[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur Erhöhung der Ladungsträgerkonzentration
in der Nähe einer lonisationselektrode, die in einem Heizgerät, das mit einem (festen,
flüssigen und/oder gasförmigen) Brennstoff, wie z.B. Öl, Wasserstoff und/oder einem
wasserstoffhaltigen Brenngas, betreibbar ist, und insbesondere zum Regeln eines Gas-Luft-Gemisches
und/oder Überwachen von Flammen eingesetzt wird.
[0002] Wasserstoff als Brenngas oder als Beimischung zu Brenngasen wird immer wichtiger,
und es werden große Anstrengen unternommen, neue oder auch existierende Heizgeräte
für einen Betrieb damit zu ertüchtigen. Dabei geht es nicht nur um große Anlagen,
sondern auch um Wandgeräte zur Erwärmung von Wasser und generell um Heizgeräte für
die Beheizung von Gebäuden und/oder die Bereitstellung von warmem Wasser.
[0003] Manche Brennstoffe, wie z. B. Wasserstoff, unterscheiden sich bei der Verbrennung
in mehreren Punkten von bisher verwendeten Brenngasen, insbesondere ist in der damit
erzeugten Flamme die Ionisierung viel geringer. Es sind viel weniger Ladungsträger
vorhanden, die für eine lonisationsmessung genutzt werden können. Als Folge ist das
bewährte Messprinzip der lonisationsmessung zur Detektion von Flammen in einem Verbrennungsraum,
welches bei herkömmlichen Brenngasen oft eingesetzt wird, nicht ohne weiteres für
Heizgeräte einsetzbar, wenn diese mit Brennstoffen betrieben werden, die eine geringere
Ladungskonzentration im Bereich der lonisationselektrode bilden. Dies gilt beispielsweise
für den Einsatz von reinem Wasserstoff oder mit einem Brenngas, das zu mehr als 50%,
insbesondere mehr als 95% aus Wasserstoff besteht. Für die sichere Auswertung von
lonisationsmessungen ist in allen Betriebszuständen eine Mindestkonzentration von
Ladungsträgern (Ionen und Elektronen) in der Nähe der lonisationselektrode erforderlich,
die durch Anlegen einer Spannung bewegt werden können und dann einen lonisationsstrom
erzeugen. In Wasserstoffflammen ist dies nicht immer der Fall.
[0004] Eine wichtige Funktion von lonisationsmessgeräten ist das Feststellen des Vorhandenseins
einer stabilen Flamme (ein sogenannter Flammenwächter), eine andere die Einstellung
eines für eine zuverlässige, stabile und umweltschonende Verbrennung geeigneten Verhältnisses
von Verbrennungsluft zu Brenngas (Lambda-Wert-Regelung). Für beides sind gewisse Mindest-Ionenströme
erforderlich, die bei Wasserstoff als Brenngas nicht immer zur Verfügung stehen.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten
Probleme wenigstens teilweise zu lösen und insbesondere ein Verfahren und eine Anordnung
zu schaffen, die die Ladungsträgerkonzentration in der Nähe einer lonisationselektrode
erhöhen, wenn Flammen in einem Verbrennungsraum beobachtet werden sollen, wobei die
Anordnungen einfach und geeignet für einen Alltagsbetrieb eines Heizgerätes sein sollen.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen ein Verfahren und eine Anordnung gemäß den unabhängigen
Ansprüchen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in
den jeweiligen abhängigen Ansprüchen angegeben. Die Beschreibung, insbesondere im
Zusammenhang mit der Zeichnung, veranschaulicht die Erfindung und gibt weitere Ausführungsbeispiele
an.
