(19)
(11) EP 4 067 602 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.10.2022  Patentblatt  2022/40

(21) Anmeldenummer: 22164277.0

(22) Anmeldetag:  25.03.2022
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04F 15/02(2006.01)
E04F 15/20(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
E04F 15/02155; E04F 15/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 26.03.2021 DE 102021107708
16.12.2021 DE 102021133526

(71) Anmelder: Hamberger Industriewerke GmbH
83071 Stephanskirchen (DE)

(72) Erfinder:
  • Die Erfinder haben auf ihr Recht verzichtet, als solche bekannt gemacht zu werden.

(74) Vertreter: Winter, Brandl - Partnerschaft mbB 
Alois-Steinecker-Straße 22
85354 Freising
85354 Freising (DE)

   


(54) BODENBELAGSAUFBAU


(57) Offenbart ist ein Bodenbelagsaufbau mit einer Decklage aus einem Holz- oder Holzersatzwerkstoff, aus Fliesen oder textilen Material und einer Basislage, die beim Verlegen nur einseitig flächig entweder mit dem Unterboden oder mit einem Bodenbelag verklebt wird und die mit einem Ausnehmungsmuster ausgeführt ist, wobei das Ausnehmungsmuster beim Verlegen mit Kleber gefüllt ist und der Bodenbelag durch die Ausnehmungen in Klebekontakt mit dem Unterboden tritt.







Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Bodenbelagsaufbau mit einer Fußbodendecklage und einer auf dem Unterboden mittelbar oder unmittelbar aufliegenden Basislage.

[0002] Ein derartiger Bodenbelagsaufbau ist beispielsweise in der EP 2 615 222 A2 offenbart, wobei Fußbodenpaneele auf einer auf dem Unterboden verlegten Schalldämm-Unterlage aufliegen. Bei der beschriebenen Lösung besteht diese Unterlage aus einer Schwerfolie und einer darunter liegenden so genannten Federschicht aus Schaumstoff. Nachteilig an dieser Lösung ist der Aufwand, der sich durch das Verlegen der beiden Schichten (Unterlagen und Fußbodenpaneele) ergibt. Insbesondere wenn die beiden Schichten nicht eben aufeinander liegen und so der Kontakt der Fußbodenpaneele mit der Schwerfolie nicht gegeben ist, sind die positiven Wirkungen der Schwerfolie deutlich verringert.

[0003] Häufig erfolgt eine dauerhafte vollflächige Verklebung des Bodenbelags, wobei der Kleber über geeignete Zahnspachtel oder dergleichen auf den Unterboden aufgetragen wird. Der Bodenbelag wird dann nach diesem herkömmlichen Verlegeverfahren in das Kleberbett verlegt. In Abhängigkeit vom Kleberauftrag und vom Klebertyp wird das Bewegungsverhalten des Bodens eingeschränkt. Zudem ist diese vollflächige Verklebung im Hinblick auf die Verringerung des Raumschalls relativ gut geeignet. Nachteilig ist dabei allerdings, dass die Trittschalldämmung durch die direkte akustische Anbindung des Bodenbelags an den Unterboden, beispielsweise Estrich, verschlechtert ist.

[0004] Zur Verbesserung der Trittschalldämmung werden daher zwischen den Unterboden und das Fußbodenpaneel/die Fußbodendecklage Zwischenlagen eingebracht, wobei diese üblicherweise zunächst mit dem Untergrund verklebt werden. In einem darauffolgenden Arbeitsschritt wird dann diese Dämmunterlage mit dem Fußbodenpaneel verklebt. Dieser Prozess ist aufwendig und teuer.

[0005] Bei einem derartigen Verlegeverfahren können Trittschall-Dämmmatten verwendet werden, die aus einer PE-Schaumstoffmatte bestehen und die eine Vielzahl von symmetrisch angeordneten Ausschnitten zur Aufnahme des Klebstoffes zur Verklebung der Fußbodendecklage aufweisen. Ein Nachteil dieser Lösung besteht darin, dass aufgrund des relativ großen Volumens der Ausschnitte der Kleberverbrauch deutlich gegenüber der herkömmlichen Weise erhöht ist. Ein weiterer Nachteil der verklebten Böden ist die aufwendige Deinstallation. Dies ist üblicherweise nur mit schweren Geräten möglich und erfordert oft eine Sanierung der Unterbodendeckfläche, insbesondere der Estrichoberfläche. Die bekannten, mit Ausschnitten versehenen Dämmmatten erschweren den Ausbau ebenfalls erheblich, da aufgrund der Größe der Ausschnitte die Verklebung mit dem Unterboden schwierig zu lösen ist, so dass - wie oben ausgeführt - häufig eine Sanierung des Unterbodens erforderlich ist. Derartige Lösungen sind zudem auch nicht für den Einsatz bei Fußbodenheizungen geeignet. Hinzu kommt, dass diese Dämmmatten zwar den Trittschall gegenüber den herkömmlichen Lösungen dämmen, dieser Vorteil wird jedoch mit dem Nachteil erkauft, dass die Raumschalldämmung gegenüber den herkömmlichen Lösungen verschlechtert wird.

