[0001] Die Erfindung betrifft ein System, umfassend ein Gargerät mit einem Garraum und eine
Dunstabzugsvorrichtung, der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art und
ein Verfahren zum Betrieb eines Systems.
[0002] Derartige Systeme, umfassend ein Gargerät mit einem Garraum und eine Dunstabzugsvorrichtung,
sowie Verfahren zum Betrieb derartiger Systeme sind aus dem Stand der Technik in einer
Vielzahl von Ausführungsformen bereits bekannt. Die bekannten Systeme umfassen dabei
ein Gargerät mit einem Garraum und einer Gargerätesteuerung zur Ansteuerung mindestens
einer Heizvorrichtung des Gargeräts zur Beheizung des Garraums und eine Dunstabzugsvorrichtung
mit einer Dunstabzugsvorrichtungssteuerung zur Ansteuerung eines Dunstabzugsvorrichtungsgebläses
zur Absaugung von einem aus dem Garraum entweichenden Fluid. Ein Gargerät mit einem
Garraum ist aus der Druckschrift
DE 10 2019 209 075 A1 bekannt.
[0003] In der gattungsbildenden Druckschrift
DE 10 2019 125 673 A1 ist gezeigt, dass die Dunstabzugsvorrichtungssteuerung direkt oder indirekt mit der
Gargerätesteuerung und/oder mit mindestens einem Sensor des Systems signalübertragend
verbunden ist, und wobei das Dunstabzugsvorrichtungsgebläse in Abhängigkeit eines
Betriebszustands des Gargeräts und/oder mindestens eines Messwerts des Sensors ansteuerbar
ist.
[0004] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, ein System, umfassend ein Gargerät mit
einem Garraum und eine Dunstabzugsvorrichtung, sowie ein Verfahren zum Betrieb eines
derartigen Systems zu verbessern.
[0005] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein System mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruch 6 gelöst. Hierzu ist
das System derart ausgebildet und eingerichtet, dass diese Ansteuerung des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses
als ein automatischer stufenweiser Betrieb des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses ausgebildet
ist, wobei der stufenweise Betrieb mindestens eine erste Stufe mit einer dazu korrespondierenden
ersten Drehzahl des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses und eine der ersten Stufe zeitlich
direkt nachfolgende zweite Stufe mit einer dazu korrespondierenden zweiten Drehzahl
des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses umfasst.
[0006] Das Gargerät mit einem Garraum kann dabei beispielsweise als ein Backofen, ein Dampfgarer,
ein Mikrowellengerät oder ein Kombinationsgerät mit einer Mehrzahl von verschiedenen
Heizvorrichtungen ausgeführt sein. Erfindungsgemäß weist das Gargerät eine Pyrolysebetriebsart
zur Reinigung seines Garraums auf.
[0007] Die Dunstabzugsvorrichtung kann beispielsweise als eine für den Umluftbetrieb oder
für den Abluftbetrieb geeignet ausgebildete Dunstabzugsvorrichtung ausgebildet sein.
Auch kann das System als ein System für den Haushalt oder ein System für den gewerblichen
Betrieb, also für eine professionelle Nutzung, ausgebildet sein. Ferner wird dieses
Problem durch ein Verfahren zum Betrieb eines Systems mit den Merkmalen des Patentanspruchs
6 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0008] Der mit der Erfindung erreichbare Vorteil besteht insbesondere darin, dass ein System,
umfassend ein Gargerät mit einem Garraum und eine Dunstabzugsvorrichtung, sowie ein
Verfahren zum Betrieb eines derartigen Systems verbessert sind. Aufgrund der erfindungsgemäßen
Ausbildung des Systems und des Verfahrens zu dessen Betrieb ist es möglich, aus dem
Garraum des Gargeräts in die freie Umgebung entweichende störende und unangenehme
Fluide, wie beispielsweise Wrasen und/oder Dampf, mit oder ohne eine Belastung mit
Geruchsstoffen, automatisch derart abzusaugen, dass eine diesbezügliche Störung erst
gar nicht von einem Benutzer des Systems wahrnehmbar ist. Gleichzeitig kann dabei
die Absaugleistung des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses derart an die Erfordernisse
des Einzelfalls angepasst werden, dass dies mit einem möglichst geringen Energieverbrauch
und einer möglichst geringen Geräuschemission erfolgt. Der erfindungsgemäße automatische
stufenweise Betrieb des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses in Abhängigkeit eines Betriebszustands
des Gargeräts und/oder mindestens eines Messwerts des Sensors macht ein rechtzeitiges
Eingreifen des Benutzers des Systems entbehrlich, so dass darüber hinaus der Bedienkomfort
bei der Nutzung des erfindungsgemäßen Systems gesteigert ist.
[0009] Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist das Gargerät als ein Gargerät mit einer Pyrolysebetriebsart
zur Reinigung des Garraums ausgebildet, dabei wird das Dunstabzugsvorrichtungsgebläse
nach einem Start der Pyrolysebetriebsart zunächst automatisch in einer als Vorlauf
ausgebildeten ersten Stufe betrieben und wird zeitlich nach der ersten Stufe in einer
als Hauptbetrieb ausgebildeten zweiten Stufe betrieben. Hierdurch ist es möglich die
Gerüche durch den Pyrolysebetrieb gezielt abzuführen oder bei einer Umlufthaube zumindest
durch einen leistungsstarken Geruchsfilter der Dunstabzugsvorrichtung zuleiten.
