Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zum Absaugen von Sauggut,
insbesondere Asche oder Schlacke.
Stand der Technik
[0002] Vorrichtungen zum Absaugen werden zum Absaugen von unterschiedlichen Sauggütern eingesetzt,
beispielsweise im Baubereich für Erde, Kies, etc. Derartige Vorrichtungen können jedoch
auch im Entsorgungsbereich eingesetzt werden, um zu entsorgendes Sauggut abzusaugen,
z. B. Schutt oder Abbruchmaterial. Das abgesaugte Sauggut wird in einem Materialsammelbehälter
gelagert, der später entleert werden kann. Das Entleeren des Sammelbehälters ist jedoch
gerade bei staubenden Sauggütern problematisch, da sich eine grössere Staubwolke entwickeln
kann. Dies ist insbesondere bei gesundheits- oder umweltgefährdenden Sauggütern unerwünscht.
Um eine Staubentwicklung beim Entleeren zu verhindern, werden insbesondere Förderschnecken
verwendet. Der Einsatz von Förderschnecken ist jedoch im Vergleich zum Auskippen des
Sauggut aus dem Materialsammelbehälter zeit- und materialaufwändig. Teilweise wird
bei Förderschnecken auch Wasser eingesetzt, um das Sauggut zusätzlich zu binden. Hierbei
sind jedoch grössere Mengen an Wasser im Bereich von 200 bis 300 Litern pro Tonne
Sauggut nötig.
[0003] Absaugvorrichtungen können auf Fahrzeugen angeordnet sein, damit diese mobil eingesetzt
werden können. Beispiele für entsprechende Fahrzeuge sind Saugbagger oder Saugwagen.
Darstellung der Erfindung
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine dem eingangs genannten technischen Gebiet zugehörende
Vorrichtung zu schaffen, mit welcher Sauggut, insbesondere staubendes Sauggut besonders
einfach und effizient abgesaugt und entleert werden kann.
[0005] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der
Erfindung umfasst die Vorrichtung Mittel zum Erzeugen eines Saugstromes, einen Materialsammelbehälter
zum Sammeln des Saugguts und ein Saugrohr zum Aufsaugen des Saugguts mittels des Saugstromes.
Das Saugrohr verfügt über einen Befeuchtungsabschnitt mit mindestens eine Sprühdüse
zur Erzeugung eines Sprühstrahls oder Sprühnebels aus Wasser innerhalb des Befeuchtungsabschnitts.
[0006] Durch das Erzeugen des Sprühstrahls oder Sprühnebels durch die mindestens eine Sprühdüse
wird das Sauggut beim Absaugen durch diesen Sprühstrahl oder Sprühnebel aus Wasser
gesaugt und dadurch benetzt. Das Sauggut gelangt anschliessend im benetzten Zustand
in den Materialsammelbehälter. Das Sauggut kann in diesem benetzten Zustand schlussendlich
aus dem Materialsammelbehälter entleert werden, ohne dass eine grosse Staubentwicklung
erfolgt. Dabei kann das Entleeren auch durch Auskippen erfolgen, womit Zeit gespart
wird.
[0007] Die Mittel zum Erzeugen eines Saugstromes sind vorzugsweise ein Gebläse mit mindestens
einem Ventilator, eine Saugpumpe oder eine Vakuumpumpe. Vorzugsweise lässt sich der
Saugstrom variieren, so dass dieser mit unterschiedlichem Volumenstrom betrieben werden
kann, je nach Art des Sauggutes.
[0008] Der Materialsammelbehälter weist vorzugsweise ein Gehäuse auf, das diesen umschliesst.
So wird verhindert, dass im Materialsammelbehälter befindliches Sauggut durch Windstösse
weggeblasen wird. Der Materialsammelbehälter lässt sich vorzugsweise um eine Achse
kippen, so dass darin befindliches Sauggut mittels Schwerkraft aus diesem entleert
werden kann. Der Materialsammelbehälter weist vorzugsweise ein Fassungsvermögen von
mehr als 4 m
3, vorzugsweise von mehr als 6 m
3, insbesondere von 10m
3 oder mehr als 10 m
3 auf.
