[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Flügel für ein Fenster oder eine Tür, wobei
der Flügel einen aus mehreren Profilabschnitten gebildeten Profilrahmen, eine Halteleiste
für ein Flächenelement, insbesondere eine Isolierverglasung oder eine Türfüllung,
die mit dem Profilrahmen unter Bildung eines Falzes zur Aufnahme des Flächenelements
verbunden ist, ein Flächenelement, das stirnseitig in den Falz aufgenommen ist, und
mindestens ein Glassicherungselement, das zumindest teilweise in den Glasfalz aufgenommen
ist, wobei das Glassicherungselement mindestens ein Fußelement und mindestens ein
Federelement umfasst, wobei das mindestens eine Fußelement zumindest teilweise in
eine Öffnung im Falzgrund des Glasfalzes aufgenommen ist und das mindestens eine Federelement
zumindest teilweise zwischen den Falzgrund des Glasfalzes und die Halteleiste geklemmt
ist, umfasst. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Fenster oder eine
Tür, das/die einen derartigen Flügel umfasst.
[0002] Fensterflügel sind im Stand der Technik weitreichend bekannt. Beispielsweise ist
in der
EP 1 857 627 B1 ein derartiger Flügel beschrieben. Um die Einbruchssicherheit eines ein solchen Flügel
umfassenden Fensters zu erhöhen, wird derzeit das Flächenelement mit dem Profilrahmen
unter Einsatz einer großen Menge an Klebstoff verklebt. Insbesondere bei Festverglasungen,
ganz besonders bei Festverglasungen mit Mitteldichtung, ist aufgrund des großen Falzbereichs
eine solche Glasverklebung zum Einbruchsschutz nur mit erhöhtem Aufwand unter Einsatz
einer erheblichen Menge an Klebstoff durchführbar. Darüber hinaus können Fenster mit
einer Glasverklebung aktuell nicht mit vertretbarem Aufwand rezykliert werden. Alternativ
dazu sind am Markt mechanische Glassicherungen erhältlich. Dabei handelt es sich um
Sicherungsklötze oder Sicherungswinkel, die im Falz starr verschraubt sind. Bei solchen
starren Glassicherungen kann das Flächenelement leicht über die mechanische Glassicherung
gehebelt werden.
[0003] Um diesen Nachteil zu überwinden, beschreibt die
DE 20 2018 106 831 U1 einen Fensterflügel, in dem ein bewegliches ein Glassicherungselement im Profilrahmen
angeordnet ist. Das Glassicherungselement ist aus mindestens einem Fußelement und
mindestens einem Federelement aufgebaut wobei das Fußelement zumindest teilweise in
einer Öffnung im Falzgrund aufgenommen ist, während das Federelement zumindest teilweise
zwischen dem Falzgrund des Glasfalzes und die Halteleiste geklemmt ist. Dabei kommt
es zu einer Stauchung des Federelements durch die in eine Halteleistennut eingesetzte
Halteleiste. Wird nun bei einem Einbruch versucht das Flächenelement aus dem Profilrahmen
zu drücken, indem zunächst die Halteleiste beispielsweise mit einem Schraubendreher
aus der Halteleistennut gedrückt wird und das Flächenelement dann aus dem Profilrahmen
gedrückt werden soll, richtet sich das Federelement des Glassicherungselements im
Fensterflügel auf. Ein Herausdrücken des Flächenelements aus dem Profilrahmen wird
somit effektiv verhindert, was einen erheblichen Einbruchsschutz ohne Einsatz weiteren
Klebstoffs darstellt. Beim Aufrichten des Federelements kann sich das Fußelement in
der Öffnung im Falzgrund beim Entfernen der Halteleiste in einer Richtung parallel
zum Flächenelement bewegen. Der in der
DE 20 2018 106 831 U1 beschriebene Fensterflügel bietet zwar einen signifikanten Einbruchsschutz, aufgrund
der geringen räumlichen Möglichkeiten zwischen dem Falzgrund des Profilrahmens und
der Halteleiste sind die Einsatzmöglichkeiten des in der
DE 20 2018 106 831 U1 beschriebenen Glassicherungselements jedoch eingeschränkt.
