[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abstützvorrichtung für eine Autobetonpumpe
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, eine Autobetonpumpe mit einer solchen Abstützvorrichtung
und ein Set mit einem vorderen und einem hinteren Schwenkbein.
[0002] Aus dem Stand der Technik bekannte Autobetonpumpen weisen eine Abstützvorrichtung
auf, um die Lasten des Verteilermasts sowie ggf. weitere auf die Autobetonpumpe wirkende
Kräfte in den Untergrund abzuleiten. Üblicherweise umfassen derartige Abstützvorrichtungen
zwei Paare von gegeneinander schwenkbaren Schwenkbeinen, die seitlich an eine Trägerstruktur
(i.d.R. der Mastbock oder eine damit verbundene Struktur) der Autobetonpumpe angelenkt
sind und an ihren Enden Stützzylinder aufweisen. Jeweils mindestens eines der Schwenkbeine
kann meistens sowohl seitlich ausgeschwenkt als auch teleskopiert werden, um die erforderliche
Länge für eine stabile Abstützung bei gleichzeitig kompakter Bauweise zu erreichen.
[0003] Im Fahrbetrieb der Autobetonpumpe befinden sich die Schwenkbeine in einem eingeschwenkten
und einteleskopierten Zustand, üblicherweise hinter einem Fahrerhaus der Autobetonpumpe.
Aufgrund der kompakten Bauweise benötigen die eingefahrenen und eingeschwenkten Teleskopabschnitte
der Schwenkbeine meistens Platz im jeweils anderen Schwenkbein. Hierfür ist es bekannt,
dass die nicht teleskopierbaren Schwenkbeine gabelförmig ausgebildet sind und zur
Schwenkachse hin offene Ausnehmungen aufweisen, in denen die Teleskopabschnitte der
teleskopierbaren Schwenkbeine im eingefahrenen Zustand Platz finden.
[0004] Bei größeren bzw. schwereren Maschinen, insbesondere sogenannten Großmastautobetonpumpen,
werden längere Schwenkbeine benötigt, um eine stabile und sichere Abstützung zu gewährleisten.
Aufgrund der sich dadurch ergebenden enormen Ausmaße aller Tragstrukturteile der Maschine,
insbesondere der größeren Längen der teleskopierbaren Schwenkbeine, ergeben sich einerseits
Platzprobleme hinsichtlich der Unterbringung aller gewünschten Maschinenfunktionen,
da im Maschineninneren bzw. im Bereich des Rahmens ein größerer Raum zum Überschwenken
der eingefahrenen Teleskopbeine freizuhalten ist. Andererseits müssen die Aussparungen
der nicht teleskopierbaren Schwenkbeine eine entsprechend größere Länge bzw. Gabeltiefe
aufweisen, wodurch die Schwenkbeine weiter geschwächt werden.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine platzsparende Abstützvorrichtung
bereitzustellen, die sich für größere Autobetonpumpen eignet, ohne Kompromisse hinsichtlich
der Belastbarkeit eingehen zu müssen. Insbesondere soll gleichzeitig, auch bei kleineren
Maschinen, eine bessere Bauraumnutzung ermöglicht werden.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Abstützvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
[0007] Demnach wird eine Abstützvorrichtung für eine Autobetonpumpe vorgeschlagen, welche
einen Rahmen sowie mindestens ein vorderes Schwenkbein und mindestens ein hinteres
Schwenkbein umfasst. Die Schwenkbeine sind relativ zueinander schwenkbar an den Rahmen
angelenkt, wobei das vordere Schwenkbein teleskopierbar ausgeführt ist. Das vordere
Schwenkbein umfasst einen schwenkbar am Rahmen gelagerten Schwenkabschnitt mit einem
darin verschiebbar gelagerten Teleskopabschnitt. Die beiden die Schwenkbeine sind
des Weiteren auf gleicher Höhe am Rahmen angeordnet, d.h. sie sind nicht übereinander
an den Rahmen angelenkt. Die Bezeichnung "relativ zueinander schwenkbar an den Rahmen
angelenkt" ist breit auszulegen und bedeutet nicht, dass die Schwenkachsen zusammenfallen
müssen oder dass die Schwenkbeine direkt miteinander verbunden sind. Es ist auch denkbar,
dass beide Schwenkbeine über separate Schwenkachsen an den Rahmen angelenkt sind.