[0010] Grundsätzlich ist das erfindungsgemäße System nach Art, Funktionsweise, Material,
Dimensionierung und räumlicher Anordnung der einzelnen Komponenten des Systems zueinander
in weiten geeigneten Grenzen frei wählbar. Siehe hierzu beispielsweise die entsprechenden
Ausführungen in der Beschreibungseinleitung. Ferner gilt dies insbesondere für die
räumliche Anordnung der Dunstabzugsvorrichtung relativ zu dem Gargerät. Die Signalübertragungsverbindung
zwischen dem Gargerät und der Dunstabzugsvorrichtung und/oder zwischen der Dunstabzugsvorrichtung
und dem mindestens einen Sensor kann dabei kabelgebunden oder drahtlos ausgebildet
sein. Darüber hinaus ist auch eine Signalübertragungsverbindung mittels einer Cloud,
also mittels eines Internetservers, denkbar. Entsprechend lassen sich beispielsweise
Grundeinstellungen des erfindungsgemäßen Systems und grundsätzliche Informationen
zu dem erfindungsgemäßen System und dessen Betriebszustand leicht, beispielsweise
mittels einer App, einstellen und verwalten.
[0011] Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems sieht vor, dass das
System derart ausgebildet und eingerichtet ist, dass mindestens eine der mindestens
zwei Stufen, unabhängig von einem Messwert des mindestens einen Sensors, für einen
vorher festgelegten Zeitraum ausführbar ist. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass
das Dunstabzugsvorrichtungsgebläse nicht in ungewünschter Weise ein- und ausgeschaltet
wird oder zwischen den einzelnen Stufen unnötig oft hin und her schaltet. Entsprechend
ergibt sich ein insgesamt ruhigerer und damit für einen Benutzer des Systems angenehmerer
Betrieb des erfindungsgemäßen Systems.
[0012] Entsprechend sieht eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
vor, dass mindestens eine der mindestens zwei Stufen, unabhängig von einem Messwert
des mindestens einen Sensors, für eine vorher festgelegte Zeitdauer ausgeführt wird.
[0013] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems sieht vor,
dass der mindestens eine Sensor als ein Sensor aus der nachfolgenden Gruppe ausgebildet
ist: Dampfsensor, Feuchtesensor, Geruchssensor, Temperatursensor. Hierdurch ist eine
Sensierung der wesentlichen Störfaktoren für einen Benutzer des erfindungsgemäßen
Systems bei dessen Betrieb detektierbar und damit erfindungsgemäß beseitigbar, zumindest
jedoch reduzierbar. Der mindestens eine Sensor kann dabei innerhalb des Gargeräts
und/oder außerhalb des Gargeräts, beispielsweise an der Dunstabzugsvorrichtung, angeordnet
sein.
[0014] Entsprechend sieht eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
vor, dass mittels des mindestens einen Sensors in dem Garraum und/oder in einer freien
Umgebung des Garraums mindestens eine der nachfolgenden Größen sensiert wird: Dampf,
Feuchte, Geruch, Temperatur, Flüchtige organische Verbindungen (VOC).
[0015] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems sieht vor,
dass der automatische stufenweise Betrieb des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses zusätzlich
zu der ersten und der zweiten Stufe eine dritte Stufe mit einer dazu korrespondierenden
dritten Drehzahl des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses aufweist, wobei die dritte Stufe
der zweiten Stufe zeitlich direkt nachfolgend ausgebildet ist und die erste Stufe
als ein Vorlauf, die zweite Stufe als ein Hauptbetrieb und die dritte Stufe als ein
Nachlauf des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses ausgebildet sind, und wobei die erste
Drehzahl und die dritte Drehzahl jeweils kleiner als die zweite Drehzahl ausgebildet
sind, bevorzugt, dass die erste der zweiten Drehzahl entspricht. Auf diese Weise ist
ein besonders effektiver Betrieb des erfindungsgemäßen Systems ermöglicht. Mittels
des Vorlaufs kann beispielsweise bereits unter einer Wahrnehmungsschwelle eines Benutzers
des Systems automatisch eingegriffen werden, um so in einem frühen Stadium eine Vorzugsströmung
eines aus dem Garraum des Gargeräts entweichenden und beispielsweise mit Geruchsstoffen
belasteten Fluids zu erreichen. Während des Hauptbetriebs erfolgt die eigentliche
Beseitigung, zumindest jedoch Reduzierung, der vorgenannten Störfaktoren. Schließlich
sorgt der Nachlauf für die Beseitigung/Reduzierung des restlichen Fluids aus der freien
Umgebung im Bereich des Gargeräts. Dies gilt insbesondere für die bevorzugte Ausführungsform
dieser Weiterbildung.
[0016] Entsprechend sieht eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens vor, dass der automatische stufenweise Betrieb des
[0017] Dunstabzugsvorrichtungsgebläses zusätzlich zu der ersten und der zweiten Stufe eine
dritte Stufe mit einer dazu korrespondierenden dritten Drehzahl des
[0018] Dunstabzugsvorrichtungsgebläses aufweist, wobei die dritte Stufe der zweiten Stufe
zeitlich direkt nachfolgt und die erste Stufe als ein Vorlauf, die zweite Stufe als
ein Hauptbetrieb und die dritte Stufe als ein Nachlauf des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses
ausgebildet sind, und wobei die erste Drehzahl und die dritte Drehzahl jeweils kleiner
als die zweite Drehzahl sind, bevorzugt, dass die erste der zweiten Drehzahl entspricht.
