[0001] Die Erfindung betrifft eine Plattenwärmeübertragervorrichtung und einen Fluidkreis.
[0002] Ein Wärmeübertrager (allgemein auch als Wärmetauscher oder Wärmeaustauscher bezeichnet)
dient dazu, thermische Energie, also Wärme, von einem ersten Fluid zu einem zweiten
Fluid zu übertragen. Hierzu werden die beiden Fluide in einem Wärmeübertragungsbereich
nebeneinander geführt, wobei sie mittels einer Separationswand voneinander getrennt
sind. Die Führung der beiden Fluide kann beispielsweise im Gleichstrom, im Gegenstrom,
im Kreuzstrom oder in einer Kombination aus diesen Strömen erfolgen. Wärmeübertrager
können eingesetzt werden, um eines der Fluide zu erwärmen oder abzukühlen. Insbesondere
können sie als Verdampfungs- und/oder Kondensationsvorrichtungen eingesetzt werden.
[0003] Eine Sonderform des Wärmeübertragers bildet ein Plattenwärmeübertrager. Dieser ist
aus aufeinander gestapelten Wärmeübertragungsplatten so zusammengesetzt, dass jeweils
in aufeinanderfolgenden Zwischenräumen des Plattenstapels abwechselnd einmal das erste
Fluid und einmal das zweite Fluid strömt. Plattenwärmeübertrager haben den Vorteil,
je nach Anwendungsgebiet auf unterschiedlichste Leistungsbereiche skalierbar zu sein.
Um die Leistung des Plattenwärmeübertragers zu ändern, reicht es, die Größe und/oder
die Anzahl der Wärmeübertragungsplatten im Plattenstapel entsprechend zu verändern.
[0004] Das erste Fluid wird durch eine Eingangsöffnung in den Plattenwärmeübertrager eingeführt.
Die Eingangsöffnung mündet in einen ersten Hohlbereich, welcher aus in den Wärmeübertragungsplatten
gebildeten Durchbrüchen gebildet ist. Von diesem ersten Hohlbereich aus verteilt sich
das erste Fluid auf durch die Zwischenräume ausgebildete erste Strömungskanäle.
[0005] Die ersten Strömungskanäle münden wiederum in einen weiteren Hohlbereich, der ebenfalls
aus in den Wärmeübertragungsplatten gebildeten Durchbrüchen gebildet ist. Dieser weitere
Hohlbereich führt zu einer Ausgangsöffnung, aus der das erste Fluid wieder aus dem
Plattenwärmeübertrager austritt. Entsprechend verläuft die Strömung des zweiten Fluids
durch einen zweiten Hohlbereich über mittels der Zwischenräume zwischen den ersten
Strömungskanälen gebildete zweite Strömungskanäle.
[0006] Um eine gleichförmigere und effizientere Wärmeübertragung zu erzielen, wird in der
DE 102016101677 A1 vorgeschlagen, die Wärmeübertragungsplatten derart zu profilieren, dass in dem Plattenstapel
zwei Plattenwärmeübertrager ausgebildet sind, welche miteinander in Reihe verbunden
sind. Dies bedeutet, dass zumindest das erste Fluid nach dem Durchströmen der ersten
Strömungskanäle des ersten Plattenwärmeübertragers in erste Strömungskanäle des zweiten
Plattenwärmeübertragers einströmt, ohne den Plattenstapel zu verlassen. Die Zusammenschaltung
zweier Plattenwärmeübertrager in Reihe führt dazu, dass der Anteil des ersten Fluides,
welches im oben beschriebenen Beispiel beim Durchströmen des ersten Plattenwärmeübertragers
nicht verdampft ist, im zweiten Plattenwärmeübertrager die Möglichkeit hat, dies nachzuholen,
um eine vollständige Verdampfung des ersten Fluides zu erreichen. Es besteht der Wunsch
die Kältemittelmenge im Wärmepumpensystem oder in der Kälteanlage soweit wie möglich
zu reduzieren. Somit besteht der Bedarf die Kanalvolumina der Wärmeübertrager soweit
wie möglich zu reduzieren.
[0007] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine thermodynamisch optimierte Plattenwärmeübertragervorrichtung
bereitzustellen, bei der eine effiziente Wärmeübertragung stattfindet mit minimaler
Kältemittelmasse.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Plattenwärmeübertragervorrichtung mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch einen Fluidkreis mit den Merkmalen des Anspruchs
12 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
aufgeführt.
[0009] Die Wärmeübertragungsplatten sind derart profiliert und gestapelt, dass in dem Plattenstapel
erste Strömungskanäle für ein erstes Fluid, zweite Strömungskanäle für mindestens
ein zweites Fluid ausgebildet sind, welche sich in einer Stapelrichtung abwechseln.
Die Wärmeübertragungsplatten sind zudem derart profiliert und gestapelt, dass der
Plattenstapel einen ersten Plattenwärmeübertrageraufweist, in dem ein Wärmeaustausch
zwischen dem ersten Fluid und dem zweiten Fluid stattfinden kann. Wenn also in den
ersten Strömungskanälen ein erstes Fluid strömt und in den zweiten Strömungskanälen
ein zweites Fluid strömt, dann findet ein Wärmeaustausch zwischen den beiden Fluiden
statt.
[0010] Erfindungsgemäß nimmt eine Kanalhöhe der ersten Strömungskanäle entlang eines Strömungsweges
des ersten Fluids zu oder ab, bei dem es sich insbesondere um ein Kältemittel handeln
kann. Die Kanalhöhe sollte zunehmen, wenn das erste Fluid entlang dieses Strömungsweges
expandiert, also insbesondere seinen Aggregatzustand von flüssig zu gasförmig ändern
soll. Dies ist beispielsweise in einem Verdampfer der Fall. Die Kanalhöhe sollte abnehmen,
wenn das erste Fluid entlang dieses Strömungsweges eine temperaturabhängige Volumenabnahme
erfährt, also insbesondere seinen Aggregatzustand von gasförmig zu flüssig ändern
soll. Dies ist beispielsweise in einem Kondensator der Fall. Die Erfindung ermöglicht
hierdurch eine bessere Anpassung der Strömungsquerschnitte an die Stoffzustände und
ermöglicht so, die Kältemittelmenge so gering wie möglich zu halten und den Wärmeübertrager
auch thermodynamisch zu optimieren.
[0011] Vorzugsweise ist die Profilierung derart, dass der Plattenstapel einen ersten Plattenwärmeübertrager
und mindestens einen zweiten Plattenwärmeübertrager aufweist. Die Ausbildung des ersten
und des zweiten Plattenwärmeübertragers ist insbesondere ausschließlich über die Profilierung
und entsprechende Anordnung der Wärmeübertragungsplatten übereinander bewerkstelligt.