Insbesondere sind die beiden Schwenkbeine im nicht arretierten Zustand unabhängig
voneinander schwenkbar.
[0008] Erfindungsgemäß umfasst der Teleskopabschnitt mindestens zwei ineinander verschiebbar
gelagerte Teleskopschüsse. Mit anderen Worten ist das vordere Schwenkbein als Mehrfachteleskopschwenkbein
ausgeführt, welches mindestens zwei Teleskopstufen aufweist. Dadurch lassen sich die
für die Abstützung größerer bzw. schwerer Autobetonpumpen notwendigen Abstützweiten
erreichen, ohne große Teile des für andere Maschinenfunktionen benötigten Bauraums
im Maschineninnern zum Überschwenken sehr langer eingefahrener Teleskopbeine zu opfern
oder die hinteren Schwenkbeine durch sehr große Ausnehmungen für lange eingefahrene
Teleskopbeine zu schwächen.
[0009] Der Teleskopabschnitt kann zweistufig oder mehrstufig ausgeführt sein, d.h. es können
mehr als zwei gegeneinander verschiebbar gelagerte Teleskopschüsse vorgesehen sein.
Die Teleskopschüsse können unabhängig voneinander ein- und ausfahrbar sein.
[0010] In einer möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Schwenkbeine um eine
gemeinsame vertikale Schwenkachse schwenkbar an den Rahmen angelenkt sind, vorzugsweise
über einen zweigeteilten Schwenkbolzen. Letzterer kann einen oberen und einen unteren
Schwenkbolzenteil umfassen, welche koaxial und beabstandet zueinander angeordnet sind.
Alternativ können die vorderen und hinteren Schwenkbeine auch um zwei nahe beieinander
liegende Achsen schwenkbar an den Rahmen angelenkt sein, die ebenfalls vorzugsweise
durch zweigeteilte Schwenkbolzen realisiert sind. "Nahe beieinander liegend" kann
dabei so aufgefasst werden, dass der Abstand der Achsen kleiner ist als der längste
nach hinten über den Schwenkabschnitt ragende Teil des Teleskopabschnitts.
[0011] Durch die Zweiteilung des / der Schwenkbolzen(s) kann der Teleskopabschnitt bzw.
einer oder mehrere der Teleskopschüsse in einem eingefahrenen Zustand die Schwenkachse(n)
durchdringen und durch die Ausnehmung des hinteren Schwenkbeins hindurchgeschwenkt
werden. Dies ermöglicht einen sehr kompakten Aufbau. Eine oder mehrere der Teleskopstufen
können im eingefahrenen Zustand die Achse der gemeinsamen Bolzenlagerung des vorderen
und hinteren Schwenkbeins (oder, im Falle der alternativ voneinander beabstandeten
Schwenkachsen, eine der oder beide Schwenkachsen) durchdringen und so weit in eine
entsprechende Ausnehmung im hinteren Schwenkbein hineinragen, wie es die ökonomische
Gestaltung eines tragfähigen hinteren Schwenkbeins oder der für andere Maschinenfunktionen
benötigte Bauraum im Maschineninnern erlaubt.
[0012] Durch die Mehrfachteleskopbauweise kann aber der Teleskopabschnitt auch so ausgebildet
sein, dass im vollständig eingefahrenen Zustand keiner der Teleskopschüsse nach hinten
in Richtung der Schwenkachse bzw. des hinteren Schwenkbeins über den Schwenkabschnitt
hinausragt. In diesem Fall kann auf eine Ausnehmung im hinteren Schwenkbein verzichtet
werden.