[0009] Das Saugrohr ist vorzugsweise über einen bewegbaren, insbesondere mehrgelenkigen
Rohrträger relativ zum Materialsammelbehälter in mindestens zwei Raumdimensionen,
vorzugsweise in allen drei Raumdimensionen, bewegbar. Der Rohrträger weist vorzugsweise
einen hydraulischen oder pneumatischen Antrieb auf. Vorzugsweise lässt sich der Rohrträger
über eine entsprechende Bedieneinheit durch einen Operateur steuern. Das Saugrohr
weist vorzugsweise eine Länge von mindestens 4 Metern, insbesondere von mindestens
6 Metern auf. Vorzugsweise weist das Saugrohr jedoch eine Länge von 60 - 100 Metern
auf. Das Saugrohr weist ferner vorzugsweise einen runden Querschnitt auf mit einem
Durchmesser von 10 cm bis 50 cm, insbesondere von 10 cm bis 30 cm.
[0010] Der Befeuchtungsabschnitt weist mindestens eine Sprühdüse auf, mit welcher ein Sprühstrahl
oder ein Sprühnebel aus Wasser innerhalb des Befeuchtungsabschnitts erzeugt werden
kann, vorzugsweise weist der Befeuchtungsabschnitt jedoch mehr als eine Sprühdüse,
insbesondere zwei, drei, vier, fünf, sechs oder mehr Sprühdüsen auf.
[0011] Die Vorrichtung weist ferner vorzugsweise eine Wasserzuleitung auf, mit welcher Wasser
zu der mindestens einen Sprühdüse geleitet werden kann. Diese Wasserzuleitung kann
beispielsweise als Schlauch ausgestaltet sein, der sich entlang des Saugrohrs erstreckt.
Alternativ kann das Saugrohr jedoch auch über eine Rohrkupplung verfügen, mit welcher
sich die mindestens eine Sprühdüse mit einer externen Wasserversorgung, z. B. einem
Wasserschlauch, verbinden lässt.
[0012] Das Wasser für die mindestens eine Sprühdüse kann aus einem Wassertank der Vorrichtung,
stammen oder alternativ von einer externen Wasserversorgung, wie z. B. einem Hydranten
oder einem Wasserversorgungsnetz, wobei in diesem Fall die Vorrichtung über eine Zuleitung,
z. B. in Form eines Rohres, verfügt, um mit der externen Wasserversorgung verbunden
werden zu können.
[0013] Das Wasser ist vorzugsweise Brauch- oder Trinkwasser. Je nach Art des Saugguts oder
der beabsichtigten späteren Lagerung des Saugguts kann dem Wasser jedoch auch mindestens
ein Zusatzmittel beigegeben werden.
[0014] Unter Befeuchtungsabschnitt wird ein Abschnitt des Saugrohres verstanden, in welchem
sich die mindestens eine Sprühdüse befindet. Der Befeuchtungsabschnitt weist vorzugsweise
denselben Querschnitt wie das Saugrohr auf. Dabei handelt es sich insbesondere um
einen kreisförmigen Querschnitt. Ferner sind die Dimensionen bzw. der Durchmesser
des Befeuchtungsabschnitts gleich wie beim Saugrohr.
[0015] Der Befeuchtungsabschnitt kann in einer Ausführungsform ein Teil des Saugrohrs sein,
wobei in diesem Fall das Saugrohr im Befeuchtungsabschnitt vorzugsweise eine Manschette
aufweist, in welcher sich zum Beispiel Wasserleitungen befinden, mit denen das Wasser
von einer Wasserzuleitung zu den Sprühdüsen gelangt. Bei dieser Ausführungsform ist
der Befeuchtungsabschnitt vorzugsweise im Bereich des offenen Endes des Saugrohrs
angeordnet. So wird eine möglichst frühzeitige Benetzung des Sauggutes innerhalb des
Saugrohrs erzielt.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Befeuchtungsabschnitt jedoch als Ansatz
ausgestaltet, der an ein offenes Ende des Saugrohrs angesetzt und mit diesem verbunden
werden kann. Dadurch ist es möglich, das Saugrohr wahlweise mit oder ohne Befeuchtungsabschnitt
einzusetzen. Zudem lässt sich bei dieser Ausführungsform eine bereits bestehende Absaugvorrichtung
nachträglich mit einem Befeuchtungsabschnitt nachrüsten. Der Ansatz weist vorzugsweise
denselben Durchmesser wie das Saugrohr auf. Die Befestigung des Ansatzes erfolgt durch
entsprechende Mittel, beispielsweise durch einen Flansch oder eine Muffe. Der Befeuchtungsabschnitt
befindet sich bei dieser Ausführungsform demnach im Ansatz.
