[0001] Die Erfindung betrifft eine Saugvorrichtung zum Trennen von Bauschutt und eine Baumaschine,
insbesondere Bagger oder Radlader, mit einer derartigen Saugvorrichtung.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Saugbagger oder Baggerschiffe bekannt, die dazu ausgebildet
sind, mineralische Bau- oder Rohstoffe über eine Saugleitung pneumatisch zu fördern.
Die für diesen Einsatz vorgesehenen Gebläse sind typischerweise sehr leistungsfähig
und können einen beträchtlichen Volumenstrom erzeugen, so dass eine pneumatische Förderung
von mineralischem Material bis zu einer Korngröße von etwa 20 cm oder mehr ermöglicht
ist.
[0003] Die europäische Patentschrift
EP 3 283 695 B1 beschreibt beispielsweise einen Saugbagger, bei dem eine Ventilatoreinheit einen
Luftstrom erzeugt, so dass Sauggut in einen Saugschlauch eingesaugt und zu einem Abscheider
transportiert werden kann. Die Ventilatoreinheit befindet sich hierbei in Strömungsrichtung
stromab vom Abscheider und ist zusätzlich von diesem saugseitig durch eine Filtereinheit
getrennt.
[0004] Die deutsche Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2005 005 671 U1 betrifft einen Saugbagger, welcher ein Fahrgestell mit einem darauf montierten, antreibbaren
Sauggebläse, einem mit dem Sauggebläse verbundenen Saugrüssel sowie einen zwischen
dem Saugrüssel und dem Sauggebläse angeordneten Behälter zum Abscheiden und Sammeln
von aufgesaugtem Material aufweist. Zum Entleeren des Behälters ist dieser um eine
quer zur Längsachse des Fahrgestells verlaufende Kippachse verstellbar.
[0005] Aus dem Bereich der Straßenreinigung, insbesondere aus
DE 44 15 661 A1, sind zudem Kehrsaugmaschinen mit Walzenbürsten, Tellerbesen, Saugtrichter, Saugrohr,
Lüfter und Filterabscheider, dem beispielsweise ein Bunker zur zeitweisen Abscheidung
von Feinstaub zugeordnet ist, und einem großen Kehrichtbehälter bekannt.
[0006] In
FR 2 789 414 ist eine fahrbare Wartungsmaschine zum Reinigen von Fahrbahnrinnen beschrieben und
dargestellt, die einen schwenkbaren Reinigungskopf mit einer Rotationsfräse aufweist,
an die ein Saugschlauch angeschlossen ist, über den Erdreich, Laub oder Unrat in einen
Sammelbehälter abgesaugt werden kann. Eine Trennung leichter Partikel von schwereren
ist nicht vorgesehen.
[0007] Eine ähnliche Reinigungsmaschine ist Gegenstand des Gebrauchsmusters
DE 295 08 516 U1, die eine fahrbare Sauganlage zum Ausheben von Versorgungskanälen am Straßenrand
zeigt, wobei der Saugschlauch an ein Sauggebläse angeschlossen ist, das in einem Sammelbehälter
untergebracht ist, in dem ein Fliehkraftabscheider und ein Schwerkraftabscheider zum
Trennen der angesaugten Festkörperpartikel von der Saugluft sorgen.
[0008] Bei Abriss oder Renovierung von Gebäuden entsteht Bauschutt, der entsorgt werden
muss. Derartigen Bauschutt als Mischabfall zu entsorgen, ist kostspielig und entspricht
im Übrigen auch nicht dem Gedanken der Nachhaltigkeit. Schon bei kleineren Um- oder
Ausbaumaßnahmen oder Modernisierungen bleiben typischerweise alte Keramikfliesen,
Kunststoffe, Holz, Wandplatten, beispielsweise aus Styropor, lackierte Fenster und
Türen, Betonteile, Mauerwerk und Dämmstoffen, wie beispielsweise Mineral-, Stein-
und/oder Glaswolle und andere Baustoffe als Bauschutt zurück.
