[0001] Die Erfindung betrifft einen Bausatz für einen Brüstungsaufbau an zumindest einer
Balkonbodenbetonplatte eines Gebäudes, umfassend eine Anzahl von Befestigungselementen
zur Verbindung mit der zumindest einen Balkonbodenbetonplatte und eine Anzahl von
Brüstungselementen, wobei die Brüstungselemente je einen metallischen Tragrahmen zur
Verbindung mit den Befestigungselementen aufweisen.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Bausätze für Brüstungsaufbauten an Balkonbodenbetonplatten
bekannt geworden, die typischerweise im Zuge des Aufbaus und/oder der Fertigstellung
eines Gebäudes direkt an dem Gebäude montiert werden. Dabei werden oft zuerst vorübergehende
Brüstungsaufbauten in Form von kostengünstig herstellbaren und leicht entfernbaren
Absturzsicherungen angebracht. Diese Absturzsicherungen sollen Arbeiter vorübergehend
schützen und werden direkt an dem Gebäude manuell angebracht. Sind die Gebäudearbeiten
bis zu einem gewissen Grad fortgeschritten, werden die Absturzsicherungen entfernt
und durch dauerhafte Brüstungen ersetzt, die zur Begrenzung von Balkonflächen dienen
und dabei technischen und optischen Anforderungen genügen müssen.
[0003] Es war daher bisher üblich, Brüstungen direkt Vorort an dem jeweiligen Gebäude auf-
und gegebenenfalls auch abzubauen, wobei hierfür unterschiedliche Spezialisten eingesetzt
werden und dabei gleichzeitig eine zeitliche Abstimmung mit den Abläufen bei der Gebäudeerrichten
erforderlich ist. Oft gehen daher Verzögerungen einher, wenn z.B. gewisse Materialien
Vorort fehlen, Absturzsicherungen noch nicht montiert sind und deshalb aus rechtlichen
Gründen gewisse Arbeiten noch nicht vorgenommen werden können, oder auch Anpassungen
an den Absturzsicherungen und/oder dauerhaften Brüstungen vorgenommen werden müssen.
Zudem erfolgt die Montage dieser Brüstungen und Absturzsicherungen in der Regel manuell
unter Einsatz der Arbeitskraft mehrere Arbeiter, die während den Befestigungsarbeiten
exponiert sind.
[0004] Eine Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine verbesserte Möglichkeit zur
Herstellung eines Brüstungsaufbaus zu schaffen. Diese Aufgabe wird mit einem Bausatz
der eingangs genannten Art gelöst, bei welchem erfindungsgemäß das Befestigungselement
eine Länge von zumindest 0,7m aufweist und entlang seiner Längserstreckung einen als
Vollkörper ausgebildeten Bereich mit einer Breite von zumindest 15mm und einer Tiefe
von zumindest 20mm aufweist, wobei das Befestigungselement einen Betonplattenverbindungsabschnitt,
einen Stützabschnitt und einen Schraubabschnitt aufweist, wobei das Befestigungselement
im Betonplattenverbindungsabschnitt dazu eingerichtet ist, zumindest einer Balkonbodenbetonplatte
mit einer Stirnseite zugewandt und über diese Stirnseite mit der zumindest einen Balkonbodenbetonplatte
fest verbunden zu werden, wobei das Befestigungselement im Stützabschnitt ein Anschlagmittel
zur Abstützung eines zwischen zwei benachbarten Befestigungselementen einzuhängenden
Brüstungselements aufweist, und wobei das Brüstungselement einen korrespondierenden
Anschlag zur Abstützung auf dem Anschlagmittel aufweist, wobei das Befestigungselement
dazu eingerichtet ist, die Balkonbodenbetonplatte im montierten Zustand in vertikaler
Richtung zu überragen, sodass das Befestigungselement zumindest 0,5m über die Balkonbodenbetonplatte
hinaus ragt, wobei das Befestigungselement in dem Schraubabschnitt eine mit einem
Schraubgewinde, insbesondere einem metrischen Gewinde, versehene erste Schrauböffnung
aufweist, die das Befestigungselement entlang seiner Breite vollständig durchsetzt,
wobei die erste Schrauböffnung innerhalb eines oberen Drittels der Längserstreckung
des Brüstungselements ausgebildet ist.
[0005] Mit diesem Bausatz kann eine Brüstung auf besonders rasche und effiziente Weise aufgebaut
werden, indem die Befestigungselemente vormontiert und an den Balkonbodenbetonplatten
befestigt werden können, wobei durch das Vorsehen der ersten Schrauböffnung in dem
Befestigungselement eine Möglichkeit geschaffen wird, Brüstungselemente rasch mit
den Befestigungselementen zu verbinden. Durch den Einsatz von Anschlägen kann das
Brüstungselement während der Montage zuverlässig in Position gebracht und im Anschluss
mit dem jeweiligen Befestigungselement verschraubt werden. Dieser Vorgang kann erforderlichenfalls
sogar durch eine einzige Person alleine durchgeführt werden.
[0006] Unter dem Ausdruck "eine Anzahl an" wird im Rahmen dieser Offenbarung - sofern nicht
anders angegeben - eine beliebige Anzahl verstanden. Diese kann beispielsweise zumindest
zwei, vier, acht, zehn, zwölf oder mehr als zwölf betragen kann. Der Fachmann ist
in der Lage, die Anzahl der jeweiligen Elemente bedarfsindividuell zu wählen. Auch
kann die Anzahl einzelner Elemente voneinander abweichen. So wird z.B. ein Brüstungselement
typischerweise von zwei Befestigungselementen (auch Steher genannt) eingefasst, wobei
jedes Befestigungselement durch die durchgehend gestaltete Schrauböffnung beidseitig
genutzt werden kann und damit zur Befestigung zweier Brüstungselemente herangezogen
werden kann.
[0007] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die erste Schrauböffnung parallel zur Stirnseite
des Befestigungselements orientiert ist. Auf diese Weise können die Brüstungselemente
besonders rasch an Befestigungselementen montiert werden, die Stirnseitig an Balkonbodenbetonplatten
befestigt wurden, wobei die Stirnseite der Befestigungselemente parallel zur Stirnseite
der Balkonbodenbetonplatte orientiert ist.