[0017] Die Vorrichtung verfügt vorzugsweise über eine Wasserpumpe, mit welcher sich das
Wasser mit einem vordefinierten Druck sowie einem vordefinierten Volumenstrom durch
die mindestens eine Sprühdüse pumpen lässt. Vorzugsweise lassen sich der Druck sowie
der Volumenstrom verändern, so dass stets die für das Sauggut optimalen Parameter
eingestellt werden können.
[0018] Durch die erfindungsgemässe Anordnung mindestens einer Sprühdüse im Befeuchtungsabschnitt
wird das Sauggut benetzt, während es durch den Befeuchtungsabschnitt gesaugt wird.
[0019] Die Vorrichtung ist vorzugsweise mobil ausgestaltet, so dass diese an verschiedenen
Orten zum Einsatz kommen kann. Das heisst, die Vorrichtung ist vorzugsweise auf einem
Fahrzeug angeordnet oder ist Bestandteil eines Fahrzeuges. Alternativ bevorzugt kann
die Vorrichtung jedoch auch in einem Container oder auf einer Palette angeordnet sein.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Vorrichtung jedoch auch fix
verbaut sein, zum Beispiel in einem Gebäude.
[0020] Sofern das Saugrohr mehrere Sprühdüsen aufweist, sind diese vorzugsweise in Längsrichtung
des Befeuchtungsabschnitts zueinander versetzt angeordnet. Dadurch sind die Sprühdüsen
in Saugrichtung des Sauggutes hintereinander angeordnet. Dadurch wird das Sauggut
beim Einsaugen nacheinander durch den Sprühstrahl bzw. Sprühnebel der mehreren Sprühdüsen
durchgesaugt. Die Sprühdüsen sind vorzugsweise 1 cm bis 30 cm, insbesondere 5 cm voneinander
beabstandet.
[0021] Sofern der Befeuchtungsabschnitt über mehrere Sprühdüsen verfügt, sind diese vorzugsweise
am Umfang des Befeuchtungsabschnitts an unterschiedlichen Winkelpositionen relativ
zueinander angeordnet. Das heisst, dass die Sprühdüsen über den Umfang des Befeuchtungsabschnitts
verteilt sind, vorzugsweise in regelmässigen Winkelabständen zueinander. Bei drei
Sprühdüsen können diese beispielsweise jeweils um 120° zueinander versetzt angeordnet
sein.
[0022] Bei einer derartigen Anordnung der Sprühdüsen kann sichergestellt werden, dass der
gesamte Querschnitt des Befeuchtungsabschnitts mit den Sprühstrahlen bzw. den Sprühnebeln
benetzt wird. So werden insbesondere Zonen, die unmittelbar neben einer Sprühdüse
liegen und daher vom Sprühstrahl bzw. dem Sprühnebel aus dieser Sprühdüse nicht benetzt
werden, durch den Sprühstrahl bzw. den Sprühnebel einer weiteren Sprühdüse benetzt.
[0023] Sofern der Befeuchtungsabschnitt über mehrere Sprühdüsen verfügt, so sind diese bevorzugt
sowohl in Längsrichtung des Befeuchtungsaschnitts zueinander versetzt wie auch an
unterschiedlichen Winkelpositionen relativ zueinander angeordnet.
[0024] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Befeuchtungsabschnitt zwei Sprühdüsen
auf, welche um 180° zueinander versetzt am Umfang des Befeuchtungsabschnitts angeordnet
sind. Dadurch lässt sich mit nur gerade zwei Sprühdüsen der Querschnitt des Befeuchtungsabschnitts
vollständig mit den zwei Sprühstrahlen bzw. Sprühnebeln benetzen.
[0025] Vorzugsweise sind die Sprühdüsen bei dieser Ausführungsform zudem in Längsrichtung
des Befeuchtungsabschnitts zueinander versetzt angeordnet, insbesondere um 10 cm bis
30 cm, insbesondere um 5 cm.
[0026] Vorzugsweise ist die mindestens eine Sprühdüse eine Flachstrahldüse, eine Vollkegeldüse
oder eine Nebeldüse. Sofern der Befeuchtungsabschnitt über mehrere Sprühdüsen verfügt,
ist auch eine Kombination der vorgenannten Düsentypen möglich. Insbesondere bevorzugt
ist die mindestens eine Sprühdüse jedoch eine Flachstrahldüse.