[0009] Die Erfindung stellt sich zur Aufgabe, eine Vorrichtung anzugeben, welche die Trennung
von typischerweise bei Baumaßnahmen anfallendem Bauschutt erleichtert.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Saugvorrichtung zum Trennen von Bauschutt mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. durch eine Baumaschine mit den Merkmalen des Anspruchs
9.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0012] Die Saugvorrichtung zum Trennen von Bauschutt umfasst
- ein Saugrohr mit einem Saugmund zum Einsaugen von Bauschutt,
- ein mit dem Saugrohr saugseitig verbundenes Sauggebläse zur Erzeugung eines Bauschutt
tragenden Volumenstroms und
- einen mit dem Sauggebläse druckseitig verbundenen Aufnahmebehälter zur Aufnahme von
eingesaugtem Bauschutt. Das Saugrohr begrenzt einen Strömungsquerschnitt des das Saugrohr
durchströmenden Volumenstroms. Zudem sind das Saugrohr und das Sauggebläse derart
dimensioniert, dass eine mittlere Strömungsgeschwindigkeit einen Wert im Bereich zwischen
10 m/s und 100 m/s annimmt. Dabei ist die mittlere Strömungsgeschwindigkeit durch
den Quotienten aus dem vom Sauggebläse erzeugten oder erzeugbaren Volumenstrom und
dem durch das Saugrohr begrenzten Strömungsquerschnitt bestimmt.
[0013] Es wird vorgeschlagen, die Trennung der unterschiedlichen im Bauschutt enthaltenen
Materialien mittels pneumatischer Förderung zu bewirken. Im Kern wird vorgeschlagen,
die Förderleistung des Sauggebläses in Abhängigkeit des Strömungsquerschnitts, welcher
durch das Saugrohr definiert wird, so zu wählen bzw. konstruktiv vorzugeben, dass
eine selektive Förderung von bestimmten Teilen oder Stoffen ermöglicht ist. Es hat
sich herausgestellt, dass die Stärke eines bestimmten Luft- bzw. Volumenstromes im
Verhältnis zu einem bestimmten Strömungsquerschnitt dazu führt, dass Teile höherer
mittlerer Dichte bzw. mit einem größeren spezifischen Gewicht (auch: Wichte) nicht
aufgesaugt werden, sondern auf Grund ihres Gewichts zu Boden fallen bzw. auf dem Boden
verbleiben. Stoffe oder Teile mit geringerer mittlerer Dichte werden dagegen eingesaugt.
Auf diese Weise ist eine einfache Trennung der im Bauschutt enthaltenen Stoffe bzw.
Materialien ermöglicht. Zur Abtrennung von leichtem Bauschutt, wie beispielsweise
etwa Dämmmaterialien, von schwererem Bauschutt, wie etwa Bruchsteinen, bietet es sich
an, die im Saugrohr vorherrschende mittlere Strömungsgeschwindigkeit derart vorzugeben
und einzustellen, dass diese einen Wert zwischen 10 m/s (Meter pro Sekunde) und 100
m/s annimmt. Die Trennung des Bauschutts insbesondere bereits auf der Baustelle selbst
kann eine nachfolgende Wiederverwertung der unterschiedlichen Materialien erheblich
erleichtern.
[0014] Das Saugrohr stellt in möglichen Ausführungsbeispielen eine im Wesentlichen offene
Verbindung zum Einsaugen von Bauschutt bereit. Typischerweise ist das Saugrohr im
Wesentlichen ein offenes Rohr mit nahezu konstantem Durchmesser, so dass der Strömungsquerschnitt
vom Innendurchmesser bzw. von der Querschnittsfläche des Rohres bestimmt ist. Im Falle
von Engstellen innerhalb des Saugrohres kann der Strömungsquerschnitt von der kleinsten
Querschnittsfläche des Saugrohres bestimmt sein. Es versteht sich, dass die geometrische
Gestaltung des Querschnitts sowohl des Saugmundes als auch des Saugrohres nahezu beliebig
ist und insbesondere von kreisrunden oder ellipsoiden Ausführungen abweichen kann.
[0015] Vorzugsweise ist der Strömungsquerschnitt von der Größe der Querschnittsfläche des
Saugrohres im Bereich des Saugmundes bestimmt.
[0016] Zur Dimensionierung des so definierten Strömungsquerschnitts ist in Ausgestaltungen
vorgesehen, Saugrohre mit vorgegebenen Innendurchmessern bzw. Querschnittsflächen
einzusetzen. Die Dimensionierung des Volumenstromstroms erfolgt beispielsweise durch
Variation der Förderleistung des Sauggebläses. In möglichen Ausführungsbeispielen
ist vorgesehen, die maximale Förderleistung des Sauggebläses konstruktiv so vorzugeben,
dass der vom Sauggebläse erzeugbare Volumenstrom bei gegebenem Strömungsquerschnitt
eine selektive Förderung von Materialien, deren mittlere Dichte (oder: spezifisches
Gewicht) unterhalb eines vorgegebenen Grenzwerts liegen, ermöglicht.
