßen Paletten- oder Ladungsträger
übernommen wird.
[0012] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn an der Oberseite des Decks des Ladungsträgers
Lastaufnahmepunkte ausgebildet sind. Diese Lastaufnahmepunkte können beispielsweise
als Aufkantung ausgebildet sein. Sie können auch Bereiche mit einer erhöhten Blechstärke
des Decks sein. Die Lastaufnahmepunkte nehmen die punktuell erhöhten Flächenbelastungen
zum Beispiel der Füße von Paletten auf und leiten diese in den Palettenträger ein.
Sie dienen aber auch als "Anschlag" für die Waren bzw. die Paletten, der verhindert,
dass die Waren oder die Palette vom Deck rutscht, zum Beispiel aufgrund einer scharfen
Bremsung. Die Abmessungen und Anordnung dieser Lastaufnahmepunkte werden bevorzugt
so gewählt, dass sie mit den Füßen von genormten Paletten oder anderen genormten Transportbehältern
kompatibel sind. Anders ausgedrückt: die Füße von Europaletten oder anderen Transportbehältern
kommen in direkten Kontakt mit dem Lastaufnahmepunkten des Decks des erfindungsgemäßen
Ladungsträgers, so dass eine optimale Kraftübertragen von der Palette auf die Lastübertragungsaufnahmepunkte
und die Längsträger des erfindungsgemäßen Ladungsträgers gewährleistet ist.
[0013] Die Lastaufnahmepunkte können als Traversen oder Abstandshalter ausgebildet sein
und die von den Füßen der Palette in die Lastaufnahmepunkte eingeleiteten Gewichtskräfte
direkt oder mittelbar in die Ladungsträger einleiten. Eine einfache Form eines Lastaufnahmepunkts
wäre also beispielsweise ein Klotz aus Holz oder ein kurzes Stück eines Vierkantrohrs,
das an den entsprechenden Stellen des Decks angeschweißt wird und dadurch unverrückbar
mit diesem verbunden wird.
[0014] Alternativ ist es auch möglich, dass die Lastaufnahmepunkte als Traversen ausgebildet
sind, deren Längsachse bevorzugt orthogonal zu der Längsachse der Längsträger des
erfindungsgemäßen Ladungsträgers verläuft. Dadurch ergibt sich eine "kreuzartige"
Struktur zwischen Längsträgern und Traversen, die bei geringem Materialeinsatz zu
einer sehr hohen mechanischen Belastbarkeit führt.
[0015] Es ist in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung auch möglich, das Deck als flüssigkeitsdichte
Wanne mit einem Boden und umlaufenden Seitenwänden auszubilden, wobei die Lastaufnahmepunkte
dann etwa auf der gleichen Höhe wie eine Oberkante der umlaufenden Seitenwände angeordnet
sind. Das hat zur Folge, dass der unterhalb der Lastaufnahmepunkte befindliche Raum
als Speichervolumen für eventuell auslaufende Flüssigkeiten zur Verfügung steht. Dadurch
ist es erstens möglich, ein erhebliches Volumen einer aus einem beschädigten Produkt
ausgelaufenen Flüssigkeit in der Wanne aufzufangen. Trotzdem ist es möglich, eine
beladene Palette ohne Schwierigkeiten auf den Lastaufnahmepunkten des erfindungsgemäßen
Ladungsträgers abzusetzen. Anders ausgedrückt: man muss die Europalette nicht über
die Seitenwände der Wanne heben und dann auf dem Boden der Wanne absetzen, sondern
kann auf der gleichen Höhe wie die Oberkante der Seitenwände der Wanne mit der Europalette
über den Ladungsträger fahren und dann die Europalette auf den in etwa dieser Höhe
befindlichen Lastaufnahmepunkten absetzen. Das erleichtert die Handhabung der Europaletten
und der erfindungsgemäßen Ladungsträger.
[0016] Der Einsatz von erfindungsgemäßen Ladungsträgern erfordert kein zusätzliches Equipment.