[0012] Vorzugsweise sind der erste und der zweite Plattenwärmeübertrager bezüglich des ersten
Fluides derart in Reihe verbunden, dass ein oder mehrere der ersten Strömungskanäle
des ersten Plattenwärmeübertragers jeweils in einen zugehörigen der ersten Strömungskanäle
des zweiten Plattenwärmeübertragers weitergeführt werden. "Zugehörig" bedeutet in
diesem Fall, dass die beiden ineinander mündenden ersten Strömungskanäle der beiden
Plattenwärmeübertrager sich zwischen denselben beiden Wärmeübertragungsplatten befinden.
[0013] Der Strömungsweg kann sich vorzugsweise von dem ersten Plattenwärmeübertrager in
den zweiten Plattenwärmeübertrager erstrecken, so dass die Kanalhöhe der ersten Strömungskanäle
in dem ersten Plattenwärmeübertrager größer oder kleiner ist, als in dem zweiten Plattenwärmeübertrager,
insbesondere je nachdem ob das erste Fluid verdampft oder verflüssigt werden soll.
Anders ausgedrückt nimmt eine Kanalhöhe eines ersten Strömungskanals zu oder ab, welcher
im ersten Plattenwärmeübertrager beginnt und im zweiten Plattenwärmeübertrager endet.
Beim ersten Plattenwärmeübertrager kann es sich um einen Kondensator oder einen Verdampfer
handeln, während es sich bei dem zweiten Plattenwärmeübertrager vorzugsweise um einen
Economiser handelt. Der Economiser dient hier dazu, eine vollständige Verdampfung
oder Kondensation des ersten Fluids sicherzustellen oder zumindest zu begünstigen.
Hierzu wird das Fluid entsprechend überhitzt oder unterkühlt.
[0014] Die Kanalhöhe wird in dem jeweiligen Strömungskanal jeweils lokal von einem jeweiligen
Kanalboden bis zu einer jeweiligen Kanaldecke gemessen. Bei dem Kanalboden handelt
es sich insbesondere um eine Fläche des Strömungskanals, welche die Strömung des ersten
Fluids nach unten hin begrenzt. Nicht zu dem Kanalboden gerechnet werden vorzugsweise
Vertiefungen oder Erhebungen bzw. Ausbuchtungen, welche lokal begrenzt sind, die also
aus dem Kanalboden herausragen und wieder hineinragen oder umgekehrt in den Kanalboden
hineinragen und wieder herausragen. Hierbei ragt eine Vertiefung von der lokalen Ebene
der Wärmeübertragungsplatte nach unten heraus, während eine Erhebung von der lokalen
Ebene der Wärmeübertragungsplatte nach oben herausragt. Diese Definition ist relativ,
da sie von der Orientierung der Wärmeübertragungsplatte im Bezug zur Erdoberfläche
abhängt. Für diese Definition muss die Wärmeübertragungsplatte horizontal orientiert
sein.
[0015] Lokal begrenz bedeutet in diesem Fall, dass die Vertiefungen oder Erhebungen entlang
des Kanalbodens eine Ausdehnung haben, welche im Vergleich zu den Gesamtabmessungen
einer Wärmeübertragungsplatte gering ist. Entsprechendes gilt für die Definition der
Kanaldecke, welche auch als Kanalboden gesehen werden kann, wenn die andere der beiden,
den Strömungskanal begrenzenden Wärmeübertragungsplatten, als Referenz angenommen
wird.
[0016] Der Abstand von einer Berührungsebene zu einer (unmittelbar) benachbarten Berührungsebene
wird auch als Prägetiefe bezeichnet, weil beim Prägen bzw. Profilieren der Wärmeübertragungsplatte
aus einem Metallblech, die Wärmeübertragungsplatte eine Form erhält, die sich senkrecht
zur Wärmeübertragungsplatte bzw. senkrecht zur Berührungsebene über diesen Abstand
erstreckt. Vorzugsweise weist eine einzelne Wärmeübertragungsplatte über ihre gesamte
Länge und/oder über ihre gesamte Länge eine gleichbleibende Prägetiefe auf. Zudem
weisen alle Wärmeübertragungsplatten des Plattenstapels die gleiche Prägetiefe auf.
[0017] Zweckmäßigerweise sind jeweils zwei benachbarte Wärmeübertragungsplatten an Berührungspunkten
und/oder Berührungsbereichen miteinander verbunden. Bei den Verbindungen handelt es
sich vorzugsweise um Klebeverbindungen, Lötverbindungen und/oder Schweißverbindungen.
[0018] Zu den Berührungspunkten und/oder Berührungsbereichen führen vorzugsweise jeweils
die vorangehend erläuterten Vertiefungen oder Ausbuchtungen, welche in den Wärmeübertragungsplatten
eingeprägt sind. Während sich eine Wärmeübertragungsplatte senkrecht zur Strömungsrichtung
bzw. in Stapelrichtung immer von einem Berührungspunkt oder Berührungsbereich mit
einer oberen Wärmeübertragungsplatte bis zu einem Berührungspunkt oder Berührungsbereich
mit einer unteren Wärmeübertragungsplatte erstreckt, werden bei der Messung der Kanalhöhe
diese Vertiefungen und Ausbuchtungen, und somit diese Berührungspunkte und/oder Berührungsbereiche
nicht berücksichtigt.
[0019] Vorzugsweise wird somit die Kanalhöhe jeweils an Punkten gemessen, welche in Aufsicht
auf eine Plattenoberfläche fernab von solchen Vertiefungen und Ausbuchtungen liegen,
bevorzugt also zwischen zwei Berührungspunkten, zwischen zwei Berührungsbereichen
oder zwischen einem Berührungspunkt und einem Berührungsbereich angeordnet sind.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind im Wesentlichen alle Berührungspunkte
und/oder Berührungsbereiche zweier benachbarter Wärmeübertragungsplatten auf einer
jeweiligen zwischen diesen beiden benachbarten Wärmeübertragungsplatten verlaufenden
Berührungsebene angeordnet. Eine Wärmeübertragungsplatte erstreckt sich hierbei entlang
der Stapelrichtung also von einer Berührungsebene bis zu einer benachbarten Berührungsebene.
[0021] Vorzugsweise sind die beiden benachbarten Wärmeübertragungsplatten bezüglich der
Berührungsebene zueinander im Wesentlichen spiegelsymmetrisch ausgebildet. Das hat
insbesondere zur Folge, dass ein Strömungskanal, der die Berührungsebene beidseitig
umgibt, symmetrisch zu der Berührungsebene ausgebildet ist.