[0017] Bevorzugt sind das Saugrohr und das Sauggebläse derart dimensioniert, dass die mittlere
Strömungsgeschwindigkeit einen Wert im Bereich zwischen 15 m/s und 35 m/s, insbesondere
einen Wert von etwa 25 m/s, annimmt. Eine derartige konstruktive Vorgabe ist vorteilhaft,
wenn leichtere Dämmmaterialien, insbesondere aus Mineral-, Stein-, und/oder Glaswolle,
von schwererem Material, wie etwa Bruchteilen von Mauerwerk, Steinen und/oder Bruchstücken
aus Holz, Keramik, Verbundmaterial und auch Sand, getrennt werden sollen. Dämmmaterialien
insbesondere aus Mineral- oder Glaswolle haben die Eigenschaft, in kleine Teile mit
einer Faserlänge von nur wenigen Zentimetern zu zerfallen. Solche leichte Fasern verteilen
sich oft in kurzer Zeit großflächig über den Baustellenbereich und sind daher im Allgemeinen
nur aufwändig zu entsorgen. Die vorgeschlagene Saugvorrichtung erleichtert eine effektive
und zeitnahe Entsorgung von derartigen, mit Hinblick auf mögliche Umwelt- und/oder
Gesundheitsschädigungen besonders problematischen Stoffen.
[0018] Bevorzugt weist die Saugvorrichtung erste Befestigungsmittel zur lösbaren Befestigung
an einer Baumaschine, insbesondere an einem Ausleger eines Baggers oder Radladers,
auf. Mit anderen Worten ist vorgesehen, die Saugvorrichtung als Wechselvorrichtung
auszubilden, die an einer Baumaschine lösbar, insbesondere mittels Kraft- und/oder
Formschluss, befestigbar ist. Beispielsweise umfassen die ersten Befestigungsmittel
Aufnahmen für Transportgabeln oder Haken, Bolzen oder dergleichen, die dazu ausgebildet
sind, mit entsprechend komplementär wirkenden zweiten Befestigungsmitteln der Baumaschine
in an sich bekannter Art und Weise eine lösbare Verbindung einzugehen.
[0019] Vorzugsweise ist das Saugrohr beweglich gelagert. Besonders bevorzugt ist das Saugrohr
dreidimensional bewegbar, so dass ein möglichst großer Bereich des Baustellengeländes
erreicht werden kann. In möglichen Ausgestaltungen ist das Saugrohr händisch oder
motorisch, insbesondere mittels hydraulischer oder pneumatischer Aktoren, bewegbar.
[0020] Das Sauggebläse umfasst in vorteilhaften Ausgestaltungen zumindest einen Ventilator,
insbesondere ein Radialgebläse.
[0021] Die Erfindung betrifft zudem eine Baumaschine mit einer derartigen Saugvorrichtung.
Wesentliche technische Vorteile einer solchen Baumaschine ergeben sich unmittelbar
aus der bisherigen Beschreibung mit Bezug auf die Saugvorrichtung.
[0022] Die Saugvorrichtung kann insbesondere mit der Baumaschine lösbar verbunden werden.
Dadurch können beispielsweise auch hinsichtlich ihrer Fördereigenschaften unterschiedlich
dimensionierte Saugvorrichtungen an der Baumaschine befestigt und ausgetauscht werden,
so dass eine zielgerichtete Entsorgung von unterschiedlichen Materialien ermöglicht
wird.
[0023] In anderen Ausgestaltungen ist die Saugvorrichtung unlösbar bzw. permanent an der
Baumaschine befestigt.
[0024] Bevorzugt weist die Baumaschine zweite Befestigungsmittel mit einer zu den ersten
Befestigungsmitteln der Saugvorrichtung komplementären Wirkungsweise auf. Beispielsweise
umfassen die zweiten Befestigungsmittel Transportgabeln, Bolzen, Haken oder dergleichen,
die mit entsprechend komplementär ausgebildeten Aufnahmen oder Ösen zusammenwirken.
Es versteht sich, dass die konkrete Ausgestaltung der ersten und zweiten Befestigungsmittel
nahezu beliebig ist, solange durch deren komplementäre Wirkungsweise eine hinreichende
Befestigung sichergestellt ist. Hierzu sind insbesondere eine Vielzahl von Steck-,
Schraub- oder Rastverbindungen unterschiedlicher Ausführungen möglich und vorgesehen.
