Hintergrund der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft einen Beschlag gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Weiterhin betrifft die Erfindung ein Fenster oder eine Tür mit einem solchen Beschlag
sowie ein Verfahren zur Montage eines Beschlags an einem Fenster oder einer Tür.
[0002] Es ist bekannt, einen Beschlag, insbesondere in Form einer Eckumlenkung, an einer
Profilnut eines Flügels zu montieren. Hierzu sind bereits verschiedenste Montagearten
bekannt geworden:
Die
DE 1 961 348 A1 offenbart einen Führungskanal mit einseitig angeordneten Lappen. Der Führungskanal
ist in eine Profilnut eines Flügels einschwenkbar und anschließend mit einer Schraube
arretierbar.
[0004] Die
DE 198 34 042 C2 offenbart eine Eckumlenkung, die mittels einer Klammer am Flügel fixiert ist. Die
Klammer weist dabei Rasthaken zum Hintergreifen einer Profilnut des Flügels auf.
[0005] Aus der
DE 24 56 009 C2 ist die Befestigung eines Gehäuses einer Eckumlenkung eines Treibstangenbeschlages
mittels eines Z-förmigen Federelements bekannt geworden.
[0006] Die
DE 29 53 717 C1 offenbart die Befestigung eines Gehäuses einer Eckumlenkung durch eine U-förmige,
in eine Profilnut eines Flügels einschiebbare Klammer.
[0007] Aus der
DE 31 27 929 A1 ist ein Gehäuse einer Eckumlenkung für einen Treibstangenbeschlag bekannt geworden,
das mehrere Zapfen aufweist. Die Zapfen sind in Hinterschneidungen eines Führungskanals
eines Flügels einführbar, um das Gehäuse am Flügel zu befestigen.
[0008] Die
DE 35 45 860 A1 offenbart eine Eckumlenkung mit einem Gehäuse. Schenkel des Gehäuses weisen einen
Raststeg zur Anordnung des Gehäuses an einem Flügel auf.
[0009] Aus der
DE 41 38 741 C2 ist eine Eckumlenkung bekannt geworden, die in eine Nut eines Flügels einschiebbar
und durch ein Sicherungsteil am Flügel verrastbar ist.
[0010] Die
EP 1 264 954 A1 offenbart eine Eckumlenkung mit einer federnd auslenkbaren Treibstange, die endseitig
eine Rampe aufweist, um die Verbindung dieser Treibstange mit einer weiteren Treibstange
zu erleichtern.
[0011] Aus der
EP 2 762 664 B1 ist eine Eckumlenkung bekannt geworden, die in einer Hinterschneidungen aufweisenden
Führungsnut eines Flügels befestigbar ist. Die Befestigung wird durch eine am Flügel
verrastbare Klammer ermöglicht.
[0012] Die
FR 2 521 629 A1 offenbart das Einsetzen einer Eckumlenkung in eine Profilnut eines Flügels. Die Eckumlenkung
weist hierfür federnd aufspreizbare Rastbacken auf.
[0013] Aus der
DE 71 44 753 U ist eine Eckumlenkung mit einem Winkelstück, das durch ein Klemmstück befestigbar
ist, bekannt geworden. Das Klemmstück ist schräg entlang des Winkelstücks verschiebbar
und ist dazu ausgebildet, im verschobenen Zustand das Winkelstück gegen den Nutgrund
einer Profilnut eines Flügels zu pressen.
[0014] Die gattungsgemäße
DE 2 015 723 A1 offenbart verschiedene Möglichkeiten, einen Führungskanal an einem Flügel zu befestigen.
Insbesondere kann am Führungskanal ein Federsteg mit einem Rasthaken vorgesehen sein,
der eine Profilnut des Flügels hintergreifen kann. Der Federsteg kann durch einen
Stift, eine Schraube oder ein Keilstück ausgelenkt sein.
[0015] Nachteilig an den bekannten Beschlägen ist, dass diese oftmals konstruktiv aufwändig
ausgebildet, nicht reversibel lösbar und/oder nicht intuitiv montierbar sind.
Aufgabe der Erfindung
[0016] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Beschlag bereit zu stellen, der die Nachteile
des Standes der Technik vermeidet.
Beschreibung der Erfindung
[0017] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Beschlag gemäß Patentanspruch
1, ein Fenster oder eine Tür gemäß Patentanspruch 12 und ein Verfahren gemäß Patentanspruch
14.