[0004] Vor diesem Hintergrund liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung
eines Flügels für ein Fenster oder für eine Tür, der die Nachteile des Stands der
Technik überwindet. Insbesondere soll der erfindungsgemäße Flügel einen erweiterten
Einsatzbereich des darin eingesetzten Glassicherungselements bei vergleichbarer Einbruchsicherheit
bieten. Darüber hinaus soll dieser Einbruchsschutz mit einer möglichst geringen Menge
an Klebstoff für eine Verklebung zwischen dem Flächenelement und dem Profilrahmen
erzielt werden können und das Flächenelement des erfindungsgemäßen Flügels soll nur
schwer ausgehebelt werden können. Letztlich liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
in der Bereitstellung eines Glassicherungsfeder Elements zur Verwendung in einem derartigen
Flügel sowie eines Fensters und einer Tür, die einen derartigen Flügel umfasst.
[0005] Gemäß der vorliegenden Erfindung werden diese und andere Aufgaben durch einen Flügel
für ein Fenster oder eine Tür mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch ein Glassicherungsfeder
Element mit den Merkmalen des Anspruchs 10 sowie durch ein Fenster oder eine Tür mit
den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Flügels sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0006] Gemäß der vorliegenden Erfindung wurde erkannt, dass ein Glassicherungselement, wie
beispielsweise ein Sicherungsklotz oder ein Sicherungswinkel, nicht starr mit dem
Profilrahmen verbunden sein muss, um einen effektiven Einbruchsschutz ausüben zu können.
[0007] Vielmehr ist das Glassicherungselement erfindungsgemäß aus mindestens einem Fußelement
und mindestens einem Federelement aufgebaut. Das Fußelement ist erfindungsgemäß zumindest
teilweise in einer Öffnung im Falzgrund aufgenommen, während das Federelement derart
angeordnet ist, dass es bei eingesetzter Halteleiste von der Seite des Falzgrunds
aus gegen die Halteleiste drückt, also eine Klemmwirkung gegen die Halteleiste ausübt.
Dabei ist das Federelement durch die in eine Halteleistennut eingesetzte Halteleiste
gestaucht. Wird nun bei einem Einbruch versucht, das Flächenelement aus dem Profilrahmen
zu drücken, indem zunächst die Halteleiste beispielsweise mit einem Schraubendreher
aus der Halteleistennut gedrückt wird und das Flächenelement dann aus dem Profilrahmen
gedrückt werden soll, entfällt die Klemmwirkung auf das Glassicherungselement und
das Federelement des Glassicherungselements richtet sich im erfindungsgemäßen Flügel
auf. Beim Aufrichten des Federelements kann sich das Fußelement in der Öffnung im
Falzgrund, bei der es sich bevorzugt um eine entsprechende Bohrung handelt, beim Entfernen
der Halteleiste in einer Richtung parallel zum Flächenelement bewegen. Somit wird
ein Herausdrücken des Flächenelements aus dem Profilrahmen wirksam verhindert, was
einen erheblichen Einbruchsschutz darstellt. Dieser erhöhte Einbruchschutz wird ohne
Einsatz weiteren Klebstoffs realisiert. Das Glassicherungselement ist nicht fest mit
dem Profilrahmen verbunden, so dass es leicht entfernt werden kann. Dies trägt zur
guten Rezyklierbarkeit des erfindungsgemäßen Flügels bei. Darüber hinaus ist das Federelement
erfindungsgemäß zumindest teilweise in eines der Fußelemente aufgenommen, sodass ein
solches Glassicherungselement keinen hohen Raumanspruch besitzt und daher leicht in
einen entsprechenden Flügel integriert werden kann.
[0008] Dementsprechend stellt die vorliegende Erfindung einen Flügel für ein Fenster oder
eine Tür zur Verfügung, der aus mehreren Profilabschnitten gebildeten Profilrahmen,
eine Halteleiste für ein Flächenelement, die mit dem Profilrahmen unter Bildung eines
Glasfalzes zur Aufnahme des Flächenelements verbunden ist, ein Flächenelement, das
stirnseitig in den Glasfalz aufgenommen ist, und mindestens ein in den Glasfalz aufgenommenes
Glassicherungselement umfasst, das mindestens ein Fußelement und mindestens ein Federelement
umfasst, wobei das mindestens eine Fußelement zumindest teilweise in eine Öffnung
im Falzgrund des Glasfalzes aufgenommen ist und das mindestens eine Federelement eine
Klemmwirkung gegen die Halteleiste ausübt, wobei sich der Flügel erfindungsgemäß dadurch
auszeichnet, dass das mindestens eine Federelement zumindest teilweise in eines der
Fußelemente aufgenommen ist. Darüber hinaus stellt die vorliegende Erfindung auch
ein Glassicherungsfeder Element zur Verwendung in einem erfindungsgemäßen Flügel sowie
ein Fenster oder eine Tür, die einen Blendrahmen und mindestens einen erfindungsgemäßen
Flügel umfasst, zur Verfügung.
