[0001] Die Erfindung betrifft einen Bodenbelagsaufbau mit einer Fußbodendecklage und einer
auf dem Unterboden mittelbar oder unmittelbar aufliegenden Basislage.
[0002] Ein derartiger Bodenbelagsaufbau ist beispielsweise in der
EP 2 615 222 A2 offenbart, wobei Fußbodenpaneele auf einer auf dem Unterboden verlegten Schalldämm-Unterlage
aufliegen. Bei der beschriebenen Lösung besteht diese Unterlage aus einer Schwerfolie
und einer darunter liegenden so genannten Federschicht aus Schaumstoff. Nachteilig
an dieser Lösung ist der Aufwand, der sich durch das Verlegen der beiden Schichten
(Unterlagen und Fußbodenpaneele) ergibt. Insbesondere wenn die beiden Schichten nicht
eben aufeinander liegen und so der Kontakt der Fußbodenpaneele mit der Schwerfolie
nicht gegeben ist, sind die positiven Wirkungen der Schwerfolie deutlich verringert.
[0003] Häufig erfolgt eine dauerhafte vollflächige Verklebung des Bodenbelags, wobei der
Kleber über geeignete Zahnspachtel oder dergleichen auf den Unterboden aufgetragen
wird. Der Bodenbelag wird dann nach diesem herkömmlichen Verlegeverfahren in das Kleberbett
verlegt. In Abhängigkeit vom Kleberauftrag und vom Klebertyp wird das Bewegungsverhalten
des Bodens eingeschränkt. Zudem ist diese vollflächige Verklebung im Hinblick auf
die Verringerung des Raumschalls relativ gut geeignet. Nachteilig ist dabei allerdings,
dass die Trittschalldämmung durch die direkte akustische Anbindung des Bodenbelags
an den Unterboden, beispielsweise Estrich, verschlechtert ist.
[0004] Zur Verbesserung der Trittschalldämmung werden daher zwischen den Unterboden und
das Fußbodenpaneel/die Fußbodendecklage Zwischenlagen eingebracht, wobei diese üblicherweise
zunächst mit dem Untergrund verklebt werden. In einem darauffolgenden Arbeitsschritt
wird dann diese Dämmunterlage mit dem Fußbodenpaneel verklebt. Dieser Prozess ist
aufwendig und teuer.
[0005] Bei einem derartigen Verlegeverfahren können Trittschall-Dämmmatten verwendet werden,
die aus einer PE-Schaumstoffmatte bestehen und die eine Vielzahl von symmetrisch angeordneten
Ausschnitten zur Aufnahme des Klebstoffes zur Verklebung der Fußbodendecklage aufweisen.
Ein Nachteil dieser Lösung besteht darin, dass aufgrund des relativ großen Volumens
der Ausschnitte der Kleberverbrauch deutlich gegenüber der herkömmlichen Weise erhöht
ist. Ein weiterer Nachteil der verklebten Böden ist die aufwendige Deinstallation.
Dies ist üblicherweise nur mit schweren Geräten möglich und erfordert oft eine Sanierung
der Unterbodendeckfläche, insbesondere der Estrichoberfläche. Die bekannten, mit Ausschnitten
versehenen Dämmmatten erschweren den Ausbau ebenfalls erheblich, da aufgrund der Größe
der Ausschnitte die Verklebung mit dem Unterboden schwierig zu lösen ist, so dass
- wie oben ausgeführt - häufig eine Sanierung des Unterbodens erforderlich ist. Derartige
Lösungen sind zudem auch nicht für den Einsatz bei Fußbodenheizungen geeignet. Hinzu
kommt, dass diese Dämmmatten zwar den Trittschall gegenüber den herkömmlichen Lösungen
dämmen, dieser Vorteil wird jedoch mit dem Nachteil erkauft, dass die Raumschalldämmung
gegenüber den herkömmlichen Lösungen verschlechtert wird.
[0006] Die Druckschrift
DE 10 2005 024 437 A1 zeigt einen Bodenbelagsaufbau mit einer Fußbodendecklage mit einer Kleberschicht
und einer auf dem Unterboden aufliegenden Basislage. Zur Erzielung einer einfachen
Deinstallation ist eine Spaltschicht vorgesehen, die sich aus der Anwendung unterschiedlicher
Klebstoffe ergibt. Dabei weist der Klebstoff zwischen der Fußbodendecklage und der
Basislage eine größere Haftkraft auf als der Klebstoff zum Untergrund. Hierdurch ist
gewährleistet, dass die Wiederaufnahme der bereits verlegten Fußbodendecklage dazu
führt, dass allenfalls geringe Klebereste der Klebschicht am Boden verbleiben.
