[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Abspannsystem zur Abspannung eines Mobilkran-Teleskopauslegers
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, einen Mobilkran mit einem solchen Abspannsystem,
eine Montagevorrichtung für ein solches Abspannsystem und ein Verfahren zur Selbstmontage
der Abspannstützen eines solchen Abspannsystems.
[0002] Bei größeren Mobilkranen mit längeren Teleskopauslegern ist es bekannt, zur Erhöhung
der Traglast und Seitenstabilität den Teleskopausleger über V-förmig angeordnete Abspannstützen
abzuspannen, welche schwenkbar am Anlenkschuss des Teleskopauslegers montiert sind
(sogenannte Y-Abspannung). Die Abspannstützen (auch als TY-Böcke bezeichnet) sind
typischerweise um zwei Achsen schwenkbar, so dass sie aus einer am Teleskopausleger
anliegenden Montagestellung in ihre V-förmige Betriebsstellung verschwenkt werden
können.
[0003] Um die vorgeschriebenen Achslasten einzuhalten, müssen die Abspannstützen üblicherweise
für den Transport im öffentlichen Straßenverkehr separat verfahren und am Einsatzort
am Ausleger montiert werden. Die Abspannstützen können dabei beispielsweise mittels
eines Hilfskrans gehoben und in eine Montageposition am Teleskopausleger gebracht
werden. Ebenfalls ist es aus dem Stand der Technik bekannt, die Abspannstützen im
Selbstmontageverfahren mittels des abzuspannenden Mobilkrans selbst zu heben und zu
positionieren. So ist aus der
EP 1 342 692 A2 ein Selbstmontageverfahren bekannt, bei dem die beiden Abspannstützen zunächst einzeln
von einem Transportfahrzeug auf speziellen Konsolen am Unterwagen des abzuspannenden
Mobilkrans abgelegt werden. Anschließend wird der Teleskopausleger durch Abwippen
zwischen die beiden Abspannstützen gesenkt, sodass er mit den Abspannstützen verbolzt
werden kann. Dieses Verfahren ist jedoch relativ aufwendig und zeitintensiv, da mehrere
Hübe und Einzelschritte notwendig sind.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Montage bzw. Demontage
einer solchen Teleskopauslegerabspannung zu vereinfachen. Diese soll durch den abzuspannenden
Mobilkran selbst und in möglichst wenigen Schritten durchführbar sein.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Abspannsystem mit den Merkmalen des
Anspruchs 1, eine Montagevorrichtung nach Anspruch 11 sowie ein Verfahren nach Anspruch
14 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung.
[0006] Demnach wird einerseits ein Abspannsystem zur Abspannung eines Teleskopauslegers
eines Mobilkrans vorgeschlagen, welches zwei am Teleskopausleger einzeln montierbare
Abspannstützen umfasst. Die Abspannstützen werden also nicht zusammen als Einheit,
sondern jede für sich über entsprechende Verbindungsmittel am Teleskopausleger befestigt
bzw. montiert. Dadurch ergibt sich ein geringeres Gewicht als bei Lösungen, bei denen
die Abspannstützen als beispielsweise über einen Montagerahmen verbundene Einheit
am Teleskopausleger montiert werden.
[0007] Erfindungsgemäß umfasst das Abspannsystem ferner eine Montagevorrichtung zur Selbstmontage
der Abspannstützen am Teleskopausleger und zur Lagerung der Abspannstützen während
des Transports. Die Montagevorrichtung umfasst zwei Rahmenteile, auf welchen jeweils
eine Abspannstütze ablegbar bzw. lagerbar sowie lösbar fixierbar ist. Die Montagevorrichtung
kann wahlweise ferner eine Verstelleinheit umfassen, mittels welcher die Rahmenteile
und damit die auf den Rahmenteilen fixierten Abspannstützen relativ zueinander bewegbar
sind.
[0008] Die erfindungsgemäße Montagevorrichtung erfüllt eine Doppelfunktion. Zum einen stellt
sie eine Transportvorrichtung zum gesicherten Transport der Abspannstützen auf einem
externen Transportfahrzeug dar. Zum anderen ermöglicht sie eine einfache Selbstmontage
der Abspannstützen, da diese nicht in mehreren Einzelhüben, sondern in einem einzigen
Hub zusammen mit der Montagevorrichtung am Mobilkran positioniert werden können. Hierfür
müssen die Abspannstützen nicht relativ zur Montagevorrichtung bewegt oder von dieser
abgenommen werden, sondern sie können in einer fixierten Position an der Montagevorrichtung
verbleiben. Transport- und Montagevorrichtung sind also in einer Einheit integriert.
[0009] Die wahlweise Aufteilung der erfindungsgemäßen Montagevorrichtung in zueinander bewegbare
Rahmenteile ermöglicht es ferner, die beiden Abspannstützen relativ zueinander zu
positionieren und so die Gesamtbreite der Montagevorrichtung zu verändern. So müssen
die beiden Abspannstützen für die Montage am Teleskopausleger einen gewissen Abstand
zueinander einnehmen, damit der Teleskopausleger von oben zwischen die Abspannstützen
abgesenkt werden kann. Die daraus resultierende Gesamtbreite der Montagevorrichtung
überschreitet jedoch ggf. die für den öffentlichen Straßentransport zulässige Maximalbreite.
Mittels der Verstelleinheit lassen sich nun die Rahmenteile derart zueinander verschieben,
dass die Montagevorrichtung eine geringere, für den öffentlichen Straßentransport
geeignete Transportbreite erreicht.
[0010] Die Montagevorrichtung kann als Rahmen bzw. als Montagerahmen ausgeführt sein. Vorzugsweise
ist die Montagevorrichtung symmetrisch aufgebaut, wobei die Rahmenteile senkrecht
zur Symmetrieachse mittels der Verstelleinheit bewegbar sein können.