[0027] Vorzugsweise verfügt die Vorrichtung über einen Tank für ein Zusatzmittel, welches
dem Wasser vor der Erzeugung des Sprühstrahls oder Sprühnebels zugemischt wird. Das
Zusatzmittel kann beispielsweise ein Bindemittel, ein Oxidationsmittel oder ein Reduktionsmittel
sein, beispielsweise um Metalle oder Metallionen im Sauggut zu binden bzw. zu oxidieren
oder zu reduzieren.
[0028] Zum Beispiel beim Absaugen von Asche oder Schlacke als Sauggut kann das Zusatzmittel
Eisen(II)-chlorid oder Eisen(II)-sulfat sein.
[0029] Der Befeuchtungsabschnitt weist vorzugsweise einen runden Querschnitt auf, insbesondere
mit einem Durchmesser von 10 bis 30 cm auf. Mit dieser Konfiguration lässt sich mit
einem relativ geringen Wasserverbrauch eine möglichst effiziente Benetzung des Sauggutes
beim Absaugen erzielen.
[0030] Die vorliegende Anmeldung betrifft ferner ein Fahrzeug mit einem Chassis sowie einem
Aufbau, wobei der Aufbau eine Vorrichtung zum Absaugen von Sauggut gemäss vorstehender
Beschreibung umfasst.
[0031] Das Fahrzeug ist vorzugsweise ein selbstfahrendes Fahrzeug, welches einen Motor,
ein Antriebsstrang sowie eine Fahrerkabine aufweist. Alternativ kann das Fahrzeug
jedoch auch ein gezogenes Fahrzeug, beispielsweise ein Anhänger sein. Sofern das Fahrzeug
ein Anhänger ist, handelt es sich vorzugsweise um einen Gelenkdeichselanhänger oder
einen Sattelauflieger.
[0032] Insbesondere bevorzugt ist das Fahrzeug jedoch ein Saugbagger oder Saugwagen. Saugbagger
sind einem Fachmann bekannt und weisen ein Chassis, in der Regel ein LKW-Chassis,
mit einem Antriebsstrang auf. Der Aufbau auf dem Chassis umfasst eine Fahrerkabine
sowie einen Antriebsmotor. Der Aufbau weist vorzugsweise Abscheidekammern zum Reinigen
und Trocknen des Saugstromes sowie mindestens eine Feinfiltereinheit auf, um den Saugstrom
vor dem Ausblasen in die Umgebung von Feinpartikeln zu säubern.
[0033] Die vorliegende Anmeldung betrifft ferner ein Verfahren zum Absaugen von staubendem
Sauggut, insbesondere von Asche und Schlacke,. Das Sauggut wird mittels eines Saugstromes
in ein Saugrohr und anschliessend in einen Materialsammelbehälter gesaugt. Das Sauggut
wird in einem Befeuchtungsabschnitt des Saugrohrs durch mindestens einen Sprühstrahl
oder einen Sprühnebel , der durch mindestens eine Sprühdüse erzeugt wird, mit Wasser
benetzt. Das Verfahren wird vorzugsweise mit einer Vorrichtung zum Absaugen von Sauggut
gemäss vorstehender Beschreibung durchgeführt, wobei die Vorrichtung insbesondere
bevorzugt Teil eines Aufbaus eines Fahrzeugs, insbesondere eines Saugbaggers ist.
[0034] Durch die Benetzung des staubenden Saugguts, welches aufgesaugt wird, kann dieses
im Materialsammelbehälter gebunden werden, wobei beim Entleeren desselben die Staubentwicklung
erheblich verringert wird.
[0035] In der vorliegenden Anmeldung wird unter dem Begriff "staubendes Sauggut" ein Sauggut
verstanden, welches zu einer Staubentwicklung führt, wenn dieses bewegt oder einem
Luftstrom, beispielsweise einem Windstoss ausgesetzt wird.
[0036] Vorzugsweise wird das Wasser mit einem Druck von 50 bis 300 bar in die mindestens
eine Sprühdüse gepumpt, um den Sprühstrahl oder den Sprühnebel zu erzeugen. Hierzu
verfügt die Vorrichtung vorzugsweise über eine Pumpe, mit welcher das Wasser mit einem
vordefinierten Druck in die mindestens eine Sprühdüse gepumpt werden kann. Vorzugsweise
lässt sich der durch die Pumpe erzeugte Wasserdruck verändern. Vorzugsweise wird 1
bis 100 Liter pro Minute an Wasser als Sprühstrahl oder Sprühnebel durch die mindestens
eine Sprühdüse in den Befeuchtungsabschnitt versprüht. Mit diesem Volumenstrom des
Wassers kann eine genügende Benetzung des Saugguts erzielt werden, ohne eine zu grosse
Menge an Wasser zu verbrauchen. Vorzugsweise kann der Volumenstrom des Wassers über
eine Pumpe oder ein Ventil verändert werden.