[0006] Die Druckschrift DE 10 2005 024 437 A1 zeigt einen Bodenbelagsaufbau mit einer Fußbodendecklage mit einer Kleberschicht und einer auf dem Unterboden aufliegenden Basislage. Zur Erzielung einer einfachen Deinstallation ist eine Spaltschicht vorgesehen, die sich aus der Anwendung unterschiedlicher Klebstoffe ergibt. Dabei weist der Klebstoff zwischen der Fußbodendecklage und der Basislage eine größere Haftkraft auf als der Klebstoff zum Untergrund. Hierdurch ist gewährleistet, dass die Wiederaufnahme der bereits verlegten Fußbodendecklage dazu führt, dass allenfalls geringe Klebereste der Klebschicht am Boden verbleiben.

[0007] Bekannt sind auch Lösungen, bei denen ein Trenngewebe zwischen den Unterboden und den Bodenbelagsaufbau eingebracht wird. Ein derartiges Trenngewebe erleichtert die Demontage, indem das Gewebe mit einer Kraft beaufschlagt wird, die zum Geweberiss und damit zur Trennung von Unterboden/Bodenbelagsaufbau führt. Derartige Trenngewebe sind jedoch nur sehr aufwendig zu installieren, vergleichsweise teuer und verschlechtern die Akustik des Bodens gegenüber den vorbeschriebenen Lösungen erheblich. Zudem wird durch diese Trenngewebe die Bewegung des Parketts nur unzureichend eingeschränkt.

[0008] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Bodenbelagsaufbau zu schaffen, der bei guter Schalldämmung eine einfache Montage und Deinstallation/Demontage ermöglicht. Der erfindungsgemäße Aufbau kombiniert die Vorteile einer eingangs beschriebenen vollflächigen Verklebung, insbesondere im Hinblick auf die Schalldämmung, die Quellung und das Schwinden mit einer hohen Renovierungsfreundlichkeit.

[0009] Diese Aufgabe wird durch einen Bodenbelagsaufbau mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.

[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0011] Der erfindungsgemäße Bodenbelagsaufbau hat eine Fußbodendecklage, vorzugsweise bestehend aus einem Holz- oder Holzersatzwerkstoff, Fliesen, textilen Materialien (Teppich), Linoleum und/oder Kunststoff oder einer Kombination derartiger Werkstoffe. Diese Fußbodendecklage kann beispielsweise ein Parkettfußbodenbelag, ein Designboden, ein Fliesenboden oder ein Laminatfußbodenbelag sein. Der Bodenbelagsaufbau hat des Weiteren eine Klebeschicht und eine auf dem Unterboden, beispielsweise Estrich, mittelbar oder unmittelbar aufliegende Basislage, die ein Ausnehmungsmuster aufweist. Im Unterschied zu der eingangs beschriebenen Dämmmatte wird die Kleberschicht flächig auf die Basislage oder den Unterboden aufgebracht, so dass der Kleber auch das Ausnehmungsmuster im Wesentlichen füllt und in Klebekontakt mit dem Unterboden bzw. der Fußbodendecklage tritt.

[0012] Vorzugsweise ist somit die Fußbodendecklage flächig mit der Basislage verbunden, wobei die Anbindung an den Unterboden lediglich über den im Ausnehmungsmuster aufgenommenen Kleber erfolgt, so dass lediglich eine partielle Anbindung vorliegt, die bei der Deinstallation sehr einfach zu lösen ist. Dazu wird die Kleberschicht auf die decklagenseitige Fläche der Basislage aufgetragen. Vorzugsweise werden dabei Glatt- oder Zahnspachtel verwendet.