[0007] Bekannt sind auch Lösungen, bei denen ein Trenngewebe zwischen den Unterboden und
den Bodenbelagsaufbau eingebracht wird. Ein derartiges Trenngewebe erleichtert die
Demontage, indem das Gewebe mit einer Kraft beaufschlagt wird, die zum Geweberiss
und damit zur Trennung von Unterboden/Bodenbelagsaufbau führt. Derartige Trenngewebe
sind jedoch nur sehr aufwendig zu installieren, vergleichsweise teuer und verschlechtern
die Akustik des Bodens gegenüber den vorbeschriebenen Lösungen erheblich. Zudem wird
durch diese Trenngewebe die Bewegung des Parketts nur unzureichend eingeschränkt.
[0008] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Bodenbelagsaufbau zu
schaffen, der bei guter Schalldämmung eine einfache Montage und Deinstallation/Demontage
ermöglicht. Der erfindungsgemäße Aufbau kombiniert die Vorteile einer eingangs beschriebenen
vollflächigen Verklebung, insbesondere im Hinblick auf die Schalldämmung, die Quellung
und das Schwinden mit einer hohen Renovierungsfreundlichkeit.
[0009] Diese Aufgabe wird durch einen Bodenbelagsaufbau mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 gelöst.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0011] Der erfindungsgemäße Bodenbelagsaufbau hat eine Fußbodendecklage, vorzugsweise bestehend
aus einem Holz- oder Holzersatzwerkstoff, Fliesen, textilen Materialien (Teppich),
Linoleum und/oder Kunststoff oder einer Kombination derartiger Werkstoffe. Diese Fußbodendecklage
kann beispielsweise ein Parkettfußbodenbelag, ein Designboden, ein Fliesenboden oder
ein Laminatfußbodenbelag sein. Der Bodenbelagsaufbau hat des Weiteren eine Klebeschicht
und eine auf dem Unterboden, beispielsweise Estrich, mittelbar oder unmittelbar aufliegende
Basislage, die ein Ausnehmungsmuster aufweist. Im Unterschied zu der eingangs beschriebenen
Dämmmatte wird die Kleberschicht flächig auf die Basislage oder den Unterboden aufgebracht,
so dass der Kleber auch das Ausnehmungsmuster im Wesentlichen füllt und in Klebekontakt
mit dem Unterboden bzw. der Fußbodendecklage tritt.
[0012] Vorzugsweise ist somit die Fußbodendecklage flächig mit der Basislage verbunden,
wobei die Anbindung an den Unterboden lediglich über den im Ausnehmungsmuster aufgenommenen
Kleber erfolgt, so dass lediglich eine partielle Anbindung vorliegt, die bei der Deinstallation
sehr einfach zu lösen ist. Dazu wird die Kleberschicht auf die decklagenseitige Fläche
der Basislage aufgetragen. Vorzugsweise werden dabei Glatt- oder Zahnspachtel verwendet.
[0013] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Ausnehmungsmuster als Lochmuster
ausgebildet, dessen lichte Weite wesentlich kleiner als beim Stand der Technik ausgeführt
ist.
[0014] Diese lichte Weite des Ausnehmungsmusters kann in Abhängigkeit von der Dicke der
Basislage, dem Fließverhalten des Klebers, dem Schubverhalten der Fußbodendecklage
(Parkett, Laminat, Designboden, ...) und/oder der verwendeten Kleberauftragstechnik
variiert werden. Prinzipiell wird, insbesondere ist, die lichte Weite so ausgelegt,
dass die Deinstallation vergleichsweise einfach erfolgen kann und die Bewegung der
Fußbodendecklage zuverlässig vermieden oder minimiert ist. In anderen Worten erfolgt
eine Auslegung der lichten Weite erfindungsgemäß in Abhängigkeit von der Dicke der
Basislage, dem Fließverhalten des Klebers, dem Schubverhalten der Fußbodendecklage
und/oder der verwendeten Kleberauftragstechnik, beziehungsweise, die lichte Weite
ist erfindungsgemäß in Abhängigkeit von der Dicke der Basislage, dem Fließverhalten
des Klebers, dem Schubverhalten der Fußbodendecklage und/oder der verwendeten Kleberauftragstechnik
ausgelegt.