[0009] In Bezug auf den erfindungsgemäßen Flügel kann es von Nutzen sein, wenn das Fußelement,
in das das Federelement aufgenommen ist, als Hülse mit darin aufgenommener Feder ausgebildet
ist, wobei die Hülse einem Ende der Feder vorzugsweise eine Abstützung bietet. Dazu
kann die Hülse beispielsweise einseitig geschlossen ausgebildet sein. Eine derartige
Ausgestaltung des Glassicherungselements lässt sich besonders leicht in den Profilrahmen
des erfindungsgemäßen Flügels einsetzen.
[0010] Darüber hinaus kann es hilfreich sein, wenn der die Federwirkung ausbildende Bestandteil
des Federelements als Druckfeder ausgebildet ist. Eine solche Druckfeder lässt sich
besonders gut in das Glassicherungselement integrieren und sich leicht in dem Fußelement
befestigen.
[0011] Ebenso kann es sich als günstig erweisen, wenn das mindestens eines der Fußelemente
des Glassicherungselements zwischen einem Armierungselement und einer Wand einer Hohlkammer
des Profilrahmens angeordnet ist. So erfährt das Fußelement eine gute Führung in der
Öffnung im Falzbereich, die die Beweglichkeit des Glassicherungselements als Ganzes
gewährleistet. Alternativ oder zusätzlich dazu kann es sich auch als nützlich erweisen,
wenn mindestens eines der Fußelemente des Glassicherungselements in einem Befestigungskanal
des Profilrahmens angeordnet ist. So kann ein in dem Profilrahmen bereits vorhandener
Befestigungskanal eine weitere Funktionalität in dem Profilrahmen stabil aufnehmen.
Hinsichtlich der Ausgestaltungen eines derartigen Befestigungskanals in einem Hohlprofil,
insbesondere einem Kunststoff-Hohlprofil, soll auf die
DE 20 2006 016 165 U1 und die
DE 10 2014 104 190 A1 verwiesen werden, auf die hiermit explizit Bezug genommen wird. Bevorzugt sind alle
Fußelemente eines erfindungsgemäßen Flügels im Wesentlichen an derselben Stelle im
Querschnitt des Profilrahmens angeordnet. Es kann aber auch sein, dass die Fußelemente
und/oder die Haltemittel des Glassicherungselements an unterschiedlichen Stellen im
Querschnitt des Profilrahmens angeordnet sind. Besonders bevorzugt ist das Element,
in das das Federelement aufgenommen ist, zwischen einem Armierungselement und einer
Wand einer Hohlkammer des Profilrahmens oder in einem Befestigungskanal des Profilrahmens
angeordnet.
[0012] Es kann sich als günstig herausstellen, wenn mindestens eines der Fußelemente des
Glassicherungselements, bevorzugt die Fußelemente aller Glassicherungselemente des
erfindungsgemäßen Flügels, jeweils in einer Öffnung im Falzgrund des Glasfalzes parallel
zum Flächenelement beweglich ist. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass das Glassicherungselement
als Ganzes einer Bewegung des Flächenelements, wie sie beim Aushebeln auftritt, über
das an dem Flächenelement anliegende Anlageelement leicht folgen kann.
[0013] Es kann sich auch als günstig erweisen, wenn mindestens eines der Glassicherungselemente,
bevorzugt alle Glassicherungselemente des erfindungsgemäßen Flügels, nach dem Entfernen
der Halteleiste zumindest abschnittsweise an dem Flächenelement anliegt. Dabei ist
es bevorzugt, wenn das Glassicherungselement zumindest abschnittsweise durch Haftreibung
an dem Flächenelement haftet. Alternativ kann das Glassicherungselement auch in einer
vorteilhaften Ausgestaltung zumindest abschnittsweise mit dem Flächenelement verklebt
sein. Als Klebematerial ist dabei sowohl ein Klebstoff, insbesondere ein aushärtender
Flüssigklebstoff, als auch ein Klebeband, insbesondere ein Haftklebeband, denkbar.