[0019] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens sieht vor, dass das Gargerät als ein Gargerät mit einer Pyrolysebetriebsart
zur Reinigung des Garraums ausgebildet ist, wobei das Dunstabzugsvorrichtungsgebläse
nach einem Start der Pyrolysebetriebsart zunächst automatisch in der als Vorlauf ausgebildeten
ersten Stufe, zeitlich direkt nach der ersten Stufe in der als Hauptbetrieb ausgebildeten
zweiten Stufe und zeitlich direkt nach der zweiten Stufe in der als Nachlauf ausgebildeten
dritten Stufe betrieben wird. Hierdurch ist das erfindungsgemäße Verfahren für eine
hinsichtlich einer möglichen Geruchsbelästigung besonders problematische Betriebsart
des erfindungsgemäßen Gargeräts nutzbar gemacht. Gerade im Pyrolysebetrieb eines als
Pyrolysegerät ausgebildeten Gargeräts ist eine Geruchsbelästigung sonst unvermeidbar
und lediglich durch ein geöffnetes Küchenfenster oder dergleichen reduzierbar. Da
sich ein Pyrolysevorgang in der Regel über mehrere Stunden hinzieht ist dies auch
aus energetischen Gründen unvorteilhaft. Beispielsweise seien hier die Übergangszeiten
sowie die Winterzeit mit deren niedrigen Außentemperaturen genannt. Unabhängig davon
ist es auch für einen Benutzer des Gargeräts nicht wünschenswert, beispielsweise das
vorgenannte Küchenfenster über Stunden geöffnet zu halten.
[0020] Eine vorteilhafte Weiterbildung der letztgenannten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens sieht vor, dass die erste und/oder zweite und/oder dritte Stufe in Abhängigkeit
einer vorher festgelegten Zeitdauer des Pyrolysebetriebs automatisch eingeschaltet
und ausgeschaltet werden/wird, bevorzugt, dass die erste Stufe mittels des Starts
der Pyrolysebetriebsart eingeschaltet wird und/oder nach einer Zeitdauer von größer
oder gleich 30 min. nach dem Start der Pyrolysebetriebsart von der ersten Stufe in
die zweite Stufe umgeschaltet wird und/oder bei einer verbleibenden Restzeit für den
Pyrolysebetrieb von kleiner oder gleich 25 min. von der zweiten Stufe in die dritte
Stufe umgeschaltet wird und/oder nach Beendigung des Pyrolysebetriebs die dritte Stufe
nach einer Zeitdauer von 15 min. ausgeschaltet wird. Auf diese Weise ist eine sehr
effektive und gründliche Absaugung von beispielsweise mit Geruchsstoffen belasteten
und aus dem Garraum des Gargeräts entweichenden Fluid ermöglicht.
[0021] Alternativ oder zusätzlich zu der vorgenannten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens sieht eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
nach Anspruch 9 oder 10 vor, dass eine Umschaltung von der ersten Stufe in die zweite
Stufe und/oder von der zweiten Stufe in die dritte Stufe jeweils in Abhängigkeit einer
vorher festgelegten Temperatur in dem Garraum während des Pyrolysebetriebs automatisch
erfolgt, bevorzugt, dass nach einem erstmaligen Überschreiten der Temperatur im Garraum
von 200°C automatisch von der ersten Stufe in die zweite Stufe umgeschaltet wird und/oder
nach einem erstmaligen Überschreiten der Temperatur im Garraum von 400°C automatisch
von der zweiten Stufe in die dritte Stufe umgeschaltet wird. Mittels der vorgenannten
Überwachung der Garraumtemperatur während des Pyrolysebetriebs des Gargeräts ist ein
flexiblerer Betrieb des erfindungsgemäßen Systems ermöglicht, so dass das erfindungsgemäße
Verfahren gemäß dieser Weiterbildung besser an die Gegebenheiten in dem jeweiligen
Einzelfall anpassbar ist. Ferner ist diese Weiterbildung mit der vorgenannten Weiterbildung
in den technischen Grenzen geeignet kombinierbar, so dass die Vorteile aus beiden
Weiterbildungen nutzbar sind.
[0022] Ferner sieht eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens nach
einem der Ansprüche 9 bis 11 vor, dass eine Umschaltung von der ersten Stufe in die
zweite Stufe und/oder von der zweiten Stufe in die dritte Stufe jeweils in Abhängigkeit
einer vorher festgelegten Geruchsstoffkonzentration in dem Garraum und/oder in der
freien Umgebung des Garraums während des Pyrolysebetriebs automatisch erfolgt, bevorzugt,
dass nach einem erstmaligen Überschreiten einer vorher festgelegten ersten Geruchsstoffkonzentration
automatisch von der ersten Stufe in die zweite Stufe umgeschaltet wird und/oder nach
einem erstmaligen Unterschreiten einer vorher festgelegten zweiten Geruchsstoffkonzentration
automatisch von der zweiten Stufe in die dritte Stufe umgeschaltet wird, bevorzugt,
dass die zweite Geruchsstoffkonzentration der ersten Geruchsstoffkonzentration entspricht.
Hierdurch ist es möglich, das Einschalten und Ausschalten der jeweiligen Stufe der
Mehrzahl von Stufen bei dem automatischen stufenweisen Betrieb des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses
in direkter Abhängigkeit zu der Geruchsbelästigung, nämlich zu der Geruchsstoffkonzentration,
durchzuführen. Dies gilt insbesondere für die bevorzugten Ausführungsformen dieser
Weiterbildung. Wie bereits zu der vorgenannten Weiterbildung mit Blick auf die Messung
der Garraumtemperatur ausgeführt, ist es auch hier möglich, diese Weiterbildung mit
den beiden letztgenannten Weiterbildungen in den technischen Grenzen geeignet zu kombinieren.
[0023] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
- Figur 2
- ein Zeit-Geruchsstoffkonzentrations-Diagramm des Ausführungsbeispiels und
- Figur 3
- ein Ablaufdiagramm zur Darstellung einer ersten Variante und einer zweiten Variante
des erfindungsgemäßen Verfahrens des Ausführungsbeispiels.
[0024] In den Fig. 1 bis 3 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung rein exemplarisch dargestellt.
