[0001] Die Erfindung betrifft eine insbesondere für den Transport von temperatursensiblen
Gütern geeignete Transportverpackung. Speziell betrifft die Erfindung eine Transportverpackung
mit einem Umkarton und wenigstens einem in den Umkarton einsetzbaren Inlay, wobei
das Inlay eine durchgehende äußere Deckschicht, eine parallel von der äußeren Deckschicht
beabstandete innere Deckschicht, eine die äußere Deckschicht mit der inneren Deckschicht
verbindende, die Deckschichten wenigstens teilweise umlaufende Wandung und ein zwischen
den Deckschichten und der die Deckschichten wenigstens teilweise umlaufenden Wandung
angeordnetes Isolationsmaterial aufweist, wobei die innere Deckschicht und die das
Inlay wenigstens teilweise umlaufende Wandung zwei das Inlay in drei Abschnitte unterteilende
Ausnehmungen aufweisen, die eine durch die durchgehende äußere Deckschicht vermittelte
gelenkige Bewegung der Abschnitte zueinander ermöglichen.
[0002] Die Belieferung von Privathaushalten mit Lebensmitteln durch Online-Supermärkte nimmt
stetig an Bedeutung zu. Unabhängig davon, ob die Lebensmittel über einen Versandservice
als Paket oder durch Direktauslieferung geliefert werden, ist in der Regel eine Transportverpackung
notwendig, mit der die Lebensmittelprodukte nicht nur einfach gemeinsam transportiert,
sondern hygienisch und insbesondere bei der Bestellung temperatursensibler Produkte
auch temperaturstabil, also in der Regel gekühlt bzw. tiefgekühlt angeliefert werden
können.
[0003] Häufig kommen hierfür Komplettverpackung zum Einsatz, die aus einem stabilen Faltkarton
sowie passenden Einlagen (Inlays) aus recycelten Polyester-Fasern bestehen. Bei ökologisch
verträglicheren Varianten derartiger Transportverpackungen wird vollständig auf Kunststoff
verzichtet und stattdessen ausschließlich auf Materialien aus Papier oder Vorstufen
davon zurückgegriffen.
[0004] So ist beispielsweise aus der
US 2017/0327298 A1 eine Transportverpackung bekannt, bei der ein aus Karton bestehendes, thermisch isolierendes
Inlay aus zwei identischen Elementen gebildet ist, die zueinander um 90° verdreht
zu einem das Transportgut aufnehmenden Hohlkörper zusammengesetzt und in einen Transportkarton
eingesetzt werden können. Dabei ist jedes Inlay-Element als Sandwichelement ausgebildet
und besteht aus drei gelenkig miteinander verbundenen Abschnitten, die jeweils U-förmig
zusammengefaltet werden können.
[0005] Wenngleich dieser Aufbau hinsichtlich der Produktion, der Verwendung und der Entsorgung
einer derartigen Transportverpackung sehr vorteilhaft ist, besteht ein Missverhältnis
zwischen der Temperaturstabilität der mit der Verpackung transportierten Güter und
dem hierfür erforderlichen Gewicht.
[0006] Die Anmelderin hat daher das bekannte System bereits dahingehend verbessert, dass
der Umkarton aus Wellpappe als stabile äußere Hülle der Transportverpackung beibehalten
wird, die Inlays aus jedoch aus Kartonage und Zellstoff gebildet sind. Hierfür ist
das bereits bekannte dreiteilige Inlay als Hohlkörper ausgebildet, das durch Falten
und Fixieren eines Kartonzuschnitts hergestellt werden kann, wobei der Hohlkörper
mehrere den Hohlkörper auskleidende Zellstofflagen aufnimmt. Durch diese Ausgestaltung
wird eine hohe isolierende Wirkung bei gleichzeitig geringem Gewicht erreicht.
[0007] Insbesondere ist das Inlay durch eine bevorzugt einstückige Kartonage gebildet, die
eine durchgehende äußere Deckschicht, eine davon parallel beabstandete innere Deckschicht
und eine die äußere Deckschicht mit der inneren Deckschicht verbindende, die Deckschichten
umlaufende Wandung aufweist, wobei die innere Deckschicht und die das Inlay umlaufende
Wandung das Inlay in drei Abschnitte unterteilende Ausnehmungen aufweisen, die eine
durch die äußere Deckschicht vermittelte gelenkige Bewegung der Abschnitte zueinander
ermöglichen. Dabei bilden die Randabschnitte der umlaufenden Wandung und der inneren
Deckschicht Stoßkanten, die die gelenkige Bewegung der Abschnitte zueinander auf ein
rechtwinkliges Anklappen der Abschnitte aneinander begrenzen.
[0008] Zwischen der äußeren Deckschicht, der inneren Deckschicht und seitlich von der das
Inlay umlaufenden Wandung begrenzt ist ein Hohlraum ausgebildet, der mit Zellstofflagen
gefüllt ist. Die Zellstofflagen sind in gestreckter Konformation des Inlays durch
die Ausnehmungen in der inneren Deckschicht und der umlaufenden Wandung sichtbar,
werden aber bei Anklappen der Abschnitte in einer U-förmigen Konformation vollständig
vom Hohlkörper aufgenommen.
