[0001] Die Erfindung betrifft eine Schlitzwandfräse mit mindestens einem Lagerschild, einer
zentralen Antriebswelle, welche in dem Lagerschild angeordnet ist, mindestens zwei
Fräsradantrieben, welche jeweils an einer Seite des Lagerschildes angeordnet sind,
und mindestens zwei Fräsrädern, welche jeweils an einem Fräsradantrieb gelagert und
von diesen drehend antreibbar sind, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Ändern einer Fräsbreite einer
Schlitzwandfräse, wobei bestehende erste Fräsräder mit einer ersten Fräsradbreite
gewechselt und durch zweite Fräsräder mit einer zweiten Fräsradbreite ersetzt werden,
welche unterschiedlich zu der ersten Fräsradbreite ist, gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 14.
[0003] Eine gattungsgemäße Schlitzwandfräse mit einem Lagerschild und jeweils einem seitlich
daran angeordnetem Fräsradantrieb mit Fräsrad ist beispielsweise aus der
EP 1 666 671 B1 bekannt. Der Fräsradantrieb ist als Getriebe ausgebildet. Über eine mittige Antriebswelle
in dem Lagerschild wird ein Antriebsdrehmoment von einem am Fräsenrahmen gelagerten
Antriebsmotor auf quer gerichtete Antriebswellen übertragen, welche das Antriebsdrehmoment
auf die zwei Fräsradantriebe aufteilen. Die Fräsradantriebe sind üblicherweise als
Untersetzungsgetriebe ausgebildet.
[0004] Weiter ist es bekannt, als Fräsradantriebe Nabenmotoren unmittelbar an dem Lagerschild
anzubringen, welche das jeweilige Fräsrad direkt oder über ein zugeordnetes Getriebe
antreiben.
[0005] Die Fräsradantriebe ragen in einen hohlen Nabenbereich der trommelförmigen Fräsräder,
welche über eine Drehlageranordnung an den Fräsradantrieben gelagert sind. Die Fräsräder
sind so ausgebildet, dass diese für ein wirksames Fräsen bis an das Lagerschild heranreichen.
Die axiale Länge der Fräsräder bestimmt dabei die Breite des Frässchlitzes. Die Breite
des Frässchlitzes ergibt sich somit aus dem Zweifachen der Länge der Fräsräder zuzüglich
der Breite des Lagerschildes.
[0006] Schlitzwandfräsen werden zur Erstellung von Schlitzwänden oder Dichtwänden im Boden
eingesetzt, wobei der im Boden gebildete Frässchlitz mit einer aushärtenden Beton-
oder Dichtmasse verfüllt wird. Eine typische Schlitzbreite beträgt etwa 1 Meter, wobei
abhängig von den jeweiligen Anforderungen auch Schlitzwandbreiten von bis zu 2 Metern
und mehr erstellt werden müssen.
[0007] Zur Erhöhung der Schlitzbreite ist es bekannt, an einer Schlitzwandfräse kleinere
Fräsräder durch größere Fräsräder mit einer größeren axialen Breite zu ersetzen. Dies
ist jedoch nur in einem gewissen Umfang möglich, da sich mit einer Vergrößerung der
Breite der Fräsräder der Angriff der Belastung axial nach außen verschiebt und sich
so ein erhöhtes Kippmoment auf den Fräsradantrieb und die Drehlageranordnung der Fräsräder
ergibt. Dies wirkt sich sehr nachteilig auf die Lebensdauer der Drehlager und der
teuren Fräsradantriebe aus.
[0008] Für größere Schlitzwandbreiten werden daher oftmals entsprechend größere Schlitzwandfräsen
mit anders aufgebauten Fräsradantrieben vorgehalten, was mit einem erheblichen zusätzlichen
Investitionsaufwand verbunden ist. Auch erhöht sich ein Aufwand für die Wartung und
die Vorhaltung von Ersatzteilen an einer Baustelle.
[0009] Eine weitere gattungsgemäße Schlitzwandfräse geht aus der
EP 1 637 794 B1 hervor.
[0010] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Schlitzwandfräse und ein Verfahren anzugeben, mit welchen besonders
effizient unterschiedliche Schlitzbreiten hergestellt werden können.