[0025] Das System 2 umfasst hier ein als Haushaltsbackofen ausgebildetes Gargerät 4 mit
einem nicht dargestellten Garraum und einer ebenfalls nicht dargestellten Gargerätesteuerung
zur Ansteuerung mindestens einer nicht dargestellten Heizvorrichtung des Gargeräts
4 zur Beheizung des Garraums. Das Gargerät 4 ist bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
als ein Gargerät mit einer Pyrolysebetriebsart zur Reinigung des Garraums ausgebildet.
Ferner weist das System 2 eine als Dunstabzugshaube ausgebildete Dunstabzugsvorrichtung
6 mit einer nicht dargestellten Dunstabzugsvorrichtungssteuerung zur Ansteuerung eines
ebenfalls nicht dargestellten Dunstabzugsvorrichtungsgebläses zur Absaugung von einem
aus dem Garraum entweichenden Fluid auf. Das Fluid, beispielsweise ein während eines
Pyrolysebetriebs des Gargeräts 4 aus dem Garraum des Gargeräts 4 entweichendes und
mit störenden Geruchsstoffen belastetes Fluid, ist ebenfalls nicht dargestellt. Die
Dunstabzugsvorrichtung 6 ist hier für einen Abluftbetrieb geeignet ausgebildet.
[0026] Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Dunstabzugsvorrichtungssteuerung
mittels einer sogenannten Cloud 8, also einem Internetserver, auf dem Fachmann an
sich bekannte Weise indirekt mit der Gargerätesteuerung und mit mindestens einem als
Temperatursensor zur Messung einer Garraumtemperatur in dem Garraum des Gargeräts
4 ausgebildeten Sensor des Systems 2 signalübertragend verbunden. Der Temperatursensor
ist in dem Garraum angeordnet und in der Fig. 1 nicht dargestellt. Die Signalübertragungsverbindungen
einerseits zwischen dem Gargerät 4 und der Cloud 8 und andererseits zwischen der Dunstabzugsvorrichtung
6 und der Cloud 8 sind in der Fig. 1 durch Doppelpfeile 10, 12 symbolisiert. Alternativ
oder zusätzlich zu dem Temperatursensor kann das erfindungsgemäße System in anderen
Ausführungsformen auch andere Sensoren aufweisen. Diese Sensoren können dann innerhalb
und/oder außerhalb des Gargeräts, beispielsweise an einer dem Gargerät zugewandten
Unterseite der Dunstabzugsvorrichtung, angeordnet sein.
[0027] Das Dunstabzugsvorrichtungsgebläse ist bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel,
je nach der betrachteten Variante des Ausführungsbeispiels, in Abhängigkeit eines
Betriebszustands des Gargeräts 4 oder in Abhängigkeit eines Betriebszustands des Gargeräts
4 und mindestens eines Messwerts des Sensors ansteuerbar. In der ersten Variante ist
das Dunstabzugsvorrichtungsgebläse in Abhängigkeit des Betriebszustands des Gargeräts
4, nämlich in Abhängigkeit der Auswahl der vorgenannten Pyrolysebetriebsart, automatisch
ansteuerbar. In der zweiten Variante ist das Dunstabzugsvorrichtungsgebläse zum einen
in Abhängigkeit des Betriebszustands des Gargeräts 4, nämlich in Abhängigkeit der
Auswahl der vorgenannten Pyrolysebetriebsart, und zum anderen in Abhängigkeit mindestens
eines Messwerts des Sensors, nämlich in Abhängigkeit der während des Pyrolysebetriebs
in dem Garraum gemessenen Garraumtemperatur, automatisch ansteuerbar.
[0028] Erfindungsgemäß ist das System 2 derart ausgebildet und eingerichtet, dass diese
Ansteuerung des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses als ein automatischer stufenweiser
Betrieb des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses ausgebildet ist, wobei der stufenweise
Betrieb mindestens eine erste Stufe mit einer dazu korrespondierenden ersten Drehzahl
des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses und eine der ersten Stufe zeitlich direkt nachfolgende
zweite Stufe mit einer dazu korrespondierenden zweiten Drehzahl des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses
umfasst.
[0029] In der ersten Variante des Ausführungsbeispiels ist das System 2 derart ausgebildet
und eingerichtet, dass die erste und die zwei Stufe, jeweils unabhängig von den Messwerten
des Sensors, für einen vorher festgelegten Zeitraum ausführbar sind. Dies wird nachfolgend
anhand der Fig. 3 noch näher erläutert.
[0030] Zusätzlich zu der ersten und der zweiten Stufe weist der automatische stufenweise
Betrieb des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses eine dritte Stufe mit einer dazu korrespondierenden
dritten Drehzahl des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses auf, wobei die dritte Stufe der
zweiten Stufe zeitlich direkt nachfolgend ausgebildet ist und die erste Stufe als
ein Vorlauf, die zweite Stufe als ein Hauptbetrieb und die dritte Stufe als ein Nachlauf
des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses ausgebildet sind, und wobei die erste Drehzahl
und die dritte Drehzahl jeweils kleiner als die zweite Drehzahl ausgebildet sind,
und wobei die erste der zweiten Drehzahl entspricht. Dies wird nachfolgend anhand
der Fig. 3 noch näher erläutert.
[0031] Die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Systems und das erfindungsgemäße Verfahren
zum Betrieb des Systems gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel werden nun anhand
der Fig. 1 bis 3 näher erläutert.