[0013] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das hintere Schwenkbein
um eine vertikale Schwenkachse schwenkbar an den Rahmen angelenkt ist und eine zur
Schwenkachse hin offene Ausnehmung aufweist, wobei das hintere Schwenkbein im Bereich
der Ausnehmung vorzugsweise gabelförmig ausgebildet ist. Die Gabeltiefe kann weniger
als, mehr als oder im Wesentlichen die halbe Länge des hinteren Schwenkbeins betragen.
[0014] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Teleskopabschnitt
in einem einteleskopierten Zustand zumindest teilweise in die Ausnehmung des hinteren
Schwenkbeins ragt. Durch die Mehrfachteleskopbauweise ist es möglich, die Gabeltiefe
(d.h. die Länge der Ausnehmung) gegenüber einer Ausführung mit Einfachteleskop zu
reduzieren, da der Teleskopabschnitt des vorderen Schwenkbeins im einteleskopierten
Zustand weniger weit in die Ausnehmung ragt.
[0015] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist alternativ vorgesehen, dass der Teleskopabschnitt
in einem einteleskopierten Zustand nicht in die Ausnehmung des hinteren Schwenkbeins
ragt. Bei entsprechend geschickter Gestaltung oder Staffelung der Teleskopstufen,
kann sich in Teilen des konventionell vom eingefahrenen Teleskopabschnitt benötigten
Platzes in der Ausnehmung Raum bieten zur Unterbringung anderer Maschinenfunktionen,
ohne Tribut an die Ökonomie des hinteren Schwenkbeins. In diesem Fall kann also der
nun freiwerdende Bauraum innerhalb der Ausnehmung zur Unterbringung von Komponenten
der Autopumpe genutzt werden. Entsprechend kann vorgesehen sein, dass mindestens eine
Komponente der Autopumpe zumindest teilweise in der Ausnehmung anordenbar ist.
[0016] In einer möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das hintere Schwenkbein abgesehen
von dessen Anbindung an den Rahmen ein geschlossenes Profil, insbesondere Kastenprofil,
aufweist. Dies bedeutet, dass explizit keine oben beschriebene Ausnehmung vorgesehen
ist, sondern das hintere Schwenkbein geschlossen ist. Dadurch ergibt sich eine erhöhte
Stabilität bzw. Steifigkeit, da das hintere Schwenkbein nicht durch eine Ausnehmung
geschwächt ist. Lediglich der unmittelbare Anbindungsbereich an den Rahmen, d.h. der
Verbindungsbereich, über den das hintere Schwenkbein an den Rahmen angebolzt ist,
kann ein abweichendes Profil aufweisen (z.B. obere und untere Bolzverbindungsmittel).
Auch das gegenüberliegende Ende des hinteren Schwenkbeins kann ein abweichendes Profil
aufweisen, beispielsweise aufgrund eines dort vorgesehenen Stützzylinders.
[0017] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass zwischen den Schwenkbeinen
in einem eingeschwenkten Zustand und dem Rahmen ein Bauraum besteht, in welchem mindestens
eine Komponente der Autopumpe zumindest teilweise anordenbar ist. Dieser Bauraum,
welcher konventionell für das Überschwenken des eingefahrenen Teleskopabschnitts freigehalten
werden muss, kann nun also für die Unterbringung von Maschinenkomponenten genutzt
werden.
[0018] Somit eignet sich die erfindungsgemäße Abstützvorrichtung nicht nur für eine Verlängerung
der Abstützlängen, z.B. für Großmastbetonpumpen, sondern generell für jegliche Autobetonpumpen,
um den zur Verfügung stehenden Bauraum optimal nutzen zu können, ohne die Abstützstabilität
beeinträchtigen zu müssen.
[0019] In einer weiteren möglichen Ausführungsform sind mindestens zwei Paare mit je einem
hinteren und einem vorderen Schwenkbein vorgesehen, die seitlich auf gegenüberliegenden
Seiten an den Rahmen angelenkt sind.
