[0001] Die Erfindung betrifft eine Motorsteuerung für einen handgeführten Bodenverdichter
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1. Zudem betrifft die Erfindung eine Deichsel für
einen handgeführten Bodenverdichter nach dem Anspruch 7. Weiterhin betrifft die Erfindung
einen handgeführter Bodenverdichter gemäß Anspruch 8 und ein Verfahren zum Betreiben
eines handgeführten Bodenverdichters gemäß des Anspruchs 11.
[0002] Gemäß Stand der Technik ist die Vibrationsfrequenz eines Bodenverdichters stufenlos
einstellbar. Zur Einstellung sind zumeist Hebel vorgesehen, die in eine unendliche
Anzahl von kontinuierlichen Stellungen bringbar ist.
[0003] Nachteilhaft ist ein ineffizienter und willkürlicher Betrieb in Teillastbereichen
durch die Anwender, was eine Kontrolle der Verdichtungsaufgabe erschwert. Die Anmelderin
hat hieraus einen Bedarf ermittelt, die Anzahl der tatsächlich wählbaren Vibrationsfrequenzen
für einen Bediener zu begrenzen.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, dieses Problem mittels einer Weiterentwicklung der
Motorsteuerung zu lösen und eine möglichst einfache und für den Anwender intuitiv
zu bedienende Lösung bereitzustellen. Diese soll zuverlässig funktionieren und kostengünstig
realisierbar sein.
[0005] Die Aufgabe wird bei einer Motorsteuerung für einen handgeführten Bodenverdichter
der Steuerelemente zur Bedienung des Bodenverdichters durch einen Anwender umfasst
und wobei ein Steuerelement als eine Arbeitsaufnahmewahleinheit ausgebildet ist, die
zum Einstellen zwischen einem Leerlauf und einem Lastbetrieb einer Antriebseinheit
zum Betreiben der Vibration einer Bodenplatte des Bodenverdichters vorgesehen oder
ausgebildet ist, erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Steuerelement als ein Vibrationsgeschwindigkeitsschalter
ausgebildet ist, wobei der Vibrationsgeschwindigkeitsschalter zum Einstellen einer
Vibrationsfrequenz der Bodenplatte bzw. eines Vibrationsgebers vorgesehen oder ausgebildet
ist. Der Schalter ist intuitiv bedienbar und stellt diskrete Schaltzustände bereit.
[0006] Die Antriebseinheit sollte als Verbrennungsmotor ausgebildet sein, insbesondere als
ein Diesel- oder ein Benzinmotor. Prinzipiell ist das Konzept aber auch auf Elektromotoren
oder dergleichen übertragbar. Die Vibration der Bodenplatte ist von der Antriebseinheit
generierbar. Ein Vibrationsgeber ist hierzu vorgesehen, der von einer Antriebseinheit
antreibbar ist. Die Vibration der Bodenplatte ist von dem Vibrationsgeber generierbar.
Mittels der vibrierenden Bodenplatte ist ein Untergrund verdichtbar.
[0007] Im Leerlauf ist die Antriebseinheit mit einer Leerlaufdrehzahl betreibbar und/oder
im Lastbetrieb ist die Antriebseinheit mit zumindest einer Lastdrehzahl betreibbar.
Der Bodenverdichter sollte eine Kupplung aufweisen, die im Leerlauf der Antriebseinheit
ausgekuppelt ist und im Lastbetrieb der Antriebseinheit eingekuppelt ist. Die Kupplung
ist zur Kraftübertragung zwischen der Antriebseinheit und dem Vibrationsgeber vorgesehen.
[0008] Die Arbeitsaufnahmewahleinheit ist vorzugsweise als Taster ausgebildet, bspw. ein
elektrischer Taster. Die als Taster ausgebildete Arbeitsaufnahmewahleinheit ist durch
Drücken vom Bediener in einen Druckschaltzustand bringbar und kehrt nach dem Loslassen
selbsttätig in einen Ausgangsschaltzustand zurück. Über den elektrischen Kontakt im
Druckschaltzustand ist die Drehzahl der Antriebseinheit einstellbar. Insbesondere
sollte mit dem Taster ausschließlich ein Wechsel zwischen einer Leerlaufdrehzahl und
zumindest einer Lastdrehzahl vornehmbar sein.
