[0002] Die Erfindung betrifft einen Geländerholm für ein Gerüst sowie ein Gerüst mit einem
erfindungsgemäßen Geländerholm. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Errichten eines Gerüsts sowie die Verwendung eines erfindungsgemäßen Geländerholms
in einem Gerüst.
[0003] Der Begriff "Gerüst" kann sich insbesondere auf ein Modul- oder Rahmengerüst beziehen.
Technischer Hintergrund
[0004] Modul- und Rahmengerüste umfassen vorgefertigte, standardisierte Gerüstbauteile,
die ein schnelles Auf- und Abbauen des Gerüsts ermöglichen, beispielsweise zum Einrüsten
einer Gebäudefassade. Rahmengerüste weisen vorgefertigte Vertikal- und Horizontalrahmen
auf. Modulgerüste umfassen einzelne Vertikalstiele und Horizontalriegel, die über
standardisierte Verbindungselemente und/oder Anschlussknoten zu komplexen Flächen-
oder Raumgerüsten zusammengesetzt werden können. Da Gerüste in der Regel mehrere Gerüstebenen
umfassen, sind Absturzsicherungen in Form von Geländern vorgesehen. Befindet sich
das Gerüst noch im Aufbau, besteht bis zur Montage des Geländes keine Absturzsicherung.
[0005] Im Stand der Technik wurden daher bereits zerlegbare Gerüste mit einem sogenannten
"vorlaufenden Geländer" vorgeschlagen. Bei einem vorlaufenden Geländer wird der Geländerholm
der nächsten Gerüstebene von der Ebene darunter errichtet, und zwar vor dem Bodenbelag.
Folgt dann der Bodenbelag, ist die Absturzsicherung bereits vorhanden. Auf diese Weise
wird die Sicherheit beim Aufbau eines Gerüsts mit mehreren Gerüstebenen erhöht.
[0006] Ein Verfahren zum Montieren und Demontieren eines zerlegbaren Fassadengerüsts, bei
dem das Geländer als vorlaufendes Geländer ausgebildet ist, geht beispielhaft aus
der Offenlegungsschrift
DE 196 33 092 A1 hervor. Um ein Geländerelement, das zu einer zu errichtenden Gerüstebene gehört,
zeitlich vor den Bodenplatten der zu errichtenden Gerüstebene zu montieren, wird dieses
einenends mit einem bereits montierten Stützelement im Bereich der zu errichtenden
Gerüstebene, andernends mit einem noch nicht montierten weiteren Stützelement gekoppelt.
Bei der Montage des weiteren Stützelements wird dann das Geländerelement in eine horizontale
Position verschwenkt und somit in seine Endposition gebracht.
[0007] Aus der Offenlegungsschrift
DE 101 11 976 A1 geht beispielhaft ein Verfahren zum Anbringen mehrerer Geländerelemente in einer
Etage eines Gerüsts hervor, bei dem die Geländerelemente an ihren Enden Eingriffsmittel
für den Eingriff in eine mit einer Vertikalstütze verbundenen Lochrosette aufweisen.
Diese Eingriffsmittel sind haken- oder klauenartig ausgebildet, so dass sie einseitig
in Eingriff mit einer Lochrosette ein Verschwenken der Geländerelemente gegenüber
der die Lochrosette aufweisenden Vertikalstütze ermöglichen. Die Lochrosette definiert
die Befestigungsposition der Geländerelemente.
[0008] Aus der Offenlegungsschrift
JP2006226001 ist ein Geländerholm gemäß den Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Montage und Demontage
eines Geländerholms beim Auf- bzw. Abbau eines Gerüsts zu vereinfachen. Zugleich soll
durch geeignete Kopplungsmittel sichergestellt werden, dass der Geländerholm in eingebauter
Lage, das heißt in seiner endgültigen Gebrauchslage, nicht ohne weiteres demontierbar
ist, sondern erst sukzessive mit dem Rückbau des Gerüsts.
[0010] Zur Lösung der Aufgabe werden der Geländerholm mit den Merkmalen des Anspruchs 1
und das Gerüst mit den Merkmalen des Anspruchs 7 sowie das Verfahren zum Errichten
eines Gerüsts mit den Merkmalen des Anspruchs 11 vorgeschlagen. Darüber hinaus wird
eine bevorzugte Verwendung eines erfindungsgemäßen Geländerholms in einem Gerüst angegeben.
Offenbarung der Erfindung
[0011] Vorgeschlagen wird ein Geländerholm für ein Gerüst, der an zumindest einem Ende einen
Kopplungsabschnitt zur Kopplung mit einem Kopplungselement eines Vertikalstiels oder
Vertikalrahmens des Gerüsts aufweist. Der Kopplungsabschnitt ist flach ausgebildet
und von einer länglichen, parallel zu einer Längsachse des Geländerholms verlaufenden
Öffnung durchsetzt, die bis zu einer endseitigen Erweiterung eine gleichbleibende
Breite aufweist.
[0012] Über die endseitig erweiterte Öffnung im Kopplungsabschnitt kann der Geländerholm
durch Einhängen mit einem Kopplungselement eines Vertikalstiels oder Vertikalrahmens
verbunden werden. Die endseitige Erweiterung vereinfacht dabei das Einhängen bzw.
das Einfädeln des Kopplungselements in die Öffnung des Kopplungsabschnitts.
[0013] Ferner kann aufgrund der unterschiedlichen Breiten der Öffnung eine formschlüssige
Verbindung zwischen dem Kopplungsabschnitt des Geländerholms und einem Kopplungselement
eines Vertikalstils oder Vertikalrahmens erzielt werden. Dies setzt allerdings voraus,
dass das Kopplungselement des Vertikalstiels bzw. Vertikalrahmens einen wulstartigen
Vorsprung aufweist, beispielsweise pilzkopfartig gestaltet ist. In diesem Fall bildet
das Kopplungselement einen Hinterschneidungsbereich aus, der von dem Kopplungsabschnitt
des Geländerholms hintergriffen werden kann. Das Einhängen des Kopplungsabschnitts
erfolgt dann über die endseitige Erweiterung der Öffnung, die hierzu bevorzugt bis
an eine Seitenkante des Kopplungsabschnitts geführt ist oder Abmessungen aufweist,
die an die Abmessungen des wulstartigen Vorsprungs angepasst sind. Der Kopplungsabschnitt
gelangt somit beim Einhängen hinter den wulstartigen Vorsprung des Kopplungselements.
Der Formschluss wird anschließend durch Verschieben des Kopplungsabschnitts gegenüber
dem Kopplungselement erreicht, so dass der Kopplungsabschnitt den wulstartigen Vorsprung
hintergreift. Die Breite der Öffnung ist hierzu bevorzugt an die Breite bzw. den Durchmesser
des Kopplungselements jenseits des wulstartigen Vorsprungs angepasst.