[0007] Hierzu trägt das nachfolgend erläuterte Verfahren zum Erhöhen der Ladungsträgerkonzentration
in der Nähe einer lonisationselektrode bei, welches insbesondere zum Regeln eines
Gas-Luft-Gemisches und/oder Überwachen von Flammen in einem Verbrennungsraum eines
Heizgerätes dient. Dem Heizgerät wird dabei ein Gemisch aus Luft und einem Brennstoff,
insbesondere einem Brenngas mit mehr als 50% Wasserstoffanteil, durch Öffnungen in
einem Brennerkörper zugeführt. Weiter ist vorgesehen, dass zumindest in der Umgebung
der lonisationselektrode mindestens ein eine Ionisation begünstigender Stoff bereitgestellt,
ggf. hinzugefügt, und/oder der Anteil dieses Stoffes erhöht wird.
[0008] Eine Ertüchtigung bekannter lonisationsmesssysteme für Brennstoffe mit geringer Ladungsträgerkonzentration
im Bereich der Flamme, wie z. B. bei Wasserstoff als Brenngas, ist möglich, wenn während
des Betriebes zumindest in der Umgebung der lonisationselektrode genügend Ladungsträger
(permanent oder zeitlich begrenzt) bereitgestellt und/oder erzeugt werden können,
die nicht (unmittelbar) bei bzw. aus der Verbrennung des eigentlichen Luft-Brenngas-Gemisches
entstehen. Es wird hier vorgeschlagen, einen zusätzlichen Stoff bereit zu stellen,
der unter den in der Umgebung der lonisationselektrode herrschenden Bedingungen (Flammen
von mehr als 1.000 K [Kelvin]) (zusätzliche bzw. verbrennungsexterne) Ladungsträger
zur Verfügung stellt. Für eine höhere Ausbeute an Ladungsträgern und damit einen größeren,
besser auswertbaren lonenstrom reicht es aus, wenn eine Erhöhung der Ladungsträger
in der Umgebung der lonisationselektrode erreicht wird, aber es kann auch die Dichte
an Ladungsträgern überall in den Flammen erhöht werden, wenn dies technisch einfacher
zu erreichen ist.
[0009] In der Nähe bzw. Umgebung einer lonisationselektrode bedeutet im hier vorliegenden
Zusammenhang nicht notwendigerweise im ganzen Verbrennungsraum bzw. im gesamten von
Flammen erfüllten Bereich des Verbrennungsraumes, sondern meint insbesondere den Bereich,
der von einer lonisationselektrode und einer an dieser anliegenden Spannung beeinflussbar
ist. Das ist insbesondere ein Bereich zwischen lonisationselektrode und Gegenelektrode
(z. B. ein poröser Brennerkörper, ggf. gebildet mit einem metallischen oder keramischen
Material) und/oder ein (insbesondere zylindrischer) Bereich von bis zu 10 cm [Zentimeter],
insbesondere bis zu 5 cm, um die lonisationselektrode. Die Umgebung kann grundsätzlich
auch die Oberfläche der lonisationselektrode umfassen.
[0010] Das hier vorgeschlagene Verfahren, insbesondere die Erhöhung des Anteils des Stoffes,
kann auch (nur) dann ausgeführt werden, wenn das Heizgerät (vorübergehend) in vorbestimmten
(hinsichtlich der Ionisierung ungünstigen) Zuständen betrieben wird, beispielsweise
bei (a) niedrigen Wärmelasten (z.B. < 20% Qn, wobei Qn die Normal-Wärmelast bzw. der
primäre Betriebspunkt des Heizgerätes darstellt) und/oder (b) mageren Gas-Luft-Gemisch
(z.B. Lambda > 1,6). Werden diese Betriebsbereiche wieder verlassen, kann ggf. eine
Zugabe des Stoffes wieder reduziert bzw. eingestellt werden.