Das Anhaften des Glassicherungselements an dem Flächenelement erhöht die Einbruchssicherheit
weiter. Es kann dabei von Nutzen sein, wenn insbesondere die Anlagefläche des Glassicherungselements
zumindest teilweise mit einer Beschichtung, insbesondere eine Beschichtung zum Glasschutz,
versehen ist. Dies soll das Flächenelement vor Beschädigungen beispielsweise durch
Kratzer schützen.
[0014] Zusätzlich oder alternativ dazu kann es von Nutzen sein, wenn das Glassicherungselement
weiter mindestens ein Halteelement umfasst, das bei einem Entfallen der Klemmwirkung
auf das Glassicherungselement, insbesondere auf das Federelement, das mindestens eine
Fußelement, zumindest dasjenige Fußelement, in das das Federelement zumindest teilweise
aufgenommen ist, zumindest teilweise in der Öffnung im Falzgrund des Glasfalzes hält.
Nach Entfernen der Halteleiste aus dem erfindungsgemäßen Flügel bewirkt das Halteelement,
dass das Glassicherungselement nicht vollständig aus der Öffnung im Falzgrund entfernt
werden kann, weil das bzw. die am Glassicherungselement vorhandene Haltemittel dieses
in der Öffnung im Falzgrund hält. Das Glassicherungselement kann dadurch bei einem
Einbruchsversuch nicht so leicht aus dem Profilrahmen des erfindungsgemäßen Flügels
entfernt werden und verhindert damit ein Herausdrücken des Flächenelements aus dem
Profilrahmen noch wirksamer, was die Einbruchsicherheit eines den erfindungsgemäßen
Flügel umfassenden Fensters oder einer den erfindungsgemäßen Flügel umfassenden Tür
noch einmal erheblich steigert. Bevorzugt hinterhakt das Haltemittel bei in den erfindungsgemäßen
Flügel eingesetzter Halteleiste einen Vorsprung in einer Profilwand des Profilrahmens.
Auf diese Weise ist das Verbleiben des entsprechenden Elements des Glassicherungselements
in der Öffnung im Glasfalz des Profilrahmens auch nach dem Wegfall der Klemmwirkung
auf das Glassicherungselement, insbesondere auf das Federelement, gewährleistet.
[0015] Es kann auch günstig sein, wenn das mindestens eine Haltemittel einstückig dem Glassicherungselement
ausgebildet ist. Die einstückige Ausgestaltung des mindestens einen Halteelements
mit dem mindestens einen Glassicherungselement bedingt einen besonders einfachen und
kostengünstigen Aufbau des Glassicherungselements.
[0016] Bevorzugt handelt es sich bei Profilrahmen um einen mehrere Hohlkammern umfassenden
Hohlprofilrahmen, insbesondere einen mehrere Hohlkammern umfassenden Kunststoff-Hohlprofilrahmen
und damit bei dem erfindungsgemäßen Fenster um ein Kunststofffenster und bei der Tür
um eine Kunststofftür. In alternativen Ausführungsformen können aber auch andere Arten
von Profilrahmen, beispielsweise Aluminiumprofilrahmen, Holzprofilrahmen, Aluminium-Kunststoff-Verbundprofilrahmen,
Aluminium-Holz-Verbundprofilrahmen und dergleichen, eingesetzt werden.
[0017] Der erfindungsgemäße Flügel sowie einzelne Teile davon können auch zeilenweise oder
schichtweise unter Verwendung eines zeilenaufbauenden oder schichtaufbauenden Fertigungsverfahrens
(z. B. 3D-Druck) hergestellt werden. Das Profil des Hohlprofilrahmens wird jedoch
bevorzugt durch Extrusion hergestellt und zu Holmen abgelängt, die auf Gehrung geschnitten
und unter Bildung des Profilrahmens miteinander verschweißt werden.