[0014] Der Formschluss zwischen dem Kopplungsabschnitt des Geländerholms und dem Kopplungselement
des Vertikalstiels oder Vertikalrahmens verhindert, dass der Geländerholm in seiner
End- bzw. Gebrauchslage ausgehängt werden kann. Denn zum Aushängen muss der Geländerholm
erst wieder verschoben werden, was nicht möglich ist, solange der Geländerholm an
zwei montierte Vertikalstiele bzw. Vertikalrahmen gekoppelt ist.
[0015] Dadurch, dass die Öffnung des Kopplungsabschnitts länglich ausgebildet ist, ist überhaupt
erst ein Verschieben des Geländerholms gegenüber einem Kopplungselement eines Vertikalstiels
bzw. Vertikalrahmens möglich. Da sich die Öffnung parallel zur Längsachse des Geländerholms
erstreckt, wird der Geländerholm in Längsrichtung verschoben. Der Geländerholm kann
dabei horizontal oder schräg ausgerichtet sein. Abhängig von der konkreten Ausgestaltung
des Kopplungselements kann neben dem Verschieben zusätzlich ein Verdrehen und/oder
Verschwenken erforderlich sein, um den Geländerholm in seine End- bzw. Gebrauchslage
zu überführen.
[0016] In der Draufsicht auf den Kopplungsabschnitt ist bzw. sind die längliche Öffnung
und/oder die endseitige Erweiterung der Öffnung bevorzugt mittig in Bezug auf die
Längsachse des Geländerholms angeordnet. Die Längsachse des Geländerholms bildet demnach
zugleich die Längsachse der Öffnung und/oder der Erweiterung aus. Dies erleichtert
zum einen die Fertigung des Geländerholms. Zum anderen muss beim Aufbau des Gerüsts
kein Achsenversatz berücksichtigt werden.
[0017] Zur Ausbildung eines Geländers wird der vorgeschlagene Geländerholm auf der für Absturzsicherungen
vorgeschriebenen Höhe montiert. Mit Hilfe des vorgeschlagenen Geländerholms lassen
sich jedoch auch Knieholme ausbilden. Hierzu muss lediglich der Geländerholm auf Knieholm-Höhe
montiert werden.
[0018] Gemäß der Erfindung ist die endseitige Erweiterung an dem Ende der Öffnung angeordnet,
dass dem Geländerholm abgewandt ist. Das dem Geländerholm abgewandte Ende ist das
außenliegende Ende der Öffnung. An dem innenliegenden Ende bzw. dem Geländerholm zugewandten
Ende weist die Öffnung demnach eine Breite auf, die kleiner als die Breite der Erweiterung
ist. Nach dem Einhängen wird der Geländerholm in der Weise verschoben, dass das Kopplungselement
von dem erweiterten außenliegenden Ende an das innenliegende Ende der Öffnung gelangt,
das nicht erweitert ist.
[0019] Ferner wird vorgeschlagen, dass die Öffnung beidseitig erweitert ist. Das heißt,
dass sich die endseitige Erweiterung beidseits der Öffnung erstreckt. Die Erweiterung
kann insbesondere symmetrisch zur Öffnung angeordnet sein. Bevorzugt sind die Öffnung
und die Erweiterung spiegelsymmetrisch in Bezug auf die Längsachse des Geländerholms
ausgebildet.
[0020] Bei einer symmetrischen Anordnung der Erweiterung kann diese nicht bis zu einer Seitenkante
des Kopplungsabschnitts geführt sein. Der Kopplungsabschnitt kann demnach nicht unmittelbar
hinter einem wulstartigen Vorsprung eines Kopplungselements eingehängt werden, sondern
muss erst über den wulstartigen Vorsprung hinweggeführt werden. Die Größe und Form
der endseitigen Erweiterung ist daher bevorzugt an die Größe und Form des wulstartigen
Vorsprungs angepasst.
[0021] Bevorzugt weist das Kopplungselement des Vertikalstiels oder Vertikalrahmens eine
kreisrunde Querschnittsform auf, da diese ein problemloses Verschwenken des Geländerholms
um das Kopplungselement ermöglicht.
[0022] In der Draufsicht auf den Kopplungsabschnitt ist die endseitige Erweiterung der Öffnung
gerundet, insbesondere kreis- oder teilkreisförmig, ausgebildet.
[0023] Die gerundete Form der endseitigen Erweiterung trägt dazu ebenfalls bei, dass der
Geländerholm leicht um das Kopplungselement verschwenkt werden kann.
[0024] Unabhängig von der konkreten Ausgestaltung und Anordnung der endseitigen Erweiterung
wird daher vorgeschlagen, dass das außenliegende Ende der Öffnung jeweils gerundet,
insbesondere kreis- oder teilkreisförmig ausgebildet ist. Ein einfaches Verschwenken
des Geländerholms ist somit immer gewährleistet. Dies ist insbesondere bei der Ausbildung
eines vorlaufenden Geländers von Vorteil, da hier der Geländeholm verschwenkt wird,
um ihn in seine Gebrauchslage zu überführen.
[0025] In Abhängigkeit von der konkreten Ausgestaltung des Kopplungsabschnitts und/oder
des Kopplungselements muss der Geländerholm bei der Montage nicht nur verschwenkt,
sondern ggf. auch verdreht werden. Dies ist insbesondere der Fall, wenn die endseitige
Erweiterung der Öffnung nicht bis zu einer Seitenkante des Kopplungsabschnitts geführt
ist. Ist zudem das Kopplungselement L-förmig ausgeführt, muss der Kopplungsabschnitt
erst horizontal oder zumindest annähernd horizontal ausgerichtet werden, um das Kopplungselement
in die Öffnung einzufädeln. Anschließend muss der Geländerholm um seine Längsachse
oder einer dazu parallel verlaufenden Achse gedreht werden, so dass der Kopplungsabschnitt
aus der horizontalen Position in eine vertikale Position überführt wird. Die Platzverhältnisse
im Bereich des Kopplungselements können derart beengt sein, dass wenig Raum zum Drehen
des Geländerholms zur Verfügung steht. Bevorzugt weist daher der Kopplungsabschnitt
an seinem dem Geländerholm abgewandten bzw. außenliegenden Ende eine reduzierte Breite
auf. Zur Reduzierung der Breite weist vorzugsweise der Kopplungsabschnitt auf beiden
Seiten einen Rücksprung auf, so dass der Kopplungsabschnitt spiegelsymmetrisch in
Bezug auf die Längsachse des Geländerholms ausgebildet ist.