[0015] Es sind bevorzugte Intervalle der lichten Weite des Ausnehmungsmusters, insbesondere
der lichten Weite der einzelnen Ausnehmungen des Ausnehmungsmusters, der Dicke der
Basislage und der Viskosität des Klebers zu nennen. Ein Querschnitt oder eine lichte
Weite der einzelnen Ausnehmungen des Ausnehmungsmusters ist in einer Weiterbildung
größer gleich 0,1cm
2 und kleiner gleich 100cm
2, insbesondere größer gleich 0,12cm
2 und kleiner gleich 28cm
2. Die Dicke der Basislage ist in einer Weiterbildung größer gleich 0,1mm und kleiner
gleich 10mm, insbesondere größer gleich 0,2mm und kleiner gleich 4 mm. In einer Weiterbildung
ist wenigstens eine rheologische oder Fließ-Eigenschaft des Klebers, insbesondere
dessen Viskosität, derart ausgelegt oder gewählt, dass der Kleber die Ausnehmungen
des Ausnehmungsmusters gut ausfüllen kann. Hierzu ist die Viskosität größer gleich
800mPas und kleiner gleich 50.000mPas, nach Brookfield bei 25°C, insbesondere größer
gleich 1.500mPas und kleiner gleich 10.000mPas, nach Brookfield bei 25°C.
[0016] In einer Weiterbildung ist ein Verlaufen des Klebers, insbesondere in die Ausnehmungen
hinein und/oder durch die Ausnehmungen hindurch, begünstigt und/oder sichergestellt.
Dies ist insbesondere durch das Material der Basislage begünstigt und/oder sichergestellt.
[0017] Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Basislage
als Schwerfolie, als Dämmlage, Folie und/oder als Textillage oder aus einer Kombination
von zwei oder mehreren dieser Materialien ausgeführt.
[0018] Bei Verwendung einer Folie oder einer dünnen Basislage wirkt diese primär als Trennschicht
für eine erleichterte Demontage. Bei der Verwendung einer etwas dickeren, elastischen
Basislage wirkt diese auch schalldämmend und kann eventuelle Unebenheiten im Unterboden
ausgleichen.
[0019] Prinzipiell kann die Basislage mehrschichtig aus unterschiedlichen Materialien ausgeführt
sein. Die Basislage kann entweder lose verlegt werden oder vor der Verlegung an der
Unterseite des Bodenbelags befestigt werden.
[0020] Der Unterboden ist bei einem Ausführungsbeispiel vorzugsweise geprimerter Estrich.
[0021] Die Deinstallation ist besonders einfach, wenn die Folie aus einem Material besteht
oder ein- oder beidseitig mit einem Material beschichtet ist, das keine Verbindung
mit dem Kleber eingeht. Die Lagenfixierung des Fußbodens mit dem Unterboden erfolgt
dann im Wesentlichen über den im Ausnehmungsmuster aufgenommenen Kleber. Dabei ist
allerdings zu berücksichtigen, dass bei einer vollflächigen Verklebung der Fußbodendecklage
mit der Basislage eine etwas bessere Raumschalldämmung erzielt wird.
[0022] Einen besonders hochwertigen Bodenbelagsaufbau erhält man, wenn die Basislage als
Armierungsschicht oder mit einer Armierungsschicht ausgeführt ist.
[0023] Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel kann die Fußbodendecklage mit der Basislage
kaschiert sein. In diesem Fall würde dann der Kleber unterbodenseitig aufgebracht
werden.
[0024] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind das Material der Basislage und des
Klebers so aufeinander abgestimmt, dass dieser Schichtaufbau als eine Dampfbremse
mit einen sd-Wert ("wasserdampf-diffusionsäquivalente Luftschichtdicke") von ≥ 1 m
bildet. Dementsprechend wirkt der Schichtaufbau dann als eine Art Klimamembran.
[0025] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand schematischer
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Bodenbelagsaufbau;
Figur 2 eine Prinzipdarstellung einer Basislage des Bodenbelagsaufbaus gemäß Figur
1 und
Figur 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Bodenbelagsaufbaus.