[0025] In bevorzugten Ausgestaltungen ist die Saugvorrichtung endseitig an einem Ausleger
der Baumaschine befestigt. Beispielsweise ist die Saugvorrichtung endseitig an einem
vorzugsweise motorisch oder hydraulisch bewegbaren Ausleger befestigt, so dass diese
flexibel im Raum bewegt werden kann. Eine Befestigung am Kopfende der Baumaschine
erhöht zudem auf vorteilhafte Weise den Aktionsradius der Saugvorrichtung, in dem
Bauschutt aufgenommen werden kann. In konkreten Ausführungsbeispielen ist die Saugvorrichtung
an der Baumaschine beispielsweise anstelle eines Hochlöffels eines typischen Radladers
oder anstelle eines Tieflöffels eines typischen Baggers vorgesehen.
[0026] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von konkreten Ausführungsbeispielen näher
erläutert, die in den Figuren dargestellt sind. Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine Saugvorrichtung zum Trennen von Bauschutt in einer schematischen perspektivischen
Darstellung,
- Figur 2
- die Saugvorrichtung der Fig. 1 in einer schematischen Schnittdarstellung,
- Figur 3
- eine Baumaschine mit der Saugvorrichtung der Fig. 1,
- Figur 4
- eine weitere Baumaschine mit der Saugvorrichtung der Fig. 1,
- Figur 5
- eine Variante der Figur 1 und
- Figur 6
- eine weitere Variante.
[0027] Identische oder einander entsprechende Teile sind in allen Zeichnungsfiguren mit
den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0028] Figuren 1 und 2 zeigen eine Saugvorrichtung 7 zum Trennen von Bauschutt 1 in schematischen
Darstellungen. Die Saugvorrichtung 7 umfasst ein Saugrohr 3 mit einem daran endseitig
angeordneten Saugmund 2 zum Einsaugen von Bauschutt 1, ein Sauggebläse 4 zur Erzeugung
eines Bauschutt 1 tragenden Luft- bzw. Volumenstroms und einen Aufnahmebehälter 6
zur Aufnahme des eingesaugten Bauschutts 1. Der sackartige Aufnahmebehälter 6 ist
mittels Aufhängeösen 11 in einem Traggehäuse 12 angebracht.
[0029] Das Saugrohr 3 ist an der Saugseite des Sauggebläses 4, welches beispielsweise einen
oder mehrere Ventilatoren, insbesondere Radialventilatoren, umfasst, angeschlossen.
Strömungstechnisch stromab des Sauggebläses 4, also an der Druckseite des Sauggebläses
4, ist der Aufnahmebehälter 6 angeordnet.
[0030] Alternativ kann das Sauggebläse 4 mit einer Nachreinigung im Behälter 6 oder nach
diesem positioniert sein. Eine weitere Alternative zur Unterdruckerzeugung wäre der
Anschluss einer Venturidüse an die Saugleitung 7.
[0031] Das Saugrohr 3 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel einen weitgehend konstanten
Innendurchmesser auf, welcher den Strömungsquerschnitt des das Saugrohr 3 während
des Betriebs durchströmenden Volumenstroms im Wesentlichen bestimmt. Die Saugvorrichtung
7 ist so konfiguriert, dass nur vergleichsweise leichte Materialien im Bereich des
Saugmundes 2 aufgenommen und/oder im Aufnahmebehälter 6 deponiert werden. Hierzu ist
das Saugrohr 3 und das Sauggebläse 4 derart dimensioniert, dass der Quotient aus dem
erzeugten oder erzeugbaren Volumenstrom und dem Strömungsquerschnitt einen Wert im
Bereich zwischen 10 m/s und 100 m/s annimmt. Dieser Quotient wird im Rahmen dieser
Beschreibung auch als mittlere Strömungsgeschwindigkeit bezeichnet.
[0032] Eine derartige Dimensionierung der Saugvorrichtung 7 ermöglicht den selektiven Transport
bzw. die selektive Deponierung bestimmter im Bauschutt typischerweise enthaltenen
Stoffe und stellt damit eine einfache Möglichkeit zur Trennung von Bauschutt bereit.