[0037] Vorzugsweise wird dem Wasser Eisen(II)-chlorid oder Eisen(II)-sulfat als Zusatzmittel
zugegeben. Insbesondere beim Absaugen von Asche oder Schlacke kann durch die Zusatzmittel
eine Reduktion des in der Asche oder Schlacke vorhandenen Cr(VI) zu Cr(III) erfolgen.
Das Zusatzmittel wird vorzugsweise in einer definierten Menge dem Wasser zugegeben.
Dies kann durch eine entsprechende Mischdüse erzielt werden.
[0038] Vorzugsweise wird das Zusatzmittel in einer Konzentration von 0.5 bis 20 Gew.-% dem
Wasser zugegeben.
[0039] Vorzugsweise werden 10 bis 300 Liter, besonders bevorzugt 30 bis 100 Liter Wasser
pro 1 m
3 an abgesaugtem Sauggut als Sprühstrahl oder Sprühnebel in den Befeuchtungsabschnitt
versprüht. Insbesondere beim Absaugen von Asche oder Schlacke hat sich diese Menge
an Wasser als genügend erwiesen, um das Sauggut zu binden, so dass beim Entleeren
des Sauggutes aus dem Materialsammelbehälter im Wesentlichen keine Staubentwicklung
stattfindet.
[0040] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0041] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung als Teil eines
Aufbaus eines Saugbaggers;
- Fig. 2
- ein schematisches Schnittbild durch den Befeuchtungsabschnitt des Saugrohrs der Vorrichtung
gemäss Fig. 1;
- Fig. 3
- ist ein Querschnitt durch den Befeuchtungsabschnitt gemäss der Fig. 2.
[0042] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0043] Die Fig. 1 zeigt eine schematische Seitensicht eines Saugbaggers 1. Der Saugbagger
1 verfügt über ein Chassis 2 eines LKW. Das Chassis weist die üblichen Komponenten
auf, wie Achsen mit Rädern, einen Antriebsstrang, etc. Auf dem Chassis 2 ist ein Aufbau
3 angeordnet, der nebst den üblichen Komponenten wie Motor, Fahrerkabine, etc. über
eine erfindungsgemässe Vorrichtung verfügt. Die Vorrichtung verfügt über ein Gebläse
4 zum Erzeugen eines Saugstromes. Ferner verfügt die Vorrichtung über eine Abscheidekammer
5, mit welcher Sauggut vom Saugstrom abgeschieden und getrocknet werden kann. Ferner
umfasst die Vorrichtung einen Materialsammelbehälter 6, in welchem das Sauggut gelagert
werden kann. Der Materialsammelbehälter 6 weist ferner eine Kippvorrichtung (nicht
gezeigt) auf, mit welcher sich der Materialsammelbehälter 6 auf eine Seite des Saugbaggers
1 kippen lässt, um darin enthaltenes Sauggut mittels Schwerkraft zu entleeren. Der
Saugstrom wird nach dem Durchqueren der Abscheidekammer 5 durch eine Filtereinheit
18 geführt, um den Saugstrom von Partikeln und Feinstaub zu filtern, bevor dieser
in das Gebläse 4 gelangt und schlussendlich in die Atmosphäre geblasen wird.
[0044] Der Saugbagger 1 weist ferner ein Saugrohr 7 als Teil der Vorrichtung auf, mit welchem
sich mittels des Saugstromes Sauggut absaugen lässt. Hierzu ist das Saugrohr 7 an
einem Ende offen . Das Saugrohr 7 ist an einem mehrgelenkigen Rohrträger 9 befestigt.
Durch den Rohrträger 9 kann das Saugrohr 7 in allen drei Raumdimensionen selbsttätig
bewegt werden. Hierzu verfügt der Rohrträger über entsprechende pneumatische Antriebe
(nicht gezeigt).