[0026] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Bodenbelagsaufbaus beschrieben. Prinzipiell
ist dieser Belagsaufbau so ausgelegt, dass er auch für Wand-/Deckenverkleidungen oder
dergleichen verwendet werden kann. Dementsprechend soll unter den Begriff "Bodenbelagsaufbau"
allgemein ein Wand-/Decken- oder Fußbodenbelag subsummiert sein.
[0027] Gemäß Figur 1 hat der erfindungsgemäße Bodenbelagsaufbau 1 eine Fußbodendecklage
2, die beispielsweise als Zweischichtparkett mit einer hochwertigen Holz-Deckschicht
und einer Trägerschicht (Mittellage) 6, beispielsweise aus Fichte oder HDF bestehen
kann. Selbstverständlich können auch andere Bodenbeläge, beispielsweise ein Massivparkett,
ein Laminatboden, ein Designboden oder Fliesen verwendet werden. Dabei sind üblicherweise
an der Trägerschicht 6 Nut-/Federprofile ausgebildet, die die Relativpositionierung
der Fußbodenpaneele zueinander gewährleistet. Diese Nut-/Federprofile können noch
mit einem Click-Profil ausgeführt sein, das ein Verrasten der Paneele untereinander
ermöglicht. Bei den beschriebenen verklebten Bodenbelagsaufbauten ist eine derartige
Verrastung jedoch nicht unbedingt erforderlich.
[0028] Diese Fußbodendecklage 2 ist auf einer Basislage 8 verlegt, die beispielhaft in Figur
2 dargestellt ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Basislage 8 durch eine Schwerfolie
gebildet, die sowohl als Lastverteilungsschicht wirken kann auch als den Raumschall
und den Trittschall zuverlässig reduziert. Darüber hinaus sorgt die Schwerfolie dafür,
dass die Schallübertragung zu möglicherweise unterhalb liegenden Räumen verringert
wird. Je nach Anwendungsfall kann die Schwerfolie ein Grundmaterial aus der Gruppe
der Polyolefine und einen Füllstoff oder ein Additiv zur Einstellung der Dichte der
Schwerfolie aufweisen. Die Dichte beträgt vorzugsweise etwa 3 bis 6 kg/m
2. Der Füllstoff oder Additiv kann ein Mineralstoff oder ein Schwerspat sein, der beispielsweise
80 % des Gewichtes der Schwerfolie ausmacht.
[0029] Derartige Schwerfolien sind im Fußbodensektor bekannt, so dass weitere Ausführungen
entbehrlich sind. Beim erfindungsgemäßen Konzept ist diese aus einer Schwerfolie bestehende
Basislage 8 mit einem Ausnehmungsmuster versehen, das beim dargestellten Ausführungsbeispiel
durch kreisrunde Ausnehmungen 10 ausgebildet ist. Die Basislage 8 kann dabei ein-
oder mehrschichtig aufgebaut sein.
[0030] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt die Verbindung der Basislage 8
mit der Fußbodendecklage 2 über einen Kleber 12, der vollflächig auf die decklagenseitige
Großfläche der Basislage 8 aufgetragen ist. Dieser Auftrag kann beispielsweise über
eine Zahnspachtel oder dergleichen erfolgen. Dabei erfolgt der Auftrag derart, dass
auch die Ausnehmungen 10 mit dem Kleber 12 verfüllt werden, so dass sich Klebersäulen
16 von einer durchgängigen Kleberschicht 18 bis zum Unterboden erstrecken, der beim
dargestellten Ausführungsbeispiel aus Estrich 14 besteht. Die Anbindung des Bodenbelagsaufbaus
1 an den Estrich 14 erfolgt dann entsprechend über die Klebersäulen 16, deren Querschnitt
in Abhängigkeit von der Dicke der Fußbodendecklage 2 oder dem Fließverhalten des Klebers
12, dem Schubverhalten der Fußbodendecklage 2 und/oder der verwendeten Kleberauftragstechnik
variiert werden kann. Die lichte Weite dieser Ausnehmungen 10 ist zudem so gewählt,
dass das Deinstallieren des Bodenbelagsaufbaus 1 vergleichsweise einfach erfolgen
kann. Das Material der Basislage 8 ist vorzugsweise so gewählt, dass ein Verlaufen
des Klebers 12 und somit ein optimales Verkleben unterstützt ist. Diese Kleberwahl
gilt auch für das später anhand Figur 3 beschriebene Ausführungsbeispiel.