[0008] Weiters kann vorgesehen sein, dass das Befestigungselement einen rechteckigen Querschnitt
aufweist und im Betonplattenverbindungsabschnitt eine Befestigungsplatte ausgebildet
ist, die das Befestigungselement stirnseitig verbreitert, wobei in der Befestigungsplatte
zumindest zwei Öffnungen zur Aufnahme von Schrauben vorgesehen sind, um das Befestigungselement
mit einer entsprechenden Aufnahme einer Balkonbodenbetonplatte zu verschrauben. In
der Balkonbodenbetonplatte können also entsprechende mit einem Innengewinde versehene
Öffnungen vorgesehen sein, in die die Befestigungselemente rasch und effizient mittels
Schrauben eingreifen können, sodass die Befestigungselemente rasch und dauerhaft stabil
vormontiert werden können. Die Schraube kann typischerweise zwischen 16 und 20mm Durchmesser
aufweisen und eine Länge zwischen 50mm und 200mm aufweisen und dazu eingerichtet sein,
in eine in der Betonplatte vorgesehene Hülse mit Innengewinde einzugreifen. Die Stirnplatte
kann z.B. eine Breite von zumindest 15cm, insbesondere genau 25cm, eine Höhe von zumindest
10cm, insbesondere genau 15cm und eine Dicke von zumindest 5mm, insbesondere genau
1cm, aufweisen. Die Befestigungsplatte kann bei so angeordnet sein, dass sich der
den Schraubabschnitt des Befestigungselements umfassende Bereich mittig und vertikal
von der Befestigungsplatte nach oben erstreckt. Die Öffnungen zur Aufnahme von Schrauben
können dabei links- und rechtsseitig von dem nach oben erstreckenden Bereich des Befestigungselements
angeordnet sein.
[0009] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Befestigungselement einen rechteckigen
Querschnitt aufweist und im Betonplattenverbindungsabschnitt zumindest ein von der
Stirnseite des Befestigungselements abstehender Dorn ausgebildet ist. Auch können
zwei oder mehr Dorne ausgebildet sein. Dabei hat der Dorn/die Dorne eine Länge, eine
Stärke sowie eine Oberflächenstruktur, die geeignet ist, bereits bei der Fertigung
einer Balkonbodenbetonplatte in die Platte miteinbetoniert zu werden und nach Aushärtung
der Platte das Befestigungselement dauerhaft und stabil an der Platte zu halten. Ein
Dorn kann z.B. einen Durchmesser von etwa 8 bis 20mm und eine Länge von etwa 80 bis
200 mm aufweisen.
[0010] Weiters kann vorgesehen sein, dass das Befestigungselement einen rechteckigen Querschnitt
aufweist, wobei dabei die Tiefe des Befestigungselements größer ist als die Breite
des Befestigungselements. Auf diese Weise kann der Materialaufwand und damit das Gewicht
der Befestigungselemente bei gleichzeitig hoher Stützwirkung gering gehalten werden.
[0011] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Anschlagmittel des Befestigungselements
als Vorsprung, insbesondere als abstehender Bolzen, ausgebildet ist, und der Anschlag
im Brüstungselement als dazu korrespondierende Vertiefung zur Aufnahme des Vorsprungs
ausgebildet ist, wobei das Anschlagmittel und der Anschlag dergestalt ausgebildet
sind, dass das Brüstungselement zwischen zwei Befestigungselementen eingehängt und
entgegen der Schwerkraft abgestützt und gehalten werden kann, wobei insbesondere vorgesehen
ist, dass das Brüstungselement beidseitig (also an gegenüberliegenden Stirnflächen
bzw. Stirnseiten) Anschläge aufweist, die im Falle des Einhängens auf dem jeweiligen
Befestigungselement gemeinsam eine Drehachse ausbilden, wobei die Position der Anschläge
dergestalt gewählt ist, dass das der metallische Tragrahmen des Brüstungselements
mit seiner Unterseite über die Drehachse hinaus steht und einen Überstand ausbildet,
sodass sich der Überstand im Falle eines Drehens des Brüstungselements um die Drehachse
mit dem Überstand gegen das Befestigungselement und/oder die Balkonbodenbetonplatte
abstützen und damit eine Drehbewegung begrenzen kann.
[0012] Weiters kann vorgesehen sein, dass das Befestigungselement ausschließlich aus Vollmaterial
besteht.
[0013] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass in dem Befestigungselement eine mit einem,
insbesondere metrischen, Gewinde versehene zweite Schrauböffnung ausgebildet ist,
wobei die zweite Schrauböffnung von der ersten Schrauböffnung zumindest 30cm beabstandet
ist, wobei die zweite Schrauböffnung parallel zur ersten Schrauböffnung orientiert
ist. Durch Vorsehen zweier Schrauböffnungen kann das Brüstungselement im Zuge einer
Montage zusätzlich stabilisiert werden. Natürlich hat das Brüstungselement dazu korrespondiere
Öffnungen, die eine Schraubverbindung ermöglichen. Auch kann ein Absturzsicherungselement
vorgesehen sein, dass dazu eingerichtet sein kann, an der ersten und/oder zweiten
Schrauböffnung anzugreifen.