[0022] Die Kanalhöhe kann gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung stufenweise variieren, also
zunehmen oder abnehmen. Das bedeutet insbesondere, dass ein Bereich des ersten Strömungsweges
mit einer geringeren Kanalhöhe einem Bereich des ersten Strömungsweges mit einer größeren
Kanalhöhe folgt oder umgekehrt, wobei ein Übergangsbereich zwischen den beiden Bereichen
liegt, in dem sich die Kanalhöhe sprunghaft oder steil rampenförmig ändert. In dem
Übergangsbereich weist der Kanalboden und/oder die Kanaldecke vorzugsweise eine Rampe
mit einer Steigung von mindestens 30°, 50° oder 70° auf. Vorzugsweise befinden sich
entlang des Strömungsweges zwei oder mehr solcher Kanalhöhenstufen.
[0023] Wie vorangehend erläutert, wird der Kanalboden eines Strömungskanals durch die Oberfläche
einer angrenzenden Wärmeübertragungsplatte gebildet. Vorzugsweise liegt der Kanalboden
oder ein Bodenabschnitt des Strömungskanals in einer Plattenebene, welcher parallel
zu einer Berührungsebene der Wärmeübertragungsplatte mit einer benachbarten Wärmeübertragungsplatte
orientiert ist. Gleiches kann für den Kanaldeckel des Strömungskanals in Bezug auf
die benachbarte Wärmeübertragungsplatte gelten. Bei einem Strömungskanal, dessen Kanalhöhe
stufenförmig ansteigt oder abfällt, ist vorzugsweise der Kanalboden stufenförmig ausgebildet.
Insbesondere kann der Kanalboden in Bereiche unterteilt sein, welche jeweils auf Plattenebenen
mit unterschiedlichen Abständen zu der Berührungsebene angeordnet sind. Entsprechendes
gilt für die Kanaldecke.
[0024] Alternativ hierzu oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Kanalhöhe entlang
des ersten Strömungsweges bereichsweise oder vollständig kontinuierlich oder monoton
zunimmt oder abnimmt. Insbesondere kann die Kanalhöhe entlang des gesamten Strömungsweges
eine konstante Steigung aufweisen oder bereichsweise jeweils eine konstante Steigung
aufweisen. Hierzu können/kann der Kanalboden und/oder die Kanaldecke in einer schrägen
Plattenebene liegen, welche in einem Steigungswinkel zur Berührungsebene verläuft.
[0025] Die Wärmeübertragungsplatten des Plattenstapels sind vorzugsweise aus einem Metallblech
gepresst und/oder gestanzt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besteht der Plattenstapel
aus zueinander im Wesentlichen gleichen Wärmeübertragungsplatten, welche in Stapelrichtung
abwechselnd um 180° gedreht sind. Das bedeutet, dass alle Wärmeübertragungsplatten
des Plattenstapels identisch geprägt sind, insbesondere identische Vertiefungen und
Erhebungen aufweisen. Dies vereinfacht die Produktion und spart Kosten.
[0026] Gemäß einer alternativen bevorzugten Ausführungsform besteht der Plattenstapel aus
ersten Wärmeübertragungsplatten und zweiten Wärmeübertragungsplatten oder ist aus
diesen gebildet, welche sich voneinander unterscheiden und sich in Stapelrichtung
abwechseln. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die ersten Wärmeübertragungsplatten
zueinander im Wesentlichen identisch sind und/oder dass die zweiten Wärmeübertragungsplatten
zueinander im Wesentlichen identisch sind. Im Wesentlichen identisch bedeutet hierbei,
dass sie sich lediglich in unwesentlichen, herstellungsbedingten Merkmalen unterscheiden,
beispielsweise in ausgeschnittene oder verschlossene Mediendurchtrittsöffnungen.
[0027] Vorzugsweise sind der erste Plattenwärmeübertrager und der zweite Plattenwärmeübertrager
mittels Trennwänden voneinander getrennt, welche aus paarweise aufeinanderliegenden
Profilbergen und Profiltälern im Plattenstapel benachbarter Wärmeübertragungsplatten
gebildet sind und jeweils Strömungskanäle eines Fluids des ersten Plattenwärmeübertragers
von Strömungskanälen eines anderen Fluids des zweiten Plattenwärmeübertragers in einem
Plattenzwischenraum voneinander trennen. Alternativ kann eine Trennwand dadurch gebildet
sein, dass ein jeweiliger Plattenspalt oder ein Strömungskanal mit Hilfe eines Einlegeteils
vollständig verschlossen ist.
[0028] Bei aus paarweise aufeinanderliegenden Profilbergen und Profiltälern gebildeten Trennwänden
sind die aufeinanderliegenden Profilberge und Profiltäler vorzugsweise miteinander
verlötet, verklebt oder verschweißt oder anderswie miteinander permanent verbunden.
Sie trennen jeweils die ersten Strömungskanäle des ersten Plattenwärmeübertragers
von den ersten Strömungskanälen des zweiten Plattenwärmeübertragers. Wenn also zwischen
zwei Wärmeübertragungsplatten ein zweiter Strömungskanal des ersten Plattenwärmeübertragers
und ein zweiter Strömungskanal des zweiten Plattenwärmeübertragers gebildet sind,
dann werden mittels einer Trennwand diese beiden zweite Strömungskanäle voneinander
getrennt. Das bedeutete jedoch nicht, dass das andere, insbesondere das erste Fluid
nicht vom ersten Plattenwärmeübertrager in den zweiten Plattenwärmeübertragers strömen
kann. Wenn der erste Plattenwärmeübertrager und der zweite Plattenwärmeübertrager
bezüglich des ersten Fluides miteinander in Reihe verbunden sind, dann kann das erste
Fluid ungehindert vom ersten in den zweiten Plattenwärmeübertrager strömen. Wenn andersherum
Trennwände nur die ersten Strömungskanäle zwischen dem ersten und dem zweiten Plattenwärmeübertrager
verschließen, dann kann das zweite Fluid in den zweiten Strömungskanälen der benachbarten
Platten vom ersten Plattenwärmeübertrager in den zweiten Plattenwärmeübertrager oder
entgegengesetzt strömen
[0029] Eine solche Trennwand sollte so ausgebildet sein, dass sie nur die Plattenspalte
eines Fluidstroms sperrt und den anderen Fluidstrom passieren lässt. Mit anderen Worten
wird in dem Plattenstapel nur jeder zweite Plattenzwischenspalt zwischen jeweils zwei
aufeinander liegenden Wärmeübertragungsplatten durch die Trennwand voneinander getrennt.