[0018] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird somit gelöst durch einen Beschlag für ein Fenster
oder eine Tür, wobei der Beschlag an eine erste Profilnut eines Flügels des Fensters
oder der Tür montierbar ist. Der Beschlag weist einen ersten Arm auf, der parallel
zur Erstreckung eines Flügelholms montierbar ist. Der Beschlag weist am ersten Arm
ein Rastteil mit einem ersten Rasthaken (Federsteg mit Haken) auf. Weiterhin weist
der Beschlag am ersten Arm einen Verdrängungskörper auf. Rastteil und Verdrängungskörper
können relativ zueinander in Richtung der Längsachse des ersten Arms von einer Losestellung
in eine Montiertstellung verschoben werden. In der Losestellung hinterfüttert der
Verdrängungskörper den ersten Rasthaken nicht, sodass er, insbesondere radial, vorzugsweise
nach innen, bewegbar ist. In der Montiertstellung hinterfüttert der Verdrängungskörper
den ersten Rasthaken, sodass er nicht, insbesondere radial, vorzugsweise nach innen,
bewegbar ist und einen ersten Steg der ersten Profilnut zuverlässig hintergreift.
Zwischen Rastteil und Verdrängungskörper ist eine Schräge ausgebildet, durch die das
Rastteil von der Losestellung in die Montiertstellung überführt wird.
[0019] Der Beschlag ist hierdurch sicher am Flügel befestigbar und dennoch leicht, insbesondere
werkzeugfrei montierbar.
[0020] Vorzugsweise ist der Beschlag zerstörungsfrei lösbar am Flügel montierbar und demontierbar.
Der Beschlag kann werkzeugfrei montierbar und demontierbar ausgebildet sein.
[0021] Vorzugsweise ist das Rastteil unverlierbar am Verdrängungskörper gehalten. Besonders
bevorzugt sind alle Teile des Beschlags unverlierbar aneinandergehalten, sodass eine
sehr schnelle Montage des Beschlags am Flügel erfolgen kann.
[0022] In besonders bevorzugter Ausgestaltung des Beschlags ist der erste Rasthaken, insbesondere
radial nach innen, vorgespannt. Hierdurch kann der erste Rasthaken beim Aufsetzen
des Beschlags auf die erste Profilnut leicht in die erste Profilnut eingeführt werden.
[0023] Weiter bevorzugt weist der Beschlag einen zweiten Rasthaken auf, der dem ersten Rasthaken
gegenüberliegt. Der zweite Rasthaken ist in der Losestellung, insbesondere radial,
vorzugsweise nach innen, bewegbar und in der Montiertstellung nicht, insbesondere
radial, vorzugsweise nach innen, bewegbar, sodass er einen zweiten Steg der ersten
Profilnut (die dem ersten Steg gegenüberliegt) zuverlässig hintergreifen kann.
[0024] Alternativ oder zusätzlich zur Vorspannung des ersten Rasthakens kann der zweite
Rasthaken, insbesondere radial nach innen, vorgespannt sein, um das teilweise Einführen
des Beschlags in die erste Profilnut zu erleichtern.
[0025] Das Rastteil kann eine im Querschnitt U-förmige Klammer aufweisen, wobei der erste
Rasthaken an einem ersten Schenkel der Klammer ausgebildet ist. Vorzugsweise ist der
zweite Rasthaken an einem zweiten Schenkel der Klammer ausgebildet. Das Rastteil kann
in Form der im Querschnitt U-förmigen Klammer ausgebildet sein. Das Rastteil ist vorzugsweise
einstückig (einteilig) ausgebildet. In besonders bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung
ist das Rastteil schlittenförmig ausgebildet. Das Rastteil kann in Form einer Abdeckung
ausgebildet sein.
[0026] Der Beschlag kann eine Arretiereinrichtung aufweisen, durch die das Rastteil in der
Montiertstellung schwerer verschiebbar oder unverschiebbar arretierbar ist. Hierdurch
wird ein unbeabsichtigtes Lösen und Verschieben des Rastteils in die Losestellung
vermieden. Die Arretiereinrichtung ist vorzugsweise lösbar, insbesondere werkzeugfrei
lösbar, um ein Verschieben des Rastteils zum Lösen des Beschlags zu ermöglichen. Die
Arretiereinrichtung kann mittels einer Schräge durch kräftiges Schieben in Längsrichtung
des ersten Arms lösbar sein. Besonders bevorzugt sichert die Arretiereinrichtung das
Rastteil sowohl in der Losestellung als auch in der Montiertstellung.