[0018] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 eine Querschnittsdarstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Flügels;
Fig. 2 eine perspektivische vergrößerte Darstellung des Glassicherungselements des
in Fig. 1 dargestellten erfindungsgemäßen Flügels, wobei sich das Glassicherungselement
im komprimierten Zustand;
Fig. 3 eine perspektivische vergrößerte Darstellung des in Fig. 2 dargestellten Glassicherungselements
im expandierten Zustand; und
Fig. 4 eine Querschnittsdarstellung des in Fig. 1 dargestellten erfindungsgemäßen
Flügels nach dem Entfernen der Glashalteleiste.
[0019] In Fig. 1 ist ein Ausschnitt aus einer Querschnittsdarstellung einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Flügels 1 am Beispiel eines Fensterflügels mit einem Kunststoff-Hohlprofilrahmen
ausgebildeten Profilrahmen 2. Der Profilrahmen 2 des erfindungsgemäßen Flügels 1 ist
aus einem thermoplastischen Polymermaterial hergestellt, vorzugsweise Polyvinylchlorid
(PVC), insbesondere Hart-PVC (PVC-U) oder glasfaserverstärktem PVC, dem zusätzlich
Zusatzstoffe wie z. B. Stabilisatoren, Weichmacher, Pigmente und dergleichen zugesetzt
sind. Es ist aus einer Vielzahl von Hohlkammern aufgebaut, die jeweils von Stegen
des Profilrahmens 2 umgeben sind. Zentral umfasst das Profil des Profilrahmens 2 eine
Haupthohlkammer 3, in der ein nicht abgebildetes Armierungselement, insbesondere eine
Stahlarmierung, aufgenommen sein kann. Der obere Steg 4 der Haupthohlkammer 3 bildet
zusammen mit einem Außenüberschlag 5 einen Glasfalz 6. An der dem Außenüberschlag
5 gegenüberliegenden Seite weist das Profil des Profilrahmens 2 eine Halteleistennut
7 auf, in der eine Halteleiste 8 verankert ist, die in der dargestellten Ausführungsform
als Glashalteleiste ausgebildet ist und durch die ein in den Glasfalz 6 aufgenommenes
Flächenelement 9, insbesondere eine Isolierverglasung, in der dargestellten Ausführungsform
eine Dreischeiben-Isolierverglasung, stabilisiert wird. Damit liegt der obere Steg
5 dem in den Glasfalz 6 aufgenommenen Flächenelement 9 gegenüber. Mittels Glasklötzen
(nicht abgebildet) und Klotzbrücken (nicht abgebildet) wird das Flächenelement 9 in
seiner Position im Profilrahmen 2 gehalten.
[0020] Unterhalb der Halteleiste 8 ist in den Grund des Glasfalzes 6 eine als Bohrung ausgebildete
Öffnung eingebracht. Durch die Öffnung wird ein Glassicherungselement 10 im Glasfalz
6 gehalten, das in Fig. 2a vergrößert in einer perspektivischen Darstellung gezeigt
ist.
[0021] Das Glassicherungselement 10 umfasst einen Grundkörper 11 an dem drei Fußelemente
12, 12', 12" angeordnet sind. Dabei sind die beiden äußeren Fußelemente 12, 12" einstückig
an den Grundkörper 11 angeformt. Im Bereich des dritten, zentralen Fußelements 12'
weist das Glassicherungselement 10 lediglich einen Eindringsteg 13 auf, der in das
als einseitig geschlossener, hohler Halbzylinder 12'.1 ausgebildete dritte Fußelement
12' eindringt. Im Inneren des dritten Fußelements 12' befindet sich ein in der dargestellten
Ausführungsform als Druckfeder ausgebildetes Federelement 14, das in der Querschnittsdarstellung
des Glassicherungselements 10 gemäß Fig. 2b zu erkennen ist. Im Zustand gemäß Fig.
2a und Fig. 2b befindet sich das Federelement 14 in einem gestauchten Zustand. Dabei
ist das Federelement 14 im Bereich des geschlossenen Endes des hohlen Halbzylinders
12'.1 an dem Fußelement 12' befestigt und wird durch den Eindringsteg 13 zusammengestaucht.