[0011] Die Aufgabe wird zum einen durch eine Schlitzwandfräse mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und zum anderen durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0012] Die erfindungsgemäße Schlitzwandfräse ist dadurch gekennzeichnet, dass die Fräsradantriebe
jeweils als ein lösbares Fräsradantriebsmodul ausgebildet sind und dass zwischen dem
Lagerschild und jedem Fräsradantriebsmodul ein Adaptermodul angeordnet ist, welches
zur Anpassung an unterschiedliche Fräsradbreiten lösbar und wechselbar ist.
[0013] Eine Grundidee der Erfindung liegt darin, die Schlitzwandfräse hinsichtlich des Fräsradantriebs
und dessen Halterung modulartig aufzubauen. Bei einer Änderung der Schlitzwandbreite
werden nicht nur die Fräsräder mit einer geänderten Schlitzbreite ausgetauscht. Vielmehr
ist es nach der Erfindung vorgesehen, bei einer Änderung der Fräsbreite eines Fräsrades
auch die Position des Fräsradantriebs zu ändern und anzupassen. Dies wird nach der
Erfindung zum einen dadurch erzielt, dass jeder Fräsradantrieb als ein Fräsradantriebsmodul
ausgebildet ist, welches als eine Einheit leicht montiert und demontiert werden kann.
Ein Fräsradantriebsmodul im Sinne der Erfindung kann ein am Lagerschild angeflanschter
Antriebsmotor mit oder ohne Getriebe oder nur ein Getriebe sein, welches über eine
Antriebswelle im Lagerschild angetrieben wird.
[0014] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist es vorgesehen, dass zwischen dem Lagerschild
und dem Fräsradantriebsmodul ein Adaptermodul angeordnet wird, welches bei einem Austausch
von Fräsrädern mit geänderter Fräsbreite entsprechend leicht gewechselt und angepasst
werden kann. Das Adaptermodul kann dabei jeweils eine entsprechend angepasste axiale
Breite aufweisen, so dass das bestehende Fräsradantriebsmodul vorzugsweise weiter
mittig belastet wird, also der Angriffspunkt der durch die Fräsräder bewirkten Kräfte
etwa mittig auf den Fräsradantrieb und eine entsprechende Drehlageranordnung wirken.
So können unerwünschte Querkräfte und Kippmomente auf den Fräsradantrieb weitgehend
vermieden werden, so dass sich ein Wartungsaufwand reduziert und weiter eine hohe
Lebensdauer des Motors und/oder des Getriebes gewährleistet ist.
[0015] Es können so die gleichen Fräsradantriebsmodule für unterschiedliche Fräsbreiten
bei im Wesentlichen gleicher günstiger Belastung verwendet werden. Insbesondere kann
die Ausbildung der Fräsradantriebsmodule und der Drehlageranordnungen für beide Seiten
des Lagerschildes gleich ausgebildet sein, so dass nur wenige Komponenten für eine
Vielzahl von Schlitzwandfräsen mit unterschiedlichen Schlitzbreiten vorgehalten werden
müssen. Nötigenfalls können auch in einfacher Weise die Fräsradantriebsmodule gewechselt
und/oder geändert werden.
[0016] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass das Fräsradantriebsmodul
ein hülsenförmiges Gehäuse aufweist, an welchem über eine Drehlageranordnung ein trommelförmiges
Fräsrad drehbar gelagert ist. Die Drehlageranordnung weist dabei vorzugsweise Wälzlager
auf, welche vorzugsweise in einer O-Anordnung am Außenumfang des hülsenförmigen Gehäuses
positioniert sind. Bei dieser Anordnung können lange Standzeiten der Lager erzielt
werden. Die Drehlagerung kann an einer Außenseite oder an einer Innenseite einer Gehäusewand
angeordnet sein.
[0017] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist es bevorzugt, dass eine axiale Mitte der
Drehlageranordnung auf eine axiale Mitte der Fräsräder ausgerichtet ist. Die Lage
der Fräsräder auf den Fräsradantrieben kann dabei so ausgewählt werden, dass die Fräsräder
mit ihrem Innenrand für ein wirksames Fräsen bis an das Lagerschild heranreichen müssen.
Mit einer Vergrößerung der Fräsradbreite verschiebt sich somit eine Mitte des Fräsrades
weiter nach außen. Durch die Auswahl und den Einbau eines entsprechenden Adaptermoduls
kann so das Fräsradantriebsmodul der Mittenverschiebung nachgeführt werden. Dabei
kann die Vergrößerung des Adaptermoduls etwa der halben Länge der Fräsradverbreiterung
entsprechen. Ungünstige Quer- und Kippkräfte auf die Getriebeanordnung werden so vermieden,
da weiter eine möglichst symmetrische Einleitung der Betriebskräfte beim Fräsen in
die Lageranordnung erfolgen kann. Zwischen der Ausgangswelle und dem Fräsrad kann
ein Dämpfungselement zum Dämpfen von Drehmomentstößen angeordnet sein.