[0009] Wenngleich sich auch diese Ausgestaltung als grundsätzlich vorteilhaft ergeben hat,
besteht ein Problem beim Einsetzen der Inlays in den Umkarton dahingehend, dass die
Zellstofflagen oder ein anderes Isolationsmaterial dazu neigen, sich im Bereich der
Ausnehmungen zwischen die Stoßkanten zu legen und so das passgenaue Einsetzen des
bzw. der Inlays in den Umkarton behindern.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es daher, die bekannte Transportverpackung dahingehend
weiterzuentwickeln, dass ein problemloses Einsetzen eines Inlays in den Umkarton erfolgen
kann.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Transportverpackung mit den Merkmalen
von Anspruch 1 gelöst. Die Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
wieder.
[0012] Erfindungsgemäß wird also eine Transportverpackung mit einem Umkarton und wenigstens
einem in den Umkarton einsetzbaren Inlay vorgeschlagen, wobei das Inlay eine durchgehende
äußere Deckschicht, eine parallel von der äußeren Deckschicht beabstandete innere
Deckschicht, eine die äußere Deckschicht mit der inneren Deckschicht verbindende,
die Deckschichten wenigstens teilweise umlaufende Wandung und ein zwischen den Deckschichten
und der die Deckschichten wenigstens teilweise umlaufenden Wandung angeordnetes Isolationsmaterial
aufweist, wobei die innere Deckschicht und die das Inlay wenigstens teilweise umlaufende
Wandung zwei das Inlay in drei Abschnitte unterteilende Ausnehmungen aufweisen, die
eine durch die durchgehende äußere Deckschicht vermittelte gelenkige Bewegung der
Abschnitte zueinander ermöglichen, wobei das Isolationsmaterial wenigstens im Bereich
der Ausnehmungen von einer Lage Papier oder Papiervlies bedeckt ist.
[0013] Durch diese Ausgestaltung wird das Isolationsmaterial daran gehindert, durch die
Ausnehmungen zu treten und den Klappmechanismus zu behindern.
[0014] Bevorzugt weist die Lage Papier oder Papiervlies ein geringeres Flächengewicht als
die äußere Deckschicht auf, wobei die Lage Papier oder Papiervlies besonders bevorzugt
ein höheres Flächengewicht als das Isolationsmaterial aufweist. Durch diese Ausgestaltungen
bleibt einerseits die für die Ausbildung der Gelenke erforderliche Flexibilität erhalten
und andererseits eine gegenüber dem Isolationsmaterial biegesteife Barriere geschaffen,
sodass das Isolationsmaterial die Lage Papier oder Papiervlies nicht in die Ausnehmung
drängen kann.
[0015] Die Lage Papier oder Papiervlies kann zwar Außen an der Deckschicht angebracht, beispielsweise
angeklebt sein. Eine besonders einfache bevorzugte Ausgestaltung wird aber dann erreicht,
wenn die Lage Papier oder Papiervlies zwischen dem Isolationsmaterial und der inneren
Deckschicht angeordnet ist.
[0016] Weiter ist bevorzugt vorgesehen, dass die Lage Papier oder Papiervlies im Bereich
der Ausnehmungen in Richtung der Längsachse der Ausnehmungen genutet ist, wobei die
Nut von Seiten der Ausnehmung in die Lage Papier oder Papiervlies eingebracht ist.
Aufgrund dieser Maßnahme unterstützt die Lage Papier oder Papiervlies die Scharnierwirkung,
ohne dass die Gefahr besteht, dass die Lage Papier oder Papiervlies in die Ausnehmung
geraten könnte.
[0017] Das Isolationsmaterial ist bevorzugt aus einer Mehrzahl von Zellstofflagen gebildet.
[0018] Schließlich ist bevorzugt vorgesehen, dass die Transportverpackung zwei identisch
ausgebildete Inlays aufweist.
[0019] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den beigefügten Zeichnungen dargestellten,
besonders bevorzugt ausgestalteten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer besonders bevorzugt ausgestalteten, geöffneten
Transportverpackung mit zwei im Umkarton angeordneten Inlays;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht der geöffneten Transportverpackung aus Fig. 1 mit den
aus dem Umkarton herausgenommenen Inlays;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf ein Inlay der zuvor dargestellten Transportverpackung; und
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht auf das Inlay aus Fig. 3.
[0020] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer besonders bevorzugt ausgestalteten,
geöffneten Transportverpackung mit zwei im Umkarton angeordneten Inlays. Die Transportverpackung
100 weist einen an sich bekannten Umkarton 10 und zwei im Umkarton 10 eingesetzte
Inlays 20, 20 auf. Der Umkarton 10 ist dabei speziell aus Wellpappe hergestellt und
stellt die stabile äußere Hülle der Transportverpackung 100 dar. Die Inlays 20, 20
bilden aufgrund ihrer thermischen Isolationsfunktion einen thermostabilen Innenraum
im Innern des Umkartons 10 aus, wobei der Innenraum durch Aufklappen eines Inlays
20 ohne weiteres zugänglich ist.