[0011] Tatsächlich ist auch Luft ein solcher Stoff, insbesondere ihre Anteile an Stickstoff
und Kohlendioxid. Das gilt insbesondere für Wasserstoff bzw. Brenngas mit mehr als
50% Wasserstoffanteil, weil ein höherer Anteil an Kohlendioxid und Stickstoff die
Ionisation erhöht, was eine Temperaturerhöhung nicht bewirken würde. Eine zusätzliche
Zufuhr von Luft z. B. durch nur mit Luft gespeiste Öffnungen in einem Brennerkörper
ist daher vorteilhaft. Dadurch verändert sich lokal der Lambda-Wert, was aber auf
die gesamte Verbrennung nur einen geringen Einfluss hat. Auch die Verwendung von zusätzlichem
Kohlendioxid (ggf. statt Luft) ist sehr wirkungsvoll, weil dieser Stoff gerade viele
Ladungsträger bereitstellen kann. Wenn genügend Kohlendioxid zur Verfügung steht,
kann dieses einfach der Luft und/oder dem Brennstoff beigemischt werden. Für einen
geringeren Verbrauch kann es sinnvoll sein, eine zusätzliche Zufuhr nur in der Umgebung
der lonisationselektrode vorzusehen. Es können entsprechend wirksame Stoffe bei anderen
Brennstoffen eingesetzt werden, wie beispielsweise geeignete Petrol-Gase (Propan,
Butan, etc.).
[0012] Eine andere Möglichkeit ist, dass der eine Ionisation begünstigende Stoff ein unter
Ultraviolettstrahlung ionisierbarer Stoff ist, der in der Umgebung der lonisationselektrode
angeordnet wird. Wasserstoffflammen erzeugen starke Ultraviolettstrahlung, die zur
Erzeugung von Ladungsträgern genutzt werden kann, wenn ein Stoff davon bestrahlt wird,
der unter dieser Bestrahlung Elektronen freisetzt. Dieser Stoff verbraucht sich dabei
nicht bzw. nur sehr langsam, und fängt irgendwann wieder Elektronen ein und steht
somit dauerhaft für eine Emission von Ladungsträgern zur Verfügung. Geeignet sind
insbesondere bestimmte Metalloxide, die unter den in einem Verbrennungsraum herrschenden
Bedingungen stabil sind.
[0013] Bevorzugt wird in der Umgebung der lonisationselektrode eine Beschichtung mit Titandioxid
(als ein eine Ionisation begünstigender Stoff) auf vorhandenen Komponenten oder eine
zusätzliche Komponente mit Titandioxid angebracht. Bevorzugt wird (alternativ oder
kumulativ) in der Umgebung der lonisationselektrode eine Beschichtung mit Aluminiumoxid
(als ein eine Ionisation begünstigender Stoff) auf vorhandenen Komponenten oder eine
zusätzliche Komponente mit Aluminiumoxid angebracht. Titandioxid bzw. Aluminiumoxid
hat die gewünschte Eigenschaft, unter Ultraviolettstrahlung Elektronen freizusetzen,
und eignet sich als Beschichtung von metallischen Bauteilen. Es kann daher in der
Nähe der lonisationselektrode auf vorhandene Komponenten aufgebracht werden und/oder
es kann eine zusätzliche Komponente, z. B. ein Stab oder Blech, angebracht werden.
[0014] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, einen Stoff mit niedriger Ionisationsenergie,
der bei Flammentemperatur Valenzelektroden freisetzt, in der Umgebung der lonisationselektrode
zuzuführen. Geeignete eine Ionisation begünstigende Stoffe dieser Art sind beispielsweise
einige Salze, die bei den hier auftretenden Temperaturen in fester Form (als Kristalle)
vorliegen. Sie zersetzen sich dabei (allerdings sehr langsam) unter dem Einfluss von
Flammen, so dass eine Nachfüllung in gewissen Abständen oder eine kontinuierliche
Zuführung erforderlich sind.
[0015] Insbesondere eignet sich als Stoff mit niedriger lonisationsenergie Natriumchlorid
(NaCI). Dieses ist kostengünstig verfügbar und seine Kristalle können in beliebige
Form gebracht und daher leicht zugeführt werden.