Daher kann der erfindungsgemäße Paletten- oder Ladungsträger auch nachträglich in
manuell oder automatisierten Regalsystemen eingesetzt werden.
[0017] Je nach Anforderungsprofil ist es auch möglich, dass nicht nur an einer Seite des
Decks eine Schutzwand vorgesehen ist. Es ist vielmehr auch möglich, an zwei oder drei
Seiten des Decks jeweils eine Schutzwand vorzusehen. Allerdings ist es erforderlich,
dass eine Seite des Decks keine Schutzwand aufweist. Über diese Seite ohne Schutzwand
kann eine Palette oder ein Produkt mit zum Beispiel mit Hilfe eines herkömmlichen
Gabelstaplers auf den Lastaufnahmepunkten des Decks abgesetzt werden.
[0018] Wenn das Deck als flüssigkeitsdichte Wanne ausgebildet ist, dann sind die Schutzwände
an den Oberkanten der Wände der Wanne angeordnet. Es ist in vielen Fällen auch möglich
und vorteilhaft, wenn sowohl die Seitenwände der Wanne als auch der Boden der Wanne
und die Schutzwände aus Stahlblech beispielsweise durch Abkanten und anschließendes
Verschweißen hergestellt werden. Dann entsteht ohne nennenswerte Zusatzkosten eine
flüssigkeitsdichte Wanne für auslaufende Flüssigkeiten.
[0019] Bei Bedarf können dann noch Verstärkungsbleche eingeschweißt werden, so dass insgesamt
eine sehr belastbare, robuste und kostengünstige Herstellung möglich ist.
[0020] Die Längsträger sind häufig aus Stahl hergestellt; das hat den Vorteil, dass sie
sehr belastbar und robust sind. Wenn aber der Ladungsträger zum Beispiel auf einem
beschichteten Industrieboden "unsanft" abgesetzt oder verschoben wird, dann kann die
Beschichtung des Industriebodens beschädigt werden. Um das zu verhindern bzw. zu minimieren
kann an der Unterseite der Längsträger eine (auswechselbare) Kufe aus Kunststoff oder
Holz befestigt werden. Diese Kufen mildern Stöße beim Absetzen des Ladungsträgers
ab und schonen dadurch Böden und Regalsysteme. Außerdem ist das Absetzen leiser und
schont die Ohren anwesender Personen.
[0021] Die Wahl des Materials aus dem die erfindungsgemäßen Paletten- oder Ladungsträger
hergestellt werden, hängt maßgeblich von den beabsichtigten Einsatzbereichen ab. Wenn
beispielsweise auf den Ladungsträgern Behälter mit chemischen Produkten (Gefahrgut)
gelagert werden, kann es vorteilhaft sein, die Ladungsträger aus einem säurebeständigen
Kunststoff herzustellen. Wenn es ganz besonders auf Schlagfestigkeit und Robustheit
ankommt, dann sind in vielen Fällen geschweißte Blechkonstruktionen die beste Wahl.
Die dazu erforderlichen Blechzuschnitte können bei Bedarf flüssigkeitsdicht verschweißt
werden, so dass die erfindungsgemäße Wanne auch bei diesem Ausführungsbeispiel ohne
großen zusätzlichen Aufwand aus dem abgekanteten Blechzuschnitt durch flüssigkeitsdichtes
Verschweißen hergestellt werden kann.
[0022] Blech ist auch gut reparierbar. Wenn beispielsweise ein Riss in der Schutzwand auftritt
oder sich eine Schweißnaht geöffnet hat, kann durch eine Reparaturschweißung die Funktionalität
des beschädigten Paletten- oder Ladungsträgers ohne weiteres wiederhergestellt werden.