[0014] Weiters kann vorgesehen sein, dass jedes Brüstungselement innerhalb des metallischen
Tragrahmens an einander gegenüber liegenden Enden des Tragrahmens Montageöffnungen
aufweist, die dergestalt angeordnet und ausgebildet sind, dass eine Schraube durch
die Montageöffnung hindurch in eine Schrauböffnung eines Befestigungselements eingeschraubt
werden kann. Insbesondere kann dabei vorgesehen sein, dass der Bausatz ferner Schrauben
umfasst, die in die Montageöffnung eingesetzt werden können und einen Schraubkopf
zur Abstützung gegen die Montageöffnung aufweisen, wobei diese Schrauben dazu eingerichtet
sind, in eine der Schrauböffnungen der Befestigungselemente durch die Montageöffnung
hindurch einzugreifen, wobei die Länge der Schrauben dergestalt gewählt ist, dass
diese im montierten Zustand bis maximal zur Hälfe der Länge der jeweiligen Schrauböffnung
in die Schrauböffnung eindringen, sodass ein Einschrauben einer zusätzlichen Schraube
an der gegenüberliegenden Seite der Schrauböffnung zur Befestigung eines weiteren
Brüstungselements möglich ist, wobei insbesondere vorgesehen sein kann, dass die Montageöffnung
frei von einem Gewindeabschnitt ist. Dadurch können die Befestigungselemente in besonders
effizienter Weise zur beidseitigen Befestigung von Brüstungselementen dienen. Zudem
können die Brüstungselemente auf diese Weise hinsichtlich Ihrer Position zwischen
den Befestigungselementen durch justiert werden.
[0015] Weiters kann vorgesehen sein, dass das Befestigungselement aus S235 oder S355 Stahl
besteht, und insbesondere feuerverzinkt oder kathodisch tauchlackiert ist. Dadurch
sind die Befestigungselemente besonders stabil und witterungsbeständig.
[0016] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Bausatz ferner eine Anzahl an Absturzsicherungselementen
enthält, die zur vorübergehenden Befestigung an den Befestigungselementen eingerichtet
sind. Absturzsicherungselemente sind typischerweise einfach mit dem Befestigungselement
oder daran angebrachten Haken verbindbar. Sie können in der Höhe deutlich geringer
als Brüstungselemente ausfallen (die Höhenreduktion kann z.B. zumindest 20% betragen),
das Gewicht kann gegenüber dem Brüstungselement um zumindest 20%, insbesondere um
zumindest 50% reduziert sein. Auch können die Brüstungselemente zum Schutz der Befestigungselemente
ausgebildet sein, indem diese die Befestigungselemente zumindest teilweise abdecken
und/oder umschließen.
[0017] Die Befestigungselemente sind vielseitig einsetzbar und können z.B. auch als Befestigungsmöglichkeit
für gesonderte Absturzsicherungen dienen. Zudem kann durch den erfindungsgemäßen Bausatz
aufgrund der dadurch ermöglichten einfachen Montage der Brüstungen durch vorübergehende
Entfernung eines Brüstungselements oder einer Absturzsicherung rasch eine "Zufuhröffnung"
geschaffen werden, durch die z.B. Material zugeführt werden kann.
[0018] Weiters kann vorgesehen sein, dass jedes Absturzsicherungselement zum Eingriff in
zwei Befestigungselemente oder daran angeordnete Halteelemente, insbesondere Hakenelemente,
eingerichtet ist und schraubfrei lösbar mit den Befestigungselementen verbindbar ist,
wobei die Verbindung insbesondere durch einen in die erste und/oder zweite Schrauböffnung
einschiebbaren Splint oder ein anderes Fixierelement ausgebildet ist, wobei jedes
Absturzsicherungselement vorzugsweise ein geringeres Gewicht und/oder eine geringere
Höhe als das in einem späteren Zeitpunkt zwischen den gleichen Befestigungselementen
zu montierende Brüstungselement aufweist.
[0019] Übrigens kann auch eine entsprechende Bodenbetonplatte oder eine Anzahl an Bodenbetonplatten
Teil des erfindungsgemäßen Bausatzes sein.
[0020] Weiters betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Montage eines Brüstungsaufbaus
an einem Gebäude unter Verwendung eines Bausatzes nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
umfassend die folgenden Schritte:
- a) Bereitstellen zumindest einer an dem Gebäude anzubringenden Balkonbodenbetonplatte,
- b) Vormontage zumindest zweier Befestigungselemente an einem stirnseitigen Ende der
zumindest einen Balkonbodenbetonplatte gemäß Schritt a),
- c) Verheben der zumindest einen Balkonbodenbetonplatte inklusive der daran angeordneten
Befestigungselemente hin zu dem Gebäude,
- d) Befestigen der zumindest einen Balkonbodenbetonplatte an dem Gebäude,
- e) Verbinden von Absturzsicherungselementen mit den an der zumindest einen Balkonbodenbetonplatte
befestigten Befestigungselementen.
Die Absturzsicherungselemente können daher als Brüstung dienen und typischerweise
Arbeitspersonal vor erhöhter Absturzgefahr während der Errichtung des Gebäudes schützen.
Durch die Vormontage der Befestigungselemente können auch schon die Abstände der Befestigungselemente
genau und zuverlässig festgelegt werden, sodass eine rasche und unkomplizierte Anbringung
der Absturzsicherung Vorort möglich ist. Die Vormontage kann z.B. auch abseits des
Orts des Gebäudes - z.B. in einer Werkhalle - erfolgen, wodurch die Vormontage besonders
effizient und zuverlässig gestaltet werden kann und der Personalbedarf am Ort des
Gebäudes reduziert werden kann. Natürlich können auch mehrere Befestigungselemente
und/oder mehrere Balkonbodenbetonplatten vorgesehen sein, die miteinander verbunden
oder zueinander beabstandet werden können. Die Auswahl der Anzahl der Befestigungselemente,
der Balkonbodenbetonplatten und der zugehörigen Absturzsicherungselemente und Brüstungselemente
liegt in Anbetracht der vorliegenden Offenbarung im Können der Fachperson und kann
an die Anforderungen des jeweiligen Gebäudes angepasst werden.
Weiters kann vorgesehen sein, das Verfahren einen weiteren Schritt umfasst, nämlich
- f) Tausch jedes Absturzsicherungselements gegen ein Brüstungselement, indem jedes
Absturzsicherungselement von den korrespondierenden Befestigungselementen gelöst wird
und stattdessen in die dadurch entstehende Lücke ein Brüstungselement eingesetzt wird,
wobei jedes Brüstungselement mit zwei zueinander benachbarten Befestigungselementen
verbunden wird, indem das Brüstungselement zuerst mit dem Anschlagmittel des jeweiligen
Befestigungselements über den korrespondierenden Anschlag in Anschlag gebracht wird,
und danach mittels in die Schrauböffnungen der Befestigungselemente eingreifende Schrauben
befestigt wird, wobei die Länge der Schrauben dergestalt gewählt ist, dass diese im
montierten Zustand bis maximal zur Hälfe der Länge der jeweiligen Schrauböffnung in
die Schrauböffnung eingreifen, sodass ein Einschrauben einer zusätzlichen Schraube
an der gegenüberliegenden Seite der Schrauböffnung zur Befestigung eines weiteren
Brüstungselements möglich ist.