[0016] Hierzu ist es vorteilhaft, wenn der Stoff mit niedriger lonisationsenergie in fester
Form über einen Zuführmechanismus (kontinuierlich, zumindest über einen vorgebbaren
Betriebszeitraum) zugeführt wird. Der Mechanismus kann sehr einfach aufgebaut sein
und beispielsweise an einer Spitze eines Stabes verbrauchtes Material durch Nachschieben
mittels einer Feder ersetzen.
[0017] Zur Lösung der Aufgabe trägt auch eine Anordnung bei zum Erhöhen der Ladungsträgerkonzentration
in der Nähe einer lonisationselektrode (zum Regeln eines Gas-Luft-Gemisches und/oder
Überwachen von Flammen) in einem Verbrennungsraum eines Heizgerätes, welchem ein Gemisch
aus Luft und einem Brennstoff, insbesondere einem Brenngas mit mehr als 50% Wasserstoffanteil,
durch Öffnungen in einem Brennerkörper zuführbar ist, wobei zumindest in der Umgebung
der lonisationselektrode Mittel vorhanden sind zum Bereitstellung oder Erhöhen eines
Anteils eines eine Ionisation begünstigenden Stoffes.
[0018] Das hier angesprochenen Mittel kann eine Einrichtung zur bedarfsgerechten Bereitstellung
des Stoffes sein. Diese Mittel können Speicher-, Förder- und/oder Abgabekomponenten
umfassen. Es ist möglich, dass mindestens ein Mittel fest bzw. dauerhaft der lonisationselektrode
zugeordnet angeordnet sind. Es ist möglich, dass das Mittel eine Komponente bzw. Beschichtung
aus dem eine Ionisation begünstigenden Stoff ist, die insbesondere auf bzw. an der
lonisationselektrode vorgesehen ist. Die Mittel sind insbesondere an der lonisationselektrode
bis hin zu einer vorgebbaren Umgebungsgrenze positioniert. Die Umgebung ist insbesondere
ein Bereich zwischen lonisationselektrode und Gegenelektrode und/oder ein (insbesondere
zylindrischer) Bereich von bis zu 10 cm [Zentimeter], insbesondere bis zu 5 cm, um
die lonisationselektrode.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Mittel mindestens ein zusätzlicher
Einlass für einen gasförmigen Stoff, wie insbesondere Luft oder Kohlendioxid oder
ein Petrol-Gase (Propan, Butan, etc.). Sofern eine Vormischung von Luft und Brennstoff
erst hinter einem Gebläse stattfindet, kann Luft vor der Mischung abgezweigt und einem
Bereich in der Nähe der lonisationselektrode zugeführt werden. Dadurch erhöht sich
dort der Anteil an Stickstoff und Kohlendioxid, was die Ionisation verstärkt. Das
gleiche kann auch durch die Einspeisung von Kohlendioxid erreicht werden.
[0020] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform sind die Mittel Komponenten aus oder
beschichtet mit einem unter Ultraviolettstrahlung ionisierbaren Stoff, insbesondere
Titandioxid.
[0021] In einem anderen Ausführungsform ist ein Zuführmechanismus für einen festen Stoff
mit niedriger Ionisierungsenergie, der bei Flammentemperatur Valenzelektroden freisetzt,
vorhanden. Dies kann insbesondere Natriumchlorid (NaCl) sein.
[0022] Besonders bevorzugt ist der Zuführmechanismus zwischen lonisationselektrode und dem
Brennerkörper angeordnet und weist ein metallisches Rohr zur Zuführung von stabförmigem
Natriumchlorid-Kristall auf, wobei das Rohr zur Kühlung mit einem Gehäuse des Verbrennungsraumes
wärmeleitend verbunden ist. Wie anhand der Zeichnung noch näher erläutert wird, kann
ein solcher Zuführmechanismus einfach aufgebaut sein und ein ständiges Nachführen
von Natriumchlorid mittels Federkraft bewirken, wobei nicht den Flammen ausgesetztes
Natriumchlorid von dem metallischen Rohr geschützt und dieses über eine Anbindung
an ein Gehäuse gekühlt werden kann.