[0018] Weiterhin ist es bevorzugt, dass das Adaptermodul ringförmig mit einem Mittendurchgang
für einen Wellendurchtritt ausgebildet ist. Das Adaptermodul kann dabei massiv ausgebildet
sein. Das Adaptermodul kann leicht lösbar über Schraubverbindungen einerseits mit
dem Fräsradantriebsmodul und andererseits mit dem Lagerschild verbunden werden.
[0019] Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass das Adaptermodul
kastenförmig mit einem inneren Hohlraum ausgebildet ist. Insbesondere bei der Einstellung
größerer Schlitzbreiten kann so ein relativ leichter Aufbau erzielt werden. Durch
die Bildung eines abgeschlossenen inneren Hohlraumes wird gleichzeitig erreicht, dass
kein übermäßiger zusätzlicher Bedarf an Getriebeöl durch den Anbau des Adaptermoduls
bewirkt wird. Das Adaptermodul ist vorzugsweise aus einem Stahlwerkstoff aufgebaut
und insbesondere verschweißt, wobei jedoch auch Leichtmetallwerkstoffe verwendet werden
können.
[0020] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform besteht darin, dass das kastenförmige Adaptermodul
zwei Seitenplatten, eine axial umlaufende Umfangswand und eine Hülse zum Bilden eines
Mittendurchgangs aufweist. Insbesondere durch Verschweißen kann so in einfacher Weise
ein hohles Adaptermodul mit einem inneren geschlossenen Hohlraum hergestellt werden.
[0021] Für einen besonders guten Ölaustausch zwischen dem Fräsradantriebsmodul und dem Lagerschild
ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass das Adaptermodul mindestens
einen zusätzlichen Durchgangskanal für einen Öldurchtritt aufweist. Damit muss ein
Öldurchtritt nicht allein durch den Mittendurchgang des Adaptermoduls zwischen dem
Lagerschild und dem Fräsradantriebsmodul erfolgen, insbesondere wenn dieses ein Getriebe
aufweist. Vorzugsweise ist ein Ölkanal in einem unteren Bereich des Adaptermoduls
und/oder in einem oberen Bereich angeordnet. Hierdurch kann ein zuverlässiges Ablassen
und Befüllen von Öl über das Lagerschild auch in den angeschlossenen Fräsradgetriebemodulen
erreicht werden.
[0022] Für einen kompakten Aufbau ist es bevorzugt, dass die Fräsradantriebsmodule ein Getriebe
aufweisen, welches über eine zentrale Antriebswelle in dem Lagerschild antreibbar
sind. In dem Gehäuse der Fräsradantriebsmodule befindet sich eine Anordnung von Verzahnungselementen,
durch welche insbesondere ein Untersetzungsgetriebe gebildet ist.
[0023] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass das Fräsradantriebsmodul
einen am Lagerschild angeordneten Antriebsmotor mit oder ohne Getriebe aufweist. Das
Fräsradantriebsmodul kann insbesondere als ein Direktantrieb zum direkten Antreiben
des daran angebrachten Fräsrades ausgebildet sein. Die Antriebsart dieses Antriebes
ist grundsätzlich beliebig, wobei ein Elektromotor besonders kompakt und auch einfach
zu montieren ist. Der Direktantrieb kann mit oder ohne Getriebestufe, insbesondere
eines Untersetzungsgetriebes, versehen sein.
[0024] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist es vorteilhaft, dass das Fräsantriebsmodul
eine Eingangswelle zur Seite des Lagerschildes und eine axial gegenüberliegende Ausgangswelle
aufweist, welche mit dem zugeordneten Fräsrad lösbar verbunden ist. Das Fräsradantriebsmodul
weist so ein definierte Eingangselement und ein definiertes Ausgangselement zur Drehmomentübertragung
auf. Unter einer Eingangswelle beziehungsweise einer Ausgangswelle im Sinne der Erfindung
kann auch ein Hohlrad oder ein Zahnrad ohne eine ausgeprägte längliche Ausdehnung
verstanden werden. Die Eingangswelle und/oder die Ausgangswelle weisen vorzugsweise
eine leicht lösbare, drehmomentübertragende Verbindung auf, etwa eine axiale Keilnutverbindung.