[0009] Der Vibrationsgeschwindigkeitsschalter weist bevorzugt eine endliche Anzahl von diskreten
Schaltzuständen auf, insbesondere maximal 10 oder maximal 5 oder maximal 3 oder maximal
2 Schaltzustände. Der Vibrationsgeschwindigkeitsschalter ist vorzugsweise ein elektrischer
Schalter. Über die Auswahl des Schaltzustands des Vibrationsgeschwindigkeitsschalters
ist die Vibrationsfrequenz der Bodenplatte einstellbar, insbesondere ist die Drehzahl
der Antriebseinheit einstellbar, insbesondere auf die diskreten Schaltzustände. Einem
Schaltzustand des Vibrationsgeschwindigkeitsschalters sollte hierzu eine konkrete
Vibrationsfrequenz zugewiesen sein. Insbesondere kann ihm auch eine Drehzahl zugewiesen
sein. Der Vibrationsgeschwindigkeitsschalter weist zumindest einen ersten Schaltzustand
und einen zweiten Schaltzustand auf. In einer bevorzugten Variante weist der Vibrationsgeschwindigkeitsschalter
ausschließlich den ersten Schaltzustand und den zweiten Schaltzustand auf. Insbesondere
ist hierdurch ausschließlich eine niedrige und eine höhere Lastdrehzahl einstellbar.
[0010] Die Vibrationsfrequenz der Bodenplatte ist typischerweise proportional zur Lastdrehzahl.
Die Leerlaufdrehzahl ist höher als 0 Umdrehungen pro Minute. Die zumindest eine Lastdrehzahl
und/oder die niedrige Lastdrehzahl und/oder die höhere Lastdrehzahl ist oder sind
jeweils höher als die Leerlaufdrehzahl.
[0011] Optional kann ein weiteres Steuerelement als eine Start- oder Zündeinheit ausgebildet
sein, mittels der die Antriebseinheit ein- und/oder ausschaltbar ist. Die Zündeinheit
kann beispielsweise als ein Zündschloss ausgebildet. Alternativ kommen jedoch auch
andere Zugangsmöglichkeiten wie Codeeingabe, Fingerprint und ähnliches in Betracht.
[0012] Ein optional ergänzendes Steuerelement kann als Fahrtrichtungswahleinheit ausgebildet
sein, mittels der die Vortriebsrichtung des Bodenverdichters einstellbar ist. Die
Fahrtrichtungswahleinheit kann dabei insbesondere als Hebel ausgebildet sein. Ein
Steuersignal ist mittels der Fahrtrichtungswahleinheit an einen Vibrationsgeber übermittelbar,
bspw. hydraulisch oder elektrisch. Der Vibrationsgeber bewirkt einen Vorwärts- und/oder
Rückwärtsschub des Bodenverdichters. Der Vibrationsgeber kann dabei wenigstens eine
oder zwei Unwuchtwellen umfassen. Bei Varianten mit mehr als einer Unwuchtwelle kann
mit der Fahrtrichtungswahleinheit bspw. der Phasenwinkel zwischen den Unwuchtwellen
und oder die Unwuchtmasse verstellt werden. Im Speziellen kann eine Hebelbewegung
des optionalen Hebels über eine Zahnstange auf einen Druckkolben übertragen werden.
Der bei der Bewegung des Druckkolbens entstehende hydraulische Druck kann dann über
eine Hydraulikleitung auf einen Steuerkolben wirken, der in die Unwuchtwelle integriert
ist. Der Steuerkolben bewirkt eine Verstellung der Unwuchten, insbesondere hinsichtlich
des Phasenwinkels und/oder der Unwuchtmasse. Dadurch ist es möglich, proportional
zur Auslenkung des Hebels eine Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung des Bodenverdichters
auszulösen.
[0013] Weiterhin kann es von Vorteil sein, wenn die Motorsteuerung ein elektronisches Steuergerät
zur Regelung der Drehzahl der Antriebseinheit umfasst. Das Steuergerät sollte zumindest
eine Schnittstelle aufweisen, über die die Arbeitsaufnahmewahleinheit und/oder der
Vibrationsgeschwindigkeitsschalter mit dem Steuergerät zum Einstellen der Regelung
bzw. der Regelungsparameter wie die Drehzahl verbindbar ist oder sind, wozu insbesondere
eine Verkabelung oder Verkabelungen an dem Steuergerät anschließbar ist oder sind.