[0032] Das System 2 befindet sich zunächst in einem Ruhezustand, in dem das Gargerät 4 und
die Dunstabzugsvorrichtung 6 jeweils ausgeschaltet sind. Ein nicht dargestellter Benutzer
möchte nun eine Reinigung des Garraums des Gargeräts 4 durchführen. Hierfür wählt
der Benutzer, beispielsweise mittels eines nicht dargestellten Smartphones oder dergleichen
und einer darauf installierten App, die vorgenannte Pyrolysebetriebsart des Gargeräts
4 aus. Das Smartphone ist auf dem Fachmann bekannte Weise mit der Cloud 8 signalübertragend
und datenübertragend verbunden. Mittels der vorgenannten App lassen sich beispielsweise
Grundeinstellungen des erfindungsgemäßen Systems 2 und grundsätzliche Informationen
zu dem erfindungsgemäßen System 2 und dessen Betriebszustand auf dem Fachmann an sich
bekannte Art und Weise leicht einstellen und verwalten. Beispielsweise kann der erfindungsgemäße
automatische stufenweise Betrieb des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses als sogenannte
Default-Einstellung, also als eine automatisch gesetzte Vorauswahl in der App, hinterlegt
sein. Denkbar ist auch, dass diese vorgenannte Default-Einstellung mittels der App
durch eine im jeweiligen Einzelfall erforderliche manuelle Auswahl via App ersetzt
werden kann. Entsprechend kann der Benutzer mittels der App den für den Benutzer gewünschten
modus operandi des Systems 2 festlegen.
[0033] Entsprechend der vorgenannten Einstellungen in der App erkennt das System 2, dass
es sich bei dem Gargerät 4 um ein Gargerät mit einer Pyrolysebetriebsart handelt.
Siehe hierzu Schritt 100 in der Fig. 3. Ferner erkennt das System 2, dass das nachfolgend
näher erläuterte Verfahren mit dem automatischen stufenweisen Betrieb des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses
beispielsweise vorausgewählt ist. Siehe hierzu Schritt 110 in der Fig. 3.
[0034] Der Benutzer startet den Pyrolysebetrieb des Gargeräts 4, indem er die Pyrolysebetriebsart
des Gargeräts 4, beispielsweise via der vorgenannten App, auswählt.
[0035] In der Fig. 2 ist ein Verlauf der Geruchsstoffkonzentration in der freien Umgebung
des Gargeräts 4 in Abhängigkeit der Zeit dargestellt, wobei in der Bildebene der Fig.
2 die Zeitachse waagrecht und die Geruchsstoffkonzentrationsachse senkrecht verläuft.
Siehe hierzu die durchgezogene Linie in der Fig. 2. Wie daraus ersichtlich ist, ist
die Geruchsbelastung der freien Umgebung des Gargeräts 4, also die Konzentration der
Geruchsstoffe in der freien Umgebung des Gargeräts 4, in einem Zeitraum von etwa 60
min. bis etwa 90 min. nach dem Start des Pyrolysebetriebs am Höchsten. In diesem Zeitraum
erreicht die Emission an Geruchsstoffen aus dem Garraum des Gargeräts 4 in die freie
Umgebung einen Spitzenwert. Entsprechend steigt die Geruchsbelastung durch die während
der Pyrolyse aus dem Garraum emittierten Geruchsstoffe vom Start der Pyrolyse, also
bei einer Zeitdauer von 0 min., bis etwa 75 min. nach Start der Pyrolyse an und sinkt
dann im weiteren Verlauf der Pyrolyse, also von etwa 75 min. bis beispielsweise 380
min., bis auf einen lediglich geringen Wert ab. Siehe hierzu die gestrichelte Linie
in der Fig. 2.
[0036] Wie oben bereits ausgeführt, weist der automatische stufenweise Betrieb des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses
die erste, die zweite Stufe und die dritte Stufe mit einer jeweils dazu korrespondierenden
ersten, zweiten und dritten Drehzahl des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses auf, wobei
das Dunstabzugsvorrichtungsgebläse nach dem Start der Pyrolysebetriebsart, also zu
einer Zeitdauer des Pyrolysebetriebs von 0 min., zunächst automatisch in der als Vorlauf
ausgebildeten ersten Stufe, zeitlich direkt nach der ersten Stufe in der als Hauptbetrieb
ausgebildeten zweiten Stufe und zeitlich direkt nach der zweiten Stufe in der als
Nachlauf ausgebildeten dritten Stufe betrieben wird. Der Start des Pyrolysebetriebs,
also die Zeitdauer 0 min., entspricht dem Schritt 110 in der Fig. 3.
[0037] Gemäß der ersten Variante des vorliegenden Ausführungsbeispiels wird die erste Stufe
in Abhängigkeit einer vorher festgelegten Zeitdauer des Pyrolysebetriebs, nämlich
der Zeitdauer gleich 0 min., automatisch eingeschaltet. Siehe Schritt 120 in der Fig.
3. Nach Ablauf einer Zeitdauer von 30 min. nach dem Start der Pyrolysebetriebsart
wird automatisch von der ersten Stufe mit der ersten Drehzahl des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses
umgeschaltet auf die zweite Stufe mit der zweiten Drehzahl des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses.
Siehe hierzu Schritt 130 in der Fig. 3. Bei einer verbleibenden Restzeit für den Pyrolysebetrieb
von kleiner oder gleich 25 min. wird dann automatisch von der zweiten Stufe in die
dritte Stufe mit der dritten Drehzahl des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses umgeschaltet.
Siehe hierzu Schritt 140 in der Fig. 3. Nach Ablauf einer Zeitdauer von 15 min. nach
Beendigung des Pyrolysebetriebs wird die dritte Stufe automatisch ausgeschaltet. Siehe
hierzu Schritt 150 in der Fig. 3. Wie oben bereits ausgeführt, entspricht die dritte
Drehzahl bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel der ersten Drehzahl. Die erste und/oder
zweite und/oder dritte Drehzahl kann jeweils beispielsweise zu einer an der Dunstabzugsvorrichtung
6 manuell einstellbaren ersten und/oder zweiten und/oder dritten Stufe des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses
korrespondieren. Dies ist jedoch nicht zwingend der Fall. Entsprechend ist es auch
denkbar, dass sich die zu der ersten und/oder zweiten und/oder dritten Stufe des erfindungsgemäßen
automatischen stufenweisen Betriebs des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses korrespondierende
erste und/oder zweite und/oder dritte Drehzahl von den vorgenannten manuell einstellbaren
Stufen unterscheiden/unterscheidet.