[0021] Dadurch werden die Steher bzw. Befestigungselemente gleich zweifach genutzt, nämlich
zuerst als Befestigungsmöglichkeit für eine vorübergehende Absturzsicherung, und nachfolgend
als dauerhafte Befestigung für die Brüstungselemente, die einen dauerhaften Teil des
Gebäudes bzw. einer Balkonkonstruktion des Gebäudes bilden.
[0022] Die Ausdrücke "jeder", "jedes", usw. sind dabei im Sinne der Ansprüche so zu verstehen,
dass der Bausatz bzw. das Verfahren entsprechend ausgestaltete Elemente umfasst. Wird
z.B. beansprucht, dass "jedes Brüstungselement mit zwei zueinander benachbarten Befestigungselementen
verbunden wird", bedeutet das nicht, dass durch Vorsehen eines zusätzlichen Brüstungselements,
das nicht mit zwei Befestigungselementen verbunden ist, der Schutzbereich verlassen
werden kann. Der Bausatz bzw. das Verfahren betrifft einfach jene Elemente, die die
genannten Merkmale aufweisen und das hinzufügen zusätzlicher anders gestalteter Elemente
führt einfach dazu, dass diese nicht als Bestandteil dieses Bausatzes im Sinne der
vorliegenden Erfindung verstanden werden.
[0023] Jedes genannte Vorrichtungsmerkmal kann auch in dem Verfahren eingesetzt werden und
jedes im Verfahren genannte Vorrichtungsmerkmal ist auch für den Einsatz in der Vorrichtung
geeignet.
[0024] Die Erfindung ist im Folgenden anhand einer beispielhaften und nicht einschränkenden
Ausführungsform näher erläutert, die in den Figuren veranschaulicht ist. Darin zeigt
Figur 1 eine schematische Darstellung eines Befestigungselements gemäß dem erfindungsgemäßen
Bausatz,
Figur 2 eine alternative Ausführungsform eines Befestigungselements gemäß dem erfindungsgemäßen
Bausatz,
Figur 3a eine perspektivische Darstellung einer Balkonbodenbetonplatte mit vorbereiteten
Aufnahmen zur Verschraubung mit Befestigungselementen,
Figur 3b eine perspektive Darstellung einer Balkonbodenbetonplatte mit daran angeordneten
Befestigungselementen gemäß dem erfindungsgemäßen Bausatz,
Figur 4 eine perspektive Darstellung der Befestigungselemente gemäß Fig. 3 mit daran
befestigten Absturzsicherungselementen,
Figur 5a eine perspektivische Darstellung eines Brüstungselements,
Figur 5b eine perspektivische Darstellung eines Details eines Brüstungselements,
Figur 6a eine perspektivische Darstellung von Befestigungselementen mit einem daran
befestigten Brüstungselement,
Figur 6b eine Schnittdarstellung gemäß der Schnittlinie AA aus Fig. 6a,
Figur 7 eine perspektivische Darstellung eines fertig montierten Brüstungsaufbaus
nach einem erfindungsgemäßen Bausatz umfassend Brüstungselemente in einer ersten Ausführungsform,
Figur 8 eine perspektivische Darstellung eines fertig montierten Brüstungsaufbaus
nach einem erfindungsgemäßen Bausatz umfassend Brüstungselemente in einer zweiten
Ausführungsform, und
Figur 9 eine perspektivische Darstellung eines fertig montierten Brüstungsaufbaus
nach einem erfindungsgemäßen Bausatz umfassend Brüstungselemente in einer dritten
Ausführungsform.
[0025] In den folgenden Figuren bezeichnen - sofern nicht anders angegeben - gleiche Bezugszeichen
gleiche Merkmale.
[0026] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Befestigungselements 2 gemäß dem
erfindungsgemäßen Bausatz 1. Der Bausatz 1 ist in seiner Gesamtheit z.B. in Fig. 7
bis Fig. 9 dargestellt, wobei zur kurzen Erörterung der einzelnen Elemente auf Fig.
7 in Zusammenschau mit Fig. 1 näher eingegangen wird.
[0027] In Fig. 7 zeigt eine perspektivische Darstellung eines fertig montierten Brüstungsaufbaus
nach einem erfindungsgemäßen Bausatz 1 umfassend Brüstungselemente 2 in einer ersten
Ausführungsform gezeigt. Dieser Bausatz 1 ist zur Ausbildung eines Brüstungsaufbaus
an zumindest einer Balkonbodenbetonplatte 4 eines Gebäudes 7 eingerichtet und umfasst
eine Anzahl von Befestigungselementen 2 zur Verbindung mit der zumindest einen Balkonbodenbetonplatte
4 und eine Anzahl von Brüstungselementen 3, wobei die Brüstungselemente 3 je einen
metallischen Tragrahmen 3a (siehe Fig. 5a) zur Verbindung mit den Befestigungselementen
2 aufweisen.
[0028] Das Befestigungselement 2 weist eine Länge 1 (siehe Fig. 1) von zumindest 0,7m auf.
5. Es weist dabei entlang seiner Längserstreckung 1 einen als Vollkörper ausgebildeten
Bereich mit einer Breite b von zumindest 15mm und einer Tiefe t von zumindest 20mm
auf, der dem Befestigungselement 2 die gewünschte mechanische Stabilität verleiht.