[0027] Die Arretiereinrichtung kann einstückig an einem Gehäuse oder einem Gehäuseteil des
Beschlags ausgebildet sein. Vorzugsweise weist der Beschlag ein zweiteiliges Gehäuse
auf. Die beiden Teile des Gehäuses können in Form von Gleichteilen ausgebildet sein.
[0028] Besonders bevorzugt weist der Beschlag eine Treibstangenanbindung auf, die mit einer
Treibstange des Beschlags bewegbar verbindbar ist, wobei die Treibstangenanbindung
durch das Rastteil in der Losestellung unbewegbar arretiert und in der Montiertstellung
bewegbar ist. Hierdurch kann eine Mittenfixierung der Treibstangenanbindung realisiert
werden, ohne dass diese Mittenfixierung bei der ersten Betätigung der Treibstange
gelöst werden muss. Da bei solchen Lösungsvorgängen im Stand der Technik oftmals hohe
Kräfte aufgewendet werden müssen, besteht im Stand der Technik stets die Gefahr einer
Beschädigung eines Getriebes oder anderer Beschlagbauteile. Diese Gefahr besteht bei
der hier beschriebenen Erfindungsvariante nicht.
[0029] Vorzugsweise wird die Treibstangenanbindung in der Losestellung formschlüssig vom
Rastteil gehalten. Die Treibstangenanbindung kann dabei zumindest einen Anschlag aufweisen,
an dem das Rastteil in der Losestellung anliegt. Vorzugsweise weist die Treibstangenanbindung
zwei Anschläge auf, zwischen denen das Rastteil in der Losestellung angeordnet ist,
um die Treibstangenanbindung unbewegbar zu halten.
[0030] Der Beschlag kann in Form eines Schließstücks, eines Getriebes, einer Scherenführung
oder einer Kippriegelanordnung ausgebildet sein.
[0031] Vorzugsweise ist der Beschlag in Form einer Eckumlenkung ausgebildet. Dabei weist
er einen zweiten Arm auf, dessen Längsachse senkrecht zur Längsachse des ersten Arms
verläuft.
[0032] Der zweite Arm kann ebenfalls ein Rastteil mit einem ersten Rasthaken und einem Verdrängungskörper
aufweisen, wobei das Rastteil durch eine Schräge zwischen Rastteil und Verdrängungskörper
mittels einer Verschiebung des Rastteils in Längsrichtung des zweiten Arms von der
Losestellung in die Montiertstellung überführbar ist und wobei der erste Rasthaken
in der Losestellung, insbesondere radial, vorzugsweise nach innen, bewegbar ist und
in der Montiertstellung nicht, insbesondere radial, vorzugsweise nach innen, bewegbar
ist, um einen ersten Steg einer zweiten Profilnut in der Montiertstellung zuverlässig
zu hintergreifen.
[0033] Zur konstruktiven Vereinfachung des Beschlags kann der zweite Arm baugleich zum ersten
Arm ausgebildet sein.
[0034] Die Mittenfixierung kann durch zwei Anschläge realisierte werden, wobei sich ein
erster Anschlag für das Rastteil des ersten Arms am ersten Arm und ein zweiter Anschlag
für das Rastteil des zweiten Arms am zweiten Arm vorgesehen ist.
[0035] Vorzugsweise ist/sind das Rastteil des ersten Arms und/oder des zweiten Arms zur
Ecke des Beschlags hin in die Montiertstellung überführbar. Hierdurch wird eine verkleidete
und geschützte Ecke in der Montiertstellung erzielt. Weiterhin wird eine Kontrollfunktion
realisiert, indem optisch leicht erfassbar ist, ob der Beschlag korrekt am Flügel
montiert ist.
[0036] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Fenster oder eine Tür
mit einem Flügel und einem daran montierten, hier beschriebenen Beschlag.
[0037] Der Flügel ist vorzugsweise in Form eines Dreh-Kipp-Flügels ausgebildet.
[0038] Besonders bevorzugt geht die erste Profilnut öffnungsfrei in die zweite Profilnut
über. Das Befestigen des Beschlags am Flügel erfolgt dadurch ohne den Flügel beschädigen
zu müssen. Insbesondere kann auf ein Öffnen einer Ecke des Flügels durch Fräsen, Feilen
und dergleichen verzichtet werden, wodurch eine schnelle und vollständig reversible
Montage erfolgen kann.