[0013] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Ausnehmungsmuster als Lochmuster ausgebildet, dessen lichte Weite wesentlich kleiner als beim Stand der Technik ausgeführt ist.

[0014] Diese lichte Weite des Ausnehmungsmusters kann in Abhängigkeit von der Dicke der Basislage, dem Fließverhalten des Klebers, dem Schubverhalten der Fußbodendecklage (Parkett, Laminat, Designboden, ...) und/oder der verwendeten Kleberauftragstechnik variiert werden. Prinzipiell wird, insbesondere ist, die lichte Weite so ausgelegt, dass die Deinstallation vergleichsweise einfach erfolgen kann und die Bewegung der Fußbodendecklage zuverlässig vermieden oder minimiert ist. In anderen Worten erfolgt eine Auslegung der lichten Weite erfindungsgemäß in Abhängigkeit von der Dicke der Basislage, dem Fließverhalten des Klebers, dem Schubverhalten der Fußbodendecklage und/oder der verwendeten Kleberauftragstechnik, beziehungsweise, die lichte Weite ist erfindungsgemäß in Abhängigkeit von der Dicke der Basislage, dem Fließverhalten des Klebers, dem Schubverhalten der Fußbodendecklage und/oder der verwendeten Kleberauftragstechnik ausgelegt.

[0015] Es sind bevorzugte Intervalle der lichten Weite des Ausnehmungsmusters, insbesondere der lichten Weite der einzelnen Ausnehmungen des Ausnehmungsmusters, der Dicke der Basislage und der Viskosität des Klebers zu nennen. Ein Querschnitt oder eine lichte Weite der einzelnen Ausnehmungen des Ausnehmungsmusters ist in einer Weiterbildung größer gleich 0,1cm2 und kleiner gleich 100cm2, insbesondere größer gleich 0,12cm2 und kleiner gleich 28cm2. Die Dicke der Basislage ist in einer Weiterbildung größer gleich 0,1mm und kleiner gleich 10mm, insbesondere größer gleich 0,2mm und kleiner gleich 4 mm. In einer Weiterbildung ist wenigstens eine rheologische oder Fließ-Eigenschaft des Klebers, insbesondere dessen Viskosität, derart ausgelegt oder gewählt, dass der Kleber die Ausnehmungen des Ausnehmungsmusters gut ausfüllen kann. Hierzu ist die Viskosität größer gleich 800mPas und kleiner gleich 50.000mPas, nach Brookfield bei 25°C, insbesondere größer gleich 1.500mPas und kleiner gleich 10.000mPas, nach Brookfield bei 25°C.

[0016] In einer Weiterbildung ist ein Verlaufen des Klebers, insbesondere in die Ausnehmungen hinein und/oder durch die Ausnehmungen hindurch, begünstigt und/oder sichergestellt. Dies ist insbesondere durch das Material der Basislage begünstigt und/oder sichergestellt.

[0017] Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Basislage als Schwerfolie, als Dämmlage, Folie und/oder als Textillage oder aus einer Kombination von zwei oder mehreren dieser Materialien ausgeführt.

[0018] Bei Verwendung einer Folie oder einer dünnen Basislage wirkt diese primär als Trennschicht für eine erleichterte Demontage. Bei der Verwendung einer etwas dickeren, elastischen Basislage wirkt diese auch schalldämmend und kann eventuelle Unebenheiten im Unterboden ausgleichen.

[0019] Prinzipiell kann die Basislage mehrschichtig aus unterschiedlichen Materialien ausgeführt sein. Die Basislage kann entweder lose verlegt werden oder vor der Verlegung an der Unterseite des Bodenbelags befestigt werden.

[0020] Der Unterboden ist bei einem Ausführungsbeispiel vorzugsweise geprimerter Estrich.

[0021] Die Deinstallation ist besonders einfach, wenn die Folie aus einem Material besteht oder ein- oder beidseitig mit einem Material beschichtet ist, das keine Verbindung mit dem Kleber eingeht. Die Lagenfixierung des Fußbodens mit dem Unterboden erfolgt dann im Wesentlichen über den im Ausnehmungsmuster aufgenommenen Kleber. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass bei einer vollflächigen Verklebung der Fußbodendecklage mit der Basislage eine etwas bessere Raumschalldämmung erzielt wird.

[0022] Einen besonders hochwertigen Bodenbelagsaufbau erhält man, wenn die Basislage als Armierungsschicht oder mit einer Armierungsschicht ausgeführt ist.