Das Steuergerät weist bevorzugt zumindest eine Schnittstelle auf, über die zumindest
eine Komponente zur Überwachung des Motorzustands mit dem Steuergerät verbindbar ist,
wozu insbesondere eine Verkabelung an dem Steuergerät anschließbar ist. Durch das
elektronische Steuergerät wird die Anwendung eines elektrischen Schalters möglich.
[0014] Ein vorteilhafter Aspekt ist es, wenn zumindest zwei unterschiedliche Drehzahlen
der Antriebseinheit mittels des Steuergeräts einstellbar sind. Insbesondere sind maximal
15 oder maximal 10 oder maximal 5 oder maximal 3 oder genau 3 vorgegebene und einstellbare
Drehzahlen vorgesehen. Durch die entsprechende Auslegung des Steuergeräts ist es möglich,
die Drehzahl der Antriebseinheit mit unterschiedlichen diskreten Werten zu betreiben.
[0015] Auch kann es von Vorteil sein, wenn eine Leerlaufdrehzahl und/oder eine niedrige
Lastdrehzahl und/oder eine höhere Lastdrehzahl der Antriebseinheit mittels des Steuergeräts
einregelbar ist. Vorzugsweise sind ausschließlich die Leerlaufdrehzahl und/oder die
niedrige Lastdrehzahl und/oder die höhere Lastdrehzahl mittels des Steuergeräts einregelbar.
Diese Drehzahlen ermöglichen einen "Two-Speed"- Betrieb des Bodenverdichters zur Erzielung
einer erhöhten Betriebssicherheit, einem Betrieb in Effizienten Drehzahlbereichen
und eine bessere Überwachung der Verdichtungsleistung.
[0016] Zudem ist es vorteilhaft, wenn das Steuergerät eine Kraftstoffpumpe zur Regelung
der Drehzahl der Antriebseinheit ansteuert. Die Arbeitsaufnahmewahleinheit und/oder
der Vibrationsgeschwindigkeitsschalter wirken also mittelbar über die Steuereinheit
auf die Leistung der Kraftstoffpumpe. Bevorzugt setzt das Steuergerät nach eigener
Logik die Anforderung von durch den Bediener ausgewählten Schaltzuständen in eine
korrespondierende Motordrehzahl um. Dann besteht also nur eine indirekte Kommunikation
zwischen den durch den Bediener betätigten Steuerelementen, nämlich Arbeitsaufnahmewahleinheit
und Vibrationsgeschwindigkeitsschalter, und der Kraftstoffpumpe. Die Kraftstoffpumpe
versorgt die Antriebseinheit mit Kraftstoff. Die Kraftstofffördermenge ist zur Regelung
der Drehzahl der Antriebseinheit regelbar. Die Kraftstofffördermenge korreliert mit
der Drehzahl der Antriebseinheit. Über die Ansteuerung der Kraftstoffpumpe lässt sich
die Drehzahl so einfach und direkt mit dem Steuergerät regeln.
[0017] Auch ist es von Vorteil, wenn das Steuergerät einen Spannungsgeber umfasst, wobei
dessen Ausgangsspannung zur Regelung der Drehzahl variierbar ist und/oder dessen Ausgangsspannung
mit den Schaltzuständen der Arbeitsaufnahmewahleinheit und des Vibrationsgeschwindigkeitsschalters
korreliert. Der Spannungsgeber kann als Spannungsweiche und/oder Widerstandsnetzwerk
ausgebildet sein. Die Ausgangsspannung ist vorzugsweise mittels der Arbeitsaufnahmewahleinheit
und/oder des Vibrationsgeschwindigkeitsschalters einstellbar. Die Ausgangsspannung
stellt dann einen Indikator für den gewünschten Betriebszustand dar. Das Steuergerät
kann diese Ausgangsspannung als Eingangsgröße verwerten und daraus eine Ansteuerungsspannung
für die Kraftstoffpumpe ableiten und ausgeben. Über die Regelung der Ansteuerungsspannung
ist die Fördermenge der Kraftstoffpumpe regelbar. Die Ansteuerungsspannung korreliert
mit der Kraftstofffördermenge und/oder der Drehzahl. Damit kann man optional die Kraftstoffpumpe
durch eine rein analoge Umsetzung der Ausgangsspannung in eine Ansteuerungsspannung
ansteuern. Alternativ ist jedoch auch eine digitale Umsetzung der Ausgangsspannung
in eine Ansteuerungsspannung realisierbar. In solch eine optionale digitale Umsetzung
lassen sich auf einfache Weise auch weitere Eingangssignale einbinden, beispielsweise
solche von Überwachungssensoren, so z.B. eines Drehzahlsensors, eines Motortemperatursensors,
eines Öltemperatursensors, eines Schwingungssensors oder eines Abgassensors.