[0023] Zur Überwachung des Zustands des Lagergutes können an der Rückwand Sensoren z.B.
für Rauchentwicklung / Wärmeentwicklung usw. angebracht werden, die z.B. über Funk
o.ä. eine Veränderung der Lagerzustände übermitteln
[0024] Auf den erfindungsgemäßen Palettenträgern werden häufig potentiell gefährliche Güter
gelagert, die zum Beispiel in Brand geraten können. Um solche Veränderungen ohne Zeitverzug
erfassen und die Entstehung/das Ausbreiten eines Brands verhindern zu können, ist
in vorteilhafter Weiterbildung vorgesehen, an dem Paletten-Träger mindestens ein Sensor
zur Überwachung des Zustands des Lagergutes anzubringen, wobei der Sensor Veränderungen
des Lagerzustands drahtlos an eine Zentrale übermittelt.
[0025] Dieser mindestens eine Sensor kann die Rauchentwicklung und / oder die Wärmeentwicklung
des auf dem Paletten-Träger befindlichen Lagerguts überwachen und Veränderungen des
Lagerzustands drahtlos an eine Zentrale übermitteln.
[0026] Wenn auf dem Deck des Palettenträgers ein oder mehrere Akkumulatoren gelagert sind,
dann kann der mindestens eine Sensor zur Überwachung des Zustands des Lagergutes die
an den elektrischen Anschlüssen des oder der Akkumulatoren anliegende elektrische
Spannung, der Innenwiderstand des oder der Akkumulatoren und/oder den in dem oder
den Akkumulatoren fließenden elektrischen (Ruhe-)Strom erfassen und Veränderungen
einer oder mehrere dieser Größen drahtlos an eine Zentrale übermittelt. Dadurch kann
in vielen Fällen die Entstehung eines Akkumulatorbrands verhindert werden, bevor überhaupt
eine nennenswerte Temperaturerhöhung am Gehäuse des Akkumulators auftritt oder sich
Rauch entwickelt.
[0027] In besonders vorteilhafter Weiterbildung übermittelt der mindestens eine Sensor zusammen
mit einer Veränderung des Zustands eines Lagerguts Informationen zur Identifizierung
des Palettenträgers und/oder von dessen Lagerort drahtlos an die Zentrale übermittelt.
Dadurch wird der Palettenträger mit einem potentiell "kritischen" Lagergut lokalisiert
und die Zuständigen Personen können sich ohne zu suchen zu diesem Palettenträger begeben.
[0028] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen entnehmbar. Alle in der Zeichnung,
deren Beschreibung und den Patentansprüchen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln
als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
Zeichnung
[0029] Es zeigen:
- Figuren 1 bis 3
- verschiedene Ansichten eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Paletten-
oder Ladungsträgers sowie
- Figuren 4 bis 6
- entsprechende Ansichten eines zweiten Ausführungsbeispiels.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0030] In der Figur 1 ist eine Isometrie eines ersten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels
vereinfacht dargestellt. Der erfindungsgemäßen Paletten oder Ladungsträger 1 umfasst
ein Deck 3, das in der Regel eine rechteckige Grundfläche hat. Es ist so bemessen,
dass eine Europalette oder eine andere genormte Palette auf dem Deck 3 abgesetzt werden
kann. D. h. die Grundfläche des Decks 3 ist so groß wie oder etwas größer als die
Grundfläche einer Palette oder eines genormten Behälters, der auf dem Palettenträger
abgestellt werden soll. Auf dem Deck 3 sind bei diesem Ausführungsbeispiel drei Quertraversen
19 vorgesehen. Sie können als Blechstreifen oder eine rechteckige Platte aus Kunststoff
ausgeführt sein, der bzw. die an dem Deck 3 angeschweißt bzw. befestigt sind.
[0031] Unter dem Deck 3 befinden sich bei diesem Ausführungsbeispiel drei parallel zueinander
verlaufende Längsträger 5. Die Längsträger 5 sind zum Beispiel durch Schweißen mit
dem Deck 3 verbunden. Sie stabilisieren das Deck 3. In die Zwischenräume zwischen
den Längsträgern 5 unterhalb des Decks 3 können die Zinken eines Hubgeräts oder Gabelstaplers
(siehe Figur 2) einfahren. Anders ausgedrückt: Man kann den erfindungsgemäßen Paletten-
oder Ladungsträger mit einem üblichen Hubgerät oder Gabelstapler anheben, innerbetrieblich
transportieren und an einem anderen Platz wieder absetzen.