An dem Fußelement 12" sind zwei Haltemittel 15, 15' angeordnet. In der hier dargestellten
Ausführungsform befinden sich die beiden Haltemittel 15, 15' im Bereich des Eindringstegs
13. Die beiden Haltemittel 15, 15' sind in der dargestellten Ausführungsform an dem
Fußelement 12" in Form von dem Fußelement 12" wegragenden Stegen ausgebildet. Alternativ
dazu können die Fußelemente 12, 12" in anderen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung auch einstückig mit dem Grundkörper 10 ausgebildet sein.
[0022] Der einstückiges Bestandteil des Glassicherungselement 10 aus dem Grundkörper 11,
den beiden Fußelementen 12, 12' und dem Eindringsteg 13 ist in der in Fig. 2a und
Fig. 2b dargestellten Ausführungsform als Bauteil, insbesondere als Druckguss-Bauteil,
aus einem metallischen Werkstoff, wie beispielsweise Aluminium, Aluminium-Druckgusslegierungen,
Zink-Druckgusslegierungen, Aluminium-Zink-Druckgusslegierungen, Kupfer-Zink-Silizium-Legierungen,
insbesondere Silizumtombak, Stahl, Federstahl oder Edelstahl, ausgebildet. In alternativen
Ausführungsformen kann es sich bei dem einstückigen Bestandteil des Glassicherungselements
10 auch um ein beispielsweise mittels Spritzguss hergestelltes Bauteil aus einem polymeren
Werkstoff, wie beispielsweise Polypropylen und glasfaserverstärktes Polypropylen,
Polyamide und glasfaserverstärkte Polyamide, Polyphenylsulfon (PPSU), Polyvinylidenfluorid
(PVDF), Polyethersulfon (PES), Polysulfon (PSU), Polyphenylensulfid (PPS), Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat
(ABS), Polyoxymethylen (POM) und Polyestercarbonat (PESC) sowie Copolymere und Blends
dieser Polymere, handeln, wobei diese Polymermaterialien auch faserverstärkt, insbesondere
glasfaserverstärkt zum Einsatz kommen können. Als Materialien für das Federelement
14 eignen sich vorzugsweise metellische Materialien wie Federstahl oder Edelstahl,
insbesondere Edelstahl 1.4301 oder ähnliche Materialien. Die Federwirkung des Federelements
14 wird über dessen Materialstärke sowie dessen Durchmesser eingestellt. Das zentrale
Fußelement 12' ist bevorzugt aus demselben Werkstoff wie der einstückiges Bestandteil
des Glassicherungselements 10 hergestellt, kann alternativ dazu aber auch aus einem
anderen Werkstoff hergestellt sein.
[0023] Das zentrale Fußelement 12' ist mit dem einstückigen Bestandteil des Glassicherungselements
10 verbunden. In der dargestellten Ausführungsform ist dies über eine entsprechende
Rastverbindung erfolgt. Dabei staucht der am Grundkörper 11 angeordnete Eindringsteg
13 das Federelement 14 zusammen. Der so erzeugte Auslieferungszustand des Glassicherungsfeder
Elements 10 ist in Fig. 2a und Fig. 2b dargestellt.
[0024] Die beiden Fußelemente 12, 12" des Glassicherungselements 10, in denen kein Federelement
15 angeordnet ist, sind halbzylinderförmig ausgebildet. Die Fußelemente 12, 12', 12"
sind jeweils durch eine Öffnung im Falzgrund des Profilrahmens 2 geführt. Die Fußelemente
12, 12', 12" befinden sich dabei in Hohlkammern 16, 17 des Profilrahmens 2, wobei
die ebene Seite der Halbzylinder der Fußelemente 12, 12', 12" an einer Profilwand
19 einer Hohlkammer des Profilrahmens 2 anliegt. In alternativen Ausführungsformen
können Fußelemente 12, 12' in einer Hohlkammer, insbesondere in der Haupthohlkammer
3 zwischen dem Armierungselement und einer benachbarten Wand der Haupthohlkammer 3
angeordnet sein.
[0025] Vor dem Einbringen der Halteleiste 8 in die Halteleistennut 7 ist das Glassicherungselement
10 parallel zur Ebene des Flächenelements 9 in einer Richtung parallel zum Flächenelement
9 beweglich. Durch das Einbringen der Halteleiste 8 in die Halteleistennut 7 wird
die Verbindung zwischen dem Fußelement 12" und dem Grundkörper 11 gelöst. Darüber
hinaus hintergreifen die Haltemittel 16, 16' einen Vorsprung an einem die Halteleistennut
7 teilweise bildenden Profilsteg, sodass das Fußelement 12" auch nach einem Entfernen
der Halteleiste 8 in der Öffnung im Falzgrund des Profilrahmens 2 verbleibt.