[0018] Die Erfindung betrifft außerdem eine Deichsel für einen handgeführten Bodenverdichter
aufweisend eine Motorsteuerung wie sie vor- und nachstehend beschrieben ist. Die Deichsel
sollte einen Deichselkopf und einen Deichselschaft aufweisen. Die Steuerelemente sind
bevorzugt zumindest teilweise oder vollständig am Deichselkopf angeordnet.
[0019] In einer speziellen Ausgestaltung weist die Deichsel einen Deichselkopf an einem
Ende eines Deichselschafts auf, wobei die Motorsteuerung, insbesondere dessen Steuergerät,
in oder an dem Deichselschaft und/oder in oder im Deichselkopf angeordnet ist.
[0020] Das Steuergerät ist vorzugsweise zumindest teilweise oder vollständig im Deichselschaft
angeordnet. Das Steuergerät kann insbesondere in einem Hohlraum der Deichsel, insbesondere
in einem Hohlraum des Deichselschafts positioniert sein. Die Unterbringung der Motorsteuerung
an oder in der Deichsel schützt diese vor starken Vibrationen, insbesondere wenn die
Deichsel vibrationsentkoppelt ist. Ist das Steuergerät in dem Deichselschaft vorgesehen,
ist es zudem vor Schmutz und Wasser geschützt.
[0021] Zudem betrifft die Erfindung einen handgeführter Bodenverdichter mit einer Motorsteuerung
wie sie vor und nachstehend beschrieben ist und/oder einer Deichsel wie sie vor und
nachstehend beschrieben ist. Damit ist die praktische Verwendung der zuvor beschriebenen
Komponenten möglich.
[0022] Der Bodenverdichter sollte insbesondere eine Deichsel und einen Grundkörper aufweisen.
Die Deichsel ist am Grundkörper befestigt. Der Grundkörper weist insbesondere ein
Gehäuse für eine Antriebseinheit auf. Der Bodenverdichter sollte auch eine Antriebseinheit
als solche aufweisen. Die Antriebseinheit ist insbesondere im Gehäuse angeordnet.
[0023] Der Bodenverdichter weist außerdem eine Bodenplatte auf. Die Bodenplatte ist am Grundkörper
angeordnet. Zusätzlich weist der Bodenverdichter einen Vibrationsgeber zum Antreiben
der Bodenplatte auf. Der Vibrationsgeber ist am oder im Grundkörper oder an der Bodenplatte
vorgesehen. Der Vibrationsgeber kann zumindest teilweise im Gehäuse angeordnet sein.
Der Bodenverdichter kann eine Kraftstoffpumpe aufweisen, die in oder am Grundkörper
positioniert ist. Im Besonderen kann die Kraftstoffpumpe an der Antriebseinheit angeordnet
sein. Der Bodenverdichter kann optional zumindest eine Komponente zur Motorüberwachung
aufweisen. Diese zumindest eine Komponente zur Motorüberwachung kann am oder im Grundkörper
positioniert sein. Die zumindest eine Komponente zur Motorüberwachung kann an der
Antriebseinheit angeordnet sein.
[0024] Es kann auch von Vorteil sein, wenn der Bodenverdichter eine Kupplung und eine Antriebseinheit
aufweist, wobei die Kupplung abhängig von der Drehzahl der Antriebseinheit ein- und/oder
ausgekuppelt oder auskuppelbar ist. Die Kupplung ist zur Kraftübertragung zwischen
der Antriebseinheit und dem Vibrationsgeber vorgesehen. Die Kupplung sollte im Besonderen
in der Leerlaufdrehzahl ausgekuppelt und in der zumindest einen Lastdrehzahl eingekuppelt
sein. Die Kupplung kann insbesondere als eine Fliehkraftkupplung ausgebildet sein,
die in Abhängigkeit der Drehzahl der Antriebseinheit selbstständig ein- und/oder auskuppelt.
Damit ist der Regelbetrieb des Bodenverdichters leicht durch Anpassung der Drehzahl
möglich.