[0038] Wie ebenfalls bereits ausgeführt, entspricht die erste Stufe dem Vorlauf, die zweite
Stufe dem Hauptbetrieb und die dritte Stufe dem Nachlauf des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses,
wobei die erste Drehzahl und die dritte Drehzahl jeweils kleiner als die zweite Drehzahl
ausgebildet sind. Auf diese Weise ist ein besonders effektiver Betrieb des Systems
2 ermöglicht. Mittels des Vorlaufs kann beispielsweise bereits unter einer Wahrnehmungsschwelle
des Benutzers des Systems 2 für die bei der Pyrolyse in dem Garraum des Gargeräts
4 entstehenden Geruchsstoffe automatisch eingegriffen werden, um so in einem frühen
Stadium eine Vorzugsströmung des aus dem Garraum des Gargeräts 2 entweichenden und
mit Geruchsstoffen belasteten Fluids zu erreichen. Während des Hauptbetriebs erfolgt
die eigentliche Beseitigung, zumindest jedoch Reduzierung, der bei dem Pyrolysebetrieb
entstehenden und von dem Garraum in die freie Umgebung gelangenden Geruchsstoffe.
Schließlich sorgt der Nachlauf für die Beseitigung/Reduzierung der restlichen Geruchsstoffe
aus der freien Umgebung im Bereich des Gargeräts 4.
[0039] Gemäß der zweiten Variante ist der Verfahrensablauf im Vergleich zu dem Verfahrensablauf
gemäß der ersten Variante, wie nachfolgend erläutert, modifiziert:
Bei der zweiten Variante des vorliegenden Ausführungsbeispiels wird die erste Stufe
wiederum in Abhängigkeit einer vorher festgelegten Zeitdauer des Pyrolysebetriebs,
nämlich der Zeitdauer gleich 0 min., automatisch eingeschaltet. Siehe Schritt 120
in der Fig. 3.
[0040] Die Umschaltung von der ersten Stufe in die zweite Stufe und von der zweiten Stufe
in die dritte Stufe erfolgt hier allerdings jeweils in Abhängigkeit einer vorher festgelegten
Temperatur in dem Garraum während des Pyrolysebetriebs. Nämlich dahingehend, dass
nach einem erstmaligen Überschreiten der Temperatur im Garraum von 200°C automatisch
von der ersten Stufe in die zweite Stufe umgeschaltet wird. Siehe hierzu Schritt 130
in der Fig.3. Nach einem erstmaligen Überschreiten der Temperatur im Garraum von 400°C
wird anschließend automatisch von der zweiten Stufe in die dritte Stufe umgeschaltet.
Siehe hierzu Schritt 140 in der Fig. 3. Nach Ablauf einer Zeitdauer von 15 min. nach
Beendigung des Pyrolysebetriebs wird die dritte Stufe, analog zu der ersten Variante
des Ausführungsbeispiels, automatisch ausgeschaltet. Siehe hierzu Schritt 150 in der
Fig. 3.
[0041] Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung des Systems und des Verfahrens zu dessen
Betrieb gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist es somit möglich, aus dem Garraum
des Gargeräts 4 in die freie Umgebung entweichende störende und unangenehme Fluide,
wie beispielsweise das mit störenden Geruchsstoffen belastete Fluid des Ausführungsbeispiels,
automatisch derart abzusaugen, dass eine diesbezügliche Störung erst gar nicht von
einem Benutzer des Systems 2 wahrnehmbar ist. Gleichzeitig kann dabei die Absaugleistung
des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses derart an die Erfordernisse des Einzelfalls angepasst
werden, dass dies mit einem möglichst geringen Energieverbrauch und einer möglichst
geringen Geräuschemission erfolgt. Der erfindungsgemäße automatische stufenweise Betrieb
des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses in Abhängigkeit eines Betriebszustands des Gargeräts
4 und/oder mindestens eines Messwerts des Sensors macht ein rechtzeitiges Eingreifen
des Benutzers des Systems 2 entbehrlich, so dass darüber hinaus der Bedienkomfort
bei der Nutzung des erfindungsgemäßen Systems 2 gesteigert ist.
[0042] Die Erfindung ist jedoch nicht auf das vorliegende Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Systems und des erfindungsgemäßen Verfahrens beschränkt.
[0043] Beispielsweise ist das System, insbesondere das Gargerät und die Dunstabzugsvorrichtung,
in weiten geeigneten Grenzen frei wählbar. Siehe hierzu auch die Erläuterungen in
der Beschreibungseinleitung.
[0044] Insbesondere ist die Erfindung nicht auf die konstruktiven Details und verfahrenstechnische
Ausbildung des vorliegenden Ausführungsbeispiels begrenzt.