[0023] Die Erläuterungen zum Verfahren können zur näheren Charakterisierung der Anordnung
herangezogen werden, und umgekehrt. Die Anordnung kann auch so eingerichtet sein,
dass damit das Verfahren durchgeführt wird. Es sei auch darauf hingewiesen, dass die
unterschiedlichen Maßnahmen zur Steigerung der Ionisation einzeln, aber auch in beliebigen
Kombinationen eingesetzt werden können. Sie wirken additiv und können daher in schwierigen
Fällen auch gemeinsam eingesetzt werden.
[0024] Schematische Ausführungsbeispiele der Erfindung, auf die diese jedoch nicht beschränkt
ist, und die Funktionsweise des Verfahrens werden anhand der beigefügten Zeichnung
näher erläutert. Es stellen dar:
- Fig. 1:
- schematisch einen Ausschnitt aus einem Längsschnitt durch einen Verbrennungsraum eines
Heizgerätes im Bereich einer lonisationselektrode,
- Fig. 2:
- schematisch die Anordnung eines zusätzlichen Einlasses in einen Verbrennungsraum für
einen die Ionisation begünstigenden gasförmigen Stoff und
- Fig. 3:
- schematisch die Anordnung einer die Ionisation begünstigenden Komponente in der Umgebung
einer lonisationselektrode.
[0025] Fig. 1 zeigt schematisch einen Ausschnitt aus einem Längsschnitt durch einen Verbrennungsraum
1 eines Heizgerätes, welches mit Wasserstoff oder einem wasserstoffhaltigen Brenngas
betreibbar ist. Durch Öffnungen 3 in einem Brennerkörper 2 tritt ein Gemisch G aus
Luft L und Brenngas von einem Brennerinnenraum 15 in den Verbrennungsraum 1 ein und
verbrennt dort unter Bildung von Flammen 4. Die Flammen 4 ionisieren das Gemisch und/oder
die daraus entstehenden ebenfalls gasförmigen Verbrennungsprodukte. Da bei der Verbrennung
von Wasserstoff aber nur Wasser entsteht, und beide unter den gegebenen Bedingungen
kaum ionisierbar sind, ist die Ausbeute an Ladungsträgern bei Verbrennung von Wasserstoff
sehr gering, so dass eine zuverlässige Beobachtung der Flammen 4 mittels eines lonisationsmesssystems
nicht ohne Weiteres möglich ist. Um trotzdem einen genügend großen lonenstrom mittels
einer lonisationselektrode 5 erzeugen zu können, sind in deren Umgebung 13 (insbesondere
zwischen lonisationselektrode 5 und einer Gegenelektrode, die meist durch den Brennerkörper
gebildet wird, oder in 2 bis 10 cm Umkreis um die lonisationselektrode 5) Mittel zur
Erhöhung der Konzentration an Ladungsträgern vorhanden. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist dies ein Zuführmechanismus 9, 10, 11, 12 für einen Stoff, der unter dem Einfluss
von Flammen 4 Ladungsträger freisetzt (im Wesentlichen durch thermische Ionisation).
Besonders eignen sich dafür Salze, insbesondere Natriumchlorid (NaCI). So wird in
einem Führungsrohr 9 ein Salzkristallstab 8 mittels einer Druckfeder 12 gegen einen
Deckel 10 gedrückt, wobei durch mindestens ein Fenster 11 ein kleiner Teil des Salzkristallstabes
8 den Flammen 4 ausgesetzt ist. Dieser Teil verbraucht sich mit der Zeit und der restliche
Salzkristallstab 8 wird dann von der Druckfeder 12 nachgeschoben. In gewissen Wartungsintervallen
kann der Salzkristallstab 8 von außerhalb des Verbrennungsraumes 1 erneuert werden.