Diese erlaubt ein leichtes Montieren und Demontieren des Fräsradantriebsmoduls.
[0025] Für eine effiziente Anpassung an unterschiedliche Fräsradbreiten ist es nach einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorteilhaft, dass zwischen der
zentralen Antriebswelle und dem jeweiligen Fräsradantriebsmodul eine wechselbare Adapterwelle
lösbar angeordnet ist. Die Länge der lösbaren Adapterwelle ist dabei abhängig von
der Breite des Adaptermoduls. Durch die Adapterwelle kann eine weiterhin gute Drehmomentübertragung
von der zentralen Antriebswelle im Lagerschild zu der Eingangswelle des Fräsradantriebsmoduls
erreicht werden. Insbesondere kann in dem Lagerschild am unteren Ende der zentralen
Antriebswelle eine Kegelradstufe angeordnet sein, mit welcher das Drehmoment von der
im Wesentlichen vertikal gerichteten zentralen Antriebswelle zu den im Wesentlichen
horizontal gerichteten Verteilwellen übertragen wird. Diese können lösbar mit der
jeweiligen Adapterwelle in Verbindung stehen, die wiederum eine lösbare und drehfeste
Verbindung zu der jeweiligen Eingangswelle des Fräsradantriebsmoduls bilden.
[0026] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass diese einen
Fräsenrahmen aufweist, an dessen Unterseite mindestens ein Lagerschild mit den Fräsradantriebsmodulen
angeordnet ist. Vorzugsweise sind zwei nebeneinanderliegende Lagerschilde an der Unterseite
des Fräsenrahmens angeordnet. Auf diese Weise können zwei Paare von Fräsrädern kompakt
am unteren Ende des Fräsenrahmens angeordnet werden.
[0027] Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es zweckmäßig, dass
an dem Fräsenrahmen ein Antrieb gelagert ist, durch welchen die zentrale Antriebswelle
drehend antreibbar ist. Insgesamt können auch mehrere zentrale Antriebswellen vorgesehen
sein, insbesondere wenn mehrere Lagerschilde an dem Fräsenrahmen angebracht sind.
Für ein hohes Drehmoment ist insbesondere ein Hydraulikmotor als Antrieb vorgesehen.
[0028] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels weiter
erläutert, welches schematisch in der beigefügten Zeichnung dargestellt ist.
[0029] Die einzige Zeichnung zeigt eine Querschnittsansicht durch den unteren Teil einer
erfindungsgemäßen Schlitzwandfräse.
[0030] Eine erfindungsgemäße Schlitzwandfräse 10 weist einen Fräsenrahmen 12 auf, wobei
in der Figur lediglich ein unterer Teil des Fräsenrahmens 12 dargestellt ist. An einer
Unterseite des Fräsenrahmens 12 sind ein oder vorzugsweise zwei plattenförmige Lagerschilder
14 angebracht, zu deren beiden Seiten jeweils ein Fräsrad 20 mit äußeren Fräszähnen
24 drehend antriebbar gelagert ist.
[0031] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist schematisch mit ihrer Antriebsachse
eine Antriebswelle 16 angedeutet, welche von einem nicht dargestellten Antriebsmotor
am Fräsenrahmen 12 drehend angetrieben wird. Die Antriebswelle 16 erstreckt sich innerhalb
eines Innenraums des hohl ausgebildeten Lagerschildes 14. Über ein nicht-dargestelltes
Kegelradgetriebe wird das Antriebsdrehmoment von der Antriebswelle 16, welche im Betrieb
im Wesentlichen vertikal gerichtet ist, etwa rechtwinklig auf die zwei seitlich gerichteten
Adapterwellen 70 zum Antrieb der Fräsräder 20 verteilt.