[0011] In einer möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Montagevorrichtung nicht
am Teleskopausleger montierbar ist. Es sind also keine Befestigungsmittel vorgesehen,
über die die Montagevorrichtung am Teleskopausleger befestigbar ist. Die Montagevorrichtung
dient bei der Montage bzw. Demontage der Abspannstützen ausschließlich zur korrekten
Positionierung relativ zum Teleskopausleger und zum Bereitstellen von Ablageflächen
für die Abspannstützen. Die Abspannstützen werden einzeln und direkt am Teleskopausleger
montiert und anschließend die Verbindung zwischen Abspannstützen und Montagevorrichtung
gelöst. Dadurch trägt die Montagevorrichtung nicht zum Gesamtgewicht des abgespannten
Teleskopauslegers bei, was die maximale Traglast erhöht. Anschließend kann die Montagevorrichtung
vom Mobilkran entfernt werden oder während des Kranbetriebs am Mobilkran verbleiben.
[0012] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Montagevorrichtung
mittels der Verstelleinheit von einer Montagestellung in eine Transportstellung bewegbar
ist und umgekehrt. In der Montagestellung ist der Teleskopausleger von oben zwischen
die voneinander beabstandeten Rahmenteile einfahrbar bzw. absenkbar, sodass er im
Wesentlichen parallel zu den auf den Rahmenteilen abgelegten Abspannstützen ausgerichtet
ist. Der Bereich zwischen den Rahmenteilen stellt also quasi einen nach oben offenen
Aufnahmebereich für den Teleskopausleger dar. In der Transportstellung weist die Montagevorrichtung
im Vergleich zur Montagestellung eine geringere Gesamtbreite auf. Dadurch lässt sich
die Gesamtbreite der Montagevorrichtung für den Straßentransport reduzieren, sodass
die zulässige Maximalbreite nicht überschritten und daher kein Sondertransport benötigt
wird.
[0013] Das Ausfahren der Rahmenteile, d.h. die Bewegung der Montagevorrichtung von der Transport-
in die Montagestellung sowie der umgekehrte Vorgang, kann auf dem Transportfahrzeug
oder in einem Zustand, in dem die Montagevorrichtung am Mobilkran befestigt ist, erfolgen.
[0014] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Rahmenteile
linear, d.h. translatorisch bewegbar sind. Vorzugsweise sind die Rahmenteile dabei
entlang einer Richtung bewegbar, welche senkrecht zu den Längsachsen der Abspannstützen
steht, wenn diese auf den Rahmenteilen gelagert bzw. fixiert sind. Die Rahmenteile
können also mittels der Verstelleinheit aufeinander zu und voneinander weg bewegt
werden, insbesondere innerhalb einer gemeinsamen horizontalen Ebene.
[0015] Allerdings sind auch andere Bewegungsrichtungen und -arten der Rahmenteile denkbar.
Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass sich die Rahmenteile entlang von geschwungenen
Kurven oder Bögen bewegen oder dass sie sich linear schräg nach oben / unten bewegen
lassen (also nicht innerhalb einer gemeinsamen Ebene). Es muss hierbei lediglich sichergestellt
sein, dass die Gesamtbreite der Montagevorrichtung in der Transportstellung geringer
ist als in der Montagestellung.
[0016] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Montagevorrichtung
mindestens ein Führungsmittel, bei welchem es sich insbesondere um eine Führungsschiene
oder Führungsstange handelt, umfasst, entlang welchem die Rahmenteile verschiebbar
sind. Das Führungsmittel verläuft vorzugsweise senkrecht zu den Längsachsen der Abspannstützen,
wenn diese auf den Rahmenteilen gelagert bzw. fixiert sind. Pro Rahmenteil kann ein
oder können mehrere Führungsmittel vorgesehen sein. Die Endpositionen der Rahmenteile
bei deren Bewegungen entlang des oder der Führungsmittel (d.h. die Montage- und Transportstellungen)
können über geeignete Anschläge vorgegeben sein.
[0017] Im Falle von nichtlinearen Bewegungsbahnen der Rahmenteile kann das mindestens eine
Führungsmittel eine entsprechend nicht-lineare (z.B. geschwungene bzw. bogenförmige)
Form aufweisen. Die Führung der Rahmenteile entlang einer solchen Bahn kann über einen
entsprechenden Mechanismus bewirkt werden, beispielsweise mithilfe einer Kulissenführung.
Bevorzugt ist jedoch eine lineare Bewegung der Rahmenteile, da sich damit eine besonders
einfache Konstruktion realisieren lässt.
[0018] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Verstelleinheit
mindestens einen hydraulisch, elektrisch oder mechanisch betätigbaren Aktuator umfasst,
mittels welchem die Rahmenteile gegeneinander verschiebbar sind. Bei dem Aktuator
kann es sich beispielsweise um einen Linear- oder Radialantrieb handeln. Der Aktuator
ist vorzugsweise an ein Energieversorgungssystem des Mobilkrans anschließbar. Denkbar
ist beispielsweise, dass ein hydraulisch betätigbarer Aktuator (z.B. ein Hydraulikzylinder)
an das Hydrauliksystem des Mobilkrans angeschlossen wird. Alternativ kann der hydraulische
Aktuator mittels einer Handpumpe oder anderweitig manuell verstellbar sein. Ein elektrisch
betätigbarer Aktuator kann über entsprechende Kabel mit dem Mobilkran verbindbar sein.
[0019] Bei dem mindestens einen Aktuator kann es sich um einen Hydraulikzylinder handeln.
Dieser kann parallel zur Bewegungsrichtung der Rahmenteile angeordnet sein. Alternativ
kann der mindestens eine Hydraulikzylinder senkrecht zur Bewegungsrichtung der Rahmenteile
angeordnet sein und diese über einen Verstellmechanismus, beispielsweise ein Gestänge,
verschieben. Auch andere Anordnungen des mindestens einen Hydraulikzylinders sind
hier denkbar. Der maximale Hub des mindestens einen Hydraulikzylinders kann den Endanschlag
bilden, an welchem sich die Montagevorrichtung in der Montagestellung befindet. Alternativ
oder zusätzlich kann die Verstelleinheit einen Zahnrad- bzw. Zahnstangenantrieb und/oder
einen Seilzugmechanismus umfassen.