[0025] Bei einer eingekuppelten Kupplung treibt die Antriebseinheit die Vibration der Bodenplatte
an, wozu die Antriebseinheit insbesondere Kraft auf den Vibrationsgeber überträgt.
Bei einer ausgekuppelten Kupplung treibt die Antriebseinheit die Vibration der Bodenplatte
hingegen nicht an. Der Kraftfluss zwischen Antriebseinheit und Vibrationsgeber ist
dann unterbrochen.
[0026] Weiterhin kann es vorteilhaft sein, wenn der Bodenverdichter eine Bodenplatte und
eine Antriebseinheit aufweist, wobei die Vibrationsfrequenz der Bodenplatte bzw. eines
Vibrationsgebers proportional zur Drehzahl der Antriebseinheit ist. Ein Vibrationsgeber
bewirkt die Vibration der Bodenplatte. Der Vibrationsgeber ist insbesondere durch
die Antriebseinheit antreibbar. Bei einer niedrigen Lastdrehzahl vibriert die Bodenplatte
mit einer niedrigen Frequenz und bei einer höheren Lastdrehzahl vibriert die Bodenplatte
mit einer höheren Frequenz. Durch die Variation der Drehzahl ist die Vibrationsfrequenz
insofern leicht einstellbar.
[0027] Die Aufgabe wird außerdem durch ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betreiben eines
handgeführten Bodenverdichters gelöst, wobei zur Wahl einer Vibrationsfrequenz einer
Bodenplatte eines Vibrationsgebers ein Vibrationsgeschwindigkeitsschalter betätigt
wird. Damit einher geht eine einfache Bedienung des Bodenverdichters. Bevorzugt lässt
sich so zwischen diskreten und/oder definierten Vibrationsfrequenzen wechseln, besonders
bevorzugt zwischen maximal 15 oder maximal 10 oder maximal 5 oder maximal 3 oder exakt
zwei Vibrationsfrequenzen.
[0028] Hierzu kann es vorteilhaft sein, wenn der Bodenverdichter eine Motorsteuerung wie
sie vor- und nachstehend beschrieben ist und/oder eine Deichsel wie sie vor- und nachstehend
beschrieben aufweist und/oder einen Bodenverdichter wie er vor- und nachstehend beschrieben
ist, aufweist. Die aufgeführten Vorteile sind insofern auf das Verfahren übertragbar.
Auch können die jeweils optionalen Merkmale der Motorsteuerung, der Deichsel und des
Bodenverdichters jeweils einzeln das Verfahren optional fortbilden.
[0029] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut
der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand
der Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen handgeführten Bodenverdichter,
- Fig. 2
- eine Deichsel des handgeführten Bodenverdichters,
- Fig. 3
- einen Deichselkopf mit Steuerelementen,
- Fig. 4a
- eine Arbeitsaufnahmewahleinheit mit Lage im Ausgangsschaltzustand,
- Fig. 4b
- die Arbeitsaufnahmewahleinheit mit Lage im Druckschaltzustand,
- Fig. 5a
- einen Vibrationsgeschwindigkeitsschalter mit Lage im ersten Schaltzustand,
- Fig. 5b
- den Vibrationsgeschwindigkeitsschalter mit Lage im zweiten Schaltzustand,
- Fig. 6
- ein Steuergerät und
- Fig. 7
- eine Antriebseinheit mit Kraftstoffpumpe.
[0030] Gemäß Fig. 1 weist der Bodenverdichter 100 eine Deichsel 50 und einen Grundkörper
111 auf. Die Deichsel 50 ist am Grundkörper 111 angebracht. Zudem weist der Grundkörper
111 ein Gehäuse 112 für eine Antriebseinheit 101 (nicht sichtbar, siehe hierzu Fig.
7) des Bodenverdichters 100 auf. Die Antriebseinheit ist im Gehäuse 112 des Grundkörpers
111 vorgesehen und ist ein Verbrennungsmotor, insbesondere ein Diesel- oder ein Benzinmotor.
[0031] Der Bodenverdichter 100 weist zusätzlich eine Bodenplatte 102 am Grundkörper 111
auf, mittels der ein Untergrund 200 verdichtbar ist. Zur Erzeugung der Vibration ist
ein Vibrationsgeber 104 am Grundkörper 111 vorgesehen. Der Vibrationsgeber 104 ist
teilweise im Gehäuse 112 platziert. Die Antriebseinheit 101 treibt den Vibrationsgeber
104 an. Die Vibrationsfrequenz der Bodenplatte 102 ist proportional zu einer Lastdrehzahl
der Antriebseinheit 101. Am Grundkörper ist zudem eine Zündeinheit 13 in Form eines
Zündschlosses ausgebildet, mittels der die Antriebseinheit ein- und/oder ausschaltbar
ist.