[0020] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Teleskopabschnitt
ein Feststellmittel umfasst, mittels welchem der Teleskopabschnitt in einer eingeschwenkten
und einteleskopierten Stellung relativ zum hinteren Schwenkbein und/oder in einer
austeleskopierten Stellung relativ zum Schwenkabschnitt feststellbar ist. In der letztgenannten
Stellung kann das vordere Schwenkbein gegenüber dem hinteren Schwenkbein vorzugsweise
verschwenkt und/oder verschwenkbar sein. Diese Stellung kann einem vollständig oder
nahezu vollständig austeleskopierten Zustand des vorderen Schwenkbeins entsprechen.
In der erstgenannten Stellung im arretierten Zustand können die Schwenkbeine für die
Fahrt an der Autobetonpumpe gesichert sein, sodass sie nicht aufgrund von auftretenden
Kräften ungewollt ausschwenken und/oder austeleskopieren.
[0021] Das Feststellmittel kann ein aktiv betätigbarer Sperrzylinder sein, welcher in entsprechende
Bohrungen an / in den Schwenkbeinen einbolzt. Der insbesondere hydraulisch betreibbare
Sperrzylinder kann am Teleskopabschnitt bzw. an einem der Teleskopschüsse vorgesehen
sein und sich mit diesem mitbewegen, wodurch er sowohl im Fahrbetrieb zur Arretierung
der beiden Schwenkbeine miteinander als auch in einer austeleskopierten Stellung zur
Arretierung eines Teleskopschusses mit dem Schwenkabschnitt einsetzbar ist (in letzterem
Fall wird verhindert, dass die vorderen Schwenkbeine im Arbeitsbetrieb aufgrund der
auftretenden Belastungen ungewollt einteleskopieren). Es kann pro Teleskopschuss ein
eigenes Feststellmittel (z.B. je ein Sperrzylinder) vorgesehen sein.
[0022] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Set aus einem vorderen Schwenkbein
und einem hinteren Schwenkbein einer erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung. Diese sind
an einem Rahmen einer Autobetonpumpe montierbar. Dabei ergeben sich offensichtlich
dieselben Vorteile und Eigenschaften wie für die erfindungsgemäße Abstützvorrichtung,
weshalb auf eine wiederholende Beschreibung verzichtet wird.
[0023] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Autobetonpumpe mit einer erfindungsgemäßen
Abstützvorrichtung. Dabei ergeben sich offensichtlich dieselben Vorteile und Eigenschaften
wie für die erfindungsgemäße Abstützvorrichtung, weshalb an dieser Stelle auf eine
wiederholende Beschreibung verzichtet wird. Vorzugsweise umfasst die Autobetonpumpe
zwei Paare aus je einem vorderen und einem hinteren Schwenkbein, welche an gegenüberliegenden
Seiten an den Rahmen angelenkt sind. Bevorzugt sind die Schwenkbeinpaare um je eine
gemeinsame vertikale Achse schwenkbar an den Rahmen angelenkt, insbesondere über zweigeteilte
Schwenkbolzen wie oben beschrieben.
[0024] In einer möglichen Ausführungsform umfasst die Autobetonpumpe einen um eine vertikale
Achse drehbaren und auf einem Mastbock angeordneten Verteilermast, wobei der Mastbock
den Rahmen umfasst oder mit diesem verbunden ist. Der Verteilermast kann mehrere gegeneinander
schwenkbare Segmente umfassen, entlang derer eine Betonleitung geführt ist. Die im
Betrieb der Autobetonpumpe auftretenden Kräfte werden über den Verteilermast und den
Mastbock bzw. den Rahmen sowie über die Abstützvorrichtung in den Untergrund geleitet.