Bevorzugt ist die lonisationselektrode 5 mittels einer elektrisch isolierenden Durchführung
6 an einer sogenannten Brennertür 7 befestigt. Die Brennertür 7 ist Teil eines den
Verbrennungsraum umgebenden (nicht weiter dargestellten) Gehäuses. An ihr ist auch
der Brennerkörper 2 befestigt, wobei durch die Zufuhr von relativ kaltem Gemisch G
die Brennertür 7 auch im Betrieb auf einer viel niedrigeren Temperatur gehalten wird
als im Verbrennungsraum 1 (und insbesondere in den Flammen4) herrscht. Dies kann ausgenutzt
werden, um den Salzkristallstab 8, außer im Bereich des Fensters 11, ebenfalls auf
niedrigerer Temperatur zu halten, was seine Lebensdauer verlängert. Dazu kann das
Führungsrohr 9 (welches im Allgemeinen aus Metall besteht) durch eine wärmeleitende
Anbindung 18 an die Brennertür 7 angekoppelt werden.
[0026] Ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Fig. 2 schematisch dargestellt.
Da eine Erhöhung der Ladungsträgerkonzentration auch durch die Erhöhung der Konzentration
von Kohlendioxid und/oder Stickstoff zumindest in der Umgebung 13 einer lonisationselektrode
5 erreicht werden kann, ist ein zusätzlicher Einlass 14 für Luft L vorgesehen, so
dass Gemisch G aus Luft und Brenngas durch den Brennerinnenraum 15 in den gesamten
Verbrennungsraum 1 geleitet wird, zusätzliche Luft aber in die Umgebung 13 der lonisationselektrode
5 gelangt. Diese Luft kann von einem Gebläse abgezweigt oder anderweitig zugeführt
werden. Statt Luft kann auch zusätzliches Kohlendioxid zugeführt werden. Dieses kann
wahlweise der Luft L, dem Brenngas oder dem Gemisch G beigefügt werden. Am wenigsten
Kohlendioxid wird jedoch benötigt, wenn es auch nur durch den zusätzlichen Einlass
14 zugeführt wird. Kohlendioxid kann in einem (nicht dargestellten) Druckbehälter
vorrätig gehalten werden und beim Starten des Heizgerätes zudosiert werden, wodurch
je nach Größe des Druckbehälters das Kohlendioxid nur in ohnehin erforderlichen Wartungsintervallen
nachgefüllt werden muss. Es kann auch ein System mit Druckpatronen ähnlich dem bei
der Zubereitung von kohlensäurehaltigen Getränken vorgesehen werden.
[0027] Fig. 3 zeigt schematisch eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei der eine
Oberfläche einer vorhandenen oder zusätzlich eingebauten Komponente 17 in der Nähe
der lonisationselektrode 5 aus einem Material besteht oder mit einem solchen beschichtet
ist, welches unter Ultraviolettstrahlung Elektronen freisetzt. Eine geeignete Beschichtung
16 kann beispielsweise aus Titandioxid bestehen. Da Wasserstoffflammen eine starke
Ultraviolettstrahlung aussenden, werden so zusätzliche Ladungsträger frei, die eine
Ionisation verstärken.