Es handelt sich in diesem Fall also nicht um eine durchgehende Trennwand, wenngleich
eine durchgehende Trennwand insbesondere eine vorteilhafte Ausführungsform für den
Fall darstellt, dass weder das erste noch das zweite Fluid zwischen dem ersten und
dem zweiten Plattenwärmeübertrager durchtreten soll.
[0030] Wenn der Plattenstapel zwei durchgehende Trennwände enthält, dann kann eine erste
Trennwand aus einer über die gesamte Plattenbreite verlaufende Vertiefung bis zur
Berührungsebene gebildet sein. In diesem Fall kann eine zweite Trennwand aus einer/m
über die gesamte Plattenbreite verlaufenden/r bis zur Berührungsebene reichenden/r
Erhebung oder Berg sein. Wenn die erste und die zweite Trennwand spiegelbildlich an
der gleichen Stelle liegen, dann können gleiche Platten, jede zweite um 180° gedreht,
abwechselnd gestapelt, einen Kanal mit der ersten Trennwand und benachbarte Kanäle
mit der zweiten Trennwand absperren.
[0031] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Wärmeübertragungsplatten
derart profiliert sind, dass der Plattenstapel einen dritten Plattenwärmeübertrager
aufweist. Es können mittels geeigneter Profilstrukturen der Wärmeübertragungsplatten
auch ein vierter und gegebenenfalls weitere Plattenwärmeübertrager in dem Plattenstapel
gebildet sein. Der dritte und gegebenenfalls die weiteren Plattenwärmeübertrager sind
vorzugsweise mit weiteren Trennwänden von dem ersten und/oder dem zweiten Plattenwärmeübertrager
getrennt. Es sind also in dieser Ausführungsform drei oder mehr Plattenwärmeübertrager
in einem einzigen Plattenstapel integriert. Während der erste und der zweite Plattenwärmeübertrager
bezüglich des ersten Fluides miteinander in Reihe verbunden sind, können der zweite
und der dritte Plattenwärmeübertrager beispielsweise bezüglich des zweiten oder eines
dritten Fluides miteinander in Reihe verbunden sein. Es können jedoch auch alle Plattenwärmeübertrager
im Plattenstapel bezüglich des ersten Fluides /oder bezüglich des zweiten Fluides
miteinander in Reihe verbunden sein.
[0032] Mittels einer Plattenwärmeübertragervorrichtung, bei der mehrere Plattenwärmeübertrager
in einem einzigen Plattenstapel integriert sind, kann ein Fluidkreis verwirklicht
werden, ohne zusätzliche eigenständige Plattenwärmeübertrager einsetzten zu müssen.
Die benötigte Anzahl an externen Anschlüssen und Leitungen wird hierdurch verringert.
Die Plattenwärmeübertrager im Plattenstapel können als Heizvorrichtung, insbesondere
als Verdampfer, als Kondensatorvorrichtung und/oder als Economiser dienen. Jede dieser
Komponenten kann zweistufig oder mehrstufig ausgebildet sein. Es ist jedoch auch möglich,
dass eine Plattenwärmeübertragervorrichtung als eine einzelne solche Komponente, also
nur als ein einstufiger, zweistufiger oder mehrstufiger Verdampfer, Kondensator, Economiser,
Absorber oder Generator ausgebildet und in einem Fluidkreis eingesetzt ist.
[0033] Dementsprechend wird in einem weiteren Aspekt der Erfindung ein Fluidkreis vorgeschlagen.
Die Abwärme kann insbesondere von einer Wärmekraftmaschine zugeführt werden. Vorzugsweise
ist der Fluidkreis Teil einer Kälteanlage bzw. Kältemaschine oder einer Wärmepumpe.
Bei dem ersten Fluid kann es sich dann beispielsweise um ein Kältemittel handeln.
[0034] Der Fluidkreis weist eine Pumpe oder Verdichter, eine Verdampfervorrichtung, eine
Expansionsvorrichtung und eine Kondensatorvorrichtung auf. Der Fluidkreis ist vorzugsweise
ein Clausius-Rankine-Kreis. Insbesondere kann es sich um einen organischen Rankine-Kreis
(ORC - Organic Rankine Cycle) handeln. Die Verdampfervorrichtung und/oder die Kondensatorvorrichtung
sind mittels eines oder zwei der Plattenwärmeübertrager der Plattenwärmeübertragervorrichtung
verwirklicht. Die Vorrichtung ist zweckmäßigerweise Teil eines Kraftwerks, insbesondere
eines Dampfkraftwerks, beispielsweise eines Kohlekraftwerks, eines Kernkraftwerks
und/oder eines Gaskraftwerks, oder Teil einer Anlage zur Abwärmenutzung, einer Verbrennungs-
oder Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlag.
[0035] Neben der Reihenschaltung zweier Plattenwärmeübertrager bezüglich des ersten Fluides,
kann es zweckmäßig sein, dass die beiden Plattenwärmeübertrager gemäß des zweiten
Fluides in Reihe oder parallel geschaltet sind. Letzteres bedeutet, dass während das
erste Fluid zuerst den ersten Plattenwärmeübertrager und danach den zweiten Plattenwärmeübertrager
durchströmt, der Strom des zweiten Fluides in zwei Teilströme aufgeteilt wird, von
denen einer den ersten Plattenwärmeübertrager und der andere den zweiten Plattenwärmeübertrager
durchströmt.
[0036] Bevorzugterweise ist vorgesehen, dass der Fluidkreis zusätzlich einen Economiser
aufweist, welcher durch einen der Plattenwärmeübertrager verwirklicht ist. Der Economiser
ist vorzugsweise zwischen dem Verdampfer und dem Kondensator angeordnet. In dem Plattenstapel
ist der Economiser vorzugsweise bezüglich des ersten Fluides mit dem Verdampfer in
Reihe verbunden und/oder bezüglich des zweiten Fluides mit dem Kondensator in Reihe
verbunden.
[0037] Zweckmäßigerweise sind sämtliche Wärmeübertrager des Fluidkreises mittels der Plattenwärmeübertrager
der Plattenwärmeübertragervorrichtung bzw. des Plattenstapels verwirklicht. Insbesondere
sind das der Verdampfer, der Kondensator und der Economiser. Die anderen für den Fluidkreis
notwendigen Komponenten wie Verdichter bzw. Kompressor und Expansionsventil werden
dann über Zu- und Ableitungen mit den Anschlüssen oder den Ein- und Ausgängen der
jeweiligen Plattenwärmeübertragern des Plattenstapels verbunden.