[0020] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Montagevorrichtung
Befestigungsmittel zur lösbaren Befestigung am Mobilkran, insbesondere an einem Unterwagen
des Mobilkrans, aufweist. Der Unterwagen kann eine Montagefläche mit entsprechenden
Befestigungsmitteln aufweisen. Diese kann sich im Bereich der Fahrerkabine befinden.
Für die Montage der Abspannstützen wird die Montagevorrichtung an die Montagefläche
am Mobilkran gehoben und dort über die Befestigungsmittel befestigt, insbesondere
verbolzt. Die Befestigungsmittel befinden sich vorzugsweise im unteren Bereich der
Montagevorrichtung. Neben den Befestigungsmitteln können am Mobilkran und/oder an
der Montagevorrichtung Positionierhilfen vorgesehen sein, die die Montage bzw. Ausrichtung
der Montagevorrichtung am Mobilkran erleichtern. Nachdem die Montagevorrichtung am
Mobilkran befestigt wurde, kann der Teleskopausleger abgesenkt und zwischen den Rahmenteilen
positioniert werden. Daraufhin können die Abspannstützen am Teleskopausleger montiert
und deren Verbindungen zur Montagevorrichtung gelöst werden.
[0021] Die Montagevorrichtung kann nun entweder wieder vom Mobilkran entfernt werden oder
aber am Mobilkran während des Kraneinsatzes verbleiben. Ein Verbleib der Montagevorrichtung
am Mobilkran während des Einsatzes ist vorteilhaft, da diese dann bei einer Baustellenfahrt
des Mobilkrans als Ablage für die am Teleskopausleger montierten Abspannstützen dienen
kann. Auf zusätzliche Transportsicherungen kann dadurch verzichtet werden, denn die
Abspannstützen auf beiden Seiten des Teleskopauslegers liegen dann während der Fahrt
auf den Rahmenteilen auf und stützen sich darauf ab. Eine Überlastung der Verbindungen
zwischen Teleskopausleger und Abspannstützen aufgrund von Stößen beim Verfahren des
Mobilkrans wird dadurch verhindert. Die am Teleskopausleger befestigten Abspannstützen
können ggf. für eine Baustellenfahrt an den Rahmenteilen temporär fixiert werden.
[0022] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Rahmenteile
Auflagen aufweisen, auf welchen die Abspannstützen ablegbar bzw. lagerbar sowie lösbar
fixierbar sind, wobei die Auflagen so ausgebildet sind, dass die Längsachsen der Abspannstützen
im abgelegten bzw. fixierten Zustand parallel zueinander ausgerichtet sind. Die Auflagen
können so ausgebildet sein, dass die Abspannstützen aufgrund ihres Gewichts in Position
bleiben bzw. nicht verrutschen. Alternativ oder zusätzlich können Positionierhilfen
vorgesehen sein, die ein korrektes Positionieren bzw. Ablegen der Abspannstützen auf
den Auflagen ermöglichen bzw. erleichtern.
[0023] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Montagevorrichtung
Fixierungsmittel umfasst, mittels welchen die Abspannstützen lösbar an den Rahmenteilen
fixierbar sind. Bei den Fixierungsmitteln kann es sich um Verzurrmittel handeln, die
ein schnelles und einfaches Fixieren bzw. Festzurren der Abspannstützen ermöglichen.
Alternativ oder zusätzlich können die Abspannstützen mit den Rahmenteilen verbolzbar
sein. Die Fixierungsmittel können an den Rahmenteilen angeordnet sein.
[0024] Die Montagevorrichtung weist vorzugsweise mehrere Anschlagelemente zum Verbinden
mit einem Anschlag- bzw. Lastaufnahmemittel des Mobilkrans auf, über die die Montagevorrichtung
angehoben werden kann. Die Anschlagelemente sind vorzugsweise derart angeordnet, dass
sich die Montagevorrichtung sowohl mit als auch ohne daran befestigten Abspannstützen
während des Hubs horizontal ausgerichtet.
[0025] Ferner kann die Montagevorrichtung Befestigungsmittel zur Befestigung bzw. Fixierung
an einem Transportfahrzeug aufweisen. Hierbei kann es sich ebenfalls um Verzurrmittel
handeln, welche ein schnelles Befestigen / Lösen der Montagevorrichtung am / vom Transportfahrzeug
ermöglichen.
[0026] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Montagevorrichtung für das erfindungsgemäße
Abspannsystem zur Selbstmontage der Abspannstützen am Teleskopausleger und zur Lagerung
der Abspannstützen während des Transports. Dabei ergeben sich offensichtlich dieselben
Vorteile und Eigenschaften wie für das erfindungsgemäße Abspannsystem, weshalb an
dieser Stelle auf eine wiederholende Beschreibung verzichtet wird. Die Montagevorrichtung
kann Fixierungsmittel zur Befestigung bzw. Fixierung der Abspannstützen an den Rahmenteilen
umfassen. Ferner können Befestigungsmittel zur Befestigung bzw. Fixierung der Montagevorrichtung
auf einem Transportfahrzeug Teil der Montagevorrichtung sein.
[0027] Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung einen Mobilkran mit einem erfindungsgemäßen
Abspannsystem. Der Mobilkran umfasst ferner einen fahrbaren Unterwagen, einen drehbar
auf dem Unterwagen gelagerten Oberwagen und einen schwenkbar bzw. wippbar am Oberwagen
gelagerten Teleskopausleger. Der Teleskopausleger umfasst einen insbesondere um eine
horizontale Achse schwenkbar an den Oberwagen angelenkten Anlenkschuss und einen oder
mehrere darin verschiebbar gelagerte Teleskopschüsse.