[0039] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Verfahren zur Montage
eines Beschlags, insbesondere eines hier beschriebenen Beschlags, mit den Verfahrensschritten:
- A) Aufsetzen eines ersten Arms des Beschlags auf eine erste Profilnut eines Flügels,
wobei eine erster Rasthaken des Beschlags durch seine Auslenkung, insbesondere radial,
vorzugsweise nach innen, einen ersten Steg der ersten Profilnut passiert;
- B) Relatives Verschieben eines Verdrängungskörpers des Beschlags zu einem Rastteils
mit dem ersten Rasthaken in Längsrichtung des ersten Arms, wobei das Rastteil aus
einer Losestellung über eine Schräge zwischen Rastteil und Verdrängungskörper in die
Montiertstellung überführt wird, in der der erste Rasthaken den ersten Steg zuverlässig
hintergreift, indem der Verdrängungskörper den ersten Rasthaken hinterfüttert.
[0040] Das Verfahren kann weiterhin folgende Verfahrensschritte aufweisen:
C) Aufsetzen eines zweiten Arms des Beschlags auf eine zweite Profilnut des Flügels,
wobei eine erster Rasthaken eines Rastteil des zweiten Arms durch seine Auslenkung,
insbesondere radial, vorzugsweise nach innen, einen ersten Steg der zweiten Profilnut
passiert;
D) Relatives Verschieben eines Verdrängungskörpers des zweiten Arms zu dem Rastteil
des zweiten Arms in Längsrichtung des zweiten Arms, wobei das Rastteil aus einer Losestellung
über eine Schräge zwischen Rastteil und Verdrängungskörper in die Montiertstellung
überführt wird, in der der erste Rasthaken den zweiten Steg zuverlässig hintergreift,
indem der Verdrängungskörper den ersten Rasthaken hinterfüttert.
[0041] Im Verfahrensschritt A) kann eine Anbindung einer ersten Treibstange des Flügels
an den ersten Arm erfolgen und im Verfahrensschritt C) kann eine Anbindung einer zweiten
Treibstange des Flügels an den zweiten Arm erfolgen.
[0042] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung.
Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß
jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden.
Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung
der Erfindung.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung und Zeichnung
[0043]
- Fig. 1a
- zeigt eine isometrische Teilansicht eines Fensters mit einem Flügel und einem teilweise
an den Flügel montierten Beschlag.
- Fig. 1b
- zeigt eine isometrische Teilansicht des Fensters aus Fig. 1a mit vollständig montiertem
Beschlag.
- Fig. 2
- zeigt eine teilweise geschnittene Seitenansicht des Fensters aus den Fign. 1a und
1b mit teilweise auf den Flügel aufgesetztem Beschlag.
- Fig. 3
- zeigt eine teilweise geschnittene Seitenansicht des Fensters aus Fig. 2 mit vollständig
auf den Flügel aufgesetztem Beschlag.
- Fig. 4
- zeigt eine teilweise geschnittene Seitenansicht des Fensters aus Fig. 3 mit vollständig
arretiertem Beschlag. Das Arretieren erfolgte dabei durch Verschieben von Rastteilen
des Beschlags.
- Fig. 5a
- zeigt eine teilweise geschnittene Draufsicht auf das Fenster aus Fig. 3, wobei sich
ein Rastteil in der Losestellung befindet.
- Fig. 5b
- zeigt eine teilweise geschnittene Draufsicht auf das Fenster aus Fig. 4, wobei sich
das Rastteil in der Montiertstellung befindet.
- Fig. 6a
- zeigt eine geschnittene Stirnseitenansicht des Fensters aus Fig. 5a.
- Fig. 6b
- zeigt eine geschnittene Stirnseitenansicht des Fensters aus Fig. 5b.
- Fig. 7
- zeigt eine isometrische Ansicht eines Gehäuses des Beschlags gemäß der Fign. 1 bis
6.
- Fig. 8
- zeigt eine geschnittene Seitenansicht des Beschlags aus Fig. 5b.
- Fig. 9a
- zeigt eine isometrische Teilansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Fensters
mit an einem Flügel angeordneten Beschlag, wobei sich ein Rastteil des Beschlags in
der Losestellung befindet.
- Fig. 9b
- zeigt eine isometrische Teilansicht des Fensters aus Fig. 9a, wobei sich das Rastteil
in der Montiertstellung befindet.
- Fig. 10a
- zeigt eine Schnittansicht des am Flügel montierten Beschlags gemäß der Fig. 9a, wobei
der Schnitt entlang der Linie B-B gemäß Fig. 11a verläuft.
- Fig. 10b
- zeigt eine Schnittansicht des am Flügel montierten Beschlags gemäß der Fig. 9b, wobei
der Schnitt entlang der Linie B-B gemäß Fig. 11b verläuft.