[0038] Die Bezeichnung "Fluid" kann sowohl flüssige als auch gasförmige Medien oder Gemische
hiervon umfassen. Insbesondere können das erste, das zweite und/oder das dritte Fluid
aus einem organischen Material sein, beispielsweise Propan. Dementsprechend ist der
Fluidkreis zweckmäßigerweise ein organischer Fluidkreis, bei dem mindestens ein organisches
Fluid durch einen der Plattenwärmeübertrager der Plattenwärmeübertragervorrichtung
strömt.
[0039] Bevorzugterweise sind/ist der Verdampfer mit einer verdampfungsfördernden Beschichtung
und/oder der Kondensator mit einer kondensationsfördernden Beschichtung beschichtet.
Insbesondere kann der Verdampfer mit einer hydrophilen Beschichtung ausgekleidet sein.
Alternativ oder zusätzlich kann der Kondensator mit einer hydrophoben Beschichtung,
beispielsweise aus Öl, Wachs oder Polytetrafluorethylen, ausgekleidet sein. Sowohl
eine hydrophile Beschichtung beim Verdampfer als auch eine hydrophobe Beschichtung
beim Kondensator führen zu einer Leistungssteigerung. Der verdampfungsfördernden Beschichtung
und/oder der kondensationsfördernden Beschichtung können zudem vorteilhaft wärmeleitende
Partikel, beispielsweise aus Aluminium, Kupfer, Kohlenstofffasern, oder Siliziumkarbid,
beigemischt werden.
[0040] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Figuren erläutert. Hierbei zeigen schematisch:
- Fig. 1
- eine Querschnittsansicht eines Plattenstapels mit sich stufenförmig ändernden Kanalhöhen
für eine Plattenwärmeübertragervorrichtung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform;
- Fig. 2
- eine Querschnittsansicht eines Plattenstapels mit sich kontinuierlich ändernden Kanalhöhen;
- Fig. 3
- eine Querschnittsansicht eines weiteren Plattenstapels mit sich kontinuierlich ändernden
Kanalhöhen;
- Fig. 4
- eine weitere Schnittdarstellung des Plattenstapels aus der Fig. 1;
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf eine profilierte Wärmeübertragungsplatte; und
- Fig. 6
- eine in einem Fluidkreis eingebundene Plattenwärmeübertragervorrichtung in Draufsicht.
[0041] Die Fig. 1 zeigt in einem Querschnitt schematisch einen Plattenstapel aus vier Wärmeübertragungsplatten
21, 22,.... Insbesondere kann es sich um einen Ausschnitt aus einem größeren Stapel
einer Vielzahl an Wärmeübertragungsplatten handeln. Zwischen jeweils zwei Wärmeübertragungsplatten
21, 22,... ist ein Strömungskanal 31, 32 ausgebildet. Diese jeweiligen zwei Wärmeübertragungsplatten
21, 22,... sind an Berührungspunkten 51, 52 miteinander verbunden, beispielsweise
mittels Lötverbindungen, Schweißverbindungen, Klebeverbindungen, oder dergleichen.
Das bedeutet, dass beispielsweise eine erste Wärmeübertragungsplatte 21 an ersten
Berührungspunkten 51 mit einer zweiten Wärmeübertragungsplatte 22 verbunden ist, wobei
die ersten Berührungspunkte 51 auf einer ersten Berührungsebene 61 angeordnet sind.
Zwischen der ersten Wärmeübertragungsplatte 21 und der zweiten Wärmeübertragungsplatte
22 bildet sich aufgrund der Profilierung der beiden Wärmeübertragungsplatten 21, 22
ein erster Strömungskanal 31 aus, der sich in der Darstellung in Fig. 1 über die gesamte
Plattenstapellänge von links nach rechts erstreckt.
[0042] Die zweite Wärmeübertragungsplatte 22 ist an zweiten Berührungspunkten 52 mit einer
dritten Wärmeübertragungsplatte 23 verbunden, wobei die zweiten Berührungspunkte 52
auf einer zweiten Berührungsebene 62 angeordnet sind. Zwischen der zweiten Wärmeübertragungsplatte
22 und der dritten Wärmeübertragungsplatte 23 bildet sich aufgrund der Profilierung
der beiden Wärmeübertragungsplatten 22, 23 ein zweiter Strömungskanal 32 aus, der
sich in der Darstellung in Fig. 1 wie der erste Strömungskanal 31 über die gesamte
Plattenstapellänge von links nach rechts erstreckt.
[0043] Es sollte hier aber darauf hingewiesen werden, dass diese und die nachfolgenden schematischen
Zeichnungen nicht die tatsächlichen Größenverhältnisse wiedergeben. Ein üblicher Plattenstapel
weist entlang seiner Länge in der Regel weitaus mehr Berührungspunkte zwischen jeweils
zwei Wärmeübertragungsplatten auf. Zudem weisen die in den Fig. 1 bis 3 dargestellten
Plattenstapeln keine unterschiedlichen Plattenwärmeübertrager auf. Auch fehlen hier
Eingangs- und Ausgangsöffnungen für die Fluide. Mittels der Fig. 1 bis 3 sollen lediglich
die bei der Erfindung realisierten Konzepte veranschaulicht werden. Ferner handelt
es sich bei den in den Fig. 1 bis 3 eingezeichneten Linien der Berührungsebenen 61,
62 lediglich um gedachte Linien, welche der Veranschaulichung dienen.
[0044] Die erste Wärmeübertragungsplatte 21 ist derart profiliert oder geprägt, dass ihre
Oberfläche stufenförmig in drei Bereiche B1, B2, B3 unterteilt ist, welche sich jeweils
in einer von drei unterschiedlichen Plattenebenen erstrecken und somit drei unterschiedlich
hohe Plateaus bilden. Die drei Plattenebenen sind in der Fig. 1 der Übersicht halber
nicht eingezeichnet. Die erste Wärmeübertragungsplatte 21 bildet eine Kanaldecke für
den ersten Strömungskanal 31, durch dessen Mitte die erste Berührungsebene 61 verläuft.
In einem ersten Bereich B1 weist die erste Wärmeübertragungsplatte 21 eine geringe
Entfernung zu der ersten Berührungsebene 61 auf. Da die zweite Wärmeübertragungsplatte
22 entlang der ersten Berührungsebene 61 spiegelsymmetrisch zur ersten Wärmeübertragungsplatten
21 ausgebildet ist, weist auch die zweite Wärmeübertragungsplatte 22 eine stufenförmig
in drei Bereiche B1, B2, B3 unterteilte Oberfläche auf. In jedem Bereich B1, B2, B3
weist die zweite Wärmeübertragungsplatte 22 also den gleichen Abstand zur ersten Berührungsebene
61 aufweist, wie die erste Wärmeübertragungsplatte 22, aber nach unten versetzt. Die
zweite Wärmeübertragungsplatte 22 bildet einen Kanalboden für den ersten Strömungskanal
31.