[0045] So ist es, alternativ oder zusätzlich zu den vorgenannten Ausführungsformen des Ausführungsbeispiels
denkbar, dass eine Umschaltung von der ersten Stufe in die zweite Stufe und/oder von
der zweiten Stufe in die dritte Stufe jeweils in Abhängigkeit einer vorher festgelegten
Geruchsstoffkonzentration in dem Garraum und/oder in der freien Umgebung des Garraums
während des Pyrolysebetriebs automatisch erfolgt, bevorzugt, dass nach einem erstmaligen
Überschreiten einer vorher festgelegten ersten Geruchsstoffkonzentration automatisch
von der ersten Stufe in die zweite Stufe umgeschaltet wird und/oder nach einem erstmaligen
Unterschreiten einer vorher festgelegten zweiten Geruchsstoffkonzentration automatisch
von der zweiten Stufe in die dritte Stufe umgeschaltet wird, bevorzugt, dass die zweite
Geruchsstoffkonzentration der ersten Geruchsstoffkonzentration entspricht. Hierdurch
ist es möglich, das Einschalten und Ausschalten der jeweiligen Stufe der Mehrzahl
von Stufen bei dem automatischen stufenweisen Betrieb des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses
in direkter Abhängigkeit zu der Geruchsbelästigung, nämlich zu der Geruchsstoffkonzentration,
durchzuführen. Dies gilt insbesondere für die bevorzugten Ausführungsformen dieser
Weiterbildung.
[0046] Die vorgenannte Geruchsmessung, also beispielsweise die Erfassung einer Geruchsstoffkonzentration
in der freien Umgebung des Gargeräts, kann mittels eines Photo-Ionisations-Detektors,
kurz PID, erfolgen.
[0047] Darüber hinaus ist es auch möglich, die vorgenannte Weiterbildung mit den beiden
anhand des Ausführungsbeispiels genannten und rein exemplarisch erläuterten Varianten
in den technischen Grenzen geeignet zu kombinieren. Selbstverständlich sind auch andere
geeignete Kombinationen möglich. Entsprechend kann der Fachmann die Erfindung auf
die Erfordernisse des Einzelfalls anpassen, so dass das erfindungsgemäße System und
das erfindungsgemäße Verfahren für eine Vielzahl von Anwendungsfällen vorteilhaft
einsetzbar sind.
[0048] Im Unterschied zu dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist es somit möglich, dass
der mindestens eine Sensor auch als ein Sensor aus der nachfolgenden Gruppe ausgebildet
ist: Dampfsensor, Feuchtesensor, Geruchssensor, VOC-Sensor. Insbesondere ist auch
eine Kombination von voneinander verschiedenen Sensoren, also von voneinander verschiedenen
Sensortechniken, denkbar. Beispielsweise könnte der Temperatursensor des Ausführungsbeispiels
in anderen Ausführungsformen der Erfindung mit einem oder mehreren der vorgenannten
Sensoren kombiniert werden. Entsprechend ist es mittels des mindestens einen Sensors
in dem Garraum und/oder in einer freien Umgebung des Garraums möglich, mindestens
eine der nachfolgenden Größen zu sensieren: Dampf, Feuchte, Geruch, Temperatur. Somit
ist die Erfindung, alternativ oder zusätzlich zu der als Pyrolysebetriebsart ausgebildeten
Betriebsart des Ausführungsbeispiels, auch bei anders gearteten Betriebsarten des
Gargeräts, beispielsweise einer als Klimagaren und/oder Dampfgaren ausgebildeten Betriebsart,
vorteilhaft einsetzbar.
[0049] Anstelle der Garraumtemperatur kann mittels des mindestens einen als Temperatursensor
ausgebildeten Sensors in anderen Ausführungsformen der Erfindung auch eine Katalysatortemperatur
an einem mit dem Garraum strömungsleitend verbundenen Katalysator zur Regelung oder
Steuerung des erfindungsgemäßen automatischen stufenweisen Betriebs des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses
verwendet werden.
[0050] Sofern anstelle einer Dunstabzugsvorrichtung für den Abluftbetrieb eine Dunstabzugsvorrichtung
für den Umluftbetrieb verwendet wird, wird das mit störenden Geruchsstoffen belastete
Fluid beispielsweise durch einen Aktivkohlefilter der Dunstabzugsvorrichtung geleitet.
1. System (2), umfassend
ein Gargerät (4) mit einem Garraum und einer Gargerätesteuerung zur Ansteuerung mindestens
einer Heizvorrichtung des Gargeräts (4) zur Beheizung des Garraums
und eine Dunstabzugsvorrichtung (6) mit einer Dunstabzugsvorrichtungssteuerung zur
Ansteuerung eines Dunstabzugsvorrichtungsgebläses zur Absaugung von einem aus dem
Garraum entweichenden Fluid,
wobei die Dunstabzugsvorrichtungssteuerung direkt oder indirekt mit der Gargerätesteuerung
und/oder mit mindestens einem Sensor des Systems (2) signalübertragend verbunden ist,
und wobei das Dunstabzugsvorrichtungsgebläse in Abhängigkeit eines Betriebszustands
des Gargeräts (4) und/oder mindestens eines Messwerts des Sensors ansteuerbar ist,
wobei das System (2) derart ausgebildet und eingerichtet ist, dass diese Ansteuerung
des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses als ein automatischer stufenweiser Betrieb des
Dunstabzugsvorrichtungsgebläses ausgebildet ist, wobei der stufenweise Betrieb mindestens
eine erste Stufe mit einer dazu korrespondierenden ersten Drehzahl des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses
und eine der ersten Stufe zeitlich direkt nachfolgende zweite Stufe mit einer dazu
korrespondierenden zweiten Drehzahl des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses umfasst
dadurch gekennzeichnet, dass
der Betriebszustand des Gargeräts (4) eine Pyrolysebetriebsart zur Reinigung des Garraums
ist.
2. System (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dunstabzugsvorrichtungssteuerung direkt oder indirekt mit dem mindestens einem
Sensor des Systems (2) signalübertragend verbunden ist.
3. System (2) nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das System (2) derart ausgebildet und eingerichtet ist, dass mindestens eine der
mindestens zwei Stufen, unabhängig von einem Messwert des mindestens einen Sensors,
für einen vorher festgelegten Zeitraum ausführbar ist.
4. System (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Sensor als ein Sensor aus der nachfolgenden Gruppe ausgebildet
ist: Dampfsensor, Feuchtesensor, Geruchssensor, Temperatursensor, VOC-Sensor.