[0031] Anstelle einer Schwerfolie kann auch eine sonstige geeignete Matte oder ein textiles
Material verwendet werden, die jeweils ein Ausnehmungsmuster aufweisen. Die Erfindung
ist auch keinesfalls auf eine kreisförmige Ausgestaltung der Ausnehmungen 10 beschränkt,
sondern die Geometrie der Ausnehmung kann ebenfalls je nach Anwendungsfall, auch innerhalb
der Basislage variiert werden, um zum einen das Schubverhalten des Bodenbelags zu
optimieren und zum anderen ein einfaches Deinstallieren zu ermöglichen.
[0032] Der besondere Vorteil dieser Lösung besteht darin, dass der Kleber 12 nicht flächig
mit dem Estrich 14 in Kontakt kommt, sondern lediglich punktuell. Auf die Basislage
8 kann dann allerdings eine flächige Kleberschicht 18 in herkömmlicher Weise aufgetragen
werden.
[0033] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Basislage
8 aus einem Material besteht oder mit einem Material ein- oder beidseitig beschichtet
ist, das keine Haftung mit dem Kleber eingeht, so dass die Lagefixierung der Fußbodendecklage
2 alleine über die vorbeschriebenen Klebersäulen 16 und die flächige Kontaktierung
der Kleberschicht 18 mit der Fußbodendecklage 6 erfolgt.
[0034] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Fußbodendecklage 2 mit der Folie zu kaschieren.
In diesem Fall müsste allerdings dann der Kleber 12 direkt auf den Unterboden, beispielsweise
den Estrich 14, aufgebracht werden. Ein derartiges Ausführungsbeispiel ist in Figur
3 gezeigt. Bei dieser Variante ist die Fußbodendecklage 2 mit der Deckschicht 4 und
der Trägerschicht/Mittellage 6 bereits werksseitig mit der Basislage 8 gemäß Figur
2 versehen - mit anderen Worten gesagt, die Basislage 8 ist auf die Fußbodendecklage
2 (Trägerschicht/Mittellage 6 und Deckschicht 4) aufkaschiert. Der Kleber 12 wird
dann entsprechend Figur 3 beim Verlegen auf den Unterboden, in vorliegendem Fall den
Estrich 14 aufgebracht, wobei dieser selbstverständlich auch aus einem anderen Material
bestehen kann oder aber mit einer Unterbodenkonstruktion versehen werden kann. Der
Bodenbelag mit der Fußbodendecklage 2 und der Basislage 8 wird dann in üblicherweise
verlegt, wobei der Kleber 12 durch den Verlegedruck in die Ausnehmungen 10 der Basislage
8 verdrängt wird und in Klebekontakt mit der Fußbodendecklage 2, im vorliegenden Fall
der Trägerschicht/Mittellage 6 gelangt. Auf diese Weise ist eine zuverlässige, partielle
Verklebung des Bodenbelagsaufbaus 1 mit dem Unterboden gewährleistet.
[0035] Das erfindungsgemäße Konzept ermöglicht eine Optimierung der Trittschall- und der
Raumschalldämmung gegenüber herkömmlich verklebten Böden. Des Weiteren ist der Klebstoffverbrauch
aufgrund der säulenartigen Anbindungen reduziert, wobei auf der Basislage kein doppelter
Kleberauftrag erforderlich ist. Aufgrund der partiellen Anbindung der Fußbodendecklage
ist die Deinstallation des Bodenbelags ohne nennenswerte Beschädigung des Unterbodens
möglich.
[0036] Wie eingangs erläutert, können die Basislage 8 und das Material des Klebers 12 im
Hinblick auf die Materialwahl so abgestimmt sein, dass dieser Schichtaufbau als Dampfbremse
wirkt, wobei vorzugsweise ein sd-Wert von ≥ 1 m ausgebildet wird.