[0045] In einem zweiten Bereich B2 verlaufen die erste Wärmeübertragungsplatte 21 und die
zweite Wärmeübertragungsplatte 22 in einem größeren Abstand parallel zur ersten Berührungsebene
61. Den größten Abstand zur ersten Berührungsebene 61 weisen die beiden Wärmeübertragungsplatten
21, 22 in einem dritten Bereich B3 auf. Weil die Kanalhöhe vom Kanalboden zur Kanaldecke
gemessen wird, ist die Kanalhöhe im ersten Bereich B1 am geringsten und steigt zum
zweiten Bereich B2 an, bis sie im dritten Bereich einen Maximalwert erreicht. Wenn
der Strömungsweg eines Fluids durch den ersten Strömungskanal von links nach rechts
führt, dann nimmt die Kanalhöhe des ersten Strömungskanals entlang dieses Strömungsweges
zu. Weil die senkrecht zur Bildebene messbare Kanalbreite im Wesentlichen konstant
bleibt, nimmt mit der Kanalhöhe auch der Kanalquerschnitt zu. Wenn es sich bei dem
Fluid um ein Gas oder ein Flüssigkeit-Gas-Gemisch handelt, beispielsweise bei einer
nicht oder noch nicht vollständig verdampften Flüssigkeit, dann kann sich dieses Fluid
beim Strömen entlang des Strömungsweges senkrecht zur Strömung ausbreiten.
[0046] Im Gegensatz zum ersten Strömungskanal 31 nimmt die Kanalhöhe des zweiten Strömungskanals
32 ausgehend vom ersten Bereich B1, über den zweiten Bereich B2 bis zum dritten Bereich
B3 ab. Hierzu weist die zweite Wärmeübertragungsplatte 22 oder das Plateau der zweiten
Wärmeübertragungsplatte 22 von der zweiten Berührungsebene 62 im ersten Bereich B1
einen größeren Abstand auf, als im zweiten Bereich B2, und im zweiten Bereich B2 wiederum
einen größeren Abstand, als im dritten Bereich B3.
[0047] Von den Oberflächen jeder Wärmeübertragungsplatte 21, 22,... gehen eingeprägte Erhebungen
42 und Vertiefungen 41 aus, die zu den jeweiligen Berührungspunkten 51, 52 führen.
Von der ersten Wärmeübertragungsplatte 21 führen Vertiefungen 41 nach unten zur ersten
Berührungsebene 61 und treffen an ersten Berührungspunkten 51 auf Erhebungen 42, welche
von der zweiten Wärmeübertragungsplatte 22 ausgehend nach oben ebenfalls zur ersten
Berührungsebene 61 reichen. Dementsprechend führen von der zweiten Wärmeübertragungsplatte
22 Vertiefungen 41 nach unten zur zweiten Berührungsebene 62 und treffen dort an zweiten
Berührungspunkten 52 auf Erhebungen 42der dritten Wärmeübertragungsplatte 23. Weil
die erste Wärmeübertragungsplatte 21 im ersten Bereich B1 einen kleineren Abstand
von der ersten Berührungsebene 61 aufweist, als im zweiten Bereich B2, müssen die
Vertiefungen 41 in der ersten Wärmeübertragungsplatte 21 im zweiten Bereich B2 einen
größeren Abstand überbrücken und sind somit tiefer, als im ersten Bereich B1. Umgekehrt
sind die Vertiefungen 41 in der zweiten Wärmeübertragungsplatte 22 im ersten Bereich
B1 tiefer, als im zweiten Bereich B2.
[0048] Während die Kanalhöhe des ersten Strömungskanals entlang der senkrecht zur Bildebene
verlaufenden Kanalbreite im Wesentlichen konstant ist, sind die Berührungspunkte 51,
52 tatsächlich punktförmig bzw. weisen senkrecht zur Bildebene die gleiche Abmessung
auf, wie in der Bildebene. Das bedeutet insbesondere, dass die zu den Berührungspunkten
51, 52 führenden Erhebungen und Vertiefungen 41 kegelförmig oder kegelstumpfförmig
sind.
[0049] Die Zunahme der Kanalhöhe entlang des Strömungsweges erfolgt bei der in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsform stufenförmig mit den drei Stufen des ersten Bereichs B1, des zweiten
Bereichs B2 und des dritten Bereichs B3. Demgegenüber zeigt Fig. 2 einen Plattenstapel
mit einer kontinuierlichen Zunahme der Kanalhöhe. Während der erste Bereich B1 und
der dritte Bereich B3 ähnlich aufgebaut sind, wie bei dem Plattenstapel aus Fig. 1,
zeigt die Kanalhöhe des ersten Strömungskanals 31 im zweiten Bereich B2 einen linearen
Anstieg. Dementsprechend nimmt die Kanalhöhe des zweiten Strömungskanals 32 im zweiten
Bereich B2 linear ab. Anders ausgedrückt, verläuft die erste Wärmeübertragungsplatte
21 entlang einer Plattenebene, welche in einem Winkel zu den Berührungsebenen 61,
62 orientiert ist.
[0050] Der Plattenstapel aus der Fig. 3 entspricht dem Plattenstapel aus der Fig. 2, mit
dem Unterschied, dass die Zunahme der Kanalhöhe im zweiten Bereich B2 nicht mit einem
linearen Anstieg erfolgt. Die Oberflächen der Wärmeübertragungsplatten 21, 22,...
folgen im zweiten Bereich B2 jeweils dem Verlauf einer Sigmoidfunktion oder S-Funktion,
bzw. verlaufen S-förmig.
[0051] Die Fig. 4 zeigt eine weitere Schnittdarstellung des Plattenstapels aus der Fig.
1. Während die Zeichnung in der Fig. 1 eine Querschnittsansicht zeigt, bei der die
Schnittebene durch eine Reihe von Berührungspunkten 51, 52 verläuft, schneidet die
Schnittebene in der Fig. 4 nicht die Berührungspunkten 51, 52, sondern verläuft beispielsweise
zwischen mehreren Paaren an Berührungspunkten 51, 52, wenngleich auch hier Vertiefungen
41 und Erhebungen 42 sichtbar sind.
[0052] In der Fig. 4 ist gut sichtbar, dass sich die Kanalhöhe von dem ersten Bereich B1
zu dem zweiten Bereich B2 und von dem zweiten Bereich B2 zu dem dritten Bereich B3
stufenförmig ändert, also im ersten Strömungskanal 31 zunimmt und im zweiten Strömungskanal
32 abnimmt. In den Übergangsbereichen zwischen den drei Bereichen B1, B2, B3 weisen
der Kanalboden und die Kanaldecke Rampen 35 auf.