[0025] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend
anhand der Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung mit vollständig
austeleskopierten vorderen Schwenkbeinen gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
- Figur 2:
- eine vergrößerte perspektivische Ansicht eines einteleskopierten und eingeschwenkten
vorderen Schwenkbeins gemäß Figur 1;
- Figur 3:
- eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Abstützvor-richtung mit vollständig
austeleskopierten vorderen Schwenkbeinen gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;
und
- Figur 4:
- eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Abstützvorrichtung mit einteleskopierten
und eingeschwenkten Schwenkbeinen.
[0026] Die Figur 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung
in einer perspektivischen Ansicht. Die Abstützvorrichtung umfasst zwei seitlich an
einen Rahmen 26 angelenkte Paare mit je einem vorderen Schwenkbein 10 und einem hinteren
Schwenkbein 12. Die Abstützvorrichtung ist insbesondere Teil einer hier nicht dargestellten
Autobetonpumpe, welche einen über einen Drehkranz um eine vertikale Achse drehbar
auf dem Rahmen 26 gelagerten Mastbock mit einem Verteilermast umfassen kann. Die Abstützvorrichtung
dient der Abstützung der Autobetonpumpe im Arbeitsbetrieb. Für die Fahrt können die
Schwenkbeine 10, 12 durch Einschwenken an die Autobetonpumpe angelegt werden, sodass
alle Schwenkbeine 10, 12 im Wesentlichen parallel ausgerichtet sind (siehe Figur 4).
[0027] Die hinteren und vorderen Schwenkbeine 10, 12 sind auf jeder Seite um eine gemeinsame
vertikale Schwenkachse 20 (siehe Figur 2) an den Rahmen 26 angelenkt, welche durch
einen zweigeteilten Schwenkbolzen 24 mit oberen und unteren koaxial angeordneten und
axial beabstandeten Schwenkbolzenteilen gebildet ist. Gleichzeitig sind die vorderen
und hinteren Schwenkbeine 10, 12 auf gleicher Höhe an den Rahmen 26 angelenkt, also
nicht übereinander angeordnet. Dadurch können über die Schwenkachse 20 hinausragende
Teile der vorderen Schwenkbeine 10 durch die Achsen 20 "nach hinten" hindurchragen
und es ergibt sich ein kompakter Aufbau.
[0028] Die oberen und unteren Schwenkbolzenteile 24 lagern in entsprechenden Bolzenaufnahmen
der Schwenkbeine 10, 12. Wie der Figur 2 zu entnehmen ist, welche ein einzelnes vorderes
Schwenkbein 10 im vollständig einteleskopierten und eingeschwenkten Zustand zeigt,
liegen die Bolzenaufnahmen des vorderen Schwenkbeins 10 innerhalb der Bolzenaufnahmen
des hinteren Schwenkbeins 12. Es sind allerdings auch Geometrien denkbar, bei denen
die Bolzenaufnahmen der oberen und/oder unteren Schwenkbolzenteile 24 auf derselben
Höhe oder die Bolzenaufnahmen des hinteren Schwenkbeins 12 innerhalb der Bolzenaufnahmen
des vorderen Schwenkbeins 10 liegen. Ebenfalls ist es möglich, dass die vorderen und
hinteren Schwenkbeine 10 um zwei nahe beieinanderliegende separate Achsen schwenkbar
an den Rahmen 26 angelenkt sind.
[0029] Die hinteren und vorderen Schwenkbeine 10, 12 sind unabhängig voneinander um die
Schwenkachsen 20 schwenkbar. Die vorderen Schwenkbeine 10 sind zusätzlich teleskopierbar
(im Gegensatz zu den hinteren Schwenkbeinen 12). Jedes vordere Schwenkbein 10 umfasst
einen auch aus Ausschubkasten bezeichneten Schwenkabschnitt 14, welcher über die Schwenkbolzenteile
24 wie zuvor beschrieben an den Rahmen 26 angelenkt ist. Innerhalb jedes Schwenkabschnitts
14 ist ein Teleskopabschnitt 16 verschiebbar gelagert, welcher in den hier gezeigten
Ausführungsbeispielen zwei verschiebbar ineinander gelagerte Teleskopschüsse 16a,
16b umfasst. Der Teleskopabschnitt 16 ist also zweistufig aufgebaut.