[0028] Die vorliegende Erfindung erlaubt es, kostengünstige lonisationsmesssysteme auch
bei Verwendung von wasserstoffhaltigem Brenngas oder reinem Wasserstoff als Brenngas
in einem Heizgerät zur Überwachung von Flammen und/oder zur Regelung eines Verbrennungsvorganges
einzusetzen.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Verbrennungsraum (eines Heizgerätes)
- 2
- Brennerkörper
- 3
- Öffnungen
- 4
- Flammen
- 5
- lonisationselektrode
- 6
- Elektrisch isolierende Durchführung
- 7
- Brennertür (Teil eines Gehäuses)
- 8
- Salzkristallstab
- 9
- Führungsrohr
- 10
- Deckel
- 11
- Fenster
- 12
- Druckfeder
- 13
- Umgebung
- 14
- Einlass für Luft
- 15
- Brennerinnenraum
- 16
- Beschichtung (Titandioxid)
- 17
- (zusätzliche) Komponente
- 18
- Wärmeleitende Anbindung
- G
- Gemisch (Luft und Brenngas)
- L
- Luft
1. Verfahren zum Erhöhen der Ladungsträgerkonzentration in der Nähe einer lonisationselektrode
(5) in einem Verbrennungsraum (1) eines Heizgerätes, welchem ein Gemisch (G) aus Luft
(L) und einem Brennstoff durch Öffnungen (3) in einem Brennerkörper (2) zugeführt
wird, wobei zumindest in der Umgebung (13) der lonisationselektrode (5) mindestens
ein eine Ionisation begünstigender Stoff bereitgestellt oder der Anteil dieses Stoffes
erhöht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Bereitstellung des Stoffes nach Einstellung einer
niedrigen Wärmelast des Heizgerätes und/oder eines magereren Gas-Luft-Gemisches erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Heizgerät mit Brenngas mit mehr als 50%
Wasserstoffanteil betrieben wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Stoff Luft (L) oder Kohlendioxid
ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Stoff ein unter Ultraviolettstrahlung
ionisierbarer Stoff ist, der in der Umgebung (13) der lonisationselektrode (5) angeordnet
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, wobei in der Umgebung (13) der lonisationselektrode (5)
eine Beschichtung (16) mit Titandioxid oder Aluminiumoxid auf vorhandenen Komponenten
oder eine zusätzliche Komponente (17) mit Titandioxid oder Aluminiumoxid angebracht
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, wobei ein Stoff (8) mit niedriger Ionisationsenergie, der
bei Flammentemperatur Valenzelektroden freisetzt, in der Umgebung (13) der lonisationselektrode
(5) zugeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Stoff (8) mit niedriger lonisationsenergie Natriumchlorid
(NaCl) ist.
9. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, wobei der Stoff (8) in fester Form über einen Zuführmechanismus
(9, 10, 11, 12) zugeführt wird.
10. Anordnung zum Erhöhen der Ladungsträgerkonzentration in der Nähe einer lonisationselektrode
(5) in einem Verbrennungsraum (1) eines Heizgerätes, welchem ein Gemisch (G) aus Luft
(L) und einem Brennstoff durch Öffnungen (3) in einem Brennerkörper (2) zuführbar
ist, wobei zumindest in der Umgebung (13) der lonisationselektrode (5) Mittel zum
Bereitstellen oder Erhöhen eines Anteils eines eine Ionisation begünstigenden Stoffes
vorhanden sind.
11. Anordnung nach Anspruch 10, wobei die Mittel mindestens einen zusätzlichen Einlass
(14) für einen gasförmigen Stoff umfassen.
12. Anordnung nach Anspruch 10 oder 11, wobei die Mittel Komponenten aus oder beschichtet
mit einem unter Ultraviolettstrahlung ionisierbaren Stoff umfassen.
13. Anordnung nach Anspruch 12, wobei der Stoff Titandioxid ist.
14. Anordnung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei ein Zuführmechanismus (12) für
einen festen Stoff mit niedriger lonisierungsenergie vorhanden ist, wobei der feste
Stoff bei Flammentemperatur Valenzelektroden freisetzt.
15. Anordnung nach Anspruch 14, wobei der Zuführmechanismus zwischen lonisationselektrode
(5) und dem Brennerkörper (2) angeordnet ist und ein metallisches Rohr (9) zur Zuführung
von stabförmigem Natriumchlorid-Kristall (8) aufweist, wobei das Rohr (9) zur Kühlung
mit einem Gehäuse (7) des Verbrennungsraumes (1) wärmeleitend verbunden ist.