[0032] Nach Fig. 2 weist die Deichsel 50 einen Deichselkopf 51 und einen Deichselschaft
52 auf. An dem Deichselkopf 51 sind Steuerelemente 10 einer Motorsteuerung 1 vorgesehen.
Innerhalb des Deichselschafts 52 ist zudem ein Steuergerät 20 der Motorsteuerung 1
zur Regelung der Drehzahl platziert. Das Steuergerät 20 ist in einem Hohlraum 53 des
Deichselschafts 52 untergebracht. Am Deichselkopf 51 ist ein bügelförmiger Handgriff
bzw. Hebel (siehe Bezugsziffer 14 in Fig. 3) angeordnet. Durch dessen Betätigung nach
vorne oder nach hinten, wird ein Drucckolben betätigt, dessen hydraulischer Druck
auf einen Fahrrichtungsgeber im Bereich des Vibrationsgebers 104 wirkt.
[0033] Der Deichselkopf 51 mit den Steuerelementen 10 ist in Fig. 3 dargestellt. Mittels
der Steuerelemente 10 ist der Bodenverdichter 100 von einem Anwender bedienbar. Eines
der Steuerelemente 10 ist als eine Arbeitsaufnahmewahleinheit 11 ausgebildet, wobei
die Arbeitsaufnahmewahleinheit 11 zum Einstellen zwischen einem Leerlauf und einem
Lastbetrieb einer Antriebseinheit 101 dient. Ein weiteres Steuerelement 10 ist als
Vibrationsgeschwindigkeitsschalter 12 ausgebildet, wobei der Vibrationsgeschwindigkeitsschalter
12 zum Einstellen einer Vibrationsfrequenz der Bodenplatte 102 vorgesehen ist. Durch
den Vibrationsgeschwindigkeitsschalter 12 wird zwischen Drehzahlen der Antriebseinheit
101 gewechselt.
[0034] Zudem ist ein Steuerelement 10 als eine Fahrtrichtungswahleinheit 14, mithin als
Hebel, ausgebildet, mittels der die Vortriebsrichtung des Bodenverdichters 100 einstellbar
ist. Dieser wirkt wie vorstehend angegeben hydraulisch. Alternativ wäre jedoch auch
eine elektronische Umsetzung denkbar.
[0035] Gemäß Fig. 4a und Fig. 4b ist die Arbeitsaufnahmewahleinheit 11 als elektrischer
Taster ausgebildet. Die Arbeitsaufnahmewahleinheit 11 ist durch Drücken vom Bediener
aus einem Ausgangsschaltzustand A (Fig. 4a) in einen Druckschaltzustand D (Fig. 4b)
durch eine Lageänderung des Tasters bringbar. Nach dem Loslassen kehrt die Arbeitsaufnahmewahleinheit
11 selbsttätig in den Ausgangsschaltzustand A und die entsprechende Lage des Tasters
zurück (angedeutet durch den Pfeil in Fig. 4b). Über den elektrischen Kontakt im Druckschaltzustand
A ist die Drehzahl der Antriebseinheit 101 durch einen Wechsel zwischen einer Leerlaufdrehzahl
und einer Lastdrehzahl einstellbar. Der Druckschaltezustand A bleibt solange erhalten,
bis die Arbeitsaufnahmewahleinheit 11 erneut betätigt wird, oder aber die Zündeinheit
13 auf Aus gestellt wird. Damit startet der Bodenverdichter 100 bei einer erneuten
Zündung der Zündeinheit 13 stets im Leerlauf und nicht in einem vibrierenden Zustand.
[0036] Der elektrische Vibrationsgeschwindigkeitsschalter 12 weist gemäß Fig. 5a und 5b
zwei Schaltzustände auf. Der Vibrationsgeschwindigkeitsschalter 12 weist einen ersten
Schaltzustand S1 und einen zweiten Schaltzustand S2 auf, denen eine niedrige bzw.
eine höhere Lastdrehzahl zugewiesen ist. Zwischen den beiden Schaltzuständen ist mittels
einer Lageänderung des Schalters 12 wechselbar, wobei der Schalter 12 nach einer Lageänderung
in der jeweiligen Lage verbleibt.