[0028] Der Unterwagen umfasst vorzugsweise ein Radfahrwerk, sodass er auf öffentlichen Straßen
verfahren werden kann. Prinzipiell kann das erfindungsgemäße Abspannsystem bzw. die
erfindungsgemäße Montagevorrichtung jedoch auch bei einem Mobilkran mit Raupenfahrwerk
zum Einsatz kommen. Der Mobilkran kann ferner eine Abstützvorrichtung mit vorzugsweise
mehreren ausfahrbaren und/oder schwenkbaren Stützen aufweisen. Für den Hub der Montagevorrichtung
vom Transportfahrzeug zur Montagefläche am Mobilkran kann es erforderlich sein, dem
Mobilkran mittels der Abstützvorrichtung abzustützen. Ebenfalls weist der Mobilkran
vorzugsweise einen Oberwagenballast auf.
[0029] Die Abspannstützen sind vorzugsweise an einem Kragen des Anlenkschusses schwenkbar
montierbar, insbesondere verbolzbar. Die Abspannstützen sind ferner vorzugsweise jeweils
um zwei Achsen verschwenkbar, insbesondere mittels je eines Hydraulikzylinders.
[0030] In einer möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Unterwagen Befestigungsmittel
aufweist, über welche die Montagevorrichtung an ihm befestigbar ist. Diese sind vorzugsweise
derart angeordnet, dass sich die Befestigungselemente am Kragen des Anlenkschusses
im Bereich entsprechender Befestigungselemente der Abspannstützen befinden, nachdem
der Teleskopausleger zwischen die Rahmenteile der sich in der Montagestellung befindlichen
Montagevorrichtung abgesenkt wurde.
[0031] Die Montagevorrichtung ist vorzugsweise über die Befestigungsmittel derart am Mobilkran
montierbar, dass sie während des Kranbetriebs am Mobilkran verbleiben kann und der
Teleskopausleger über die montierten Abspannstützen auf der Montagevorrichtung ablegbar
bzw. abstützbar ist.
[0032] Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Selbstmontage der
Abspannstützen des erfindungsgemäßen Abspannsystems an einem Teleskopausleger eines
Mobilkrans. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- Bereitstellen der Montagevorrichtung mit daran fixierten Abspannstützen, welche insbesondere
separat vom Mobilkran mittels eines Transportfahrzeugs transportiert wurde,
- Heben der Montagevorrichtung durch den Mobilkran selbst,
- Befestigen der Montagevorrichtung an einem Unterwagen des Mobilkrans,
- Lösen der Verbindungen der Abspannstützen mit der Montagevorrichtung,
- Abwippen des Teleskopauslegers, um ihn relativ zu den Abspannstützen zu positionieren,
und
- Verbinden, insbesondere Verbolzen, der einzelnen Abspannstützen mit dem Teleskopausleger.
[0033] Dabei ergeben sich offensichtlich dieselben Vorteile und Eigenschaften wie für die
erfindungsgemäße Vorrichtung, weshalb an dieser Stelle weitgehend auf eine wiederholende
Beschreibung verzichtet wird.
[0034] Bei dem Transportfahrzeug kann es sich um eine Zugmaschine mit Sattelauflieger mit
einer entsprechenden Transportfläche handeln, auf der die Montagevorrichtung fixierbar
ist. Beim Heben der Montagevorrichtung durch den Mobilkran kann es notwendig sein,
dass der Mobilkran sich auf seiner Abstützung abstützt und die Räder vom Boden abheben.
Nach dem Lösen der Verbindung der Abspannstützen mit der Montagevorrichtung, kann
der Teleskopausleger mitsamt der daran befestigten Abspannstützen aufgewippt werden.
[0035] Die Demontage der Abspannstützen des erfindungsgemäßen Abspannsystems vom Teleskopausleger
erfolgt im Wesentlich durch Ausführung der vorgenannten Schritte in umgekehrter Reihenfolge,
d.h. Abwippen des Teleskopauslegers mit seitlich daran befestigten Abspannstützen
zwischen die Rahmenteile, sodass die Abspannstützen auf entsprechenden Auflagen der
Rahmenteile aufliegen (die Montagevorrichtung befindet sich hierfür in der Montagestellung),
Fixieren der Abspannstützen an den Rahmenteilen, Lösen der Verbindung, insbesondere
der Verbolzung, der Abspannstützen mit dem Teleskopausleger, Aufwippen des Teleskopauslegers,
Lösen der Befestigung der Montagevorrichtung am Mobilkran, Heben der Montagevorrichtung
durch den Mobilkran und Absetzen der Montagevorrichtung auf einem Transportfahrzeug,
wo sie anschließend fixiert werden kann.
[0036] In einer möglichen Ausführungsform des Montageverfahrens ist vorgesehen, dass die
Montagevorrichtung mittels der Verstelleinheit von einer Transportstellung mit verminderter
Gesamtbreite in eine Montagestellung, in welcher der Teleskopausleger von oben durch
Abwippen zwischen die Rahmenteile einfahrbar ist, bewegt wird, wobei der Teleskopausleger
vorzugsweise nach dem Abwippen im Wesentlichen parallel zu den an der Montagevorrichtung
gelagerten bzw. fixierten Abspannstützen ausgerichtet ist. Bei der Demontage wird
umgekehrt die Montagevorrichtung von der Montagestellung in die Transportstellung
überführt, sodass die maximal zulässige Gesamtbreite während des Transports eingehalten
wird.
[0037] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Montagevorrichtung
nach erfolgter Montage der Abspannstützen während des Kranbetriebs am Unterwagen verbleibt,
sodass zum Verfahren des Mobilkrans am Einsatzort der Teleskopausleger über die daran
befestigten Abspannstützen auf der Montagevorrichtung abgelegt bzw. abgestützt werden
kann.