[0023] Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel kann die Fußbodendecklage mit der Basislage kaschiert sein. In diesem Fall würde dann der Kleber unterbodenseitig aufgebracht werden.

[0024] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind das Material der Basislage und des Klebers so aufeinander abgestimmt, dass dieser Schichtaufbau als eine Dampfbremse mit einen sd-Wert ("wasserdampf-diffusionsäquivalente Luftschichtdicke") von ≥ 1 m bildet. Dementsprechend wirkt der Schichtaufbau dann als eine Art Klimamembran.

[0025] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Bodenbelagsaufbau;

Figur 2 eine Prinzipdarstellung einer Basislage des Bodenbelagsaufbaus gemäß Figur 1 und

Figur 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Bodenbelagsaufbaus.



[0026] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Bodenbelagsaufbaus beschrieben. Prinzipiell ist dieser Belagsaufbau so ausgelegt, dass er auch für Wand-/Deckenverkleidungen oder dergleichen verwendet werden kann. Dementsprechend soll unter den Begriff "Bodenbelagsaufbau" allgemein ein Wand-/Decken- oder Fußbodenbelag subsummiert sein.

[0027] Gemäß Figur 1 hat der erfindungsgemäße Bodenbelagsaufbau 1 eine Fußbodendecklage 2, die beispielsweise als Zweischichtparkett mit einer hochwertigen Holz-Deckschicht und einer Trägerschicht (Mittellage) 6, beispielsweise aus Fichte oder HDF bestehen kann. Selbstverständlich können auch andere Bodenbeläge, beispielsweise ein Massivparkett, ein Laminatboden, ein Designboden oder Fliesen verwendet werden. Dabei sind üblicherweise an der Trägerschicht 6 Nut-/Federprofile ausgebildet, die die Relativpositionierung der Fußbodenpaneele zueinander gewährleistet. Diese Nut-/Federprofile können noch mit einem Click-Profil ausgeführt sein, das ein Verrasten der Paneele untereinander ermöglicht. Bei den beschriebenen verklebten Bodenbelagsaufbauten ist eine derartige Verrastung jedoch nicht unbedingt erforderlich.

[0028] Diese Fußbodendecklage 2 ist auf einer Basislage 8 verlegt, die beispielhaft in Figur 2 dargestellt ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Basislage 8 durch eine Schwerfolie gebildet, die sowohl als Lastverteilungsschicht wirken kann auch als den Raumschall und den Trittschall zuverlässig reduziert. Darüber hinaus sorgt die Schwerfolie dafür, dass die Schallübertragung zu möglicherweise unterhalb liegenden Räumen verringert wird. Je nach Anwendungsfall kann die Schwerfolie ein Grundmaterial aus der Gruppe der Polyolefine und einen Füllstoff oder ein Additiv zur Einstellung der Dichte der Schwerfolie aufweisen. Die Dichte beträgt vorzugsweise etwa 3 bis 6 kg/m2. Der Füllstoff oder Additiv kann ein Mineralstoff oder ein Schwerspat sein, der beispielsweise 80 % des Gewichtes der Schwerfolie ausmacht.

[0029] Derartige Schwerfolien sind im Fußbodensektor bekannt, so dass weitere Ausführungen entbehrlich sind. Beim erfindungsgemäßen Konzept ist diese aus einer Schwerfolie bestehende Basislage 8 mit einem Ausnehmungsmuster versehen, das beim dargestellten Ausführungsbeispiel durch kreisrunde Ausnehmungen 10 ausgebildet ist. Die Basislage 8 kann dabei ein- oder mehrschichtig aufgebaut sein.

[0030] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt die Verbindung der Basislage 8 mit der Fußbodendecklage 2 über einen Kleber 12, der vollflächig auf die decklagenseitige Großfläche der Basislage 8 aufgetragen ist. Dieser Auftrag kann beispielsweise über eine Zahnspachtel oder dergleichen erfolgen. Dabei erfolgt der Auftrag derart, dass auch die Ausnehmungen 10 mit dem Kleber 12 verfüllt werden, so dass sich Klebersäulen 16 von einer durchgängigen Kleberschicht 18 bis zum Unterboden erstrecken, der beim dargestellten Ausführungsbeispiel aus Estrich 14 besteht. Die Anbindung des Bodenbelagsaufbaus 1 an den Estrich 14 erfolgt dann entsprechend über die Klebersäulen 16, deren Querschnitt in Abhängigkeit von der Dicke der Fußbodendecklage 2 oder dem Fließverhalten des Klebers 12, dem Schubverhalten der Fußbodendecklage 2 und/oder der verwendeten Kleberauftragstechnik variiert werden kann. Die lichte Weite dieser Ausnehmungen 10 ist zudem so gewählt, dass das Deinstallieren des Bodenbelagsaufbaus 1 vergleichsweise einfach erfolgen kann. Das Material der Basislage 8 ist vorzugsweise so gewählt, dass ein Verlaufen des Klebers 12 und somit ein optimales Verkleben unterstützt ist. Diese Kleberwahl gilt auch für das später anhand Figur 3 beschriebene Ausführungsbeispiel.