Es hat sich herausgestellt, dass zum Trennen von Dämmmaterialien aus Mineral-, Stein-
und/oder Glaswolle eine mittlere Strömungsgeschwindigkeit von etwa 25 m/s besonders
vorteilhaft ist.
[0033] Der Aufnahmebehälter 6 ist nach oben hin offen oder zumindest nicht gasdicht abgeschlossen,
um Rückstau zu vermeiden. Beispielsweise ist der Aufnahmebehälter 6 von einer Abdeckplane
5 bereichsweise überdeckt, so dass die Deponierung von im Luftstrom getragenen Material
im Inneren des Aufnahmebehälters 6 begünstigt wird.
[0034] Die Saugvorrichtung 7 ist als Wechselvorrichtung zur Befestigung an einer Baumaschine
10 ausgebildet und weist hierzu erste Befestigungsmittel 8 auf, die mit entsprechend
komplementär ausgebildeten zweiten Befestigungsmitteln 9 der Baumaschine 10 eine kraft-
und/oder formschlüssige Wirkverbindung eingehen. In der dargestellten Ausführung ist
die Saugvorrichtung 7 zur lösbaren Befestigung ausgebildet und umfasst Aufnahmen für
Befestigungsschrauben wie Bolzen oder dergleichen.
[0035] Das Saugrohr 3 ist beweglich, insbesondere pendelnd gelagert und kann in bevorzugter
Ausgestaltung motorisch oder mittels nicht näher dargestellter Aktoren, insbesondere
hydraulischer Aktoren, verstellt werden. Eine einfache pendelnde Aufhängung ohne weitere
Aktoren hat den Vorteil, dass sich das Saugrohr 3 immer in Richtung der Schwerkraft
einstellt. Bei einer Alternative ist der Saugmund 2 starr am Saugrohr 3 angebracht
(Fig. 6) und wird mit diesem über den Boden bewegt.
[0036] Figuren 3 und 4 zeigen mögliche Ausführungen, bei der die Saugvorrichtung 7 am Kopfende
einer Baumaschine 10 befestigt ist. Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem
die Saugvorrichtung 7 an einem Ausleger eines Baggers befestigt ist. Figur 4 illustriert
exemplarische eine Ausführungsform mit einem Radlader. In beiden Fällen kann in vorteilhafter
Weise die Beweglichkeit des vorhandenen Auslegers genutzt werden, um einen flexiblen
Einsatz der Saugvorrichtung 7 insbesondere auf einem Baustellengelände sicherzustellen.
[0037] Die erfindungsgemäße Saugvorrichtung 7 verwendet ein handelsübliches Sauggebläse
4, das von einem ebenfalls handelsüblichen Motor angetrieben wird. Zusätzlich kann
vorgesehen sein, den Rotor des Gebläses 4 mit Zerkleinerungswerkzeugen, zum Beispiel
scharfen Kanten oder Messern, auszustatten, um die leichteren Fremdkörper wie zum
Beispiel Folien oder Kunststoffpartikel zu zerkleinern, bevor sie in den Aufnahmebehälter
6 gelangen, der somit optimal befüllt werden kann.
[0038] Bei der in Figur 5 gezeigten Variante ist das Traggehäuse 12 selbst als kastenförmiger
Aufnahmebehälter 6' ohne zusätzlich eingehängten Aufnahmesack ausgebildet und hat
semipermeable, filternde Seitenwände 13 sowie einen abklappbaren Boden 14 zum Entleeren.
[0039] Die Ausführungsform der Figur 6 zeigt die Möglichkeit, am Traggehäuse 12 mit seinen
filternden Seitenwänden 13 ein nach unten und seitlich offenes Traggerüst 15 anzuflanschen,
auf dem eine kastenförmige Decke 16 befestigt ist, in der das Sauggebläse 4 (hier
verdeckt) untergebracht ist. Der Antriebsmotor 17 hat eine vertikale Achse 18, so
dass das Sauggebläse 4 liegend angeordnet ist und den Bauschutt 1 im Saugrohr 3 nach
oben ansaugt und in der kastenförmigen Decke 16 seitlich horizontal in den Aufnahmebehälter
6 umlenkt.