[0026] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass der Kopplungsabschnitt in der Draufsicht eine
die Seitenkanten des Kopplungsabschnitts verbindende kreisbogenförmig verlaufende
Stirnkante aufweist. Der Kopplungsabschnitt kann beispielsweise als endseitig gerundete
Lasche ausgebildet sein. Die Rundung erleichtert nach dem Einhängen ein Verschwenken
des Geländerholms um das Kopplungselement. Dies gilt insbesondere, wenn die kreisbogenförmig
verlaufende Stirnkante des Kopplungsabschnitts konzentrisch zu einer Rundung am außenliegenden
Ende der Öffnung angeordnet ist, so dass der Kopplungsabschnitt im Bereich der Öffnung
umlaufend die gleiche Breite aufweist. Dadurch ist sichergestellt, dass der Kopplungsabschnitt
beim Verschwenken nirgendwo anschlägt. Bei der Rundung am außenliegenden Ende der
Öffnung kann es sich sowohl um ein gerundetes Ende als auch um eine rund ausgebildete
endseitige Erweiterung der Öffnung handeln.
[0027] Der Geländerholm ist vorzugsweise aus einem Metallrohr gebildet, da dieses eine hohe
Formsteifigkeit und damit Stabilität besitzt. Zugleich kann Gewicht eingespart werden,
da Rohre hohl ausgebildet sind. Das Metallrohr weist weiterhin vorzugsweise eine kreisrunde
Querschnittsform auf. Vom Geländerholm geht somit kein Verletzungsrisiko aus. Alternativ
oder ergänzend wird vorgeschlagen, dass der Geländerholm an mindestens einem Ende
zur Ausbildung oder Aufnahme eines Kopplungsabschnitts plastisch verformt ist. Der
plastisch verformte Endabschnitt schafft den Übergang vom flachen Kopplungsabschnitt
zum Metallrohr. Zudem benötigt der Geländerholm weniger Bewegungsfreiraum beim Verschwenken.
[0028] An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass Kopplungsabschnitt und Geländerholm
sowohl in einem Arbeitsgang als auch separat gefertigt und anschließend gefügt werden
können.
[0029] Der vorgeschlagene Geländerholm weist vorzugsweise an seinen beiden Enden jeweils
einen Kopplungsabschnitt auf. Mit Hilfe dieser kann der Geländerholm zwischen zwei
Vertikalstielen eines Modulgerüsts oder zwei Vertikalrahmen eines Rahmengerüsts angeordnet
und an diesen befestigt werden. Die beiden Kopplungsabschnitte können dabei gleich
oder unterschiedlich ausgestaltet sein. Konkrete Ausführungsbeispiele werden weiter
unten näher beschrieben.
[0030] Darüber hinaus wird ein Gerüst, insbesondere ein Modul oder Rahmengerüst, mit mindestens
einem erfindungsgemäßen Geländerholm sowie mindestens einem Vertikalstiel oder Vertikalrahmen
vorgeschlagen. Der Vertikalstiel bzw. Vertikalrahmen weist zu Kopplung mit einem Kopplungsabschnitt
des Geländerholms mindestens ein Kopplungselement auf. Der erfindungsgemäße Geländerholm
vereinfacht den Aufbau des Gerüsts. Ferner ermöglicht er die Ausbildung eines vorlaufenden
Geländers. In Abhängigkeit von der konkreten Ausgestaltung des Kopplungselements des
Vertikalstiels bzw. Vertikalrahmens kann zugleich ein Formschluss zwischen dem Kopplungsabschnitt
des Geländerholms und dem Kopplungselement des Vertikalstiels bzw. Vertikalrahmens
erreicht werden, der verhindert, dass der Geländerholm in seiner Gebrauchslage, das
heißt bei fertig aufgebautem Gerüst, demontiert werden kann. Dadurch erhöht sich die
Sicherheit des Gerüsts.
[0031] Zur Erhöhung der Sicherheit ist es nicht erforderlich, dass jeder Geländerholm gemäß
dem erfindungsgemäßen Geländerholm ausgebildet ist. Ein erfindungsgemäßer Geländerholm
jeweils zu Beginn und am Ende einer Gerüstlage reicht aus, um weitere Standard-Geländerholme
derselben Gerüstlage zu sichern. Das heißt, dass weiterhin Standard-Geländerholme
zum Einsatz gelangen können.
[0032] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Kopplungselement im
wesentlichen L-förmig ausgebildet und weist einen mit dem Vertikalstiel oder dem Vertikalrahmen
verbundenen ersten Abschnitt sowie einen winklig, insbesondere rechtwinklig, hierzu
angeordneten zweiten Abschnitt auf, der sich in Gebrauchslage des Vertikalstiels bzw.
Vertikalrahmens vorzugsweise vertikal nach oben erstreckt. Der zweite Abschnitt verläuft
somit demnach bevorzugt parallel zum Vertikalstiel.
[0033] Aufgrund der L-Form bildet das Kopplungselement eine Art Haken aus. Dieser ist nach
oben hin geöffnet, so dass in der Gebrauchslage des Geländerholms der Kopplungsabschnitt
ohne Anheben, das heißt ohne äußere Krafteinwirkung, nicht ausgehängt werden kann.
Dies gilt insbesondere in Bezug auf einen Kopplungsabschnitt mit einer Öffnung, deren
endseitige Erweiterung nicht bis zu einer Seitenkante geführt ist. Denn in diesem
Fall muss der Kopplungsabschnitt nicht nur über den horizontalen ersten Abschnitt
des Kopplungselements, sondern auch über den vertikalen zweiten Abschnitt gehoben
werden.
[0034] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen das der erste Abschnitt und der
zweite Abschnitt des Kopplungselements jeweils eine kreisrunde Querschnittsform aufweisen.
Der Durchmesser ist dabei bevorzugt geringfügig kleiner als die Breite der Öffnung
des Kopplungsabschnitts des Geländerholms gewählt. Alternativ oder ergänzend wird
vorgeschlagen, dass der zweite Abschnitt einen wulstartigen Vorsprung aufweist. Der
wulstartige Vorsprung bildet einen Hinterschneidungsbereich aus, der von dem Kopplungsabschnitt
des Geländerholms hintergriffen werden kann. Zur Ausbildung des wulstartigen Vorsprungs
kann der zweite Abschnitt des Kopplungselements beispielsweise pilzkopfartig gestaltet
sein. Dadurch, dass der Kopplungsabschnitt in der Gebrauchslage des Geländerholms
den wulstartigen Vorsprung hintergreift, ist ein Aushängen des Geländerholms unmöglich.
Denn der wulstartige Vorsprung kann nicht überwunden werden, ohne den Geländerholm
zu verschieben. In der Gebrauchslage des Geländerholms ist jedoch ein Verschieben
nicht möglich.
[0035] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass sich der wulstartige Vorsprung
lediglich über einen Teilumfangsbereich des zweiten Abschnitts des Kopplungselements
erstreckt. Dies erleichtert beim Aufbau des Gerüsts das Einfädeln des Kopplungselements
in die Öffnung des Kopplungsabschnitts des Geländerholms, und zwar im Bereich der
endseitigen Erweiterung der Öffnung.
