[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Tragschiene zur Verwendung in einem Tragschienensystem,
wobei die Tragschiene ein Tragschienenprofil aufweist, welches einen länglichen Aufnahmeraum
umschließt, sowie zumindest eine in dem Aufnahmeraum angeordnete Stromschiene mit
elektrisch kontaktierbaren Leitern. An die Tragschiene können dann Leuchten oder andere
elektrische Einheiten angeschlossen werden.
[0002] Tragschienensysteme mit einer länglichen Tragprofilschiene sowie einer in der Tragprofilschiene
gehaltenen Stromschiene sind aus dem Stand der Technik bekannt und werden beispielsweise
zum Realisieren länglicher sogenannter Lichtbandsysteme genutzt. Ein bekanntes Lichtbandsystem
wird von der Anmelderin unter der Bezeichnung "TECTON" vertrieben und zeichnet sich
dadurch aus, dass Leuchten oder andere elektrische Einheiten flexibel über die gesamte
Länge des Systems hinweg an der Tragschiene positioniert werden können. Ermöglicht
wird dies dadurch, dass aufgrund einer speziellen Lagerung der Leiter der Stromschiene(n)
diese über die im Wesentlichen gesamte Länge des Lichtbandsystems hinweg für die Verbraucher
zugänglich sind, sodass ein Kontaktieren der Leiter nicht nur an fest vorgegebenen
Positionen, sondern an beliebiger Stelle erfolgen kann. Ein derartiges Lichtbandsystem
ist beispielsweise in der
WO 2001/091250 A1 gezeigt.
[0003] Bei dem oben angesprochenen System "TECTON" sind zwei Stromschienen einander gegenüberliegend
an den beiden Seitenwänden einer nach unten offenen U-förmig gestalteten Tragprofilschiene
angeordnet. Das Kontaktieren der Leiter dieser beiden Stromschienen erfolgt dadurch,
dass die Leuchte oder allgemein der anzuschließende Verbraucher ein drehbares Kontaktierungselement
aufweist, welches von der Unterseite her über die längliche Koppelöffnung der Tragprofilschiene
in diese eingeführt und anschließend um etwa 45° verdreht wird. An dem Kontaktierungselement
angeordnete Kontakte sind hierbei derart ausgeführt, dass sie durch das Verdrehen
des Kontaktierungselements seitlich ausgeschwenkt werden und letztendlich im verdrehten
Zustand die Leiter der Stromschienen kontaktieren. Darüber hinaus erfolgt gleichzeitig
auch eine mechanische Verriegelung, sodass die Leuchte oder der Verbraucher zuverlässig
an der Tragschiene fixiert wird.
[0004] Zumindest ein Teil der Kontakte des bekannten Kontaktierungselements ist hierbei
verstellbar ausgeführt. Dies wird dadurch erreicht, dass das Kontaktierungselement
einen Kontakthalterungskörper aufweist, der der Halterung der verschiedenen Kontakte
dient, wobei zumindest ein Teil der Kontakte höhenverstellbar an dem Kontakthalterungskörper
gelagert ist bzw. in unterschiedlichen Höhen an dem Kontakthalterungskörper angeordnet
werden kann. Die Möglichkeit einer unterschiedlichen Höhenpositionierung einzelner
Kontakte führt hierbei dazu, dass diese dazu ausgewählt werden können, gezielt bestimmte
Leiter der Stromschiene(n) zu kontaktieren. Bspw. besteht auf diesem Wege die Möglichkeit,
gezielt einzelne Phasen eines Stromversorgungsnetzes für die Kontaktierung durch die
Leuchte oder die elektrische Einheit auszuwählen.
[0005] Bei diesem bekannten Tragschienensystem ist die Verwendung der Kupferleiter der Stromschienen
in der Regel fest definiert und an den Anschlussklemmen der anzuschließenden Einheit,
also der Leuchte oder der elektrischen Einheit entsprechend gekennzeichnet. Sofern
optionale Anschlussmöglichkeiten bestehen, bspw. bei der oben erwähnten Wahl der Phase,
ist dies in der Regel in der Montageanleitung entsprechend beschrieben und es liegt
in der Verantwortung des das System installierenden Elektrikers, beim Anschluss der
Einheiten Fehler zu vermeiden.
[0006] Die Anforderungen an Tragschienensysteme werden allerdings immer vielfältiger. Einerseits
steigen hierbei die Anforderungen hinsichtlich möglicher beleuchtungsspezifischer
Anwendungen. Bspw. werden also separate Stromversorgungskreise für eine Notlichtbeleuchtung
oder mehrere Kommunikationskreise zur komfortablen Beleuchtungssteuerung gewünscht.
Andererseits besteht mehr und mehr der Wunsch, zusätzliche Infrastrukturelemente in
das System zu integrieren.
[0007] Moderne Tragschienensysteme weisen deshalb eine immer größere Anzahl intern verlaufender
elektrischer Leiter auf, durch welche die Funktionalität des damit realisierbaren
Systems erweitert werden kann. Neben der Möglichkeit, zusätzlich zur allgemeinen Stromversorgung
auch spezielle Notstromversorgungskreise zur Verfügung zu stellen, über die im Falle
eines Notzustands zumindest ein Teil der Leuchten nach wie vor mit Strom versorgt
werden kann, werden zusätzliche Leiter auch dazu genutzt, Daten oder Signale zu übertragen.