[0038] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend
anhand der Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
- Figur 1a:
- ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Montagevorrichtung in der Transportstellung
in einer perspektivischen Ansicht;
- Figur 1b:
- die Montagevorrichtung gemäß Figur 1a in der Montagestellung;
- Figur 2a:
- die Montagevorrichtung gemäß Figur 1a mit darauf gelagerten Abspannstützen in einer
Draufsicht;
- Figur 2b:
- die Montagevorrichtung gemäß Figur 1b mit darauf gelagerten Abspannstützen in einer
Draufsicht;
- Figur 3:
- die Montagevorrichtung mit darauf gelagerten Abspannstützen in einer Seitenansicht;
- Figur 4:
- ein Transportfahrzeug mit für den Straßentransport auf der Montagevorrichtung gelagerten
Abspannstützen in verschiedenen Ansichten;
- Figur 5:
- ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Mobilkrans während der Selbstmontage
der Abspannstützen beim Hub der erfindungsgemäßen Montagevorrichtung in einer Seitenansicht;
- Figur 6:
- den Mobilkran gemäß Figur 5, nachdem die Montagevorrichtung am Unterwagen befestigt
wurde;
- Figur 7:
- den Mobilkran gemäß den Figuren 5 und 6 mit zwischen die auf der Montagevorrichtung
gelagerten Abspannstützen abgesenktem Teleskopausleger;
- Figur 8:
- den Mobilkran gemäß den Figuren 5-7 mit gerüsteter Auslegerabspannung und
- Figur 9:
- ein alternatives Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Montagevorrichtung in der
Transportstellung in einer perspektivischen Ansicht.
[0039] Die Figuren 1a und 1b zeigen die Montagevorrichtung 10 des erfindungsgemäßen Abspannsystems
gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel in perspektivischen Ansichten, wobei die
Montagevorrichtung 10 in der Figur 1a in der Transportstellung und in der Figur 1b
in der Montagestellung gezeigt ist. Die Figuren 2a und 2b zeigen die erfindungsgemäße
Montagevorrichtung 10 zusammen mit den darauf gelagerten Abspannstützen 40 in der
Transportstellung (Figur 2a) und in der Montagestellung (Figur 2b), jeweils in einer
Draufsicht. In der Figur 3 ist die Montagevorrichtung 10 mit den Abspannstützen 40
in einer Seitenansicht gezeigt.
[0040] Wie in den Figuren 1a-b zu erkennen ist, ist die erfindungsgemäße Montagevorrichtung
10 gemäß dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel als Rahmen bzw. Rahmenstruktur ausgebildet
und kann daher auch als Transport- und Montagerahmen 10 bezeichnet werden. Die Montagevorrichtung
10 umfasst einen Grundrahmen 11, auf dem zwei Rahmenteile 12, 13 relativ zueinander
verschiebbar gelagert sind. Die Montagevorrichtung 10 ist achsensymmetrisch aufgebaut,
wobei die beiden Rahmenteile 12, 13 den gleichen, aber gespiegelten Aufbau aufweisen.
[0041] Die Rahmenteile 12, 13 umfassen jeweils zwei einander gegenüberliegende Böcke 16,
17, welche jeweils Auflagen 14, 15 für die Abspannstützen 40 des erfindungsgemäßen
Abspannsystems aufweisen. An den Böcken 16, 17 befinden sich Fixierungsmittel 18,
welche in diesem Ausführungsbeispiel als Verzurrmittel ausgebildet sind. Mit den Fixierungsmitteln
18 lassen sich die Abspannstützen 40 schnell und sicher an den Rahmenteilen 12, 13
befestigen bzw. fixieren. Im auf den Rahmenteilen 12, 13 befestigten Zustand (vgl.
Figuren 2a-b) sind die Längsachsen der Abspannstützen 40 parallel zueinander ausgerichtet.
[0042] Die Montagevorrichtung 10 umfasst weiterhin eine Verstelleinheit 20, mittels welcher
sich die beiden Rahmenteile 12, 13 relativ zueinander verschieben lassen. Hierfür
sind die beiden Rahmenteile 12, 13 auf als Führungsstangen ausgebildeten Führungsmitteln
22 verschiebbar gelagert, welche senkrecht zur Symmetrieachse der Montagevorrichtung
10 bzw. senkrecht zu den Längsachsen der Abspannstützen 40, wenn diese auf den Rahmenteilen
12, 13 fixiert sind, verlaufen.
[0043] Die Verstelleinheit 20 umfasst einen in diesem Ausführungsbeispiel als hydraulische
Kolben-Zylinder-Einheit bzw. Hydraulikzylinder 24 ausgebildeten Aktuator, mittels
welchem sich die Rahmenteile 12, 13 entlang der Führungsstangen 22 verschieben lassen.
Der Hydraulikzylinder 24 ist auf einer zentral entlang der Montagevorrichtung 10 verlaufenden
Längsstrebe angeordnet und verläuft senkrecht zur Bewegungsrichtung der beiden Rahmenteile
12, 13. Die Ein- und Ausfahrbewegung des Hydraulikzylinders 24 wird über einen Gestänge-Mechanismus
auf eine quer dazu verlaufende synchronisierte Bewegung der Rahmenteile 12, 13 übertragen.
Der Gestänge-Mechanismus umfasst jeweils zwei an jedem der Rahmenteile 12, 13 schwenkbar
befestigte Stangen 26, welche ebenfalls schwenkbar an unterschiedlichen axialen Positionen
mit der Kolbenstange des Hydraulikzylinders 24 verbunden sind.