[0036] Vorteilhafterweise ist der wulstartige Vorsprung zumindest auf der dem Vertikalstiel
oder dem Vertikalrahmen zugewandten Seite des zweiten Abschnitts des Kopplungselements
angeordnet, so dass der Abstand zwischen dem zweiten Abschnitt des Kopplungselements
und dem Vertikalstiel bzw. dem Vertikalrahmen durch den Vorsprung verringert wird.
Der Abstand zwischen dem zweiten Abschnitt des Kopplungselements und dem Vertikalstiel
bzw. Vertikalrahmen kann in diesem Fall so eng gewählt werden, dass der Kopplungsabschnitt
in horizontaler Lage ohne ein vorhergehendes Verschieben des Geländerholms nicht hindurch
passt. Eine ungewollte Demontage des Geländerholms kann dadurch zusätzlich erschwert
werden.
[0037] Zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe wird ferner ein Verfahren zum Errichten
eines Gerüsts, insbesondere eines Modul- oder Rahmengerüsts, vorgeschlagen. Bei dem
Verfahren wird ein erfindungsgemäßer Geländerholm mit einem bereits montierten ersten
Vertikalstiel oder-rahmen und einem noch zu montierenden zweiten Vertikalstiel oder-rahmen
verbunden. Das Verfahren umfasst die Schritte:
- a) Koppeln eines ersten Kopplungsabschnitts des Geländerholms mit einem Kopplungselement
des ersten Vertikalstiels oder -rahmens,
- b) Koppeln eines zweiten Kopplungsabschnitts des Geländerholms mit einem Kopplungselement
des zweiten Vertikalstiels oder -rahmens,
- c) Positionieren des Geländerholms mit Hilfe des zweiten Vertikalstiels oder -rahmens,
der hierzu in seine Gebrauchslage überführt wird, wobei der Geländerholm um das Kopplungselement
des ersten Vertikalstiels oder -rahmens verschwenkt wird.
[0038] Das Verfahren ermöglicht eine Montage des Geländerholms von einer unteren Gerüstebene
aus bzw. die Ausbildung eines vorlaufenden Geländers. Entsprechend steigt die Sicherheit
beim Errichten des Gerüsts. Nach dem Errichten des Gerüsts steigt die Sicherheit ferner
dadurch, dass der Geländerholm nicht demontiert werden kann. Denn die Demontage erfordert
eine Verschiebung des Geländerholms gegenüber den Kopplungselementen der Vertikalstiele
bzw. -rahmen. Hierzu müsste erst einer der beiden Vertikalstiele bzw. -rahmen demontiert
werden. Die Demontage des Geländerholms kann nur sukzessive mit dem Ab- bzw. Rückbau
des Gerüsts erfolgen.
[0039] In Schritt a) und/oder Schritt b) des Verfahrens, das heißt beim Koppeln eines Kopplungsabschnitts
des Geländerholms mit einem Kopplungselement eines Vertikalstiels oder -rahmens, wird
vorzugsweise das Kopplungselement des Vertikalstiels oder -rahmens in Eingriff mit
der Öffnung des jeweiligen Kopplungsabschnitts des Geländerholms gebracht. In Abhängigkeit
von der konkreten Ausgestaltung der Öffnung des Kopplungsabschnitts und des Kopplungselements
sind unterschiedliche Vorgehensweisen möglich.
[0040] Das Kopplungselement des Vertikalstiels oder -rahmens ist vorzugsweise L-förmig gestaltet
und weist einen ersten sowie einen winklig zum ersten Abschnitt angeordneten zweiten
Abschnitt auf. Des Weiteren bevorzugt weisen beide Abschnitte jeweils eine kreisrunde
Querschnittsform auf.
[0041] Da der zu koppelnde Kopplungsabschnitt eine Öffnung mit einer endseitigen Erweiterung
aufweist, die nicht bis zu einer Seitenkante des Kopplungsabschnitts geführt ist,
wird der Geländerholm zunächst derart gedreht, dass der Kopplungsabschnitt im Wesentlichen
horizontal ausgerichtet ist und die Erweiterung oberhalb des zweiten Abschnitts des
Kopplungselements des Vertikalstiels oder -rahmens angeordnet ist. Durch Absenken
des Kopplungsabschnitts wird dann das Kopplungselement im Bereich der Erweiterung
in Eingriff mit der Öffnung gebracht. Anschließend wird der Geländerholm um eine parallel
zu seiner Längsachse verlaufenden Achse gedreht, bis dass der Kopplungsabschnitt senkrecht
ausgerichtet ist. Anschließend wird der Geländerholm verschoben, so dass das Kopplungselement
an das Ende der Öffnung gelangt, das nicht erweitert ist. Dadurch ist sichergestellt,
dass der Geländerholm nicht mehr ausgehängt werden kann. Wahlweise kann nach dem Einführen
des Kopplungselements in die Öffnung der Geländerholm auch erst verschoben und dann
gedreht werden. Die Bewegungen können zudem gleichzeitig ausgeführt werden.
[0042] Da sich der vorgeschlagene Geländerholm insbesondere zur Ausbildung eines vorlaufenden
Geländers eignet, wird ferner die Verwendung eines erfindungsgemäßen Geländerholms
in einem Gerüst, insbesondere in einem Modul- oder Rahmengerüst, zur Ausbildung eines
vorlaufenden Geländers vorgeschlagen. Der Geländerholm kann von einer unteren Gerüstebene
aus einfach montiert bzw. mit Hilfe eines zweiten Vertikalstiels oder -rahmens in
seine Gebrauchslage überführt werden. Nach der Montage des zweiten Vertikalstiels
oder -rahmens kann der Geländerholm nicht mehr demontiert werden. Auf diese Weise
werden höchste Sicherheitsanforderungen erfüllt.