Diese Datenübertragung kann dann bspw. dazu genutzt werden, die einzelnen angeschlossenen
Leuchten von einer Zentrale aus mittels digitaler Befehle anzusteuern.
[0008] Darüber hinaus ist zwischenzeitlich allerdings bspw. auch vorgesehen, einzelne Leiter
der Stromschiene unabhängig von einer Beleuchtungssteuerung für die Übertragung anderweitig
genutzter Signale zu verwenden. Bspw. könnten Leiter im Rahmen der Verwendung einer
100V-Spannung zur Übermittlung digitaler akustischer Signale genutzt werden, sodass
an das entsprechende Leitungspaar dann Lautsprecher oder andere geeignete Geräte zur
Wiedergabe der akustischen Informationen angeschlossen werden können. Auch die Nutzung
von Leitern zur Signalübertragung im Rahmen eines Powerline-Carrier-Verfahrens wäre
denkbar, um zumindest einen Teil der Leiter der Stromschiene als KommunikationsNetzwerk
zur allgemeinen Informationsübertragung zu nutzen.
[0009] Für alle diese denkbaren Anwendungen bzw. Funktionen eigens definierte Stromkreise
zur Verfügung zu stellen, wäre allerdings nicht sinnvoll. Die Ausgestaltung des Systems
sowie der anzuschließenden Verbraucher würde hierdurch deutlich aufwändiger werden
und in deutlich erhöhten Herstellungskosten resultieren.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb zunächst der Gedanke zugrunde, die zur Verfügung
stehenden Leiter eines Tragschienensystems zumindest teilweise kundenspezifisch nutzbar
zu machen. Je nach dem, in welcher Weise der Verbraucher also das System einsetzt
und welche Funktionalitäten er nutzen möchte, werden also die Leiter der Stromschiene(n)
in unterschiedlicher Weise für verschiedene Signalarten genutzt. In diesem Fall ergibt
sich allerdings dann das Problem, dass sich die Gefahr einer fehlerhaften Kontaktierung
der Leiter deutlich erhöht.
[0011] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabenstellung zugrunde, bei einem
System der oben beschriebenen Art fehlerhafte Anwendungen bzw. fehlerhafte Kontaktierungen
der Leiter möglichst zu vermeiden und insbesondere Fehler in Bezug auf gültige Vorschriften
hinsichtlich der Kontaktierung der Leiter auszuschließen.
[0012] Die Aufgabe wird durch eine Tragschiene mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Kerngedanke der vorliegenden Erfindung ist es, die zumindest teilweise flexible Verwendung
der Leiter zu visualisieren, insbesondere auf der Außenseite des Tragschienensystems
jederzeit sichtbar zu machen, so dass beim Anschluss entsprechender Leuchten oder
anderer elektrischer Einheiten unmittelbar erkennbar ist, welche Funktion welchen
Leitern des Systems zugewiesen wurde. Zwar liegt es auch in diesem Fall in der Verantwortung
des Elektrikers oder Endverbrauchers, die anzuschließenden Einheiten derart zu konfigurieren
bzw. zu gestalten, dass die jeweils richtigen Leiter kontaktiert werden. Dadurch allerdings,
dass unmittelbar erkennbar ist, welche Leiter welche Funktion besitzen, kann nunmehr
die Wahrscheinlichkeit fehlerhafter Kontaktierungen deutlich reduziert werden.
[0013] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird also eine Tragschiene für Leuchten oder elektrische
Einheiten vorgeschlagen, welche aufweist:
- ein Tragschienenprofil, welches einen länglichen Aufnahmeraum umschließt, sowie
- mindestens eine in dem Aufnahmeraum angeordnete Stromschiene mit kontaktierbaren Leitern,
wobei die Tragschiene an ihrer Außenseite Anzeigemittel zur visuellen Darstellung
der Funktion der Leiter aufweist.
[0014] Vorzugsweise ist hierbei vorgesehen, dass die Anzeigemittel für zumindest einen Teil
der Leiter veränderbar sind. Die Darstellung der Funktion der Leiter kann also im
Rahmen der flexiblen Nutzung der verschiedenen Leiter gemäß dieser bevorzugten Weiterbildung
der Erfindung jederzeit an die gewünschte Konfiguration des Systems angepasst werden.
Weitere Leiter hingegen, deren Funktion und Anordnung fix vorgegeben ist, wie bspw.
Leiter zur Stromversorgung und / oder Erdung, werden zwar idealerweise ebenfalls hinsichtlich
ihrer Funktion visuell dargestellt, wobei in diesem Fall dann allerdings die Anzeigemittel
vorzugsweise nicht veränderbar sind. Das Anpassen der Anzeigemittel kann sich also
bevorzugt in erster Linie auf diejenigen Leiter beschränken, deren Funktion tatsächlich
flexibel durch den Verbraucher gewählt werden kann.
[0015] Die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anzeigemittel kann hierbei in unterschiedlichster
Weise erfolgen. Eine erste denkbare Variante besteht beispielsweise dabei darin, dass
die Anzeigemittel Feldbereiche zum Anbringen von Labeln umfassen, welche dann jeweils
die Funktion des oder der zugehörigen Leiter erläutern. Die Feldbereiche können hierbei
zur Aufnahme von selbstklebenden, selbsthaftenden oder magnetisch befestigbaren Labeln
ausgebildet sein. Auch die Nutzung von Feldbereichen, die zur Aufnahme von auswechselbaren
Anzeigeelementen, bspw. von Plättchen oder Karten mit einer entsprechenden Beschriftung
ausgebildet sind, wäre denkbar. Die Anzeigemittel umfassen hierbei vorzugsweise eine
schematische Darstellung der Anordnung der Leitungen, wobei zumindest einem Teil der
Leitungen jeweils ein Feldbereich zugeordnet ist.
[0016] Eine weitere Möglichkeit zur Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anzeigemittel besteht
darin, die Funktion der Leiter elektronisch darzustellen. In diesem Fall können die
Anzeigemittel bspw. ein Display umfassen, welches in einer besonders komfortablen
Weise die Möglichkeit eröffnet, die Darstellung der Funktion der Leiter an deren vorgesehene
Nutzung anzupassen. Auch in diesem Fall wird die Darstellung der Funktion der Leiter
vorzugweise mit einer graphischen schematischen Darstellung der Anordnung der Leiter
in der Tragschiene kombiniert, da hier in besonders intuitiver Weise die Position
und zugehörige Funktion der Leiter erkennbar ist.
[0017] Im Falle einer elektronischen Darstellung der Funktion der Leiter kann ferner auch
vorgesehen sein, dass das System, insbesondere die Tragschiene Mittel aufweist, welche
automatisch die Funktion der Leiter erkennt und dann in entsprechender Weise die Anzeigemittel
ansteuert.
[0018] Wie bereits erwähnt soll die Funktion der Leiter jederzeit erkennbar sein. Vorzugsweise
ist deshalb vorgesehen, die entsprechenden Anzeigemittel an der Außenseite des Systems
anzubringen. Gemäß einer ersten bevorzugten Variante ist hierbei vorgesehen, die Anzeigemittel
an einem das Tragschienenprofil abschließenden Stirnteil anzuordnen. Dabei wäre beispielsweise
auch möglich, mehrere -z.B. unterschiedlich bedruckte - Stirnteile zur Verfügung zu
stellen, wobei dann durch den Verbraucher dasjenige Stirnteil gewählt wird, welches
der gewählten Verwendung der Leiter entspricht. Auch eine Anordnung der Anzeigemittel
an der Außenseite einer Seitenwand des Tragschienenprofils wäre denkbar, wobei auch
hier die Anordnung vorzugsweise im Endbereich der Tragschiene erfolgt, insbesondere
an dem Ende, an dem eine Einspeisung des Systems erfolgt.
[0019] Letztendlich ist also mit Hilfe der erfindungsgemäßen Lösung sichergestellt, dass
beim Anschließen von Leuchten oder elektrischen Einheiten an ein Tragschienensystem
unmittelbar erkennbar ist, welche Funktionen die verschiedenen Leiter des Systems
erfüllen und in welcher Weise somit die anzuschließenden Einheiten ausgestaltet oder
konfiguriert werden müssen, um die zur Nutzung bestimmter Funktionen erforderlichen
Leiter zu kontaktieren.
[0020] Nachfolgend soll die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert
werden. Es zeigen:
- Figur 1
- schematisch eine Darstellung einer Tragschiene mit darin angeordneten Stromschienen,
deren Leiter zumindest zum Teil unterschiedlichen Funktionen zugeordnet werden können;
- Figur 2
- ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Tragschiene, deren Stirnteil erfindungsgemäße
Anzeigemittel zur Darstellung der Funktion der Leiter der Tragschiene aufweist;
- Figur 3
- ein Set austauschbarer Label, mit deren Hilfe flexibel die Darstellung der Anzeigemittel
angepasst werden kann;
- Figur 4
- eine schematische Darstellung erfindungsgemäßer elektronischer Anzeigemittel und
- Figuren 5 - 8
- Ansichten eines aus dem Stand der Technik bekannten Tragschienensystems.
[0021] Die vorliegende Erfindung stellt wie bereits erwähnt beispielsweise eine Weiterentwicklung
des bekannten Systems "TECTON" dar. Bevor die erfindungsgemäße Lösung näher beschrieben
werden soll, soll deshalb nachfolgend anhand der Figuren 5 - 8 zunächst die grundsätzliche
Ausgestaltung eines derartigen Tragschienensystems erläutert werden. Die Figuren 5
und 6 zeigen hierbei Ansichten der Tragschiene, in der die Stromschienen angeordnet
sind. Die Figuren 7 und 8 wiederum zeigen die Ausgestaltung einer an dieses Tragschienensystem
angeschlossenen bzw. anzuschließenden Leuchte mit einem hierzu vorgesehenen Kontaktierungselement.
[0022] Erkennbar ist hierbei zunächst, dass bei dem bekannten Tragschienensystem 100 eine
längliche, im Querschnitt U-förmig ausgebildete und nach unten geöffnete Tragprofilschiene
101 zum Einsatz kommt, welche mit ihren beiden Seitenwänden 102 sowie der oberen Verbindungswand
103 einen länglichen Aufnahmeraum begrenzt, der von der Unterseite her über eine längliche
Koppelöffnung zugänglich ist. An den Innenseiten beider Seitenwände 102 ist im dargestellten
Fall dann jeweils eine sog. Stromschiene 110 bzw. 120 angeordnet (in Figur 6, welche
lediglich die Tragprofilschiene 101 zeigt, sind diese nicht erkennbar), welche jeweils
mehrere in Längsrichtung verlaufende Drähte bzw. Leiter 111, 121 aufweist, die in
länglichen Kanälen oder Nuten 113, 123 einer aus einem isolierenden Material bestehenden
Leitungsaufnahmestruktur 112, 122 angeordnet sind. Die Kanäle 113, 123 sorgen hierbei
für eine sichere Lagerung der Leiter 111, 121 derart, dass diese nicht versehentlich
berührt werden können. Gleichzeitig sind die Kanäle 113, 123 allerdings jeweils zum
Innenraum der Tragprofilschiene 101 hin offen gestaltet, sodass eine Kontaktierung
der Leiter 111, 121 ermöglicht ist.
[0023] Eine an dieses Tragschienensystem 100 anzuschließende Leuchte 130 weist dann zumindest
ein drehbar gelagertes Kontaktierungs- bzw. Abgriffelement 135 auf, wie es insbesondere
in den Figuren 7 und 8 erkennbar ist. Zum Anschließen der Leuchte 130 wird diese von
der Unterseite her an die längliche Tragprofilschiene 101 angesetzt, wobei hierbei
das Kontaktierungselement 135 über die längliche Koppelöffnung in die Tragprofilschiene
101 eingeführt und anschließend um etwa 45° verdreht wird. An dem Kontaktierungselement
135 angeordnete Kontakte 136 sind hierbei derart ausgeführt, dass sie durch das Verdrehen
seitlich ausgeschwenkt werden und hierbei dann - wie insbesondere in Figur 8 erkennbar
ist - in die Aufnahmekanäle 113, 123 der beiden Stromschienen 110, 120 eingreifen,
um die entsprechenden Leiter 111, 121 zu kontaktieren.
[0024] Im dargestellten Fall sind zu beiden Seiten des Kontaktierungselements 135 Kontakte
136 angeordnet, um die an beiden Seitenwänden 102 der Tragprofilschiene 101 positionierten
Stromschienen 110, 120 kontaktieren zu können. Dadurch, dass die Kontakte 136 mit
ihrem zugehörigen Kontakthalterungsteil 137 und dem daran angeschlossenen - nicht
erkennbaren - Kabel bzgl. eines Kontakthalterungskörpers 138 des Abgriffelements 135
vertikal verschoben werden können, können sie der Position eines gewünschten Leiters
111, 121 entsprechend angeordnet werden, um dann diesen entsprechenden Leiter wie
gewünscht zu kontaktieren. Hierdurch besteht einerseits die Möglichkeit einer Phasenwahl
sowie einer Wahl des Nullleiters für die Stromversorgung. Je nach Anzahl der durch
die Stromschienen 110, 120 zur Verfügung gestellten Leiter können diese dann allerdings
auch noch zu anderen Zwecken wie bspw. zur Kommunikation genutzt werden. Hierdurch
besteht die Möglichkeit, die an die Tragprofilschiene 101 angeschlossenen Leuchteneinheiten
zu einem größeren Lichtbandsystem zu kombinieren und die Leuchten zentral von einer
zentralen Steuereinheit aus anzusteuern.
[0025] Neben den in den Figuren dargestellten Leuchteneinheiten können darüber hinaus auch
andere elektrische Einheiten an das Tragschienensystem angeschlossen werden. Zu denken
wäre hierbei insbesondere an Sensoren wie bspw. Anwesenheits- oder Helligkeitssensoren,
die einen automatisierten Betrieb des Beleuchtungssystems unterstützen. Auch Einheiten,
die eine von der Beleuchtungssteuerung unabhängige Kommunikation oder Übermittlung
von Daten zu anderen Zwecken ermöglichen, wären als sinnvolle, an das Tragschienensystem
anzuschließende Einheiten denkbar. Schließlich sind selbstverständlich auch unterschiedlichste
Leuchtentypen denkbar, die gemeinsam an die Tragprofilschiene angeschlossen werden
können und hierbei unterschiedliche Aufgaben der Beleuchtungstechnologie erfüllen.
[0026] Bei dem dargestellten, aus dem Stand der Technik bekannten System sind einige der
Anschlusskontakte in einer vorgegebenen Höhe positioniert, da sie grundsätzlich einen
bestimmten Leiter der Stromschienen 110, 120 kontaktieren sollen, beispielsweise den
für die Erdung vorgesehenen Leiter. Zumindest ein Kontakt allerdings ist höhenverstellbar
an dem Kontaktierungselement 135 positionierbar, da über diesen Kontakt eine Phasenauswahl
für die Stromversorgung vorgenommen werden soll. Je nach dem, in welcher Höhe sich
der entsprechende Anschlusskontakt befindet, wird ein unterschiedlicher Leiter und
damit eine entsprechende Phase des Stromversorgungsnetzes kontaktiert, was somit die
Möglichkeit eröffnet, Leuchten bspw. verschiedenen Gruppen zuzuordnen, die jeweils
an eine bestimmte Phase der Versorgungsspannung angeschlossen sind.
[0027] Weiterentwicklungen des dargestellten Tragschienensystems weisen zunehmend mehr Leiter
auf, da diese Systeme neben einer reinen Beleuchtung auch zusätzliche Aufgaben erfüllen
sollen und/oder die Ansteuerung der angeschlossenen Leuchten flexibler und komfortabler
gestaltet werden soll. Zum Beispiel wäre es denkbar, zwei Leiter der Stromschienen
für eine allgemeine Datenübermittlung - bspw. mittels PLC - zu nutzen, um ein Kommunikationsnetzwerk
zu realisieren, welches sich über den Bereich des gesamten Tragschienensystems hinweg
erstreckt. An bestimmten Positionen könnten also elektrische Verbraucher in Form von
Routern oder sog. Access Points angeschlossen werden, die dann einerseits über die
Leiter der Stromschienen mit einem zentralen Kommunikationsgerät kommunizieren, andererseits
eine Schnittstelle für eine drahtlose Kommunikation mit Endgeräten zur Verfügung stellen.
Eine andere Möglichkeit wiederum besteht darin, zwei Leiter der Stromschienen zur
digitalen Übermittlung von Audio- und / oder Videoinformationen zu nutzen. Insbesondere
könnten dann an die entsprechenden Leiter an gewünschten Positionen sog. ELA-Lautsprecher
oder andere Wiedergabegeräte angeschlossen werden, die die entsprechenden akustischen
Informationen oder visuellen Informationen wiedergeben. Schließlich wäre es auch denkbar,
Leiter zur Realisierung von Notstromversorgungskreisen zu nutzen. Einzelne Leuchten
des Systems könnten dann mit diesen Leitern verbunden werden, um im Falle eines Notzustands
basierend auf der Notstromversorgung eine gewisse Mindestbeleuchtung gewährleisten
zu können.
[0028] Figur 1 zeigt nunmehr eine Möglichkeit zur Realisierung eines in der oben beschriebenen
Weise ausgestalteten Systems mit erweiterten Funktionen. Dabei ist im Querschnitt
ein Tragschienenprofil 50 mit mehreren darin in Längsrichtung verlaufenden Leitern
58 dargestellt, die ebenso wie auch im Stand der Technik in in Längsrichtung verlaufenden
Nuten oder Kanälen 57 von geeignet ausgeführten, isolierenden Leitungsaufnahmestrukturen
56 zweier Stromschienen 55 angeordnet sind. Die Kontaktierung dieser Leiter 58 soll
grundsätzlich gesehen also in gleicher Weise wie auch anhand der Figuren 5 - 8 erläutert
mit Hilfe von Kontaktierungselementen erfolgen, die bspw. von der Unterseite her -zumindest
teilweise - in die Tragschiene 50 eingesetzt und dann derart verdreht werden, dass
die zugehörigen Anschlusskontakte ausschwenken und die entsprechenden Leiter 58 kontaktieren.
[0029] Bei dem in Figur 1 dargestellten Beispiel ist vorgesehen, dass die Leiter 58 der
beiden Stromschienen 55 zwei grundsätzlichen Kategorien zugeordnet werden können.
Die Leiter 58 unterhalb der schematisch dargestellten Ebene E dienen hierbei in erster
Linie der Stromversorgung anzuschließender Verbraucher, insbesondere anzuschließender
Leuchten, während hingegen die Leiter 58 oberhalb der Ebene E zusätzliche Funktionen
zur Verfügung stellen.
[0030] Im vorliegenden Fall ist insbesondere vorgesehen, dass die drei unteren linken Leiter
L1, L2, L3 die drei Phasen eines Stromversorgungsnetzes bilden, während hingegen die
zwei unteren rechten Leiter Erde und N einerseits eine Erdung angeschlossener Einheiten
ermöglichen sowie andererseits den Nullleiter des Stromversorgungsnetzes darstellen.
Oberhalb dieser fünf Leiter liegen dann jeweils paarweise einander gegenüberliegend
Leiter EL1, EN1 eines ersten Notstromversorgungskreises "EMERCENCY 1" sowie Leiter
EL2, EN2 eines zweiten Notstromversorgungskreises "EMERCENCY 2".
[0031] Die - neben der Beleuchtung und Notbeleuchtung - zusätzlichen Funktionen des Systems
werden durch jeweils zwei einander gegenüberliegende Leiter 58 oberhalb der Ebene
E zur Verfügung gestellt, wobei ein erstes Leiterpaar S1+, S1- im dargestellten Beispiel
einen DALI-Bus bildet, über den also eine Kommunikation insbesondere zur Beleuchtungssteuerung
mittels digitaler Signale entsprechend dem DALI-Standard erfolgen kann. Das darüber
liegende Leiterpaar S2+, S2- hingegen bildet einen ELA-100V-Stromkreis, der insbesondere
zur Übertragung akustischer Informationen sowie zum Anschließen entsprechender Lautsprecher
genutzt werden kann. Schließlich steht ein weiteres Leiterpaar S3+, S3- zur Verfügung,
an dem wiederum 230V anliegen, welches allerdings nun für eine von der Beleuchtungssteuerung
unabhängige Kommunikation mittels Powerline Carrier genutzt werden kann.
[0032] Die in Figur 1 dargestellte Belegung stellt selbstverständlich lediglich ein Beispiel
zur Nutzung der verschiedenen Leiter 58 dar. Denn es ist durchaus vorstellbar, dass
ein Verbraucher andere Funktionen nutzen möchte, bspw. einen zusätzlichen DALI-Kreis
oder einen zweiten Kreis zum Anschließen von ELA-Lautsprechern oder anderen Wiedergabegeräten.
Da es offensichtlich nicht sinnvoll ist, für jede denkbare Zusatzfunktion eigene Leiterpaare
in den Stromschienen 55 zur Verfügung zu stellen, ist vorgesehen, zumindest einen
Teil der Leiter 58 abhängig von den Wünschen des Verbrauchers in unterschiedlicher
Weise zu nutzen. Da die Leiter 58 selbst in der Regel alle identisch ausgeführt sind,
können diese grundsätzlich für jede beliebige Funktion, also sowohl für eine Stromversorgung
als auch für eine Übermittlung von Signalen genutzt werden. Je nachdem, welche Funktionen
der Verbraucher für das System wünscht, kann also ein bestimmtes Leiterpaar dann im
Rahmen des externen Anschlusses der Tragschiene mit einer entsprechenden Einheit (einer
Energieversorgungseinheit, einer zentralen Steuereinheit zur Übermittlung von DALI-Signalen,
einer Einheit zur Übermittlung akustischer Signale für ELA-Lautsprecher usw.) gekoppelt
werden.
[0033] Mit anderen Worten, abhängig davon, in welcher Weise die Leiter 58 des Systems mit
externen Versorgungseinheiten oder anderweitigen Einheiten gekoppelt werden, können
diesen Leitern 58 unterschiedliche Funktionen zugeordnet werden.
[0034] In diesem Fall stellt sich dann allerdings das Problem, das anzuschließende Einheiten
hinsichtlich ihrer Anschlusskontakte derart konfiguriert sein müssen, dass sie tatsächlich
dann die einer bestimmten Funktion zugehörigen Leiter 58 richtig kontaktieren. Für
den Fall, dass alle Leiter 58 eine feste Funktion aufweisen, stellt dies kein gravierendes
Problem dar, da die anzuschließenden Einheiten - Leuchten oder anderweitige Einheiten
- bereits von Haus aus entsprechend ausgebildet sein können. Mit der nunmehr bestehenden
Flexibilität hinsichtlich der Nutzung der Leiter 58 des Systems ist es allerdings
grundsätzlich erforderlich, die anzuschließenden Einheiten in geeigneter Weise hinsichtlich
der Anordnung ihrer Anschlusskontakte auszugestalten, um fehlerhafte Kontaktierungen
und hieraus möglicherweise resultierende Beschädigungen des Systems oder des Verbrauchers
zu vermeiden. Hierbei ergibt sich dann allerdings das Problem, dass die Funktion der
verschiedenen Leiter 58 des Systems bislang nicht ohne Weiteres erkennbar ist.
[0035] Die Figuren 2 und 3 zeigen deshalb eine erfindungsgemäße Lösung, mit deren Hilfe
das oben genannte Problem vermieden, zumindest jedoch deutlich reduziert wird. Schematisch
dargestellt ist hierbei der Endbereich einer Tragschiene 50, der durch ein Stirnteil
40 abgeschlossen ist. Üblicherweise erfolgt in diesem Endbereich des Systems die sog.
Einspeisung, d.h. über entsprechende Anschlusselemente 45 und Kontaktklemmen 46 werden
die innerhalb der Tragschiene 50 verlaufenden Leiter 58 der Stromschienen 50 mit externen
Kabeln verbunden, die dann zu Stromversorgungseinheiten oder anderen Einheiten zur
Kommunikation bzw. Datenübertragung führen. Je nachdem, in welcher Weise die intern
verlaufenden Leiter 58 mit den externen Anschlussleitungen verbunden werden, wird
dann also die Funktion der Leiter 58 der Stromschienen 50 festgelegt und ein Anschlusselement
einer anzuschließenden Einheit muss hinsichtlich seiner Anschlusskontakte derart konfiguriert
werden, dass jeweils die gewünschten Leiter 58 kontaktiert werden können. Dies erfordert
insbesondere, dass beispielsweise bei dem in Figur 2 gezeigten Anschlusselement 65
einer anzuschließenden Einheit 60, welches mit dem bekannten verdrehbaren Anschlusselement
der Figuren 7 und 8 vergleichbar ist, die Anschlusskontakte 66 in einer entsprechenden
Höhe richtig angeordnet werden.
[0036] Um diesen Vorgang der Konfigurierung der anzuschließenden Einheiten 60 zu erleichtern,
ist vorgesehen, dass das System Anzeigemittel 10 zur Verfügung stellt, über die unmittelbar
erkennbar ist, welche Funktion die verschiedenen Leiter 58 des Systems aufweisen.
[0037] Bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel befinden sich diese Anzeigemittel
10 an dem Stirnteil 40, idealerweise im Bereich der Einspeisung der Tragschiene 50,
und sind somit jederzeit für einen Elektriker oder den Verbraucher, der Einheiten
an das System anschließen möchte, erkennbar.
[0038] Die Anzeigemittel 10 umfassen hierbei im dargestellten Ausführungsbeispiel zunächst
eine schematische Darstellung der zur Verfügung stehenden Leiter 58, wobei die Positionierung
der Anzeigemittel 10 an dem Stirnteil 40 in diesem Fall insofern von Vorteil ist,
als die gewählte Darstellung einer Querschnittsdarstellung der Tragschiene 50 entspricht
und somit intuitiv die Anordnung und Lage der verschiedenen Leiter 58 für einen Benutzer
erkennbar ist. Analog zur Anordnung der Leiter 58 innerhalb der Tragschiene 50 sind
also mit Hilfe der Anzeigemittel 10 auf der linken Seite die acht Leiter der linken
Stromschiene 50 dargestellt, auf der rechten Seite sind die Leiter der rechten Stromschiene
50 dargestellt, wobei auf die Darstellung des Erdungsleiters - wie gezeigt - ggf.
auch verzichtet werden kann.
[0039] Die für die Stromversorgung (inkl. Phasenwahl und Nullleiter) sowie Erdung genutzten
Leiter sind im dargestellten Ausführungsbeispiel fix vorgegeben und deren Position
soll in der Regel nicht veränderbar sein. In diesem Fall ist mit Hilfe der Anzeigemittel
10 unmittelbar die Funktion dieser entsprechenden Leiter dargestellt und auch nicht
veränderbar.
[0040] Die Leiter der darüber liegenden Leiterpaare hingegen können entsprechend dem oben
ausgeführten Gedanken durch den Benutzer flexibel in ihrer Funktion belegt werden,
wobei nunmehr die Anzeigemittel 10 gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung derart ausgestaltet sind, dass sie variabel bzw. anpassbar sind, um
die tatsächlich gewählte Funktion der Leiter anzuzeigen. Im darstellten Ausführungsbeispiel
ist hierzu vorgesehen, dass zwischen zwei einander gegenüberliegenden Leiterpaaren
jeweils ein Feldbereich 15
1 bis 15
5 vorgesehen ist, der zur flexiblen Darstellung der jeweils genutzten Funktion des
entsprechenden Leiterpaars verwendet werden kann.
[0041] Ein denkbares Ausführungsbeispiel besteht dabei darin, entsprechend der Darstellung
in Figur 3 ein Set von karten - oder plättchenartigen Anzeigeelementen bzw. Labeln
17
1 bis 17
N zur Verfügung zu stellen, welche an den Feldbereichen 15
1 bis 15
5 angeordnet werden können. Die Karten 17
1 bis 17
N weisen dabei überwiegend vorgegebene Beschriftungen auf und können dann wahlweise
an den verschiedenen Feldbereichen 15
1 bis 15
5 angeordnet werden. Für Sonderfunktionen können auch nicht beschriftete Karten genutzt
werden, die dann entsprechend im Rahmen der Installation des Systems beschrieben oder
bedruckt werden und in analoger Weise an dem zugehörigen Feldbereich 15
1 bis 15
5 angeordnet werden können.
[0042] Bei der dargestellten Lösung können die Feldbereiche 15
1 bis 15
5 und die befestigbaren Label 17
1 bis 17
N derart ausgeführt sein, dass die Label 17
1 bis 17
N bspw. selbstklebend, selbsthaftend oder magnetisch an den Feldbereichen 15
1 bis 15
5 befestigbar sind. Als Alternative hierzu wäre es auch denkbar, die Feldbereiche 15
1 bis 15
5 in Form von Aufnahmetaschen oder Aufnahmen auszugestalten, in die entsprechende karten
- oder plattenartige Label 17
1 bis 17
N eingesetzt werden können. Wesentlich ist, dass für den Verbraucher die Möglichkeit
besteht, die tatsächliche Nutzung der Leiter 58 des Systems visuell darzustellen,
um beim nachfolgenden Anschließen von Verbrauchern Fehler möglichst zu vermeiden.
[0043] Dabei muss im Übrigen nicht zwingend vorgesehen sein, dass die Anzeigemittel 10 veränderbar
ausgestaltet sind. Denkbar wäre als einfache Alternative auch, mehrere unterschiedlich
gestaltete, beispielsweise unterschiedlich bedruckte Stirnteile zur Verfügung zu stellen,
die jeweils eine andere Belegung der Leiter darstellen. Durch den Verbraucher kann
dann bei der Montage des Systems dasjenige Stirnteil gewählt und an der Tragschiene
angeordnet werden, dessen Darstellung der tatsächlichen Belegung der Leiter entspricht.
[0044] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, einem Paar von zwei gegenüberliegenden
Leitern jeweils einen Feldbereich 15
1 bis 15
5 zuzuordnen. Dies ist in der Regel sinnvoll, da zur Nutzung der verschiedenen Funktionen
überwiegend Leiterpaare erforderlich sind. Grundsätzlich wäre es allerdings selbstverständlich
auch denkbar, im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Funktion der Leiter jeweils
einzeln mit Hilfe der Anzeigemittel 10 darzustellen. Ferner ist selbstverständlich
auch nicht wie zuvor beschrieben erforderlich, dass die zur Stromversorgung genutzten
Leiter hinsichtlich ihrer Anordnung fix vorgegeben sind und hier die Darstellung der
Anzeigemittel 10 nicht veränderbar ist. Allerdings ist es durchaus von Vorteil, wenn
diese Leiter, die für die grundsätzliche Funktion des Gesamtsystems unerlässlich sind,
hinsichtlich ihrer Anordnung nicht veränderbar sind, was dann vorzugsweise auch für
die entsprechende Darstellung mit Hilfe der erfindungsgemäßen Anzeigemittel gilt.
[0045] Ferner ist darauf hinzuweisen, dass innerhalb der Tragschiene 50 die Anordnung der
Stromschienen 50 mit ihren Leitern 58 auch anderweitig realisiert werden kann. Auch
in diesem Fall kann dann selbstverständlich in der erfindungsgemäßen Weise eine möglichst
intuitive Darstellung der Funktion der Leiter 58 mit Hilfe der Anzeigemittel 10 erfolgen.
[0046] Eine weitere Möglichkeit zur Realisierung des erfindungsgemäßen Gedankens ist in
Figur 4 dargestellt. Hier ist zur visuellen Darstellung der Funktion der Leiter eine
elektronische Variante gewählt, die ein Display 20 umfasst, welches an der Außenseite
einer Seitenwand 51 der Tragschiene 50 angeordnet ist. Analog zur Darstellung entsprechend
dem Ausführungsbeispiel von Figur 2 ist auch hier vorzugsweise eine schematische Darstellung
der Anordnung der Leiter vorgesehen, wobei dann nun eben in elektronischer Weise die
zusätzliche Anzeige der Funktion der verschiedenen Leiter vorgenommen wird.
[0047] Das Display 20 kann in unterschiedlichster Weise ausgeführt sein und ist vorzugsweise
derart gestaltet, dass ein minimaler Stromverbrauch vorliegt. Denkbar wäre insbesondere
die Nutzung von Displays, wie sie aus E-Readern oder vergleichbaren Geräten bekannt
sind, deren Darstellung auf einer sog. elektronischen Tinte beruht. Selbstverständlich
könnte ein entsprechendes Display 20 auch auf dem Stirnteil 40 des Systems angeordnet
sein und in analoger Weise könnten auch die anhand von Figur 2 erläuterten Anzeigemittel
10 an einer Seitenwand 51 der Tragschiene 50 vorgesehen sein. Grundsätzlich ist jedoch
von Vorteil, wenn die Anzeigemittel 10 im Endbereich einer Tragschiene 50 angeordnet
sind, insbesondere in der Nähe des Bereichs, in dem auch die Einspeisung des Systems
erfolgt, da hier im Rahmen des Anschließens der Tragschiene 50 an die externen Leitungen
auch unmittelbar dann die entsprechende Anpassung der erfindungsgemäßen Anzeigemittel
10 erfolgen kann.
[0048] Üblicherweise wird das entsprechende Anpassen der Anzeigemittel 10 manuell durch
einen Nutzer durchgeführt werden, wobei dies auch für die digitale Variante gemäß
Figur 4 gilt. Grundsätzlich wäre es allerdings auch denkbar, die Anzeigemittel 10
derart auszugestalten, dass sie durch entsprechendes Abgreifen der an den Leitern
58 anliegenden Spannungssignale selbstständig erkennen, in welcher Weise die Leiter
genutzt werden und dann automatisch die Darstellung der Anzeigemittel 10 entsprechend
anpassen. Dies gilt selbstverständlich in erster Linie für die anhand von Figur 4
erläuterte Variante, bei der die Anzeige der Funktion elektronisch erfolgt.
[0049] Die erfindungsgemäße Lösung trägt somit dazu bei, die Flexibilität von Tragschienensystemen
weiter zu erhöhen, hierbei allerdings die Gefahr einer fehlerhaften Kontaktierung
der zur Verfügung stehenden Leiter des Systems zu vermeiden.
1. Tragschiene für Leuchten oder elektrische Einheiten (60), welche aufweist:
• ein Tragschienenprofil (50), welches einen länglichen Aufnahmeraum umschließt,
• mindestens eine in dem Aufnahmeraum angeordnete Stromschiene (55) mit kontaktierbaren
Leitern (58),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tragschiene (50) an ihrer Außenseite Anzeigemittel (10) zur visuellen Darstellung
der Funktion der Leiter (58) aufweist.
2. Tragschiene nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzeigemittel (10) für zumindest einen Teil der Leiter (58) veränderbar sind.
3. Tragschiene nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzeigemittel (10) Feldbereiche (151 bis 155) zum Anbringen von die Funktion eines zugehörigen Leiters (58) erläuternden Labeln
(171 bis 17N) umfassen.
4. Tragschiene nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Feldbereiche (151 bis 155) zur Aufnahme von selbstklebenden, selbsthaftenden oder magnetisch befestigbaren
Labeln (171 bis 17N) ausgebildet sind.
5. Tragschiene nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Feldbereiche (151 bis 155) Aufnahmen zur auswechselbaren Aufnahme von Anzeigeelementen, insbesondere zur Aufnahme
von Karten aufweisen.
6. Tragschiene nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzeigemittel (10) eine schematische Darstellung der Anordnung der Leiter (58)
umfassen, wobei für zumindest einen Teil der Leiter (58) jedem Leiter (58) oder jedem
Leiterpaar jeweils ein Feldbereich (151 bis 155) zugeordnet ist.
7. Tragschiene nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzeigemittel (10) dazu ausgebildet sind, die Funktion der Leiter (58) elektronisch
dazustellen.
8. Tragschiene nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzeigemittel (10) ein Display (20) umfassen.
9. Tragschiene nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass diese Mittel zum automatischen Erkennen der Funktion der Leiter (58) aufweist, welche
die Anzeigemittel (10) ansteuern.
10. Tragschiene nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzeigemittel (10) an einem das Tragschienenprofil (50) abschließenden Stirnteil
(40) angeordnet sind.
11. Tragschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzeigemittel (10) an der Außenseite einer Seitenwand (51) des Tragschienenprofils
(50) angeordnet sind.