- Fig. 11a
- zeigt eine Schnittansicht des am Flügel montierten Beschlags gemäß Fig. 10a, wobei
der Schnitt entlang der Linie D-D gemäß Fig. 10a verläuft.
- Fig. 11b
- zeigt eine Schnittansicht des am Flügel montierten Beschlags gemäß Fig. 10b, wobei
der Schnitt entlang der Linie C-C gemäß Fig. 10b verläuft.
[0044] Fig. 1a zeigt ein Fenster
10 mit einem Flügel
12. Am Flügel 12 ist ein Beschlag
14 angeordnet. Der Beschlag 14 ist in Form einer Eckumlenkung ausgebildet. Der Beschlag
14 dient dem Umlenken der Bewegung und/oder Kraft einer ersten Treibstange
16 an eine zweite Treibstange
18.
[0045] Der Beschlag 14 weist einen ersten Arm
20 und einen zweiten Arm
22 auf. Die Arme 20, 22 weisen jeweils ein Rastteil
24, 26 auf. Die Rastteile 24, 26 sind jeweils in Richtung der Längsachse der Arme 20, 22
verschiebbar. In Fig. 1a befinden sich die Rastteile 24, 26 in einer Losestellung,
in der der Beschlag 14 leicht auf den Flügel 12 aufsetzbar und vom Flügel 12 abnehmbar
ist.
[0046] Fig. 1b zeigt das Fenster 10 mit dem Beschlag 14, wobei sich die Rastteile 24, 26 in einer
Montiertstellung befinden. In dieser Montiertstellung ist der Beschlag 14 fest am
Flügel 12 arretiert.
[0047] Fig. 2 zeigt das Fenster 10, wobei zur Montage des Beschlags 14 zunächst ein Arm, hier der
zweite Arm 22 auf den Flügel 12 aufgesetzt wird. Dieser erste Montageschritt ist in
Fig. 2 durch einen Pfeil
28 angedeutet.
[0048] Aus Fig. 2 ist weiterhin ersichtlich, dass der Beschlag eine Treibstangenanbindung
30, hier mit einem Zapfen
32, aufweist. Die Treibstangenanbindung 30 ist zur Ankopplung der Treibstange 16, hier
mit einer Ausnehmung
34, ausgebildet.
[0049] Das Rastteil 24 weist eine U-förmige Klammer
36 mit einem ersten Rasthaken
38 aufweist. Die Treibstangenanbindung 30 weist Anschläge
40,
42 auf (besser sichtbar in Fig. 7), zwischen denen der erste Rasthaken 38 in der Losestellung
des Rastteils 24 angeordnet ist. Die Treibstangenanbindung 30 ist dadurch in einer
Mittenstellung fixiert.
[0050] Fig. 3 zeigt das Fenster 10, wobei in einem zweiten Montageschritt der andere Arm, hier
der erste Arm 20, auf den Flügel 12 aufgesetzt wird. Dies ist durch einen Pfeil
44 angedeutet. Dank der Fixierung der Treibstangenanbindung 30 in der Mittenstellung
kann der Zapfen 32 leicht in die Ausnehmung 34 der Treibstange 16 eingeführt werden.
[0051] Fig. 4 zeigt das Fenster 10 mit am Flügel 12 montiertem Beschlag 14. Zum Fixieren des Beschlags
14 am Flügel 12 wurden die Rastteile 24, 26 in Richtung der Längsachsen der Arme 20,
22 verschoben. Dies ist in Fig. 4 durch Pfeile
46, 48 dargestellt. Die Rastteile 24, 26 können dabei in beliebiger Reihenfolge oder gleichzeitig
verschoben werden.
[0052] Die Treibstangenanordnung 30 ist nach dem Verschieben des Rastteils 24 in die Montiertstellung
nicht mehr blockiert, sondern bewegbar. Ein das Fenster 10 belastendes "Losbrechen"
einer Mittenfixierung kann dadurch verhindert werden.
[0053] Fig. 5a zeigt das Fenster 10 mit dem Beschlag 14, wobei sich das Rastteil 24 in der Losestellung
befindet.