[0044] Ist der Hydraulikzylinder 24 vollständig ausgefahren, so weisen die beiden Rahmenteile
12, 13 einen minimalen Abstand zueinander auf und befinden sich in der Transportstellung
(vgl. Figur 1a). Im vollständig eingefahrenen Zustand des Hydraulikzylinders 24 nehmen
die Rahmenteile 12, 13 ihren maximalen Abstand zueinander ein, sodass sich die Montagevorrichtung
10 in der Montagestellung befindet (vgl. Figur 1b). Durch Ein- und Ausfahren der Kolbenstange
des Hydraulikzylinders 24 lässt sich also der Abstand der Rahmenteile 12, 13, und
damit der Abstand der beiden Abspannstützen 40, wenn diese auf den Rahmenteilen 12,
13 fixiert sind (vgl. Figuren 2a-b), zueinander stufenlos verstellen.
[0045] Das hier gezeigte Prinzip der Verstelleinheit 20, basierend auf dem Hydraulikzylinder
24 und den schwenkbaren Stangen 26, stellt nur eine mögliche Ausführungsform dar.
Selbstverständlich können auch andere Aktuatoren und/oder Bewegungsmechanismen zum
Einsatz kommen (beispielsweise ein Radialantrieb), um die Rahmenteile 12, 13 zu bewegen.
[0046] Der Aktuator 24 lässt sich manuell mit einer Handpumpe 30 betätigen bzw. verstellen
(siehe Figur 1a). Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass der Hydraulikzylinder
24 an das Hydrauliksystem des abzuspannenden Mobilkrans 1 anschließbar ist. Hierfür
kann die Montagevorrichtung 10 eine entsprechende Hydraulikverbindung mit geeigneten
Anschlüssen aufweisen.
[0047] In der Figur 4 ist ein Beispiel eines Transportfahrzeugs 60 in drei verschiedenen
Ansichten (oben: Draufsicht, Mitte: Seitenansicht, unten: perspektivische Ansicht)
gezeigt, mit welchem die Abspannstützen 40 separat vom Mobilkran 1 im öffentlichen
Straßenverkehr transportiert werden können. Es handelt sich um eine Zugmaschine mit
einem Sattelauflieger, auf dessen Transportfläche die erfindungsgemäße Montagevorrichtung
10 über Verzurrmittel befestigt und gesichert ist. Natürlich können anstelle von Verzurrmitteln
auch andere Befestigungsmittel zum Einsatz kommen.
[0048] Die Abspannstützen 40 sind auf der Montagevorrichtung 10 fixiert, welche als Transportsicherung
bzw. Transportrahmen fungiert. Die Montagevorrichtung 10 befindet sich in der Transportstellung,
in der die Rahmenteile 12, 13 und somit die Abspannstützen 40 einen minimalen Abstand
(oder zumindest einen geringeren Abstand als in der Montagestellung) zueinander aufweisen.
Wie in der mittleren Ansicht der Figur 4 zu erkennen ist, ragen die Montagevorrichtung
10 und die darauf befestigten Abspannstützen 40 nicht seitlich über den Sattelauflieger
hinaus, sodass die für den öffentlichen Straßenverkehr maximal zulässige Transportbreite
(z.B. 2.5 m) eingehalten wird.
[0049] In den Figuren 5-8 ist ein Ausführungsbeispiel eines Mobilkrans 1 mit dem erfindungsgemäßen
Abspannsystem in verschiedenen Stellungen bzw. während verschiedener Schritte des
erfindungsgemäßen Montageverfahrens jeweils in einer Seitenansicht gezeigt. Der Mobilkran
1 umfasst einen Unterwagen 2 mit einem Radfahrwerk, einer Fahrerkabine 5 und einer
Abstützvorrichtung 7, einen um eine vertikale Achse drehbar auf dem Unterwagen 2 gelagerten
Oberwagen 3 und einen um eine horizontale Achse mittels eines oder mehrerer Wippzylinder
8 schwenkbar bzw. wippbar am Oberwagen 3 gelagerten Teleskopausleger 4. Der Teleskopausleger
4 umfasst einen an den Oberwagen 3 angelenkten Anlenkschuss 4a, in welchem mehrere
Teleskopschüsse 4b verschiebbar gelagert sind. Der innerste Teleskopschuss 4b weist
einen Auslegerkopf 4c auf.
[0050] Die Figur 5 zeigt den Mobilkran 1 während der Selbstmontage der Auslegerabspannung,
nachdem er die Montagevorrichtung 10 samt Abspannstützen 40 vom Transportfahrzeug
60 gehoben hat. Die Montagevorrichtung 10 ist an mehreren Anschlagstellen mit einem
Anschlagmittel 34 des Mobilkrans 1 verbunden (z.B. einer Kette) und im Hub waagerecht
ausgerichtet. Der Unterwagen 2 weist im Bereich hinter der Fahrerkabine 5 eine Montagefläche
6 mit Befestigungsmitteln 32 auf, über die die Montagevorrichtung 10, welche an der
Unterseite ebenfalls Befestigungsmittel aufweist, am Unterwagen 2 befestigt bzw. mit
diesem verbolzt werden kann.
[0051] Die Figur 6 zeigt den Mobilkran 1, nachdem die Montagevorrichtung 10 mit den Abspannstützen
40 am Unterwagen 2 befestigt wurde. Das Anschlagmittel 34 wurde entfernt. Nun kann
die Montagevorrichtung 10 mittels der Verstelleinheit 20 von der Transport- in die
Montagestellung verbracht werden, indem die Rahmenteile 12, 13 zusammen mit den Abspannstützen
40 auseinanderbewegt werden. Alternativ kann dieser Schritt bereits auf dem Transportfahrzeug
60 nach Ankunft am Einsatzort und vor dem Hub erfolgen. Dies ist notwendig, da der
Abstand der Abspannstützen 40 in der Transportstellung zu gering ist, als dass der
Teleskopausleger 4 zwischen die Rahmenteile 12, 13 bzw. Abspannstützen 40 abgesenkt
werden könnte.
[0052] In der Montagestellung ist ausreichend Platz zwischen den Rahmenteilen 12, 13 vorhanden.