[0032] An einer Stirnseite des Ladungsträgers 1 ist eine Schutzwand 7 angebracht. Die Schutzwand
7 ragt in vertikaler Richtung nach oben über das Deck 3 hinaus.
[0033] Bei diesem Ausführungsbeispiel ist an der Schutzwand 7 gegenüberliegenden Seite des
Decks 3 keine Schutzwand vorhanden. Das heißt es gibt nur eine kleine Aufkantung zur
Begrenzung des Decks 3 an der der Schutzwand gegenüberliegenden Seite. Es ist auch
möglich, dass dort keine Aufkantung vorgesehen ist. Das ermöglicht und erleichtert
es, von dieser, der Schutzwand 7 gegenüberliegenden Seite eine Palette mit Hilfe eines
herkömmlichen Hubgeräts oder Gabelstaplers über das Deck 3 zu fahren und es auf dem
Deck 3 abzusetzen. Anschließend kann man die Zinken des Hubgeräts beziehungsweise
Gabelstaplers in an sich bekannter Weise unter der Europalette herausziehen.
[0034] In der Figur 1 ist keine Europalette auf dem Deck 3 dargestellt. Dies ist lediglich
in den Figuren 2 und 3 der Fall.
[0035] Um die Schutzwand 7 zu stabilisieren, aber auch um die auf der dem Deck 3 abgesetzte
Ware beziehungsweise Europalette auch seitlich gegen mechanische Beschädigungen zu
schützen, sind bei diesem Ausführungsbeispiel Seitenwände 9 angeordnet, welche hier
als Dreiecksflächen ausgebildet sind. Es ist jedoch auch möglich, die Seitenwände
9 als Rechteck auszubilden.
[0036] Die Seitenwände 9 sind ihrer Funktion nach ebenfalls Schutzwände. Sie werden anders
bezeichnet als die Schutzwand 7 an der Stirnseite des Decks, um sie begrifflich von
der stirnseitigen Schutzwand 7 zu unterscheiden.
[0037] Bei diesem Ausführungsbeispiel ist es möglich, sowohl die Längsträger 5 als auch
das Deck 3, die Schutzwand 7 und die Seitenwände 9 aus Blech herzustellen. Besonders
bevorzugt wird der Ladungsträger 1 aus Stahlblech hergestellt, weil es sehr robust
ist, duktil ist und somit einen sehr guten Schutz von Paletten oder Waren, die sich
auf dem Deck 3 befinden, bietet.
[0038] Durch das Abkanten von Blechzuschnitten, wie sie beispielsweise zum Herstellen der
Längsträger 5 eingesetzt werden, können Stabilität und Biegesteifigkeit der Längsträger
5, aber auch des mit den Längsträgern 5 fest verbundenen Decks 3 in sehr weiten Grenzen
konstruktiv an die zukünftigen Einsatzbedingungen angepasst werden. Die Schutzwand
7 sowie die Seitenwände 9 tragen weiter zur Erhöhung der Steifigkeit der erfindungsgemäßen
Paletten- oder Ladungsträgern 1 bei.
[0039] In Figur 2 ist der erfindungsgemäße Paletten- oder Ladungsträger 1 gemäß Figur 1
in einer Seitenansicht dargestellt. Dabei ist auf dem Deck 3 eine leere Europalette
11 dargestellt. Im realen Einsatz befinden sich auf dieser Europalette 11 empfindliche
Produkte, beispielsweise Akkumulatoren, Behälter, die mit ätzenden Flüssigkeiten oder
brennbaren Flüssigkeiten gefüllt sind und andere Gefahrgüter.
[0040] Seitlich von dem Ladungsträger 1 ist ein Hubgerät in Form eines Schubmaststaplers
13 mit Zinken 15 dargestellt. Die Zinken 15 befinden sich nur wenig oberhalb des Hallenbodens.
In dieser Position der Zinken 15 ist es möglich, mit dem Schubmaststapler 13 in Richtung
des Ladungsträgers 1 zu fahren und dadurch die Zinken 15 unter dem Deck 3 und zwischen
den Längsträgern 5 zu positionieren. Diese Position ist in der Figur 2 nicht dargestellt.