[0037] Nach Fig. 6 weist das Steuergerät 20 zumindest eine Schnittstelle 21 auf, an die
ein Verkabelung 106 angeschlossen ist, die das Steuergerät 20 mit der Antriebseinheit
101 verbindet. Die Steuerelemente 10, insbesondere die Arbeitsaufnahmewahleinheit
11 sowie der Vibrationsgeschwindigkeitsschalter 12, sind mit dem Steuergerät 20 über
eine Verkabelung 113verbunden. Zwischen der Verkabelung 113 und der Schnittstelle
21 ist eine Spannungsweiche und/oder ein Widerstandsnetzwerk angeordnet, welches die
Schaltzustände der die Arbeitsaufnahmewahleinheit 11 sowie der Vibrationsgeschwindigkeitsschalter
12 in definierte Ausgangsspannungen wandelt. Diese definierten Ausgangsspannungen
werden dann vor der Schnittstelle 21 als Eingangsgröße genutzt, um hieraus eine Ansteuerungsspannung
für eine Kraftstoffpumpe zu generieren. Damit ist das Steuergerät 20 mittels der Steuerelemente
10 einstellbar. Zudem weist das Steuergerät 20 zumindest eine Schnittstelle 23 auf,
über die zumindest eine Komponente zur Überwachung des Motorzustands 105 mit dem Steuergerät
20 über eine Verkabelung 107 an das Steuergerät 20 angeschlossen ist.
[0038] Das Steuergerät 20 steuert also über die Schnittstelle 21 eine Kraftstoffpumpe 108
an, um hierdurch eine Regelung der Drehzahl der Antriebseinheit 101 zu erzielen. Hierzu
umfasst das Steuergerät 20 einen Spannungsgeber 22, wobei die Ausgangsspannung des
Spannungsgebers 22 zur Regelung der Drehzahl variierbar ist. Bei dem Spannungsgeber
kann es sich ebenfalls um eine Spannungsweiche und/oder ein Widerstandsnetzwerk handeln.
Alternativ kommen jedoch auch stufenlose Regler in Betracht, um die Ausgangsspannung
entweder abgestuft oder stufenlos zu regeln. Zur Betätigung bedient sich der Nutzer
der Steuerelemente 10.
[0039] Gemäß Fig. 7 ist eine Kraftstoffpumpe 108 an der Antriebseinheit 101 vorgesehen,
die die Antriebseinheit 101 mit Kraftstoff versorgt, wobei die Fördermenge des Kraftstoffs
mit der Drehzahl der Antriebseinheit 101 korreliert. Die Ausgangsspannung des Spannungsgebers
22 ist die Ansteuerungsspannung dieser Kraftstoffpumpe 108. Die Fördermenge des Kraftstoffs
korreliert mit der Ansteuerungsspannung der Kraftstoffpumpe 108. Damit ist über die
Variation der Ausgangsspannung die Drehzahl einstellbar.
[0040] Zudem ist eine Kupplung, insbesondere eine Fliehkraftkupplung 103, zur Kraftübertragung
zwischen der Antriebseinheit 101 und dem schematisch angedeuteten Vibrationsgeber
104 vorgesehen, die in der Leerlaufdrehzahl der Antriebseinheit 101 ausgekuppelt ist
und in einer Lastdrehzahl eingekuppelt ist.
[0041] Der Bodenverdichter 100 weist zudem Komponenten zur Motorüberwachung 105 auf, die
an der Antriebseinheit 101 vorgesehen sind.
[0042] Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt,
sondern in vielfältiger Weise abwandelbar.