[0045] Ein Befeuchtungsabschnitt 10 ist am offenen Ende des Saugrohres 7 angeordnet. Der
Befeuchtungsabschnitt 10 ist als separater, rohrförmiger Ansatz ausgebildet und weist
mindestens eine Sprühdüse auf, mit welcher sich innerhalb des Befeuchtungsabschnitts
10 ein Sprühstrahl oder ein Sprühnebel aus Wasser erzeugen lässt. An seinem vom Saugrohr
7 weg gerichteten Ende weist der Saugabschnitt 10 ein Saugstutze 8 auf, welcher vorzugsweise
aus einem flexiblen Rohrstück besteht. Das Sauggut wird beim Absaugen zunächst in
den Saugstutzen 8 eingesaugt und tritt anschliessend durch den Sprühstrahl oder Sprühnebel
im Befeuchtungsabschnitt 10 durch, wo das Sauggut benetzt wird. Schlussendlich gelangt
das Sauggut über das Saugrohr 7 und die Abscheidekammer 5 in den Materialsammelbehälter
6. Dank der Benetzung des Sauggutes verbleibt dieses im feuchten Zustand im Materialsammelbehälter
6. Dank des befeuchteten Sauggutes wird beim Entleeren des Materialsammelbehälters
6 die Staubentwicklung grösstenteils vermieden, so dass selbst beim Absaugen von staubendem
Sauggut, wie z. B. Asche oder Schlacke, eine Entleerung des Materialsammelbehälters
6 durch Auskippen ohne weiteres möglich ist.
[0046] Um den Befeuchtungsabschnitt 10 mit Wasser zu versorgen, verfügt der Saugbagger 1
über eine Wasserzuleitung 11, welche am Saugrohr 7 anliegt. Der Saugbagger 1 kann
über einen Wassertank verfügen oder auch über eine Anschlussmöglichkeit für eine externe
Wasserversorgung, wie z. B. einen Hydranten oder ein Wasserversorgungsnetz. Vorzugsweise
verfügt der Saugbagger 1 zudem über eine Wasserpumpe, mit welcher sich der Druck sowie
der Volumenstrom des Wassers variieren lassen.
[0047] Die Fig. 2 ist ein schematisches Schnittbild durch den Befeuchtungsabschnitt 10 des
Saugbaggers 1 aus der Fig. 1. Sauggut wird durch den vom Gebläse 4 erzeugten Saugstrom
durch den Saugstutzen 8 in den Innenraum 12 des Befeuchtungsabschnitts 10 eingesaugt
(Pfeil). Anschliessend durchläuft das Sauggut zwei Sprühstrahlen 14.1, 14.2, die durch
zwei Sprühdüsen 13.1, 13.2 des Befeuchtungsabschnitts 10 erzeugt werden. Die beiden
Sprühdüsen 13.1, 13.2 sind als Flachstrahldüsen ausgebildet und in Längsrichtung L
des Befeuchtungsabschnitts 10 relativ zueinander versetzt angeordnet, das heisst die
beiden Sprühdüsen 13.1, 13.2 sind in der Längsrichtung L des Befeuchtungsabschnitts
10 voneinander beabstandet. Ferner sind die beiden Sprühdüsen 13.1, 13.2 am Umfang
des Befeuchtungsabschnitts 10 um 180° zueinander versetzt angeordnet. Um das Wasser
zu den Sprühdüsen 13.1, 13.2 zu leiten, verfügt der Befeuchtungsabschnitt 10 über
eine Leitung, mit welcher das Wasser von der Wasserzuleitung 11 zu den Sprühdüsen
13.1, 13.2 geleitet wird.
[0048] Die Fig. 3 ist ein Querschnitt durch den Befeuchtungsabschnitt 10 gemäss der Fig.