[0026] Soll nun bei einem Einbruch das Flächenelement 9 aus dem Profilrahmen 2 gedrückt
werden, indem zunächst die Halteleiste 8 beispielsweise mit einem Schraubendreher
aus der Halteleistennut 7 gedrückt wird und versucht wird, das Flächenelement 9 dann
aus dem Profilrahmen 2 zu drücken, entspannt sich das gestauchte Federelement 14.
Beim Entspannen des Federelements 14 schiebt dieses den Eindringsteg 13 und dadurch
auch den damit verbundenen Grundkörper 11 parallel zum Flächenelement 9 vom Falzgrund
des Profilrahmens 2 weg. Die Fußelemente 12, 12" bleiben dabei zumindest teilweise
in ihren jeweiligen Öffnungen im Falzgrund. Aufgrund der Haltemittel 16, 16' bleibt
das Fußelement 12' auch nach Entfernen der Halteleiste 8 aus der Halteleistennut 7
in seiner Position, wobei auch der Eindringsteg 13 noch teilweise in den hohlen Halbzylinder
des Fußelements 12' hineinragt. Der erfindungsgemäße Flügel 1 nach Entfernen der Halteleiste
8 ist in Fig. 4 in einer Querschnittsdarstellung gezeigt. Darin ist die erhöhte Position
des Glassicherungselements 10, insbesondere des Grundkörpers 11, im Glasfalz 6 gut
zu erkennen. Diese erhöhte Position des Glassicherungselements 10 wird durch die Beweglichkeit
der Fußelements 12, 12', 12" in einer Richtung parallel zum Flächenelement 9 in der
jeweiligen Öffnung im Falzgrund des Glasfalzes 6 ermöglicht. Ein Herausdrücken des
Flächenelements 10 aus dem Profilrahmen 2 wird somit verhindert, was einen erheblichen
Einbruchsschutz darstellt. Wenn der Einbrecher dann weiter versucht, das Glassicherungselement
10 mit einem länglichen Gegenstand, wie einem Schraubendreher, aus der Öffnung herauszuheben,
verbleibt der Eindringsteg 13 auch noch über eine längere Bewegungsstrecke zum Teil
in dem hohlen Halbzylinder des Fußelements 12' aufgenommen.
[0027] Dadurch kann das Fußelement 12' nicht aus seiner Öffnung im Glasfalz 6 herausgehoben
werden. Dadurch ist das Entfernen des Glassicherungselements 10 aus der Öffnung im
Falzgrund des Glasfalzes 6 kaum mehr möglich. Der auf diese Weise weiter erhöhte Einbruchschutz
wird ohne Einsatz weiteren Klebstoffs realisiert. Das Glassicherungselement 10 ist
nicht fest mit dem Profilrahmen 2 verbunden, so dass es leicht entfernt werden kann.
Dies trägt zur guten Rezyklierbarkeit des erfindungsgemäßen Flügels 1 bei.
[0028] In alternativen Ausführungsformen kann das Glassicherungselement 10 auch nur ein
Fußelement 12 und/oder nur ein Haltemittel 16 oder aber mehr als drei Fußelemente
12, 12', 12", die jeweils durch die Öffnung oder mehrere Öffnungen im Glasfalz 6 geführt
sind, und/oder mehr als zwei Haltemittel 16, 16' aufweisen. Wichtig ist jedoch, dass
zumindest ein Fußelement 12' vorhanden ist, in das ein Federelement 14 zumindest teilweise
aufgenommen ist.
[0029] Wie insbesondere Fig. 4 zeigt, ist das Glassicherungselement 10, insbesondere der
Grundkörper 11, in der in den Fig. 1 bis Fig. 4 gezeigten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung beabstandet zum Flächenelement 9 angeordnet. In anderen Ausführungsformen
kann das Glassicherungselement 10, insbesondere der Grundkörper 11, zumindest teilweise
an dem Flächenelement 10 anliegen und bevorzugt nach dem Aufrichten des Glassicherungselements
10 am Flächenelement 9 haften, zumindest durch Haftreibung. In bevorzugten Ausführungsformen
kann die Anlagefläche des Glassicherungselements 10 an dem Flächenelement 9 zumindest
teilweise mit einer Beschichtung, insbesondere eine Beschichtung zum Glasschutz, versehen
sein. Dadurch soll das Flächenelement 9 vor Beschädigungen, beispielsweise durch Kratzer,
geschützt werden.