[0040] Dem Ausführungsbeispiel der Figur 6 ist zu entnehmen, dass das Saugrohr 3 einen wesentlich
größeren Durchmesser als in den Figuren 1 bis 5 hat, so dass auch leichter Bauschutt
1 größerer Abmessungen aufgenommen werden kann, der dann im Gebläse 4 durch dort vorgesehene
Zerkleinerungswerkzeuge (nicht dargestellt) zerteilt wird, bevor er auf den Boden
14 des Aufnahmebehälters 6, 6' fällt. In diesem werden die zerstückelten Schuttpartikel
durch die filternden Seitenwände 13 zurückgehalten. Die filternden Seitenwände 13
können als eine austauschbare Einheit ausgebildet sein; in einer einfacheren Ausführungsform
bestehen die Seitenwände des Traggehäuses 12 aus ca. 8 x 8 cm großen Gittermaschen,
die den Filtermatten Halt geben.
[0041] Nicht gezeigt ist die Möglichkeit, das Gebläse 4 in einer Förderleitung unterzubringen,
die in einen weiter entfernten Aufnahmebehälter 6 mündet, beispielsweise einen Schuttcontainer
für das leichtere Material.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Bauschutt
- 2
- Saugmund
- 3
- Saugrohr
- 4
- Sauggebläse
- 5
- Abdeckplane
- 6
- Aufnahmebehälter
- 7
- Saugvorrichtung
- 8
- erstes Befestigungsmittel
- 9
- zweites Befestigungsmittel
- 10
- Baumaschine
- 11
- Aufhängeöse
- 12
- Traggehäuse
- 13
- Seitenwand
- 14
- Boden
- 15
- Traggerüst
- 16
- Decke
- 17
- Antriebsmotor
- 18
- Achse
1. Saugvorrichtung (7) zum Trennen von Bauschutt (1), umfassend
- ein Saugrohr (3) mit einem Saugmund (2) zum Einsaugen von Bauschutt (1),
- ein mit dem Saugrohr (3) saugseitig verbundenes Sauggebläse (4) zur Erzeugung eines
Bauschutt (1) tragenden Volumenstroms und
- einen mit dem Sauggebläse (4) druckseitig verbundenen Aufnahmebehälter (6) zur Aufnahme
von eingesaugtem Bauschutt (1),
dadurch gekennzeichnet, dass das Saugrohr (3) einen Strömungsquerschnitt des das Saugrohr (3) durchströmenden
Volumenstroms begrenzt und das Saugrohr (3) und das Sauggebläse (4) derart dimensioniert
sind, dass eine mittlere Strömungsgeschwindigkeit, die durch den Quotienten aus dem
vom Sauggebläse (4) erzeugten oder erzeugbaren Volumenstrom und dem durch das Saugrohr
(3) begrenzten Strömungsquerschnitt bestimmt ist, einen Wert im Bereich zwischen 10
m/s und 100 m/s annimmt.
2. Saugvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Saugrohr (3) und das Sauggebläse (4) derart dimensioniert sind, dass die mittlere
Strömungsgeschwindigkeit einen Wert im Bereich zwischen 15 m/s und 35 m/s, insbesondere
einen Wert von etwa 25 m/s, annimmt.
3. Saugvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmebehälter (6) kastenförmig ausgebildet ist und filternde Seitenwände (13)
sowie einen abklappbaren Boden (14) hat.
4. Saugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sauggebläse (4) mit vertikaler Achse (17) in einer kastenförmigen Decke (16)
eines Traggerüstes (15) untergebracht ist, die Mittel zur Umlenkung des Saugstroms
in den Aufnahmebehälter (6) aufweist.
5. Saugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch erste Befestigungsmittel (8) zur lösbaren Befestigung an einer Baumaschine (10),
insbesondere an einem Ausleger eines Baggers oder Radladers.
6. Saugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Saugrohr (3) beweglich, insbesondere pendelnd gelagert ist.
7. Saugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass das Sauggebläse (4) zumindest einen Ventilator, insbesondere Radialventilator, umfasst.
8. Saugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sauggebläse (4) mit Zerkleinerungswerkzeugen ausgerüstet ist.
9. Baumaschine (10) mit einer Saugvorrichtung (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
10. Baumaschine (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugvorrichtung (7) lösbar an der Baumaschine (10) befestigt ist.
11. Baumaschine (10) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Baumaschine zur Befestigung der Saugvorrichtung (7) zweite Befestigungsmittel
(9) mit einer zu den ersten Befestigungsmitteln (8) der Saugvorrichtung (7) komplementären
Wirkungsweise aufweist.
12. Baumaschine (10) nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugvorrichtung (7) endseitig an einem Ausleger der Baumaschine (10) befestigt
ist.