Durch Abwippen des Teleskopauslegers 4 kann dieser zwischen die Abspannstützen 40
eingefahren werden, sodass er sich im Wesentlichen auf gleicher Höhe mit diesen befindet
und parallel zu diesen ausgerichtet ist (vgl. Figur 7).
[0053] Nun können die Abspannstützen 40 mit dem Teleskopausleger 4 verbunden werden. Die
Abspannstützen 40 werden mit dem Kragen des Anlenkschusses 4a verbolzt, wobei die
entsprechenden Verbindungsmittel von Kragen und Abspannstützen 40 in der Stellung,
welche in der Figur 7 gezeigt ist, derart nebeneinander angeordnet sind, dass die
Verbindungen einfach und unkompliziert hergestellt werden können.
[0054] Sobald die Abspannstützen 40 am Anlenkschuss 4a montiert sind, können die Verbindungen
mit der Montagevorrichtung 10, also die Fixierungen an den Rahmenteilen 12, 13 mittels
der Verzurrmittel (alternativ oder zusätzlich können die Abspannstützen 40 auch an
den Rahmenteilen 12, 13 angebolzt sein), gelöst werden. Die Verbindung zwischen Montagevorrichtung
10 und Unterwagen 2 bleibt bestehen. Nun kann der mit den Abspannstützen 40 versehene
Teleskopausleger 4 aufgewippt und die Abspannstützen 40 ausgerichtet werden.
[0055] Wie in der Figur 8 zu sehen ist, sind die Abspannstützen 40 in ihrer Abspannstellung
im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse des Teleskopauslegers 4 ausgerichtet und
- was in dieser Ansicht nicht zu sehen ist - sind V-förmig aufgespreizt (Y-Abspannung).
Die Abspannstützen 40 sind über erste Abspannmittel (i.d.R. Abspannstangen) mit dem
Oberwagen 3 verbunden, während der Auslegerkopf 4c über zweite Abspannmittel 44 in
Form von Abspannseilen, welche über Umlenkrollen an den Enden der Abspannstützen 40
geführt sind, mit den Abspannstützen 40 verbunden ist.
[0056] Die Montagevorrichtung 10 verbleibt in diesem Ausführungsbeispiel während des Kraneinsatzes
am Unterwagen 2 und kann beim Verfahren des Mobilkrans 1 auf der Baustelle als Stützvorrichtung
dienen. Hierfür werden die Abspannstützen 40 wieder an den Teleskopausleger 4 angelegt
bzw. angeklappt und der Teleskopausleger 4 abgewippt, sodass die Abspannstützen 40
auf den Auflagen 14, 15 der Rahmenteile 12, 13 aufliegen. Der Ausleger 4 stützt sich
also auf der Montagevorrichtung 10 ab. Dadurch werden die Verbindungen zwischen den
Abspannstützen 40 und dem Anlenkschuss 4a vor Überlastungen beim Verfahren geschützt.
[0057] Beim Demontieren positioniert der Teleskopausleger 4 die Abspannstützen 40 wieder
automatisch in der korrekten Position und Stellung auf den Auflagen 14, 15 der Rahmenteile
12, 13, sodass die Fixierung mit der Montagevorrichtung 10 einfach wiederhergestellt
werden kann. Diese Positionen der Abspannstützen 40 bleiben über die Fixierungsmittel
18 unveränderbar auch während des erneuten Transports gesichert, sodass bei der nächsten
Montage die Abspannstützen 40 die für die Montage korrekte Position auf den Rahmenteilen
12, 13 aufweisen. Die Verbolzung zwischen Abspannstützen 40 und Anlenkschuss 4a ist
daher leicht wiederherstellbar.
[0058] Die Montagevorrichtung 10 ist in der Regel während des Verfahrens im öffentlichen
Straßenverkehr nicht am Mobilkran 1 angebracht. Diese kann lediglich in Ländern mit
höheren zulässigen Achslasten am Mobilkran 1 im öffentlichen Straßenverkehr verwahren
werden.
[0059] In der Figur 9 ist eine alternative Ausführungsfom der Montagevorrichtung gezeigt,
in der die Rahmenteile 12, 13 nicht zueinander verschiebbar sind.
Bezugszeichenliste:
[0060]
- 1
- Mobilkran
- 2
- Unterwagen
- 3
- Oberwagen
- 4
- Teleskopausleger
- 4a
- Anlenkschuss
- 4b
- Teleskopschüsse
- 4c
- Auslegerkopf
- 5
- Fahrerkabine
- 6
- Montagefläche
- 7
- Abstützung
- 8
- Wippzylinder
- 10
- Montagevorrichtung (Transport- und Montagerahmen)
- 11
- Grundrahmen
- 12
- Rahmenteil
- 13
- Rahmenteil
- 14
- Auflage
- 15
- Auflage
- 16
- Bock
- 17
- Bock
- 18
- Fixierungsmittel (Verzurrmittel)
- 20
- Verstelleinheit
- 22
- Führungsmittel (Führungsstange)
- 24
- Aktuator (Hydraulikzylinder)
- 26
- Stange
- 28
- Befestigungsmittel (Verzurrmittel)
- 30
- Handpumpe
- 32
- Befestigungsmittel
- 34
- Anschlagmittel
- 40
- Abspannstütze
- 42
- Erstes Abspannmittel
- 44
- Zweites Abspannmittel
- 60
- Transportfahrzeug
1. Abspannsystem zur Abspannung eines Teleskopauslegers (4) eines Mobilkrans (1), mit
zwei am Teleskopausleger (4) einzeln montierbaren Abspannstützen (40),
gekennzeichnet durch
eine Montagevorrichtung (10) zur Selbstmontage der Abspannstützen (40) am Teleskopausleger
(4) und zur Lagerung der Abspannstützen (40) während des Transports, umfassend zwei
Rahmenteile (12, 13), auf welchen je eine der Abspannstützen (40) lagerbar und lösbar
fixierbar ist.