Es ist jedoch jedem Fachmann auf dem Gebiet des Transport- und Lagerwesens bekannt,
wie mit Hilfe eines Hubgeräts eine Europalette angehoben werden kann. Genau der gleiche
Vorgang findet statt, wenn der erfindungsgemäße Paletten- oder Ladungsträger 1 angehoben
werden soll.
[0041] Wie sich aus der Figur 2 anschaulich ergibt, stellt die Schutzwand 7 einen sehr wirksamen
Schutz vor mechanischen Beschädigungen von Produkten, die auf der Palette 11 gelagert
sind, dar. Insbesondere wird wirkungsvoll verhindert, dass eine unachtsame Bedienung
des Hubgeräts mit zu hoch eingestellten Zinken 15 zu Beschädigungen von Waren führt,
die sich auf der Europalette 11 befinden.
[0042] Wenn nämlich die Zinken 15 zu hoch eingestellt sein sollten und eine Bedienperson
mit den Zinken 15 versucht unter das Deck 3 des Ladungsträgers zu fahren, dann werden
die Zinken 15 von der Schutzwand 7 abgehalten. Anders ausgedrückt: es kommt nicht
zu Beschädigungen der auf der Palette 11 befindlichen gegebenenfalls empfindlichen
oder ein hohes Gefährdungspotential bergenden Waren.
[0043] Durch die Seitenwände 9 wird die Schutzwand 7 versteift, so dass auch große Kräfte
von der Schutzwand 7 aufgenommen werden können und die Schutzwirkung der Schutzwand
gegenüber mechanischen Beschädigungen von auf der Palette 11 befindlichen Waren sehr
hoch ist.
[0044] Die Figur 3 zeigt nun eine Ansicht von vorne auf die erfindungsgemäßen Ladungsträger
1 mit der Schutzwand 7 und einer angedeutete Palette 11.
[0045] In der Figur 4 ist eine Isometrie eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Paletten- oder Ladungsträgers 1 dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das
Deck 3 als flüssigkeitsdichte Wanne ausgebildet. Dies bedeutet, dass es vier umlaufende
Seitenwände 17 aufweist, die flüssigkeitsdicht miteinander verschweißt sind. Auf dem
Deck 3 sind bei diesem Ausführungsbeispiel drei Traversen 19 angeordnet, welche als
Lastaufnahmepunkte für die Europalette (nicht dargestellt) dienen. Die Traversen 19
sind letztendlich abgekantete Blechstücke, die so bemessen sind, dass ihre Oberseite
im Wesentlichen bündig mit Oberkante 18 der Seitenwand 17.3 des Decks 3 ist. Selbstverständlich
können die Blechzuschnitte auch so bemessen sein, dass eine kleine/bzw. niedrige Aufkantung
entsteht, welche das Deck 3 lokal verstärkt. Dies bedeutet, dass über die Seitenwand
17.3 die eine Europalette auf das Deck 3 geschoben werden kann, ohne dass ein Höhenunterschied
zwischen der Oberkante 18 der Seitenwand 17.3 und den Traversen 19 vorhanden ist.
Die Schutzwand 7 und die Seitenwände 9 setzen auf den umlaufenden Seitenwänden 17
auf.
[0046] Natürlich werden die Schutzwand 7 und die darunter befindliche Seitenwand 17 in der
Regel aus einem Stück hergestellt. Entsprechendes gilt für die Seitenwände 9 und 17.
Bezugszeichenliste:
[0047]
1 Palletten- oder Ladungsträger
3 Deck
5 Längsträger
7 Schutzwand an einer Stirnseite des Decks
9 Seitenwände
11 Euro-Palette
13 Hubgerät / Schubmaststapler
15 Zinken
17 umlaufende Seitenwand einer Wanne
19 Traverse
1. Paletten- oder Ladungsträger umfassend ein Deck (3) mit einer Grundfläche und mindestens
zwei, bevorzugt dreiparallel zueinander angeordnete Längsträgern (5), wobei die Längsträger
(5) unterhalb des Decks (3) angeordnet und mit dem Deck (3) verbunden sind, und wobei
an mindestens einer Seite des Decks (3) eine Schutzwand (7) vorgesehen ist, die in
vertikaler Richtung über das Deck (3) hinausragt.