2 entlang der Linie A - A. Dargestellt werden zudem der erste Sprühstrahl 14.1 sowie
der zweite Sprühstrahl 14.2, die durch die erste Sprühdüse 13.1 bzw. durch die zweite
Sprühdüse 13.2 erzeugt werden. In diesem Querschnitt ist gut zu erkennen, dass aufgrund
der Sprühgeometrie der ersten Sprühdüse 13.1 bzw. der zweiten Sprühdüse 13.2 jeweils
beidseits der jeweiligen Sprühdüse 13.1, 13.2 im Innenraum 12 des Befeuchtungsabschnitts
10 Sprühschattenbereiche 16.1, 16.2, 17.1, 17.2 entstehen, die nicht durch den Sprühstrahl
14.1, 14.2 der jeweiligen Sprühdüse 13.1, 13.2 benetzt werden. Durch die Anordnung
der Sprühdüsen 13.1, 13.2 um 180° relativ zueinander am Umfang des Befeuchtungsabschnitts
10 lassen sich die Schattenbereiche 16.1, 16.2, 17.1, 17.2 einer der Sprühdüsen 13.1,
13.2 durch den Sprühstrahl 14.1, 14.2 der jeweils gegenüberliegenden Düse 13.1, 13.2
benetzen. Da die Sprühdüsen 13.1, 13.2 in Längsrichtung L des Befeuchtungsabschnitts
10 zueinander versetzt angeordnet sind, erfolgt diese Benetzung nicht in derselben
Schnittebene des Befeuchtungsabschnitts 10, sondern entsprechend des Abstands der
beiden Sprühdüsen 13.1, 13.2 in Längsrichtung L des Befeuchtungsabschnitts 10 zueinander.
Relevant ist jedoch einzig, dass das angesaugte Sauggut über die gesamte Querschnittsfläche
des Befeuchtungsabschnitts 10 benetzt wird.
1. Vorrichtung zum Saugen von Sauggut, welche Mittel zum Erzeugen eines Saugstromes,
einen Materialsammelbehälter zum Sammeln des Saugguts und ein Saugrohr zum Aufsaugen
des Saugguts mittels des Saugstromes aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Saugrohr über einen Befeuchtungsabschnitt verfügt, der mindestens eine Sprühdüse
zur Erzeugung eines Sprühstrahls oder Sprühnebels aus Wasser innerhalb des Befeuchtungsabschnitts
verfügt.
2. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Befeuchtungsabschnitt mehrere Sprühdüsen aufweist, welche in Längsrichtung des
Befeuchtungsabschnitts zueinander versetzt angeordnet sind.
3. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Befeuchtungsabschnitt über mehrere Sprühdüsen verfügt, welche am Umfang des Befeuchtungsabschnitts
an unterschiedlichen Winkelpositionen relativ zueinander angeordnet sind.
4. Vorrichtung gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Befeuchungsabschnitt zwei Sprühdüsen aufweist, welche um 180° zueinander versetzt
am Umfang des Befeuchtungsabschnitts angeordnet sind.
5. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Sprühdüse eine Flachstrahldüse, eine Vollkegeldüse oder eine
Nebeldüse ist.
6. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung über einen Tank für ein Zusatzmittel verfügt, welches dem Wasser
vor der Erzeugung des Sprühstrahls oder Sprühnebels zugemischt wird.
7. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Befeuchtungsabschnitt einen runden Querschnitt aufweist, insbesondere mit einem
Durchmesser von 10 bis 30 cm.
8. Fahrzeug mit einem Chassis sowie einem Aufbau, der eine Vorrichtung gemäss einem der
Ansprüche 1 bis 7 umfasst, wobei das Fahrzeug vorzugsweise ein Saugbagger ist.
9. Verfahren zum Absaugen von staubendem Sauggut, vorzugsweise von Asche und Schlacke,
insbesondere mit einer Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das Sauggut
mittels eines Saugstromes in ein Saugrohr und anschliessend in einen Materialsammelbehälter
gesaugt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Sauggut in einem Befeuchtungsabschnitt des Saugrohrs durch mindestens einen Sprühstrahl
oder einen Sprühnebel, der durch mindestens eine Sprühdüse erzeugt wird, mit Wasser
benetzt wird.
10. Verfahren gemäss Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasser mit einem Druck von 50 bis 300 bar in die mindestens eine Sprühdüse gepumpt
wird, um den Sprühstrahl oder den Sprühnebel zu erzeugen.
11. Verfahren gemäss Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass 1 bis 100 Liter pro Minute an Wasser als Sprühstrahl oder Sprühnebel durch die mindestens
eine Sprühdüse in den Befeuchtungsabschnitt versprüht werden.
12. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass dem Wasser Eisen(II)-chlorid oder Eisen(II)-sulfat als Zusatzmittel zugegeben wird.
13. Verfahren gemäss Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Zusatzmittel in einer Konzentration von 0.5 bis 20 Gew.-% zugegeben wird.
14. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass 10 bis 300 Liter, vorzugsweise 30 bis 100 Liter Wasser pro 1 m3 an abgesaugtem Sauggut als Sprühstrahl oder Sprühnebel in den Befeuchtungsabschnitt
des Saugrohrs versprüht werden.