[0030] An den Enden der innersten Teleskopschüsse der vorderen Schwenkbeine 10 befinden
sich vertikal ein- und ausfahrbare Stützzylinder 22, ebenso wie an den Enden der hinteren
Schwenkbeine 12. Durch Ausfahren der insbesondere hydraulisch betriebenen Stützzylinder
22 lässt sich das Fahrwerk der Autobetonpumpe für den Arbeitseinsatz vom Boden abheben.
[0031] Das Ein- und Austeleskopieren der einzelnen Teleskopstufen 16a, 16b der als Mehrfachteleskopschwenkarme
fungierenden vorderen Schwenkbeine 10 kann jeweils durch einen oder mehrere Hydraulikzylinder
erfolgen. Es kann eine Zwischenstufe vorgesehen sein, in der lediglich einer der Teleskopschüsse
16a, 16b ausgefahren ist. Dadurch ergeben sich flexiblere Abstützmöglichkeiten, was
insbesondere bei beengten Platzverhältnissen auf der Baustelle vorteilhaft sein kann.
[0032] Zwischen den hinteren Schwenkbeinen 12 befindet sich ein Hilfsrahmen, welcher u.a.
über diagonal verlaufende Zugstreben mit dem Rahmen 26 verbunden ist. Hilfsrahmen
und Zugstreben können als Teil des Rahmens 26 angesehen werden.
[0033] Bei dem in den Figuren 1 und 2 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel weisen die hinteren
Schwenkbeine 12 zu den Schwenkachsen 20 hin offene Ausnehmungen 18 auf, die sich entlang
der Längsachsen der hinteren Schwenkbeine 12 bis ungefähr zur halben Länge erstrecken.
Dadurch ergibt sich ein gabelförmiger Aufbau der hinteren Schwenkbeine 12. Die Gabeltiefe
kann auch kleiner oder größer als hier dargestellt sein, wobei aus Stabilitätsgründen
kleinere Gabeltiefen angestrebt werden. Die Ausnehmungen 18 sind konventionell dafür
vorgesehen, um die im einteleskopierten Zustand nach hinten durch die Schwenkachsen
20 hindurchragenden Teile der vorderen Schwenkbeine 10 aufzunehmen und somit einen
kompakten Aufbau zu ermöglichen. Bei großen Abstützlängen müssen die Gabeltiefen daher
entsprechend lang gewählt sein, was zu einer Schwächung der hinteren Schwenkbeine
12 führt.
[0034] Wären die in der Figur 1 gezeigten vorderen Schwenkbeine 10 als Einfachteleskope
ausgeführt, würden diese Gabeltiefen nicht ausreichen, um die nach hinten über die
Schwenkabschnitte 14 hinausragenden Teile der eingefahrenen Teleskopabschnitte 16
aufzunehmen. Dadurch, dass die vorderen Schwenkbeine 10 erfindungsgemäß als Mehrfachteleskopbeine
ausgebildet sind und mehrere (hier: zwei) Teleskopstufen aufweisen, können die Ausnehmungen
18 kleiner sein, was den hinteren Schwenkbeinen 12 eine höhere Steifigkeit verleiht.
Die erfindungsgemäße Abstützvorrichtung eignet sich daher auch für sehr große / schwere
Autobetonpumpen.
[0035] Bei den hier gezeigten Ausführungsbeispielen sind die vorderen Schwenkbeine 10 sogar
derart gestaltet, dass im vollständig einteleskopierten Zustand, wie er z.B. in der
Figur 2 zu sehen ist, keine Teile der Teleskopschüsse 16a, 16b nach hinten hinausragen.