Das Befestigungselement 2 weist grundsätzlich einen rechteckigen Querschnitt auf,
wobei dabei die Tiefe t des Befestigungselements 2 größer ist als die Breite b des
Befestigungselements 2. Das Befestigungselement 2 weist einen Betonplattenverbindungsabschnitt
2', einen Stützabschnitt 2" und einen Schraubabschnitt 2''' auf. Das Befestigungselement
2 ist im Betonplattenverbindungsabschnitt 2' dazu eingerichtet, zumindest einer Balkonbodenbetonplatte
4 mit einer Stirnseite 2a zugewandt und über diese Stirnseite 2a mit der zumindest
einen Balkonbodenbetonplatte 4 fest verbunden zu werden. Weiters weist das Befestigungselement
2 im Stützabschnitt 2" ein Anschlagmittel 2b zur Abstützung eines zwischen zwei benachbarten
Befestigungselementen 2 einzuhängenden Brüstungselements 3 auf, und wobei das Brüstungselement
3 einen korrespondierenden Anschlag 3b zur Abstützung auf dem Anschlagmittel 2b aufweist
(siehe Fig. 5a). In Fig. 1 und 2 ist z.B. ein Anschlagmittel 2b in Form eines Vorsprungs,
nämliches eines Stiftes bzw. Bolzens, gezeigt, der dazu eingerichtet ist, in den Anschlag
3b (siehe Fig. 5a) in Form einer dazu korrespondierenden Vertiefung einzugreifen.
Anders ausgedrückt kann vorgesehen sein, dass das Anschlagmittel 2b des Befestigungselements
2 als Vorsprung 2a, insbesondere als abstehender Bolzen, ausgebildet ist, und der
Anschlag 3b im Brüstungselement 3 als dazu korrespondierende Vertiefung zur Aufnahme
des Vorsprungs 2a ausgebildet ist, wobei das Anschlagmittel 2b und der Anschlag 3b
dergestalt ausgebildet sind, dass das Brüstungselement 3 zwischen zwei Befestigungselementen
2 eingehängt und entgegen der Schwerkraft abgestützt und gehalten werden kann. In
Figur 5b ist ein Detailausschnitt zu einem Brüstungselement 3 gezeigt. Das Brüstungselement
3 weist dabei beidseitig Anschläge 3b auf (es ist in dieser Figur nur eine Seite gezeigt,
die andere Seite ist gleichartig ausgebildet), die im Falle des Einhängens auf dem
jeweiligen Befestigungselement 2 bzw. Vorsprung 2b gemeinsam eine Drehachse x ausbilden
(sieh auch Fig. 6a). Die Position der Anschläge 3b ist dabei dergestalt gewählt, dass
das der metallische Tragrahmen 3a des Brüstungselements 3 mit seiner Unterseite über
die Drehachse x hinaus steht (beispielsweise um die Höhe h, die zumindest 3cm, vorzugsweise
zumindest 5cm betragen kann, und einen Überstand 3a' ausbildet, sodass sich der Überstand
3a' im Falle eines Drehens des Brüstungselements 3 um die Drehachse x mit dem Überstand
3a' bzw. einer daran ausgebildeten Kante 3a'k gegen das Befestigungselement 2 und/oder
die Balkonbodenbetonplatte 4 abstützen und damit eine Drehbewegung begrenzen kann.
Dadurch kann des Brüstungselement 3 einfach auf die Vorsprünge 2b aufgestellt bzw.
eingehängt werden und sich selbst gegen ein Verdrehen und Abstürzen sichern. Das hat
zur Folge, dass auch eine einzelne Person die Montage des Brüstungselements 3 alleine
vornehmen kann.
[0029] Das Befestigungselement 2 ist dazu eingerichtet, die Balkonbodenbetonplatte 4 im
montierten Zustand in vertikaler Richtung zu überragen, sodass das Befestigungselement
2 zumindest 0,5m über die Balkonbodenbetonplatte 4 hinaus ragt, wobei das Befestigungselement
2 in dem Schraubabschnitt 2''' eine mit einem Schraubgewinde, insbesondere einem metrischen
Gewinde, versehene erste Schrauböffnung 5a aufweist, die das Befestigungselement 2
entlang seiner Breite b vollständig durchsetzt, wobei die erste Schrauböffnung 5a
innerhalb eines oberen Drittels der Längserstreckung des Brüstungselements 3 ausgebildet
ist. Dabei ist die erste Schrauböffnung 5a parallel zur Stirnseite 2a des Befestigungselements
2 orientiert.
[0030] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Befestigungselement 2 einen rechteckigen
Querschnitt aufweist und im Betonplattenverbindungsabschnitt 2' eine Befestigungsplatte
2c ausgebildet ist, die das Befestigungselement 2 stirnseitig verbreitert, wobei in
der Befestigungsplatte 2c (siehe Fig. 1) zumindest zwei Öffnungen 2c' zur Aufnahme
von Schrauben 8 (siehe Fig. 3b) vorgesehen sind, um das Befestigungselement 2 mit
einer entsprechend vorbereiteten Aufnahme 4a einer Balkonbodenbetonplatte 4 zu verschrauben.
[0031] Figur 3a zeigt eine perspektivische Darstellung einer Balkonbodenbetonplatte 4 mit
vorbereiteten Aufnahmen 4a (z.B. in Form von Metallhülsen mit Innengewinde) zur Aufnahme
von Schrauben 8 zur Verschraubung mit Befestigungselementen 2.
[0032] Fig. 2 zeigt eine alternative Ausführungsform eines Befestigungselements 2, wobei
das Befestigungselement 2 einen rechteckigen Querschnitt aufweist und im Betonplattenverbindungsabschnitt
2' zumindest ein von der Stirnseite 2a des Befestigungselements 2 abstehender Dorn
2d (im vorliegenden Fall zwei Dorne 2d) ausgebildet ist. Die Dorne 2d können direkt
in die Balkonbodenbetonplatte 4 einbetoniert werden, sodass ein Verschrauben mit derselben
entfallen kann.
[0033] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Befestigungselement 2 ausschließlich
aus Vollmaterial besteht.