[0030] Die Erfindung wurde vorangehend unter Bezugnahme auf einen Flügel für ein Fenster
im Detail erläutert. Es versteht sich, dass die Ausführungen auch für einen Flügel
für eine Tür entsprechend gelten. Dabei ist als Profilrahmen exemplarisch ein Kunststoff-Hohlprofilrahmen
beschrieben. Die Ausführungen gelten entsprechend auch für andere Arten von Profilrahmen,
beispielsweise Aluminiumprofilrahmen, Holzprofilrahmen, Aluminium-Kunststoff-Verbundprofilrahmen,
Aluminium-Holz-Verbundprofilrahmen und dergleichen.
1. Flügel (1) für ein Fenster oder eine Tür, umfassend:
- einen aus mehreren Profilabschnitten gebildeten Profilrahmen (2);
- eine Halteleiste (8) für ein Flächenelement (9), die mit dem Profilrahmen (2) unter
Bildung eines Glasfalzes (6) zur Aufnahme des Flächenelements (9) verbunden ist;
- ein Flächenelement (9), das stirnseitig in den Glasfalz (6) aufgenommen ist; und
- mindestens ein Glassicherungselement (10), das zumindest teilweise in den Glasfalz
(6) aufgenommen ist,
wobei das Glassicherungselement (10) mindestens ein Fußelement (12, 12', 12") und
mindestens ein Federelement (14) umfasst, wobei das mindestens eine Fußelement (12,
12', 12") zumindest teilweise in eine Öffnung im Falzgrund des Glasfalzes (6) aufgenommen
ist und das mindestens eine Federelement (14) eine Klemmwirkung gegen die Halteleiste
(8) ausübt;
dadurch gekennzeichnet, dass
das mindestens eine Federelement (14) zumindest teilweise in eines (12') der Fußelemente
(12, 12', 12") aufgenommen ist.
2. Flügel (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fußelement (12'), in das das Federelement (14) aufgenommen ist, als Hülse mit
darin aufgenommener Feder ausgebildet ist.
3. Flügel (1) gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse einseitig zumindest teilweise geschlossen ausgebildet ist.
4. Flügel (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der die Federwirkung ausbildende Bestandteil des Federelements (14) als Druckfeder
ausgebildet ist.
5. Flügel (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Fußelement (12, 12', 12‴) zwischen einem Armierungselement und
einer Wand einer Hohlkammer (16, 17) des Profilrahmens (2) angeordnet ist.
6. Flügel (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Fußelement (12, 12', 12‴) in einem Befestigungskanal des Profilrahmens
(2) angeordnet ist.
7. Flügel (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Fußelement (12, 12', 12‴) in einer Öffnung im Falzgrund des Glasfalzes
(6) parallel zum Flächenelement (9) beweglich ist.
8. Flügel (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Glassicherungselement (10) nach dem Entfernen der Halteleiste
(8) zumindest abschnittsweise an dem Flächenelement (9) anliegt.
9. Flügel (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Glassicherungselement (10) weiter mindestens ein Haltemittel (16, 16') umfasst,
das bei einem Entfallen der Klemmwirkung auf das Federelement (14) mindestens eines
(12') der Fußelemente (12, 12', 12") zumindest teilweise in der Öffnung im Falzgrund
des Glasfalzes (6) hält.
10. Flügel (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilrahmen (2) als ein mehrere Hohlkammern umfassender Hohlprofilrahmen, insbesondere
als ein mehrere Hohlkammern umfassender Kunststoff-Hohlprofilrahmen, ausgebildet ist.
11. Glassicherungselement (10) zur Verwendung in einem Flügel (1) gemäß einem der Ansprüche
1 bis 10.
12. Fenster oder Tür, umfassend einen Blendrahmen und mindestens einen Flügel (1) nach
einem der Ansprüche 1 bis 10.