[0037] Je nach Ausrüstung der Basislage kann diese auch dampfbremsende Eigenschaften aufweisen.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, dass das erfindungsgemäße Konzept
gegenüber den eingangs beschriebenen Lösungen kostengünstig realisierbar ist. Im Vergleich
zur herkömmlichen Verklebung von Bodenbelägen muss beim Ausführungsbeispiel gemäß
Figur 1 lediglich die perforierte Schwerfolie (Basislage 8) vor dem Kleberauftrag
ausgerollt werden, sodass ein Verlegen erheblich vereinfacht ist.
[0038] Offenbart ist ein Bodenbelagsaufbau mit einer Decklage aus einem Holz- oder Holzersatzwerkstoff,
aus Fliesen oder textilen Material und einer Basislage, die die beim Verlegen nur
einseitig flächig entweder mit dem Unterboden oder mit dem Bodenbelag verklebt wird
und die mit einem Ausnehmungsmuster ausgeführt ist, wobei das Ausnehmungsmuster beim
Verlegen mit Kleber gefüllt ist und der Bodenbelag durch die Ausnehmungen in Klebekontakt
mit dem Unterboden tritt.
Bezugszeichenliste:
[0039]
- 1
- Bodenbelagsaufbau
- 2
- Fußbodendecklage
- 4
- Deckschicht
- 6
- Trägerschicht/Mittellage
- 8
- Basislage
- 10
- Ausnehmung
- 12
- Kleber
- 14
- Estrich
- 16
- Klebersäule
- 18
- Kleberschicht
1. Bodenbelagsaufbau mit einer Fußbodendecklage (2) aus Holz, einem Holz- oder Holzersatzwerkstoff,
aus Fliesen, textilen Materialien oder aus einem Kunststoffmaterial oder aus einer
Kombination derartiger Materialien, einer Kleberschicht (18) und einer auf einem Unterboden
mittelbar oder unmittelbar aufliegenden Basislage (8), die ein Ausnehmungsmuster aufweist,
wobei die Kleberschicht (18) flächig derart aufgetragen ist, dass der Kleber (12)
das Ausnehmungsmuster im Wesentlichen füllt und durch die Ausnehmungen in Klebekontakt
mit dem Unterboden einerseits und der Fußbodendecklage andererseits tritt, dadurch gekennzeichnet, dass eine Auslegung einer lichten Weite des Ausnehmungsmusters in Abhängigkeit von einer
Dicke der Basislage (8), einem Fließverhalten des Klebers (12), einem Schubverhalten
der Fußbodendecklage (2) und/oder einer verwendeten Kleberauftragstechnik erfolgt
ist.
2. Bodenbelagsaufbau nach Patentanspruch 1, wobei die Kleberschicht (18) auf die decklagenseitige
Großfläche der Basislage (8) oder auf den Unterboden aufgetragen ist.
3. Bodenbelagsaufbau nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei das Ausnehmungsmuster ein Lochmuster
mit etwa runden Ausnehmungen (10) ist.
4. Bodenbelagsaufbau nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Basislage
(8) eine Schwerfolie, eine Dämmlage und/oder eine Textillage ist.
5. Bodenbelagsaufbau nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei das Material
der Basislage (8) so ausgelegt ist, dass ein Verlaufen des Klebers (12) begünstigt
ist.
6. Bodenbelagsaufbau nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei der Unterboden,
vorzugsweise geprimerter, Estrich (14) ist.
7. Bodenbelagsaufbau nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Basislage
(8) aus einem Material besteht oder ein- oder beidseitig mit einem Material beschichtet
ist, das keine Verbindung mit dem Kleber (12) eingeht.
8. Bodenbelagsaufbau nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Basislage
(8) als oder mit einer Armierungsschicht ausgeführt ist.
9. Bodenbelagsaufbau nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, insbesondere nach
Patentanspruch 1, zweite Alternative oder einem der auf diese Alternative rückbezogenen
Ansprüche, wobei die Fußbodendecklage mit der Basislage (8) kaschiert ist.
10. Bodenbelagsaufbau nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Basislage
(8) in Kombination mit dem Kleber (12) als Dampfbremse mit einem sd-Wert von ≥ 1 m
fungiert.
11. Bodenbelagsaufbau, nach einem der vorhergehenden Patentansprüchen, wobei die Dicke
der Basislage (8) ausgelegt ist, um entweder die Demontage zu erleichtern (geringe
Dicke) oder die Schalldämmung und den Ausgleich von Unebenheiten zu verbessern (größere
Dicke).