[0043] Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale
und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und
Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen
erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Motorsteuerung
- 10
- Steuerelemente
- 11
- Arbeitsaufnahmewahleinheit
- 12
- Vibrationsgeschwindigkeitsschalter
- 13
- Zündeinheit
- 14
- Fahrtrichtungswahleinheit
- 20
- elektronisches Steuergerät
- 21
- Schnittstelle
- 22
- Spannungsgeber
- 23
- Schnittstelle
- 50
- Deichsel
- 51
- Deichselkopf
- 52
- Deichselschaft
- 53
- Hohlraum
- 100
- handgeführter Bodenverdichter
- 101
- Antriebseinheit
- 102
- Bodenplatte
- 103
- Kupplung, Fliehkraftkupplung
- 104
- Vibrationsgeber
- 105
- Komponenten zur Überwachung des Motorzustands
- 106
- Verkabelung
- 107
- Verkabelung
- 108
- Kraftstoffpumpe
- 111
- Grundkörper
- 112
- Gehäuse
- 113
- Verkabelung
- 200
- Untergrund
- A
- Ausgangsschaltzustand
- D
- Druckschaltzustand
- S1
- erster Schaltzustand
- S2
- zweiter Schaltzustand
1. Motorsteuerung (1) für einen handgeführten Bodenverdichter (100), umfassend Steuerelemente (10)
zur Bedienung des Bodenverdichters (100) durch einen Anwender,
- wobei ein Steuerelement (10) als eine Arbeitsaufnahmewahleinheit (11) ausgebildet
ist, wobei die Arbeitsaufnahmewahleinheit (11) zum Einstellen zwischen einem Leerlauf
und einem Lastbetrieb einer Antriebseinheit (101) zum Betreiben der Vibration einer
Bodenplatte (102) des Bodenverdichters (100) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein Steuerelement (10) als ein Vibrationsgeschwindigkeitsschalter (12) ausgebildet
ist, wobei der Vibrationsgeschwindigkeitsschalter (12) zum Einstellen einer Vibrationsfrequenz
der Bodenplatte (102) vorgesehen ist.
2. Motorsteuerung (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass diese ein elektronisches Steuergerät (20) zur Regelung der Drehzahl der Antriebseinheit
(101) umfasst.
3. Motorsteuerung (1) gemäß dem vorangegangenen Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei unterschiedliche Drehzahlen der Antriebseinheit (101) mittels des
Steuergeräts (20) einregelbar sind.
4. Motorsteuerung (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Leerlaufdrehzahl und/oder eine niedrige Lastdrehzahl und/oder eine höhere Lastdrehzahl
der Antriebseinheit (101) mittels des Steuergeräts (20) einregelbar ist.
5. Motorsteuerung (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät (20) eine Kraftstoffpumpe (108) zur Regelung der Drehzahl der Antriebseinheit
(101) ansteuert.
6. Motorsteuerung (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät (20) einen Spannungsgeber (22) umfasst, wobei dessen Ausgangsspannung
zur Regelung der Drehzahl variierbar ist.
7. Deichsel (50) für einen handgeführten Bodenverdichter (100), aufweisend die Motorsteuerung
(1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche.
8. Deichsel (50) gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass diese einen Deichselkopf (51) an einem Ende eines Deichselschafts (52) aufweist,
wobei die Motorsteuerung (1) in oder an dem Deichselschaft (52) und/oder in oder im
Deichselkopf (51) angeordnet ist.
9. Handgeführter Bodenverdichter (100) mit einer Motorsteuerung (1) gemäß einem der vorangegangenen
Ansprüche 1 bis 6 und/oder einer Deichsel (50) gemäß einem der Ansprüche 7 oder 8.
10. Handgeführter Bodenverdichter (100) gemäß Anspruch 9, aufweisend eine Kupplung (103)
und eine Antriebseinheit (101), wobei die Kupplung (103) abhängig von der Drehzahl
der Antriebseinheit (101) ein- oder auskuppelbar ist.
11. Handgeführter Bodenverdichter (100) gemäß Anspruch 9 oder 10, aufweisend eine Bodenplatte
(102) und eine Antriebseinheit (101), wobei die Vibrationsfrequenz der Bodenplatte
(102) proportional zur Drehzahl der Antriebseinheit (101) ausgebildet ist.
12. Verfahren zum Betreiben eines handgeführten Bodenverdichters (100), dadurch gekennzeichnet, dass zur Wahl einer Vibrationsfrequenz einer Bodenplatte (102) ein Vibrationsgeschwindigkeitsschalter
(12) betätigt wird.
13. Verfahren zum Betreiben eines handgeführten Bodenverdichters (100) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass der Bodenverdichter (100) eine Motorsteuerung (1) gemäß einem der vorangegangenen
Ansprüche 1 bis 6 und/oder eine Deichsel (50) gemäß einem der Ansprüche 7 oder 8 aufweist
und/oder ein Bodenverdichter (100) gemäß einem der Ansprüche 9 bis 11 Anwendung findet.