[0043] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung und ihre Vorteile werden nachfolgend
anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Diese zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Vertikalstiels und eines Geländerholms
eines Modulgerüsts (nicht erfindungsgemäß),
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Vertikalstiel mit dem Geländerholm der Fig. 1 (nicht
erfindungsgemäß),
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung eines Modulgerüsts mit mehreren Vertikalstielen
und Geländerholmen entsprechend dem Geländerholm der Fig. 1 (nicht erfindungsgemäß),
Fig. 4 eine Seitenansicht des Geländerholms der Fig. 1 (nicht erfindungsgemäß),
Fig. 5 eine Seitenansicht eines zweiten Geländerholms (nicht erfindungsgemäß),
Fig. 6 eine perspektivische Darstellung eines Vertikalstiels mit einem bereits montierten
und einem noch zu montierenden Geländerholm gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung,
Fig. 7 eine perspektivische Darstellung des Vertikalstiels und der Geländerholme der
Fig. 6 bei fortgeschrittener Montage und
Fig. 8 eine Draufsicht auf einen Kopplungsabschnitt eines Geländerholms gemäß den
Figuren 6 und 7.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
[0044] Figur 1 zeigt eine erste Ausführungsform eines nicht erfindungsgemäßen Geländerholms
10 in Verbindung mit einem Vertikalstiel 30 eines Modulgerüsts 100. Der Vertikalstiel
30 befindet sich in der Figur 1 in seiner Gebrauchsposition. In dieser ist er vertikal
ausgerichtet. Außenumfangseitig weist der Vertikalstiel 30 mehrere Kopplungselemente
40 auf, die in unterschiedlichen Höhenlagen angeordnet sind. Die Kopplungselemente
40 sind jeweils L-förmig ausgeführt, so dass sie eine Art Hacken ausbilden. Im Bereich
eines Kopplungselements 40 ist der Geländerholm 10 eingehängt. In dieser Position
kann der Geländerholm 10 mit einem weiteren Vertikalstiel (nicht dargestellt) verbunden
und mit dessen Hilfe in seine Gebrauchslage gebracht werden (siehe Figur 3). Der weitere
Vertikalstiel 30 wird dabei zugleich montiert Auf diese Weise kann ein vorlaufendes
Geländer ausgebildet werden.
[0045] Der in der Figur 1 dargestellte Geländerholm 10 ist aus einem Metallrohr 13 gefertigt,
das an seinen beiden Enden 11, 12 jeweils plastisch verformt ist und einen Kopplungsabschnitt
20 aufweist. Die Kopplungsabschnitte 20 (siehe Figur 4) sind jeweils flach ausgebildet
und weisen eine Öffnung 21 auf. An einem Ende der Öffnung 21 ist eine Erweiterung
22 vorgesehen. Über die Erweiterung 22 kann das Kopplungselement 40 in Eingriff mit
der Öffnung 21 des Kopplungsabschnitts 20 gebracht werden.
[0046] Wie insbesondere der Figur 2 zu entnehmen ist, weist die Öffnung 21 des Kopplungsabschnitts
20 eine Breite b1 auf, die geringfügig größer als der Durchmesser des Kopplungselements
40 außerhalb eines wulstartigen Vorsprungs 43 ist. Der wulstartige Vorsprung 43 wird
demzufolge von dem Kopplungsabschnitt 20 des Geländerholms 10 hintergriffen, wenn
der Geländerholm 10 aus einer Gebrauchslage derart verdreht wird, dass er die in der
Figur 2 dargestellte Lage einnimmt. Der Geländerholm 10 kann somit nicht unbeabsichtigt
ausgehängt werden. Hierzu müsste der Geländerholm 10 erst derart verschoben werden,
dass das Kopplungselement 40 an das andere Ende der Öffnung 21 gelangt, das die Erweiterung
22 aufweist. Dies ist jedoch in der Gebrauchslage des Geländerholms 10 nicht möglich
(siehe Figur 3).
[0047] Zum einfachen Einhängen des Geländerholms 10 ist die Erweiterung 22 als Schlitz bis
zu einer Seitenkante 24 des Kopplungsabschnitts 20 geführt. Die Erweiterung 22 öffnet
demnach die Öffnung 21 zur Seitenkante 24 hin. Zum leichten Einfädeln des Kopplungselements
40 ist die Erweiterung 22 im Bereich der Seitenkante 24 beidseits gefast ausgeführt.
Abgesehen von der Erweiterung 22 ist die Öffnung 21 mittig in Bezug auf die Längsachse
A des Geländerholms 10 angeordnet, so dass sich beidseits gleich breite Stege mit
jeweils einer Breite a1 ergeben. Die Breite a1 ist geringfügig kleiner als der Abstand
zwischen dem Kopplungselement 40 und dem Vertikalstiel 30. Dies ermöglicht bei Bedarf
ein Verdrehen des Geländerholms 10 um seine Längsachse A bzw. eine parallel hierzu
verlaufende Achse, ohne dass der Geländerholm 10 dabei ausgehängt werden kann.
[0048] Wie beispielhaft in der Figur 3 dargestellt sind die Kopplungselemente 40 der Vertikalstiele
30 dazu ausgelegt, mehrere, insbesondere zwei, Geländerholme 10 aufzunehmen. Jedes
Kopplungselements 40 weist hierzu einen ersten Abschnitt 41 sowie einen zweiten Abschnitt
42 auf, der rechtwinklig zum ersten Abschnitt 41 angeordnet ist. Der zweite Abschnitt
42 erstreckt sich dabei vertikal nach oben. Das heißt, dass der zweite Abschnitt 42
parallel zum Vertikalstiel 30 verläuft. Der zweite Abschnitt 42 bildet zudem den wulstartigen
Vorsprung 43 aus. In Gebrauchslage werden die Geländerholme 10 jeweils über den ersten
Abschnitt 41 des Kopplungselements 40 abgestützt, so dass die Kopplungsabschnitte
20 der Geländerholme 10 vertikal ausgerichtet sind. Somit können zwei Geländerholme
10 nebeneinander angeordnet werden. Die Kopplungsabschnitte 20 der beiden Geländerholme
10 liegen dabei flach aufeinander.
[0049] Wie den Figuren 1 und 2 zu entnehmen ist, können die Vertikalstiele 30 weitere Kopplungselemente
in Form von Lochscheiben 50 aufweisen. An diesen können Gerüstelemente, wie beispielsweise
Belagriegel, Längsriegel und/oder Diagonalriegel (nicht dargestellt), befestigt werden.
Belagriegel dienen der Aufnahme eines Gerüstbelags 61, der beispielhaft in der Figur
3 dargestellt ist.
[0050] Abweichend von der in der Figur 4 dargestellten Ausführungsform eines Geländerholms
10 mit zwei gleich ausgebildeten Kopplungsabschnitt 20 kann ein Geländerholm 10 auch
zwei unter unterschiedlich gestaltete Kopplungsabschnitte 20 aufweisen. Dies ist beispielhaft
in der Figur 5 dargestellt. Der rechte Kopplungsabschnitt 20 ist analog den Kopplungsabschnitten
20 der Ausführungsform der Figur 4 ausgeführt. Der linke Kopplungsabschnitt 20 weist
dagegen eine Öffnung 21 ohne endseitige Erweiterung 22 auf. Abwandlungen von dieser
Ausgestaltung sind durchaus möglich.