[0053] Die Fig. 5 zeigt schematisch eine profilierte Wärmeübertragungsplatte 21 in Draufsicht.
Die Wärmeübertragungsplatte 21 ist in drei Teilbereiche unterteilt, welche in dem
fertigen Plattenstapel drei Plattenwärmeübertrager bilden, nämlich einen erste Plattenwärmeübertrager
11, einen zweiten Plattenwärmeübertrager 12 und einen dritten Plattenwärmeübertrager
13. Zwischen den drei Teilbereichen sind Trennwände 7 in Form von sich über eine Plattenbreite
erstreckenden Vertiefungen 41 oder Erhebungen 42 angeordnet. Die Trennwände 7 begrenzen
einen Strömungskanal und verhindert, dass ein Fluid von einem Plattenwärmeübertrager
11; 12 in einen benachbarten Plattenwärmeübertrager 12; 13 strömt. Dort, wo der Strömungskanal
nicht durch Trennwände 7 begrenzt ist, kann ein Fluid von einem der Plattenwärmeübertrager
11; 12 in einen benachbarten der Plattenwärmeübertrager 12; 13 strömen.
[0054] Die Wärmeübertragungsplatte 21 weist Vertiefungen 41 und Erhebungen 42 auf, die über
der gesamten Oberfläche und in allen drei Bereichen verteilt sind. Die Vertiefungen
41 und Erhebungen 42 ragen jeweils kegelförmig aus der Oberfläche der Wärmeübertragungsplatte
21 heraus und können eine abgeflachte Spitze aufweisen.
[0055] Die Fig. 6 veranschaulicht schematisch einen Fluidkreis, in dem eine Plattenwärmeübertragervorrichtung
eingebaut ist, welche in Draufsicht dargestellt wird. Die Plattenwärmeübertragervorrichtung
umfasst einen Plattenstapel, der eine Vielzahl an ersten Wärmeübertragungsplatten
21 gemäß Fig. 5 und eine Vielzahl an zweiten Wärmeübertragungsplatten 22 enthält.
Die Wärmeübertragungsplatten 21, 22 sind derart profiliert und miteinander verbunden,
dass der Plattenstapel drei nebeneinander angeordnete Plattenwärmeübertrager 11, 12,
13 in sich vereint.
[0056] Der erste Plattenwärmeübertrager 11 wird hier als Verdampfer 11 betrieben, der zweite
Plattenwärmeübertrager 12 als Economiser 12 und der dritte Plattenwärmeübertrager
13 als Kondensator 13 bzw. Verflüssiger. Der Plattenstapel weist acht Anschlüsse P1
bis P8 auf. Die Nummerierung der Anschlüsse dient lediglich der eindeutigen Bezugnahme.
Indem die drei Plattenwärmeübertrager 11, 12, 13 in einem Plattenstapel vereint sind,
werden vier Anschlüsse und die dazugehörigen Rohrleitungen eingespart, welche ansonsten
für die Verbindung der Plattenwärmeübertrager 11, 12, 13 untereinander notwendig wären.
[0057] Ein Kältemittel, insbesondere ein organisches Kältemittel wie Propan, strömt in flüssiger
Form in den ersten Anschluss P1, den Verdampfereingang. Der Verdampfer 11 und der
Economiser 12 sind bezüglich des Kältemittels miteinander in Reihe verbunden. Das
bedeutet hier, dass das Kältemittel nach dem Durchströmen des Verdampfers 11 unmittelbar
in die zugehörigen Strömungskanäle des Economiser 12 bis zu dem zweiten Anschluss
P2 strömt. Dies wird in der Fig. 6 mit einem gestrichelten Pfeil veranschaulicht.
In dem Verdampfer 11 wird das Kältemittel dampfförmig, wobei der Economiser 12 bewirkt,
dass auch Restflüssigkeit an Kältemittel verdampft, ehe sie den zweiten Anschluss
P2 erreicht. Von dort aus wird das dampfförmige Kältemittel zu einem Verdichter 8
bzw. Kompressor geleitet. Das dort verdichtete Kältemittel wird in den Eingang des
Kondensators 13, den dritten Anschluss P3 geleitet. Beim Strömen durch den Kondensator
13 wird das Kältemittel wieder verflüssigt, wobei der Economiser 12 die vollständige
Verflüssigung begünstigt oder sogar sicherstellt. Der Kondensator 13 und der Economiser
12 sind bezüglich des Kältemittels miteinander in Reihe verbunden, so dass das Kältemittel
von dem dritten Anschluss P3 zu dem vierten Anschluss P4 strömt und dort wieder den
Plattenstapel verlässt. Dies wird in der Fig. 6 mit einem weiteren gestrichelten Pfeil
veranschaulicht. Von dem vierten Anschluss P4 wird das nun wieder flüssige Kältemittel
zu einem Expansionsventil 9 bzw. Entspannungsventil geleitet, und von dort wieder
zu dem ersten Anschluss P1, wo der Kreislauf erneut beginnt.
[0058] Eingang und Ausgang eines Wärmequellenkreises (in der Fig. 6 nicht dargestellt, sondern
lediglich mit zwei Pfeilen angedeutet) bilden ein fünfter Anschluss P5 und ein sechster
Anschluss P6. Im fünften Anschluss P5 wird also das als Wärmequelle dienende Fluid
in den Verdampfer 11 geführt und durchströmt diesen bis zu dem sechsten Anschluss
P6. Dabei gibt die Wärmequelle Energie an das Kältemittel ab, das diese Energie aufnimmt
und dabei verdampft. Eine Trennwand 7 trennt hier den Verdampfer 11 bezüglich des
Wärmequellenkreises von dem Economiser 12 ab, so dass das als Wärmequelle dienende
Fluid nicht in den Economiser 12 strömen kann.
[0059] Eingang und Ausgang eines Wärmesenkenkreises (in der Fig. 6 ebenfalls nicht dargestellt,
sondern lediglich mit zwei Pfeilen angedeutet) bilden ein siebter Anschluss P7 und
ein achter Anschluss P8. Im siebten Anschluss P7 wird also das als Wärmesenke dienende
Fluid in den Kondensator 13 geführt und durchströmt diesen bis zu dem achten Anschluss
P8. Dabei nimmt die Wärmesenke Energie von dem Kältemittel auf, das diese Energie
abgibt und dabei verflüssigt wird. Eine weitere Trennwand trennt den Kondensator 13
bezüglich des Wärmesenkenkreises von dem Economiser 12 ab, so dass das als Wärmesenke
dienende Fluid nicht in den Economiser 12 strömen kann.