Daher werden die Ausnehmungen 18 überhaupt nicht für die Lagerung der Teleskopabschnitte
16 im eingeschwenkten Zustand benötigt und stehen für andere Maschinenkomponenten
bzw. -funktionen zur Verfügung. Dieser gewonnene Bauraum ist in der Figur 1 mit dem
Bezugszeichen 40 bezeichnet. Beispielsweise können direkt in den Ausnehmungen 18 oder
in den Bereichen der Maschine, die sich in den Ausnehmungen 18 befinden, wenn die
hinteren Schwenkbeine 12 angeklappt sind, Komponenten angeordnet werden, ohne Tribut
an die Ökonomie der hinteren Schwenkbeine 12. Es steht daher mehr Bauraum für Anbauteile
zur Verfügung.
[0036] Ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung ist in der
Figur 3 gezeigt. Der einzige Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel besteht darin,
dass die hinteren Schwenkbeine 12 keine Ausnehmungen 18 aufweisen. Die den Ausnehmungen
18 entsprechenden Bereiche 30 sind hier geschlossen, sodass die hinteren Schwenkbeine
12 über die gesamte Länge geschlossen sind bzw. ein geschlossenes (beispielsweise
kastenförmiges) Profil besitzen. Dadurch ergibt sich eine höhere Steifigkeit der hinteren
Schwenkbeine 12, sodass die Abstützvorrichtung höheren Belastungen standhalten kann.
Möglich ist dies nur deshalb, weil im einteleskopierten Zustand keine Teile der vorderen
mehrstufigen Schwenkbeine 10 in den Bereich der hinteren Schwenkbeine 12 ragen.
[0037] Die Figur 4 zeigt die erfindungsgemäße Abstützvorrichtung in einer schematischen
Draufsicht. Hierbei kann es sich um jedes der beiden Ausführungsbeispiele handeln.
Aus der Figur 4 ergibt sich ein weiterer vorteilhafter Aspekt der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung der vorderen Schwenkbeine 10. Üblicherweise müssen im Bereich zwischen
den Schwenkbeinen 10, 12 und dem Rahmen 26 bzw. den inneren Maschinenkomponenten Bereiche
freigehalten werden, da beim Ausschwenken der nicht vollständig austeleskopierten
vorderen Schwenkbeine 10 die nach hinten ragenden Teile der Teleskopabschnitte 16
in diese inneren Bereiche ragen. Diese Bereiche sind in der Figur 4 mit dem Bezugszeichen
42 markiert. Dadurch, dass die erfindungsgemäß als Mehrfachteleskop ausgeführten vorderen
Schwenkbeine 10 im einteleskopierten Zustand keine nach hinten ragenden Teile aufweisen,
findet kein Überschwenken in diese Bereiche 42 statt, sodass dieser Bauraum nun zusätzlich
für die Unterbringung von Maschinenkomponenten bzw. Anbauteile für Maschinenfunktionen
zur Verfügung steht.
[0038] Bei den genannten Maschinenkomponenten bzw. Anbauteilen kann es sich beispielsweise
um Steuerblöcke, Schaltschränke, Stauraum aber auch um beliebige andere Komponenten
handeln. Diese können am Rahmen 26 montiert sein.
[0039] Durch die erfindungsgemäße Ausführung der vorderen Schwenkbeine 10 als Mehrfachteleskope
ergibt sich zudem der Vorteil, dass der Bediener die vorderen Schwenkbeine 10 einfacher
ausfahren kann. Er kann variabler mit den vorderen Schwenkbeinen 10 fahren, da sich
weniger Kollisionsprobleme mit Teilen der Autobetonpumpe ergeben. Die Abstützbereiche
können zudem um eine Zwischenstellung erweitert werden und es können dadurch mehr
Mastpositionen freigegeben werden. Wenn das Ausfahren der Teleskopschüsse 16a, 16b
über Hydraulikzylinder realisiert wird, kann optional eine Längenmessung bzw. eine
Erfassung der Ausfahrlänge der vorderen Schwenkbeine 10 über entsprechende Sensoren
(beispielsweise magnetische Positionssensoren) erfolgen. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit
einer Regelung der Standsicherheit der Autobetonpumpe, was die Sicherheit im Betrieb
erhöht.