[0031] Anstelle einer Schwerfolie kann auch eine sonstige geeignete Matte oder ein textiles Material verwendet werden, die jeweils ein Ausnehmungsmuster aufweisen. Die Erfindung ist auch keinesfalls auf eine kreisförmige Ausgestaltung der Ausnehmungen 10 beschränkt, sondern die Geometrie der Ausnehmung kann ebenfalls je nach Anwendungsfall, auch innerhalb der Basislage variiert werden, um zum einen das Schubverhalten des Bodenbelags zu optimieren und zum anderen ein einfaches Deinstallieren zu ermöglichen.

[0032] Der besondere Vorteil dieser Lösung besteht darin, dass der Kleber 12 nicht flächig mit dem Estrich 14 in Kontakt kommt, sondern lediglich punktuell. Auf die Basislage 8 kann dann allerdings eine flächige Kleberschicht 18 in herkömmlicher Weise aufgetragen werden.

[0033] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Basislage 8 aus einem Material besteht oder mit einem Material ein- oder beidseitig beschichtet ist, das keine Haftung mit dem Kleber eingeht, so dass die Lagefixierung der Fußbodendecklage 2 alleine über die vorbeschriebenen Klebersäulen 16 und die flächige Kontaktierung der Kleberschicht 18 mit der Fußbodendecklage 6 erfolgt.

[0034] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Fußbodendecklage 2 mit der Folie zu kaschieren. In diesem Fall müsste allerdings dann der Kleber 12 direkt auf den Unterboden, beispielsweise den Estrich 14, aufgebracht werden. Ein derartiges Ausführungsbeispiel ist in Figur 3 gezeigt. Bei dieser Variante ist die Fußbodendecklage 2 mit der Deckschicht 4 und der Trägerschicht/Mittellage 6 bereits werksseitig mit der Basislage 8 gemäß Figur 2 versehen - mit anderen Worten gesagt, die Basislage 8 ist auf die Fußbodendecklage 2 (Trägerschicht/Mittellage 6 und Deckschicht 4) aufkaschiert. Der Kleber 12 wird dann entsprechend Figur 3 beim Verlegen auf den Unterboden, in vorliegendem Fall den Estrich 14 aufgebracht, wobei dieser selbstverständlich auch aus einem anderen Material bestehen kann oder aber mit einer Unterbodenkonstruktion versehen werden kann. Der Bodenbelag mit der Fußbodendecklage 2 und der Basislage 8 wird dann in üblicherweise verlegt, wobei der Kleber 12 durch den Verlegedruck in die Ausnehmungen 10 der Basislage 8 verdrängt wird und in Klebekontakt mit der Fußbodendecklage 2, im vorliegenden Fall der Trägerschicht/Mittellage 6 gelangt. Auf diese Weise ist eine zuverlässige, partielle Verklebung des Bodenbelagsaufbaus 1 mit dem Unterboden gewährleistet.

[0035] Das erfindungsgemäße Konzept ermöglicht eine Optimierung der Trittschall- und der Raumschalldämmung gegenüber herkömmlich verklebten Böden. Des Weiteren ist der Klebstoffverbrauch aufgrund der säulenartigen Anbindungen reduziert, wobei auf der Basislage kein doppelter Kleberauftrag erforderlich ist. Aufgrund der partiellen Anbindung der Fußbodendecklage ist die Deinstallation des Bodenbelags ohne nennenswerte Beschädigung des Unterbodens möglich.

[0036] Wie eingangs erläutert, können die Basislage 8 und das Material des Klebers 12 im Hinblick auf die Materialwahl so abgestimmt sein, dass dieser Schichtaufbau als Dampfbremse wirkt, wobei vorzugsweise ein sd-Wert von ≥ 1 m ausgebildet wird.