Bezugszeichenliste:
[0060]
- 1
- Plattenstapel
- 11
- erster Plattenwärmeübertrager, Verdampfer
- 12
- zweiter Plattenwärmeübertrager, Economiser
- 13
- dritter Plattenwärmeübertrager, Kondensator
- 2
- Wärmeübertragungsplatten
- 21, 22, 23, 24
- erste, zweite, dritte, vierte Wärmeübertragungsplatte
- 31
- erster Strömungskanal
- 32
- zweiter Strömungskanal
- 35
- Rampe
- 41
- Vertiefungen
- 42
- Erhebungen
- 51
- erste Berührungspunkte
- 52
- zweite Berührungspunkte
- 61
- erste Berührungsebene
- 62
- zweite Berührungsebene
- 7
- Trennwand
- 71
- weitere Trennwand
- 8
- Verdichter
- 9
- Expansionsventil
- B1
- erster Bereich
- B2
- zweiter Bereich
- B3
- dritter Bereich
- P1-P8
- erster bis fünfter Anschluss
1. Plattenwärmeübertragervorrichtung, aufweisend einen Plattenstapel aus am Rand abdichtend
miteinander verbundenen Wärmeübertragungsplatten (21, 22, ...), welche derart profiliert
und gestapelt sind, dass in dem Plattenstapel (1) sich in einer Stapelrichtung abwechselnde
erste Strömungskanäle (31) für ein erstes Fluid und zweite Strömungskanäle (32) für
mindestens ein zweites Fluid ausgebildet sind und dass der Plattenstapel einen ersten
Plattenwärmeübertrager (11), in dem ein Wärmeaustausch zwischen dem ersten Fluid und
dem zweiten Fluid stattfinden kann, dadurch gekennzeichnet, dass eine jeweils lokal von einem jeweiligen Kanalboden bis zu einer jeweiligen Kanaldecke
messbare Kanalhöhe der ersten Strömungskanäle (31) entlang eines Strömungsweges des
ersten Fluids zunimmt oder abnimmt.
2. Plattenwärmeübertragervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zwei benachbarte Wärmeübertragungsplatten (21, 22) an Berührungspunkten und/oder
Berührungsbereichen miteinander verbunden sind.
3. Plattenwärmeübertragervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanalhöhe jeweils an Punkten gemessen wird, welche in Aufsicht auf eine Plattenfläche
zwischen zwei Berührungspunkten und/oder Berührungsbereichen angeordnet sind.
4. Plattenwärmeübertragervorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Wesentlichen alle Berührungspunkte und/oder Berührungsbereiche von zwei benachbarten
Wärmeübertragungsplatten (21, 22) auf einer jeweiligen zwischen den beiden benachbarten
Wärmeübertragungsplatten (21, 22) verlaufenden Berührungsebene angeordnet sind.
5. Plattenwärmeübertragervorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden benachbarten Wärmeübertragungsplatten (21, 22) bezüglich der Berührungsebene
zueinander im Wesentlichen spiegelsymmetrisch ausgebildet sind.
6. Plattenwärmeübertragervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Plattenstapel aus zueinander im Wesentlichen gleichen Wärmeübertragungsplatten
besteht, welche in Stapelrichtung abwechselnd um 180° gedreht sind.
7. Plattenwärmeübertragervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Plattenstapel aus ersten Wärmeübertragungsplatten (21) und zweiten Wärmeübertragungsplatten
(22) gebildet ist oder besteht, welche sich voneinander unterscheiden und sich in
Stapelrichtung abwechseln.
8. Plattenwärmeübertragervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Wärmeübertragungsplatten (21, 22, ...) derart profiliert und gestapelt sind, dass
der Plattenstapel mindestens einen zweiten Plattenwärmeübertrager (12) und/oder einen
dritten Plattenwärmeübertrager (13) aufweist, wobei der erste Plattenwärmeübertrager
(11) und der zweite Plattenwärmeübertrager (12) bezüglich des ersten Fluides und/oder
bezüglich des zweiten Fluides miteinander in Reihe verbunden sind und/oder wobei der
zweite Plattenwärmeübertrager (12) und der dritte Plattenwärmeübertrager (13) bezüglich
des zweiten Fluides und/oder bezüglich eines dritten Fluides miteinander in Reihe
verbunden sind.
9. Plattenwärmeübertragervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Strömungsweg von dem ersten Plattenwärmeübertrager (11) in den zweiten Plattenwärmeübertrager
(12) erstreckt, so dass die Kanalhöhe der ersten Strömungskanäle (31) in dem ersten
Plattenwärmeübertrager (11) größer oder kleiner ist als in dem zweiten Plattenwärmeübertrager
(12).
10. Plattenwärmeübertragervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Plattenwärmeübertrager (11) und der zweite Plattenwärmeübertrager (12)
mittels Trennwänden (5) voneinander getrennt sind, welche aus paarweise aufeinanderliegenden
Profilbergen und Profiltälern im Plattenstapel benachbarter Wärmeübertragungsplatten
(2) gebildet sind und jeweils Strömungskanäle eines Fluids des ersten Plattenwärmeübertragers
(11) von Strömungskanälen eines anderen Fluids des zweiten Plattenwärmeübertragers
(12) in einem Plattenzwischenraum voneinander trennen.
11. Fluidkreis (100), mit einer Pumpe (110), einer Verdampfervorrichtung (120), einer
Expansionsvorrichtung (130), einer Kondensatorvorrichtung (140), wobei die Verdampfervorrichtung
(120) und/oder die Kondensatorvorrichtung (140) mittels eines oder zwei der Plattenwärmeübertrager
(11; 12; 13) der Plattenwärmeübertragervorrichtung gemäß einem der vorangehenden Ansprüche
verwirklicht ist.
12. Fluidkreis (100) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Fluidkreis (100) zusätzlich einen Economiser (150) aufweist, welcher durch einen
der Plattenwärmeübertrager (11; 12; 13) verwirklicht ist.
13. Fluidkreis (100) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche Wärmeübertrager des Fluidkreises (100) durch die Plattenwärmeübertrager
(11; 12; 13) verwirklicht sind, welche in dem Plattenstapel gebildet sind.
14. Fluidkreis (100) nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Fluidkreis (100) ein organischer Fluidkreis ist, bei dem mindestens ein organisches
Fluid durch einen der Plattenwärmeübertrager (11; 12; 13) der Plattenwärmeübertragervorrichtung
(1) strömt.
15. Fluidkreis (100) nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdampfer mit einer verdampfungsfördernden Beschichtung und/oder der Kondensator
mit einer kondensationsfördernden Beschichtung beschichtet sind/ist.