[0021] Fig. 2 verdeutlicht den Aufbau in einer perspektivischen Ansicht der geöffneten Transportverpackung
aus Fig. 1 mit den aus dem Umkarton 10 herausgenommenen Inlays 20, 20. Es ist zu erkennen,
dass die Inlays 20, 20 ein an sich gestreckte Konformation aufweisen, die in eine
U-förmige Konformation überführt werden kann. Dabei sind die beiden Inlays 20, 20
identisch und komplementär zueinander ausgebildet und können durch Verdrehen zueinander
ineinandergesteckt werden, sodass die beiden Inlays 20, 20 einen Hohlkörper ausbilden,
der vom Umkarton 10 aufgenommen werden kann.
[0022] Die in Fig. 3 dargestellte Draufsicht auf ein Inlay 20 der zuvor dargestellten Transportverpackung
100 zeigt, dass das Inlay 20 eine in der Darstellung unten liegende durchgehende äußere
Deckschicht, eine oben liegende, parallel von der äußeren Deckschicht beabstandete
innere Deckschicht und eine die äußere Deckschicht mit der inneren Deckschicht verbindende,
die Deckschichten umlaufende Wandung 24 aufweist. Die innere Deckschicht und die das
Inlay 20 umlaufende Wandung 24 weisen zwei das Inlay 20 in drei Abschnitte 20a, 20b,
20c unterteilende Ausnehmungen 22, 22 auf, die eine durch die durchgehende äußere
Deckschicht vermittelte gelenkige Bewegung der Abschnitte 20a, 20b, 20c zueinander
ermöglichen.
[0023] Zwischen den Deckschichten und der die Deckschichten wenigstens teilweise umlaufenden
Wandung 24 ist das die thermische Isolation bewirkende Isolationsmaterial vorgesehen,
das von einer zwischen dem Isolationsmaterial und der inneren Deckschicht angeordneten
Lage Papier oder Papiervlies 26 und damit auch im Bereich der Ausnehmungen 22, 22
bedeckt ist.
[0024] Wie in Fig. 4 angedeutet ist die Lage Papier oder Papiervlies 26 im Bereich der Ausnehmungen
22, 22 in Richtung der Längsachse der Ausnehmungen 22, 22 genutet. Die Lage Papier
oder Papiervlies 26 verhindert, dass das Isolationsmaterial durch die Ausnehmungen
22, 22 aus dem von den Deckschichten und der umlaufenden Wandung gebildeten Hohlraum
heraustreten und den Klappmechanismus behindern kann.
[0025] Die Lage Papier oder Papiervlies 26 weist dabei insbesondere ein höheres Flächengewicht
als das Isolationsmaterial und ein geringeres Flächengewicht als die äußere Deckschicht
auf.
1. Transportverpackung (100) mit
- einem Umkarton (10) und
- wenigstens einem in den Umkarton einsetzbaren Inlay (20), wobei das Inlay (20)
o eine durchgehende äußere Deckschicht,
o eine parallel von der äußeren Deckschicht beabstandete innere Deckschicht,
o eine die äußere Deckschicht mit der inneren Deckschicht verbindende, die Deckschichten
wenigstens teilweise umlaufende Wandung (24) und
o ein zwischen den Deckschichten und der die Deckschichten wenigstens teilweise umlaufenden
Wandung (24) angeordnetes Isolationsmaterial aufweist,
wobei die innere Deckschicht und die das Inlay (20) wenigstens teilweise umlaufende
Wandung (24) zwei das Inlay (20) in drei Abschnitte (20a, 20b, 20c) unterteilende
Ausnehmungen (22, 22) aufweisen, die eine durch die durchgehende äußere Deckschicht
vermittelte gelenkige Bewegung der Abschnitte (20a, 20b, 20c) zueinander ermöglichen,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Isolationsmaterial wenigstens im Bereich der Ausnehmungen (22, 22) von einer Lage
Papier oder Papiervlies (26) bedeckt ist.
2. Transportverpackung (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage Papier oder Papiervlies (26) ein geringeres Flächengewicht als die äußere
Deckschicht aufweist.
3. Transportverpackung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage Papier oder Papiervlies (26) ein höheres Flächengewicht als das Isolationsmaterial
aufweist.
4. Transportverpackung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage Papier oder Papiervlies (26) zwischen dem Isolationsmaterial und der inneren
Deckschicht angeordnet ist.
5. Transportverpackung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage Papier oder Papiervlies (26) im Bereich der Ausnehmungen (22, 22) in Richtung
der Längsachse der Ausnehmungen (22, 22) genutet ist.
6. Transportverpackung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Isolationsmaterial aus einer Mehrzahl von Zellstofflagen gebildet ist.
7. Transportverpackung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch zwei identische Inlays (20, 20).