[0051] Eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Geländerholms 10 ist den
Figuren 6, 7 und 8 zu entnehmen. Die Figuren 6 und 7 zeigen jeweils einen ersten Geländerholm
10, der bereits mit einem Kopplungselement 40 eines Vertikalstiels 30 verbunden ist,
sowie einen weiteren Geländerholm 10 während der Montage. Wie insbesondere der Figur
8 zu entnehmen ist, weisen die Kopplungsabschnitte 20 der Geländerholme 10 jeweils
eine Öffnung 21 mit einer endseitigen Erweiterung 22 auf, die nicht bis an eine Seitenkante
24 des Kopplungsabschnitts 20 geführt ist, sondern jeweils einen Abstand a2 zu den
beiden Seitenkanten 24 einhält. Die Erweiterung 22 weist eine Breite b2 auf, die prinzipbedingt
größer als die Breite b1 der Öffnung 21 ist. Die Breite b2 der Erweiterung 22 ist
an den wulstartigen Vorsprung 43 des Kopplungselements 40 angepasst, so dass der Kopplungsabschnitt
20 beim Einhängen über den wulstartigen Vorsprung 43 hinweg geführt werden kann. Der
Kopplungsabschnitt 20 ist dabei im Wesentlichen horizontal ausgerichtet (siehe Figur
6). Anschließend wird durch Verschieben das Kopplungselements 40 aus dem Bereich der
Erweiterung 22 bis zum anderen Ende der Öffnung 21 geführt, so dass der Kopplungsabschnitt
20 den wulstartigen Vorsprung 43 des Kopplungselements 40 hintergreift. Zuvor oder
dabei kann der Kopplungsabschnitt 20 durch Drehen des Geländerholms 10 in die vertikale
Position gebracht werden. Der Kopplungsabschnitt 20 kommt somit neben dem Kopplungsabschnitt
20 des bereits montierten Geländerholms 10 zu liegen.
[0052] Das Drehen des Geländerholms 10 erfordert einen gewissen Bewegungsfreiraum, der bei
dem Ausführungsbeispiel der Figuren 6 und 7 dadurch geschaffen wird, dass der Kopplungsabschnitt
20 endseitig eine Breite B2 aufweist, die gegenüber einer Breite B1 im Bereich des
Anschlusses an das Metallrohr 13 des Geländerholms 10 reduziert ist. Die Seitenkanten
24 des Kopplungsabschnitts 20 weisen hierzu jeweils einen Rücksprung 23 auf (siehe
auch Figur 8).
[0053] Um auch bei beengten Verhältnissen ein Drehen und/oder Verschwenken des Geländerholms
10 zu ermöglichen, weist der Kopplungsabschnitt 20 zudem eine die beiden Seitenkanten
24 verbindende kreisbogenförmig verlaufende Stirnkante 25 auf. Da der kreisbogenförmige
Verlauf der Stirnkante 25 konzentrisch zum kreisbogenförmigen Verlauf der Erweiterung
22 ausgebildet ist, verändert sich der Abstand a2 der Erweiterung 22 zu den Seitenkante
24 auch im Bereich der Stirnkante 25 nicht. Das heißt, dass beim Verschwenken des
Geländerholms 10 immer der gleiche Bewegungsfreiraum benötigt wird. Der notwendige
Bewegungsfreiraum wird ferner dadurch geschaffen, dass bei der Ausführungsform der
Figuren 6 und 7 die Erweiterung 22 der Öffnung 21 außenliegend angeordnet ist. Denn
wäre sie innenliegend angeordnet, käme es zu einer Kollision mit dem bereits montierten
Geländerholm 10, wie beispielhaft in der Fig. 7 dargestellt.
[0054] Eine kreisbogenförmig verlaufende Stirnkante 25, die zu dem konzentrisch zu einer
Rundung am Ende der Öffnung 21 ausgebildet ist, weist daher auch der Kopplungsabschnitt
20 des Geländerholms 10 der Figuren 1 bis 4 auf (siehe Figur 2).
Bezugszeichenliste
[0055]
- 10
- Geländerholm
- 11
- erstes Ende des Geländerholms
- 12
- zweites Ende des Geländerholms
- 13
- Metallrohr
- 20
- Kopplungsabschnitt
- 21
- Öffnung
- 22
- Erweiterung
- 23
- Rücksprung
- 24
- Seitenkante
- 25
- Stirnkante
- 30
- Vertikalstiel
- 40
- Kopplungselement
- 41
- erster Abschnitt des Kopplungselements
- 42
- zweiter Abschnitt des Kopplungselements
- 43
- Vorsprung
- 50
- Lochscheibe
- 61
- Gerüstbelag
- 100
- Gerüst
- A
- Längsachse des Geländerholms
- B1
- Breite des Kopplungsabschnitts
- B2
- Breite des Kopplungsabschnitts
- a1
- Abstand der Öffnung 21 zu einer Seitenkante 24
- a2
- Abstand der Erweiterung 22 zu einer Seitenkante 24
- b1
- Breite der Öffnung 21
- b2
- Breite der Erweiterung 22
1. Geländerholm (10) für ein Gerüst (100), der an zumindest einem Ende (11, 12) einen
Kopplungsabschnitt (20) zur Kopplung mit einem Kopplungselement (40) eines Vertikalstiels
(30) oder Vertikalrahmen des Gerüsts (100) aufweist,
wobei der Kopplungsabschnitt (20) flach ausgebildet und von einer länglichen, parallel
zu einer Längsachse (A) des Geländerholms (10) verlaufenden Öffnung (21) durchsetzt
ist, die bis zu einer endseitigen Erweiterung (22) eine gleichbleibende Breite (b1)
aufweist,
wobei die endseitige Erweiterung (22) an dem Ende der Öffnung (21) angeordnet ist,
das dem Geländerholm (10) abgewandt ist, und wobei in der Draufsicht auf den Kopplungsabschnitt
(20) die Erweiterung (22) gerundet, insbesondere kreis- oder teilkreisförmig, ausgebildet
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Draufsicht auf den Kopplungsabschnitt (20) die Öffnung (21) beidseitig erweitert
ist, insbesondere spiegelsymmetrisch in Bezug auf die Längsachse (a) ausgebildet ist.
2. Geländerholm (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Draufsicht auf den Kopplungsabschnitt (20) die Öffnung (21) und/oder die Erweiterung
(22) mittig in Bezug auf die Längsachse (A) angeordnet ist bzw. sind.
3. Geländerholm (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kopplungsabschnitt (20) an seinem dem Geländerholm (10) abgewandten Ende eine
reduzierte Breite (B2) aufweist, wobei zur Reduzierung der Breite vorzugsweise der
Kopplungsabschnitt (20) auf beiden Seiten einen Rücksprung (23) aufweist.
4. Geländerholm (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kopplungsabschnitt (20) in der Draufsicht zwei gerade verlaufende Seitenkanten
(24) sowie eine kreisbogenförmig verlaufende Stirnkante (25) aufweist, welche die
beiden Seitenkanten (24) verbindet, wobei vorzugsweise die kreisbogenförmig verlaufende
Stirnkante (25) konzentrisch zu einer Rundung am außenliegenden Ende der Öffnung (21)
ausgebildet ist.