[0034] In Fig. 1 ist zudem erkennbar, dass in dem Befestigungselement 2 eine (mit einem
Gewinde versehene) zweite Schrauböffnung 5b ausgebildet ist, wobei die zweite Schrauböffnung
5b von der ersten Schrauböffnung 5a zumindest 30cm beabstandet ist, wobei die zweite
Schrauböffnung 5b parallel zur ersten Schrauböffnung 5a orientiert ist. Durch eine
ausreichende Beabstandung von der ersten Schrauböffnung kann die durch Befestigungselement
in Bezug auf das Brüstungselement erzielbare Stützwirkung zusätzlich erhöht werden.
[0035] In Fig. 4 ist erkennbar, dass der Bausatz 1 ferner eine Anzahl an Absturzsicherungselementen
6 enthalten kann, die zur vorübergehenden Befestigung an den Befestigungselementen
2 eingerichtet sind. Dabei kann jedes Absturzsicherungselement 6 zum Eingriff in zwei
Befestigungselemente 2 oder daran angeordnete Halteelemente 6a, insbesondere Hakenelemente,
eingerichtet sein, insbesondere schraubfrei lösbar mit den Befestigungselementen 2
verbindbar sein, wobei die Verbindung insbesondere durch einen in die erste und/oder
zweite Schrauböffnung 5a, 5b einschiebbaren Splint oder ein anderes Fixierelement
6b ausgebildet sein kann, wobei jedes Absturzsicherungselement 6 vorzugsweise ein
geringeres Gewicht und/oder eine geringere Höhe als das in einem späteren Zeitpunkt
zwischen den gleichen Befestigungselementen 2 zu montierende Brüstungselement 3 aufweist.
[0036] Mit Blick auf Fig. 5a sei erwähnt, dass jedes Brüstungselement 3 innerhalb des metallischen
Tragrahmens 3a an einander gegenüber liegenden Enden des Tragrahmens 3a Montageöffnungen
3b aufweisen kann, die dergestalt angeordnet und ausgebildet sind, dass eine Schraube
9a, 9b (siehe Fig. 6a) durch die Montageöffnung 3b hindurch in eine Schrauböffnung
5a, 5b eines Befestigungselements 2 eingeschraubt werden kann.
[0037] Fig. 6b zeigt eine Schnittdarstellung eines Befestigungselements 2 gemäß der Schnittlinie
AA aus Fig. 6a. Darin ist eine in die Öffnung 3b des Tragrahmens 3a einsetzte Schraube
9a erkennbar, die in die erste Schrauböffnung 5a des Befestigungselements 2 eingreift.
Die Schraube 9a ist dabei nur bis maximal der halben Breie b, also maximal b/2, in
die Schrauböffnung 5a eingeschraubt. Auf diese Weise kann eine zweite (in dieser Figur
nicht dargestellte) Schraube auf der anderen Seite des Befestigungselements 2 zur
Montage eines weiteren Brüstungselements 3 eingeschraubt werden. Der Bausatz 1 kann
daher ferner Schrauben 9a und 9b umfassen, die in die Montageöffnung 3b eingesetzt
werden können und einen Schraubkopf zur Abstützung gegen die Montageöffnung 3b aufweisen,
wobei diese Schrauben 9a, 9b dazu eingerichtet sind, in eine der Schrauböffnungen
5a, 5b der Befestigungselemente 2 durch die Montageöffnung 3b hindurch einzugreifen,
wobei die Länge der Schrauben 9a, 9b dergestalt gewählt ist, dass diese im montierten
Zustand bis maximal zur Hälfe der Länge der jeweiligen Schrauböffnung 5a, 5b in die
Schrauböffnung 5a, 5b eindringen, sodass ein Einschrauben einer zusätzlichen Schraube
9b an der gegenüberliegenden Seite der Schrauböffnung 5a, 5b zur Befestigung eines
weiteren Brüstungselements 3 möglich ist, wobei insbesondere vorgesehen sein kann,
dass die Montageöffnung 3b frei von einem Gewindeabschnitt ist.
[0038] Die Erfindung betrifft weiters ein Verfahren zur Montage eines Brüstungsaufbaus an
einem Gebäude 7 unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Bausatzes 1. Das Verfahren
umfasst die folgenden Schritte:
- a) Bereitstellen zumindest einer an dem Gebäude 7 anzubringenden Balkonbodenbetonplatte
4 (siehe z.B. Fig. 3a),
- b) Vormontage zumindest zweier Befestigungselemente 2 an einem stirnseitigen Ende
der zumindest einen Balkonbodenbetonplatte 4 gemäß Schritt a) (siehe z.B. Fig. 3b),
- c) Verheben der zumindest einen Balkonbodenbetonplatte 4 inklusive der daran angeordneten
Befestigungselemente 2 hin zu dem Gebäude 7,
- d) Befestigen der zumindest einen Balkonbodenbetonplatte 4 an dem Gebäude 7 (z.B.
durch Einbetonieren),
- e) Verbinden von Absturzsicherungselementen 6 mit den an der zumindest einen Balkonbodenbetonplatte
4 befestigten Befestigungselementen 2 (siehe Fig. 4).
[0039] Das Verfahren kann zudem einen weiteren Schritt umfassen, nämlich f) Tausch jedes
Absturzsicherungselements 6 gegen ein Brüstungselement 3, indem jedes Absturzsicherungselement
6 von den korrespondierenden Befestigungselementen 2 gelöst wird und stattdessen in
die dadurch entstehende Lücke ein Brüstungselement 3 eingesetzt wird, wobei jedes
Brüstungselement 3 mit zwei zueinander benachbarten Befestigungselementen 2 verbunden
wird, indem das Brüstungselement 3 zuerst mit dem Anschlagmittel 2b des jeweiligen
Befestigungselements 2 über den korrespondierenden Anschlag 3b in Anschlag gebracht
wird, und danach mittels in die Schrauböffnungen 5a, 5b der Befestigungselemente 2
eingreifende Schrauben 9a, 9b befestigt wird, wobei die Länge der Schrauben 9a, 9b
dergestalt gewählt ist, dass diese im montierten Zustand bis maximal zur Hälfe der
Länge der jeweiligen Schrauböffnung 5a, 5b in die Schrauböffnung 5a, 5b eingreifen,
sodass ein Einschrauben einer zusätzlichen Schraube 9b an der gegenüberliegenden Seite
der Schrauböffnung 5a, 5b zur Befestigung eines weiteren Brüstungselements 3 möglich
ist (siehe z.B. Fig. 7).