[0054] Fig. 5b zeigt das Fenster 10 gemäß Fig. 5a, jedoch befindet sich das Rastteil 24 des Beschlags
14 in der Montiertstellung. Die Verschiebung erfolgte gemäß dem Pfeil 48. Aus einer
Zusammenschau der Fign. 5a und 5b ist ersichtlich, dass der Beschlag 14 einen Verdrängungskörper
50 aufweist, der den ersten Rasthaken 38 in der Montiertstellung hinterfüttert, sodass
er nicht radial nach innen zurückweichen kann und einen ersten Steg
52 einer ersten Profilnut
54 des Flügels 12 hintergreift. Der Übergang von der in Fig. 5a gezeigten Losestellung
in die in Fig. 5b gezeigte Montiertstellung des Rastteils 24 erfolgt über eine Schräge
56.
[0055] Fig. 6a zeigt das Fenster 10 mit dem Rastteil 24 in der Losestellung.
[0056] Fig. 6b zeigt das Fenster 10 mit dem Rastteil 24 in der Montiertstellung. Es ist ersichtlich,
dass die Profilnut 54 den ersten Steg 52 und einen zweiten Steg 58 aufweist. Der erste
Steg 52 wird in der Montiertstellung von dem ersten Rasthaken 38 hintergriffen und
der zweite Steg 58 wird in der Montiertstellung von einem zweiten Rasthaken
60 hintergriffen. Aus Fig. 6b ist weiterhin ersichtlich, dass der Beschlag 14 ein Gehäuse
62 aufweist.
[0057] Fig. 7 zeigt das Gehäuse 62. Das Gehäuse 62 weist gleich ausgebildete Gehäusehälften
64, 66 auf. Aus Fig. 7 ist die Schräge 56 zum radialen Aufweiten des ersten Rasthakens 38
(siehe Fig. 6b) ersichtlich. In Fig. 7 sind die Anschläge 40, 42 zur Mittenfixierung
ersichtlich. Weiterhin zeigt Fig. 7, dass das Gehäuse 62 einen Arretierhaken
68 aufweist.
[0058] Fig. 8 zeigt das Fenster 10, wobei aus Fig. 8 ersichtlich ist, dass der Arretierhaken 68
zusammen mit einer ersten Arretierausnehmung
70 eine Arretiereinrichtung
72 bildet. Wenn der Arretierhaken 68 (wie gezeigt) in die erste Arretierausnehmung 70
eingreift, ist das Rastteil 24 in der Montiertstellung gesichert. Wenn der Arretierhaken
68 demgegenüber in eine zweite Arretierausnehmung
74 der Arretiereinrichtung 72 eingreift, ist das Rastteil 24 in der Losestellung gesichert.
[0059] Fig. 9a zeigt eine weitere Ausführungsform eines Fensters 10 mit einem Flügel 12 und einem
am Flügel 12 montierbaren Beschlag 14. Der Beschlag 14 weist an einem ersten Arm 20
einen Vorsprung (nicht gezeigt) zum einseitigen Hintergriff einer Profilnut (nicht
gezeigt) auf. Hierdurch kann der Beschlag 14 am ersten Arm 20 durch Einschwenken montiert
werden.
[0060] Fig. 9b zeigt das Fenster 10, wobei ein zweiter Arm 22 am Flügel 12 durch Verschieben eines
Rastteils 24 erfolgt. Das Rastteil 24 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus
Kunststoff ausgebildet.
[0061] Fig. 10a zeigt eine Schnittansicht des Fensters 10 mit dem Beschlag 14 in der Losestellung.
[0062] Fig. 10b zeigt eine Schnittansicht des Fensters 10 mit dem Beschlag 14 in der Montiertstellung.
[0063] Fig. 11a zeigt das Fenster 10, wobei das Rastteil 24 im Bereich dieser Schnittansicht Rasthaken
38, 60 aufweist, die Stege 52, 58 noch nicht bzw. nur wenig hintergreifen.
[0064] Fig. 11b zeigt demgegenüber das Fenster 10, wobei die Rasthaken 38, 60 die Stege 52, 58 hintergreifen,
um den Beschlag 14 am Flügel 12 zu sichern.
[0065] Unter Vornahme einer Zusammenschau aller Figuren der Zeichnung betrifft die Erfindung
zusammenfassend einen an einem Flügel 12 montierbaren Beschlag 14, ein Fenster 10
und eine Tür mit einem solchen Beschlag 14 sowie ein Verfahren zur Montage eines Beschlags
14. Der Beschlag 14 weist zumindest einen ersten Arm 20 mit einem Rastteil 24 und
einem Verdrängungskörper 50 auf. Der Verdrängungskörper 50 ist relativ zum Rastteil
24 in Richtung der Längsachse des ersten Arms 20 verschiebbar, um einen ersten Rasthaken
38 in einer Montiertstellung zu hinterfüttern, sodass der erste Rasthaken 38 in der
Montiertstellung nicht nach innen ausweichen kann. Zwischen Rastteil 24 und Verdrängungskörper
50 ist eine Schräge 56 vorgesehen, über die das Rastteil 24 von der Montiertstellung
in eine Losestellung überführbar ist. In der Losestellung wird der erste Rasthaken
38 nicht mehr von dem Verdrängungskörper 50 hinterfüttert, sodass er nach innen ausweichen
kann. Der Beschlag 14 ist auf diese Weise leicht am Flügel 12 montierbar und demontierbar.