[0037] Je nach Ausrüstung der Basislage kann diese auch dampfbremsende Eigenschaften aufweisen. Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, dass das erfindungsgemäße Konzept gegenüber den eingangs beschriebenen Lösungen kostengünstig realisierbar ist. Im Vergleich zur herkömmlichen Verklebung von Bodenbelägen muss beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 lediglich die perforierte Schwerfolie (Basislage 8) vor dem Kleberauftrag ausgerollt werden, sodass ein Verlegen erheblich vereinfacht ist.

[0038] Offenbart ist ein Bodenbelagsaufbau mit einer Decklage aus einem Holz- oder Holzersatzwerkstoff, aus Fliesen oder textilen Material und einer Basislage, die die beim Verlegen nur einseitig flächig entweder mit dem Unterboden oder mit dem Bodenbelag verklebt wird und die mit einem Ausnehmungsmuster ausgeführt ist, wobei das Ausnehmungsmuster beim Verlegen mit Kleber gefüllt ist und der Bodenbelag durch die Ausnehmungen in Klebekontakt mit dem Unterboden tritt.

Bezugszeichenliste:



[0039] 
1
Bodenbelagsaufbau
2
Fußbodendecklage
4
Deckschicht
6
Trägerschicht/Mittellage
8
Basislage
10
Ausnehmung
12
Kleber
14
Estrich
16
Klebersäule
18
Kleberschicht



Ansprüche

1. Bodenbelagsaufbau mit einer Fußbodendecklage (2) aus Holz, einem Holz- oder Holzersatzwerkstoff, aus Fliesen, textilen Materialien oder aus einem Kunststoffmaterial oder aus einer Kombination derartiger Materialien, einer Kleberschicht (18) und einer auf einem Unterboden mittelbar oder unmittelbar aufliegenden Basislage (8), die ein Ausnehmungsmuster aufweist, wobei die Kleberschicht (18) flächig derart aufgetragen ist, dass der Kleber (12) das Ausnehmungsmuster im Wesentlichen füllt und durch die Ausnehmungen in Klebekontakt mit dem Unterboden einerseits und der Fußbodendecklage andererseits tritt, dadurch gekennzeichnet, dass eine Auslegung einer lichten Weite des Ausnehmungsmusters in Abhängigkeit von einer Dicke der Basislage (8), einem Fließverhalten des Klebers (12), einem Schubverhalten der Fußbodendecklage (2) und/oder einer verwendeten Kleberauftragstechnik erfolgt ist.
 
2. Bodenbelagsaufbau nach Patentanspruch 1, wobei die Kleberschicht (18) auf die decklagenseitige Großfläche der Basislage (8) oder auf den Unterboden aufgetragen ist.
 
3. Bodenbelagsaufbau nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei das Ausnehmungsmuster ein Lochmuster mit etwa runden Ausnehmungen (10) ist.
 
4. Bodenbelagsaufbau nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Basislage (8) eine Schwerfolie, eine Dämmlage und/oder eine Textillage ist.
 
5. Bodenbelagsaufbau nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei das Material der Basislage (8) so ausgelegt ist, dass ein Verlaufen des Klebers (12) begünstigt ist.
 
6. Bodenbelagsaufbau nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei der Unterboden, vorzugsweise geprimerter, Estrich (14) ist.
 
7. Bodenbelagsaufbau nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Basislage (8) aus einem Material besteht oder ein- oder beidseitig mit einem Material beschichtet ist, das keine Verbindung mit dem Kleber (12) eingeht.
 
8. Bodenbelagsaufbau nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Basislage (8) als oder mit einer Armierungsschicht ausgeführt ist.
 
9. Bodenbelagsaufbau nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, insbesondere nach Patentanspruch 1, zweite Alternative oder einem der auf diese Alternative rückbezogenen Ansprüche, wobei die Fußbodendecklage mit der Basislage (8) kaschiert ist.
 
10. Bodenbelagsaufbau nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Basislage (8) in Kombination mit dem Kleber (12) als Dampfbremse mit einem sd-Wert von ≥ 1 m fungiert.
 
11. Bodenbelagsaufbau, nach einem der vorhergehenden Patentansprüchen, wobei die Dicke der Basislage (8) ausgelegt ist, um entweder die Demontage zu erleichtern (geringe Dicke) oder die Schalldämmung und den Ausgleich von Unebenheiten zu verbessern (größere Dicke).
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente