[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verdünnungsverfahren für den Drucksortierer
und einen erfindungsgemäßen Drucksortierer.
[0002] Drucksortierer mit Rotoren und Siebkörben oder Siebblechen werden häufig zum Aussortieren
der Verunreinigungen in Faserstoffsuspensionen verwendet. In einem solchen Sortierverfahren
gibt es eine gewisse Eindickungswirkung auf der Sieboberfläche (z.B. bei Loch- oder
Schlitzsiebkörben bzw. Loch- oder Schlitzsiebblechen) wegen einer gewissen Filterwirkung.
Die am häufigsten verwendeten Siebe sind korbförmige Siebe, die von innen nach außen
durchströmt werden (outflow principle). Das bedeutet, dass im Loch- oder Schlitzsiebkorb
ein Rotor angeordnet ist, welcher von der Sieboberfläche beabstandet ist und diese
kontinuierlich reinigt.
[0003] Am Markt sind die unterschiedlichsten Rotoren erhältlich. Jedoch zielen alle Rotoren
auf die Erzeugung von Druck- und Saugpulsen auf der Sieboberfläche ab.
[0004] Die Eindickung erfolgt über die Höhe des Korbes. Normalerweise steigt die Konsistenz
mit abnehmender Höhe (also näher zum Rejektauslass) an. Das Rejekt hat somit die höchste
Konsistenz, während der Gutstoff die niedrigste Konsistenz hat. Dies wird gegenwärtig
als ein unerwünschter Effekt angesehen, da nicht nur die Kapazität beschränkt wird,
sondern die Leistung und der Energieverbrauch erhöht werden. Aufgrund der zunehmenden
Konsistenz zum Rejektauslass hin können weniger Faserstoffe durch den Siebkorb hindurchfließen.
Zudem erhöht sich der Energieverbrauch wegen der erhöhten Reibung.
[0005] Im Stand der Technik gibt es nun Maßnahmen zur Reduzierung obengenannter Eindickung.
Dazu wird entweder Verdünnungswasser in die Rejektzone zugegeben, oder es wird Verdünnungswasser
in bestimmten Bereichen direkt in den Sortierbereich zugegeben.
[0006] Das Zugeben von Wasser in den Sortierbereich bedeutet üblicherweise einen komplizierten
Aufbau. Die Zugabe von Wasser in die Rejektzone erfolgt in der Regel mit einer Verdünnungswassermenge
im Umfang von 20% bis 40 % des Rejektstroms. Wenn die Menge des Verdünnungswassers
mehr als 40% des Rejektstroms beträgt, wird normalerweise die Motorbelastung wegen
der Beschränkung der Durchflussmenge im Sortierbereich erhöht, da das Verdünnungswasser
in den Rejektraum zugegeben wird, der unter dem Sortierbereich (Siebkorb) angeordnet
ist. Im obigen Fall reduziert die Verdünnung lediglich die Konsistenz im Rejektraum
des Drucksortierers und nicht im Sortierbereich zwischen dem Rotor und dem Siebkorb.
Mit anderen Worten, wenn das Verdünnungswasser zum Sortierbereich fließt, fällt es
dem Verdünnungswasser wegen der hohen Konsistenz schwer, tiefer in den Sortierbereich
einzudringen, um dort die Konsistenz zu reduzieren. Daher ist aus Stand der Technik
bekannt, dass eine Zugabe von Wasser von mehr als 40% des Rejektstroms das Verdünnungswasser
hauptsächlich die "Abkürzung" zum Rejektauslass nimmt. Das heißt, das Wasser fließt
in den Rejektauslass, anstatt in den Sortierbereich. Zudem tendiert eine Vielzahl
von Siebkörben zur Überlastung. Fig.2 zeigt eine weiteres Ausführungsbeispiel eines
Drucksortierers, der eine Vorrichtung zum Zugeben von Verdünnungswasser aufweist.
Dabei wird das Verdünnungswasser direkt in den Sortierbereich des Drucksortierers
zugegeben, wobei die Gesamtmenge von Verdünnungswasser, die in den Sortierbereich
des Drucksortierers zugegeben wird, 40% bis 70% des Rejektstroms beträgt. Wenn jedoch
die Menge an Verdünnungswasser weiter erhöht wird, "schießt" es hauptsächlich direkt
durch den Siebkorb und landet in der Gutstoffzone. Dadurch wird es nicht ausreichend
genutzt, um die Konsistenz im Sortierbereich zu reduzieren. Außerdem ist diese Anordnung
kompliziert und kostspielig.
[0007] Daher ist es notwendig, ein einfaches und kostengünstiges kontinuierliches Verdünnungsverfahren
bereitzustellen, ohne den Sortierbetrieb dabei negativ zu beeinflussen.
[0008] In der vorliegenden Erfindung wird das Verdünnungswasser in die Rejektzone zugegeben,
wie dies bereits üblich ist. Jedoch macht hier die Menge an zugegebenem Verdünnungswasser
den großen Unterschied. Wie oben bereits beschrieben erschwert eine Verdünnungswassermenge
von mehr als 40% des Rejektstroms den Sortierbetrieb. Die Leistung nimmt zu, Verstopfungen
und eine Überlastung des Motors werden beobachtet. Nun hat jedoch der Anmelder in
jüngsten Untersuchungen herausgefunden, dass wenn die Menge des Verdünnungswassers
noch größer als die Menge des Rejektstroms ist, der Eindickungsfaktor weiterhin abnimmt
und auch die Motorlast sinkt.
[0009] Hiermit wird ein Verdünnungsverfahren für einen Drucksortierer offenbart, welches
die oben genannten technischen Problem löst. Der Drucksortierer umfasst einen Rotor,
der im Sieb rotiert und in einem bestimmten Abstand vom Sieb angeordnet ist. Die zugeführten
Faserstoffe werden dem Sortierbereich zugeführt, der durch den Abstand zwischen dem
Rotor und dem Sieb gebildet wird. Ein Teil der zugeführten Stoffe geht durch das Sieb
in die Gutstoffzone und bildet den Gutstoff. Die restlichen zugeführten Stoffe werden
in einer Rejektzone als Rejektstrom abgeführt, wobei die Menge des Verdünnungswassers,
das in den Rejektstrom zugegeben wird, 0,8 bis 3,5-fach, vorzugsweise 1,6 bis 2,2-fach
größer als die Menge des Rejektstroms ist, abhängig von der Sortierstufe und dem zugeführten
Material.
[0010] Auf diese Weise wird die Rejektrate reduziert. Das bedeutet, dass kleinere bzw. weniger
Nachfolgestufen eingesetzt werden können, dies führt zu einem geringeren Energieverbrauch
und zu einer Senkung der Investitionskosten. Außerdem wird die Konsistenz im Sortierbereich
durch die große Menge von Verdünnungswasser gesenkt, wodurch das Verstopfungsrisiko
verringert wird.
[0011] Die Erfindung betrifft auch einen Drucksortierer mit einer Vorrichtung für die Zugabe
von Verdünnungswasser. Die Vorrichtung ist dabei für die Zugabe des Verdünnungswassers
direkt in die Rejektzone des Drucksortierers geeignet, wobei die Menge des in die
Rejektzone zugegebenen Verdünnungswassers 0,8 bis 3,5-fach, vorzugsweise 1,6 bis 2,2-fach
größer als die Menge des Rejektstroms ist.
[0012] Die vorteilhafte Wirkung ist auch von der Rotorform abhängig. In einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung sind auf dem Rotor Struktur(en) zur
Verbesserung der Verteilung des Verdünnungswassers im Sortierbereich vorgesehen. Es
wurde festgestellt, dass Rippen auf der Vorder- und Rückseite der Flügel des Rotors
die Verteilung des Verdünnungswassers im Sortierbereich verbessern können, sodass
der Rotor selbst bei einer Rejektrate von unter 5% sehr stabil betrieben werden kann.
[0013] Fig.1 zeigt eine schematische Ansicht eines Querschnitts eines Drucksortierers, wobei
das Verdünnungswasser in die Rejektzone zugegeben wird.
[0014] Fig.2 zeigt eine schematische Ansicht eines Querschnitts eines Drucksortierers, wobei
das Verdünnungswasser in die Sortierzone mittels mehrerer spezifisch entwickelter
Rohrleitungen zugegeben wird.
[0015] Fig.3A bis Fig.3C sind schematische Ansichten, die jeweils die Vorderseite und die
Rückseite der Flügel mit den Rippen zeigen, sowie einen Rotor mit einer Vielzahl von
Flügeln.
[0016] Die Figur 1 zeigt den Querschnitt des Drucksortierers 100, wobei das Verdünnungswasser
D in die Rejektzone 20 des Drucksortierers 100 zugegeben wird, wie dies bereits bei
bekannten Drucksortierern der Fall ist. Jedoch ist die Menge des Verdünnungswassers
D, das mit Hilfe einer daran angepassten Vorrichtung zum Zugeben von Verdünnungswasser
(nicht dargestellt) in den Rejektstrom zugegebenen wird, 0,8 bis 3,5-fach größer als
die Menge des Rejektstroms.
[0017] Figur 1 zeigt einen Rotor 40, der im Sieb rotiert und vom Sieb 60 beabstandet ist.
Die zugeführten Stoffe F werden dem Sortierbereich 10 zugeführt, der durch den Abstand
zwischen dem Rotor 40 und dem Sieb 60 gebildet wird. Ein Teil der zugeführten Stoffe
F geht durch das Sieb 60 in die Gutstoffzone 30 und bildet den Gutstoff A. Die restlichen
zugeführten Stoffe F werden in der Rejektzone 20 als Rejektstrom R abgeführt.
[0018] In diesem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 sind die in Figur 2 gezeigten Rohrleitungen
zum Zugeben von Verdünnungswasser in den Sortierbereich ausgelassen. In Figur 2 wird
das Verdünnungswasser auch dem Sortierbereich zugeführt. Mit den erfindungsgemäßen
Vorrichtungen werden gleiche oder sogar bessere Sortierwirkungen und ein geringerer
Energieverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Anlagen erzielt.
[0019] Aus Fig.1 und Fig.2 ist ersichtlich, dass eine Vielzahl von Flügeln auf dem Rotor
40 angeordnet wird, um die Strömungsbedingungen im Sortierbereich zu verbessern. Wie
in den Figuren 3A bis 3C dargestellt ist, sind auf der Vorderseite und Rückseite der
Flügel 70 des Rotors 40 Rippen 50 zur Verbesserung der Verteilung des Verdünnungswassers
D im Sortierbereich angeordnet.
[0020] Die obige Beschreibung gibt die bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
an, aber der Grundgedanke und Umfang der vorliegenden Erfindung sind nicht auf den
vorliegenden offenbarten spezifischen Inhalt beschränkt. Der Fachmann auf dem vorliegenden
Gebiet kann gemäß den Lehren der vorliegenden Erfindung die obigen Ausführungsformen
wahlfrei kombinieren und weiterbilden, um mehr Ausführungsformen und Anwendungen im
gemäß der vorliegenden Erfindung vorzunehmen
BEZUGSZEICH ENLISTE
[0021]
- 10
- Sortierbereich
- 20
- Rejektzone
- 30
- Gutstoffzone
- 40
- Rotor
- 50
- Rippe
- 60
- Sieb
- 70
- Flügel
- 100
- Drucksortierer
- 200
- Drucksortierer
- F
- zugeführte Stoffe
- A
- Gutstoff
- R
- Rejekt
- D
- Verdünnungswasser
1. Verdünnungsverfahren für einen Drucksortierer (100, 200), der einen Rotor (40) umfasst,
der innerhalb eines Siebes (60) rotiert und mit einem Abstand zum Sieb (60) angeordnet
ist, wobei zugeführte Stoffe (F) in einen Sortierbereich (10) zugeführt werden, der
durch den Abstand zwischen dem Rotor (40) und dem Sieb (60) gebildet wird, wobei ein
Teil der zugeführten Stoffe (F) durch das Sieb (60) in eine Gutstoffzone (30) gelangt
und den Gutstoff (A) bildet und die restlichen zugeführten Stoffe (F) in einer Rejektzone
(20) als Rejektstrom (R) abgeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Verdünnungswasser (D) direkt in den Rejektstrom (R) zugegeben wird, und die Menge
des in den Rejektstrom zugegebenen Verdünnungswassers (D) das 0,8 bis 3,5-fache der
Menge des Rejektstroms (R) beträgt.
2. Verdünnungsverfahren für einen Drucksortierer (100, 200) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge des in den Rejektstrom (R) zugegebenen Verdünnungswassers (D) das 1,6 bis
2,2-fache gegenüber der Menge des Rejektstroms (R) beträgt.
3. Drucksortierer (100, 200) mit einem Rotor (40) und einem Sieb (60) und einer Vorrichtung
zum Zugeben von Verdünnungswasser (D), die zum Zugeben von Verdünnungswasser (D) direkt
in die Rejektzone (20) geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge des in den Rejektstrom (R) zugegebenen Verdünnungswassers (D) das 0,8 bis
3,5-fache der Menge des Rejektstroms (R) ist.
4. Drucksortierer (100, 200) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge des in den Rejektstrom (R) zugegebenen Verdünnungswassers (D) das 1,6 bis
2,2-fache der Menge des Rejektstroms (R) ist.
5. Drucksortierer (100, 200) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Rotor (40) Strukturen zur Verbesserung der Verteilung von Verdünnungswasser
(D) im Sortierbereich (10) vorgesehen sind.
6. Drucksortierer (100, 200) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotor (40) Flügel (70) aufweist und dass Rippen (50) auf der Vorderseite und/oder
der Rückseite der Flügel (70) zur Verbesserung der Verteilung des Verdünnungswassers
(D) im Sortierbereich (10) vorgesehen sind.