[0040] Fig. 8 zeigt eine perspektivische Darstellung eines fertig montierten Brüstungsaufbaus
nach einem erfindungsgemäßen Bausatz 1 umfassend Brüstungselemente 3 in einer zweiten
Ausführungsform mit anderem Erscheinungsbild. Figur zeigt 9 eine perspektivische Darstellung
eines fertig montierten Brüstungsaufbaus nach einem erfindungsgemäßen Bausatz umfassend
Brüstungselemente 3 in einer dritten Ausführungsform, nämlich als durch einen Metallrahmen
eingefasste Glasgeländer.
[0041] Die Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsformen beschränkt, sondern durch
den gesamten Schutzumfang der Ansprüche definiert. Auch können einzelne Aspekte der
Erfindung bzw. der Ausführungsformen aufgegriffen und miteinander kombiniert werden.
Etwaige Bezugszeichen in den Ansprüchen sind beispielhaft und dienen nur der einfacheren
Lesbarkeit der Ansprüche, ohne diese einzuschränken.
1. Bausatz (1) für einen Brüstungsaufbau an zumindest einer Balkonbodenbetonplatte (4)
eines Gebäudes (7), umfassend
- eine Anzahl von Befestigungselementen (2) zur Verbindung mit der zumindest einen
Balkonbodenbetonplatte (4) und
- eine Anzahl von Brüstungselementen (3), wobei die Brüstungselemente (3) je einen
metallischen Tragrahmen (3a) zur Verbindung mit den Befestigungselementen (2) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (2) eine Länge (1) von zumindest 0,7m aufweist und entlang
seiner Längserstreckung einen als Vollkörper ausgebildeten Bereich mit einer Breite
(b) von zumindest 15mm und einer Tiefe (t) von zumindest 20mm aufweist, wobei das
Befestigungselement (2) einen Betonplattenverbindungsabschnitt (2'), einen Stützabschnitt
(2") und einen Schraubabschnitt (2''') aufweist,
wobei das Befestigungselement (2) im Betonplattenverbindungsabschnitt (2') dazu eingerichtet
ist, zumindest einer Balkonbodenbetonplatte (4) mit einer Stirnseite (2a) zugewandt
und über diese Stirnseite (2a) mit der zumindest einen Balkonbodenbetonplatte (4)
fest verbunden zu werden,
wobei das Befestigungselement (2) im Stützabschnitt (2") ein Anschlagmittel (2b) zur
Abstützung eines zwischen zwei benachbarten Befestigungselementen (2) einzuhängenden
Brüstungselements (3) aufweist, und wobei das Brüstungselement (3) einen korrespondierenden
Anschlag (3b) zur Abstützung auf dem Anschlagmittel (2b) aufweist,
wobei das Befestigungselement (2) dazu eingerichtet ist, die Balkonbodenbetonplatte
(4) im montierten Zustand in vertikaler Richtung zu überragen, sodass das Befestigungselement
(2) zumindest 0,5m über die Balkonbodenbetonplatte (4) hinaus ragt, wobei das Befestigungselement
(2) in dem Schraubabschnitt (2''') eine mit einem Schraubgewinde, insbesondere einem
metrischen Gewinde, versehene erste Schrauböffnung (5a) aufweist, die das Befestigungselement
(2) entlang seiner Breite (b) vollständig durchsetzt, wobei die erste Schrauböffnung
(5a) innerhalb eines oberen Drittels der Längserstreckung (1) des Brüstungselements
(3) ausgebildet ist.
2. Bausatz (1) nach Anspruch 1, wobei die erste Schrauböffnung (5a) parallel zur Stirnseite
(2a) des Befestigungselements (2) orientiert ist.
3. Bausatz (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Befestigungselement (2) einen rechteckigen
Querschnitt aufweist und im Betonplattenverbindungsabschnitt (2') eine Befestigungsplatte
(2c) ausgebildet ist, die das Befestigungselement (2) stirnseitig verbreitert, wobei
in der Befestigungsplatte (2c) zumindest zwei Öffnungen (2c') zur Aufnahme von Schrauben
(8) vorgesehen sind, um das Befestigungselement (2) mit einer entsprechenden Aufnahme
(4a) einer Balkonbodenbetonplatte (4) zu verschrauben.
4. Bausatz (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Befestigungselement
(2) einen rechteckigen Querschnitt aufweist und im Betonplattenverbindungsabschnitt
(2') zumindest ein von der Stirnseite (2a) des Befestigungselements (2) abstehender
Dorn (2d) ausgebildet ist.
5. Bausatz (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Befestigungselement
(2) einen rechteckigen Querschnitt aufweist, wobei dabei die Tiefe (t) des Befestigungselements
(2) größer ist als die Breite (b) des Befestigungselements (2).
6. Bausatz (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Anschlagmittel (2b)
des Befestigungselements (2) als Vorsprung (2a), insbesondere als abstehender Bolzen,
ausgebildet ist, und der Anschlag (3b) im Brüstungselement (3) als dazu korrespondierende
Vertiefung zur Aufnahme des Vorsprungs (2a) ausgebildet ist, wobei das Anschlagmittel
(2b) und der Anschlag (3b) dergestalt ausgebildet sind, dass das Brüstungselement
(3) zwischen zwei Befestigungselementen (2) eingehängt und entgegen der Schwerkraft
abgestützt und gehalten werden kann, wobei insbesondere vorgesehen ist, dass das Brüstungselement
(3) beidseitig Anschläge (3b) aufweist, die im Falle des Einhängens auf dem jeweiligen
Befestigungselement (2) gemeinsam eine Drehachse (x) ausbilden, wobei die Position
der Anschläge (3b) dergestalt gewählt ist, dass das der metallische Tragrahmen (3a)
des Brüstungselements (3) mit seiner Unterseite über die Drehachse (x) hinaus steht
und einen Überstand (3a') ausbildet, sodass sich der Überstand (3a') im Falle eines
Drehens des Brüstungselements (3) um die Drehachse (x) mit dem Überstand (3a') gegen
das Befestigungselement (2) und/oder die Balkonbodenbetonplatte (4) abstützen und
damit eine Drehbewegung begrenzen kann.