2. Paletten- oder Ladungsträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Oberseite des Decks (3) Lastaufnahmepunkte vorgesehen sind.
3. Paletten- oder Ladungsträger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lastaufnahmepunkte als Traversen (19) oder Abstandshalter ausgebildet sind, und
dass die Traversen (19) oder Abstandshalter die in die Lastaufnahmepunkte eingeleiteten
Gewichtskräfte direkt oder mittelbar in die Längsträger (5) einleiten.
4. Paletten- oder Ladungsträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Deck (3) als flüssigkeitsdichte Wanne mit einem Boden und umlaufenden Seitenwänden
(17) ausgebildet ist, und dass die Lastaufnahmepunkte etwa auf der gleichen Höhe wie
eine Oberkante (18) der umlaufenden Seitenwände (17) angeordnet sind.
5. Paletten- oder Ladungsträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an zwei oder drei Seiten des Decks (3) bzw. zwei oder drei Seitenwänden (17) der
Wanne eine Schutzwand (7, 9) vorgesehen ist, die in vertikaler Richtung über das Deck
(3) bzw. die umlaufenden Seitenwände (17) hinausragt.
6. Paletten-Träger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einer Seite der Wanne keine Schutzwand (7, 9) vorgesehen ist.
7. Paletten-Träger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den Unterseiten der Längsträger (5) eine Kufe aus Holz oder Kunststoff vorgesehen
ist.
8. Paletten-Träger nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstände der Lastaufnahmepunkte voneinander den Abständen der Füße einer genormten
Palette, insbesondere einer EURO-Palette, oder eines genormten Transportbehälters
entsprechen.
9. Paletten-Träger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Schutzwand (17), das Deck (3) und/oder die Längsträger (5) aus
Metall, bevorzugt aus Stahl, hergestellt sind.
10. Paletten-Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Schutzwand (17), das Deck (3) und/oder die Längsträger (5) aus
Kunststoff, bevorzugt aus faserverstärktem und/oder säurefestem Kunststoff, besteht.
11. Paletten-Träger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er mindestens einen Sensor zur Überwachung des Zustands des Lagergutes aufweist.
12. Paletten-Träger nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Sensor zur Überwachung des Zustands des Lagergutes die Rauchentwicklung
und / oder die Wärmeentwicklung des auf dem Paletten-Träger befindlichen Lagerguts
überwacht und Veränderungen des Lagerzustands drahtlos an eine Zentrale übermittelt.
13. Paletten-Träger nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Deck (3) ein oder der mehrere Akkumulatoren gelagert sind, und dass der mindestens
eine Sensor zur Überwachung des Zustands des Lagergutes die an den elektrischen Anschlüssen
des oder der Akkumlatoren anliegende elektrische Spannung, der Innenwiderstand des
oder der Akkumlatoren und/oder den in dem oder den Akkumulatoren fließenden elektrischen
Strom erfasst und Veränderungen einer oder mehrere dieser Größen drahtlos an eine
Zentrale übermittelt.
14. Paletten-Träger nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Sensor zusammen mit einer Veränderung des Zustands eines Lagerguts
Informationen zur Identifizierung des Palettenträgers und/oder von dessen Lagerort
drahtlos an die Zentrale übermittelt.
15. Paletten-Träger nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Sensor an der Schutzwand (7), insbesondere an der dem Deck (3)
zugewandten Seite der Schutzwand (7), angeordnet ist.
16. Paletten-Träger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Längsträger (5) über die gesamte Länge des Decks (3) erstrecken, und bevorzugt
so angeordnet/positioniert sind, dass sie unter den Kufen einer auf dem Deck (3) abgestellten
Euro-Palette verlaufen.