2. Abspannsystem nach Anspruch 1 gekenmnzeichnet durch eine Verstelleinheit (20), mittels
welcher die Rahmenteile (12, 13) relativ zueinander bewegbar sind.
3. Abspannsystem nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Montagevorrichtung (10) nicht am Teleskopausleger
(4) montierbar ist.
4. Abspannsystem nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei die Montagevorrichtung (10) mittels
der Verstelleinheit (20) von einer Montagestellung, in welcher der Teleskopausleger
(4) von oben zwischen die Rahmenteile (12, 13) einfahrbar ist, sodass er im Wesentlichen
parallel zu den auf den Rahmenteilen (12, 13) abgelegten Abspannstützen (40) ausgerichtet
ist, in eine Transportstellung, in welcher die Montagevorrichtung (10) eine geringere
Breite aufweist als in der Montagestellung, bewegbar ist und umgekehrt.
5. Abspannsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Rahmenteile (12,
13) linear bewegbar sind, vorzugsweise entlang einer Richtung, welche senkrecht zu
den Längsachsen der Abspannstützen (40) steht, wenn diese auf den Rahmenteilen (12,
13) gelagert sind.
6. Abspannsystem nach Anspruch 5, wobei die Montagevorrichtung (10) mindestens ein Führungsmittel
(22), insbesondere Führungsschiene oder Führungsstange, umfasst, entlang welchem die
Rahmenteile (12, 13) verschiebbar sind.
7. Abspannsystem nach Anspruch 5 oder 6, wobei die Verstelleinheit (20) mindestens einen
hydraulisch, elektrisch oder mechanisch betätigbaren Aktuator (24), insbesondere Linear-
oder Radialantrieb, umfasst, mittels welchem die Rahmenteile (12, 13) verschiebbar
sind, wobei der Aktuator (24) vorzugsweise an ein Energieversorgungssystem des Mobilkrans
(1) anschließbar ist.
8. Abspannsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Montagevorrichtung
(10) Befestigungsmittel zur lösbaren Befestigung am Mobilkran (1), insbesondere an
einem Unterwagen (2) des Mobilkrans (1), aufweist.
9. Abspannsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Rahmenteile (12,
13) Auflagen (14, 15) aufweisen, auf welchen die Abspannstützen (40) ablegbar und
lösbar fixierbar sind, wobei die Auflagen (14, 15) so ausgebildet sind, dass die Längsachsen
der Abspannstützen (40) im abgelegten Zustand parallel zueinander ausgerichtet sind.
10. Abspannsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Montagevorrichtung
(10) Fixierungsmittel (18) umfasst, mittels welchen die Abspannstützen (40) lösbar
an den Rahmenteilen (12, 13) fixierbar sind.
11. Montagevorrichtung (10) für ein Abspannsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
12. Mobilkran (1) umfassend einen fahrbaren Unterwagen (2), welcher insbesondere ein Radfahrwerk
aufweist, einen drehbar auf dem Unterwagen (2) gelagerten Oberwagen (3), einen Teleskopausleger
(4) mit einem schwenkbar am Oberwagen (3) gelagerten Anlenkschuss (4a) und einem oder
mehreren verschiebbar im Anlenkschuss (4a) gelagerten Teleskopschüssen (4b) sowie
ein Abspannsystem nach einem der Ansprüche 1-10, wobei die Abspannstützen (40) vorzugsweise
an einem Kragen des Anlenkschusses (4a) schwenkbar montierbar sind.
13. Mobilkran (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei der Unterwagen (2) Befestigungsmittel
zur Befestigung der Montagevorrichtung (10) aufweist, wobei die Montagevorrichtung
(10) über die Befestigungsmittel vorzugsweise derart am Mobilkran (1) montierbar ist,
dass sie während des Kranbetriebs am Mobilkran (1) verbleiben kann und der Teleskopausleger
(4) über die montierten Abspannstützen (40) auf der Montagevorrichtung (10) abstützbar
ist.
14. Verfahren zur Selbstmontage der Abspannstützen eines Abspannsystems nach einem der
Ansprüche 1 bis 10 an einem Teleskopausleger (4) eines Mobilkrans (1) mit den Schritten:
- Bereitstellen der Montagevorrichtung (10) mit daran fixierten Abspannstützen (40),
welche insbesondere separat vom Mobilkran (1) mittels eines Transportfahrzeugs (60)
transportiert wurde,
- Heben der Montagevorrichtung (10) durch den Mobilkran (1),
- Befestigen der Montagevorrichtung (10) an einem Unterwagen des Mobilkrans (1),
- Lösen der Verbindung der Abspannstützen (40) mit der Montagevorrichtung (10),
- Abwippen des Teleskopauslegers (4), um ihn relativ zu den Abspannstützen (40) zu
positionieren, und
- Verbinden der einzelnen Abspannstützen (40) mit dem Teleskopausleger (4).
15. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Montagevorrichtung (10) mittels
der Verstelleinheit (20) von einer Transportstellung mit verminderter Gesamtbreite
in eine Montagestellung, in welcher der Teleskopausleger (4) von oben durch Abwippen
zwischen die Rahmenteile (12, 13) einfahrbar ist, bewegt wird, wobei der Teleskopausleger
(4) vorzugsweise nach dem Abwippen im Wesentlichen parallel zu den an der Montagevorrichtung
(10) fixierten Abspannstützen (40) ausgerichtet ist.
16. Verfahren nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei die Montagevorrichtung
(10) nach erfolgter Montage der Abspannstützen (40) während des Kranbetriebs am Unterwagen
(2) verbleibt, sodass zum Verfahren des Mobilkrans (1) am Einsatzort der Teleskopausleger
(4) über die daran befestigten Abspannstützen (40) auf der Montagevorrichtung (10)
abgelegt werden kann.