Bezugszeichenliste:
[0040]
- 10
- Vorderes Schwenkbein
- 12
- Hinteres Schwenkbein
- 14
- Schwenkabschnitt
- 16
- Teleskopabschnitt
- 16a
- Teleskopschuss
- 16b
- Teleskopschuss
- 18
- Ausnehmung
- 20
- Schwenkachse
- 22
- Stützzylinder
- 24
- Schwenkbolzen
- 26
- Rahmen
- 30
- Geschlossener Bereich
- 40
- Bauraum
- 42
- Bauraum
1. Abstützvorrichtung für eine Autobetonpumpe umfassend einen Rahmen (26), mindestens
ein vorderes Schwenkbein (10) und mindestens ein hinteres Schwenkbein (12), wobei
die Schwenkbeine (10, 12) relativ zueinander schwenkbar an den Rahmen (26) angelenkt
sind, wobei das vordere Schwenkbein (10) teleskopierbar ist und einen schwenkbar am
Rahmen (26) gelagerten Schwenkabschnitt (14) mit einem darin verschiebbar gelagerten
Teleskopabschnitt (16) aufweist, und wobei die Schwenkbeine (10, 12) auf gleicher
Höhe am Rahmen (26) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Teleskopabschnitt (16) mindestens zwei ineinander verschiebbar gelagerte Teleskopschüsse
(16a, 16b) umfasst.
2. Abstützvorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Schwenkbeine (10, 12) um eine gemeinsame
vertikale Schwenkachse (20) schwenkbar an den Rahmen (26) angelenkt sind, vorzugsweise
über einen zweigeteilten Schwenkbolzen (24).
3. Abstützvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das hintere Schwenkbein
(12) um eine vertikale Schwenkachse (20) schwenkbar an den Rahmen (26) angelenkt ist
und eine zur Schwenkachse (20) hin offene Ausnehmung (18) aufweist, wobei das hintere
Schwenkbein (12) im Bereich der Ausnehmung (18) vorzugsweise gabelförmig ausgebildet
ist.
4. Abstützvorrichtung nach Anspruch 3, wobei der Teleskopabschnitt (16) in einem einteleskopierten
Zustand zumindest teilweise in die Ausnehmung (18) des hinteren Schwenkbeins (12)
ragt.
5. Abstützvorrichtung nach Anspruch 3, wobei der Teleskopabschnitt (16) in einem einteleskopierten
Zustand nicht in die Ausnehmung (18) des hinteren Schwenkbeins (12) ragt, wobei vorzugsweise
mindestens eine Komponente der Autopumpe zumindest teilweise in der Ausnehmung (18)
anordenbar ist.
6. Abstützvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei das hintere Schwenkbein (12) abgesehen
von dessen Anbindung an den Rahmen (26) ein geschlossenes Profil, insbesondere Kastenprofil,
aufweist.
7. Abstützvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zwischen den Schwenkbeinen
(10, 12) in einem eingeschwenkten Zustand und dem Rahmen (26) ein Bauraum (42) besteht,
in welchem mindestens eine Komponente der Autopumpe zumindest teilweise anordenbar
ist.
8. Abstützvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zwei Paare aus hinterem
und vorderem Schwenkbein (10, 12) vorgesehen sind, die auf gegenüberliegenden Seiten
an den Rahmen (26) angelenkt sind.
9. Set umfassend ein vorderes Schwenkbein (10) und ein hinteres Schwenkbein (12) einer
Abstützvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
10. Autobetonpumpe mit einer Abstützvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei
die Autobetonpumpe vorzugsweise zwei an gegenüberliegenden Seiten an den Rahmen (26)
angelenkte Paare aus je einem vorderen und einem hinteren Schwenkbein (10, 12) und/oder
einen den Rahmen (26) umfassenden oder mit dem Rahmen (26) verbundenen Mastbock mit
einem Verteilermast umfasst.