[0032] Die Adapterwellen 70 stellen gleichzeitig einen Eingang für ein Getriebe 31 eines
Fräsradantriebsmoduls 30 dar. Zu jeder Seite des Lagerschildes 14 ist ein trommelartiges
Fräsradantriebsmodul 30 lösbar angebracht, an welchem jeweils ein Fräsrad 20 über
eine Drehlageranordnung 40 mit Wälzlagern 42 drehbar gelagert ist. Im konkreten Ausführungsbeispiel
weist jedes Fräsradantriebsmodul 30 ein trommelförmiges Gehäuse 32 auf, an dessen
Innenseite ein Zahnkranz 33 ausgebildet ist. Innerhalb des Gehäuses 32 ist über die
Drehlageranordnung 40 ein Planetenträger 36 drehbar um eine Drehachse 21 der Fräsräder
20 gelagert. Zur Seite des Eingangs sind an dem Planetenträger 36 mehrere Planetenzahnräder
34 drehbar gelagert, welche einerseits mit einem zentralen Antriebsritzel an der Adapterwelle
70 und andererseits mit dem ringförmigen Zahnkranz 33 mit einer Innenverzahnung kämmen,
so dass der Planetenträger 36 als eine Untersetzungsstufe um die Drehachse 21 in Rotation
versetzt werden kann.
[0033] An einer Außenseite des Planetenträgers 36 ist über ein ringförmiges elastisches
Dämpfungselement 28 ein zylindrischer Grundkörper 22 des Fräsrades 20 drehfest angebracht.
Die Drehantriebsanordnung 40 befindet sich dabei etwa in einer axialen Mittenebene,
welche senkrecht zur Drehachse 21 und mittig zur axialen Breite jedes Fräsrades 20
gerichtet ist. An dem Planetenträger 36 ist somit das zugehörige Fräsrad 20 angebracht.
[0034] Bei Anbau eines Fräsrades 20 mit einer unterschiedlichen axialen Radbreite kann ein
ringförmiges Adaptermodul 50 geändert werden, welches zwischen dem Lagerschild 14
und dem jeweiligen Fräsradantriebsmodul 30 angeordnet ist.
[0035] Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist jedes Adaptermodul 50 aus einer ersten
Seitenplatte 52, welche lösbar an die zugeordnete Seite des Lagerschildes 14 angeflanscht
wird, und einer zweiten Seitenplatte 54 gebildet, wobei die beiden Seitenplatten 52,
54 über eine ringförmige äußere Umfangswand 56 und eine mittige Hülse 58 zum Bilden
eines Mittendurchgangs 60 für die Adapterwelle 70 vorzugsweise durch Schweißen gebildet
sind. Dabei wird ein mittiger ringförmiger Hohlraum 62 in dem Adaptermodul 50 gebildet,
wodurch ein relativ leichter Aufbau sowie ein geringes Ölaufnahmevolumen in dem Mittendurchgang
60 erreicht wird. An der zweiten Seitenplatte 54 ist das Fräsradantriebsmodul 30 vorzugsweise
über Schraubverbindungen lösbar befestigt.
[0036] Ein Innenraum des Lagerschildes 14 und ein Innenraum des Gehäuses 32 sind mit Öl
befüllt und stehen miteinander über den Mittendurchgang 60 und zusätzliche Durchgangskanäle
64 in oder entlang der Umfangswand 56 des jeweiligen Adaptermoduls 50 in fluidischer
Verbindung. Der so gebildete gemeinsame Getrieberaum ist zumindest teilweise mit Getriebeöl
gefüllt.
[0037] Bei einer Vergrößerung der Fräsradbreite wird das bestehende Fräsrad 20 entfernt
und das jeweilige Fräsradantriebsmodul 30 sowie das zugehörige Adaptermodul 50 werden
vom Lagerschild 40 gelöst. Anschließend wird ein passendes größeres Adaptermodul 50
eingesetzt und das bestehende Fräsradantriebsmodul 30 wieder zusammen mit dem Adaptermodul
50 an dem Lagerschild 14 befestigt. Sodann kann das geänderte Fräsrad 20 auf dem Fräsradantriebsmodul
30 montiert werden. Auf diese Weise kann eine Mittenanordnung zwischen der Drehlageranordnung
40 des Fräsradantriebsmoduls 30 und dem Fräsrad 20 weiter bestehen bleiben, wodurch
stets günstige Belastungsverhältnisse erreicht werden.
[0038] In ähnlicher Weise kann bei einer Verkleinerung der Fräsradbreite eines Fräsrades
20 ein entsprechendes kleineres Adaptermodul 50 mit einer kleineren axialen Länge
an dem Lagerschild 14 montiert oder dieses ganz weggelassen werden. Gleichzeitig wird
jeweils eine in der axialen Länge angepasste Adapterwelle 70 zwischen der Antriebswelle
16 und dem Fräsradantriebsmodul 30 eingebaut.