5. Geländerholm (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Geländerholm (10) aus einem Metallrohr (13) gebildet ist, das vorzugsweise eine
kreisrunde Querschnittsform aufweist und/oder an mindestens einem Ende (11, 12) zur
Ausbildung oder Aufnahme eines Kopplungsabschnitts (20) plastisch verformt ist.
6. Geländerholm (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Geländerholm (10) an beiden Enden (11, 12) jeweils einen Kopplungsabschnitt (20)
aufweist und wobei die beiden Kopplungsabschnitte (20) gleich oder unterschiedlich
ausgestaltet sind.
7. Gerüst (100), insbesondere Modul- oder Rahmengerüst, mit mindestens einem Geländerholm
(10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche sowie mindestens einem Vertikalstiel
(30) oder Vertikalrahmen, der zur Kopplung mit einem Kopplungsabschnitt (20) des Geländerholms
(10) mindestens ein Kopplungselement (40) aufweist.
8. Gerüst (100) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das Kopplungselement (40) im Wesentlichen L-förmig ausgebildet ist und einen mit
dem Vertikalstiel (30) oder Vertikalrahmen verbundenen ersten Abschnitt (41) sowie
einen winklig, insbesondere rechtwinklig, hierzu angeordneten zweiten Abschnitt (42)
aufweist, der sich in Gebrauchslage des Vertikalstiels (30) bzw. Vertikalrahmens vorzugsweise
vertikal nach oben erstreckt.
9. Gerüst (100) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Abschnitt (41) und der zweite Abschnitt (42) des Kopplungselements (40)
jeweils eine kreisrunde Querschnittform aufweisen und/oder der zweite Abschnitt (42)
einen wulstartigen Vorsprung (43) aufweist, der sich vorzugsweise lediglich über einen
Teilumfangsbereich erstreckt.
10. Gerüst (100) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der wulstartige Vorsprung (43) zumindest auf der dem Vertikalstiel (30) oder dem
Vertikalrahmen zugewandten Seite des zweiten Abschnitts (42) angeordnet ist, so dass
der Abstand zwischen dem zweiten Abschnitt (42) des Kopplungselements (40) und dem
Vertikalstiel (30) bzw. dem Vertikalrahmen durch den Vorsprung (43) verringert wird.
11. Verfahren zum Errichten eines Gerüsts (100), insbesondere eines Modul- oder Rahmengerüsts,
bei dem ein Geländerholm (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 mit einem bereits montierten
ersten Vertikalstiel (30) oder-rahmen und einem noch zu montierenden zweiten Vertikalstiel
(30) oder-rahmen verbunden wird, umfassend die Schritte:
a) Koppeln eines ersten Kopplungsabschnitts (20) des Geländerholms (10) mit einem
Kopplungselement (40) des ersten Vertikalstiels (30) oder -rahmen,
b) Koppeln eines zweiten Kopplungsabschnitts (20) des Geländerholms (10) mit einem
Kopplungselement (40) des zweiten Vertikalstiels (30) oder-rahmen,
c) Positionieren des Geländerholms (10) mit Hilfe des zweiten Vertikalstiels (30)
oder -rahmen, der hierzu in seine Gebrauchslage überführt wird, wobei der Geländerholm
(10) um das Kopplungselement (40) des ersten Vertikalstiels (30) oder -rahmens verschwenkt
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt a) und/oder in Schritt b) das Kopplungselement (40) des Vertikalstiels
(30) oder -rahmens in Eingriff mit der Öffnung (21) des jeweiligen Kopplungsabschnitts
(20) des Geländerholms (10) gebracht wird.
13. Verwendung eines Geländerholms (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 in einem Gerüst
(100), insbesondere in einem Modul- oder Rahmengerüst, zur Ausbildung eines vorlaufenden
Geländers.
1. Guard rail (10) for a scaffold (100), which has at least at one end (11, 12) a coupling
section (20) for coupling to a coupling element (40) of a vertical post (30) or vertical
frame of the scaffold (100),
wherein the coupling section (20) is of flat construction and has passing through
it an elongate opening (21) which extends parallel to a longitudinal axis (A) of the
guard rail (10) and which has a constant width (b1) as far as an end-side extension
(22),
wherein the end-side extension (22) is arranged at the end of the opening (21) that
faces away from the guard rail (10), and wherein, in the plan view of the coupling
section (20), the extension (22) is rounded, in particular circular or part-circular,
characterized in that, in the plan view of the coupling section (20), the opening (21) is extended on both
sides, in particular is mirror-symmetrical with respect to the longitudinal axis (a).
2. Guard rail (10) according to claim 1,
characterized in that in the plan view of the coupling section (20), the opening (21) and/or the extension
(22) is/are arranged centrally with respect to the longitudinal axis (A).
3. Guard rail (10) according to any one of the preceding claims,
characterized in that the coupling section (20) has a reduced width (B2) at its end facing away from the
guard rail (10), wherein to reduce the width, preferably the coupling section (20)
has a recess (23) on both sides.
4. Guard rail (10) according to any one of the preceding claims,
characterized in that the coupling section (20) has, in plan view, two straight side edges (24) and an
circular arc-shaped front edge (25) which connects the two side edges (24), wherein
preferably the circular arc-shaped front edge (25) is formed concentrically to a rounding
at the outer end of the opening (21).
5. Guard rail (10) according to any one of the preceding claims,
characterized in that the guard rail (10) is formed from a metal tube (13) which preferably has a circular
cross-sectional shape and/or is plastically deformed at least at one end (11, 12)
for the formation or reception of a coupling section (20).
6. Guard rail (10) according to any one of the preceding claims,
characterized in that the guard rail (10) has a coupling section (20) at each of its two ends (11, 12),
wherein the two coupling sections (20) are configured identically or differently.
7. Scaffold (100), in particular modular or frame scaffold, having at least one guard
rail (10) according to any one of the preceding claims and at least one vertical post
(30) or vertical frame which has at least one coupling element (40) for coupling to
a coupling section (20) of the guard rail (10).
8. Scaffold (100) according to claim 7,
characterized in that the coupling element (40) is substantially L-shaped and has a first section (41)
connected to the vertical post (30) or vertical frame and a second section (42) arranged
at an angle, in particular at a right angle, in this respect, which extends preferably
vertically upwards in the position of use of the vertical post (30) or vertical frame.
9. Scaffold (100) according to claim 8,
characterized in that the first section (41) and the second section (42) of the coupling element (40) each
have a circular cross-section and/or the second section (42) has a bead-like projection
(43) which preferably extends only over a partial circumferential region.
10. Scaffold (100) according to claim 9,
characterized in that the bead-like projection (43) is arranged at least on the side of the second section
(42) facing the vertical post (30) or the vertical frame, so that the distance between
the second section (42) of the coupling element (40) and the vertical post (30) or
the vertical frame is reduced by the projection (43).