7. Bausatz (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Befestigungselement
(2) ausschließlich aus Vollmaterial besteht.
8. Bausatz (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in dem Befestigungselement
(2) eine mit einem, insbesondere metrischen, Gewinde versehene zweite Schrauböffnung
(5b) ausgebildet ist, wobei die zweite Schrauböffnung (5b) von der ersten Schrauböffnung
(5a) zumindest 30cm beabstandet ist, wobei die zweite Schrauböffnung (5b) parallel
zur ersten Schrauböffnung (5a) orientiert ist.
9. Bausatz (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei jedes Brüstungselement
(3) innerhalb des metallischen Tragrahmens (3a) an einander gegenüber liegenden Enden
des Tragrahmens (3a) Montageöffnungen (3b) aufweist, die dergestalt angeordnet und
ausgebildet sind, dass eine Schraube (9a, 9b) durch die Montageöffnung (3b) hindurch
in eine Schrauböffnung (5a, 5b) eines Befestigungselements (2) eingeschraubt werden
kann.
10. Bausatz (1) nach Anspruch 9, wobei der Bausatz ferner Schrauben (9a, 9b) umfasst,
die in die Montageöffnung (3b) eingesetzt werden können und einen Schraubkopf zur
Abstützung gegen die Montageöffnung (3b) aufweisen, wobei diese Schrauben (9a, 9b)
dazu eingerichtet sind, in eine der Schrauböffnungen (5a, 5b) der Befestigungselemente
(2) durch die Montageöffnung (3b) hindurch einzugreifen, wobei die Länge der Schrauben
(9a, 9b) dergestalt gewählt ist, dass diese im montierten Zustand bis maximal zur
Hälfe der Länge der jeweiligen Schrauböffnung (5a, 5b) in die Schrauböffnung (5a,
5b) eindringen, sodass ein Einschrauben einer zusätzlichen Schraube (9b) an der gegenüberliegenden
Seite der Schrauböffnung (5a, 5b) zur Befestigung eines weiteren Brüstungselements
(3) möglich ist, wobei insbesondere vorgesehen sein kann, dass die Montageöffnung
(3b) frei von einem Gewindeabschnitt ist.
11. Bausatz (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Befestigungselement
(2) aus S235 oder S355 Stahl besteht, und insbesondere feuerverzinkt oder kathodisch
tauchlackiert ist.
12. Bausatz (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Bausatz (1) ferner
eine Anzahl an Absturzsicherungselementen (6) enthält, die zur vorübergehenden Befestigung
an den Befestigungselementen (2) eingerichtet sind.
13. Bausatz (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei jedes Absturzsicherungselement
(6) zum Eingriff in zwei Befestigungselemente (2) oder daran angeordnete Halteelemente,
insbesondere Hakenelemente, eingerichtet ist und schraubfrei lösbar mit den Befestigungselementen
(2) verbindbar ist, wobei die Verbindung insbesondere durch einen in die erste und/oder
zweite Schrauböffnung (5a, 5b) einschiebbaren Splint oder ein anderes Fixierelement
(6b) ausgebildet ist, wobei jedes Absturzsicherungselement (6) vorzugsweise ein geringeres
Gewicht und/oder eine geringere Höhe als das in einem späteren Zeitpunkt zwischen
den gleichen Befestigungselementen (2) zu montierende Brüstungselement (3) aufweist.
14. Verfahren zur Montage eines Brüstungsaufbaus an einem Gebäude (7) unter Verwendung
eines Bausatzes (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend die folgenden
Schritte:
a) Bereitstellen zumindest einer an dem Gebäude (7) anzubringenden Balkonbodenbetonplatte
(4),
b) Vormontage zumindest zweier Befestigungselemente (2) an einem stirnseitigen Ende
der zumindest einen Balkonbodenbetonplatte (4) gemäß Schritt a),
c) Verheben der zumindest einen Balkonbodenbetonplatte (4) inklusive der daran angeordneten
Befestigungselemente (2) hin zu dem Gebäude,
d) Befestigen der zumindest einen Balkonbodenbetonplatte (4) an dem Gebäude,
e) Verbinden von Absturzsicherungselementen (6) mit den an der zumindest einen Balkonbodenbetonplatte
(4) befestigten Befestigungselementen (2).
15. Verfahren nach Anspruch 14, umfassend einen weiteren Schritt, nämlich f) Tausch jedes
Absturzsicherungselements (6) gegen ein Brüstungselement (3), indem jedes Absturzsicherungselement
(6) von den korrespondierenden Befestigungselementen (2) gelöst wird und stattdessen
in die dadurch entstehende Lücke ein Brüstungselement (3) eingesetzt wird, wobei jedes
Brüstungselement (3) mit zwei zueinander benachbarten Befestigungselementen (2) verbunden
wird, indem das Brüstungselement (3) zuerst mit dem Anschlagmittel (2b) des jeweiligen
Befestigungselements (2) über den korrespondierenden Anschlag (3b) in Anschlag gebracht
wird, und danach mittels in die Schrauböffnungen (5a, 5b) der Befestigungselemente
(2) eingreifende Schrauben (9a, 9b) befestigt wird, wobei die Länge der Schrauben
(9a, 9b) dergestalt gewählt ist, dass diese im montierten Zustand bis maximal zur
Hälfe der Länge der jeweiligen Schrauböffnung (5a, 5b) in die Schrauböffnung (5a,
5b) eingreifen, sodass ein Einschrauben einer zusätzlichen Schraube (9b) an der gegenüberliegenden
Seite der Schrauböffnung (5a, 5b) zur Befestigung eines weiteren Brüstungselements
(3) möglich ist.