1. Schlitzwandfräse mit
- mindestens einem Lagerschild (14),
- mindestens zwei Fräsradantrieben, welche jeweils an einer Seite des Lagerschildes
(14) angeordnet antriebbar sind, und
- mindestens zwei Fräsrädern (20), welche jeweils an einem Fräsradantrieb gelagert
und von diesem drehend antriebbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Fräsradantriebe jeweils als ein lösbares Fräsradantriebsmodul (30) ausgebildet
sind und
- dass zwischen dem Lagerschild (14) und jedem Fräsradantriebsmodul (30) ein Adaptermodul
(50) angeordnet ist, welches zur Anpassung an unterschiedliche Fräsradbreiten lösbar
und wechselbar ist.
2. Schlitzwandfräse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fräsradantriebsmodul (30) ein hülsenförmiges Gehäuse (32) aufweist, an welchem
über eine Drehlageranordnung (40) ein trommelförmiges Fräsrad (20) drehbar gelagert
ist.
3. Schlitzwandfräse nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine axiale Mitte der Drehlageranordnung (40) auf eine axiale Mitte des Fräsrades
(20) ausgerichtet ist.
4. Schlitzwandfräse nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Adaptermodul (50) ringförmig mit einem Mittendurchgang (60) für einen Wellendurchtritt
ausgebildet ist.
5. Schlitzwandfräse nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Adaptermodul (50) kastenförmig mit einem inneren Hohlraum (62) ausgebildet ist.
6. Schlitzwandfräse nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das kästen- oder ringförmige Adaptermodul (50) zwei Seitenplatten (52, 54), eine
axial verlaufende Umfangswand (56) und eine Hülse (58) zum Bilden eines Mittendurchgangs
(60) aufweist.
7. Schlitzwandfräse nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Adaptermodul (50) mindestens einen zusätzlichen Durchgangskanal (64) für einen
Öldurchtritt aufweist.
8. Schlitzwandfräse nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fräsradantriebsmodule (30) ein Getriebe (31) aufweisen, welches über eine zentrale
Antriebswelle (16) in dem Lagerschild (14) antriebbar sind.
9. Schlitzwandfräse nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fräsradantriebsmodul (30) einen am Lagerschild (14) angeordneten Antriebsmotor
mit oder ohne Getriebe aufweist.
10. Schlitzwandfräse nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fräsradantriebsmodul (30) einen Eingang zur Seite des Lagerschildes (14) und
einen axial gegenüberliegenden Ausgang aufweist, welcher mit dem zugeordneten Fräsrad
(20) lösbar verbunden ist.
11. Schlitzwandfräse nach Anspruch 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der zentralen Antriebswelle (16) und dem jeweiligen Fräsradantriebsmodul
(30) eine wechselbare Adapterwelle (70) lösbar angeordnet ist.
12. Schlitzwandfräse nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass diese einen Fräsenrahmen (12) aufweist, an dessen Unterseite mindestens ein Lagerschild
(14) mit den Fräsradantriebsmodulen (30) angeordnet ist.
13. Schlitzwandfräse nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Fräsenrahmen (12) ein Antrieb gelagert ist, durch welchen die zentrale Antriebswelle
(16) drehend antreibbar ist.
14. Verfahren zum Ändern einer Fräsbreite einer Schlitzwandfräse (10), wobei bestehende
erste Fräsräder (20) mit einer ersten Fräsradbreite gewechselt und durch zweite Fräsräder
(20) mit einer zweiten Fräsradbreite ersetzt werden, welche unterschiedlich zu der
ersten Fräsradbreite ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Schlitzwandfräse (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 verwendet wird, und
dass beim Wechsel der Fräsräder (20) die Fräsradantriebsmodule (30) gelöst und ein passendes
Adaptermodul (50) an jeder Seite des Lagerschildes (14) zusammen mit dem Fräsradantriebsmodul
(30) angebaut wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine axiale Breite des Adaptermoduls (50) so gewählt wird, dass sich eine axiale
Mitte der angebauten zweiten Fräsräder (20) etwa in der Position befindet, in der
sich eine axiale Mitte der gewechselten ersten Fräsräder (20) befunden hat.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die axiale Mitte des jeweiligen Fräsrades (20) etwa in einer Mittenebene einer
Drehlageranordnung (40) befindet, mit welcher das Fräsrad (20) auf dem Fräsradantriebsmodul
(30) drehend gelagert wird.