11. Method for erecting a scaffold (100), in particular a modular or frame scaffold, in
which a guard rail (10) according to any one of claims 1 to 6 is connected to a first
vertical post (30) or frame that is already assembled and to a second vertical post
(30) or frame that is still to be assembled, comprising the steps of:
a) coupling a first coupling section (20) of the guard rail (10) to a coupling element
(40) of the first vertical post (30) or frame,
b) coupling a second coupling section (20) of the guard rail (10) to a coupling element
(40) of the second vertical post (30) or frame,
c) positioning the guard rail (10) with the aid of the second vertical post (30) or
frame, which is transferred to its position of use in this respect, wherein the guard
rail (10) is pivoted about the coupling element (40) of the first vertical post (30)
or frame.
12. Method according to claim 11,
characterized in that in step a) and/or in step b) the coupling element (40) of the vertical post (30)
or frame is brought into engagement with the opening (21) of the respective coupling
section (20) of the guard rail (10).
13. Use of a guard rail (10) according to any one of claims 1 to 6 in a scaffold (100),
in particular in a modular or frame scaffold, for forming a forward-extending railing.
1. Longeron de garde-corps (10) pour un échafaudage (100), qui présente à au moins une
extrémité (11, 12) une portion d'accouplement (20) destinée à être accouplée à un
élément d'accouplement (40) d'un montant vertical (30) ou d'un cadre vertical de l'échafaudage
(100),
la portion d'accouplement (20) étant de forme plate et étant traversée par une ouverture
(21) oblongue parallèle à un axe longitudinal (A) du longeron de garde-corps (10),
ladite ouverture présentant une largeur (b1) constante jusqu'à un élargissement (22)
côté extrémité,
l'élargissement (22) côté extrémité étant disposé à l'extrémité de l'ouverture (21)
qui est détournée du longeron de garde-corps (10), et l'élargissement (22) étant arrondi,
en particulier en forme de cercle ou de cercle partiel, en vue de dessus sur la portion
d'accouplement (20),
caractérisé en ce que
l'ouverture (21) est élargie des deux côtés, en vue de dessus sur la portion d'accouplement
(20), et est en particulier conçue de manière symétrique par rapport à l'axe longitudinal
(A).
2. Longeron de garde-corps (10) selon la revendication 1,
caractérisé en ce que l'ouverture (21) et/ou l'élargissement (22) sont disposés au centre par rapport à
l'axe longitudinal (A), en vue de dessus sur la portion d'accouplement (20).
3. Longeron de garde-corps (10) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la portion d'accouplement (20) présente une largeur réduite (B2) à son extrémité
détournée du longeron de garde-corps (10), de préférence, la portion d'accouplement
(20) présentant de part et d'autre un retrait (23) pour réduire la largeur.
4. Longeron de garde-corps (10) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la portion d'accouplement (20) présente, en vue de dessus, deux bords latéraux (24)
rectilignes ainsi qu'un bord frontal (25) en arc de cercle qui relie les deux bords
latéraux (24), de préférence, le bord frontal (25) en arc de cercle étant concentrique
à un arrondi à l'extrémité extérieure de l'ouverture (21).
5. Longeron de garde-corps (10) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le longeron de garde-corps (10) est formé d'un tube métallique (13) qui présente
de préférence une forme de section transversale circulaire et/ou qui est déformé plastiquement
à au moins une extrémité (11, 12) pour former ou recevoir une portion d'accouplement
(20).
6. Longeron de garde-corps (10) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le longeron de garde-corps (10) présente à chacune de ses deux extrémités (11, 12)
une portion d'accouplement (20), les deux portions d'accouplement (20) étant de configuration
identique ou différente.
7. Échafaudage (100), en particulier échafaudage modulaire ou échafaudage à cadre, comprenant
au moins un longeron de garde-corps (10) selon l'une des revendications précédentes
ainsi qu'au moins un montant vertical (30) ou un cadre vertical qui présente au moins
un élément d'accouplement (40) destiné à être accouplé à une portion d'accouplement
(20) du longeron de garde-corps (10).
8. Échafaudage (100) selon la revendication 7,
caractérisé en ce que l'élément d'accouplement (40) est sensiblement en forme de L et présente une première
portion (41) reliée au montant vertical (30) ou au cadre vertical ainsi qu'une deuxième
portion (42) disposée en angle, en particulier en angle droit, par rapport à celle-ci,
qui s'étend de préférence verticalement vers le haut en position d'utilisation du
montant vertical (30) ou du cadre vertical.
9. Échafaudage (100) selon la revendication 8,
caractérisé en ce que la première portion (41) et la deuxième portion (42) de l'élément d'accouplement
(40) présentent chacune une forme de section transversale circulaire, et/ou la deuxième
portion (42) présente une saillie (43) en forme de bourrelet qui s'étend de préférence
uniquement sur une zone périphérique partielle.
10. Échafaudage (100) selon la revendication 9,
caractérisé en ce que la saillie (43) en forme de bourrelet est disposée au moins sur le côté de la deuxième
portion (42) tourné vers le montant vertical (30) ou le cadre vertical, de sorte que
la distance entre la deuxième portion (42) de l'élément d'accouplement (40) et le
montant vertical (30) ou le cadre vertical est réduite par la saillie (43).
11. Procédé de montage d'un échafaudage (100), en particulier d'un échafaudage modulaire
ou à cadre, dans lequel un longeron de garde-corps (10) selon l'une des revendications
1 à 6 est relié à un premier montant vertical (30) ou cadre vertical déjà monté et
à un deuxième montant vertical (30) ou cadre vertical encore à monter, comprenant
les étapes consistant à :
a) accoupler une première portion d'accouplement (20) du longeron de garde-corps (10)
à un élément d'accouplement (40) du premier montant vertical (30) ou cadre vertical,
b) accoupler une deuxième portion de d'accouplement (20) du longeron de garde-corps
(10) à un élément d'accouplement (40) du deuxième montant vertical (30) ou cadre vertical,
c) positionner le longeron de garde-corps (10) à l'aide du deuxième montant vertical
(30) ou cadre vertical, qui est transféré à cet effet vers sa position d'utilisation,
le longeron de garde-corps (10) étant pivoté autour de l'élément d'accouplement (40)
du premier montant vertical (30) ou cadre vertical.
12. Procédé selon la revendication 11,
caractérisé en ce que, à l'étape a) et/ou à l'étape b), l'élément d'accouplement (40) du montant vertical
(30) ou cadre vertical est amené en prise avec l'ouverture (21) de la portion d'accouplement
(20) respective du longeron de garde-corps (10).
13. Utilisation d'un longeron de garde-corps (10) selon l'une des revendications 1 à 6
dans un échafaudage (100), en particulier dans un échafaudage modulaire ou à cadre,
pour former un garde-corps avancé.