Bezuqszeichenliste
[0066]
- 10
- Fenster
- 12
- Flügel
- 14
- Beschlag
- 16
- erste Treibstange
- 18
- zweite Treibstange
- 20
- erster Arm
- 22
- zweiter Arm
- 24
- Rastteil
- 26
- Rastteil
- 28
- erster Montageschritt des Beschlags 14 am Flügel 12
- 30
- Treibstangenanbindung
- 32
- Zapfen
- 34
- Ausnehmung
- 36
- U-förmige Klammer
- 38
- erster Rasthaken
- 40
- Anschlag
- 42
- Anschlag
- 44
- zweiter Montageschritt des Beschlags 14 am Flügel 12
- 46
- dritter Montageschritt des Beschlags 14 am Flügel 12
- 48
- vierter Montageschritt des Beschlags 14 am Flügel 12
- 50
- Verdrängungskörper
- 52
- erster Steg
- 54
- erste Profilnut
- 56
- Schräge
- 58
- zweiter Steg
- 60
- zweiter Rasthaken
- 62
- Gehäuse
- 64
- Gehäusehälfte
- 66
- Gehäusehälfte
- 68
- Arretierhaken
- 70
- erste Arretierausnehmung
- 72
- Arretiereinrichtung
- 74
- Arretierausnehmung
1. Beschlag (14) zur Anordnung an einem Flügel (12) eines Fensters (10) oder einer Tür,
wobei der Flügel (12) eine von dem Beschlag (14) hintergreifbare erste Profilnut (54)
aufweist und wobei der Beschlag (14) Folgendes aufweist:
a) Einen ersten Arm (20) mit einer sich parallel zu einem vertikalen oder horizontalen
Flügelholm erstreckbaren Längsachse;
b) ein Rastteil (24) am ersten Arm (20) mit einem elastischen ersten Rasthaken (38);
c) einen Verdrängungskörper (50), wobei das Rastteil (24) durch eine Relativbewegung
zwischen dem Verdrängungskörper (50) und dem Rastteil (24) aus einer Losestellung
in eine Montiertstellung bewegbar ist, wobei der erste Rasthaken (38) in der Losestellung
bewegbar ist und in der Montiertstellung nicht bewegbar ist, um in der Montiertstellung
einen ersten Steg (52) der ersten Profilnut (54) sicher zu hintergreifen, wobei der
Verdrängungskörper (50) und/oder das Rastteil (24) eine Schräge (56) aufweist/aufweisen,
durch die der erste Rasthaken (38) bei der Relativbewegung von der Losestellung in
die Montiertstellung überführbar ist;
dadurch gekennzeichnet, dass
die Relativbewegung in Richtung der Längsachse des ersten Arms (20) erfolgen kann.
2. Beschlag nach Anspruch 1, bei dem der erste Rasthaken (38) vorgespannt ist, um beim
Aufsetzen des Beschlags (14) auf den Flügel (12) leicht in die erste Profilnut (54)
eingeführt werden zu können.
3. Beschlag nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der Beschlag (14) Folgendes aufweist:
d) einen dem ersten Rasthaken (38) gegenüberliegenden elastischen zweiten Rasthaken
(60) am Rastteil (24), wobei der zweite Rasthaken (60) in der Losestellung bewegbar
ist und in der Montiertstellung nicht bewegbar ist, um einen zweiten Steg (58) der
ersten Profilnut (54) sicher zu hintergreifen.
4. Beschlag nach Anspruch 3, bei dem der zweite Rasthaken (60) vorgespannt ist, um beim
Aufsetzen des Beschlags (14) auf den Flügel (12) leicht in die erste Profilnut (54)
eingeführt werden zu können.
5. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Rastteil (24) eine im
Querschnitt U-förmige Klammer (36) aufweist, wobei der erste Rasthaken (38) an einem
ersten Schenkel der Klammer (36) ausgebildet ist.
6. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Beschlag (14) eine Arretiereinrichtung
(72) aufweist, durch die das Rastteil (24) in der Montiertstellung in Längsrichtung
des ersten Arms (20) schwerer verschiebbar oder unverschiebbar arretierbar ist.
7. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Beschlag (14) eine Treibstangenanbindung
(30) zur Verbindung mit einer Treibstange (16) des Beschlags (14) aufweist, wobei
die Treibstangenanbindung (30) durch das Rastteil (24) in der Losestellung arretiert
ist und in der Montiertstellung nicht arretiert ist.
8. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Beschlag (14) in Form
einer Eckumlenkung ausgebildet ist und einen zweiten Arm (22) aufweist, dessen Längsachse
sich senkrecht zur Längsachse des ersten Arms (20) erstreckt.
9. Beschlag nach Anspruch 8, bei dem der zweite Arm (22) ein Rastteil (26) mit einem
elastischen ersten Rasthaken und einen Verdrängungskörper aufweist, wobei das Rastteil
durch eine Relativbewegung zwischen dem Verdrängungskörper und dem Rastteil aus einer
Losestellung in eine Montiertstellung bewegbar ist, wobei der erste Rasthaken in der
Losestellung bewegbar ist und in der Montiertstellung nicht bewegbar ist, um in der
Montiertstellung einen ersten Steg einer zweiten Profilnut sicher zu hintergreifen,
wobei der Verdrängungskörper und/oder das Rastteil eine Schräge aufweist/aufweisen,
durch die der erste Rasthaken bei der Relativbewegung von der Losestellung in die
Montiertstellung überführbar ist, wobei die Relativbewegung in Richtung der Längsachse
des zweiten Arms (22) erfolgen kann.
10. Beschlag nach Anspruch 9, bei dem der erste Arm (20) und der zweite Arm (22) baugleich
ausgebildet sind.
11. Beschlag nach Anspruch 8 oder 9, bei dem das Rastteil (24) des ersten Arms (20) und/oder
das Rastteil (26) des zweiten Arms (22) zur Ecke des Beschlags (14) hin in die Montiertstellung
überführbar ist/sind.
12. Fenster (10) oder Tür mit einem Flügel (12), einem Blendrahmen und einem am Flügel
(12) montierten Beschlag (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
13. Fenster oder Tür nach Anspruch 12, bei dem die erste Profilnut (54) öffnungsfrei in
die zweite Profilnut übergeht.
14. Verfahren zur Montage eines Fensters (10) oder einer Tür, insbesondere eines Fensters
(10) oder einer Tür nach einem der Ansprüche 12 oder 13, mit den Verfahrensschritten:
A) Aufsetzen eines ersten Arms (20) des Beschlags (14) auf eine erste Profilnut (54)
des Flügels (12), wobei ein erster Rasthaken (38) an einem Rastteil (24) des ersten
Arms (20) einen ersten Steg (52) der ersten Profilnut (54) passiert;
B) Verschieben des Rastteils (24) relativ zu einem Verdrängungskörper (50) des ersten
Arms (20) in Längsrichtung des ersten Arms (20), um das Rastteil (24) durch eine Schräge
(56) am Verdrängungskörper (50) und/oder am Rastteil (24) von einer Losestellung in
eine Montiertstellung zu überführen, wobei der erste Rasthaken (38) in der Losestellung
bewegbar ist und in der Montiertstellung nicht bewegbar ist, um in der Montiertstellung
den ersten Steg (52) sicher zu hintergreifen.
15. Verfahren nach Anspruch 14 mit den weiteren Verfahrensschritten:
C) Aufsetzen eines zweiten Arms (22) des Beschlags (14) auf eine zweite Profilnut
des Flügels (12), wobei sich die Längsachse des zweiten Arms (22) senkrecht zur Längsachse
des ersten Arms (20) erstreckt und wobei ein erster Rasthaken (38) an einem Rastteil
(26) des zweiten Arms (22) einen ersten Steg der zweiten Profilnut passiert;
D) Verschieben des Rastteils (26) relativ zu einem Verdrängungskörper des zweiten
Arms (22) in Längsrichtung des zweiten Arms (22), um das Rastteil (26) durch eine
Schräge am Verdrängungskörper und/oder am Rastteil (26) von einer Losestellung in
eine Montiertstellung zu überführen, wobei der erste Rasthaken in der Losestellung
bewegbar ist und in der Montiertstellung nicht bewegbar ist, um in der Montiertstellung
den ersten Steg sicher zu hintergreifen.