5. System (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der automatische stufenweise Betrieb des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses zusätzlich
zu der ersten und der zweiten Stufe eine dritte Stufe mit einer dazu korrespondierenden
dritten Drehzahl des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses aufweist, wobei die dritte Stufe
der zweiten Stufe zeitlich direkt nachfolgend ausgebildet ist und die erste Stufe
als ein Vorlauf, die zweite Stufe als ein Hauptbetrieb und die dritte Stufe als ein
Nachlauf des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses ausgebildet sind, und wobei die erste
Drehzahl und die dritte Drehzahl jeweils kleiner als die zweite Drehzahl ausgebildet
sind, bevorzugt, dass die erste der zweiten Drehzahl entspricht.
6. Verfahren zum Betrieb eines Systems (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Dunstabzugsvorrichtungsgebläse in einem automatischen stufenweisen Betrieb betrieben
wird,
wobei dieser stufenweise Betrieb mindestens eine erste Stufe mit einer dazu korrespondierenden
ersten Drehzahl des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses und eine der ersten Stufe zeitlich
direkt nachfolgende zweite Stufe mit einer dazu korrespondierenden zweiten Drehzahl
des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gargerät (4) als ein Gargerät mit einer Pyrolysebetriebsart zur Reinigung des
Garraums ausgebildet ist, wobei das Dunstabzugsvorrichtungsgebläse nach einem Start
der Pyrolysebetriebsart zunächst automatisch in einer als Vorlauf ausgebildeten ersten
Stufe betrieben wird und zeitlich nach der ersten Stufe in einer als Hauptbetrieb
ausgebildeten zweiten Stufe betrieben wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der mindestens zwei Stufen, unabhängig von einem Messwert des mindestens
einen Sensors, für eine vorher festgelegte Zeitdauer ausgeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des mindestens einen Sensors in dem Garraum und/oder in einer freien Umgebung
des Garraums mindestens eine der nachfolgenden Größen sensiert wird: Dampf, Feuchte,
Geruch, Temperatur.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Gargerät (4) als ein Gargerät mit einer Pyrolysebetriebsart zur Reinigung des
Garraums ausgebildet ist, wobei das Dunstabzugsvorrichtungsgebläse nach einem Start
der Pyrolysebetriebsart zunächst automatisch in der als Vorlauf ausgebildeten ersten
Stufe, zeitlich direkt nach der ersten Stufe in der als Hauptbetrieb ausgebildeten
zweiten Stufe und zeitlich direkt nach der zweiten Stufe in einer als Nachlauf ausgebildeten
dritten Stufe betrieben wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der automatische stufenweise Betrieb des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses zusätzlich
zu der ersten und der zweiten Stufe eine dritte Stufe mit einer dazu korrespondierenden
dritten Drehzahl des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses aufweist, wobei die dritte Stufe
der zweiten Stufe zeitlich direkt nachfolgt und die erste Stufe als ein Vorlauf, die
zweite Stufe als ein Hauptbetrieb und die dritte Stufe als ein Nachlauf des Dunstabzugsvorrichtungsgebläses
ausgebildet sind, und wobei die erste Drehzahl und die dritte Drehzahl jeweils kleiner
als die zweite Drehzahl sind, bevorzugt, dass die erste der zweiten Drehzahl entspricht.
11. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder zweite und/oder dritte Stufe in Abhängigkeit einer vorher festgelegten
Zeitdauer des Pyrolysebetriebs automatisch eingeschaltet und ausgeschaltet werden/wird,
bevorzugt, dass die erste Stufe mittels des Starts der Pyrolysebetriebsart eingeschaltet
wird und/oder nach einer Zeitdauer von größer oder gleich 30 Minuten nach dem Start
der Pyrolysebetriebsart von der ersten Stufe in die zweite Stufe umgeschaltet wird
und/oder bei einer verbleibenden Restzeit für den Pyrolysebetrieb von kleiner oder
gleich 25 Minuten von der zweiten Stufe in die dritte Stufe umgeschaltet wird und/oder
nach Beendigung des Pyrolysebetriebs die dritte Stufe nach einer Zeitdauer von 15
Minuten ausgeschaltet wird.
12. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Umschaltung von der ersten Stufe in die zweite Stufe und/oder von der zweiten
Stufe in die dritte Stufe jeweils in Abhängigkeit einer vorher festgelegten Temperatur
in dem Garraum während des Pyrolysebetriebs automatisch erfolgt, bevorzugt, dass nach
einem erstmaligen Überschreiten der Temperatur im Garraum von 200°C automatisch von
der ersten Stufe in die zweite Stufe umgeschaltet wird und/oder nach einem erstmaligen
Überschreiten der Temperatur im Garraum von 400°C automatisch von der zweiten Stufe
in die dritte Stufe umgeschaltet wird.
13. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Umschaltung von der ersten Stufe in die zweite Stufe und/oder von der zweiten
Stufe in die dritte Stufe jeweils in Abhängigkeit einer vorher festgelegten Geruchsstoffkonzentration
in dem Garraum und/oder in der freien Umgebung des Garraums während des Pyrolysebetriebs
automatisch erfolgt, bevorzugt, dass nach einem erstmaligen Überschreiten einer vorher
festgelegten ersten Geruchsstoffkonzentration automatisch von der ersten Stufe in
die zweite Stufe umgeschaltet wird und/oder nach einem erstmaligen Unterschreiten
einer vorher festgelegten zweiten Geruchsstoffkonzentration automatisch von der zweiten
Stufe in die dritte Stufe umgeschaltet wird, bevorzugt, dass die zweite Geruchsstoffkonzentration
der ersten Geruchsstoffkonzentration entspricht.